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Drago

By: Montespinneratz
folder German › Originals
Rating: Adult +
Chapters: 12
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Reviews: 4
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Disclaimer: This is a work of fiction. Any resemblance of characters to actual persons, living or dead, is purely coincidental. The Author holds exclusive rights to this work. Unauthorized duplication is prohibited.
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11

Der große Saal im ersten Stock, der wohl einmal als Thronsaal gedient hatte, füllte sich zunehmend mit Clanführern und deren mitgebrachten Mitgliedern ihrer Clans. Drago sah sich aufmerksam um, aber er konnte weder Khan noch Medina irgendwo entdecken. Insgeheim hatte er gehofft, dass sie sich vielleicht doch entschließen würden, an diesem Treffen teilzunehmen und wenn auch nur um ihrem Ärger Luft zu machen, scheinbar zogen sie es jedoch vor aus dem Hintergrund zu agieren.
Er nickte Asartes zu, der diese Versammlung leiten würde.

Kelvin sah sich ebenso um und zog dann plötzlich erstaunt eine Augenbraue nach oben. Er sah zu Drago uns stupste ihn an. „Schau mal wer da den Saal betritt.“ Auch Ivanow drehte sich in die Richtung und zog erstaunt eine Augenbraue nach oben. „Das ist Kahn… aber fast alleine, nur ein paar seiner älteren Vampire sind bei ihm… Drago was ist da los… ich hab mit allem gerechnet aber nicht damit das Khan hier auftaucht… was ist mit ihm los?“ auch Asartes und Kelvin sahen den Mongolen erstaunt an. Ebenso wie viele der anwesenden Clanführer den alten Vampir erstaunt ansahen. Denn sie hatten nicht damit gerechnet das dieser hier herkam und besonders nicht nur mit einer Handvoll seiner ältesten Kinder.

"Mit dem hätte ich jetzt hier wirklich nicht gerechnet", gab auch Drago zu, obwohl er es ja erhofft hatte. Seine Augen verfolgten den stolzen Mann, der zu Asartes ging. Nun würde die Versammlung wirklich interessant werden.

Es hatte Khan sehr viel Überwindung gekostet, aber er wusste das es nur diesen Weg gab und dazu gehörte auch die, wenn auch schmerzhafte Erkenntnis, das Medina ihn nur benutzt hatte. Langsam kam er zu Asartes und Drago, sah die beiden Vampire an und sagte. „Ich hoffe ich bin trotz dem Vorfall hier noch willkommen.“

Drago senkte leicht den Kopf und sah ihn dann wieder an. "Du bist natürlich willkommen, Khan, ich freue... wir freuen uns, dass du den Weg zu uns gefunden hast", sagte er gemessen und sie schüttelten die Hände.

Khan lächelte leicht und nickte. „Ich danke euch und ich fürchte ich muss einiges überdenken das ich die ganzen Jahre als normal hinnahm.. aber seid mir bitte nicht böse. Ich möchte erst einmal hören was ihr zu sagen habt.“ Ein guter Zuhörer konnte bemerken wie schwer es dem alten Vampir fiel das zu sagen, denn die Worte von Medina taten ihm immer noch weh. Aber Khan hatte auch die Worte von Hator im Ohr, er wusste das die Uralte ihn vernichten würde, wenn er nicht wieder auf den rechten Weg zurückfand. Und wenn er ganz ehrlich war.. so war die Zeit als die Menschen noch nicht panisch vor ihm flohen auch nicht so schlecht. Deshalb würde er sich erstmal anhören was die Clans zu sagen hatten und dann einen Weg für sich finden.

"Dich in unserer Mitte zu haben ist schon ein großer Fortschritt, und die anderen werden sich um so leichter auf den richtigen Weg begeben." Asartes legte leicht eine Hand auf Khans Arm und sah ihn eindringlich an. "Vielleicht kannst du uns auch helfen, du kennst Medina besser als wir, wir wissen, sie hat eine große Schar von Vampiren hinter sich vereint, viele der Clanführer haben einige ihrer Leute bereits an sie verloren."
"Möglicherweise hast du Informationen über ihre Pläne?", kam Drago auf den Punkt und sah Khan aufmerksam an.

Khan sah Asartes und auch Drago einige Sekunden schweigend an. Dann schüttelte er den Kopf. „Ihre Pläne… ich glaube die kennt niemand außer ihr. Zwar sagt man immer das der Vampirvater einen besseren Draht zu seinen Kindern hat als jemand anderes. Aber bei Medina trifft es nicht zu. Ich weis nur jetzt das sie mich immer nur benutzt hat.. so wie sei jeden benutzt. Auch wenn es jetzt vielleicht grausam klingt.. aber sie wird keine Ruhe geben. Sie denkt das sie das Recht dazu hat.“ Khan sah in die Runde, sah das viele der Clanführer etwas hoffnungslos zu ihnen her sahen. „Ich fürchte wir werden uns damit abfinden müssen das sie ihre Gefolgsleute auch nur benutzt, deshalb seid den jungen Vampiren nicht böse die ihr folgen… sie wissen nicht auf was sie sich einlassen. Denn auch wenn es weh tut es zuzugeben.. ich habe einmal einen Fehler gemacht und der war das ich Medina zu einer von uns machte. Aber wie sagt man so schön Liebe macht blind.“ Die letzten Worte von Khan waren sehr leise, aber trotzdem konnte sie jeder verstehen. Er schluckte schwer und sah dann zu Drago. „Aber ich denke Medina ist im Moment das zweitranige Problem… als erstes sollten wir uns wieder dem schwarzen Schleier erinnern… wir müssen wieder erkennen das die Menschen und wir in Symbiose leben müssen. Denn nur so können beide Rassen überleben.. nicht so wie Medina es sich vorstellt.. die Vampire als Herrscher über Leben und Tod… denn sie unterschätzt die Menschen.“

