Christopher und Ich
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German › Originals
Rating:
Adult ++
Chapters:
31
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Disclaimer:
This is a work of fiction. Any resemblance of characters to actual persons, living or dead, is purely coincidental. The Author (being obviously ME) ;) holds exclusive rights to this work. Unauthorized duplication is prohibited.
11
Es ist laut in der Mensa. Welch anderer akustischer Zustand sollte dort zur Mittagszeit auch herrschen? Die Schlangen sind lang, es wird stickig und aus jeder Ecke weht einem ein anderer Geruch zu. Ein kulinarisches Erlebnis der anderen Art. Christopher würde es hassen, dessen bin ich mir sicher. Er würde mich am Arm packen und direkt ins Auto zerren, uns zu einem anderen Lokal fahren und sich erst beruhigen, wenn uns das teurere Essen in einer ruhigen Ecke mit feinem Besteck serviert wäre. Vielleicht sollte ich ihn mal hierher einladen?
Frank entscheidet sich für die chinesische Pampe, die der Einfachheit halber aus Nudeln, Gemüse und Unmengen von Sojasauce besteht. Ich nehme, ebenfalls der Einfachheit halber, Pizza. Damit mache ich eigentlich nichts falsch. Nicht einmal ich könnte Pizza versauen. Obschon ich im Nachhinein vielleicht nicht unbedingt darauf wetten würde. Ich denke an meinen Kochversuch der letzten Tage...
Wir brauchen 10 Minuten, bis wir endlich zahlen können und noch einmal fünf, um einen Platz zu finden. Ob wir unser Essen eigentlich noch warm genießen können? Frank begrüßt so viele Leute, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe und ich ignoriere die Handvoll, die ich kenne und die mir aus dem Augenwinkel hier und da mal auffallen. Gut, dass wir gerade den Platz in der rechten Ecke der kleinen Erhebung ergattert haben. Das Meer an konfusen Konversationen überrollt uns zwar auch hier, aber immerhin sind wir nicht komplett umzingelt von Menschen, die Pommes Frites, Burger oder den Tofuauflauf essen und dabei die seltsamsten Geräusche von sich geben können, die man während einer Audioanalyse vielleicht nicht einmal als annähernd menschlich klassifizieren könnte.
„Ich glaube, wir sind jetzt zusammen“, mutmaßt Frank, als unser Gespräch sich mit der Frau befasst, die er vor einem Monat auf einer Studentenparty kennen gelernt hat.
„Du glaubst?“, hake ich grinsend nach.
„Naja, wir haben uns halt geküsst und danach sind wir händchenhaltend durch die Stadt gelaufen...“, erklärt er und stochert noch eine Weile in seinen quasi chinesischen Nudeln herum.
„Das muss noch nichts heißen“, necke ich ihn und denke im Stillen an das Händchenhalten von Christopher und mir als noch nichts wirklich fest war und noch so vieles vor uns lag... Frank zuckt hingegen mit den Schultern.
„Ich glaube aber schon, sie kommt auch heute Abend zu mir. Bleibt über Nacht“, fügt er grinsend an.
„Na dann mal Glückwunsch“, erwidere ich ebenfalls grinsend.
„Wie läuft's denn bei dir und Christopher?“, fragt er mich dann.
„Gut“, sage ich knapp. „Er ist immer noch brutal zu mir, reißt an meinen Haaren, schnürt mir die Kehle zu, kettet mich an seine Folterinstrumente, lässt mich auf Knien vor sich rutschen und fickt mich gnadenloser denn je zuvor. Er gibt mir Befehle, schlägt mich und trainiert mich. Und ich liebe es.“
Was Frank wohl sagen würde, beendete ich meine Antwort so?
„Ist was?“, hakt er nach, als sich meine Gedanken vermutlich deutlich in mein Gesicht geschlichen haben.
„Nö“, versichere ich ihm.
„Du hast bestimmt an etwas Versautes gedacht“, zieht er mich frech grinsend auf.
„Vielleicht“, gebe ich zu.
Scheiße, wenn Frank nur wüsste, wie heftig mein Hintern eigentlich von gestern weh tut...
Mein Handy klingelt und ich krame eilig danach in meiner Tasche. Es ist Christopher. Auch diese Tatsache überrascht mich nicht. Es ist ein kleiner Kontrollanruf, wie er fast jedes Mal geschieht, wenn ich unterwegs bin. Nein, diese Art Kontrolle hat nichts mit rachsüchtiger Eifersucht oder nicht vorhandenem Vertrauen zu tun. Christopher setzt mich nicht unter Druck und ich fühle mich von seinen Anrufen keinesfalls belästigt. Ich weiß nur, dass ich süße Probleme bekommen könnte, würde ich seine Anrufe ignorieren. Aber das will ich auch gar nicht. Süße Probleme kann ich mir auch anders einhandeln.
