AFF Fiction Portal

Tempted to touch

By: desertdevil
folder German › Originals
Rating: Adult +
Chapters: 4
Views: 3,406
Reviews: 6
Recommended: 0
Currently Reading: 0
Disclaimer: This is a work of fiction. Any resemblance of characters to actual persons, living or dead, is purely coincidental. The Author holds exclusive rights to this work. Unauthorized duplication is prohibited
Next arrow_forward

Tempted to touch

*** Tempted to touch I ***

1

Es war ein heißer Tag. Nicht oft herrschten derartige Temperaturen, aber die Menschen strömten ungebremst auf den großen Marktplatz, boten ihre Waren feil, oder begutachteten einfach nur mit großem Interesse das farbenfrohe Wirrwarr aus Stoffen und Schmuck, sowie anderen Kleinigkeiten.


Schaulustige fanden jedoch ihren Weg zu einer weit größeren Attraktion.


Dem Sklavenmarkt.


Und vor allem die Versteigerung der Sklaven lockte Viele an. Dorthin verschlug es so manchen reichen Herrn, der seine Macht und Stellung repräsentieren wollte.


In der bunten Menge herrschte Euphorie und die farbenprächtigen Kleider der Frauen schillerten auffallend im Sonnenschein. Halb bekleidete Kinder flitzten zwischen den Beinen der Erwachsenen hindurch und spielten munter Fangen.


Ab und zu drangen freudige oder entzückte Schreie aus dem schweren Gemurmel und untermalten das Bild dieser auflebenden Menschen.


Einzig und allein ein dunkler Reiter, der sich unauffällig an dem regen Treiben vorbei drückte und sich möglichst im Schatten der Häuser bewegte, wollte nicht so recht in diesen nahezu perfekten Tag passen. Es hatte den Anschein, als wolle er ebenfalls zum Sklavenmarkt. Das Gedränge hinter sich lassend, führte der Reiter sein ebenso schwarzes Pferd in eine schmale Seitengasse, aus der er kurze Zeit später wieder hervortrat. Sich die schwarze Kapuze seines Umhangs tiefer ins Gesicht ziehend mischte er sich in den Strom der Leute, bis er schließlich die Versteigerung erreichte.


Arm waren sie alle, keine Frage. Manche waren ihren Familien geraubt worden, andere waren Diebe ... das spielte keine Rolle mehr. Jetzt waren sie nicht mehr als Vieh, das für einen ansehnlichen Preis verkauft wurde.


Erneut wurde jemand auf die kleine Tribüne gezogen. Die Fesseln des noch recht jungen Mannes klirrten, als ein Wärter ihn grob vor die begeisterte Menschenmenge stieß.
Er trug nur einen knappen Lendenschurz und überall auf dem schmalen Leib waren Blutergüsse und Abschürfungen erkennbar. Die Haare hatte man ihm kurz geschoren, was ihn noch bemitleidenswerter aussehen ließ.


In unbestimmter Reihenfolge wurden immer mehr Menschen hervorgezerrt. Geschrei ertönte und erstarb. Gebote wurden ausgerufen und signalisierten letztendlich den Verkauf eines weiteren Sklaven.


»So, und jetzt meine Damen und Herren, kommt die Attraktion des heutigen
Tages!«, grölte ein vollleibiger, kahlköpfiger Mann, wobei die Fettmassen in dem Schweinegesicht nur so hin und her wabbelten.
»Ein junger ansehnlicher Sklave ... der in jedem Haushalt ein Schmuckstück darstellt und nicht nur für Hausarbeiten nützlich sein kann ... « Eine kurze Pause entstand.
» Sehen sie ihn sich an!!« Mit wildem Herumgefuchtel bedeutete der Fleischberg den Sklavenaufsehern, den Jungen zu bringen.


Beifall und Erstaunensrufe ertönten und bald warfen die Leute nur so mit Geboten um sich.
Die reichen, bornierten Männer konnten sich gegenseitig nicht schnell genug übertrumpfen und bei einigen artete es fast in einen Kleinkrieg aus.


»20 Kada (1) ... «, » .. 25, ich biete 25 ... «
»25 ... wer bietet mehr??! .. Seht euch das Kerlchen an! Eine ungewöhnliche Haarfarbe, alabasterweiße Haut ... « Mit seinen Wurstfinger zwängte der Dicke dem Jungen die Kiefer auseinander. »Gesunde Zähne, meine verehrten Damen und Herren ... ein ordentliches Gebiss ist doch viel mehr wert! Und mit seinen sechzehn Lenzen wird er noch lange erhalten
bleiben«, pries er mit vor Gier funkelnden Augen an.


»30 Kada!« Und erneut schwemmte eine Welle von Geboten über die Menschenmenge. Bei 37 verstummten die reichlichen Angebote langsam und es stritten sich nur noch zwei ältere Männer um den silberhaarigen Sklaven. Gegenseitig zischten sie sich Drohungen zu und erdolchten sich schier mit Blicken. Die Umstehenden erwarteten mit Spannung den Ausgang des Kampfes.


»50 KADA!«, ertönte plötzlich unerwartet eine kalte Stimme aus den hinteren Reihen.


Entsetzt und geschockt über so ein hohes Gebot, drehten sich alle zu dem geheimnisvollen Fremden. Den beiden älteren Herren gefiel das gar nicht.
Einer war so klug seine Niederlage anzuerkennen, der andere bahnte sich zornesroten Gesichts einen Weg zu dem Fremden.


»Zieh dein Gebot zurück!«, zischte der untersetzte Mann unfreundlich und richtete sich zu seiner vollen Größe auf, um nicht ganz so lächerlich neben dem schwarzgekleideten Riesen auszusehen.