“Das tut sie”, wandte Asartes ein und nickte bedächtig, er straffte sich dann und klatschte in die Hände. “Wir sollten beginnen”, sagte er dann laut, so dass alle Anwesenden sich ihm zuwandten und aufmerksam ansahen. “Ich bedanke mich bei jedem einzelnen von euch, dass ihr den Weg hierher gefunden habt. Es zeigt mir, dass ihr die Wichtigkeit unseres Anliegens erkannt habt, oder selbst bereits gesehen habt, dass einiges im Argen liegt.” Er ging zu einem breiten Tisch mit geschwungenen Beinen. Es lagen dort Bücher und ein junger Vampir sass auf einem Stuhl mit hoher Lehne, der bereit war alles schriftlich festzuhalten, was auf dieser Versammlung gesprochen und festgelegt wurde.
Asartes sah einige der Vampire direkt an, die vor ihm standen. “Einige wissen es vielleicht noch nicht, aber einer der Uralten ist erwacht”, fuhr er dann mit einer von Unheil drohenden Stimme fort. “Viele von euch kennen die Legenden, aber glaubt mir, die Legenden sind zur Realität geworden. Aurel, einer der Sieben, ist in einem Moment erschienen, als die Spaltung unter unserer Rasse so deutlich wie nie wurde.” Er drehte sich herum um auch die anderen Anwesenden anzusehen, die ihm gebannt an den Lippen hingen. “Wir müssen wieder zueinander finden, ihr seid die Ältesten, ihr kennt die Konsequenzen, habt sie alle schon einmal gehört, wenn sie auch zunehmend in Vergessenheit gerieten. Heute wollen wir uns wieder daran erinnern! Heute müssen wir unsere Versprechen an die Väter erneuern!” Er schwieg nach den lauten, fordernden Worten, nur das Kratzen des Stiftes auf dem Papier war zu hören, das der junge Vampir am Tisch verursachte, als er die Worte festhielt.

Einige der alten Vampire sahen Asartes fast entsetzt an, blickten dann zu Drago und Ivanow und schlossen die Augen als ihnen die Bedeutung der Worte klar wurde. Wenn einer der Ältesten erwacht war dann war es höchste Zeit, denn die Legende sagte das die Ältesten ihre Körper verlassen hatten um in einer anderen Welt weiterzuleben und das sie erst dann zurückkehren, wenn die Vampire einen falschen Weg beschreiten um zu sehen ob ihre Kinder bereit waren ihn zu korrigieren oder nicht. Weiterhin erzählte die Legende das es von ihnen abhinge ob die Rasse überlebte oder nicht.

Khan hatte die Augen geschlossen und hörte Asartes zu, es fiel ihm sehr schwer viele seiner Fehler zuzugeben, er war nie so wie Drago oder Lunis oder Montez gewesen. Selbst wie Ivanow war anders obwohl sie sich früher sehr gut verstanden hatten. Aber Khan wusste das er sich ändern musste, auch wenn es ihm schwer fiel. Als Asartes sagte das Aurel erwacht war, schloss er die Augen und fügte leise aber doch gut verständlich an. „Es ist nicht nur Aurel erwacht.. auch Hator hat ihren Schlaf unterbrochen… es sind bereits zwei der Uralten erwacht… auch wenn es mir schwer fällt es zuzugeben. Wir haben viele Fehler gemacht. Wenn ich nur an mich denke.. ich vergaß viele Dinge die früher selbstverständlich waren. Ich hielt mich für den Herrscher über Leben und Tod. Ich bin kein wirklich freundlicher Mensch gewesen, schon als Mensch bestand mein Leben darin andere zu unterwerfen und auch zu töten. Das änderte sich nicht als ich zu einem Vampir wurde… aber trotzdem lehrte mich Hator das die Menschen keine Tiere waren und ich sie achten musste…“ Khan sah kurz in die Runde, das was er hier zugab machte ihm zu schaffen, es verletzte ihn aber er musste es zugeben denn nur dann konnte er neu anfangen. „Und das vergaß ich…ich wurde kalt und unbarmherzig, für mich zählte nur noch meine Macht… und jetzt muss ich einsehen das ich damit riesige Fehler gemacht habe. Viele meiner Clanmitglieder stehen hinter Medina… und ich bin mit meiner Einstellung nicht unschuldig daran… ich machte den Fehler ihnen nicht beizubringen das Menschen keine Nutztiere sind, die man züchtet und dann nach Lust und Laune tötet.“ Khan sah in die Runde. „Ich habe die Wächter immer dafür gehasst wenn sie einen meiner Vampire töteten.. aber ich musste erkennen, das es ohne sie uns schon lange nicht mehr gäbe. Wir müssen erkennen das sich vieles ändern muss, denn erkennen wir das nicht.. verurteilen wir uns zu unserm eigenen Untergang.“ Mit diesen Worten endete Khan und sah Drago an. „Ich möchte mich bei deinem Kleinen entschuldigen… es tut mir leid wie ich ihn behandelt habe, aber da hatte ich noch nicht erkannt in welche falsche Richtung ich gehe.“

