Freiheit
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German › Movies
Rating:
Adult ++
Chapters:
12
Views:
3,436
Reviews:
28
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Disclaimer:
I do not own the movie(s) this fanfiction is written for, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
Segel
Anmerkung des [Autors]:
Jaja, ich weiß: ich bin ungefähr das Gegenteil von ‚schnell’, aber das Theme zu vertiefen wäre müßig, also gleich weiter zum nächsten Punkt...
*Jack kommt mit drohendem Gesichtsausdruck auf Aysha zu* (Hast du sie eigentlich noch alle?) *schreit* (Ich will zurück in meine Welt!)
*versucht das Grinsen zu unterdrücken und ein ernsthaftes Gesicht zu machen, während sie einen Fluchtweg sucht* [Waru-hum?] *tut unschuldig*
*Jack brüllt entrüstet weiter* (Da hätte ich eventuell Chancen darauf, bald mal an Will ranzukommen, aber in deiner dummen Welt, werd’ ich noch zum Eremiten!)
[Aber Hasi, ganz ruhig! Ich hab auch ein kleines Zuckerl für dich, in diesem Kapitel...] *besänftigt Jack-hasilein*
*findet „Hasi“ keine angemessene Bezeichnung für einen legendären Piraten-captain und schmollt deswegen wieder einmal* **ist aber doch neugierig, was das „Zuckerl“ sein könnte und beschließt gütigst, wenigstens mal nachzufragen* (Also sag schon! Was ist es?)
*lächelt viel sagend* [Dein Schatz bekommt etwas ansprechendere Klamotten verpasst...] *hebt wie immer viel sagend die Augenbrauen* [Und ganz zu Anfang darfst du gleich ein wenig sabbern... Toll nicht?]
*Jack erspart sich jegliche Antwort*
*Aysha beginnt mit der Geschichte*
KAPITEL 10
Manchmal war es schwierig, Jacks Gesichtsausdruck zu deuten.
Als er jetzt aber Will dabei zusah, wie dieser mit Leichtigkeit sein zukünftiges Bett durch die ehemalige Vorratskammer trug, wäre es für jeden etwaigen Beobachter ein Kinderspiel gewesen: Hätte er zusätzlich zu seinem hungrigen Blick noch gesabbert, es hätte seine Gedanken nicht deutlicher machen können.
Aber Tatsache war auch: es sah keiner zu. Und wenn, hätte mit großer Wahrscheinlichkeit auch er es eher dem Captain gleichgetan, und hätte den jungen Piraten beobachtet und sich an seinem Anblick ergötzt.
Das Sonnenlicht fiel durch das schmale, hochgelegene Fenster direkt auf sein Gesicht und warf tanzende Lichtreflexe in seinen Augen. Fast spielerisch manövrierte er das Möbelstück durch den engen Raum, in dem er die letzte Nacht auf einer Art Notlager verbracht hatte, ohne auch nur ein einziges Mal an einer Wand anzuecken. Binnen weniger Momente hatte er es denn auch an seinem anbefohlenen Platz abgestellt und sah erwartungsvoll zu Jack hinüber.
Ein Kinderspiel. Jeder. Jeder, außer Will. Entweder er bemerkte den Blick seines alten Freundes tatsächlich nicht, oder er war zumindest ein Meister der Selbstbeherrschung, denn kein Anzeichen einer Reaktion, als ein zaghaftes Lächeln und die Frage: „Und jetzt?“ kreuzte seine Züge.
Aber Jack sah noch mehr, als jeder x-beliebige Beobachter je hätte sehen können.
Jahre auf den Weiten des Ozeans, zusammen mit einer Crew von dutzenden von Männern und das auf kleinstem Raum, hatten sein Auge geschult. Dazu kam noch, dass Will ja kein völlig Fremder für ihn war, und so konnte Jack sehr wohl deuten, was Will offenbar zu verstecken suchte.
Ja, er wirkte jetzt viel entspannter als noch vor wenigen Stunden, als er mitten in der Nacht an Bord gekommen war, aber als jetzt diese Anspannung zurückwich, trat dahinter ein neues Gefühl hervor.
Jack war sich nicht sicher, was es war, aber in Wills Zügen lag der Anflug einer seltsamen Traurigkeit, fast möchte man sagen: Melancholie. Es musste etwas damit zu tun haben, warum Will sich überhaupt auf den Weg zu ihm gemacht hatte – da war sich Jack ganz sicher.
