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Auge um Auge

By: CiraArana
folder German › Harry Potter
Rating: Adult ++
Chapters: 2
Views: 3,282
Reviews: 2
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Disclaimer: I do not own the Harry Potter book and movie series, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
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Auge um Auge

Auge um Auge

Autorisierte Übersetzung von Arsenic Jades fanfiction An Eye for an Eye aus dem Englischen ins Deutsche von CiraArana

Zusätzliche Warnung: Diese story ist eine M/M/M threesome story! Beinhaltet außerdem Andeutungen von het.

Meinen Dank an Sel fürs beta lesen!


*

Der Tag, den Harry manchmal still bei sich den „Tag An Dem Ich Endlich Diesen Typen Killte, Ja, Du Weißt Schon Wen“ nannte, war mild gewesen, ein ausnahmslos perfekter Tag für ein Quidditch Spiel. So war auch jener Tag, an dem Draco Malfoy kam, um Harrys Lebensschuld einzufordern. Harry begann sich zu fragen, ob mildes Wetter ein schlechtes Omen war.

Harry hatte zu der Zeit eine Pause zwischen zwei Unterrichtsstunden. Später würde er sich fragen ob Malfoy das gewusst hatte, und wenn ja, dann woher. Er war sich ziemlich sicher dass keiner seiner Kollegen eine solche Information weitergegeben haben würde.

Malfoy hatte, was ihm anzurechnen war, seine Manieren für die Gelegenheit entstaubt, was soweit ging, dass er sogar an den Türrahmen von Harrys Büro klopfte, obwohl die Tür offen war, und wartete, bis Harry sich umdrehte und – nach einer überraschten Pause – sagte: „Malfoy.“

„Darf ich rein kommen?“

Harry wollte nein sagen. Doch die Zeit, zu der das akzeptabel gewesen wäre, war lange vorbei. Er neigte leicht den Kopf. „Was wünschen Sie?“

Malfoy glitt in den Raum. Seine übliche Anmut zerrte an Harrys Nerven. Er schloss Harrys Tür mit einem Schnippen seines Zauberstabes. Harry runzelte die Stirn. „Ich ziehe es vor, wenn sie offen ist, Malfoy.“

„Sogar achtjährige haben Ohren“, sagte Malfoy, als ob dies etwas wäre, das er auf die harte Art und Weise gelernt hatte.

„Und was ist es, worüber Sie mit mir sprechen müssen dass so sehr … dass solcher Vorrechte bedarf?“

Malfoys Lächeln war gequält. „Sie sind sehr diplomatisch geworden.“

„Die Eltern von achtjährigen haben einen höheren Standard an kommunikativem Feingefühl als man erwarten würde.“

Malfoy nickte. „Natürlich.“

Harry war im Begriff, erneut nachzuhaken, als Malfoy schnappte: „Potter. Das heißt. Ich brauche einen Gefallen.“

„Es ist nicht gerade viel Gefallen zwischen uns, oder?“

„Was auch immer für eine Bezeichnungsweise passt, ich brauche Ihre Hilfe und ich werde sie haben.”

„Ja, es wäre schrecklich un-Slytherinhaft von Ihnen, Ihre Schulden nicht einzufordern.”

„Und doch—“ Malfoy unterbrach sich selbst. „Ich bin nicht gekommen, um zu streiten.“

„Nein, Sie kamen, um mich um einen Gefallen zu bitten.”

„Zaubertrankzutaten.”

Harry konnte praktisch fühlen, wie das Blut in seinen Venen gerann. „Sie brauen nicht.“

„Nicht an und für sich.“

„Dann ist dieser Gefallen nicht für Sie.“

„Potter—“

„Alles, wofür Sie mich brauchen, um es zu besorgen – sowohl für Sie als auch für ihn – ist vermutlich etwas, das Ihnen wahrscheinlich aus verdammt guten Gründen nicht erlaubt ist zu besitzen.“

„Zuerst mal, du scheinheiliger kleiner Mistkerl, weißt du sehr gut dass wir beide für deine Seite gekämpft haben—“

„Als euch danach war“, höhnte Harry.