Drago legte eine Hand auf Khans Schulter und drückte sie leicht. “Es ist noch nicht zu spät, Khan, und deine Worte werden viele der Zweifler hier überzeugen”, sagte er leise und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem kleinen aufmunternden Lächeln. “Es fiel uns Wächtern nicht leicht, es gibt nichts Schlimmeres als die eigene Art zu vernichten, aber ich hoffe wir sind jetzt auf dem richtigen Weg.”

Khan sah Drago an und nickte stumm. Er konnte im Moment einfach nicht mehr sagen. Alleine schon der Gedanke das auch Medina durch die Hand eines der Wächter oder noch schlimmer durch seine eigene sterben müsste, war etwas das er noch nicht wirklich wahr haben wollte. Auch wenn er inzwischen schon lange verstanden hatte das daran wahrscheinlich kein Weg vorbeiführen würde. Auch wenn er es immer versucht hatte zu verdrängen, er liebte diese eiskalte Frau immer noch. Aber er wusste auch das es keinen anderen Weg geben konnte, wenn sie nicht ihre ganze Existenz auf Spiel setzen wollten.

Einer der jüngeren Clanführer stand auf und fragte dann ruhig. „Ich kann das alles nicht wirklich nachvollziehen.. und ich denke das geht einigen genauso. Nicht alle sind so alt wie ihr.. bitte könnt ihr uns erklären was es sich mit diesen Dingen wie dem schwarzen Schleier auf sich hat?“

Asartes nickte verständnisvoll und lächelte zum ersten Mal. “Es freut mich, dass ihr Interesse zeigt.” Er ging zu Lunis, der neben Boris und Ivanow stand. “Vielleicht sollte Lunis es uns allen noch einmal darlegen, er hat einen großen Teil seines unsterblichen Lebens damit verbracht, die alten Gesetze und Legenden nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Er nickte dem Künstler zu.

Lunis nickte, kam nach vorn und sah sich kurz um, dann begann er zu erklären. Nach einer Weile endete er und sah in die Runde. „Wir stammen also alle von den sieben Uralten ab, jeder von ihnen hat seine Vorstellungen in dem schwarzen Schleier verewigt und gehofft das wir uns daran halten. Das es so bleiben möge wie es zu Anfang war, nämlich das Vampire und Menschen in Frieden und Freundschaft miteinander leben. Denn irgendwie sind wir voneinander abhängig. Denn auch wenn es heute einige der jungen Vampire nicht wahr haben wollen… sterben die Menschen.. dann sterben auch irgendwann wir. Wir können ohne ihr Blut nicht leben.. aber sie ohne uns sehr wohl. Deshalb wurde der schwarze Schleier ins Leben gerufen. Er soll uns klar machen das unsere Existenz von den Menschen abhängig ist und das wir sie nicht verletzen oder töten müssen um an ihr Blut zu kommen. Es ist heute noch tausendmal wichtiger als damals zu akzeptieren das Menschen keine Nutztiere sind… Medina geht einen falschen Weg.. einen Weg der sie in den Untergang führt. Denn das es auch anders sein kann als der Weg den Medina geht, das sieht man an Montez… auch er hat Spender. Jungen und Mädchen die keine Angst haben einen Vampir trinken zu lassen und ich kann nur eines sagen… jeder der mal freiwilliges Blut getrunken hat.. der kennt den Unterschied und er wird den freiwilligen Geschmack nicht mehr missen wollen.“ Als er geendet hatte sah Lunis wieder zu Drago, er hoffte das die Vampire begriffen hatten wie ernst die Lage war.

Mit Interesse beobachtete Drago die Reaktionen der anderen Vampire auf die Worte von Lunis, alle schienen langsam zu begreifen, um was es hier ging. Er trat einen Schritt vor und sah in die Runde. “Wir haben bereits einige Dinge schriftlich festgehalten bei unserer Versammlung in Paris, die wir gerne in die Erneuerung des schwarzen Schleiers einbringen wollen. Alle werden eine Kopie davon erhalten und sollten sie sich gründlich durchlesen. Morgen werden wir noch einmal zu einem großen Rat zusammenkommen und Einwände, Verbesserungsvorschläge usw miteinander besprechen, bevor wir das neue Buch verfassen.”

Kelvin sah Drago kurz an, dann nickte er und begann die Mauskripte zu verteilen, erklärte auch jedem Clanführer das er seine Vorschläge einfach aufschreiben sollte so das sie morgen darüber diskutieren könnten.