Worüber er allerdings völlig im Dunkeln war, blieb die Frage, was ihn eigentlich aus Port Royal vertrieben hatte. So völlig ohne Anhaltspunkt konnte sich auch Jack keinen Reim darauf machen.
„Will? Willst du mir nicht erzählen, warum du wirklich hier bist?“
Jack versuchte, seiner Stimme einen möglichst warmen Klang zu verleihen.
Sorgenvoll zogen sich Wills Augenbrauen zusammen und ein verletzter Ausdruck griff Raum in seinen braunen Augen. Er wusste, es würde sinnlos sein, zu leugnen, d a s s da etwas war, aber er fühlte sich einer vollständigen Erklärung einfach noch nicht gewachsen.
„Es ist nichts, Jack. Ich...“
Jack sah ihm direkt in die Augen, als würde er seine Ausflucht ohne jegliche Mühe enttarnen. Fast als wolle er sagen ‚Mit einer so lahmen Ausrede brauchst du einem wie mir gar nicht zu kommen!’.
„Ich... Ich hab’ einfach gesehen, dass ich doch nicht dorthin passe. Ich... – ach Jack, nicht jetzt, bitte!“
Nachdrücklich kamen diese letzten Worte und Jack konnte die Qual förmlich sehen, die Will bei diesen Worten verspürte. Die resignierende Endgültigkeit seiner Aussage, schien für ihn dem Untergang einer Ära gleichzukommen.
Um die Situation zu entschärfen, bemühte sich Jack wieder um einen etwas flapsigeren Umgangston, ohne jedoch ganz vom Thema abzuweichen.
„Na gut. Wenn nicht jetzt, dann aber heute Abend, Will! Schließlich muss ein guter Captain alles wissen, was an Bord seines Schiffes so vorgeht – und ich pflege der beste meines Faches zu sein – egal was ich tue!“
Er grinste sein berühmt-berüchtigtes Goldzahnlächeln, dass er jedem Gegner schenkte, wenn er ihn besiegte – egal auf welchem Schlachtfeld.
Im Stillen sagt er sich ‚Aufgeschoben ist nicht aufgehoben...’, als bedürfe er einer Rechtfertigung für seine Nachsicht.
Will wollte schon protestieren, aber so leicht ließ sich ein Captain Jack Sparrow keinen sicheren Sieg aus der Hand nehmen!
„Und jetzt rauf an Deck, Matrose! Die Segel von unserem alten Mädchen können etwas Pflege gut gebrauchen. Meld’ dich bei Gibbs, er gibt dir was du brauchst und weist dich auch gleich ein. Bis heute Abend will ich strahlend weiße Segel sehen – schließlich habe ich einen Ruf zu verlieren!“
Und mit diesen Worten machte der Captain kehrt und überließ seinem ersten Maat die Aufsicht über sein neuestes Crew-mitglied.
Auf seinem Weg zurück in die Kapitänskajüte, versuchte Jack verzweifelt die Gedanken abzuschütteln, die sich einen Weg in sein Bewusstsein bahnen wollten.
Könnte es nicht sein, dass Will nicht nur vor etwas geflohen war? Suchte er nicht vielleicht etwas – oder gar jemanden – hier? Wäre es nicht möglich, dass...?
„Nein! Du alter Esel!“ fluchte Jack leise vor sich hin.
Er hat sicher nur Zoff mit seiner Liebsten gehabt, und jetzt kommt er zu dir, damit du alles wieder einrenkst. Ein, zwei Wochen, und er wird freudestrahlend zu seinem kleinen Frauchen zurückkehren und sie leben glücklich und zufrieden und ohne je wieder einen Gedanken an dich zu verschwenden. Alter Narr! Warum sonst sollte Will wohl zurückkehren?
Die kleine Stimme ganz hinten in seinem Kopf war zwar verstummt, aber er konnte nicht vergessen, was sie darauf geantwortet hätte.
Und um seinen Gedanken zu entkommen, beschloss er, sich jetzt wieder an die Rationenplanung zu machen. Er war schließlich der Captain.
Ein paar Stunden harter Arbeit an Deck später, stand Will in frischen Sachen, die ihm Anna-Maria gegeben hatte, wieder einmal vor Jack’s Tür.