„Für deine Seite“, betonte Malfoy, „und zweitens gibt es viele Zaubertrankzutaten, die ebensoviel Kraft haben zu heilen, und die nicht töten.“

Harry atmete tief ein und kämpfte gegen den Drang aus Schultagen, den er fühlte, Malfoy erst gründlich zu verhexen und dann Fragen zu stellen. „Heilen, sagen Sie.“

Malfoys Kinn hob sich einen Bruchteil. „Ja.“

Harry wusste, dass er den Schlüssel zu etwas gefunden hatte, er wusste nur nicht, wozu genau. „Sind Sie krank?“

„Sehe ich krank aus, Potter?“ Malfoy starrte ihn wütend an.

Harry starrte genauso wütend zurück. Malfoy gab zuerst nach. „Sie sind nicht für mich.“

„Dann ist das, angesichts der Tatsache, dass meine Schuld Ihnen gegenüber besteht, nicht wirklich meine Angelegenheit, oder?”

„Sei verdammt, Potter.“ Malfoys Worte gelangten es kaum über seine sich anspannenden Lippen.

Harry meinte, dass da Tränen in seinem Augenwinkel gewesen sein könnten, aber Malfoy hatte seinen Kopf leicht zur Seite gedreht, als ob er sein Gesicht verbergen wolle. „Soll ich betteln? Soll ich um sein Leben bitten? Weil trotz der Tatsache, dass alles, was Sie gekannt haben, Schulzeitliebeleien und ein paar kurzlebige Herzensangelegenheiten waren”, er richtete die Worte mit einen höhnischen Lächeln an Harry, „einige von uns wissen, was es heißt, für einander zu leben und zu sterben. Wenn Sie glauben, dass mein Leben nicht mit seinem verbunden ist, dann sind Sie ein Narr.“

„Sie haben das immer geglaubt.“

„Ich habe verzweifelt gehofft, dass Sie mir beweisen würden, dass ich falsch lag.“ Malfoy fasste sich sichtbar und sah Harry an. Seine Gesichtszüge waren irgendwie gleichzeitig ausdruckslos und verbittert.

„Bitte“, bat er, „wenn die Schuld Ihnen irgendetwas bedeutet, bitte.“

Harry fragte sich, warum er jemals gedachte hatte, dass Draco Malfoy betteln zu hören, ihn zum Lächeln bringen würde. „Nehmen Sie das Zeug über mein Liebesleben zurück.“

„Oh, um—! Ihr Liebesleben ist genau so, wie das eines gesunden britischen Zauberers von 29 Jahren sein sollte. Werden Sie mir jetzt helfen?“

„Ich nehme an, Sie haben eine Liste?“ Harry streckte seine Hand aus. Malfoy fischte eine Schriftrolle aus der Tasche seiner Roben und gab sie ihm. Harry ließ seine Augen über die Liste schweifen.

Malfoy sagte: „Er hat angegeben, wo Sie alles finden können, gleich neben den Namen und der Menge.“

„Ich wäre tatsächlich in der Lage gewesen, das selbst herauszufinden ohne Hermione zu fragen oder so.“ Harry sah auf. „Ich kann Ihnen diese Zutaten nicht einfach so übergeben.“

„Potter—“

„Ich kann nicht, Malfoy. Ich wäre nachlässig. Aber ich werde sie Ihnen bringen und bleiben während er braut.”

„Es könnte Monate dauern.“

Harry schnappte den Unterton von Hoffnung und Verzweiflung in Malfoys Stimme auf. Er unterdrückte den überraschenden Schmerz, den dieser hervorrief. „Wir werden einen Zeitplan ausarbeiten.“

„Sie können nicht wissen ob er sie ohne Ihre Zustimmung benutzt. Es wird Zeiten geben, wenn Sie gehen müssen, ich meine, Sie arbeiten …“

„Deshalb werde ich sein Labor persönlich mit einem Schutzbann belegen.”