Ken lag noch immer wach im Bett. Er war viel zu aufgeregt um schlafen zu können und so beobachtete er den langsam heller werdenden Nachthimmel. Seufzte als er die Morgendämmerung kommen sah, denn sie zeigte ihm das die Versammlung sehr lange gedauert hatte. So langsam vermisste er Drago, es hatte sich so viel ereignet und ganz sicher war er sich immer noch nicht was für eine Rolle er spielte. Fast schien es ihm als wenn er das ganze losgetreten hätte. Aber eigentlich hatte das wohl ehr Medina.. mit ihrer Art Menschen und Vampire zu behandeln. Jetzt war nur die Frage ob die Vampire diesen Weg oder den gehen wollten den Drago, Lunis, Montez und die andern vorschlugen. Aber das würde die Versammlung zeigen. Leicht gähnend drehte Ken sich in dem Bett und sah in die Dämmerung.

Er beobachtete ihn schon eine Weile in der Dunkelheit. Drago stand still im Raum, Ken, hatte nicht mal bemerkt das er eingetreten war. Die Versammlung war wider erwarten gut gelaufen, so dass er sich zum ersten Mal richtig entspannt fühlte. Seine Augen wanderten über die schmale Gestalt, die sich immer wieder bewegte. Der Junge konnte nicht schlafen, er war viel zu sehr in alles hineingezogen worden. Langsam und lautlos trat er näher, ließ ihn nicht aus dem Blick.
"Hast du überhaupt geschlafen?", fragte er sanft und setzte sich neben ihn auf das Bett, strich leicht über die bedeckte Schulter des Jungen.

Als Ken die sanfte Hand fühlte, seufzte er leise und schüttelte den Kopf. „Nein.. nicht wirklich.. ich glaub ich hab ab und zu ein wenig geschlafen aber nicht wirklich. Ich bin viel zu aufgeregt…ist alles gut gegangen?“ fragte Ken und sah Drago abwartend an. Hoffte das alles gut gegangen war.

"Ja, ich denke wir haben die meisten überzeugt, morgen werden wir uns zusammensetzen und neue Gesetze ausarbeiten", erwiderte Drago und begann sich auszuziehen, ging dann zum Fenster und schloss die dicken Vorhänge, um das Tageslicht, das langsam stärker wurde auszuschließen. Nackt kam er zum Bett zurück, warf seine langes Haar über die Schultern zurück und schlüpfte unter die Decke, zog dabei den warmen Körper von Ken in seine Arme und presste sich eng an ihn. "Ich vermisse dich, seit das alles begann, hatte ich kaum Zeit für dich", murmelte er an seinem Ohr und küsste es sanft.

Auch Ken hatte sich ausgezogen und kuschelte sich jetzt an Drago. Ihm ging es nicht anders auch er vermisste den Vampir . Aber im Augenblick hatte die Gemeinschaft einfach Vorrang und das sagte er auch liese. „Ich vermisse dich auch… aber erst muss wieder Ruhe einkehren… ich will dich nicht irgendwann verlieren und weist du was.. ich glaube vielen andern geht es genauso. Ich kann mir nicht vorstellen das Pat oder Gino ihre Herren nicht vermissen, aber trotzdem wissen wir das wir jetzt erstmal zurückstehen müssen… keine Sorge es kommt auch wieder die Zeit in der wir mehr zusammen sein können.. und weist du was vielleicht erkennen auch manche Vampire das ihr Verhalten falsch war und sie kommen zurück in die Gemeinschaft.“ Sanft küsste Ken Drago auf die Lippen und lächelte ihn an.

"Trotzdem hätte ich gern etwas mehr von dir", murmelte Drago und ließ seine Hand zwischen Kens Beine gleiten. "Ein wenig Ablenkung würde uns beiden gut tun und da du sowieso nicht schlafen kannst...", neckte er ihn und begann ihn leidenschaftlicher zu küssen.

Ken stöhnte bei den Berührungen auf, hob sich der fordernden Hand entgegen und wimmerte leicht. Auch er hatte diese Art ihres Zusammenseins sehr vermisst. Er liebte die dominante Art von Drago und unterwarf sich ihm gerne. Ohne es wirklich zu registrieren begann er sich gegen Drago zu bewegen, reib seinen Körper an dem des Vampirs und erwiderte die Küsse leidenschaftlicher. Er hatte diese Zärtlichkeiten so sehr vermisst das sein Körper jetzt eine sehr deutliche Sprache sprach und Ken Drago mit brennenden Augen ansah. „Bitte… ich gehöre dir.“ Wisperte er und spreizte seine Schenkel weit.

Mit einer fließenden Bewegung hatte Drago die Tube mit der Salbe vom Nachttisch genommen, die er vorhin schon hingelegt hatte und begann Ken vorzubereiten, ohne wirklich ihre Positionen zu ändern. Er schob seine Finger in den Po, während er ihn weiter küsste, erst als das Stöhnen immer wilder wurde und sich der Hintern gegen seine Hand drückte, wälzte er sich auf ihn und schob seine Beine etwas in die Höhe. Mit einem leisen Knurren drang er ihn den heißen Leib des Jungen und begann sich zu bewegen. Immer noch küsste er ihn sehr fordernd und nahm ihn gleichzeitig mit kräftigen Stößen.