Die Fakten sind jene: ich bin Christophers Besitz. Und ein Besitzer hat nun mal das Recht, stets über den Verbleib und Status seines Eigentums informiert zu werden, nicht wahr?
Er ruft nicht an, wenn ich eine Vorlesung habe. Und wenn ich in einem lauten Klub bin, schickt er mir eine SMS, damit ich nicht gezwungen bin, jenen zu verlassen. Er weckt mich nicht mitten in der Nacht, nur um mir eins auszuwischen oder früh am Morgen, wenn ich ausschlafen kann. Er ist kein Sadist. Jedenfalls nicht in dieser Beziehung. Ehrlich gesagt bin ich über jeden Anruf erfreut. Über sein anhaltendes Interesse an meinem Leben und an jedem meiner kleinen Schritte. Ich will alles mit ihm teilen und er lässt es zu. Außerdem habe ich mich ihm freiwillig untergeordnet und Christopher trägt nun mal so gut wie 24/7 die Kontrolle.
„Amüsierst du dich mit Frank?“, fragt er mich nun neckend.
„Ja, wir haben jede Menge Spaß“, antworte ich und grinse meinen Schulfreund dabei schelmisch an, der daraufhin nur die Augen verdreht.
„So so...“, schmunzelt Christopher. „Es ist furchtbar laut bei euch. Wo seid ihr?“
„In der Mensa. Ist wie immer viel zu voll hier.“
„Und das Essen ist bestimmt fabelhaft“, fügt er spöttisch hinzu. Ich wusste, dass er es hassen würde.
„Besser als nichts“, antworte ich ihm.
„Du meinst, besser als deine... Kochkünste?“, betont er deutlich und seiner Stimme nach zu urteilen, grinst er. Ich lache kurz.
„Keine Frage.“
„Ja, da müssen wir wirklich noch was machen...“ Es raschelt kurz in der Leitung. „Was hast du heute noch vor?“
„Vielleicht gehe noch ins Fitnessstudio. Da war ich schon lange nicht mehr...“, überlege ich laut.
„Ja, da warst du in der Tat schon lange nicht mehr. Mach das. Es wird dir gut tun“, sagt er bestimmt.
„OK, Christopher.“ Somit konkretisiert sich meine weitere Tagesplanung.
„Ruf mich heute Abend an, wenn du wieder zu Hause bist, verstanden?“
„Ja, Christopher.“
„Gut. Bis dann. Schöne Grüße an Frank.“
Mein alter Schulfreund hat seine Nudeln aufgegessen und massiert sich kurz den Bauch, als ich meinen Blick wieder auf ihn richte.
„Boah, das war echt viel...“, kommentiert er seine Nahrungsaufnahme.
„Schöne Grüße von Christopher“, richte ich ihm aus und er nickt, während er sich bedankt.
„Der ruft aber auch immer noch ständig an“, bemerkt er dann leicht lachend und ich grinse lediglich.
Frank verspricht sich morgen zu melden, sobald Lisa aus dem Haus ist, und mir endlich die Beziehungsfrage 100%-ig zu beantworten. Ich drücke ihm die Daumen, wünsche ihm alles Gute. Eigentlich kann es ja nur besser werden. Ich erinnere mich noch an einige Damen an seiner Seite, deren Charakterzüge weitab der Grenze von Gut und Böse anzusiedeln wären.
Ja, ich erinnere mich sogar ganz genau an eine bestimmte Lady. Ihr Name war Sarah. Und ich lernte sie genau an dem Abend kennen, als ich Christopher meinen Freunden vorstellte...
Nachdem Christopher mir mehr oder weniger aufgetragen hatte, meine Freunde einzuladen, blieb mir gar keine andere Wahl. Und um ehrlich zu sein, freute mich die Tatsache, dass er sie kennen lernen wollte, sogar sehr. Denn ich hätte mit Sicherheit auch keine Lust gehabt, Christopher vor ihnen zu verstecken. Einen so erfolgreichen Fang konnte man niemandem vorenthalten. Ein wenig Stolz mischte sich in meine Gefühlswelt, ich wollte ihn als den meinigen präsentieren, mich mit ihm schmücken.
Ich war so aufgeregt von all dem, was vorgefallen war, dass ich in dieser Nacht nach meinem Geburtstag kaum Schlaf fand. Naiv hatte ich auf eine SMS oder einen Anruf Christophers gewartet. Das letzte Mal, als ich auf mein Handy blickte, war es kurz nach sechs. Wann ich wohl letztendlich einschlief? Ich vermag es kaum einzuschätzen. Ich erwachte erst, als es draußen fast schon wieder dunkel war, mein Kopf fühlte sich schwer an und erst langsam schlich sich die Realität in mein Gedächtnis zurück, die Gewissheit, nun mit Christopher offiziell liiert zu sein.