„Es ist sein Labor!“

Harry presste seine Lippen zusammen. „Und dies sind meine Bedingungen. Alternativ könnten Sie mit einem Plan für die Tilgung der Lebensschuld zurückkommen der, sagen wir, Ihr Leben einschließt?“

Niederlage stand Malfoy nicht gut zu Gesicht. „Ich werde mit ihm darüber sprechen.“

„Sehen Sie zu, dass er zustimmt“, sagte Harry.

Malfoy sagte leise: „Finden Sie einfach die Zutaten. Ich kümmere mich um den Rest.

*

Severus’ Stimme war trügerisch lässig als er fragte: „Wo bist du gewesen?“

Draco hatte sich seit langer, langer Zeit nicht mehr täuschen lassen. „Möchtest du ein paar einleitende Flüche loswerden, um dich besser zu fühlen?“

„Wir waren uns einig, Draco…“

„Nein, du hast angeordnet und ich habe so getan, als ob ich gehorche. Wann ist das zum letzten Mal tatsächlich so gewesen?“

„Letzten Donnerstag, in der Angelegenheit mit deinen Schließfächern.“

Draco setzte sich auf die Couch gegenüber des Sessels in dem Severus saß. „Wenn ich die Taktik immer anwenden würde, würdest du einen Weg finden, meine Absichten zu sabotieren.“

„Potter wird uns nicht helfen.“

„Nicht so, wie ich gehofft habe“, gab Draco zu, denn Severus’ Siege – diejenigen, die zählten jedenfalls – waren wenige dieser Tage, und Draco verabscheute es, ihn noch weiterer zu berauben.

Severus schien Dracos verbalen Kompromiss zu hören und ließ seine Stimme wiederum sanfter werden. „Du solltest nicht deine … nichts für mich opfern. Es gibt andere Wege.“

„Mein Stolz ist das Geringste, das ich für dich opfern würde, und ich habe nicht gesagt, dass er uns nicht helfen wird.“

„Wenn er uns wenigstens ein paar besorgen könnte …“

Draco verkrampfte sich. „Er wird uns alle Zutaten besorgen.“

„Warum bist du dann so uncharakteristisch still über diesen Sieg?“

Draco griff in seine Robe und zog den Vertrag hervor, den er mit Potter aufgesetzt hatte, bevor er gegangen war. Es war ein Bund zwischen ihnen dreien, sichtbar für niemanden sonst, unterzeichnet von Draco und Potter, da die Lebensschuld zwischen ihnen beiden bestand. Er Schwebte ihn hinüber zu Severus, der die Schriftrolle entrollte und überflog. „Nun, du konntest schwer etwas anderes erwartet haben.“

„Ich habe sein Leben gerettet. Mit deiner Hilfe, wenn ich mich recht entsinne.“

„Ich habe seinen Mentor getötet. Unter diesen Umständen ist seine Vorsicht nicht vollkommen unangemessen.“

„Ich hab wirklich auf dich gezählt, mir zu helfen ihn ausgiebig zu beschimpfen sobald er außer Hörweite ist.“

„Oh, er ist eine selbstgerechte, scheinheilige, langweilige und eingebildete Imitation eines fähigen Zauberers, ohne Zweifel. Aber dass er ein Auge auf tödliche Zaubertrankzutaten in der Hand von jemanden, den er – vielleicht nicht ganz verkehrt – als einen Feind betrachtet, haben möchte, ist nicht gerade etwas, was man dumm nennen könnte.“

„Du bleibst nur deshalb ruhig, weil du weißt, dass du ihn vergiften könntest selbst während er zuschaut.“

„Das ist kein unbehaglicher Gedanke in diesem Zusammenhang“, sagte Severus leichthin.