Ken stöhnte unter dem Schmerz des Eindingens auf, wich aber nicht zurück sonder ganz im Gegenteil er drückte sich Drago entgegen. Wollte das dieser ihn hart ritt. Er brauchte jetzt einfach die Dominanz des Vampirs, die Sicherheit die er auch darin fühlte ebenso wie der leichte Schmerz ihn seiner Erlösung immer näher brachte. Ohne es zu merken verkrallte er sich in dem Rücken von Drago und hob sich ihm entgegen, vertiefte so jeden einzelnen Stoß. Dabei legte er den Kopf in den Nacken und bot dem Vampir so seinen ungeschützten Hals, an dem die Adern heftig pochte.

Die Willigkeit des Jungen machte ihn verrückt, er wurde immer wilder und heftiger in seinen Bewegungen. Seine Lippen fanden den Weg zu dem Hals, der sich ihm darbot und biss hinein, versuchte aber sich ein wenig zurückzuhalten in seinem Hunger, um Ken nicht zu sehr zu schwächen.

Als Ken den Biss spürte, schrie er kehlig auf und konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er erlöste sich und engte dabei Drago in sich ein. Vor seinen Augen begann alles zu tanzen und er hatte das Gefühl das er jeden Schluck den Drago machte durch seinen ganzen Körper fühlen konnte. Trotz das ein leichter Schmerz durch seinen Körper lief, drückt er sich dem Vampir entgegen, spreizte seine Schenkel noch weiter und begann sich erneut gegen ihn zu bewegen. Ken wollte das herrliche Gefühl einfach noch nicht aufgeben, er wollte Drago spüren, sich ihm vollkommen unterwerfen. Ken war wie in einem Rausch aus Gefühlen, Farben und Eindrücken. Das er zu zittern anfing fühlte er nicht, dazu war er viel zu erregt.

Er umfing ihn fester, als er spürte wie Ken bebend kam und ließ auch sich selbst endlich diesen Glücksmoment erleben, den er nur in dieser Art der Vereinigung fühlte. Es war wie ein Lichtexplosion vor seinen Augen und er hing an dem Hals, als ob er die Verbindung nicht mehr lösen wollte. Doch auch der schönste Moment ebbte langsam ab und er wurde wieder Herr seiner Sinne, als er ihn sanft ableckte um die Wunde zu verschließen und den warmen Körper noch immer fest umschlungen hielt, während er die enge in ihm noch eine Weile genoss.

Langsam kam auch Ken wieder zu Sinnen, er schmiegte sich an Drago und seufzte etwas. Im Augenblick fühlte er sich ziemlich schwach, wusste das er jetzt nicht würde aufstehen können. Aber das wollte er auch nicht, das einzige das er jetzt wollte war in den Armen von Drago einzuschlafen und dessen Nähe zu genießen. Langsam lies auch das Zittern ein wenig nach und er beruhigte sich wieder, schloss die Augen und kuschelte seinen Kopf an die Schulter des Vampirs. Ken rührte sich nicht so das er immer noch Drago in seinem Inneren spüren konnte und dessen Dominanz genoss.

Nur langsam löste sich Drago nach einer Weile von Ken und legte sich neben ihn, ohne ihn aus den Armen zu entlassen. "Ich glaube, jetzt können wir beide entspannt schlafen", murmelte er und küsste sanft die Schläfe des Jungen.

Während Drago und Ken einen erholsamen Schlaf schliefen, saßen viele andere Vampire nachdenklich in ihren Zimmern. Da nur selten so viele ihrer Art auf einem Platz waren, hatten die meisten sich ihre Sklaven mitgebracht und viele von ihnen dachten jetzt auch darüber nach ob es wirklich so richtig war wie sie die Menschen behandelten. Denn auch wenn sie nicht wirklich so waren wie Medina, viele hatten sich nie Gedanken darüber gemacht was in ihren Spendern vorging. Sie benutzten sie und dann sperrten sie, sie wieder weg. Sicher es wurde für sie gesorgt, aber irgendwie hatten viele gerade junge Vampire keinen wirklichen Bezug zu den Menschen, hielten sie einfach für ihre Nahrung. Und jetzt standen sie vor einer Situation mit der sie nie gerechnet hatten und von der sie auch nicht wirklich wussten wie sie damit umgehen sollten.

Auch Khan war in seinem Zimmer und sah auf den Jungen der zitternd vor seinem Bett kniete. Maro war sein Sklave, er hatte ihn jetzt schon seit vier Jahren und trotz das er nie wirklich grausam zu ihm war hatte der 20-jährige kein Vertrauen zu ihm. Langsam ging er zu ihm und seufzte als der Junge ängstlich die Augen schloss und stocksteif wurde. Khan sah ihn an, dann sagte er leise. „Geh schlafen Maro… ich glaube wir müssen reden, aber nicht mehr heute.“

Maro blickte erstaunt auf und zögerte einige Sekunden, bis er sich erhob und sich vorsichtig entfernte. Bei den Launen seines Herrn konnte man nie wissen. Aufatmend legte er sich dann in sein Bett und versuchte zu schlafen.

Der nächste Abend war sehr geschäftig, viele der Vampire hatten sich zu Gruppen vereint und berieten ausgiebig die Vorkommnisse und vor allem ihre Aufgabenstellung. Es war Asartes schnell klar, dass sie an diesem Abend zu keiner Einigung kommen würden, so dass er die große Versammlung erst einmal auf den nächsten Abend verschob.

