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You get what you give (Supernatural)

By: diab67
folder German › Television
Rating: Adult +
Chapters: 18
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Disclaimer: Wir habe keinerlei Rechte an Supernatural. Es handelt sich hierbei um eine reine Fanfiction, an der wir weder Geld verdienen noch sonstige Vorteile ziehen!
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11

Kapitel 11

Dean lächelte und strich liebevoll über die Mähne seines Bruders…Er wirkte so unschuldig, obwohl er eine riesen Klappe hatte…Er war rebellisch, klugscheißerisch, hilflos…lieb…
„Sammy…“, er küsste ihn sanft, „Ich schwöre dir…ich werde dich nie enttäuschen…ich werde mich bemühen…“ Vorsichtig erhob sich Dean, befreite sich aus Sams Umarmung. Der Jüngere bekam davon nichts mit, drehte sich nur auf die andere Seite und Dean erhob sich…So leise wie möglich packte er die Tasche weg und das Spielzeug und schritt ins Bad.

Das Wasser war erfrischend…Es belebte seine müden Knochen und dann trat er aus der Dusche, schnappte sich eine Handtuch, wickelte es um seine Hüften und verließ das Bad…Er blickte zum schlafenden Bruder…Dann aber wanderte sein Blick zu der halboffenen Tür…

Er überlegte kurz…Dann aber, als er wieder aufblickte, war er schon immer Zimmer…Durch das Fenster drangen die letzten Strahlen der Sonne und Dean umwanderte vorsichtig die Möbel…strich darüber. Er verband viele Erinnerungen an diese Möbel…Hatten doch er und… John…Jedes Möbelstück „eingeweiht“. Sammy war in der Schule gewesen oder unterwegs um etwas einzukaufen, während sie es hemmungslos miteinander getrieben hatten.

Der Blick wanderte weiter zum Bett und die grünen Augen blieben an etwas hängen…Etwas, was nicht dorthin gehörte. Dean zitterte und schluckte den Kloss hinunter. Mit klopfenden Herzen schritt er zum Bett…
Dort lag sie…Dort lag die Beretta, die allein nur John gehörte…Die Waffe, mit er Dean beigebracht hatte zu schießen. Das kühle Metall..die hervorragende Verarbeitung…der Griff mit den Initialen…J.W…

Dean merkte, das seine Sicht verschwamm, denn sein Vater ging nie…aber auch NIE ohne diese Waffe…Eine bittere Erkenntnis breitete sich in seinem Inneren aus. Denn unter der Waffe lag ein Umschlag…

Zitternde Finger strichen darüber, so als wollten sie feststellen, dass er wirklich da war…
Er öffnete ihn…Es stand kein Name darauf…Er war weiß und schmucklos, der Umschlag und doch wusste Dean, für wen er bestimmt war…
Er atmete tief durch…legte die Beretta auf das Bett zurück.
Dann faltete Dean das Blatt Papier auf.


Ich hatte gesagt, dass ich warten werde, doch wir wussten beide, dass es nicht stimmte. Du hattest es an meiner Stimme erkannt. Ebenso erkannte ich es auch an dir, wie deine Augen sprachen und dann dein letztes "Lebe wohl".
Und dennoch konnte ich nicht gehen, ohne mich zu verabschieden und dir die Frage zu beantworten, welche dich quält, jetzt, in diesem Augenblick, während deine Augen diese Zeilen lesen. Die Frage nach WARUM.

Ein Beben erfasste den Körper des Blonden, doch er zwang sich weiterzulesen.

Ich habe dir alles beigebracht, Dean. Wirklich alles, was ich wusste, alles, was ich kannte und konnte. Ich hatte schon längst die Augen verschlossen, doch in den letzten Wochen wurde immer mehr klar, dass meine Arbeit getan war, dass du mich nicht mehr brauchtest und länger kann ich die Augen nicht verschließen, nicht mehr. Du bist erwachsen geworden.
Nicht mehr der kleine Dean von damals, welcher sich fest an mich klammerte, wenn er Angst hatte, wenn er nachts nicht schlafen konnte und zu mir kam.
Ich liebe dich Dean, ebenso, wie ich auch Sam liebe. Ebenso wie ein Vater seine Söhne liebt. Nicht weniger, aber auch nicht mehr und vielleicht war es damals falsch.