Draco schnaubte verärgert und glitt vom Sofa und trat zu Severus hinüber. Er fiel auf die Knie und lehnte seinen Kopf an Severus’ Schoß, ein wenig beruhigt als Severus kein Geräusch des Schmerzes machte. Er blickte nicht auf um zu sehen, ob Severus’ Lippen sich zusammengezogen hatten oder ob seine Hände sich ein winziges bisschen fester um den Sessel klammerten oder um irgendeinen anderen der tausend Tricks zu sehen die Severus gelernt hatte, den Schmerz vor denen zu verbergen, die nicht danach Ausschau hielten.

Er sagte: „Potter ist das Geringste, dem ich für dich trotzen würde,“ in dem Bewusstsein, dass Severus, der sehr gut wusste, was Dracos Grenzen in jedem anderen Bereich waren, die Bemerkung für das anerkennen würde, was sie war.

Severus’ Hand legte sich wie in einem Segen auf Dracos Haar. „Ich weiß.“

*

Wie beinahe alles in Harrys jüngster Vergangenheit war auch die Dumbledore Tagesschule Hermiones Idee gewesen. Er hatte nur unglücklich die Schultern gezuckt und zugestimmt, mitzumachen. Das war im Allgemeinen einfacher, als mit ihr zu argumentieren. Sicher, zu der Zeit war Harry mit einem kurzen Liebesabenteuer mit Gabrielle Delacour beschäftigt gewesen. Er hatte alle Zeit, die er gedanklich davon frei hatte, damit gefüllt, zu hassen, wie er immer in der Zeitung landete für die Dinge, die jeder andere Auror im Team machte.

Harry war den Auroren kurz nach Voldemorts Tod beigetreten, noch immer brennend mit dem ihm Albträume bescherenden Bedürfnis nach Rache gegen die Todesser. Dieser Antrieb, verflochten mit seiner Ermüdung, hatte ihn geradewegs in diesen Job befördert und ihn dort für beinahe sechs Jahre festgehalten. Er hatte nicht mal bemerkt, wie sehr morgens aufstehen etwas geworden war, dass er einfach tat, bis Hermione ihn aus diesem Leben geschleift hatte.

Hermione ihrerseits war beschäftigt gewesen, sich wortgewaltig über den Schaden zu äußern, der entstand, wenn man wartete bis Muggelgeborene Kinder elf waren bevor man sie in die magische Gesellschaft integrierte. Ihre Hingabe gepaart mit seiner Frustration machten es leicht, Harry zu überzeugen – nicht, dass er es seither bereut hatte.

Die Dumbledore Tagesschule war die erste Grundschule der Insel die Magische Geschichte, Kultur und Grundlagen lehrte und sie war offen für alle magiebegabten Kinder. Hermione war das öffentliche Gesicht der Schule und leitete außerdem die meisten der administrativen Anforderungen. Sie hatte die relative Bequemlichkeit Hogwarts verlassen, einen Posten als Hauslehrerin von Gryffindor und Nachfolgerin als Stellvertretende Schulleiterin um die Schule zu gründen, aber Harry glaubte, dass auch sie es nicht bereute.

Ron war stiller Partner. Er hatte als Trainer der Wespen eine beträchtliche Menge Geld verdient und hatte sie zu drei Zaubererpokaltiteln geführt. Hermione hatte nicht einmal versucht, ihn mit Schuldgefühlen dazu zu bringen, diesen Job zu verlassen. Harry hatte gedacht dass, sollte Ron bis dato nicht gewusst haben, dass sie ihn trotz der Trennung noch liebte, er es spätestens dann hätte wissen müssen.

Harry und Hermione hatten ihre Ressourcen zusammengeworfen, ein paar Lehrer eingestellt, die meisten von ihnen Muggelgeborene, und hatten die Schule zusammengesetzt. Sie war vom ersten Tag an ein Erfolg. Harry mochte es, vorzugeben, dass das nichts damit zu tun hatte, dass sein Name mit ihr verbunden war.

