AFF Fiction Portal

Useless Pride

By: Vandra
folder German › Originals
Rating: Adult ++
Chapters: 41
Views: 8,486
Reviews: 95
Recommended: 0
Currently Reading: 0
Disclaimer: This is a work of fiction. Any resemblance of characters to actual persons, living or dead, is purely coincidental. The Author holds exclusive rights to this work. Unauthorized duplication is prohibited.
arrow_back Previous Next arrow_forward

Ungewöhnliche Maßnahmen

Also...neues Kapitel, neues Glück *g*

Nach langem Kampf mit AFF habe ich es endlich geschafft das Kapitel ganz hochzuladen. Also hier für euch das komplette, lange Kapitel - um euch eine Freude zu machen. *g* Ich hoffe ihr habt nichts dagegen...*lach*

Freue mich wie immer auf Reaktionen, Kommentare, Bewertungen oder irgendwas in der Art.






Ungewöhnliche Maßnahmen

Das erste, was er wahrnahm war, dass etwas seinen Hals entlang strich, seine Haut dabei befeuchtete und so Kühle spendete. Es kitzelte ganz leicht, doch aus einem unerfindlichen Grund störte das ganze seinen Körper nicht, der sich bei dem Gefühl nur langsam entschloss, seine Temperatur viel zu schnell zu erhöhen. Er musste etwas dagegen unternehmen, bevor die Wärme, die drohte, zu seinem Glied zu wandern, auch dort ankam. So wirklich bewusst, wieso er das verhindern wollte, war ihm nicht – dafür fühlte es sich irgendwie zu gut an. Seine Hand schoss hoch und traf auf weiche, fließende Haare, die eindeutig nicht ihm gehörten. Daraufhin öffnete er seine Augen erschrocken, drehte den Kopf halb panisch und starrte mit weiten Augen auf Astaroths Kopf, dessen Zunge anscheinend seine Schulter kosten wollte.
Caym befand sich wie so oft auf dem riesigen Bett in dem viel zu großen Zimmer, das sehr viel mehr Einrichtung hätte vertragen können. Das Gefühl unter sich kannte er, er lag nicht auf der Matratze, sondern auf der Decke.
„Hör auf!“, murmelte er noch halb verschlafen und schwor sich, das nächste Mal mehr nachzudenken, bevor er sich auf der Schulter eines Dämons zur Ruhe begab. Er hätte wissen müssen, dass er nach so einem kurzen Schlaf und den ganzen Anstrengungen vorher, nur noch müder aufwachen würde und Zeit bräuchte, bis er wieder ganz bei Kräften war. Und wie war er überhaupt auf die Idee gekommen, gerade dort einzunicken? Hatte er sich schon dermaßen stark an die Gesellschaft des Dämons gewöhnt?
Anstatt einer Antwort, spürte er die Zähne seines Gegenübers auf seiner Haut, die langsam auf ihr entlang fuhren und ihm damit eindeutig zeigten, was als nächstes kommen würde. Bisse waren etwas, das anscheinend zum „Liebesspiel“ dieses Exemplars gehörten und die immer frisch gehaltenen Spuren auf seiner Schulter zeugten eindeutig davon. Zwar wurde er regelmäßig mit Salben, die Schmerzen und Wunden in einer unglaublichen Zeit verschwinden oder verblassen ließen, behandelt, aber sobald alles wieder heil war, erfolgte ein neuer Biss – fast wie um ihn zu markieren. Als ob das verdammte Halsband, das er nicht einmal mehr richtig realisierte, diese Funktion für seinen Geschmack nicht schon viel zu gut erfüllte.
Aber wozu machte er sich darüber jetzt Gedanken? Er hatte heute schon ein extrem langes Gespräch mit dem Dämon geführt, das eigentlich nur in absoluter Verwirrung seinerseits geendet hatte und seine Wut merkwürdigerweise viel zu schnell hatte verrauchen lassen.
Wollte er nicht irgendwie fliehen, sobald sich eine wirkliche Gelegenheit ergab? Doch bevor er den Faden weiterspinnen konnte, spürte er, wie sich die Zähne Astaroths in seinen Hals bohrten und leichte Schmerzen durch ihn zuckten.
„Auu…Verdammt!“, schrie er und griff mit seiner Hand, die noch immer auf den Haaren seines „Partners“ lag, zu und zog mit aller Kraft daran. Wie immer brachte das herzlich wenig. Die kräftigen Finger des Dämons, die sich praktisch sofort auf den seinen wieder fanden, packten zu und zwangen ihn, loszulassen, wenn er nicht größere Schmerzen erleiden wollte – und das war eindeutig nicht der Fall.
Was Caym aber am meisten an der ganzen Aktion schockierte, war, dass der Biss nicht so schmerzte, wie er eigentlich sollte. Wie, als ob er sich schon viel zu sehr daran gewöhnt hätte.
Als das ganze endlich endete, wäre er am liebsten im Erdboden versunken, kaum, dass er das Gesicht Astaroths sah. Dieser leckte sich mit der Zunge langsam über die rot befleckten Lippen und lächelte dabei so eindeutig, dass Caym genau wusste, was ihm gleich bevorstand. Noch eine Runde braucht er jetzt aber nicht wirklich. Vielleicht konnte er das Gespräch fortsetzen? Irgendwie waren die Worte heute nur so aus beiden herausgesprudelt und hatte ihn zumindest für eine Zeit lang vor dem Sex - den er inzwischen viel zu sehr genoss - bewahrt und ihn aufgemuntert.
Als er die starken Hände auf seiner nackten Haut spürte, die Spuren von Wärme auf seinem Körper hinterließen, griff er eine Aussage auf, die er vor seinem Schlaf ziemlich merkwürdig gefunden hatte und ihm deswegen stark im Gedächtnis geblieben war: „Was sollte diese Bemerkung von wegen, als ob ich noch Vierzig wäre? Sehe ich etwas so alt aus?“
Astaroth hielt in der Bewegung inne und die Lust fing an aus seinem Gesicht zu schwinden, wurde schwächer. Anscheinend war er noch immer in Redelaune und Caym wollte das gerne ausnutzen.
„Habe ich dir keines der Bücher über die Entwicklung von Dämonen gegeben?“, fragte Astaroth wohl mehr sich selber als Caym, der trotzdem den Kopf zur Antwort schüttelte, teils auch, weil er so erstaunt darüber war, dass der Dämon ihm so bereitwillig antwortete. Er entfernte sich etwas von ihm, bevor er fortfuhr: „Bei den Dämonen – von denen es mehrere Rassen gibt, wie du vielleicht wissen solltest – ist das durchschnittliche Alter, in dem sie langsam anfangen geschlechtsreif zu werden, Vierzig.“ Irgendwie wirkten die Worte am Anfang an einer Stelle merkwürdig betrübt, so als ob etwas unangenehmes darin verborgen lag.
Caym ignorierte das ganze, weil er viel zu erstaunt war. „WAS? Vierzig? Bei uns werden die Kinder so ungefähr mit Dreizehn geschlechtsreif. Wie alt bist du? Und wie alt werden Dämonen dann maximal?“, brachte Caym nur ganz erstaunt heraus, während er sich aufsetzte und auf seine Hände gestützt Astaroth anstarrte. Aller Frust war vergessen und die Neugier siegte gerade mit einem unglaublichen Vorsprung vor allen Emotionen.
„Dreizehn? Das ist sehr jung. Wie könnt ihr in dieser Zeit genug Informationen sammeln, um zu überleben? Okay…das erklärt andererseits auch, wieso du keine Ahnung davon hast, wie man sich seinem Herrn gegenüber benehmen sollte, wie man anständig überlegt, sich verteidigt...“, erwiderte Astaroth leicht lächelnd und vielleicht nicht ganz ernst darauf.
Wirklich einschätzen konnte Caym seinen Dämon noch immer nicht ganz. Doch bevor der Mensch noch groß Gelegenheit bekam, etwas darauf zu erwidern, fuhr sein Gegenüber fort: „Mein Alter? 1300 Jahre bin ich alt und schon ein paar Jahrhunderte Fürst dieses Gebiets.“ Eine kurze Pause folgte, die jedoch schnell von der tiefen, warmen Stimme unterbrochen wurde, die schon Augenblicke vorher das Zimmer beherrscht hatte: „Maximales Alter? Was soll das sein? Dämonen sterben eigentlich immer gewaltsam, doch das variiert von Dämon zu Dämon.“
„Wa…Was?“, stotterte Caym absolut erstaunt davon. „Wie soll ich das verstehen? Jedes Lebewesen hat doch eine maximale Lebenszeit…Menschen sterben spätestens mit Hundert Jahren, Hunde maximal Fünfzehn Jahre und so weiter…Und du siehst höchstens aus wie Dreißig…so ungefähr…höchstens…wenn ich das halbwegs einschätzen kann…“, setzte er fort, während er sich weiter vorgebeugt hatte, um dem Dämon näher zu kommen und so jede kleine Bewegung wahrnehmen zu können.
So entging ihm nicht das leichte Zucken, das nur kurz auf Astaroths Gesicht sichtbar wurde, bevor dieser etwas verwirrt sagte: „Dämonen sind an sich unsterblich. Wie es scheint Menschen nicht...das ist nicht gut.“ Das letzte schien er mehr für sich selbst hinzuzufügen, bevor er seinen Kopf leicht schief legte und anfing, Caym anzustarren.
„Was? Ähm…Halt…“, fing der Mensch von dem Blick etwas irritiert an und brach dann schnell ab. Er konnte seine Gedanken nicht fassen, obwohl er wusste, dass da noch etwas war, was ihn gestört hatte. Als es ihm einfiel, sprudelte es nur so aus ihm heraus: „Was sollte das Gerede von wegen ‚seinem Herrn gegenüber’? Du bist nicht mein…“ Doch bevor er seinen Satz beenden konnte, spürte er eine Hand auf seinem Nacken, die seinen Hals wie in einer Schraubzwinge fest hielt und ihn seine Worte verschlucken ließen.
Langsam strich eine Hand über sein Halsband, bevor der Dämon wieder anfing zu sprechen - diesmal langsam und eindringlich: „Du gehörst mir und wirst es für immer tun. Für immer. Ich dulde keinen Widerspruch in dieser Hinsicht, egal, wie sehr mir deine widerspenstige Art auch gefällt. Ich bin ein Fürst und auch wenn du keine Ahnung davon hast, wie Herrscher vielleicht arbeiten und was sie sind, so bin ich doch der Herr aller in meinem Reich.“ Langsam strich der Dämon mit seiner anderen Hand dabei dem erstarrten Caym über die Brust. „Und jetzt sollten alle Fragen beantwortet sein. Ich werde dich wohl noch einmal gründlich waschen müssen – wie schon vorher.“ Dabei schlich sich wieder einmal ein lüsterner Blick auf das Gesicht des Dämons, der dem Menschen verriet, was genau er damit meinte, und dass das Waschen vorher sich auf den Sex im See bezog.
Bevor Caym sich noch genau überlegen konnte, was er sagte, fing er an zu sprechen, während sich seine Worte dabei beinahe überschlugen: „Was? Ich habe keine Ahnung? Ja…sicher…ich wurde nur seit meiner Geburt darauf vorbereitet Graf zu werden – na ja, zumindest sollte ich darauf vorbereitet werden. Und…ich bin ein Mensch…kein Tier, dass einen Herrn bräuchte.“