Er erhielt keine Antwort; Nicht einmal ein Blick streifte ihn, als der hochgewachsene Mann mit elegant wehenden Gewand an ihm vorbei schritt und den Jungen von der Tribüne holte, denn inzwischen war das Letztgebot unverzüglich angenommen worden.


Schnell wechselte das Geld seinen Besitzer und der reiche Stadtbewohner konnte nichts mehr an der Situation ändern.
Der außergewöhnliche Junge gehörte ihm nicht! Obwohl er fast so gut wie gewonnen hatte ... Fast!!


Wütend schlug der ältliche Herr mit einer Faust in seine Handfläche und stapfte zielsicher auf den unvermeintlichen Gewinner der Auktion zu, der die schmale Gestalt des Jungen gerade in einen dunklen Umhang hüllte.


Die Menschentraube und der Trubel hatte sich nach Verkündung des Käufers schnell gelöst und es befanden sich nur noch wenige Menschen auf dem jetzt weitläufig erscheinenden Platz.


Darin sah der enttäuschte Mann seine Chance und stampfte auf den schwarzgekleideten Fremden zu. »Sie verdammter Bastard! Sie haben mir den Jungen weggenommen!«, tobte er ununterbrochen, während auf seiner Stirn bereits die Adern hervortraten und ungesund rot pulsierten.


Noch immer wurde er nicht beachtet, was ihn einen Dolch aus dem Ärmel ziehen und auf den Fremden zustürmen ließ. Schwungvoll holte er aus und fand sich wenige Augenblicke später mit dem Gesicht am Boden wieder.


»Du bist ein schlechter Verlierer ... Mensch!«, tadelte die tiefe Stimme eisig, wobei der schwarzbeschuhte Fuß des Mannes sich nachdrücklich in die Wange des am Boden Liegenden presste. Dann wandte sich der Fremde mit dem Jungen im Arm um und verschwand in den nächsten staubigen Windböen, die erbarmungslos durch die Straßen fegten.

2

»Guten Abend, Herr.« Ein drahtiger, grauhaariger Mann in dunkelgrauer Uniform nahm seinem Herrn pflichtbeflissen den schwarzen Umhang ab. Mit einem kurzen Blick streifte er den Jungen, der sich müde und erschöpft kaum noch auf den Beinen halten konnte. Doch der Schlossherr kannte kein Erbarmen und stieß ihn auf die breite Treppe, in die Mitte der hoch aufragenden Halle zu.


Mitleidig sah der Bedienstete hinterher und seufzte kaum hörbar. Da hatte sich der Herr ja wieder einen hübschen Jungen besorgt. Woher dieser kam, wollte der ältere Mann lieber nicht wissen. Kopfschüttelnd drehte er sich um und verschwand in einem dunklen Gang.


Währenddessen presste Davon die Lippen aufeinander und starrte ärgerlich auf seinen neuen Sklaven hinunter, der mit Tränen in den Augen auf der Treppe saß, weil er über eine Stufe gestolpert war.


Unsanft packte er ihn am Kragen seiner zerrissenen Sachen und zerrte ihn wieder hoch.
»Pass gefälligst besser auf! Und jetzt geh!«, zischte er gefährlich durch zusammengebissene Zähne, weil seine Geduld noch nie übermäßig groß gewesen war. Derzeit hing sie an einem beträchtlich dünnen Fädchen.
Erneut gab er dem Jungen einen Schubs, war mit zwei großen Schritten vor ihm und beachtete ihn nicht weiter, da er vorraussetzte, dass der Kleine ihm folgte.


Verstimmt trat Davon durch eine massive und reich verzierte Ebenholztür in seine Gemächer.
In der Zeit seiner Abwesenheit hatte sich herzlich wenig verändert. Der Raum wurde durch schwere dunkelgrüne Brokatvorhänge teilweise verdunkelt, die in einem weiten Bogen die gesamte Front des Zimmers einnahmen. Zu seiner Rechten und nicht ganz an der Wand, stand das Bett, welches mit schwarzglänzenden Kissen bestückt war.
An der Wand, den Fenstern gegenüberliegend befanden sich massive Ebenholzschränke, die nach vorn jedoch sanft abgerundet waren.
Auf der anderen Seite, wo die Vorderseite den Vorhängen zugewandt war, befand sich ein breiter Schreibtisch aus dem selben Material. Darauf türmten sich verschiedene Unterlagen, die sich um Laufe seiner Abwesenheit angesammelt hatten.


Grimmig strebte Davon darauf zu und ließ sich, einen der Briefe greifend in den weichen schwarzen Ledersessel fallen. Voll konzentriert, erledigte er zuerst seine Arbeit, bevor er sich dem Jungen zuwandte, der nun angespannt auf dem flauschigen Teppich saß und ihn ängstlich anblickte.
Das Dämmerlicht zauberte schwache Lichtreflexe auf die zerzausten hüftlangen Haare und ließ den Jungen durch die entstehenden Schatten dünner, ja fast mager wirken.


Etwas ruhiger fuhr Davon sich mit einer Hand durchs Haar und seufzte. Dann erhob er sich und schritt auf seinen neuen Sklaven zu.
»Als erstes wirst du dich waschen! Du stinkst verdammt noch mal nach Mensch!«, erklärte Davon in befehlsbewohnten Ton. »Steh auf! Das Bad ist dort drüben!«
Forsch wies er an seinem Schreibtisch vorbei nach links.


Schwankend stand der Kleine auf und tapste unbeholfen in besagte Richtung, dicht gefolgt von seinem Besitzer.