Während meines Frühstücks – ich hatte ja noch ein paar Brötchen übrig… - konnte ich die Augen nicht von meinem Display nehmen. Dieses Mal wartete ich nicht auf eine Meldung meines Freundes.
Meines Freundes.
Wie das klang… Nein, ich konnte es immer noch nicht begreifen an diesem Sonntagmorgen. Erst recht nicht, wenn ich mir vor Augen hielt, dass er heute Abend erneut zu mir kommen würde… Was wir wohl besprechen würden? Was er mit mir anstellen würde? Ich erzitterte leicht bei diesem Gedanken und starrte wieder das Mobiltelefon an, welches vor mir lag. Der Laptop war an und ich schaute nebenbei einen Horrorfilm im Stream. Allerdings nur nebenbei. Zu sehr waren meine Gedanken auf Christophers vorgeschlagene, oder besser gesagt – angeordnete – Geburtstagsfeier fokussiert.
Sollte ich meine Freunde und Bekannten einfach anrufen? Oder doch lieber eine SMS schreiben? Vielleicht würde eine Rundmail auch mehr Sinn machen, um die Feier besser koordinieren zu können. Ich wusste gar nicht, worauf ich Lust hatte. Cocktails, Bier, Live-Musik, Disko?
Nach einer halben Stunde der Überlegung, griff ich fast schon vom eigenen Zögern genervt, das Handy und rief Frank an. Er war und ist immer der erste, der mir einfällt und der mir Rat geben kann. Da ich Frank schon immer als meinen engsten Freund betrachtete, hielt ich es auch für angemessen, ihm als erstem von meinem Freund zu erzählen. Schließlich war es ja auch Frank gewesen, der mich des Öfteren auf meine veränderte Laune angesprochen hatte, wenn wir uns denn gesehen hatten.
„Na, Geburtstagskind, das nun auch in den Staaten saufen kann!“, grüßte er mich direkt. „Dicker Schädel vom alleinigen Saufen?“
„Denkst du wirklich, ich sei so erbärmlich, dass ich alleine saufen würde?“, konterte ich grinsend.
„Du hockst so viel alleine rum, da weiß man nie, was du eigentlich so treibst“, meinte er nur.
„Touché“, murmelte ich.
„Was gibt’s denn? Wann sehen wir uns? Wir müssen auf deine 21 anstoßen. Darauf bestehe ich.“
„Ich auch, darauf kannst du wetten!“ Wieso klopfte mein Herz so, als ich mir im Kopf schon die passenden Wörter zurecht legte, um ihm von Christopher zu berichten? Das war mit Marcel überhaupt nicht der Fall gewesen, ich hatte ihn Frank einfach so vorgestellt, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken oder irgendwie anders in Aufregung zu geraten. Und jetzt?! Dieser Christopher…! „Sag mal, hast du nächsten Freitag Bock? Ich will nachfeiern.“
„Ach, jetzt doch Party?“, hakte er erfreut nach.
„Ja… Auch, äh weil ich dir und den anderen, äh, Gästen jemanden vorstellen will…“ Großer Gott, ich hörte mich wie ein verunsichertes Schulmädchen aus einem debilen Anime an. Fehlten nur noch die völlig übertrieben rot gezeichneten Wangen und großen Kulleraugen!
„Jemanden vorstellen…?“ Franks Stimme schwang erwartungsvoll nach oben.
„Ja, meinen Freund.“
„Ich wusste es doch …“, gluckste er. „Dann bin ich mal gespannt, wie heißt er?“
„Christopher.“
Ich war, froh, dass Frank keine weiteren Fragen stellte, dass er mit seiner Neugier, wenn überhaupt welche bestand, scheinbar bis Freitag warten und den neuen Mann an meiner Seite persönlich kennen lernen wollte. Ich flehte ihn an, mir zu sagen, wo wir hingehen sollten und er lachte mich aus. „Du musst echt mal mehr aus’m Haus“, sagte er und fing dann, laut zu überlegen, wo am Freitag etwas los war und wo es sich lohnen würde hinzugehen. Und so sollte es dann doch der neue Pub in der Nähe der Uni werden. „Der ist ziemlich groß und ziemlich geil eingerichtet und das Beste ist, dass man sich schön einen der großen Tische reservieren kann. Passt doch, oder?“, plapperte Frank.
„Jau. Passt.“
„Äh, sag mal, kann ich Sarah mitbringen?“, fragte er dann vorsichtig. Richtig, da fiel es mir wieder ein. Frank war seit einigen Wochen mit ihr zusammen. Ich hatte sie auch noch gar nicht kennen gelernt.
„Na, klar, das passt doch auch perfekt, lerne ich sie auch mal endlich kennen.“
„Jau. Passt.“
Und dann schrieb ich noch den Rest der „Meute“ an, per Email, weil es so am einfachsten war. Als ich sie abschickte, bemerkte ich, dass mein Herz noch immer in meiner Brust pochte. Vor allem, als ich den Satz „Bei dieser Gelegenheit kann ich euch allen auch noch meinen neuen festen Freund vorstellen“ erneut las.