„Du gehörst mir.“, sagte Astaroth mit leicht bebender und sehr eindringlicher Stimme, während er Cayms Kopf mit seiner Hand näher an den seinen brachte. Sein Mensch würde es schon noch verstehen, dass er ihm gehörte – für immer. Ein Opfer war ein Opfer und gehörte demjenigen, dem es gegeben wurde.
Seine Augen ruhten auf den sanft zitternden Lippen, die ihn in ihren Bann zogen und mit einer raschen Bewegung verschloss er sie mit seinen. Das Gefühl war dämonisch gut. Die weiche, leicht kühle und sehr empfindliche Haut unter der seinen zu spüren, war unglaublich. Er wollte es genießen, ließ seine Zunge aus ihrem warmen, feuchten Gefängnis um Caym zu kosten. Bei den Empfindungen, die ihn dabei überkamen, schnurrte er fast, ein warmes, angenehmes Gefühl breitete sich in seinem Körper aus. Wieso nur wurde es für ihn immer schöner, immer unverzichtbarer diesen Menschen bei sich zu haben? Wieso konnte er sich nicht beherrschen und wieso hatte er das Gefühl ihm bedingungslos vertrauen zu können, dass er ihm nicht einen vergifteten Dolch in den Rücken rammen würde, wenn er einmal kurz nicht aufpasste? Er hegte keine Zweifel daran, dass sein Kleiner grundlegend anders war, als die meisten Dämonen…
Seine Zunge fand einen Weg hinein in den Mund seines Partners, nachdem sie drängend über die Lippen gestrichen war und versucht hatte, sie auseinanderzudrängen. Seine Sinne spielten verrückt, als die beiden Muskeln sich trafen und sich langsam betasteten um ein wenig miteinander zu spielen. Es war warm und sein Blut schoss in zwei verschiedene Richtungen, wärmte ihn noch mehr auf und pulsierte laut in seinen Ohren – immer asynchroner wurde der Takt. Nach jedem erfolglosen Versuch seines Menschen, ihn aus der feuchten Höhle zu vertreiben, folgte ein Lächeln. Erst als jener seinen Widerstand aufgab und ein leises Seufzen zu hören war, wurde er vorsichtiger und tastete sich mit seiner Hand, die langsam von der Brust auf den Rücken gewandert war, weiter hinunter, bis er plötzlich inne hielt und den Kuss abrupt beendete. Mit beiden Händen ergriff er das Gesicht seines Menschen, dessen Lippen leicht geschwollen waren, der schwer atmete und dessen Wangen leicht gerötete waren, und hielt es fest. Astaroths Schwanz hatte sich wieder verselbstständigt und wedelte jetzt hinter ihm hin und her, verfing sich dabei leicht in der Bettdecke, wodurch er kaum noch sichtbar war. Ein deutliches Zeichen dafür, dass er aufgeregt war.
Caym starrte ihn überrascht aus halb geschlossenen und merkwürdig schimmernden leicht feuchten Augen an. Der Anblick war verführerisch und ließ das Blut nur noch schneller in Astaroths Lenden schießen. Auch wenn er jetzt mehr wollte, viel mehr, war das, was ihm gerade in den Kopf geschossen war, wichtiger.
Leise flüsterte er mehr zu sich selbst: „Was der Tag nicht brachte, wird der Abend noch bringen müssen.“
Er streichelte leicht über die Wange seines Menschen und sprach dann lauter: „Geh dich waschen. Wenn du dich benimmst und das Rätsel lösen kannst, dann nehme ich dich öfter mit nach draußen. Und damit du dann nicht auf die Idee kommst zu entkommen noch eines: Hast du eine Naht bei deinem Halsband entdeckt?“ Bei den letzten Worten fuhr er mit einer Hand hinunter zu dem angesprochenen Gegenstand.
„Das hier lässt sich von niemand anderem lösen als von mir und jeder wird erkennen, wem du gehörst. Da inzwischen schon Gerüchte – welche Schlange auch immer sie verbreitet hat – darüber aufkamen, dass ich an einem Menschen hänge, wird auch jeder wissen, wer du bist. Es gibt nämlich nicht wirklich andere Menschen hier. Und wenn dich ein Dämon erwischt, wird er dich entweder ausliefern oder töten. Sollte dich einer von Forcas Männern erwischen und dich ausliefern, dann wird dieser dich nicht nur nach Informationen fragen, sondern auch foltern und zum Schluss garantiert umbringen. Hast du das verstanden?“, setzte er voller Ernst fort. Caym starrte ihn erst ungläubig an, bevor dieser dann seufzte und nickte.
Wie viel zu oft in letzter Zeit grinste er leicht und ging dann ins Ankleidezimmer, damit er schnell das holen konnte, was noch nötig war, damit sein Mensch ohne Probleme aus dem Zimmer in die öffentlichen Bereiche konnte. Es sollte ihn keiner jemals mehr nackt sehen.

Caym rollte mit den Augen, als der Dämon sich wohl anziehen gegangen war und stand missmutig auf. Wieso hörte er überhaupt darauf, was dieser wollte? Und diese versteckte Drohung war auch wieder so typisch, doch er konnte nicht an den Worten Astaroths zweifeln. Wirklich angelogen hatte er ihn noch nie – auch kein Wunder bei den wenigen Sätzen, die sie bisher miteinander gewechselt hatten. Und dass er hier mehr oder weniger einer zum Abschuss freigegebenen, recht hilflosen Spezies angehörte, war ihm selbst nur allzu klar.
Eigentlich wollte er dem Dämon nicht gehorchen, aber er fühlte die Überreste des letzten „Liebesspiels“ allzu deutlich auf und in seinem Körper, also stapfte er mit extra lauten Schritten zum Badezimmer und wunderte sich kurz, wieso Astaroth es nicht für nötig empfand, sich zu waschen.
Schnell war er im Wasser und entfernte all den Schmutz, der sich auf seinem Körper angesammelt hatte und schüttelte verzweifelt den Kopf, als er damit fertig war und dem plätschern des fallenden Wassers lauschte. Alles lief immer anders als er wollte, wurde verrückt und trieb ihn nur noch mehr in die Arme des Dämons. Anders konnte man das ja nicht mehr sehen. Mit jedem Versuch zu entkommen, kam er ihm nur näher und sah weniger und weniger Möglichkeiten aus dieser Welt zu entkommen. Endlich konnte er wieder klar denken. Soweit er es bis jetzt verstanden hatte mit seinem wenigen Wissen, war Forcas der Erzfeind von Astaroth und würde ihn wohl als Besitz oder Verbündeten seines Feindes schnell umbringen. Zu seinem Entsetzten machte das auch noch viel Sinn.
Er lehnte sich zurück und schloss die Augen, als er das Schließen der Tür hörte. Astaroth war anscheinend gegangen um was auch immer zu erledigen.
Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, bis er sich dazu durchringen konnte, sich nicht weiter vom Wasser aufweichen zu lassen. Seine Fingerkuppeln schon ganz schrumpelig von der aufgesogenen Flüssigkeit.
Als er seine Augen öffnete um sicher aus dem Becken zu steigen, fiel sein Blick auf die glatte Oberfläche, die zu seinem Entsetzen wie ein Spiegel aussah und ihm das Halsband, das ihn noch immer zierte, deutlich zeigte. Er strich darüber und fuhr mit größter Vorsicht über die gesamte Länge, fand dabei aber keine einzige Unebenheit, keine Spur einer Naht. Einmal seufzte er noch laut, bevor er aus dem Wasser stieg und an der Wand, die an den Ausgang grenzte ein Tuch ergriff, mit dem er sich abtrocknete.
Als er mit der Säuberung fertig war, schlurfte er zurück zum Bett und setzte sich darauf, sich wundernd, wieso die Laken nie schmutzig wurden oder ob jemals jemand die alten durch neue saubere ersetzte.