Das Badezimmer war noch prunkvoller ausgerichtet, wenn das überhaupt ging. Ganz im Gegensatz zum Schlafzimmer herrschten hier freundliche Farbtöne vor. Helle Marmorplatten säumten die Wände, während der Boden aus einem schwarzen Gestein mit metallisch blauglänzenden Fragmenten bestand, die bei verschiedenen Sichtwinkeln unterschiedlich stark aufleuchteten.
Ein weitläufiges Becken aus ockerfarbenen Gestein säumte das gesamte hintere Ende des Raumes und zwei weibliche Fabelgeschöpfe aus Rosenquarz saßen anmutig und dekorativ auf den abgerundeten Ecken des Badebeckens. Außerdem führten einige Stufen zum Becken hinauf und auf der anderen Seite in die abgestufte Wanne hinein.


Mit harten Gesichtszügen beobachtete Davon den zierlichen Jungen im Spiegel, der die gesamte linke Seite einnahm. Der Kleine stand verzagt da und zuckte erschrocken zusammen, als Davon ihn anfuhr: »Auf was wartest du? Zieh dich aus!«
Deutlich war die Ungeduld aus seiner Stimme zu hören.


Die Augen des Jungen weiteten sich entsetzt, was den Dunkelhaarigen noch ungeduldiger stimmte. Ohne lange zu fackeln war Davon neben dem Kleinen und riss den restlichen Stoff von dem zitternden Körper.
Danach drehte er schnell den versteckten Wasserhahn auf, bevor er sich erneut seinem Sklaven zuwendete.


»Wie heißt du, Junge?!« Eigentlich mehr ein Befehl als eine Frage, aber er bekam trotzdem keine Antwort. Argwöhnisch zog er die Brauen zusammen.
»Ich will deinen Namen wissen! Antworte verdammt noch mal auf meine Frage!«
Drohend fixierte er das zierliche Wesen vor sich. Betreten senkte der Kleine den Blick.


Jetzt wurde es ihm entgültig zuviel. Ihm rutschte die Hand aus.
Hilflos kniete der Silberschopf vor ihm und hielt sich mit einer Hand die pulsierende Wange. Tränen bahnten sich einen Weg über die blassen Wangen und Davon wurde nun erst richtig wütend.


Wie konnte der Bengel nur so bemitleidenswert aussehen?! Er war nur ein wertloser Sklave und doch verspürte Davon bei dem Anblick sowas wie einen Stich in seiner Brust.


»Entweder befolgst du meinen Befehl auf der Stelle, oder ich werde mir eine besonders harte Strafe für dich ausdenken. Und glaub mir, das wird kein Spaß für dich!«


Seine Augen funkelten gefährlich, als er die zittrigen Bewegungen des Kleinen verfolgte.
Er war zum Spiegel gekrabbelt und schrieb mit einem Finger seinen Namen auf die vom Dampf beschlagene Scheibe.


Y U M E


Davon runzelte die Stirn. »Kannst du nicht sprechen, oder was?«
Yume schaute betrübt zu ihm auf und schüttelte den Kopf. Wieder schwammen die großen bernsteinfarbenen Augen in Tränen, bevor der Junge den Blick abwandte.


Langsam stieß Davon die Luft aus, die er unbewusst angehalten hatte.
Zum zweiten Mal an diesem Tag verspürte er dieses seltsame Ziehen in der Brust, schob es jedoch geflissentlich beiseite. Das musste wohl an der feuchten Luft liegen, denn für Gefühlsduseleien hatte er genauso wenig übrig, wie für eine Insektenart auf dem Mars.


»Wie alt bist du?« Sein Tonfall klang fordernd.
Wieder nutzte Yume die Spiegelwand um zu antworten.


Schließlich war das Becken dreiviertel voll. Heißer Dampf stieg stetig auf und verwandelte den Raum fast in eine Sauna. Yume hockte immer noch am Boden, was Davon ein ungehaltenes Schnauben entlockte.


»Na wird´s bald?!! Steig ins Wasser ... oder willst du Wurzeln schlagen?!«
Hastig erhob sich Yume und sank kurz darauf in das angenehme Nass. Davon hörte ihn leise Seufzen und ein unmerkliches Lächeln schlich sich um seine Mundwinkel.


Als er es bemerkte, ließ er es sofort fallen.
Was war nur mit ihm los?
Kopfschüttelnd verließ er das Badezimmer. An der Tür drehte er sich noch einmal kurz um.
»Auf der kleinen Anrichte dort liegt ein Handtuch. Beeil dich! Und wenn du fertig bist, kommst du unverzüglich zurück in mein Zimmer ... verstanden?!«
Ohne das Nicken Yumes abzuwarten, verschwand Davon. Für ihn war der Gehorsam seines neuen Sklaven selbstverständlich.

3

»Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass ein Sklave nicht vor seinem Herrn zu Speisen hat?!«, fuhr Davon den Silberhaarigen ärgerlich an. Hart schlug er Yume ins Gesicht, sodass der Kleinere zu Boden ging. Mit zusammengekniffenen Lippen sah er auf das zitternde Bündel herunter.
»Du bekommst heute kein Abendessen!«


Yume ignorierend, wandte er sich zu seinem Schreibtisch und beschäftigte sich augenscheinlich mit dem angefallenen Papierkram der letzten Woche. Seine Gedanken waren jedoch ganz und gar woanders.
Dieser Bengel ... Irgendwas an dem Jungen machte ihn weich. Das wiederum ließ Wut in ihm aufsteigen und den Kleinen noch schlechter behandeln.


Obwohl er jünger war, als alle anderen Sklaven vor ihm, oder vielleicht gerade deshalb fand Davon solchen Gefallen an ihm. Sechzehn ... das war wirklich noch blutjung. Und er war unschuldig. Körperlich, wie auch geistig.
Selbstzufrieden lehnte Davon sich in dem schwarzen Ledersessel zurück.


Yume hatte sich unterdessen in seinem Korb verkrochen, der neben dem Bett stand und den Davon ihm herrisch zugewiesen hatte. Traurig rollte er seinen Körper zu einer kleinen Kugel zusammen.