Falsch, dir das zu geben, was du wolltest. Damals, als du eines nachts zu mir kamst, mich mit deinen grünen Augen anschautest, welche gar in der Dunkelheit glänzten und mich gebeten hattest dich zu lieben. Dich so zu lieben, wie es noch niemand vorher getan hatte. Vielleicht war es falsch. Falsch, dir das zu geben, nach was du mich gebeten hattest, doch ich konnte nicht anders und ich bereue es nicht. In diesem Augenblick war ich dir so nah, so nah, wie niemals zuvor und ich war glücklich. Glücklich, dass ich das mit dir erleben durfte.

Mit dir, meinem Sohn. Dass wir nicht einfach nur irgendeine Familie waren, welche sich hasste und ich war froh, als auch Sam seinen Weg zu uns gefunden hatte, durch dich - nur durch dich.
Er liebt dich, Dean, mehr, als alles andere auf der Welt. Mehr, als ich es hätte je tun können. Ich bin nicht eifersüchtig, ich bin einfach nur froh, dass es so ein Band zwischen euch gibt und das will ich euch nicht zerstören.

Dean schloss seine Augen. Seine Unterlippe zitterte und langsam liefen sie unaufhaltsam an seinen Wangen entlang…Tränen. Kurz wischte er über sein Gesicht und las weiter.

Ich passe nicht mehr hin. Passe nicht mehr zwischen euch, würde ich doch dieses Band zerstören, wenn ich bleiben würde. Liebe ihn, Dean. Liebe ihn so, wie er ist, weil er dich immer geliebt hatte. Man erkannte es an seinen Augen, welche Bände sprachen. Diese Blicke, welche er dir zuwarf, wie er dich anschaute und jetzt noch immer tut. Du wirst ihn finden, da bin ich mir sicher, denn du kennst ihn besser, als ich. Hattest es schon immer getan.

Dean konnte sie nicht aufhalten…Sie überfluteten sein Gesicht, einige fielen auf den Brief, welcher in seinen Händen zitterte.

Ich liebe euch. Liebe euch beide und deswegen muss ich gehen, auch wenn es sich feige anhört. Ihr seid für das Leben gewappnet. Schert euch nicht um die Meinung anderer, welche eure Liebe nicht akzeptieren würden. Gib Sam die Kraft dafür, Dean, denn ich weiß, dass du es im Überfluss hast. Du wirst ihn halten können, da bin ich mir sicher. Du wirst für ihn durchs Feuer gehen, ebenso, wie er es für dich machen würde. Du wirst ihm alles geben, was du hast.

Gott, du weißt gar nicht, wie schwer es mir fällt euch alleine zu lassen, denn tief im Inneren sehe ich euch noch immer als Kinder vor mir. Kinder von damals. Kinder, die sich um das Spielzeug stritten und damals wünschte ich mir nichts sehnlicher, als dass ihr euch lieben würdet, vor allem nach Marys Tod. Als du Sam nicht deine Eisenbahn geben wolltest, weißt du noch?

Dean musste schmunzeln…oh ja…und wie er sich damals mit Sam gestritten hatte. Mit seinem 3 Jahre alten Bruder…

Damals hatte ich euch, jeden Einzelnen auf eines meiner Knie gesetzt und euch erklärt, wie das Leben und das Teilen funktioniert und du hast mich verstanden. Ja, schon damals wusste ich, dass es so kommen würde, wie es kam. Ihr seid das Einzige, was ich habe, was ich hatte, denn jetzt gehört ihr euch selbst.

Du kannst mich jederzeit anrufen, Dean. Doch ich weiß, dass du es niemals tun würdest, weil dich dein Ego daran hindern würde. Du würdest vielleicht das Handy in die Hand nehmen oder gar meine Nummer wählen, doch du würdest nie auf den grünen Knopf drücken und ich würde es verstehen.

Kannte John ihn so gut??? So gut, dass er wirklich das schrieb, was Dean tun würde???

Eine Bitte habe ich dennoch an dich. Zeige Sam diesen Brief nicht. Zeige ihm nicht, wie schwach sein Vater ist, sage ihm einfach nur, dass ich ihn liebe.
Ich kann mir genau deinen Gesichtsausdruck vorstellen und weiß genau, was in dir herrscht.