„Usol“, sagte Astaroth nur kühl, als er durch die Tür, die zum Schmied und Schneider führte, schritt.
„Fürst?“, fragte der Angesprochene, während er von seiner Beschäftigung mit Metallen aufsah und sich kurz verbeugte. „Womit habe ich die Ehre Eures Besuchs verdient?“, fuhr er fort.
„Ich will abholen, was ich in Auftrag gegeben habe und weswegen du mich des Öfteren mit Fragen gelöchert hast. Ich denke du hattest jetzt genug Zeit, es fertig zu stellen.“ Mehr brauchte der Fürst nicht zu sagen.
Usol schloss kurz nickend die Augen und ging dann in einen verschlossenen Teil des Raums, kramte dort leise herum, bevor er mit einem großen Beutel zurückkam. Er hielt ihn dem Fürsten hin, dessen Gedanken immer wieder zu dem zurückkehrten, was er eigentlich machen wollte. Vielleicht war es eine schlechte Idee, Caym zu vertrauen, aber vielleicht war er doch nützlicher als gedacht, sollte er mit den Taktiken der menschlichen Herrscher vertraut sein und einen neuen Blickwinkel einbringen können. Als Usol ihm den Beutel hinstreckte, nahm er ihn und schaute kurz hinein.
Kleidungsstücke und mehrere Gegenstände aus Metall befanden sich darin und Astaroth nickte zufrieden.
„Ich bin zufrieden. Lass dir die Entlohnung und den Bonus auszahlen.“, sagte der Fürst, bevor er sich zum Verlassen des Raums umdrehte, dann aber noch inne hielt und ernst hinzufügte: „Behalte das für dich. Ich vertraue auf deine Verschwiegenheit. Es gibt schon genug Gerüchte.“
Usol sah mit seinem Auge, dem Astaroth fast Sehkraft hätte zusprechen können bei der Schärfe, die es besaß, zu seinem Fürsten und flüsterte nur leise mit seiner unglaublich tiefen Stimme: „Ich schweige immer. Ihr seid der Fürst und Ihr werdet wissen was Ihr tut. Ich vertraue darauf, dass Ihr Euch nicht vertreiben lasst und gewinnt – ob Ihr mit einem Menschen oder mit einem Dämonen Euren Spaß habt, ist dabei unerheblich.“
Astaroth sah ihn erstaunt an, da so etwas das letzte war, was er erwartet hatte. Usol war ihm immer treu ergeben gewesen und in vielen Schlachten hatte er seinen Wert bewiesen, hatte sogar sein Augenlicht in seinem Dienst verloren. Doch so ein direkter Ausdruck seiner Meinung war dem Fürsten noch nie untergekommen.
„Ich bin der Fürst und ich werde es bleiben – sei dessen versichert.“, erwiderte er darauf nur kurz während er sich umdrehte, als er Usols ungewöhnlich tiefe Verbeugung sah. Schnell verließ er den Raum und schloss die Tür hinter sich mit einem dumpfen Geräusch.
Jetzt hatte er alles was er brauchte und er war mehr als gespannt auf das, was Usol für Caym gefertigt hatte. Die beiden Handreifen aus Metall waren ihm schon auf den ersten Blick aufgefallen und er lächelte bei der Vorstellung, wie sein Mensch auf die Spezialfähigkeit der beiden reagieren würde. Seine Schritte beschleunigten sich jetzt nur noch, denn er wollte all das schnell hinter sich bringen, damit er endlich wieder seiner Lieblingsbeschäftigung mit dem Menschen nachgehen konnte – das wonach sein Körper auch jetzt leise verlangte, weil er den viel zu erregenden Caym zu lange angestarrt hatte.
Dank seiner Ungeduld war der Weg schnell zurückgelegt, denn er wollte nicht länger warten, musste alles so rasch wie möglich erledigen. Er stieß die Tür zu seinen Privatgemächern auf, nachdem er die Worte geflüstert hatte, die den Zauber deaktivierten und erstarrte gleich darauf wieder bei dem Anblick, der sich ihm dabei bot. Nur mit Mühe konnte er sich diesmal zurückhalten, als er Caym nackt auf dem Bett sitzen sah, die Beine weit gespreizt nach vorne gebeugt und die Decke zwischen den Händen genau musternd. Ein Knurren entkam Astaroths Kehle und der Blick des Menschen fiel plötzlich auf ihn, während dessen Körper noch immer in dieser verlockenden Position verharrte. Astaroth musste laut los lachen, als Caym mit unglaublicher Geschwindigkeit rot anlief, die Augen erschreckt aufriss, die Beine schnell schloss und die Decke irgendwie verzweifelt über sich warf.
„Wa…Wa…Was gibt es…es da zu sehen.“, stotterte der Mensch mit hochrotem Kopf, während Astaroth nur grinsen konnte. Caym bemühte sich verzweifelt böse zu schauen, doch diese Fähigkeit ging ihm wohl ab und verlieh der Situation in den Augen des Dämons eine wirklich amüsante Note.
Schnell griff er in den großen Beutel, den er mit sich trug, tastete etwas darin herum, bis er das Gesuchte an dem kühlen Gefühl auf seiner Haut erkannte und zog es heraus. Die Kette schwankte leicht in seiner Hand und glitzerte etwas in dem sanften Licht, das von der Decke strahlte und den Raum erfüllte.
„Nein. Nein! NEIN!“, rief Caym, während er sich nach vorne lehnte und dabei die Decke in seinen Händen noch fester hielt. „Du hast gesagt, dass ich brav sein soll, und nicht, dass ich wie ein Hund an die Leine genommen werde.“, fauchte er vor sich hin, doch nicht leise genug, damit Astaroth es nicht hätte hören können.
Mit ein paar unglaublich schnellen Schritten war die Entfernung zum Bett augenblicklich überwunden und die Kette schloss sich automatisch um den Ring des Halsbandes, als sie ihm nahe genug gekommen war – pure Magie. Caym reagierte zu langsam und seine Hand konnte nur die schon befestigte Kette ergreifen um vergeblich daran zu ziehen. Nach ein paar Sekunden, die ihm wohl bewusst machten, dass es sinnlos war, atmete er fest aus und starrte Astaroth dann unter seinen leicht gesenkten Augenlidern hindurch an. Der Dämon hielt dem Blick lächelnd stand und schwenkte die Kette, die sich an seine Finger zu schmiegen schien, nur sanft hin und her.
„Ich nehme nicht an, dass du mich freilassen wirst, wenn ich das Rätsel löse?“, fragte Caym mit einer halb hochgezogenen Augenbraue, während Astaroth darauf nur mit einem leichten Kopfschütteln antwortete.
„Lange reden ist nicht das, was ich jetzt vorhabe. Ich verrate dir aber eines – da du anscheinend die Bücher wirklich nicht genau gelesen hast – Magie funktioniert hier und für Dämonen allgemein anders. Selbst wenn einer wollte, könnte er nicht wirklich jemanden in die Menschenwelt schicken.“, kam es kalt, während er an der Kette zog und seinen Menschen ins Ankleidezimmer manövrierte. Astaroth wollte nicht darüber nachdenken, dass Caym noch immer entkommen wollte, aber es war auch egal. Die Möglichkeiten wieder in die Menschenwelt zu kommen, waren mehr als gering.