Normalerweise schlüpfte Harry verstohlen in Hermiones Büro, oder umgekehrt, wenn die Kinder abends nach Hause gegangen waren, und die beiden arbeiteten zusammen bis entweder Harry oder Hermione dem anderen befahl, nach Hause zu gehen. Es war in den letzten Monaten aber nicht mehr so oft vorgekommen, da Neville neuerdings kam und Hermione Dinge fragte wie: „Hast du Hunger?“

Harry verabscheute es, dem in die Quere zu kommen.

Doch er konnte nicht anders, als in Hermiones Büro zu wandern nachdem Malfoy aufgetaucht war, und zu fragen: „Hast du einen Moment?“

Sie legte ihre Feder nieder. „Ich hab das Gefühl, dich lange nicht gesehen zu haben.“

„Wie geht’s Neville?“

Hermione lächelte. „Bin ich eine von den Freunden, die völlig die Menschen ignorieren, die wirklich wichtig sind kaum das jemand bemerkt, dass sie ein Mädchen ist?“

Harry schob sich ins Zimmer. „Ist es das? Oder ist es, dass Ron mit einer Star-Jägerin ausgeht?“

„Hauptsächlich ist es so, dass es Neville anscheinend nicht kümmert, wenn ich andere Prioritäten habe. Allerdings habe ich nachgefragt um sicher zu sein, dass letzteres kein Problem ist.“

„Ja?“

„Von uns allen war immer ich diejenige, die auf Nevilles Gefühle acht gegeben hat.“

„Stimmt.“

„Und ich sollte darauf hinweisen, dass er das von mir nicht mehr braucht.”

Harry lächelte sie an. „Er kann für sich selbst einstehen.“

„Setz dich und sag mir, warum du hergekommen bist. Worüber möchtest du mit mir reden?“

Harry setzte sich. „Es besteht die Möglichkeit, dass ich heute etwas unglaublich Dummes getan habe.“

„Ich habe gezählt, alle Kinder sind mit allen ihren Gliedmaßen nach Hause gegangen.”

„Nicht in Bezug auf die Schule.“

Hermione neigte ihren Kopf. „Hat das rein zufällig etwas damit zu tun, dass Draco Malfoy heute auf der Besucherliste der Schule stand?“

„Das ist ein genialer Zauberspruch“, sagte Harry. Hermiones Besucherliste funktionierte nach dem Selben Prinzip wie die Karte der Herumtreiber und nannte ihr jeden, der seinen Weg auf das Schulgelände fand. Harry war sich nicht ganz sicher, wie sie die nötige Magie herausgefunden hatte, oder wie der Spruch so fehlerlos arbeitete, aber er diente dazu, sie beide meistens aus Schwierigkeiten herauszuhalten. „Du hast ihn gesehen und bist nicht gekommen, um die Situation zu kontrollieren?“

„Was, du konntest nicht alleine mit ihm fertig werden?“

„Gutes Argument.“

„Er kam wegen der Lebensschuld?“

Harry gab Hermione die Schriftrolle, die Malfoy ihm dagelassen hatte. „Sieh dir die Liste an. Sag mir, was du denkst.“

Hermione blickte oberflächlich über das Pergament. „Das ich weiß, warum er zu dir gekommen ist. Selbst wenn er und Snape nicht auf einer beschränkten Bezugsbasis wären, eine Menge von diesen hier erfordern etwas wie eine Aurorenlizenz, um sie zu beschaffen.“

Teil der Auflage für Snapes und Malfoys Freiheit war eine Art bedingter Strafaussetzung gewesen, die nicht nur ihre Bewegungen sondern auch ihre Handlungen einschränkte.