Ich räumte auf, duschte ausgiebig, setzte mich wieder an den Laptop. Noch hatte keiner zurückgeschrieben. Aber wahrscheinlich waren alle noch müde von Samstagnacht und versuchten, ihren Kater auszukurieren. Oder waren bei ihren Eltern essen, oder mit ihrem Partner im Kino. Oder was auch immer. Wieso war ich nur so nervös? Ein seltsames Gefühl war das…
Beinahe schreckte ich auf, als die Klingel ertönte. War das… etwa Christopher? Ich blickte schnell auf die Uhr. Es war fast sieben. Er hatte mir gar keine Uhrzeit gesagt… Aber normalerweise hatte er sich immer angekündigt. Andererseits: Wer sollte mich sonst besuchen? Meine Mutter? Bei diesem Gedanken musste ich sogar kalt auflachen.
Es war Christopher.
Seine durch die Sprechanlage leicht verzerrte Stimme machte meine Knie wackelig und ich fragte mich, ob meine Wangen wohl tatsächlich in Anime-Rot getaucht waren.
Und dann stand er schon vor mir und lächelte. Seine Augen erschienen mir wie zwei blaue Edelsteine, die mich anfunkelten und mich anzogen. Leise hatte er die Tür hinter sich geschlossen und trat nun auf mich zu. Umgehend fand seine Hand den Weg zu meinem Nacken. Zärtlich zog er mich in einen Kuss, während sich seine freie Hand zunächst um meine Taille wand und dann zu meinem Hintern wanderte und sanft hinein kniff. Ich umfasste seine Schultern und presste mich so dicht es nur ging an ihn. War ich bereits am zweiten Tag unserer Beziehung süchtig nach ihm?
Als ich meine Lippen sachte spreizte und seine Zunge nach der meinigen erfolgreich suchte, meinte ich durchzudrehen. All das Herzpochen vorher war nichts im Vergleich zu dem Rhythmus, welchen das Organ nun erzeugte. Christopher ließ vorsichtig von mir ab und sah mir tief in die Augen.
„Hallo, Niko.“
Seine Stimme klang beruhigend.
„Hallo, Christopher“, antwortete ich gehorsam, woraufhin er grinste.
„Wie war dein Tag?“, fragte er schließlich und fing an seine Jacke aufzuknöpfen.
„Ich hab zu lange geschlafen, also hatte ich nicht wirklich was von ihm…“, gab ich leicht lachend zu. „Wie war denn deiner? Musstest du gestern noch viel machen?“, fragte ich ihn stattdessen. Im selben Moment hielt er mir seine Jacke hin.
„Häng sie auf“, bat er mich knapp. Wahrscheinlich wäre es besser zu sagen: befahl er. Und auch wenn er fast direkt neben dem kleinen Ständer stand, nahm ich sie ihm ab und tat, was er mir gesagt hatte. Als ich mich ihm wieder zuwandte, strich er mir so zärtlich durch mein Haar, dass ich beinahe erschrak. Es fühlte sich so gut an, diese zärtliche Geste. Sie war so völlig anders als sein sonstiger, harscher Umgang mit meinem Haar…
„Ich hatte viel zu tun“, antwortete er mir danach und schlenderte die wenigen Schritte bis zum Sofa. Auch heute trug er einen Anzug. Er war hellgrau. Er sah teuer aus. „Aber bevor du weiter nachfragst, stellen wir erstmal ein paar Regeln auf, OK?“ Er setzte sich und bedeutete mir freundlich, neben ihm Platz zu nehmen.
Regeln.
Er sprach zunächst nicht. Betrachtete mich von Kopf bis Fuß, als ich bereits neben ihm saß. Er runzelte die Stirn. „Was trägst du da eigentlich?“, fragte er mich plötzlich kopfschüttelnd.
„Äh, ein altes Pyjamaoberteil“, antwortete ich ihm.
„Wieso trägst du ein altes Pyjamaoberteil, wenn du gar nicht im Bett bist?“ Er lachte.
„Ich hab’ kein Ahnung“, gab ich unbeschwert zurück. „Lag da halt so rum, Wäsche muss ich auch noch machen und so viel Klamotten hab’ ich gar nicht. Außerdem bin ich zu Hause…“
„..aber du wusstest doch, dass ich heute kommen würde“, fügte er leicht spitz meinem Satz hinzu. Seine Finger begannen mit einer längeren Haarsträhne von mir zu spielen. Sein Blick gewann wieder diese leichte Arroganz, die mich so nervös machte. „Läufst du immer so hier rum?“, fragte er mich mit einem etwas spöttischen Unterton.
„Ich trage nicht jeden Tag ein altes Pyjamaoberteil…“
„Hm“, machte er, immer noch mit meiner Haarsträhne spielend.