„Hey…halt…du kannst mir doch nicht so etwas sagen und dann…au…“ Caym fluchte die ganze Zeit, aber langsam gab er den Widerstand auf und ging selbstständig hinter dem Dämon her, nachdem er keine großartigen Chancen auf erfolgreiche Rebellion mehr sah – im Moment. Wo auch immer ihn der Dämon nachher hinzerrte, so würde er wohl dort nicht entkommen können. Wenn es stimmte, was er gesagt hatte, war er mit größter Wahrscheinlichkeit hier für alle Ewigkeit gefangen. Wahrlich schöne Aussichten, doch damit würde er sich erst abfinden, wenn er alles versucht hatte. Offensichtlich musste er die Bücher genauer lesen, um die Bedeutung wirklich zu erfassen. Mit flüchtigem Lesen verstand er anscheinend gar nichts. Aber im Moment hatte er andere Probleme.
Sie waren im Ankleidezimmer angekommen und der Dämon hatte die große Tasche, aus der die Kette stammte und die er in der Hand getragen hatte, auf den Boden fallen lassen. Caym atmete einmal kurz durch und machte sich auf das Schlimmste gefasst. Er stand angespannt da, schloss die Augen kurz und wartete. Was auch immer an perversen Spielzeugen dort jetzt erscheinen würden – er würde es überstehen und nicht noch weiter seinem Körper und dessen Bedürfnissen nachgeben.
„Entweder du ziehst das selber an, oder ich muss nachhelfen.“ Caym schreckte aus seinen Gedankengängen hoch, öffnete die Augen und erkannte, was Astaroth wohl gemeint hatte. Dieser hielt nämlich ein Bündel weißen Stoffs in die Höhe und starrte ihn erwartungsvoll an. Er hatte anscheinend auch die Kette losgelassen, die jetzt von dem Halsband herunter hing.
Caym sah das Bündel an, als würde es ihn gleich anspringen und wartete einfach nur. Je mehr Augenblicke verstrichen, umso aufdringlicher wurden die Blicke des Dämons, fingen an ihn von unten bis oben zu mustern, ihn regelrecht mit seinen Augen zu streicheln. Die Schamesröte stieg ihm langsam ins Gesicht, bis er schlussendlich mit einem: „Es reicht!“, die Kleidung wütend ergriff und kurz erwartungsvoll zum Dämon schaute, der aber nur weiterhin seinen Körper begutachtete.
„Könntest du dich bitte umdrehen, damit ich mich anziehen kann?“, murmelte Caym fast unverständlich.
„Wieso? Zieh dich jetzt an, oder ich helfe dir beim An- und Reinziehen.“, flüsterte ihm der Dämon ins Ohr. Caym konnte dabei den heißen Atem auf seiner Haut spüren, der ihm eine Gänsehaut bescherte. Plötzlich spürte er wie sich zwei kühle Gegenstände um seine Handgelenke legten und schaute hinunter. Es waren zwei Armreife, die golden glänzten und auf denen Astaroths Symbol prangte. Ein kurzer Seufzer entkam seinem Mund, beruhigt, dass es keine Handschellen oder ähnliches waren.
Doch wie konnte sich dieses Wesen nur immer so schnell bewegen?
Rascher als er eigentlich wollte, legte er die Kleidung mit diesem Gedanken an und spürte, wie der Dämon ihn drehte, so dass er genau in den großen Spiegel im Ankleidezimmer starrte. Er war von Kopf bis Fuß in reinweißen Stoff gekleidet. Die Hose saß perfekt und war bei den Beinen angenehm weit und harmonierte wunderbar mit dem Oberteil, dass eine Weste war, die er vorne mit goldenen Schnallen geschlossen hatte. Die Füße zierten weiße Stoffschuhe, die mit schwarzen Schnüren zugebunden waren, in die er aber ohne diese zu öffnen schlüpfen konnte. Auf der linken Seite des gesamten Ensembles zogen sich feine schwarze Schnörkel von dem Fuß hoch bis zur Schulter. Es war ein verwirrendes Muster, wie ein Labyrinth, dem die Augen nicht folgen konnten, ohne sich zu verirren. Doch eine Stelle auf der Weste nahe der Hüfte fiel ihm auf, denn dort sah es fast so aus, als ob ein Kreuz mit der Schlange – Astaroths Zeichen – dargestellt wurde. Zugegebenermaßen konnte das auch reine Einbildung sein, denn die Schnörkel schienen fast zu leben und sich über die gesamte Länge zu schlängeln. Caym schüttelte nur den Kopf und fragte sich, ob es auch an Magie lag, dass alles dermaßen perfekt passte, wo der Macher dieser Stücke offensichtlich nicht die besten Augen hatte.
„Und was sollen die Armreifen? Ich bin nicht so versessen auf Schmuck…“, nörgelte er jetzt ein wenig, nachdem er sich umgedreht hatte und den Dämon anstarrte.
Doch die einzige Antwort auf die Frage war ein Angst einflößendes Lächeln und er beschloss es lieber dabei beruhen zu lassen als Astaroth zu ärgern.
Nach nur kurzem Warten und weiteren begutachtenden Blicken hörte Caym den Dämon vor sich sagen: „Hm…gefällt mir. Und jetzt können wir gehen, wenn du das hier noch umwirfst.“ Mit diesen Worten hielt er Caym einen schwarzen Stoffballen hin und ergriff in einer fließenden Bewegung wieder die Kette.
Mit einem Seufzer nahm der Mensch das Bündel, drehte sich wieder zum Spiegel um und warf sich den schwarzen Umhang mit Kapuze um, der von einer Brosche zusammengehalten wurde, die sich perfekt in den silbernen Rand einfügte, der von der Mitte der Kapuze am Saum entlang über die Schnalle auf die andere Seite und dort am Rand entlang bis ganz hinunter lief. Weiße Linien fanden ihren Ursprung überall dort, wo das Silber existierte und zogen sich wie Adern Zentimeter weit in den Stoff und gaben ihm fast ein lebendiges Aussehen.
Mit einem unhöflichen Ruck wurde Caym aus dem Bestaunen des Umhangs gerissen und starrte den Dämon wütend an, der ihn an den Schultern ergriffen hatte und ihn mit einer Bewegung zu sich gedreht hatte. Wütend schrie er: „Was soll das denn verdammt? Ich kann mich schon selbst umdrehen, wenn du etwas sagst…bin kein widerspenstiges Haustier.“ Er ergriff die Kette und versuchte daran zu zerren und dem Dämon so etwas Kontrolle zu entreißen.
„Du bist kein widerspenstiges Haustier?“, Astaroth lachte bei der Bemerkung und legte seine freie Hand um Cayms Finger. „Nachdem du minutenlang in den Spiegel gestarrt hast, war es an der Zeit dich wieder zu ‚wecken’. Und noch ein Hinweis: Wenn wir aus dem Zimmer gehen, dann benimm dich. Du wirst mir nicht einfach so widersprechen, nicht versuchen zu fliehen und keine Bemerkungen machen, die keiner hören muss. Und jetzt gehen wir.“ Mit seinen letzten Worten löste er seine Hand, strich damit einmal über die Wange, die durch den Schatten der Kapuze schwer erkennbar sein musste, und ging dann los.
Da er nicht viel Wahl hatte, folgte er diesmal ohne viel Murren. Es ging aus dem Raum, die Tür hinaus und auf den Gang, den er schon kannte und weiter in Richtung dorthin, wo der Dämon namens Usol gewesen war. Doch bevor sie dort ankamen, bogen sie nach rechts ab. Die Wände veränderten sich leicht, waren nicht so glatt behauen und hatten mehr Unebenheiten – was ihm nur deswegen auffiel, weil er versuchte sich alles genau einzuprägen. Man konnte ja nie wissen, ob sich nicht irgendwann die Gelegenheit ergab zu fliehen, wenn er wusste, wie er nach Hause kommen konnte. Nach einer insgesamt beachtlichen Strecke öffnete Astaroth eine kaum sichtbare Tür auf der linken Seite – mit dem üblichen Gemurmel - die eine Treppen offenbarte, die nach unten führte. Kalte Luft kam Caym von dort entgegen und der Geruch war seltsam „sauber“, als ob sie gefiltert wurde.
Viel Zeit nachzudenken hatte er auch diesmal nicht, denn der Dämon schob ihn mit sanftem Druck hinunter und schloss hinter ihnen die Tür. Auf ein lautes, nicht verständliches Wort hin gingen zu beiden Seiten Lichter an, die von merkwürdigen pilzförmigen Objekten ausgingen, die aus den Wänden zu wachsen schienen. Astaroth stieß ihn leicht am Rücken an, was ihm wohl klar machen sollte, sich zu bewegen. Doch er war zu fasziniert von den eigenartigen Objekten. Es war, als wäre die ganze Wand damit übersät. „Wa…“, wollte er schon fragen, doch verstummte, als der Druck auf seine Schulter daraufhin nur größer wurde und setzte sich missmutig in Bewegung.
Die Treppen schienen fast endlos zu verlaufen, bis Caym um eine Ecke bog und ein lautes „Halt!“ hörte und das Blitzen des Lichts auf einem Speer bemerkte, der sich genau auf ihn gerichtet hatte. „Was habt ihr hier zu suchen?“, fragte die Dämonenwache weiter.
„Das ist meine Sache.“, erwiderte Astaroth daraufhin nur eiskalt, als er aus dem Hintergrund hervortrat. Caym zuckte nur kurz zusammen, blieb dann aber still stehen und beobachtete erstaunt die Reaktion des Wächters. Dieser machte den Mund kurz sprachlos auf, verbeugte sich bevor er dann anfing deutlich, aber leise zu sprechen, Ehrerbietung in seiner gesamten Haltung: „Natürlich mein Fürst. Kann ich sonst noch etwas tun?“
„Ich will, dass sich alle Wachen aus dem Kerkerbereich entfernen. Sofort. Und ihr bleibt hier stationiert.“, sagte Astaroth nur darauf. Der Angesprochene eilte sofort durch eine Tür, die nach einem leisem Murmeln erst erkennbar wurde, und kam nach gut zwei Minuten mit drei weiteren Dämonen zurück, die sich alle verbeugten und den Weg frei machten. Keiner von ihnen schaute ihren Fürsten dabei an, aber einige starrten Caym und die Kette an. Einer – der Sprecher – rümpfte die Nase und sah aus, als ob er ihn gleich anspringen wollte. Offenbar wirkte die Verkleidung nicht bei allen.
Caym schüttelte nur den Kopf, als ihm wirklich bewusst wurde, an wen er hier geraten war. Zu behaupten, dass man ein Herrscher ist, ist leichter, als es wirklich zu sein, doch sein Dämon war jemand, der seinen Untergebenen ungeheuren Respekt einflößte. Mit diesen Gedanken ging es – Astaroth voran, der leicht an der Kette zog – in den Raum, den die anderen geräumt hatten.
Wie in dem ganzen Gang roch es hier merkwürdig sauber und neutral, aber die Wände, die auf der einen Seite mit Gitterkäfigen ausgestattet waren, wiesen eigenartige rötlich-schwarze Flecken und Muster auf. Das Licht, dass auch hier von den leuchtenden Pilzen gespendet wurde, gab dem ganzen nur noch ein unheimlicheres Aussehen. Auf der anderen Seite standen merkwürdige Gerätschaften, die teils mit sehr starken Spitzen, Handschellen und Rädern ausgestattet waren, über deren Zweck Caym angesichts der Dolche, spitzen Stöcken, Keulen, Peitschen und Ähnlichem, lieber nicht nachdenken wollte.
Tiefer und tiefer ging es hinein in den länglichen, an fast allen Ecken abgerundeten Schlauch von verbundenen Räumen. Zwei weitere sahen fast so aus wie der erste, nur hatten sie an den Ecken Gitterstäbe, die jeweils einen kleinen Bereich abtrennten. Der Vierte, der durch eine Tür verschlossen war, die Astaroth mit dem üblichen Spielchen öffnete, zeigte ein anderes Bild. Ein weiter, aber diesmal runder Raum, in dessen Mitte ein Gitter stand, das so von allen Seiten zugänglich war. In der Mitte dieser Abgrenzung saß ein Dämon in sich zusammengesunken, der violette Haut hatte – wenn er das unter dem ganzen Schmutz richtig erkannte – war etwas weniger kräftig gebaut als Astaroth und hatte schwarze runde Hörner, die von Haar in derselben Farbe umgeben waren. Die wenige Kleidung, die der Dämon anhatte, war zerrissen und der Rücken von einigen Striemen geziert. Der Gefangene schnüffelte ein wenig, verzog dann die Nase und richtete sich gerade auf, die Hände über den Boden kratzend.
Caym sah, wie die Augen sich öffneten und gelbe, stechende Pupillen sich auf ihn richteten und voller Hass ansahen.
Doch bevor das Gefühl zu unangenehm werden konnte, stand Astaroth schon zwischen ihm und dem Gefangenen und fing an zu sprechen: „Damon…ich habe mich noch nicht entschieden, was mit dir passieren soll. Das werde ich heute tun und deswegen bin ich hier.“ Eine kurze Pause, in der nichts passierte, bevor es weiter ging: „Ich verlange dein Schweigen über das, was hier vorgeht und deine Kooperation.“
Auf die letzten Worte hin kam ein Schnaufen und Caym legte seine Hände auf den Rücken Astaroths, dessen Gewand aus einem merkwürdig weichen schwarzen Stoff mit rotem Muster, das seinem sehr ähnlich sah, gemacht war. So abgestützt beugte er sich etwas zur Seite, um etwas zu erkennen. Der Kopf des so aufmerksam gemachten drehte sich um und schaute auf den Menschen herunter. Caym flüsterte nur so leise er konnte: „Will auch sehen und ich will wissen, warum ich hier bin.“
„Das will ich auch wissen.“, fing Damon an, während Astaroth langsam zur Seite ging und so Caym wieder den uneingeschränkten Blick auf den Gefangenen frei gab. „Was macht dieser dreckige Mensch hier? Sind die Gerüchte etwa doch wahr? Seid ihr so schwach geworden?“, spuckte Damon fast aus. Caym zuckte nur zusammen und strich mit seiner Hand seine Kapuze vom Kopf, da sie in seinen Augen nicht mehr nötig war und nur seinen Blick einschränkte. Er öffnete schon den Mund, um etwas zu sagen, doch besann sich schnell wieder, als er im Augenwinkel seinen Dämon sah.
„Ruhe! Ich will nichts mehr davon hören. Ich bin weder schwach noch ist mein Mensch dreckig. Ich überlege gerade ernsthaft, ob ich einem dermaßen unfähigen Dämon wirklich eine Chance geben soll, oder ob ich dich nicht gleich quälen und vierteilen lassen sollte.“, sprach Astaroth mit tiefer, dröhnender Stimme.
Damon zuckte daraufhin deutlich zusammen, seine Augen wurden blasser und er flüsterte nur leise: „Verzeiht Fürst, aber ich habe nichts mehr zu verlieren. Wenn ein Dämon des Verrats beschuldigt wird, dann hat er so oder so sein Leben verwirkt. Damit habe ich mich abgefunden und auch damit, dass Ihr mich quälen wollt. Aber dass Ihr einen Menschen mitnehmt, und mich damit quält, kann ich nicht verstehen.“
„Wer ist er? Und was geht hier vor?“, flüsterte Caym ganz leise seine Frage an Astaroth, während er unbewusst leicht an dessen Kleidung zupfte. Trotz der Angst und der Anspannung hier zu sein und in Gegenwart eines anderen Wesens, gewann langsam seine Neugier die Oberhand.
„Ganz was ich erwartet hatte. Das ist das Rätsel, dass du lösen sollst: Ist er schuldig oder nicht. Und wenn nicht, was bestünde für ein Grund ihn verurteilen zu lassen.“, kam von Astaroth daraufhin.
„Und warum sollte ich?“ Die Frage war für Caym offensichtlich.
Zu gewinnen schien es nichts zu geben, aber die Antwort, die er darauf erhielt, klang auch mehr als zweideutig: „Dafür erhältst du eine Belohnung und ich werde dich vielleicht öfter mitnehmen…“ Sein Dämon grinste dabei wieder so schön auffällig und der Mensch verdrängte vorsichtshalber alle „bösen“ Gedanken aus seinem Gedächtnis. Vielleicht half ihm das ja einen weiteren Verbündeten in dieser feindseligen Welt zu finden, mehr über die Welt zu erfahren oder einfach nur Astaroth einige Probleme zu nehmen – damit er weiterhin mehr Ruhe und Frieden vor den redearmen Launen seines Dämons hatte. Alles in seinem Gehirn war etwas widersprüchlich, seine Gefühle unklar, aber inzwischen hatte er sich schon etwas an die neue Umgebung gewöhnt und es fügte sich langsam immer mehr zu einem Bild. Nur seine Neugier konnte ihn wohl von hier befreien, denn sein „Gastgeber“ würde ihn kaum von selber nach Hause gehen lassen, also musste er alles in Erfahrung bringen, was möglich war.
„Und wie soll ich das anstellen? Als ob ein Dämon mir antworten würde…“, nörgelte Caym an Astaroths Plan herum.
„Mir sagen, was dir auffällt bei den Fragen und es mir zuflüstern.“, kam die Antwort unversehens von dem Dämon, der selbstsicher vor im stand.
„Ähm…“ Caym wusste einfach nicht, wo er anfangen sollte ohne irgendwelche Informationen und wartete darauf, dass Astaroth etwas unternahm, doch dieser schien ihn plötzlich zu ignorieren, hatte die Kette aber noch fest um die Finger geschlungen.
„Damon…du hattest eine Kommunikationskugel in deinem Besitz, die dir absolut private Gespräche mit Forcas ermöglichte. Du hast das nicht gemeldet und es war eindeutig in deinem Zimmer – dem Zimmer, zu dem keiner Zugang hat außer dir und denen, denen du es erlaubst. Aber kein Dämon wäre so dumm, jemanden ohne Aufsicht dort zu lassen. Dazu noch die Informationen, die von einem Insider stammen mussten und die Forcas seit längerem sehr präzise zu bekommen scheint – alles deutet auf dich als Verräter hin.“ Astaroths Stimme dröhnte durch den ganzen Raum und Caym spürte, dass an seiner Kette gezogen wurde. Ihm wurde langsam auch bewusst, dass sein Dämon mehr gesagt hatte, als nötig gewesen wäre – vieles war Damon sicher selbst bekannt und bewusst. Also wirklich eine Hilfestellung für ihn?
Ganz leise beugte er sich zu Astaroth, seine Neugier absoluter Gewinner gegen jedes andere Gefühl und flüsterte einem plötzlichen Gedanken folgend: „Vielleicht hat jemand anders etwas in seinem Zimmer versteckt? Wenn es nur freiwillig geht, vielleicht jemanden, den er freiwillig rein gelassen hatte. Du lässt mich ja auch in deinem Zimmer schlafen – ich glaube zumindest, dass es dein Zimmer ist.“
Er erschrak fast, als sich sein Begleiter plötzlich umdrehte und ihn mit großen Augen anstarrte – offensichtlich hatte es „Klick“ gemacht. Sein Gegenüber senkte den Kopf, so dass sein Mund über der Ohrmuschel Cayms lag, und blies kurz hinein, so dass er mit der Hand das merkwürdige Gefühl verjagen wollte. Doch die Finger wurden kurz vor ihrem Ziel gestoppt, während der Übeltäter leise ein paar Worte in sein Ohr wisperte: „ Menschliche Denkweise...ungewöhnlich und dabei trotzdem intelligent.“ Merkwürdigerweise fand er dieses nicht ganz eindeutige Kompliment fast schon schmeichelhaft. In der Menschenwelt war nie jemand mit seinen Leistungen zufrieden gewesen. Aber bevor zu abwegige Gedanken Fuß fassen konnten, verdrängte er sie schnell und versuchte die Röte, die ihm vor Aufregung ins Gesicht geschossen war, zu verbergen, indem er sich umdrehte.