Anna-Maria war - wie der Rest der Crew - sehr freundlich zu ihm gewesen, oder das, was man unter Piraten unter „freundlich“ verstand. Über seine Kleidung hatte sie sich natürlich lustig gemacht und bemerkt, solche „feine Fetzen“ würden sich für einen echten Piraten nicht gehören. Überhaupt war sich die Crew scheinbar darüber einig, dass er kein „echter Pirat“ war, aber das hatte sie nicht daran gehindert, ihm bei seiner heutigen Arbeit helfend unter die Arme zu greifen.
Will hatte von Gibbs vor einigen Monaten ja schon einiges gelernt, aber er hatte heute das erste Mal Segel ausbessern müssen. Was er für eine eher leicht zu bewältigende Frauenaufgabe gehalten hatte, hatte sich schnell als Kräfte zehrende Tortur entpuppt. Es war gar nicht so einfach, wie er gedacht hatte, die bleischweren Segel zu bewegen, und glitschig wie sie vom Salzwasser waren, glitten sie ihm immer wieder durch die Finger, wenn er sie endlich richtig in der Hand hielt.
Mister Cotton hatte ihm einen Trick gezeigt, wie er sie falten musste, um eine gute Angriffsfläche zu bekommen und Anna Maria war ihm eine große Hilfe bei den Näharbeiten gewesen. Nicht zu vergessen natürlich, dass sie ihn ausgestattet hatte, wie es sich für einen Piraten geziemt.
Zu seinen eng geschnittenen, derben braunen Hosen, die sich hervorragend für die harte Arbeit an Bord eines Schiffes eigneten, trug Will jetzt ein luftiges, weites, weißes Hemd, dessen oberste zwei Knöpfe er nicht geschlossen hatte (man muss dazu sagen, dass er das ohnehin nicht hätte tun können, weil sie schlichtweg fehlten.).
Auch die eleganten Schnallenschuhe hatte dem Piraten-outfit weichen müssen. Ihren Platz hatte ein Paar hochschaftiger Stiefel aus dunkelbraunem Leder eingenommen, die nach oben hin leicht breiter wurden. Seine sonst so streng aus dem Gesicht gebundenen Haare, trug Will jetzt offen, was das Bild eines verwegenen Piraten optisch abrundete.
Einzig seine Augen verrieten ihn, denn ihr Ausdruck war sanft geblieben und auch diese Spur von Traurigkeit fand sich weiterhin darin.
Jaja, ich weiß: ich bin ungefähr das Gegenteil von ‚schnell’, aber das Theme zu vertiefen wäre müßig, also gleich weiter zum nächsten Punkt...
*Jack kommt mit drohendem Gesichtsausdruck auf Aysha zu* (Hast du sie eigentlich noch alle?) *schreit* (Ich will zurück in meine Welt!)
*versucht das Grinsen zu unterdrücken und ein ernsthaftes Gesicht zu machen, während sie einen Fluchtweg sucht* [Waru-hum?] *tut unschuldig*
*Jack brüllt entrüstet weiter* (Da hätte ich eventuell Chancen darauf, bald mal an Will ranzukommen, aber in deiner dummen Welt, werd’ ich noch zum Eremiten!)
[Aber Hasi, ganz ruhig! Ich hab auch ein kleines Zuckerl für dich, in diesem Kapitel...] *besänftigt Jack-hasilein*
*findet „Hasi“ keine angemessene Bezeichnung für einen legendären Piraten-captain und schmollt deswegen wieder einmal* **ist aber doch neugierig, was das „Zuckerl“ sein könnte und beschließt gütigst, wenigstens mal nachzufragen* (Also sag schon! Was ist es?)
*lächelt viel sagend* [Dein Schatz bekommt etwas ansprechendere Klamotten verpasst...] *hebt wie immer viel sagend die Augenbrauen* [Und ganz zu Anfang darfst du gleich ein wenig sabbern... Toll nicht?]
*Jack erspart sich jegliche Antwort*
*Aysha beginnt mit der Geschichte*
KAPITEL 10
Manchmal war es schwierig, Jacks Gesichtsausdruck zu deuten.
Als er jetzt aber Will dabei zusah, wie dieser mit Leichtigkeit sein zukünftiges Bett durch die ehemalige Vorratskammer trug, wäre es für jeden etwaigen Beobachter ein Kinderspiel gewesen: Hätte er zusätzlich zu seinem hungrigen Blick noch gesabbert, es hätte seine Gedanken nicht deutlicher machen können.