„Ich weiß, das ist nicht sonderlich hübsch…“, gab ich grinsend zu.
„Hm“, machte er erneut, ohne mit den Mundwinkeln zu zucken. „Zieh es aus.“
„Jetzt?“
„Jetzt.“
Ich starrte ihn kurz an.
Umgehend packte er mich an meinem Kinn und zog mich diese wenigen Zentimeter harsch an sich heran. Sein Atem strich über meine Lippen als er erbost zischte: „Jetzt.“
„OK!“ Ich warf den Stoff achtlos auf den Boden, saß nun mit nacktem Oberkörper vor ihm.
„Dreh die Heizung etwas auf.“ Sein Blick war streng. Wie auch seine gesamte Haltung.
„OK“, willigte ich deswegen sofort ein und sprang auf. Der Weg zum Heizkörper war nicht besonders lang, darüber war ich heute ausnahmsweise glücklich. Ich schaltete eine Stufe höher und es surrte kurz. Ich drehte mich zurück zu Christopher, der lässig ein Bein über das andere geschlagen hatte.
„Hol doch bitte eine Flasche Wasser für uns zwei, wo du schon stehst, ja?“, sagte er mir mild und ich nickte lediglich, ging die wenigen Schritte an die Kochnische heran und fischte das begehrte Objekt, wie auch zwei Gläser, aus dem kleinen Schrank. Es sprudelte, als ich es eingoss. „Danke“, sagte Christopher knapp, bevor er die ersten Schlücke nahm und ich die Flasche wieder verschloss. Ich wollte mich wieder zu ihm setzen, als er mich erneut so detailliert musterte und dann ebenso knapp, wie er sich bei mir für das Servieren des Getränks bedankt hatte, befahl: „Zieh jetzt den Rest aus.“
Ich blinzelte kurz und als ich diesen dunklen Schatten entdeckte, der sich langsam in seine Augen schlich, kapierte ich, dass das wieder ein Befehl war, den ich ausführen musste. Meine Hände legten sich umgehend auf den Bund meiner einst schwarzen Sporthose und sie rutschte umgehend zu meinen Knöcheln. Ich zog die Socken aus und als ich nur noch in meinen Boxershorts vor ihm stand, riskierte ich einen kurzen Blick in Christophers Richtung. Seine Augen waren arktisch kalt. Blauer Stahl. Ich musste schlucken. Ich liebte diesen Blick!
Leicht grinsend veranlasste ich nun, dass auch das letzte Stück Stoff meinen Köper verließ.
„Gut“, ertönte Christophers kalte Stimme. „Jetzt komm her.“ Er hielt seine Hand ausgestreckt und ich ergriff sie. Vorsichtig zog er mich auf seinen Schoß und ich musste peinlich berührt feststellen, dass ich so gut wie hart war. Ganz vorsichtig strich seine Hand über meine Seite, über meinen Bauch, wanderte zu meinem Oberschenkel; seine andere ertastete ebenso zärtliche meinen entblößten Rücken. „Sieh mich an“, sagte er ruhig und ich tat es. „Daran wirst du dich gewöhnen müssen.“
„An… was?“, flüsterte ich und er grinste leicht.
„Daran, dass du die meiste Zeit, die wir miteinander hinter verschlossenen Türen verbringen werden, nackt sein wirst“, eröffnete er mir mit milder Stimme die erste seiner Regeln und strich nun über meine nackte Brust, streichelte meine langsam erwachenden Brustwarzen. „Wie ich sehen kann, scheint dir das aber durchaus zu gefallen…“, fügte er sicher an und ergriff meinen Schwanz. Ich keuchte und klammerte mich an Christophers Schultern, während dieser in unsagbar langsamer Geschwindigkeit begann, seine Hand zu bewegen. Meine Augen schlossen sich von allein, doch genau in dem Augenblick, in dem mich meine Lider in die Dunkelheit brachten, drückte Christopher seine Hand so fest zu, dass ich vor Schmerz jauchzen musste. Ich riss die Augen auf.
Sein eisiger Blick jagte mir einen ebenso kalten Schauer über den Rücken. „Ich habe gesagt, dass du mich ansehen sollst. Hast du das verstanden?!“, tadelte er mich.
Ich wusste, wie zu antworten war.
„Ja, Christopher.“
„Gut.“
Scheiße, die Art, wie er wieder mit mir umging, machte mich schlichtweg wahnsinnig.
Ich kleiner Masochist… Tse. Wer hätte das gedacht? Wer hätte das gedacht…
„Ich habe dir gesagt, wie fangen langsam an“, fuhr er nun ruhig fort und strich mir nun ganz sanft über die Wange. „Ich will heute genau fünf Dinge mit dir besprechen, ist das in Ordnung?“
„Ja, Christopher“, hauchte ich, den Augenkontakt nicht brechend.