Drago las einen Bericht, dem ihn einer seiner Wächter geschickt hatte. Sie beobachteten Medina und ihre engsten Anhänger. Er hatte natürlich gewusst, dass sie Khan aufgesucht hatte, umso erstaunter war er gewesen, dass er hier aufgetaucht war. Medina war noch immer im Haus von Khan und schien ihre Anhänger um sich zu scharen, wie aus dem Bericht hervorging. Kein gutes Zeichen.

Diesen Abend wollte Ken Drago nicht alleine lassen, deshalb saß er neben ihm und sah ihn etwas fragend an. So ganz verstand er im Augenblick nicht was hier vorging, aber er war schon mal ganz froh darüber das scheinbar doch die meisten der Vampire begriffen hatten das es wichtig war nicht aufzufallen. Ken beobachtete Drago besorgt und als dieser den Bericht lass fragte er dann leise. „Schlechte Nachrichten?“

Khan saß etwas abseits, seine engsten Vertrauten waren bei ihm und alle wussten das Medina wirklich unberechenbar geworden war. Sie war so sehr von ihren Machtgelüsten zerfressen, das sie logischen Argumenten nicht mehr zugänglich war. Auch knurrte Khan etwas der Magen, aber er hatte es irgendwie nicht fertig gebracht heute von Maro zu trinken. Es erschreckte ihn wie groß die Angst des Jungen vor ihm war, das war etwas das ihm noch nie aufgefallen war. Es war ihm das erste Mal aufgefallen als er Ken und Drago beobachtet hatte, der Junge vertraute Drago. Man konnte direkt sehen wie sehr, ganz im Gegenteil zu Maro… dieser hatte nur Angst vor ihm.

Sein Blick wanderte von dem Papier zu Ken und er schüttelte leicht den Kopf. "Nein, es sind keine guten Nachrichten", sagte er leise und faltete das Blatt zusammen. "Aber wir werden das schon irgendwie hinkriegen."

Ken sah Drago an und nickte, dann sah er zu Khan und dem Jungen, seufzte ein wenig und fragte dann leise. „Wie lange kennst du Khan? Ich meine war er schon immer so?“ Während er das sagte beobachtete er auch den jungem Mann der ziemlich verschreckt neben dem alten Vampir kniete.

Auch Drago sah jetzt zu den Beiden und legte den Kopf etwas schräg, als er nachdachte. "Genau weiß ich es nicht mehr, aber ein paar Jahrhunderte sind es wohl schon." Er schwieg wieder. "Er war nicht immer so, früher hat er einen großen Gutshof gehabt, wo viele Menschen ein gutes Leben hatten. Tja, bis er dann einen Fehler beging, einen für den wir alle wahrscheinlich jetzt bezahlen müssen..."

Ken sah zu Khan und sagte dann leise. „Er ist der Erschaffer von Medina oder?“ Als Drago nur nickte seufzte Ken und legte den Kopf schief. „Der Junge neben ihm… meinst du ich könnte mit ihm reden.“

Sein Blick wanderte zu Maro, als Ken ihn erwähnte und er nickte wieder leicht. "Natürlich kannst du dich mit ihm unterhalten", erwiderte er ruhig und stand dann abrupt auf. "Komm", sagte er und ging zu Khan, der etwas irritiert zu ihnen auf sah, als sie vor ihm zum Stehen kamen. "Wir hatten noch gar keine Zeit uns richtig zu unterhalten", fing Drago an und lächelte ein wenig. "Vielleicht könnten wir ein wenig draußen in der Nacht spazieren und unsere etwas eingerostete Freundschaft wieder etwas aufpolieren?" Er sah zu Maro und dann zu Ken, dem er eine Hand auf die Schulter legte. "Dein Sklave kann solange mit Ken gehen, die beiden werden sich schon verstehen."
Noch immer etwas misstrauisch beobachtete Khan sie und nickte dann doch, während er aufstand. "Es würde mich freuen, wenn wir die Differenzen ein wenig aus dem Weg räumen könnten", gab er zurück und machte eine Handbewegung, die Maro hastig aufstehen ließ. "Geh mit dem jungen Sklaven", befahl er.
"Geht in den Raum, in dem du gestern warst", fügte Drago etwas milder an und sah den beiden dann hinterher, bevor er wieder Khan ansah. "Dann lass uns ein wenig hinausgehen, es ist mir zu viel Unruhe hier drin", fügte er an und machte eine Geste mit der Hand, die all die Vampire einschloss die sich angeregt unterhielten.

Khan sah Drago erst ein wenig misstrauisch an, dann aber nickte er seinem Sklaven zu und lies ihn mit Ken gehen. Sah ihnen einen Moment hinter her und sagte dann ruhig. „Er hat Angst vor mir.. weist du das ich das eigentlich nie wollte Drago…eigentlich wollte ich nie das sie sich so vor mir fürchten. Aber ich glaube ich habe viele Fehler gemacht. Meinst du Maro wird irgendwann nicht mehr vor mir zusammen zucken?“ Auch wenn es Khan schwer fiel aber er gab zu das er Fehler gemacht hatte und er hoffte das er einige wieder korrigieren könnte. „Warum hat dein Ken keine Angst vor dir obwohl er auch in den Klauen von Medina war?“ fragte er dann leise und sah den beiden Jungen nach.