Aber Tatsache war auch: es sah keiner zu. Und wenn, hätte mit großer Wahrscheinlichkeit auch er es eher dem Captain gleichgetan, und hätte den jungen Piraten beobachtet und sich an seinem Anblick ergötzt.
Das Sonnenlicht fiel durch das schmale, hochgelegene Fenster direkt auf sein Gesicht und warf tanzende Lichtreflexe in seinen Augen. Fast spielerisch manövrierte er das Möbelstück durch den engen Raum, in dem er die letzte Nacht auf einer Art Notlager verbracht hatte, ohne auch nur ein einziges Mal an einer Wand anzuecken. Binnen weniger Momente hatte er es denn auch an seinem anbefohlenen Platz abgestellt und sah erwartungsvoll zu Jack hinüber.
Ein Kinderspiel. Jeder. Jeder, außer Will. Entweder er bemerkte den Blick seines alten Freundes tatsächlich nicht, oder er war zumindest ein Meister der Selbstbeherrschung, denn kein Anzeichen einer Reaktion, als ein zaghaftes Lächeln und die Frage: „Und jetzt?“ kreuzte seine Züge.
Aber Jack sah noch mehr, als jeder x-beliebige Beobachter je hätte sehen können.
Jahre auf den Weiten des Ozeans, zusammen mit einer Crew von dutzenden von Männern und das auf kleinstem Raum, hatten sein Auge geschult. Dazu kam noch, dass Will ja kein völlig Fremder für ihn war, und so konnte Jack sehr wohl deuten, was Will offenbar zu verstecken suchte.
Ja, er wirkte jetzt viel entspannter als noch vor wenigen Stunden, als er mitten in der Nacht an Bord gekommen war, aber als jetzt diese Anspannung zurückwich, trat dahinter ein neues Gefühl hervor.
Jack war sich nicht sicher, was es war, aber in Wills Zügen lag der Anflug einer seltsamen Traurigkeit, fast möchte man sagen: Melancholie. Es musste etwas damit zu tun haben, warum Will sich überhaupt auf den Weg zu ihm gemacht hatte – da war sich Jack ganz sicher.
Worüber er allerdings völlig im Dunkeln war, blieb die Frage, was ihn eigentlich aus Port Royal vertrieben hatte. So völlig ohne Anhaltspunkt konnte sich auch Jack keinen Reim darauf machen.
„Will? Willst du mir nicht erzählen, warum du wirklich hier bist?“
Jack versuchte, seiner Stimme einen möglichst warmen Klang zu verleihen.
Sorgenvoll zogen sich Wills Augenbrauen zusammen und ein verletzter Ausdruck griff Raum in seinen braunen Augen. Er wusste, es würde sinnlos sein, zu leugnen, d a s s da etwas war, aber er fühlte sich einer vollständigen Erklärung einfach noch nicht gewachsen.
„Es ist nichts, Jack. Ich...“
Jack sah ihm direkt in die Augen, als würde er seine Ausflucht ohne jegliche Mühe enttarnen. Fast als wolle er sagen ‚Mit einer so lahmen Ausrede brauchst du einem wie mir gar nicht zu kommen!’.
„Ich... Ich hab’ einfach gesehen, dass ich doch nicht dorthin passe. Ich... – ach Jack, nicht jetzt, bitte!“
Nachdrücklich kamen diese letzten Worte und Jack konnte die Qual förmlich sehen, die Will bei diesen Worten verspürte. Die resignierende Endgültigkeit seiner Aussage, schien für ihn dem Untergang einer Ära gleichzukommen.
Um die Situation zu entschärfen, bemühte sich Jack wieder um einen etwas flapsigeren Umgangston, ohne jedoch ganz vom Thema abzuweichen.
„Na gut. Wenn nicht jetzt, dann aber heute Abend, Will! Schließlich muss ein guter Captain alles wissen, was an Bord seines Schiffes so vorgeht – und ich pflege der beste meines Faches zu sein – egal was ich tue!“
Er grinste sein berühmt-berüchtigtes Goldzahnlächeln, dass er jedem Gegner schenkte, wenn er ihn besiegte – egal auf welchem Schlachtfeld.
Im Stillen sagt er sich ‚Aufgeschoben ist nicht aufgehoben...’, als bedürfe er einer Rechtfertigung für seine Nachsicht.