„Gut. Also, halten wir fest: Regel Nummer eins: wenn ich sage, du sollst nackt sein, dann ziehst du ohne mit der Wimper zu zucken deine Klamotten aus. Kommen wir zur Regel Nummer zwei.“ Sein Blick war ernst, seine Stimme dennoch milde und irgendwie beruhigend. Und seine Hand… diese wanderte bedächtig über meine nackte Brust, nur, damit sich seine Finger ebenso langsam wieder um mein hartes Fleisch winden konnten, um vorsichtig mit ihm zu spielen. „Ich spreche nicht über meine Arbeit. Erstens, weil ich natürlich eine gewissen Schweigepflicht erfüllen muss, zweitens, weil meine Arbeit bereits so viel Zeit meines Lebens in Anspruch nimmt, dass ich nicht auch noch die Stunden, die ich mit dir verbringen kann, dafür aufopfern muss, indem ich dir detailliert von meinem Arbeitstag berichte. Es ist ein harter Job, aber ein guter und das ist alles, was dich interessieren soll, verstanden? Und nein, ich will dir nichts vorenthalten oder dich anlügen und das hat auch nichts damit zu tun, dass ich davon ausgehe, dass ich dir nicht vertrauen könnte, verstanden?“
„Ja, Christopher.“
Meine Haut glühte unter seinen Berührungen und seinen strikten Worten.
„Regel Nummer drei…“, hauchte er bedrohlich und seine Hand ließ im selben Moment von meinem Geschlecht ab und bewegte sich direkt zu meinem Kinn, welches er ruppig umfasste. „Dein Platz an meiner Seite ist auf dem Boden, es sei denn, ich befehle dir etwas anderes.“
Ich schluckte, musterte ihn fragend, leicht verwirrt. Und er grinste ganz leicht.
„Sklaven knien vor ihren Herren, Niko“, säuselte er daraufhin ganz leise und mein Herz machte bei seinen verführerischen und doch so harten Worten einen großen Sprung. Diese Aufregung, die diese Wortwahl in mir auslöste, floss erneut durch meinen ganzen Körper. „Ich will, dass du dich mir unterwirfst…“, wisperte er weiter und ich wusste, dass ich dies schon längst getan hatte. „Knie dich jetzt vor mich hin, OK?“, instruierte er mit sanfter Stimme. Ich nickte und er bestrafte mich nicht für diese unangebrachte Art zu antworten. Vielleicht, weil dies die aller ersten Schritte in unsere gemeinsame Richtung waren, in jene Welt, über deren Existenz ich mir vor dem Zusammentreffen mit Christopher überhaupt gar keine Gedanken gemacht hatte. Eine Welt, in die er mich mit aller Vorsicht einführen wollte.
Bedächtig kniete ich mich hin. Der Boden war irgendwie hart und kratzte an meinen Kniescheiben. Ich sah Christopher an, dessen Blick nun völlig liebevoll war, was mich beinahe aus dem Konzept brachte. „Gut“, sagte er nun. „Spreiz deine Beine etwas weiter. Gut. Und jetzt platziere deine Hände direkt vor deinen Knien, damit ich einen guten Ausblick habe…“ Ich tat, was er von mir verlangte und er lächelte. „Und jetzt senkst du deinen Kopf ein wenig und schaust den Boden an, auf dem du vor mir kniest.“
„Ja, Christopher.“
Es war ein seltsam erregendes Gefühl, vollkommen nackt, mit gespreizten Beinen und hartem Fleisch, auf das er den direkten Blick hatte, vor ihm zu knien, wieder einem Befehl zu gehorchen, darauf zu warten, was als nächstes kommen würde, kommen könnte. Mein Kopf war scheinbar leer und dennoch fühlte es sich so an, als würden tausende Gedanken durch ihn rasen.
„So Niko“, setzte er erneut an und ich biss ganz leicht auf meine Lippe. Wieso machte dieser Mann mich nur so verrückt? „Regel Nummer vier: solange ich es dir nicht anders befehle, senkst du deinen Blick, du schaust immer zu Boden, verstanden?“
„Ja, Christopher.“
„Gut.“ Er machte eine kurze Pause und ich rührte mich nicht mal einen einzigen Zentimeter. Zu angespannt war ich, zu erregt. „Jetzt sieh mich wieder an.“ Unsere Augen trafen sich und seine rechte Hand wanderte zu meiner Wange, umstrich sie sanft. „Das hast du sehr gut gemacht“, lobte er mich und ich konnte absolut nichts gegen dieses leichte Lächeln unternehmen, in das sich meine Lippen formten.
Ich realisierte es. Ich war stolz, dass Christopher mich gelobt hatte. Wie ein Schuljunge, der eine gute Note vom Lehrer bekommen hatte.