Ken lächelte Maro an und führte ihn in den Raum, lachte als er die Platten mit Essen und Getränken sah und fragte dann leise. „Wie fühlst du dich? Du siehst nicht besonders glücklich aus, hast du Angst vor Khan?“ Mit diesen Worten führte er Maro zu der Couch und setzte sich, nickte ihm zu und klopfte neben sich um ihn aufzufordern sich auch zu setzen.

"Ich scheine etwas richtig zu machen", sagte Drago mit einem schmalen Lächeln und wanderte neben Khan hinaus in die tiefschwarze Nacht. Die Zinnen der Burg hoben sich kaum gegen den Rest ab, doch für sie war die Dunkelheit anders als für Sterbliche. "Er weiß, dass ich ihm nicht unnötig weh tun werde. Es hat ein wenig gedauert bis wir dieses Vertrauen aufgebaut haben, Medina hat sehr viel zerstört..."

Maro blickte auf die Stelle, auf die der Junge klopfte und sah ihn dann wieder in die Augen. Er war noch immer überrascht, dass er einfach so mit ihm gehen durfte. Seit gestern benahm sich sein Herr ein wenig seltsam. Langsam ging er näher und ließ sich angespannt auf der Kante des Sitzes nieder, jederzeit bereit aufzuspringen, falls sein Herr plötzlich in den Raum stürmte. "Es geht schon...", sagte er so leise, dass man es kaum verstehen konnte und blickte auf den Boden vor sich.

Khan sah in die Dunkelheit und nickte. „Ja du scheinst Dinge richtig zu machen die ich falsch gemacht habe.“ ER seufzte und starrte immer noch in die Nacht. „Ich weis gar nicht mehr wie freiwilliges Blut schmeckt.. Maro er ist jetzt 20 er war 17 als ich ihn mir aussuchte.. weist du manchmal frage ich mich wirklich warum ich mich so blenden lies.“ Er sah Drago an und man konnt in seinen Augen das Unverständnis über sich selbst lesen. „Die Vampire die heute bei mir sind… sie warnten mich vor Medina. Sie sagten das Mädchen wäre kalt und berechnend. Aber ich sah nur ihre Schönheit, ich wollte sie als meine Partnerin neben mir. Ich sah nicht die Intrigen die sie spann, ich glaubte ihr alles. Und ich fand sie in ihrer Härte den Spendern gegenüber faszinierend.“ Khan schloss die Augen. „Ich merkte nicht wie sie mich manipulierte und als sie verschwand war ich ungerecht ich suchte den Fehler bei jedem nur nicht bei ihr. Du weist ich war nie der wirklich sanfte, zärtliche Mann so wie du… ich war immer rauer, aber vor Medina war ich nicht so verbittert… vielleicht schaffe ich wieder so zu werden.. jetzt da ich endlich begriffen habe was Medina anrichtet.“ Er schluckte und sah zu Drago. „Ich hab die letzten drei Tage nicht von Maro getrunken… es tut mir weh die Angst in seinen Augen zu sehen…hast du einen Rat für mich?“ fragte er leise und sah Drago einfach nur an.

Ken sah Maro einige Augenblicke schweigend an, dann nahm er von dem Tisch etwas zu essen und trinken und reichte es dem jungen Mann. „Hier du siehst hungrig aus,“ sagte er leise und nahm sich selbst auch etwas. Dann sah er Maro an und fragte ruhig. „Hasst du Khan? Das du Angst vor ihm hast das sehe ich, aber ist das alles.. ich meine Angst.. Angst hatte ich vor Drago auch. Zu Anfang hatte ich das Gefühl aus meiner Haut springen zu müssen aber ich hasste ihn nicht und ich lernte schnell das Drago und Medina nichts miteinander gemein hatten.“ Erzählte Ken und sah den jungen Mann neben sich an, musterte dessen Hals. „Du magst es nicht wenn er trinkt oder?“

Drago nickte verstehen, es war gut, das Khan endlich einige Dinge an sich etwas kritischer sah. Er legte die Hände auf die raue Mauer einer Zinne und blickte über die Waldflächen, die sich vor ihnen ausbreiteten. Er liebte dieses raue Land, es war irgendwie ein Stück der längst vergangenen Heimat. "Was du tun kannst? Halte vielleicht bei ihm deine Launen im Zaum, er ist der Letzte der Schuld ist, wenn etwas in unserem Dasein schief läuft. Gib ihm das Gefühl, dass du ihn nicht nur als Nutztier ansiehst, sondern sieh wieder, dass er dir ein besonderes Geschenk macht."

Maro nahm zögernd den Teller und hielt ihn ohne zu Essen in den Händen. "Ich möchte nicht darüber reden", erwiderte er dann wieder leise und versuchte heimlich die Tränen wegzublinzeln, die sich in seinen Augen sammelten.

Ken beobachtet den jungen Mann, sagte dann leise. „Iss Maro und du musst dich nicht schämen. Ich kann verstehen wenn du Khan nicht besonders magst.. ich weis nicht ob ich ihn mögen würde. Auch wenn ich den Eindruck hatte das er sich irgendwie verändert hat.“ Ken lächelte Maro beruhigend an und nahm sich vor ihm zu helfen, nur wusste er nicht wie er das anstellen sollte. Denn das der Junge verängstigt war das sah er sofort.