Nach einer halben Stunde schmiss Davon ungehalten einen Schwall Papiere auf die Tischplatte. Er hatte es endgültig satt, sich ständig Gedanken um Yume zu machen. Der Junge war nur ein Sklave - um genauer zu sein, sein Leibsklave! Er würde ihn nicht vorteilhafter behandeln, nur weil er zierlich und hilflos aussah.
NEIN! Damit war ab sofort Schluss!!


»YUME!« Lautstark verlangte er nach dem Kleinen und sein Tonfall duldete keine Widerworte. Davon war sich wohl bewusst, dass der Silberschopf schon geschlafen hatte.
Auch eine Zuwiderhandlung gegen die Sklavengesetzte. Ein Sklave durfte sich erst niederlegen, wenn sein Herr es erlaubte!


»Komm sofort hier her!«
Etwas unsicher auf den Beinen kam Yume schließlich vor ihm zu stehen und Davons Entschluss, keine Rücksicht mehr auf das zierliche Geschöpf zu nehmen, bröckelte in Sekundenschnelle.


»Meine Güte ... «, keuchte er erschrocken und zog Yume vorsichtig auf seinem Schoß. Zuerst sträubte sich der schmale Körper, sank aber dann kraftlos an Davons breite Brust.


Vorsichtig berührte der Schwarzhaarige mit dem Daumen die geschwollene und blau verfärbte Wange. Innerlich hätte er sich am liebsten selbst geohrfeigt.
Wie konnte er nur so rücksichtslos sein? Er wusste doch genau wie empfindlich sein Kleiner war. Unbewusst streichelte er sanft Yumes Seiten, fuhr die fein geschwungene Wirbelsäule hinauf und zog kleine Kreise auf der samtigen hellen Haut.


Seufzend schmiegte sich Yume an ihn, legte die feingliedrigen Hände auf seine muskulöse Brust und seufzte nochmals leise.


Laut knallend flog die Tür auf, schreckte Davon aus seinen Gedanken.
»Herr .. w-wir haben ein Problem. Die Drachen ... sie greifen sich gegenseitig an!«
Sofort sprang Davon auf, hielt Yume aber an der Taille umfasst.
Seine Miene verfinsterte sich erheblich, während er seinem Drachenmeister kurz zunickte.
»Ich bin gleich da!«


Dann wandte er sich an Yume, der ihn ungläubig anstarrte.
»Geh wieder ins Bett; Und keine Ausflüchte!«, befahl er kurz angebunden, bevor er sich mit einem Kuss auf die samtigen Lippen von Yume löste und aus dem Raum eilte.


Der Silberschopf stand verwirrt in dem großen Zimmer und berührte zaghaft seine Lippen. Eine Frage beschäftigte ihn zusehends. Nach wenigen Momenten schüttelte er jedoch leicht den Kopf und begab sich zu Bett.

4

Am Himmel hatten sich dunkle Wolken aufgetürmt und ein Sturm bahnte sich an. Grelle Blitze zuckten aus den fast schwarzen Wolken und machten die Drachen nervös.
Zwei von den Größeren griffen sich wirklich in der Luft an, wie Davon mit einem schnellen Blick realisierte.


»Was stehst du da noch rum?! Bring mir Yves!«, fuhr er den entsetzt dreinschauenden Drachenmeister an.
»A-Aber Herr! Das ist viel zu gefährlich ... «
Davon rang um Beherrschung. »VINCE! Sollen die Beiden sich erst zerfetzen? Du weißt wie schwer es ist solche Drachen .. «, er wies mit einem Finger nach oben. »aufzuziehen!!«
Der braunhaarige Hüne gab sich geschlagen, stieß einen schrillen Pfiff auf. Daraufhin erschienen zwei andere Unterdämonen, die einen riesigen schwarzen Drachen über den weitläufigen Hof führten.


Ohne Umschweife schwang sich Davon auf dessen Rücken, riss an den Zügeln, woraufhin sich das Tier mit mächtigen Flügelschlägen in die Lüfte erhob. Kaum erreichte er die beiden Kämpfenden, begann es wie aus Kübeln zu regnen und erschwerte die Situation.
Durch ein riskantes Manöver gelang es ihm schließlich zwischen die gefährlichen Drachen zu kommen. Ohne zu Zögern trieb er sie weiter auseinander, zurück auf die Posten auf den Schloßmauern. Der eine sträubte sich beharrlich dagegen, sodass Davon mehrere Versuche brauchte. Aber schließlich schaffte er es auch dieses Geschöpf in seine Schranken zu weisen.


Laut schnaubend und mit wilden harten Flügelschlägen beruhigten sie sich nach und nach. Zufrieden mit dem Ergebnis ließ Davon Yves noch eine Runde drehen und landete schlussendlich wieder im Hof. Vince beäugte ihn skeptisch, griff jedoch umgehend nach den Zügeln, sagte kein Wort.


Dann war Davon auch schon verschwunden.
In seinen Gemächern riss er sich die durchgeweichten Kleider vom Leib. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er entsetzlich fror. Unablässig fielen eisige Tropfen aus seinen Haaren auf seinen ausgekühlten Körper, sodass er eine ganzkörper Gänsehaut bekam.
Schnell holte er sich aus dem Bad ein Handtuch, rubbelte die rabenschwarzen Strähnen solange, bis sie ihm nur noch feucht auf die Schultern fielen und begab sich zu Bett.
Nach etlichen Minuten wollte die Kälte trotz der dicken Decken nicht von ihm weichen.
Kurz entschlossen rüttelte er Yume wach, der friedlich zusammengerollt in dem ihm zugewiesenen Körbchen lag.


Verschlafen öffnete der Kleine die Augen einen Spalt breit, sah seinen Herrn verwirrt an.
Als Davon ihn unsanft an den Schultern packte und zu sich unter die schwere Decke zog, entrang sich seiner Kehle ein ängstliches Fiepen und er versuchte ihn erschrocken von sich zu drücken. Seine Augen waren vor Angst weit aufgerissen, sodass Davon es sogar in der Dunkelheit erkannte.