„Ich will eine ehrliche Antwort. Bekomme ich diese nicht und habe das Gefühl, dass du mich anlügst, werde ich nicht nur dich als Verräter hinrichten lassen, sondern deine ganzen Blutsverwandten gleich mit.“, fing Astaroth mit tiefer, drohender Stimme an, machte dann eine kurze Pause, um das gesagte sinken zu lassen, bevor er fortfuhr: „Hast du jemanden in deine Privaträume gelassen oder sogar dort allein gelassen?“
Der Fürst starrte den Gefangenen an, die Miene regungslos um zu verbergen, welche Gedanken ihm durch den Kopf gingen. Wenn sein Mensch Recht hatte, wäre das eine sehr intelligente Erklärung für alles. Er selber hätte sich früher nie vorstellen können, ein Wesen in die Privatgemächer mitzunehmen, geschweige denn alleine zu lassen, aber Caym war harmlos und er vertraute ihm. Vielleicht war da auch mehr, wenn er es sich genau überlegte, aber er hatte jetzt keine Zeit dafür weiter darüber nachzudenken.
Andere Dämonen waren für Gefühle anfälliger oder mussten noch lernen, wie sie sie unterdrücken konnten, und so fähig er sich als Fürst sah, so wusste er doch, dass ihm nicht alles über seine Untertanen bekannt war.
„A…“, durchbrach plötzlich eine angefangene Silbe die Stille, die in dem Raum geherrscht hatte. Astaroths Blick schoss zu Damon, von dem das Geräusch gekommen war, doch dieser war wieder verstummt.
Als nach Minuten des Schweigens noch immer nichts Weiteres kam, reichte es dem Fürsten langsam. Die Wut stieg immer höher in ihm. Er wusste, dass langsam die rote Farbe in seine Augen kroch und sah den Gefangenen mit seinem eisernen Blick an, dem so gut wie niemand widerstehen konnte.
„A…Aber…“, fing Damon an. Die Angst war deutlich in seinem Gesicht abzulesen, denn jetzt war wohl etwas betroffen, bei dem dieser nicht so gleichgültig sein konnte – seine Verwandten. Das zeigte Astaroth nur, dass Damon seine Gefühle sicher nicht vollständig unter Kontrolle hatte und ließ ihn zweifeln, ob er damals bei der Wahl seiner rechten Hand die richtige Entscheidung getroffen hatte. Hätte er doch lieber Nomas einsetzen sollen, anstatt ihm den weniger guten Posten als oberster Diener zu geben?
Ein kurzer Seufzer war zu hören, ein Flackern in den Augen des Gefangenen zu sehen, bevor der Fürst endlich das hörte, was er wollte – Damon, der erzählte: „Ariel. Sie war die einzige, die Zugang zu meinem Raum hatte und ich habe sie auch alleine gelassen, weil ich ihr vertraute – schließlich war sie meine Geliebte und handelte nur in Eurem Interesse.“
Ein kurzer Zug an seiner Kleidung, woraufhin er ein leises Flüstern hörte: „Wer ist Ariel? Geliebte? In deinem Interesse?“ Caym wollte anscheinend mehr wissen.
„Ariel ist ein…ein unbedeutendes Miststück, die wie alle nur nach Macht giert…Damon ist ein Idiot.“, murmelte er seinem Menschen verächtlich und vor allem leise zu, so dass Damon es sicher nicht hören konnte. Sein Kleiner starrte ihn mit gehobenen Augenbrauen an, und wollte schon zu einer weiteren Frage ansetzen, doch ein Finger auf seinem Mund ließ ihn verstummen. Astaroth wollte jetzt den einen Punkt ansprechen, den sein Mensch wissen wollte – wieso auch immer: „Wieso in meinem Interesse?“, richtete er seine nächsten Worte an Damon.
Es dauerte einige Momente, bis die leicht zitternde Stimme auf die Frage antwortete: „Sie erzählte mir als erste davon, dass ihr mit Eurem Menschen sogar im Garten spielt und dass das Euren Ruf ruinieren würde. Daraufhin sprach ich euch an – in der Zeit war sie alleine.“
„…Und das war am Vortag der Besprechung.“, führte Astaroth fort, während er kurz zu Caym sah, der alles mit einem offensichtlich erstaunten Blick verfolgte. Es war, als wäre ein Schleier von seinem Verstand genommen worden und das offensichtliche endlich klar – alles fügte sich zu einem großen Ganzen zusammen. Sein Mensch, der offenbar nur durch seine Anwesenheit eine Kette von Ereignissen in Gang gesetzt hatte, die endlich Klarheit brachte, war mehr als nur ein dummes Spielzeug, so viel war klar. Ein paar einfache Fragen und schon war das scheinbare Geheimnis gelüftet.
Niemals würde er auf seinen Kleinen verzichten. Niemals.
Jetzt war alles geklärt: „Ariel ist also die Verräterin – wenn du es nicht warst. Sie sollte schon tot sein, doch ich werde den Wachen die Order geben, nach ihrer Leiche oder ihr zu suchen – falls sie noch lebt. Du Damon, wirst in dein Zimmer geführt und bleibst dort für eine Weile, und die Nachricht von deinem Tod wird verbreitet – damit dürfte in jedem Fall das richtige passieren. Wir werden ja sehen, ob das alles der Wahrheit entspricht, was du erzählt hast…es wird nachgeprüft werden.
Nach der Angelegenheit werde ich überlegen, ob du weiterhin meine rechte Hand sein kannst. Wenn etwas davon nach außen dringt, wirst du auf der Stelle hingerichtet, genauso wie alle, die sonst noch davon wussten.“
„Äh?“, kam es leise und verwirrt von Caym. „Wie willst du das feststellen? Was sollte das ganze? Erklär mir doch alles…warum hast du das nicht selbst herausgefunden und was geht bei euch Dämonen vor?“
„Ich habe meine Mittel. Vielleicht verrate ich es dir später, wenn du länger folgsam warst.“, antwortete er schnell, um endlich von hier wegkommen zu können. Dem zweiten Teil der Aussage folgte ein Augenrollen seines Menschen, bevor dieser seufzte und kurz mit den Schultern zuckte. Anscheinend hatte er es aufgegeben – für den Moment.
Die Garde musste er später noch verständigen, damit sie Damon beobachteten und in seinem Zimmer hielten und Nachforschungen anstellten, um herauszufinden, ob Ariel die Schuldige war. Aber so wie sich die Schlange verhalten hatte, waren seine Zweifel sehr gering. Damon schien ihm dumm genug, dass er das Gesagte auch getan hatte.
Nach diesen Worten drehte sich Astaroth schon um und wollte gehen, doch wurde von Damon gestoppt: „Und was ist mit dem Menschen?“, fragte dieser.
„Ich bin der Fürst. Du hast mir nicht zu widersprechen oder mich zu hinterfragen. Ich gehe meinen Pflichten weiterhin nach und du wirst kein Wort über den Menschen verlieren. Aber du solltest ihm dankbar sein, denn er hat dein Leben gerettet.“, fauchte Astaroth. Es reichte langsam mit dem Ungehorsam in den höheren Stellungen.
„Ja, Fürst.“, war die kurze und ehrliche Antwort Damons, der sich tief verbeugte, während der Fürst mit einem etwas erstaunten und seufzenden Caym an der Kette den Raum verließ.
Am Ausgang hielt er kurz und sagte den vier Wärtern, die noch immer an der Stelle standen, an der er sie zuletzt gesehen hatte: „Bringt Damon in sein Zimmer, ohne dass es jemand merkt. Fingiert eine Hinrichtung und sagt, es wäre Damon gewesen. Und wenn etwas davon nach außen dringt oder von dem, was ihr heute gesehen habt, dann töte ich jeden von euch ohne Ausnahme.“ Ähnliche Worte hatte er schon zu Damon gesagt und er war sich sicher, dass die einfacheren Untergebenen zuverlässig waren – nach dem Desaster mit dem Engel hatte er alle, die ihm unterstellt waren, noch einmal überprüfen lassen.
„Ja, Fürst.“, kam wieder wie ein Spiegel der Unterhaltung mit Damon die Antwort von den vier Dämonen, die sich tief verbeugten und dabei mit großen Augen hinter ihm anstarrten. Er drehte sich kurz um und sah Caym, der leise seufzend weiterhin mit gesenkter Kapuze da stand, das Haar noch ungeordneter als vorhin, die Wangen auch noch leicht gerötet.
Sein Körper reagierte auf den Anblick, wie schon gewohnt, damit, das Blut dorthin schießen zu lassen, wo es nicht unbedingt hin gehörte und er musste sich dazu zwingen, seine Augen von seinem Menschen abzuwenden und die Treppe hinauf zu steigen, stärker an der Kette ziehend als nötig. Lautes Pochen schien in seinen Ohren zu herrschen, als seine beiden Herzen das Blut immer eiliger herunter beförderten, wenn er auch nur kurz an sein „Spielzeug“ dachte.
Die Treppen waren schnell überwunden und als er oben ankam, hielt er kurz an – was sollte er jetzt tun? Er überlegte kurz. Seine Privatgemächer waren der Ort, an dem sie üblicher Weise Sex hatten, aber diesmal wollte er es anders haben, wollte Caym „belohnen“ und gleichzeitig etwas mehr Anhänglichkeit sehen. Bei dem Gedanken kam ihm eine Idee, die ihm auf Anhieb gefiel. Kurz drehte er sich um und fand den gelangweilt und ärgerlich schauenden Menschen hinter sich stehen, die Augen immer wieder in deutlichen Bewegungen befindlich, die den Blick an die Decke suchten und wieder zurück, mit einer Hand gegen den Oberschenkel klopfend. Astaroth musste lächeln und zog leicht an der Kette, worauf sich die Wut sofort sehr schnell auf ihn richtete und er sich umdrehte und fast den Gang zurück in Richtung seines Privatzimmers eilte.
Der Weg verlief für ihn fast wie in einem Rausch, konzentriert darauf sein Ziel zu erreichen, doch er ging für diesen Zustand in einem für ihn fast unerträglich langsamen Tempo. Das einzige was ihn davon abhielt schneller zu werden, war der Mensch, der immer wieder wütend schnaubte, und an der Kette zog, als Astaroth nur etwas mehr Tempo zulegte.
Trotz, dass die Zeit für ihn fast unerträglich lang wurde, gelangte er schon nach Kurzem zu dem Gang, der zum Garten führte und blieb dort kurz stehen.
Durch das laute Schnaufen hindurch hörte er den Menschen etwas herauspressen: „Heißt das, dass meine Belohnung wieder ein ‚Ausflug’ in den Garten ist?“ Eine Augenbraue war gehoben und der Mensch fuhr sich gedankenverloren über eine Hüfte und rieb dort kurz, was Astaroth nur ein Lächeln entlockte – einerseits weil es so wahr war, andererseits weil es wie immer ein interessantes Spiel werden würde.
„Nein, das heißt es nicht. Diesmal zeige ich dir etwas anderes…du kommst noch weiter raus als in den Garten.“, flüsterte er so harmlos es ihm nur möglich war und schritt durch den engen Gang. Währenddessen hörte er ein Seufzen des Menschen und dann die schweren Atemgeräusche, die wohl die Erschöpfung zeigten, die die höhere Geschwindigkeit förderte. Menschen brauchten wohl länger, bis sie sich an die veränderte Umgebung gewöhnt hatten.
Astaroth achtete nicht auf seine Umgebung, ignorierte jede eventuelle Änderung und murmelte an dem großen Tor, das am anderen Ende des Gartens stand, wieder ein paar magische Worte.