„Sagen dir diese Zutaten irgendwas? Ich meine, mehr als das Offensichtliche?“

„Dass Malfoy beabsichtigt, die gesamte Insel zu vergiften und als oberster Herr in Abwesenheit aller denkenden Lebewesen zu regieren?“

„Etwas blöder Plan, aber Malfoy war noch nie ein Strategiegenie.“

„Oder es besteht die Möglichkeit, dass einer von ihnen an Dunklem Vermächtnis stirbt. Snape, sehr wahrscheinlich, wenn Malfoy die Energie hatte, herzukommen und zu fragen.“

„Dunkles Vermächtnis?“

„Sehr selten. Kommt nur vor wenn jemand über Jahre hinaus Flüchen ausgesetzt war. Nur sehr wenige Menschen überleben überhaupt lange genug, dass die Aufstauung von Dunkler Magie, die durch ihren Köper fließt … Krankheitserreger, in Ermangelung eines besseren Ausdrucks, formen kann. Diese Erreger beginnen ihre Zerstörung damit, Muskeln und Knochen zu erodieren und arbeiten sich bis zur Vergiftung des Blutkreislaufes vor. Es ist ein langer, schmerzhafter Weg zu sterben.“

Harry dachte an die blitzartigen Visionen, den stechenden Schmerz in seiner Narbe, wenn einer von Voldemorts Todessern versagt hatte. „Es ist wahrscheinlicher, dass Snape so einem anhaltenden Kontakt mit dem Dunklen ausgesetzt war.”

„Es sei denn, Lucius …“

Harry erinnerte sich an die Dinge, über die Dumbledore in den letzten Momenten seines Lebens mit solchem Nachdruck zu Malfoy gesprochen hatte. „Ich glaube nicht. Draco hat seinen Vater trotz all seiner Fehler aufrichtig geliebt.“

„Wie gesagt, Snape ist der wahrscheinlichere Kandidat in diesem Fall.“

Harry richtete seine Augen auf das Stück Pergament, das Hermione immer noch in der Hand hielt. „Und du glaubst, das da hilft mit den Symptomen?“

„Nein, ich glaube, es ist das einzige vorhandene Heilmittel. Nahezu unmöglich zu brauen, aber andererseits ist auch nicht jeder Severus Snape. Oder hat Zugang zu diesen Zutaten.“

„Bist du sicher?“

„Nein, nicht im Geringsten. Der einzige Grund, warum ich überhaupt alles über das Dunkle Vermächtnis weiß, ist weil ich alles gelesen habe über langfristige Nachwirkungen von Flüchen nachdem wir—Malfoy … nun ja, danach.“

Das Gefühl von aufgerautem Seil, das sich in jeden Zentimeter Haut eingrub und die langsam tröpfelnde, strömende Wärme seines eigenen Blutes schwemmten über Harry hinweg, sogar bei Hermiones nicht-ganz Erwähnung von Malfoys Rettung. Plötzlich konnte er nicht umhin zu denken, dass er es Malfoy vorhin nicht hätte so schwer machen sollen.

Hermione sprach immer noch. „Ich habe es nur in einer Quelle gefunden, um die ich Madam Pince extra bitten musste. Die Diskussion über die Heilmethode war ziemlich dürftig, aber ja, das ist nicht der Typ Liste, den man vergisst.“

Nun gut, nicht, wenn „man“ Hermione war. Harry rieb sich den Nacken; er fühlte sich unbehaglich mit diesem Wissen, besonders angesichts der Art und Weise, in der das Treffen am Morgen abgelaufen war.

„Es ist Snape. Und Malfoy war … verzweifelt.“

Hermione biss sich auf die Unterlippe. „Nun, wenn du mich fragst, ich glaube nicht, dass du etwas getan hast, was du nicht hättest tun sollen. Du hast eine Schuld ihm gegenüber, ich schätze, er hätte Schlimmeres verlangen können. Ich nehme an, du hast das Brauen gewissen Restriktionen unterlegt?“

Harry gab ihr den Vertrag. Sie überflog ihn und nickte. „Ein Leben für ein Leben.“

„Nicht Malfoys.“

Hermione sah Harry an. „Manchmal ist die Symmetrie der Dinge weniger offensichtlich als wir gerne hätten.”