Wut und Hass und vielleicht wird es dir helfen mich zu vergessen. Du willst den Brief verbrennen, vernichten und ich sage, ja. Bitte, tu es. Verbrenne ihn, behalte ihn nicht.

Quäle dich nicht damit. Hole ihn nicht raus, wenn du neben Sam liegst und lese nicht diese Zeilen. Verbrenne den Brief, verbanne mich aus deinen Erinnerungen. Tu dir selbst den Gefallen, Dean. Halte dich nicht an mir auf. Genieße das Leben, genieße es mit Sam, weil ihr es euch verdient habt.
Ach ja, bevor ich es vergesse.
Es wartet etwas auf dich. Etwas, was ich dir schon seit längerem geben wollte und vielleicht wirst du es auch nicht annehmen, was ich verstehen könnte. Du findest es bei Bobby. Ich wünsch dir viel Spaß mit ihr. Behandle sie gut, dann wird sie auch lieb zu dir sein.

Die Tasche lasse ich euch ebenfalls. Tobt euch aus.

John


Dean rutschte vom Bett, sackte in sich zusammen. Er weinte…lautlos und heftig. Sein Körper erfasste Welle der Trauer…des Hasses…Er knüllte das Blatt Papier in seiner Hand zusammen, umschlang seine Knie und wiegte sich. „Warum…du feiger Bastard…“, wisperte er, „Hast nicht den Mut zu warten, hahaha…“, Dean lachte bitter auf, „Ich wusste es doch…schon als der Wagen weg war…“
Sein Kopf sank gegen das Fußende, er starrte die Decke an. Der Mund halb geöffnet, die Tränen änderten ihren Weg…
Er hatte es doch selbst gesagt…

„Lüg mich ruhig an, wenn du sagst, dass du bleibst…“

Doch warum schmerzte es so in seiner Brust?? Warum hörte der Schmerz nicht auf?? Dean hätte doch damit rechnen müssen…

~~~*~~~

Es war Nacht…schon weit nach Mitternacht…Grüne Augen öffneten sich schwerfällig…
Deans Hals knackte, als er ihn vom Bettenrand anhob…Er war so eingeschlafen…Auf dem Boden…Nackt, bedeckt mit nur einem Handtuch.
Langsam erhob sich Dean, seine Knochen knackten wieder…zulange hatte er in dieser Position geschlafen…Er sah die Waffe und nahm sie an sich…
Von heute an würde es seine Waffe sein…Den Brief…

Verbrenne ihn, behalte ihn nicht.

Nein…diese Freude würde er ihm nicht tun…Er würde ihn nicht verbrennen…

Quäle dich nicht damit.

Quälte sich Dean nicht schon sein ganzes Leben??

verbanne mich aus deinen Erinnerungen

Das könnte ihm so passen…Auf wen, wenn nicht ihm könnte er seine Hassgedanken steuern???
Nein…Er würde sich wieder auflehnen und den Brief behalten…

Zeige Sam diesen Brief nicht.

Nein…Sam würde diesen Brief nie zu Gesicht bekommen…Dafür würde Dean sorgen…
Er würde zusammen mit seinem Bruder diesen Ort verlassen und zu Bobby fahren…

Es wartet etwas auf dich. Etwas, was ich dir schon seit längerem geben wollte und vielleicht wirst du es auch nicht annehmen, was ich verstehen könnte.

Etwas, was nicht John war, sondern etwas VON John war, würde ihn erwarten?? Aber WAS???

Ich wünsch dir viel Spaß mit ihr. Behandle sie gut, dann wird sie auch lieb zu dir sein.

Sie??? Was meinte er damit?? SIE…
Dean konnte ein Gähnen nicht unterdrücken…Er musste schlafen und das würde er. Der Brief wurde in den Kuvert zurückgelegt und Dean steckte ihn in seine Jackeninnentasche. Die Waffe legte er auf den Tisch und krabbelte nun zu seinem Sammy ins Bett…schmiegte sich an ihn und küsste kurz den Nacken…Sofort rührte sich der Jüngere und zog Dean eng zu sich.
Mit einem Lächeln schliefen beide ein.

TBC...
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