Caym war mehr als erstaunt über die Vorkommnisse. Anscheinend war Astaroth zufrieden mit dem gewesen, was er herausgefunden hatte, obwohl er nicht wusste, wieso der Dämon nicht selber darauf gekommen war. Jetzt fand er sich nach einem Gewaltmarsch – anders konnte man die Geschwindigkeit, mit der er hinter dem Dämon hatte herlaufen müssen nicht nennen – vor einem großen Tor wieder, das ihn selber noch um einiges überragte. Es schien aus schwarzem, unglaublich glattem Holz gefertigt und war wohl der einzige Ausgang des Gartens.
Nach der üblichen Prozedur, die wohl die bösen Sprüche, die die übelsten Schmerzen verursachen konnten, entschärften, ging Astaroth hindurch und ließ so Caym keine andere Wahl als ihm zu folgen. Er fand sich daraufhin in einem ebenfalls eingezäunten Bereich wieder, der aber einen Ausgang besaß, der dem Eingang genau gegenüber lag und trotz der Entfernung leicht sichtbar war. Aber wie alles hier war auch er verschlossen. Der Zaun war von abschreckenden Pflanzen überwuchert und bildete so eine undurchdringliche Mauer aus blauen Dornen und sich windenden Ranken.
Er seufzte erneut leise, bevor er wieder weiter geschleift wurde. Im nächsten Moment fand er sich vor einem niedrigen Gatter, von dem das schwarze Pferd, das er bei dem kleinen Vorfall mit den Engeln gesehen hatte, in seinem Gebiet gehalten wurde. Anstatt einer Mähne und einem Schweif hatte es feurige Flammen, die aussahen, als ob sie alles verbrennen konnten, heiß loderten und alles verzehren würden was sie berührte. Wenn er den Dämon nicht auf dem Tier hätte reiten sehen, hätte er es nicht als ‚Pferd’ identifizieren können. An den Hufen brannte ebenfalls das scheinbar tödliche Feuer, in den Nüstern glomm ein schwaches Licht, die Augen leuchteten unheimlich in derselben roten Farbe, als sie ihn fixierten, bevor sie weiterwanderten – wohl zu Astaroth. Das Pferd wendete nach wenigen Augenblicken seine Aufmerksamkeit etwas anderem zu und trabte davon. Dieses Wesen war furcht erregend und weitaus größer als es Reittiere sein sollten.
„Das ist Hiuma, mein Nachtmahr – mein Reittier. Ein sehr stolzes Tier, dessen Flammen aber nur die verbrennen, die es nicht als Reiter will – für alle andren ist es völlig ungefährlich.“, erklärte ihm der Dämon plötzlich. Wollte Astaroh in etwa damit belohnen, dass er ihm die Tiere zeigte und ihm Sachen erklärte, ihn weiter hinausließ? Er musste zugeben, dass das wirklich interessant war, also hörte er zu und begann zu vergessen, was noch passieren könnte. Flammen, die selektiv funktionierte, das war unglaublich.
Noch halb in Gedanken versunken und bevor er Fragen stellen konnte, ging es schnell weiter zu einem anderen Gehege, das aber mit einem höheren Gitterzaun aus etwas metallähnlichem gefertigt war – man sah aber perfekt hindurch. Innen lag ein riesiges buntes Knäuel, dessen Gestalt man beim besten Willen nicht erkennen konnte.
„Und das ist mein Drache Sol, der im Moment wohl schläft. Aber wenn du brav bist…du kennst das ja.“, neckte Astaroth ihn, wobei dieser bei den letzten Worten seine ernste Miene nicht mehr halten konnte – woran seine gute Stimmung nicht ganz unschuldig war.
Wieder ein wenig später kamen sie zu einem Zaun, der aus stärkeren Streben gefertigt war. Um etwas zu sehen, ging er näher und so war sein Dämon hinter ihm, doch das interessierte ihn nicht. Innen befand sich ein Tier, dass ungefähr so groß wie ein Pferd war, auf dem Boden lag und trotzdem mit dem grauen Fell durch die Form leicht als Wolf erkennbar war – auch wenn die Ohren dafür fast zu groß und die einzelnen Haarbüschel in den Gehörorganen das Bild störte.
„Das ist eine meiner Wölfinnen. Sie ist trächtig und sollte bald einen guten Wurf machen...gute Tiere für den Kampf…“, fing Astaroth an, während Caym lauschte. Doch als das Tier seine stechenden, pechschwarzen Augen aufschlug und Caym fixierte, vergaß er vor Schreck richtig zuzuhören.
Kein weiß war in den Augen der Wölfin zu sehen und sie glühten förmlich vor Dunkelheit. Langsam kamen die Furchterregenden Zähne zum Vorschein und er wich einen Schritt zurück. Immense rötlich-weiß blitzende Hauer, die zum Teil eine unglaubliche Länge hatten und von denen die Reißzähne länger als eine Hand sein mussten, wuchsen aus dem Kiefer. Eine gespaltene Zunge, die mehr an die eine Schlange denn eines Wolfes erinnerte, wurde sichtbar und als das Maul sich mit einem unglaublich lauten Grollen öffnete, wurde sogar zweite Zahnreihe hinter der ersten offenbart. Mit jedem Schritt, den das große Tier auf ihn zu machte, wurde es lauter, bis es plötzlich einen großen Satz nach vorne machte. Panisch drehte er sich um und sprang förmlich in Richtung seines Dämons und ihm wortwörtlich in die Arme. Er zitterte bei dem Grollen und Knurren, das hinter ihm ertönte und schloss die Augen, während er sich mit beiden Händen an Astaroths Hemd festklammerte,
Er hörte nur ein scharfes „Aus!“ und dachte schon fast, dass der Dämon ihn damit meinte, doch der wuschelte nur sein Haar einmal kräftig durch, so dass er wieder die Augen öffnete und den jetzt zahm wirkenden Wolf anstarren konnte, als er sich wieder ängstlich umgedreht hatte. Allerdings klammerte er sich immer noch fest.
Diesmal hatte er sich nicht beherrschen können und seine Angst war durchgebrochen. Er schaute kurz in das lächelnde Gesicht des Dämons, aus dem man wie immer nichts lesen konnte, ließ los und verpasste sich diesmal wirklich selber eine Ohrfeige für seine Schwäche.
Der Schmerz war anders als das, was ihm Astaroth verpasste, wirklich unangenehm, und der unbewusste Vergleich ärgerte ihn nur noch mehr – nebst dem Gedanken daran. Doch lange hatte er nicht die Chance darüber nachzudenken, denn nach einem für ihn nicht verständlichen Gemurmel zog es seine Hände unerklärlicherweise aneinander, bis die Armreifen sich berührten und er sie nicht mehr voneinander lösen konnte.
„Du schlägst dich nicht selber! Und bevor du fragst: Die Armreifen bekommst du auch nicht von alleine von den Armen.“ Mit diesen Worten zog Astaroth Caym zu sich und küsste ihn auf die Wange, die er zuvor geschlagen hatte. Als Mensch verstand er wohl die Dämonen aus grundlegenden Gründen nicht, aber das Verhalten dieses Wesens war ihm ein einziges Rätsel. Erst die ganzen Ereignisse, dann schleppte er ihn hierher und am Schluss fesselte er ihn nur, um ihn davon abzuhalten sich selbst zu verletzen. Es war ihm klar, was jetzt kommen würde, aber es stieß ihn im Moment nicht wirklich ab. Die Armreifen hätten ihn viel mehr ärgern sollten, doch sie waren in seinen Augen nichts Besonderes. Er zitterte noch immer am ganzen Leib, seine Beine schwach und damit ohne jede Fluchtmöglichkeit. Wenn er ehrlich wäre, müsste er sagen, dass er eher darauf bedacht war seinen „Lebensretter“ nahe bei sich zu behalten. Ob er nun von Händen gefangen gehalten wurde – die dazu mehr als in der Lage waren – oder metallischen Hilfsmitteln war egal.
Aber sein Stolz meldete sich jetzt doch wieder, angestachelt von den „falschen“ Gedanken, die in eine Richtung strebten, die er unterbinden wollte.
So nörgelte er nur: „Tja…wenn du so etwas nötig hast, um mich gefangen zu nehmen…und diese merkwürdige Kulisse noch dazu…“ Die Zweideutigkeit wurde ihm selbst klar, doch das störte ihn im Moment nicht wirklich. Hauptsache weg von diesem unheimlichen Tier, das ihn mit einem Bissen hätte zerreißen können. Es waren zwar noch einige andere Bereiche für Tiere erkennbar, doch das interessierte ihn nicht mehr. Seine Neugier war nicht so stark wie sein Drang zu überleben. Nur weg von hier…
Astaroth sah ihn länger erstaunt an, bevor er kurz nickte und ihn an der Kette wieder zurück in den Garten zog und zu Cayms Beruhigung auch das Tor wieder mit einem „Spruch“ verschloss. In der Mitte des Gartens, an der man das Rauschen des Wasserfalls noch deutlich wahrnehmen konnte, blieb sein „Lebensretter“ stehen und starrte ihn wieder kurz an.
Nur Augenblicke später und unter minimalem Einsatz von Astaroths Stimme fand er sich nackt auf dem merkwürdig gefärbten Gras stehend wieder. Er schüttelte ungläubig den Kopf, da er diesmal überhaupt nichts davon mitbekommen hatte. Seine Hände waren inzwischen wieder voneinander gelöst und die Kette war nicht mehr sichtbar, die Kleidung am Boden. Nachdem er seine Handgelenke und die Armreifen, die darauf prangten, einen längeren Augenblick angestarrt hätte, versuchte er den Dämon mit seinem fragenden Blick zu fixieren – nur um dann in Windeseile rot anzulaufen.
Dieser war selber komplett nackt, rieb sein äußerst stattliches Glied, das schon etwas Erregung zeigte, eher grob mit einer Creme ein und gab dabei ganz leise, schwere Atemgeräusche von sich.
Sein Herz pochte bei dem Anblick wie wild, entzog sich seiner Kontrolle gänzlich und pumpte das Blut auch dorthin, wo er es jetzt nicht haben wollte. Sein Gegenüber würde sofort diese Veränderung bemerken, dessen war er sich sicher.
Wie der Dämon es geschafft hatte sich in der kurzen Zeit zu entkleiden war für ihn ein Mysterium, aber Angesichts dessen, was gerade vor ihm vonstatten ging war es unwichtig. Der Blick der goldgelben Augen fiel auf ihn und sein Dämon starrte ihn fast hungrig an, jeden Zentimeter von ihm untersuchend, bevor er plötzlich auf ihn zustürzte. Caym blieb wie erstarrt mit weit geöffneten Augen stehen, unfähig sich zu entscheiden, ob er entkommen, oder doch lieber hier bleiben und den Wünschen seines Körpers nachgeben wollte, die deutlich sichtbar sein mussten.
Heiße Hände fanden den Kontakt zu seiner Haut, als Astaroth ihn mit dem Arm, der vorher sein Glied bearbeitet hatte, umfing und zu sich zog, so dass ihre Körper sich an der Brust berührten.