*

Malfoy öffnete die Tür auf Harrys Klopfen hin. „Sie haben sich ganz schön Zeit gelassen.“

„Sie haben nicht nach Rosmarin und Klee gefragt, Malfoy. Es waren auch noch andere Länder beteiligt.“

„Ich weiß rein zufällig, dass Sie Apparieren können. Das Ministerium ist sehr hartnäckig, was diese Fähigkeit seiner Auroren angeht.“

„Draco.“

Harrys ganzer Körper versteifte sich als die dritte Stimme der Unterhaltung beitrat.

Malfoy blickte zurück über seine Schulter. Snape sagte: „Willst du unseren Gast herein bitten oder nicht?“

„Er ist nicht unser Gast“, sagte Malfoy, aber er trat trotzdem beiseite, um Harry herein zu lassen. Harry akzeptierte die Einladung, wie sie war, in der Annahme, dass er keine bessere bekommen würde.

Harry präsentierte eine große Kiste mit Zutaten. „Professor.”

Snape nahm die Kiste. „Potter.”

Harry folgte als die zwei Männer ins Wohnzimmer gingen. Snape gab die Kiste Malfoy, der sie auf den Tisch stellte und jede der Zaubertrankflaschen durchging und sie für Snapes Inspektion hochhielt. Harry fiel die Art auf, wie Snape sich hielt. Er hatte immer schon eine Art straffer, königlicher Körperhaltung gehabt, aber jetzt war es, als ob er seinen Muskeln nicht trauen würde, in ihre Standardposition zurück zu kehren, wenn er sie auch nur einen Millimeter aus dieser Position hinausbewegte.

Harry sagte: „Dunkles Vermächtnis. Stimmt’s?“

Snape neigte ganz leicht seinen Kopf, und selbst das ließ ihn seinen Kiefer zusammenpressen. Als er sich genug entspannte hatte, um sprechen zu können, sagte er höhnisch: „Sie haben mal wieder mit Granger über Dinge gesprochen, die sie nichts angehen, nicht wahr?“

„Sie ist in der Regel in der Lage, mir zu sagen, ob ich einen Fehler gemacht habe oder nicht. Und Ihr Lustknabe hat keine Vertrauensklausel in den Vertrag eingefügt.”

„Haste mal was gelesen, um dich aufzureizen, Potter? Oder benutzt Weasley einfach nur große Worte, wenn sie schmutzig mit dir spricht?“ spuckte Malfoy.

„Der Name meines Geliebten ist Draco. Malfoy, wenn Sie darauf bestehen.“ Snapes Augen waren trotz des sich in ihnen widerspiegelnden Schmerzes nicht weniger tödlich.

„Ja“, zischte Malfoy, und obwohl das Wort keine Sibilanten enthielt fühlte Harry sich an die Schlangensprache erinnert. „Ja, es ist das Dunkle Vermächtnis. Zweifellos fühlen Sie, dass wir es verdienen, aber tragischerweise schulden Sie mir etwas.“

Harry sagte bissig: „Zweifellos.“

„Es sind einige Produkte von schrecklich hoher Qualität dabei für jemanden, der so fühlt“, bemerkte Snape beinahe leichthin. Beinahe.

„Ich zahle meine Schulden.“

„Es ist beinahe schmerzhafter als diese Krankheit, die langsam meinen Körper zerfrisst, festzustellen, dass wir etwas gemeinsam haben, Potter.“

Draco höhnte: „Beruhige dich, er zahlt nur, wenn er den Preis mag.“

Snape öffnete den Mund, aber was immer er sagen wollte blieb ungesagt, als er seinen Mund zusammenpresste in etwas, dass eine überwältigende Welle von Agonie zu sein schien. Die Linien in seinen Mundwinkeln waren das einzige Zeichen, aber Harry kannte Snape seit langer Zeit. Es sagte nichts aus über die Intensität der Attacke. Als er den Mund wieder öffnete, war es, um zu sagen: „Wenn Sie die Zeit haben, Mr Potter, würde ich gerne jetzt mit dem Brauen beginnen.“