»Schscht .. « Beruhigend streichelte er dem Silberschopf über den Rücken, während er ihn enger an sich zog. Er spürte deutlich das Zittern das durch den schlanken Körper ging, ließ dem Jungen etwas Bewegungsfreiheit.
Nachdem Yume mitbekam, dass Davon entsetzlich fror, kuschelte er sich an ihn, legte zaghaft die zarten Hände auf die breite Brust. Besitzergreifend schlang der Schwarzhaarige einen Arm um Yumes schmale Taille und auch wenn ihm immer noch kalt war, so konnte er durch den anderen warmen Körper an seinem eigenen wenigstens einschlafen.

Am nächsten Morgen spürte Davon ein ungewohntes Gewicht auf seiner Brust. Blinzelnd öffnete er die Augen. Der Silberschopf lag halb auf ihm, das Gesicht in seiner Halsbeuge geborgen. Ärger keimte in dem Dämon auf.
Wie konnte dieser elende Sklave es wagen, einfach in das Bett seines Herrn zu krabbeln.
Gerade wollte er Yume grob aus den Decken stoßen, da fiel ihm der gestrige Abend ein.


Richtig!
Er hatte den Kleinen ins Bett gezerrt.
Beruhigt senkte er seine Hand wieder, legte sie auf die helle Haut seines Sklaven und begann ihn nachdenklich zu streicheln. Ein Laut der Zufriedenheit kam über die rosigen Lippen und Davon veränderte seine Lage insoweit, dass er Yume ungehindert betrachten konnte.


Die feinen Gesichtszüge waren entspannt, ließen den Jungen unheimlich verletzlich wirken. Davon kam nicht umhin, seinen Sklaven als schön zu bezeichnen. Die kleine Nase passte perfekt in das sanfte Antlitz genauso wie die fein geschwungenen Lippen, an denen sein Blick hängen blieb.


Verlangen stieg in ihm auf. Er wollte Yume kosten, wollte ihn schmecken, ihm Lust bereiten und ihn zu seinem Besitz machen. Er wollte das der Junge mit Leib und Seele ihm gehörte.
Aber im Gegensatz zu den vielen vorherigen Sklaven, die er besessen hatte, wünschte er sich, dass Yume freiwillig zu ihm kam.


Doch das würde sich schwer mit seinem Jähzorn vereinbaren lassen.
Der Junge war ein Sklave, den er nicht anders zu Behandeln gedachte als andere.
Dazu war er viel zu herrisch.
Trotzdem, bei Yume wollte er etwas erreichen und würde sich wohl beherrschen und Eingeständnisse machen müssen.


Eine Bewegung riss Davon aus seinen Gedanken. Der Silberschopf drückte sich wärmesuchend dichter an ihn, da es im Zimmer verhältnismäßig kühl war und die Decke ihm bis zur Hüfte herunter gerutscht war.


Davon lächelte verhalten, zog das schwarze Bettzeug wieder hoch, um den Kleinen darin ein zu wickeln. Er selbst stand auf, kleidete sich an und verließ leisen Schrittes den Raum.

5

»Yume, komm mal her!«, forderte Davon den Silberschopf auf, der zusammengekauert auf dem Bett hockte, den Kopf gesenkt und die Arme schützend um seine Beine geschlungen.
Bei dem Befehl sprang er erschrocken auf, eilte auf Davon zu und kniete sich ergeben vor ihn.


»Nun, ich werde dich mit dem Jungen allein lassen«, meinte der Drachenfürst mit strengem Blick auf den untersetzten Dämon, der zögerlich auf den blassen Jungen zutrat.
»Vor Elingor brauchst du dich nicht fürchten, Yume. Er wird sich um deine Garderobe
kümmern«, wandte er sich an seinen Kleinen, der ihn hilfesuchend anschaute.
Beruhigend strich er über die elfenbeinfarbene Haut Yumes, bevor er mit wehendem Umhang das Zimmer verließ.


»Äh .. ja nun .. Yume.« Der grauhaarige Mann in der grau melierten Robe räusperte sich.
»W-wir werden dann wohl mal anfangen.« Trotz seiner Worte blieb er bewegungslos stehen und musterte den nackten Jungen vor sich. So einen seltsamen Menschen hatte er noch nie gesehen. Allein schon die Hautfarbe war komisch, aber die Augen ... die Augen würden eher zu einem Dämon passen, als zu diesem schmächtigen Kerlchen.


Verlegen wandte Yume den Kopf ab, ließ die Musterung über sich ergehen. Was anderes blieb ihm auch gar nicht übrig.


»Öhm .. der Herr hat schon Wünsche für ein paar Kleidungsstücke ausgesprochen«, informierte der kleine Dämon mit gewichtiger Miene, wobei er einen Zeigefinger in die Luft hob und inspizierend um Yume herum wackelte. » ... Ich muss also nur noch deine Maße nehmen. Ach ja ... und falls du noch irgendwelche Wünsche hast, sag es einfach .. «
Die schrumpligen Finger, die gerade an Yumes Schultern herum fuhrwerkten, hielten einen Moment inne. »Entschuldige ... du kannst ja nicht sprechen ... «


Mit diesen Worten drehte Elingor den Jungen zu sich um und brachte sein Gesicht ganz nah an Yumes heran, schielte ihn mit seinen erstaunlich klaren hellblauen Augen an.
»Kannst du schreiben? Zeichnen, oder was auch immer ... irgendwie wirst du es dem alten Elingor schon verständlich machen können ... «
In seinem Redeschwall maß und drehte der grauhaarige Dämon weiter an Yume herum, bis er sich schließlich mit einem zufriedenen Seufzen und einem »So .. erst mal fertig .. « abwandte.