Will wollte schon protestieren, aber so leicht ließ sich ein Captain Jack Sparrow keinen sicheren Sieg aus der Hand nehmen!
„Und jetzt rauf an Deck, Matrose! Die Segel von unserem alten Mädchen können etwas Pflege gut gebrauchen. Meld’ dich bei Gibbs, er gibt dir was du brauchst und weist dich auch gleich ein. Bis heute Abend will ich strahlend weiße Segel sehen – schließlich habe ich einen Ruf zu verlieren!“
Und mit diesen Worten machte der Captain kehrt und überließ seinem ersten Maat die Aufsicht über sein neuestes Crew-mitglied.
Auf seinem Weg zurück in die Kapitänskajüte, versuchte Jack verzweifelt die Gedanken abzuschütteln, die sich einen Weg in sein Bewusstsein bahnen wollten.
Könnte es nicht sein, dass Will nicht nur vor etwas geflohen war? Suchte er nicht vielleicht etwas – oder gar jemanden – hier? Wäre es nicht möglich, dass...?
„Nein! Du alter Esel!“ fluchte Jack leise vor sich hin.
Er hat sicher nur Zoff mit seiner Liebsten gehabt, und jetzt kommt er zu dir, damit du alles wieder einrenkst. Ein, zwei Wochen, und er wird freudestrahlend zu seinem kleinen Frauchen zurückkehren und sie leben glücklich und zufrieden und ohne je wieder einen Gedanken an dich zu verschwenden. Alter Narr! Warum sonst sollte Will wohl zurückkehren?
Die kleine Stimme ganz hinten in seinem Kopf war zwar verstummt, aber er konnte nicht vergessen, was sie darauf geantwortet hätte.
Und um seinen Gedanken zu entkommen, beschloss er, sich jetzt wieder an die Rationenplanung zu machen. Er war schließlich der Captain.
Ein paar Stunden harter Arbeit an Deck später, stand Will in frischen Sachen, die ihm Anna-Maria gegeben hatte, wieder einmal vor Jack’s Tür.
Anna-Maria war - wie der Rest der Crew - sehr freundlich zu ihm gewesen, oder das, was man unter Piraten unter „freundlich“ verstand. Über seine Kleidung hatte sie sich natürlich lustig gemacht und bemerkt, solche „feine Fetzen“ würden sich für einen echten Piraten nicht gehören. Überhaupt war sich die Crew scheinbar darüber einig, dass er kein „echter Pirat“ war, aber das hatte sie nicht daran gehindert, ihm bei seiner heutigen Arbeit helfend unter die Arme zu greifen.
Will hatte von Gibbs vor einigen Monaten ja schon einiges gelernt, aber er hatte heute das erste Mal Segel ausbessern müssen. Was er für eine eher leicht zu bewältigende Frauenaufgabe gehalten hatte, hatte sich schnell als Kräfte zehrende Tortur entpuppt. Es war gar nicht so einfach, wie er gedacht hatte, die bleischweren Segel zu bewegen, und glitschig wie sie vom Salzwasser waren, glitten sie ihm immer wieder durch die Finger, wenn er sie endlich richtig in der Hand hielt.
Mister Cotton hatte ihm einen Trick gezeigt, wie er sie falten musste, um eine gute Angriffsfläche zu bekommen und Anna Maria war ihm eine große Hilfe bei den Näharbeiten gewesen. Nicht zu vergessen natürlich, dass sie ihn ausgestattet hatte, wie es sich für einen Piraten geziemt.
Zu seinen eng geschnittenen, derben braunen Hosen, die sich hervorragend für die harte Arbeit an Bord eines Schiffes eigneten, trug Will jetzt ein luftiges, weites, weißes Hemd, dessen oberste zwei Knöpfe er nicht geschlossen hatte (man muss dazu sagen, dass er das ohnehin nicht hätte tun können, weil sie schlichtweg fehlten.).
Auch die eleganten Schnallenschuhe hatte dem Piraten-outfit weichen müssen. Ihren Platz hatte ein Paar hochschaftiger Stiefel aus dunkelbraunem Leder eingenommen, die nach oben hin leicht breiter wurden. Seine sonst so streng aus dem Gesicht gebundenen Haare, trug Will jetzt offen, was das Bild eines verwegenen Piraten optisch abrundete.
Einzig seine Augen verrieten ihn, denn ihr Ausdruck war sanft geblieben und auch diese Spur von Traurigkeit fand sich weiterhin darin.