Harry hatte Papierkram, der darauf wartete, dass er ihn unterzeichnete. Er musste Ron Anflohen. Er hatte eine fantastische Platte mit Plätzchen, die die neue Lehrerin – die möglicherweise in ihn verschossen war – gemacht und in die Schule gebracht hatte. All diese Dinge und mehr warteten daheim auf ihn. Er sagte: „Ich habe Zeit.“

*

Harrys Erfahrung als Auror hatte für ihn den Unterschied zementiert zwischen der Idee, dass er etwas wollte, und der Realität dieses Etwas. Seine Karriere hatte eine Gefangennahme nach der anderen von flüchtigen Todessern beinhaltet. Nicht ein Mal hatte das Wissen, dass sie alle sicher hinter Schloss und Riegel waren, Harry geholfen, sich eine Nacht lang nicht darüber Sorgen zu machen, was er sonst noch tun sollte.

Snape dabei zu beobachten, wie er sich langsam von Kessel zu Kessel bewegte, sein Atem trocken und kratzend, war ähnlich in seiner überraschenden Leere. Harry wollte sich noch nicht einmal wirklich über ihn lustig machen, für die Dinge, für die er offensichtlich nichts konnte. Es hätte Harry sich besser fühlen lassen sollen. Er war, ohne Frage, der bessere Mann.

Doch irgendwie, als Malfoy den Kopf ins Labor steckte, graue Augen beunruhigend sanft in Rücksichtnahme und fragte: „Willst du eine Teepause machen?“ fühlte Harry sich nicht wirklich überlegen.

Snape sagte: „Noch eine Stunde, Draco.“

„Du bist schon seit drei hier und du …“ Aber Malfoy stoppte als Snape einen Blick in Harrys Richtung warf. „In Ordnung. Ruf mich, wenn du mich brauchst.“

Harry schnaubte, weil Malfoy nicht unmenschlichen Schmerz fühlte und er es daher tun konnte, ohne sich wie ein kompletter Bösewicht zu fühlen. Malfoy drehte sich einfach weg und ging. Ohne Harry anzusehen sagte Snape: „Ich würde beinahe Mitleid mit Ihnen haben.“ Er ging nicht weiter darauf ein, und Harry fragte nicht. Seine eigenen Ideen darüber, was Snape meinen könnte, waren mehr als genug, um ihn sich unbehaglich fühlen zu lassen.

Eine Stunde später kam Malfoy herein und sagte: „Severus. Tee.“

Snape hatte ausgesehen, als ob er diskutieren wolle, aber etwas in Malfoys Haltung hatte ihn davon abgebracht. Er brachte alles in einen ordentlichen Ruhezustand und verließ den Raum. Malfoy folgte, nur eine Spur Zögern in seinem Schritt. Harry, der sich fühlte als würde er wieder in Snapes Denkarium fallen, sprach einen Schutzbann über den Raum und jede einzelne Zutat darin.

Weder Snape noch Malfoy hatten ihn eingeladen zum Tee zu bleiben, und Harry konnte sich nichts vorstellen, das er weniger genießen würde, und so sah er sich selbst zur Tür und Apparierte zu sich nach Hause. Hier gab es keinen jungen boy-toy lover, der auf ihn wartete (oder einen älteren Partner, an den er sich für Rat und Unterstützung wenden konnte), aber es gab eine Platte mit Plätzchen und genug Papierkram, um daraus einen Palast zu transfigurieren, und das war genug für Harry.

Er arbeitete verbissen an den nie endenden Bürokratieschriftrollen, die die Schule erzeugte, bis die Erschöpfung zu einem lebenden, atmenden Raubtier wurde, das ihn dort, wo er saß, zur Strecke bringen würde. Harry kroch zu seinem Bett und hoffte dass, wenn es ihn einholte, es gütig sein würde.

Es war es nicht.

*
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