Die Hände motiviert in die massigen Hüften gestemmt, watschelte er dann zu einer großen Truhe aus robustem dunklen Holz, die er sich hatte mitbringen lassen und zerrte angestrengt verschiedene Stoffballen heraus.
»Puh! Komm mal her, Schätzchen und hilf mir. Das Zeug wird auch jedes mal schwerer«, winkte er den Silberhaarigen heran.


Zweifelnd und mit geröteten Wangen, half Yume Elingor die Stoffe auf´s Bett zu transportieren. Dieser fasste sich danach seufzend an den Rücken. »Hach, ich bin auch nicht mehr der Jüngste«, murmelte der Ältere kopfschüttelnd und drehte sich zu Yume um.
»Aber egal ... kommen wir zu dir! Welche Farbe hättest du denn gern? Weinrot, ein dunkles Grün ...?« Sich seinen kurzen Schnurrbart entlangfahrend musterte er die Vielfalt auf dem Bett. »Schwarz mit Silber- oder Goldfäden ... oder vielleicht doch lieber Weiß wie die Unschuld, hm?«


Yume konnte darauf natürlich nichts antworten, sondern wandte nur verlegen den Kopf ab, was der andere geflissentlich ignorierte und einfach fortfuhr.
»Naja .. weiß solltest du nur in Kombination mit anderen Farben tragen, weil du vom Typ her erstaunlich hell bist. Aber mal sehen ... « Grübelnd begann der alte Dämon im Zimmer auf und ab zu gehen, dabei laut überlegend. »Goldverzierungen wären auch nicht so wirkungsvoll, weil deine Haare schon silbrig glänzen ... aber sie würden die Ausdruckskraft deiner Augen hervorheben ... «


Eine ganze Weile ging das so und Yume begann zu frieren, da er immer noch nichts zum Anziehen bekommen hatte. Schließlich schien Elingor mit seinen Überlegungen fertig und winkte den schmalen Jungen zu sich.


Zuerst nahm er den weißen Stoffballen, obwohl er sich wenig vorher noch gegen diesen ausgesprochen hatte und schnippelte daran herum. Als er ein geeignetes Stück in den Händen hielt er es Yume an. Dann entließ er ihn vorläufig.

Einige Tage lang beanspruchte der Hofschneider Yumes Aufmerksamkeit, nahm ihn sogar mit in sein Arbeitszimmer, damit er in so kurzer Zeit wie möglich die Roben fertig stellen konnte. Erst spät Abends wurde Yume aus den kundigen Händen entlassen, was Davon aufregte. Er wollte seinen Sklaven zu jeder Zeit um sich haben und erduldete die lange Abwesenheit nur mit arger Zurückhaltung.


Heute war es nun schon der fünfte Tag, dass Yume zu so später Stunde noch nicht in seinen Armen lag. Ja, Yume schlief jetzt in seinem Bett!
Missmutig tigerte Davon durch sein großes Schlafzimmer und wurde mit jedem Schritt ungeduldiger. Die Elfenuhr hinter seinem Schreibtisch zeigte ihm kurz vor elf an.
Schnaubend setzte er seine Wanderung fort, spitzte aber die Ohren, als die Tür leise aufging und drehte sich um, da er mit dem Rücken dazu gestanden hatte.


Sofort hielt er in der Bewegung inne, brachte keinen Ton über die Lippen, zu beeindruckt war er von dem Bild, das sich ihm bot.
Zarter weißschimmernder Stoff glitt an Yumes Schultern herab, anmutige Falten werfend. An der Taille wurde er von einer filigranen Goldspange gehalten, die gleichzeitig dafür sorgte, dass die seitlichen Schlitze noch mehr gerafft wurden und somit Yumes Beine von der Hüfte an entblößten.
Yumes schlanker Oberkörper kam durch den tiefen Ausschnitt des Kleidungsstückes ebenfalls gut zur Geltung und verlieh ihm keine zu feminine Ausstrahlung.


Davon war sprachlos. Nicht nur allein von Yumes Aussehen, sondern auch von dem zarten Rotschimmer auf dessen Wangen und den verlegen dreinblickenden goldenen Augen, die ihn verunsichert anschauten.
Davon wusste, ihm strahlte die pure Unschuld entgegen. Dementsprechend reagierte auch sein Körper. Plötzlich wollte er Yume besitzen. Hier und jetzt, auf der Stelle!!


Ausschließlich dieser Gedanke herrschte in seinem Kopf und alle vorherigen Bedenken flogen über Bord. Mit drei großen Schritten war er bei Yume, zog ihn unsanft an sich und küsste ihn stürmisch. Ohne nachzudenken drang er fast schon brutal in Yumes Mund ein, kostete von dem süßen Nektar, erkundete und plünderte das fremde Terrain.
Grob vergrub er seine Hand in Yumes Haaren, bog ihn zurück und presste ihn mit dem Arm um seine Taille fester an sich. Er wollte Yume fühlen, ganz dicht, um sich herum ...


Doch auf einmal schmeckte Davon etwas salziges, was ihn wieder aus seiner Trunkenheit erwachen ließ. Stutzend blickte er auf Yume herunter und erkannte sogleich was er getan hatte.
Verflucht noch mal ... sein verdammter Verstand war mit ihm durchgegangen. Er hatte Yume verletzt, was ganz und gar nicht seine Absicht gewesen war. Aber was musste der Kleine auch so verführerisch aussehen?!


Schützend nahm er den Silberschopf auf die Arme und bette ihn umso sanfter in die Decken.
Trotz all seinen guten Vorsätzen streifte er ihm aber das feine Gewand von den Schultern und warf es kurzerhand aus dem Bett. Ohne sah sein kleiner unschuldiger Sklave eben noch besser aus.
Er selbst schälte sich auch aus seiner Kleidung, bevor er sich dem Kleineren zuwandte. Beruhigend streichelte er ihm über den Rücken und zog ihn näher zu sich, während er die dunklen Decken über sie ausbreitete.