Khan legte den Kopf in den Nacken und nickte. „Weist du was.. ich hab ihn nie als Tier gesehen, weder Maro noch einen der anderen vorher.. nur hab ich das auch nie gesagt. Aber ich weis nicht wie ich mich jetzt verhalten soll… ich brauche Blut, aber ich weis auch das Maro panische Angst davor hat.“ Sagte er leise und seufzte, wischte sich über das Gesicht und sah in diesem Moment viel älter aus. Dann aber seufzte er und sagte leise. „Schickst du mir bitte Maro… und sage ihm das er keine Angst haben muss.“ Mit diesen Worten drehte sich Khan um und ging langsam in Richtung seines Zimmers.

Wie in Zeitlupe nahm Maro etwas von dem Teller und schob es in den Mund, er kaute kaum und schluckte es schnell hinunter. Er fühlte sich unwohl, trotzdem dieser Ken einfach nur nett war. Als die Tür auf einmal aufging, fiel der Teller klirrend auf den Boden, als er so hastig aufsprang und auf die Knie ging. Mit den Händen versuchte er panisch alles zusammenzukratzen, was jetzt verstreut auf dem Boden lag. Er zitterte und stammelte Entschuldigungen, die kaum zu verstehen waren.

Ken sprang erschrocken auf und sah in Richtung der Tür, sah Drago der dort stand verstört an. Nahm den Jungen sanft in den Arm. „Shhh Maro .. es ist doch alles gut.. keine Angst.. Drago tut dir nichts.“ Ken sah Drago hilflos an und wusste nicht was er machen sollte.

Er kam langsam näher, die Reaktion des Jungen überraschte ihn nicht wirklich, oft genug hatte er so verängstigte Wesen gesehen. Er gab Ken ohne Worte zu verstehen ihn loszulassen, ging dann in die Knie und zog Maro in seine Arme, hielt ihn einfach nur fest und ließ seine ruhige Energie zu ihm fließen, während er in einer alten Sprache etwas murmelte, was der Junge nicht verstand, aber trotzdem das Zittern und die Angst verschwinden ließ. Erst als Maro sich an ihn schmiegte und sich fast an ihm verkroch, schob er ihn ein wenig von sich und hob sein Kinn sanft an. "Du musst keine Angst haben, hörst du, dein Herr wünscht dich zu sehen", sagte er leise und strich ihm leicht über die Wange. "Hab keine Furcht vor ihm", fügte er an und sah dass der Junge jetzt völlig ruhig war. Er zog ihn mit sich auf die Beine und umschlang ihn noch einmal, dann entließ er ihn, sah zu wie er zur Tür ging. Seine Hand glitt zu Ken, der näher kam und ebenfalls beobachtete, wie Maro den Raum verließ.

Ken sah Drago vollkommen erschrocken an, solch eine Reaktion hatte er nun wirklich nicht erwartet. Sicher ihm war klar das Maro Angst hatte, das sie aber so weit ging, so arg war damit hatte er nicht gerechnet. Als der Junge den Raum verlassen hatte sah er Drago an und meinte dann leise. „Was hast du gemacht… er hat soviel Angst.. warum hast du hin zu Khan geschickt.. er wird ihm weh tun.“ Kens Stimme zitterte und in seinen Augen standen Tränen.

Khan stand in seinem Zimmer am Fenster und sah in die Nacht, als er hörte wie leise die Türe geöffnet wurde. Er hatte gespürt das Maro vor Angst fast durchgedreht war und hatte auch gemerkt was Drago getan hatte. Auch wenn Khan nicht so sanft wie Drago war, diese Reaktion hatte er nie gewollt und ihm wurde bewusst wie sehr er sich in den letzten Jahrhunderten verändert hatte. Früher, vor Medina… sicher war er ein harter Mann, das war einfach so, sein Leben war schon immer so gewesen. Aber er war auch gerecht gewesen und er hatte nie einen Spender verängstigt. Ohne sich umzudrehen sagte er ruhig und mit ungewohnt viel Wärme in der Stimme. „Maro.. bitte komme zu mir.. ich möchte trinken.“ Im Gegensatz zu sonst lag dieses Mal keine Bedrohung in seiner Stimme, sondern ehr das Gegenteil.

Er zog Ken an sich und umfasste ihn zärtlich. "Er wird ihm nicht weh tun, ich denke, Khan hat inzwischen einiges verstanden", murmelte er in den Haarschopf seines Jungen und wiegte ihn leicht, ließ auch ihn die ruhige Energie spüren, die auch schon Maro beruhigt hatte.

Das Zittern, wenn auch nicht so stark, erfasste wieder seinen Körper, als er dem Befehl wortlos folgte und zu seinem Herrn ging. Er stellte sich neben ihn, hielt aber den Kopf gesenkt. Es war als ob er schon die Hände spüren könnte, die ihn gleich wieder grob packen würden, die Zähne die seinen Hals durchbohrten, er schauderte und versuchte ruhig zu bleiben. Das Erlebnis gerade mit diesem anderen Vampir war einfach nur wunderschön gewesen, noch nie hatte er sich so ruhig und angenommen gefühlt, wie in diesen Armen. Er beneidete Ken und irgendwie grollte er ihm auch dafür, dass er es so viel besser hatte als er selbst.
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