„Kommen wir zur letzten Regel für heute“, sagte er nach einer kurzen Weile. „Wenn ich sage ‚Das reicht für heute, Niko’, dann gelten all diese eben aufgestellten Regeln nicht mehr, OK? Du bedankst dich dann einfach für all die Strafen, die ich dir erteilt habe, und dann sind wir auf einem, sagen wir, Level. Mehr oder weniger. Dann ist das Spielchen erstmal vorbei. Verstanden?“
„Äh, ja, Christopher.“
„Und dein ‚äh’ lasse ich dir für heute auch noch mal durchgehen“, zog er mich liebevoll auf. Und dann sagte er zum ersten Mal diesen Satz. „Das reicht für heute, Niko.“
„Äh, danke…“
„…Christopher“, fügte er an.
„Christopher“, wiederholte ich, auch, weil ich diesen Namen bereits wunderschön fand.
„Na los, zieh dich wieder an, dieser Raum will einfach nicht warm werden“, bemerkte er und bediente sich erneut am Wasser.
„Ich weiß, das ist echt furchtbar hier.“
„Hast du heute schon zu Abend gegessen?“, fragte er mich plötzlich, als ich gerade dabei war, wieder in meine Sporthose zu schlüpfen.
„Ne, eigentlich nicht.“
„Wollen wir uns etwas bestellen?“
„Äh, hab kein Bargeld da…“, murmelte ich und sah mich nach meinem Portemonnaie um. „Glaube ich…“
„Keine Sorge, du hast doch jetzt einen gut betuchten Onkel…“, witzelte er und grinste schief, als ich ihn ansah. Verdammt, er sah einfach zu gut aus, irgendwie passte seine Erscheinung so gar nicht in diese… gammelige Bude. Mir wurde schlagartig klar, dass ich unbedingt mal wenigstens ein bisschen renovieren sollte. Vielleicht war es an der Zeit, sich nen kleinen Nebenjob zu suchen? Ich könnte ja Nachhilfe geben. Aber in welchem Fach eigentlich? Eigentlich hatte ich ja gar keine Lust auf nervige Schüler mit Lernproblemen…
Ich erschrak, als er von hinten an mich herantrat und seine Arme um mich schlang und mir ins Ohr säuselte: „Woran denkst du denn plötzlich?“
„Dass ich unbedingt mal hier was ändern muss…“ Ich konnte nicht anders, als ihm direkt die Wahrheit zu sagen. Seine Stimme schien schon damals wie ein Wahrheitselixier auf mich zu wirken. Er gluckste ganz leicht.
„Wäre es jetzt nicht besser, ans Essen zu denken?“, fragte er mich und biss mir leicht ins Ohrläppchen. Ich keuchte auf. „Hm, scheint ja wirklich ein empfindlicher Punkt zu sein…“, wisperte er, wahrscheinlich mehr zu sich selbst, und dennoch kribbelte es ganz kurz in meinem Bauch. Doch das Kribbeln verwandelte sich ebenso schnell in ein Knurren. Die Brötchen hatten einfach nicht ausgereicht.
Ich kramte schnell die Nummer des besten Pizzaservice in der Nähe aus und Christopher bestellte eine Familienpizza für uns. Als ich nach meinem hässlichen Pyjamaoberteil griff lachte er laut auf und ich sah ihn blitzartig an. Er schüttelte grinsend den Kopf und sagte mir dann mit fester Stimme, in der diese abschätzende Melodie mitklang: „Das ziehst du mir mit Sicherheit nicht mehr an. Such dir was anderes aus deinem Kleiderschrank aus.“
Als ich zuerst nichts erwiderte, fügte er an: „Ja, diese Art der Befehle gilt auch nachdem unser Spielchen beendet ist. Vergiss nicht, ich kann meine allgemeine Macht über dich überall einfordern.“
Würde das bedeuten, dass ich gar nichts mehr für mich entscheiden könnte? Aber hatte Christopher mir nicht gesagt, dass ich meine eigene Existenz nicht aufgeben sollte? Wann durfte ich denn „nein“ sagen? Und wann nicht? Ich hörte ihn seufzen und er kam erneut auf mich zu, schlang seine Arme abermals von hinten um mich.
„Ich hab dich heute überfordert, stimmt’s?“. fragte er mit sanfter Stimme.
„Nein, also, nur jetzt eben war ich mir etwas unsicher…“, entgegnete ich ihm und drehte mich zu ihm um. „Also, wirst du jetzt alles für mich entscheiden wollen, was ich zum Beispiel anziehe, wie bei meinem Geburtstag? Oder mit wem ich mich treffen soll und mit wem nicht? Und wie läuft das überhaupt mit meiner Zeitplanung, gestaltest du die, und, ich meine…“
Ich kam mit meinem völlig für mich untypischen, wirren Geplapper nicht weiter, denn seine Lippen hatten sich ganz sanft auf meine gelegt. Unweigerlich schloss ich die Augen und genoss diesen Augenblick, der für wenige Sekunden all meine Fragen wegfegte. Als ich dann in dieses wunderschöne Blau sah, entspannte ich mich ein wenig.