Es fühlte sich unwirklich an, so deutlich wie er die Berührung spürte, wie ihm das Blut nur auf Grund des Hautkontaktes immer schneller in sein Glied schoss. Sein Herz pochte so laut, dass er glaubte nichts mehr durch den Wasserfall in seinen Ohren hindurch hören zu können, aber er nahm das leise Pochen seines Gegenübers wahr, das sich fast dem seinen anzupassen schien –oder er sich dem seinen - und das schwere Atmen, das so deutlich war. Sein Gesicht fühlte sich an, als würde es glühen und als eine Hand sein Glied berührte, entfuhr ihm ein noch leises „Ahhhh“.
Auf seinem Rücken fuhr etwas langsam entlang, bis es knapp unter seinem Steißbein seinen Bestimmungsort erreicht hatte und dort eine kühle flüssige Masse anfing zu verteilen, sanft um den Ring herum auftrug, während die Finger an der Vorderseite ihn verrückt zu machen drohten, als sie seine Haut dort neckten und immer wieder fast geisterhaft leicht darüber strichen, bevor sie sich schlossen und kräftigere Bewegungen vollführten. Er reagierte auf beides mit für ihn ungewollter Heftigkeit, stöhnte und bewegte sich nach vorne, wenn die Finger sein ganzes Glied umschlossen hielten, um mehr und stärker zu spüren, was da vor sich ging. Die heiße Hand, die ihn vorne fast zum Wahnsinn trieb, lenkte ihn aber nur bedingt von der ab, die langsam anfing sich an seinem verschlossenen Loch zu schaffen zu machen und immer wieder bei den Stößen, die er nach vorne ausführte, nach innen zu drücken und sofort wieder hinauszuschnellen, wie um ihn zu ärgern.
Wieso wehrte er sich nicht dagegen? War er zu erschrocken? Zu gewöhnt daran? Er wusste es einfach nicht, doch im Moment war es ihm egal, alles fühlte sich so unglaublich heiß an. Sein Glied pochte langsam schon fast schmerzhaft. Immer wieder wurde er jetzt von einem festen Druck zurückgehalten, als er schon spürte, wie sich etwas den Weg in die Freiheit bahnen wollte, wie es vor seinen Augen langsam heller und unwirklicher wurde. Jetzt wurden die Streichelbewegungen weniger, hörten fast auf, bevor die Hand die pochende, nach Aufmerksamkeit suchende Stelle endgültig verließ weiter hinauf auf dem Bauch entlang nach oben wanderte.
Er grummelte nur unzufrieden bei dem Mangel an Aufmerksamkeit, doch bevor er noch seinen Unwillen formulieren konnte, stieß der Finger, der hinten nur immer wieder kurz sein Inneres gesucht hatte, schnell hinein und fing an dort sein Inneres zu streicheln. Jetzt schon fühlte er sich beinahe voll an, spürte das nicht mehr ungewohnte aber trotzdem eigenartige Gefühl gefüllt zu werden, wo eigentlich nichts sein sollte. Als er plötzlich weiß sah und ein Welle von Glückseeligkeit seinen ganzen Körper durchzuckte, wusste er, dass Astaroth seine empfindliche Stelle wie immer mit erstaunlicher Genauigkeit getroffen hatte. Er stöhnte laut auf und stieß unbewusst nach hinten, suchte mehr von dem Gefühl und wurde auch gleich mit einem zweiten Finger belohnt, der sich zu dem ersten gesellte und mit diesem gemeinsam das Loch erweiterte. Fast schmerzhaft hätte es sein können, wie es beim ersten Mal gewesen war, doch er hatte sich schon daran gewöhnt, spürte nur noch mehr Lust ob dessen, was ihn erwarten würde und was sein Körper so genau kannte. Die Finger stießen immer wieder hinein, langsam und schnell, und trafen öfter die eine Stelle, während die Hand, die langsam und fast vergessen seine Brust hinaufgewandert war, inne hielt und wieder nach unten wanderte.
Als er fast so weit war und wusste, dass er jetzt etwas größeres, noch wärmeres ersehnte, es sich aber nie eingestehen wollte, stießen die Finger noch einmal kräftig zu und hätten ihn fast über den Punkt gebracht – doch eine Hand auf seinem Glied, die sich wie magisch dort eingefunden hatte, verwehrte ihm die Befreiung.
Plötzlich wurde es kühl und alle Wärme, die ihn von außen schon fast wegen der Nähe um den Verstand brachte, war verschwunden. Astaroth stand ein paar Schritte von ihm weg und starrte ihn an, deutlich war seine Erregung sichtbar.
„Wa…?“, fing Caym an, halb zu stöhnen und schaute sein Gegenüber ungläubig an, das sich auf den Boden legte und ihn selbst aus der auf dem Rücken liegenden Position erwartungsvoll und noch immer majestätisch ansah.
„Komm her…betrachte es als Belohnung…aktiv sein…“, flüsterte Astaroth, während ein lustvolles Lächeln seine Mundwinkel umspielte und er seine Hüften wie zur Verdeutlichung anhob.
Caym sah ihn mit aufgerissenem Mund und großen Augen ungläubig an, während sein Körper sich wie von alleine auf seinen Peiniger zu bewegte. „Halt!“, wollte er schreien, seinen Körper stoppen und sich selbst befriedigen, doch jedes Mal wenn seine Hand anfing zu seinem Glied zu wandern, traf ihn der Blick des Dämons, der ihm die Röte nur noch stärker in sein Gesicht steigen ließ und seine Bewegung stoppte. Noch bevor er es bewusst merkte, starrte er schon auf den Liegenden, dessen muskulöser Körper wie eine Einladung war.
„Komm…“, kam das Flüstern erneut, während sein Verstand noch immer darum kämpfte, wieder an die Herrschaft gelassen zu werden. Langsam bewegte er sich weiter, starrte dabei das an, worauf er wohl sitzen sollte, wovon er wusste, was es machen würde und stieg unter Astaroths erwartungsvollen Augen mit einem Bein über den liegenden Körper, bevor er sich nicht wirklich sanft, auf die Brust des Liegenden fallen ließ, so dass seine Öffnung nur wenige Zentimeter von dem entfernt war, was sich in ihm vergraben würde.
„Brauchst du Hilfe?“, hörte er eine leicht belustigt, leicht besorgte Stimme, als er sich nach einer Minute noch immer nicht gerührt hatte. Das wollte er nun wirklich nicht hörten, schrie fast: „Nein!“ und rutschte nach hinten, während er nach dem griff, was er in seinem benebelten Zustand wohl in einigen Augenblicken in sich haben würde. Sein Verstand hämmerte fast hilflos, um ihm etwas mitzuteilen, doch sein Körper handelte inzwischen wie von selbst und seine Gelüste hatten die absolute Oberhand. Kurz drückte er sich hoch, platzierte sich selber über dem, was er gleich spüren würde, griff mit seinen Händen danach und starrte nach unten, während er sich langsam senkte und Astaroths noch befeuchtetes und hartes Glied richtig platzierte, bis es an seiner Öffnung schwebte. Die Hände, die ihn an seinem Oberkörper hielten und ihm so die ganze Aktion erst ermöglichten, nahm er nur am Rande wahr, besonders, als die Spitze dessen, was gerade an seinem After Einlass verlangte, sich durch die Rosette drückte und ihn fast bis zum Bersten ausfüllte. Doch der Schmerz war nicht wichtig, kaum vorhanden, nichts, was ihn hätte leiden lassen. Er wusste aus Erfahrung, dass das der dickste Teil war, und er drückte sich weiter hinunter, ließ die Schwerkraft ihre Arbeit machen, während er das Glied noch immer hielt, damit diesem Etwas nichts passieren würde. So unglaublich langsam bohrte es sich in ihn, füllte ihn aus und strich stark über seine inneren Wände.
Minuten schien es zu dauern, während derer die Hände an seiner Seite ihn immer wieder fast beruhigend streichelten, er dabei aber nur nach dem Gefühl suchte, dass seinen ganzen Körper würde springen lassen. Als der Punkt getroffen wurde, wäre er auch beinahe gesprungen, sein Oberkörper formte einen Bogen, wobei sein Kopf in den Nacken fiel. Ein lauter Schrei entkam seinem Mund, seine Augen schlossen sich, seine Hände suchten einen Halt hinter ihm, während er fast schmerzhaft den letzten Rest des Glieds in sich versenkte und auf dem Dämon zu sitzen kam. Seine glühende Haut berührte die warme des Dämons. Das Stöhnen, das er dabei von Astaroth hörte, schien ihm das Blut nur wieder stärker durch den ganzen Köper zu pumpen.
Er atmete schwer und versuchte sich wieder zu beruhigen, doch viel Pause war ihm nicht vergönnt, denn sein Oberköper wurde leicht gehoben, bevor er fast unsanft wieder niedergedrückt wurde und er nur noch halb dumpf spürte, wie sein Glied fast schon vor Erregung zitterte und einzelne Perlen seiner Flüssigkeit an diesem herab liefen. Überall auf seiner Haut schien es zu prickeln, sein Inneres glühte und dort, wo er bis zum Anschlag gefüllt war, spürte er die unglaubliche Hitze. Jede einzelne Bewegung wirkte so viel stärker.
Seine Hände verirrten sich auf die Brust Astaroths, damit er sich stärker abstoßen konnte, während das Gefühl der Hände auf seinen Hüften, die ihn höher hoben, als er es selber fertig gebracht hätte, seinen Körper an der Stelle fast verbrennen ließ. Die Krallen bohrten sich immer wieder in seine Haut, verursachten einen Schmerz, der alles hätte durchbrechen müssen, der aber nur dazu führte, dass er schlussendlich alles stärker und schöner empfand.
Inzwischen spürte er die Welle der Erregung bei jedem Stoß, der das Glied tiefer in ihm versenkte, ihn reizte, so dass er nur noch Stöhnen konnte. Geräusche wie „Ahh“ und „Jaaa“ waren das einzige, was noch über seinen Lippen kam und was sein Verstand noch zustande brachte.
Die hungrigen Augen, die ihn bei jeder Bewegung anstarrten, der leicht Rotschimmer, der das Haar, das sich dabei bewegte, fast wie Feuer aussehen ließ und die einzelnen leisen Stöhngeräusche, die Astaroth von sich gab, machten das ganze nur noch surrealer, unwirklicher. Es war, als würde er von Feuer umgeben, von Feuer eingenommen und von ihm in Besitz genommen, verzehrt werden, und aber dabei gleichzeitig das höchste Glück empfinden. Er verlor sich in diesem Glühen, dass seinen ganzen Körper ständig durchzog, das immer wieder zu einem riesigen Brand anstieg, als der eine Punkt berührt wurde und sein Glied anschwellen ließ, es zum Zittern brachte ohne Berührung und weitere Tropfen heraus trieb.
Immer mehr verlor er sich in den Gefühlen und vergaß alles…viel zu nah daran, endlich den Höhepunkt zu finden, zu erreichen.