Yumes Angst war ihm wohl bewusst. Obwohl er nun schon ziemlich lange bei ihm war, fürchtete der Junge sich nach wie vor vor ihm. Der zierliche Körper war völlig verspannt und auch die sanften Berührungen konnten das nicht ändern.


Ergeben seufzte Davon auf.
»Yume ... « langsam beugte er sich ein Stück über ihn. »Wovor hast du solche Angst? Ich werde dir nicht mehr weh tun .. das verspreche ich.«
Der orangene Schein der Kerzen, zeigte Davon überdeutlich das Misstrauen in den goldschimmernden Augen, die geweitet auf ihn gerichtet waren.


Es kostete ihn fast seine Selbstbeherrschung die weichen Lippen des Kleineren zittern zu sehen. Abrupt zog er sich zurück und legte sich tief durchatmend auf den Rücken, ein gutes Stück von Yume entfernt. Er wollte sich nicht schon wieder vergessen und über den Silberschopf herfallen.
Allein die leicht geröteten Wangen und die ausdrucksvollen Augen brachten seine Libido zum kochen. Sein Schwanz ragte bereits hart und pochend zwischen seinen Beinen auf und verlangte zuckend nach Erlösung.


So konnte das nicht weiter gehen! Ruckartig setzte er sich auf und fluchte lautstark vor sich hin, während er sich erhob, schleunigst anzog und regelrecht aus seinem Gemach flüchtete. Irgendwo musste er sich jetzt Erleichterung verschaffen, sonst konnte er für nichts mehr garantieren.


Erst in den frühen Morgenstunden kehrte Davon zurück. Leise betrat er den Raum.
Yume lag als kleine Kugel zusammengerollt zwischen den zerwühlten Decken und wirkte in dem riesigen Bett verloren. Langsam trat er näher und setzte sich schließlich auf die Bettkante.
Gedankenverloren glitt seine Hand durch Yumes silberne Mähne, die weit gefächert die Decken um den Jungen herum schmückte. Die Strähnen waren so weich und seidig. Einfach einzigartig.


Obwohl er sich selten Schwäche eingestand, seufzte Davon ergeben auf. Der Ausflug zur Erde war vollkommen sinnlos gewesen, genauso wie die Hure unfähig war, ihm die Gedanken an Yume aus zu treiben. Es konnte sich eben nichts mit diesem verführerischen unschuldigen Sklaven messen. Die Frau allein anzusehen, hatte ihn schon angeekelt.
Unbewusst zog Davon die entspannten Gesichtszüge seines Sklaven nach, versank völlig in deren Anblick. Erst als sich Yume den sanften Berührungen entgegen streckte, zog der Dämon so schnell die Hand zurück, als hätte er sich verbrannt.


Verdammt! Jetzt benahm er sich schon wie ein liebeskranker Trottel. Aber er hatte versprochen dem Kleinen nicht weh zu tun. Ein Dämon brach niemals sein Wort. Die Zeit würde noch kommen, wo er sich den Silberschopf nehmen würde, daran bestand kein Zweifel.


Ohne große Eile machte er sich auf den Weg zum Hofschneider. An die Kammer klopfte er nicht an, sondern trat einfach ein. Der grauhaarige Dämon war gerade damit beschäftigt Stoffe zurecht zu schneiden, ließ jedoch alles stehen und liegen, als er Davon erblickte.
»Mein Herr. Wie kann ich euch helfen?«
»Du hattest jetzt über eine Woche Zeit, Kleider für Yume zu fertigen. Ich möchte sie sehen«, forderte der Schwarzhaarige befehlsgewohnt, worauf der kleinere Dämon sofort in die hintere Ecke des Zimmers eilte und mit einem nicht zu verachtenden Stapel wieder kam.
»Bis zur Hälfte sind es die Kleidungsstücke, die ihr gewünscht habt. Und das hier hat sich der Junge ausgesucht«, teilte der Schneider redselig mit und freute sich über Davons Lob, als ihm der Stapel umgehend abgenommen wurde und sein Herr verschwand.


Als Davon in sein Gemach zurück kehrte, saß Yume schlaftrunken im Bett und wischte sich mit dem Handrücken den Schlaf aus den Augen. Sowie der Schwarzhaarige auf ihn zuging, sprang er aus dem Bett und kniete sich unterwürfig vor diesen, ungeachtet seiner Blöße.
»Komm hoch!«, befahl Davon schärfer als beabsichtigt und bemerkte Yumes Zusammenzucken.
Schnell richtete sich der Kleine auf und sah ihn abwartend an.
»Mach nicht so ein Gesicht!«, schnauzte der Dämon gereizt. Er war wütend, konnte es sich aber nicht erklären. Je wütender er war, desto härter behandelte er seine Untergebenen. Nur das der Silberhaarige der Grund für seinen Ärger war ...
»Zieh das an! Und trödle nicht!«


Mit vor der Brust verschränkten Armen beobachtete Davon ungeniert, wie der schlanke Junge sich vor ihm ankleidete, verfolgte mit Raubtieraugen jede Bewegung.
Der Stoff war in einem hellen Pastellton gehalten. Ocker, wenn er sich nicht irrte. Es bestand aus einer Hose und einem Oberteil, das nur knapp über die Brust ging und von vorn nach hinten geschnürt werden musste.
Unbeholfen versuchte Yume mit den langen Bändern klar zu kommen, scheiterte jedoch kläglich.
Davon hatte er den Rücken zugekehrt. Der sah wie sich der Silberschopf abmühte, machte aber keine Anstalten ihm zu helfen, sondern blieb abwartend mit verschränkten Armen stehen.