„Ich weiß, dass du viele Fragen hast und wir heute erst einen minimalen Schritt gegangen sind“, fing er an und führte mich wieder zum Sofa. Erneut zog er mich auf seinen Schoß und ich umschlang ihn automatisch. Ja, kuscheln, das gefiel mir auch, wenn es mit Christopher war. Dieser krasse Kontrast. Jetzt, als wir hier so saßen, konnte ich mir für einen kurzen Moment gar nicht vorstellen, dass ich noch vor wenigen Minuten nackt in dieser doch demütigenden Haltung vor ihm gekniet hatte. Vor meinem Freund.
Meinem Master.
„Wir haben alle Zeit der Welt“, fuhr er fort und küsste meine Wange. „Und ich werde dir Schritt für Schritt alles erklären. Für die Zukunft: Ich habe dir gesagt, dass meine Wohnung mein Königreich ist, in dem du mir absolut gehorchen musst, du erinnerst dich?“ Ich nickte und er sprach weiter. „Bis ich dich in meine Wohnung nehme, will ich, dass wir uns noch besser kennen lernen und einige Sachen einfach hier, in deiner gewohnten Umgebung ausprobieren. Verstehst du? Damit du… Damit das einfach alles ein bisschen einfacher ist und wir Zugang zu einander finden.“
„Mhm, ich verstehe“, sagte ich leicht lächelnd. Christopher war rücksichtsvoll…
„Aber für die Zukunft, für später, will ich, dass wir in deiner Wohnung keine BDSM-Praktiken vollziehen. Hier soll dein Königreich sein und dann machen wir auch das, was du willst, es sei denn, du entscheidest, dass ich entscheiden soll. Kompliziert ausgedrückt, aber ich denke du wirst wissen, was ich meine.“
Ich nickte, die Worte in meinem Kopf im Stillen überdenkend.
„Aber allgemeine Befehle wirst du mir dann auch hier geben, oder?“
„Wenn du so ein hässliches Oberteil trägst, wie heute, werde ich dir allemal befehlen, etwas Besseres anzuziehen“, entgegnete er grinsend.
„Okay…“ Ich grinste und wir küssten uns.
„Los, geh und zieh dir jetzt endlich etwas über!“, sagte er dann barsch, als wir uns voneinander lösten und ich rannte beinahe ins Schlafzimmer, in mich hineinlächelnd.
Ja, ich wollte, dass er mir Befehle gab, auch wenn es sich noch recht seltsam anfühlte.
Vor ihm zu knien hatte mir gefallen.
Auch die Tatsache splitterfasernackt zu sein, während er im teuren Anzug auf dem Sofa gesessen hatte, hatte mich erregt.
Es klingelte an der Tür.
Die Pizza war köstlich.
„Hast du deinen Freunden von deiner Feier bereits erzählt?“, fragte er mich beim Essen.
„Ich hab heute noch ne Rundmail geschickt und Frank hat mir ne Location ausgesucht.“
„Die da wäre…?“
„Der neue Irish Pub in der Nähe der Uni, man kann da auch ganz problemlos Plätze reservieren.“
„Ah, sehr gut. Sag mir Bescheid, sobald du die Rückmeldungen von deinen Freunden hast.“
„Mach ich.“
„Gut.“
Wir schalteten den Fernseher ein und Christopher legte seinen Arm um meine Schultern. Irgendein Action-Streifen aus den 80ern lief. „Du hast jetzt Semesterferien, stimmt’s?“, hakte er nach einer Weile nach.
„Ja, hab ich. Muss zwar ab und an etwas machen, aber ich habe keine Vorlesungen.“
„Ja, ja…“, murmelte er. „Dieses schöne Studentenleben… Gut. Ich mache uns einen Termin für irgendeinen Nachmittag.“
„Termin?“, hakte ich überrascht nach. Was für ein Termin?
„Beim Arzt.“
„Arzt?“
„Zum Test“, sagte er ruhig, mir direkt in die Augen sehend. Und dann ergriff er erneut mein Kinn und zog mich näher an sich heran. „Ich finde, ich habe lange genug damit gewartet“, sagte er in einem verführerischen, tiefen Ton. „Ich will mit dir schlafen, Niko. Ohne etwas zwischen uns. Das weißt du mittlerweile.“
Ich dachte, ich würde vor Schwindelgefühl umkippen, als er daraufhin harsch seine Lippen auf meine presste und seine Zunge in ebenso forscher Manier über meinen Mund leckte und mich zwang, ihn zu öffnen. Es war ein stürmischer, ein leidenschaftlicher, tiefgehender Kuss. Ich sog die Luft in meine Lungen, als wir ihn beendeten.
„Oder hast du etwas dagegen?“, fragte er mich und dieses süffisante Grinsen umspielte seine wundervollen Lippen.
„Nein…“, hauchte ich. Nein, nein, nein.