Astaroth wurde mittlerweile fast wahnsinnig. Das Spiel ging erst seit ein paar Minuten, doch er war schon fast so weit zu kommen und das ganze zu beenden. Er wusste, dass es seinem „Partner“ auch so ging, konnte es zu deutlich an dem schwankenden Glied sehen, an dem unglaublich erotischen rötlichen Gesicht, das die Hitze deutlich zeigte, die durch Cayms gesamten Körper strömen musste – genau wie durch seinen. Mit jedem Schrei, der die Lust ausdrückte, mit jedem „Ja“ wurde er nur noch stärker angetrieben und musste sich noch mehr zurückhalten. Es war ein ganz eigenes Hochgefühl für ihn, dass der Mensch sich völlig in dem Sex verlor und es ihm gefiel.
Seine Herzen pochten wild, seine Arme versuchten verzweifelt die Geschwindigkeit zu erhöhen, ohne zu fest zuzudrücken und dem Menschen andere Verletzungen als die blauen Flecken und ein paar Kratzer zu verpassen. Das Blut roch verführerisch, der Schweiß, der an seinem Kleinen herunter floss ob der Anstrengung, machte ihn nur noch erotischer.
Schneller drückte er den Menschen hinunter, hob dabei seine Hüften, damit er noch tiefer versinken konnte in dieser warmen, engen Höhle, die ihn umfing wie eine zweite Heimat, sein Glied bei jeder Bewegung fester umschlossen und es sanft auf der gesamten Länge streichelten. Umso länger all das ging, desto mehr verengte sich der Kanal immer wieder, vergrößerte den Druck auf ihn nur noch mehr und schien ihn dazu bringen zu wollen, seine Kontrolle endgültig zu verlieren.
Er schnaufte angestrengt, ließ ein leises „ah“ aus seiner Kehle entfahren, während seine Bewegungen immer drängender wurden, als er sah, dass der Kleine seinen Kopf immer häufiger halb zurückwarf und langsamer wurde, jede Regung auskostend. Es war so weit bei dem Kleinen, das wusste er und diesmal wollte er ohne jede Beeinträchtigung sehen, wie Caym dabei aussah, den Anblick genießen, bevor er selber die Kontrolle verlor und in der Welle unterging, die sich bei dem Höhepunkt über ihn ergoss.
Ein paar kräftige Stöße, bei denen er darauf zielte, dass er den einen Punkt möglichst stark und lang traf, waren alles, was noch nötig war. Er biss die Zähne zusammen und hielt seine Triebe gerade noch unter Kontrolle, versuchte mit aller Kraft noch von dem Orgasmus weg zu bleiben, als sein Mensch anfing sich um ihn zu verengen, den Kopf leicht zurücklegte und die Augen anfingen zu flattern, halb glasig und weggetreten aussehend. Die Röte schoss jetzt noch in das Gesicht seines Kleinen, bevor dieser seinen Mund, der von den leicht geschwollenen, stark roten Lippen umrandet wurde, aufriss, und ein leises, aber deutliches: „Nnnnnhhhh…Ahhhh“, ausstieß. Die Hände, die auf seiner Brust gelegen hatten, zitterten deutlich und er griff noch fester zu, was nur noch größere blaue Flecken nach sich ziehen würde, bevor er sich selber bei dem Anblick nicht mehr halten konnte und wieder mit den Stößen begann. Seine Herzen pochten wild, als er in den inzwischen unglaublich engen Kanal stieß und den Menschen kurz vor dem Absinken des Höhepunktes genau dort weiterhin hielt. In der Wärme, bei dem Anblick und ob der Tatsache, dass er sich vorher nur mit Mühe selber beherrschen konnte, blieb ihm nicht mehr viel Zeit. Sein Kleiner war unglaublich, so verführerisch…ließ ihn jede Kontrolle verlieren. Er trieb sich mit aller Kraft noch ein paar mal hinein und hinaus, genoss das Gefühl, dass sich in ihm bildete und ihn zunehmend schneller höher trieb, bis es vor seinen Augen regelrecht blitzte, und er sich bei einer kräftigen Bewegung, mit der er sich so tief versenkte, wie es ihm überhaupt möglich war, in seinen Caym ergoss. Alles schwamm, sein Körper glühte und sein Schwanz, der fast betäubt unter seinem Körper begraben lag, zuckte wild. Mit einem martialischen Schrei auf seinem Höhepunkt, richtete er seinen Oberkörper auf und biss seinen Partner in die Beuge zwischen Hals und Schulter, schmeckte das verführerische Blut, das nur seinem Kleinen gehörte, hinterließ seine Markierung, wie es die Rasse seiner Mutter bei den Gefährten immer machte – was er aber verdrängte – und ritt noch die letzten Wellen aus, während Caym immer wieder angestrengt stöhnte.
Nachdem er mit den Stößen aufgehört hatte, dauerte es nur eine kurze Weile, bis er sich beruhigt hatte und sein Mensch, der sich schwer atmend an ihn gelehnt hatte und noch immer auf ihm saß, anfing wieder ein paar Worte zu murmeln: „War ja klar…“
Ein kurzes Gähnen war zu hören, bevor der Mensch, der trotz seiner niedrigeren Körpertemperatur so unglaublich warm war, leicht neckend weiter sprach: „Und wo ist meine Belohnung?“
Er fuhr mit seiner Hand durch das leicht angefeuchtete Haar und wuschelte es einmal durch, bevor er halb lachend meinte: „Tiere sehen, Aktiv sein dürfen…Sex, den du so sehr genießt.“
Daraufhin erntete er einen wütenden Blick und einen Schlag mit der Handfläche auf die Brust. „Verdammter Idiot…“, flüstere Caym nur und stand langsam auf, wodurch das erschlaffte Glied aus ihm rutschte und die Beweise zum Teil mit heraus tropften. Astaroth hörte das Grummeln und lächelte weiter, als der Mensch ihn böse ansah, sich gänzlich aufrichtete und noch immer wackelig auf den Beinen nur wenige Sekunden später wieder neben ihm saß und wütend murmelte: „Verdammt…immer ich…müde“, während er sich an den Dämon lehnte und nur noch anfügte: „Kein Kommentar dazu. Das wäre auch eine nette Belohnung – sollte ja schon alles erledigt sein.“ Das letzte war so leise, dass er es fast nicht verstanden hätte und klang so, als wäre es von jemandem gemurmelt worden, der gerade einschläft.
Der völlige überraschte Astaroth spürte nur, wie ein Kopf sich auf seinen Schoß legte und dieser kleine Mensch anfing zu dösen, als würde ihm der Dämon gehören. Mit den geschlossenen Augen auf die Tür zu den Stallungen gerichtet, lag Caym auf ihm.
Er musste sich zurückhalten, um nicht in schallendes Gelächter zu verfallen. Kurz schüttelte er den Kopf, bevor er sich dann aber auch hinlegte, während er mit einer Hand gedankenverloren über den streichelte, der ihn als Polsterersatz benutzte.
Zwar brannte die Glut noch, doch das Feuer war gestillt und seinen Menschen freiwillig so nahe zu haben, war es wert ausgekostet zu werden…


------------------------------------------------------------------------------------------------

@chilepepper: Danke für den Kommi - du bist echt ein treuer Leser *g*
Oh, ich würde auf Nummer drei - also das Alter - plädieren (nach dem Kapitel dürfte wohl klar sein, warum Astaroth so reagiert hat *lach*), wobei ich das mit dem "verdammt" auch immer ganz witzig fand (irgendwie bricht Humor immer bei mir durch).
Hoffe das Kapitel gefällt dir auch.

@SusyCute: Ui...neuer Leser. Danke für den Kommentar und freut mich, dass du hergefunden hast. Das mit der Fantasie ist ein wirklich schönes Kompliment und das es dir gefallen hat um so mehr *g*
Traurige Enden? Ich bin doch kein Masochist. Ich muß meine Stories selber mögen und traurige Enden fallen nicht in meine Mögen-Kategorie. Also: Davor brauchst du sicher keine Angst zu haben.
arrow_back Previous Next arrow_forward