Unsicher und sichtlich ängstlich drehte sich Yume schließlich zu ihm um. Langsam trat er mit kleinen zaghaften Schritten auf den großen Dämon zu, schaute ihn hilfesuchend an.
Statt etwas zu sagen, streckte er die Bänder in Davons Richtung, hoffte das dieser ihm half.
Mit einem unmerklichen Lächeln nahm der Schwarzhaarige Yume die Bänder ab, drehte den schlanken Jungen an den Schultern herum und schnürte das Oberteil mit geübten Fingern.
»So, nun dreh dich wieder um. Ich möchte dich ansehen.«
Gehorsam kam Yume der Aufforderung nach.


Davon war ehrlich beeindruckt. Die Hosen schmiegten sich leicht um Yumes schlanke Beine und betonten im gleichen Zug dessen schmale Hüfte. Das Oberteil besaß ellenbogenlange Ärmel, die zu den Enden breiter ausliefen und locker fielen. Die helle Haut am Bauch wurde frei gelassen, genauso wie weitere Bänder den Ausschnitt nur locker zusammenhielten und den weißen Hals entblößten. Die glatten silberglänzenden Haare fielen schimmernd über Yumes leicht geschwungenen Rücken und ließen ihn wie einen Engel erscheinen ...


Bevor Davon auf andere Gedanken kommen konnte, winkte er den Silberschopf zu sich.
»Komm, ein bisschen frische Luft kann dir nicht schaden.«
Tatsächlich war Yume seit seiner Ankunft im Dämonenreich, noch nicht einmal draußen gewesen. Immer hatte er nur in diesem dunklen Zimmer gehockt. Ihm war sicherlich langweilig geworden.


In gebührlichen Abstand folgte Yume seinem Herrn. Davon gefiel das gar nicht. An der Treppe, die runter in die große Halle führte, wartete er ungeduldig, trommelte mit den Finger auf dem wuchtigen Onyxgeländer herum.
Als Yume bemerkte, dass sein Herr stehen geblieben war, senkte er ergeben den Kopf und blieb ein paar Schritte entfernt ebenfalls stehen. Davon schnaubte ungehalten.
»Nun komm schon her. Von jetzt an wirst du neben mit laufen, verstanden?«
Ein Nicken war die Antwort, während der Silberhaarige sich beeilte an die Seite des Dämons zu kommen.


Zufrieden schaute Davon auf den Kleineren herunter, der immer noch den Schopf gesenkt hielt. »Du kannst dir ruhig alles ansehen«, meinte er, ehe er die Treppe langsam herab schritt und dem Kleinen alles erzählte, was es über die Festung zu wissen gab.
Interessiert zuhörend lief er neben ihm her und Davon genoss Yumes ungeteilte Aufmerksamkeit, und die unverborgene Bewunderung in den Augen des Jungen machte ihn sogar ein bisschen Stolz.


Schließlich kamen sie zu den Höhlen in denen die Drachen hausten.
Die Festung war direkt an einen massiven Berg gebaut worden. Der Gipfel war nur selten zu sehen, da sich immer dunkle Wolken darum drehten und die Felswand stieg steil und spitzkantig an. Zwischen den schwarzen, tödlich scharfen aufragenden Steinen befanden sich die Höhlen der Drachen.
Davor erstreckte sich ein riesiges Felsenplateau, welches die mystischen Bestien zur Landung nutzten. Ebenfalls wurde es von den Dämonensoldaten als Übungsplatz genutzt. Da es später Nachmittag war, waren die meisten jedoch mit ihren jeweiligen Drachen ausgeflogen.


»Einige Soldaten sind zur Bewachung der Grenzen eingeteilt. Die werden jetzt abgelöst. Deswegen ist fast niemand hier«, teilte Davon kritisch mit. Es war verdammt ruhig. Selbst die Festungswächter schienen verschwunden zu sein ... seltsam ...
Die konnten was erleben, wenn er sie zu Gesicht bekam. Niemand, aber auch wirklich niemand missachtete seine Befehle. Hart kniff er die Augen zusammen und starrte in den Himmel.
Nichts. Nichts außer dunstigen Wolken, die wie hässliche Kreaturen tiefer sackten und die Erde zu erreichen suchten.


Leichtes Zupfen an seinem Arm, lenkte Davon von seinen düsteren Gedanken ab.
Ungehalten sah er über seine Schulter, was den Silberhaarigen sofort Abstand nehmen ließ.
»Was ist?«, fragte er unfreundlich und bereute es im gleichen Augenblick.
Yume konnte schließlich nichts für seinen Ärger.
Doch der Junge schien sich nicht viel daraus zu machen, denn er wies verunsichert zum Bergmassiv.


»Was ...?« Davon reagierte sofort, schnappte sich ohne groß nach zu denken Yumes Hand und zerrte ihn unnachgiebig hinter sich her, beschleunigte sein Tempo mit jeder Sekunde.
Die Geschwindigkeit konnte der Kleine nicht lange halten, stolperte und fiel. Im gleichen Augenblick entglitt Davon das schmale Handgelenk ...


Ende Teil 1

Na, was weiter passiert.. da müsst ihr leider noch ein bisschen warten. Die Story ist zwar schon etwas älter, aber na ja. Mal sehen wie sie ankommt. Wenn das Feedback stimmt, lade ich die nächsten Kapitel auch noch hoch. ^^


(1)Nur mal als kleine Anmerkung. Die Währung habe ich mir ausgedacht, die gibt es nicht wirklich. Ich fand es blöd, Dollar, Euro oder sonst was zu verwenden, da die Story ja auch nicht in der Realität spielt.
1 Kada sind ungefähr 15,- €. Ja, ja ... Is ganz schön teuer ... so´ne Sklavenanschaffung ... *smile* ^^ aber wer das eine will, muss das andere mögen!
Next arrow_forward