Teach me war
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German › Television
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Adult ++
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Disclaimer:
I do not own Dr. House, or any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
Auge um Auge... oder die Heilung von Dr. Wilson
A/N
Hallo ihr Lieben,
weiter geht’s! Es wäre schon eher online gewesen, wenn ich mal in das E-Mail-Programm auf meinem PC geschaut hätte und nicht hier am Laptop -.-'' den hatte nämlich mein Mann blockiert und deshalb kam die Mail von meiner Betaleserin da an... *seufz* - Männer und Autostartprogramme *grml* dabei sag ich ihm immer, er soll sie schließen! Naja, egal... es geht ja weiter ;)
Vielen Dank erst mal an alle Leser und natürlich ganz lieben Dank an alle, die mir ein Kommi hinterlassen haben! Ich freu mich immer riesig!
@Manni, danke fürs betan :)! Freu mich, dass dir diese eine Stelle so besonders gefallen hat. Der Spruch kam mir einfach so in den Sinn... und ich dachte, der passt zu House *gg*
Jetzt aber allen viel Spaß beim nächsten Kapitel!
LG Mary
********************************
Kapitel 11 – Auge um Auge... oder die Heilung von Dr. Wilson
House hatte sich nach der Session noch mit Hayato unterhalten. Sie hatten eine Vereinbarung getroffen, die er Wilson natürlich nicht vorenthalten wollte, wenn es dazu kam. Trotzdem hoffte er irgendwie, dass er nicht soweit gehen musste.
Es war 8:00 Uhr, als er aufwachte. Draußen war es noch dunkel, wie um diese Jahreszeit üblich und eigentlich hatte er gar keinen Elan, aufzustehen. Vor allem deshalb nicht, weil er das Gefühl hatte, dass jeder einzelne Knochen und Muskel in seinem Körper schmerzte. Hatte er sich gestern so anders verhalten als die Male zuvor? Nun ja, zumindest bei dem Einlauf hatte er sich länger zurückhalten können. Allein der Gedanke daran trieb ihm erneut Schamesröte ins Gesicht. Kein Mensch würde wohl verstehen, warum er sich das freiwillig antat. Er verstand es ja nicht mal selbst wirklich.
Als der Wecker sich bemerkbar machte, brachte er diesen mit einem schweren Stöhnen zur Ruhe und rappelte sich mehr schlecht als recht auf. Das erste, was er feststellte, war, dass sein Bein nicht so arg schmerzte wie sonst. Lag wohl daran, dass dafür alle möglichen Körperteile schmerzten. House gähnte ausgiebig. Er war gespannt, wie Jimmy auf alles reagieren würde. Ob er ihn würde wirklich mit dieser Hauruck-Methode würde retten können. Cuddy war zumindest kurz davor, ihn in eine Psychiatrie einzuweisen und das wollte Greg verhindern.
Seine Blase wollte entleert werden, weshalb er nach seinem Stock griff und ins Bad hinkte. Dort ging er erst mal seinen menschlichsten Bedürfnissen nach und trat dann vor den Spiegel. „Heilige Scheiße...“, entwich es ihm und er starrte entsetzt in das Gesicht, dass ihn anblickte. Seine Wangen waren geschwollen, teilweise leicht bläulich angelaufen und man konnte deutlich sehen, dass seine Lippen aufgeplatzt waren. Komisch, das hatte er gar nicht wahrgenommen. Außerdem hatte er eine dunkelrote Abschürfung am Hals, dort wo das Halsband gesessen hatte. Seufzend hob House seine rechte Hand, um seine Wangen zu betasten, als er auch dort die Male sah. Die Fesseln hatten ihre Spuren hinterlassen. Das würde Erklärungsbedarf hervorrufen! Das Problem war nur, dass er niemandem etwas sagen wollte. Zumindest niemandem außer Wilson. Er musste die Spuren so gut es ging, verdecken. Am besten ein Schal und behaupten er hätte Halsweh. Die Abschürfungen an seinen Handgelenken würde ein Hemd überdecken, das war kein Problem. Er musste nur darauf achten, dass es nicht hochrutschte.
Nun gut, er hatte es ja nicht anders gewollt und sogar darauf bestanden, dass man es sehen konnte. Selbst wenn er Wilson nicht sagte, was Sache war, würde dieser sofort darauf schließen können, was passiert war. Da er nach der Session geduscht hatte, worüber er sehr froh war, denn da hatte er sich noch besser bewegen können als jetzt, wusch er sich kurz, putzte sich die Zähne und zog sich dann an. Er ging in sein Wohnzimmer und überlegte, ob Motorradfahren so eine gute Idee war. Sein Hintern tat immer noch sehr weh. Wie hatte er überhaupt schlafen können? Vermutlich war er einfach viel zu ausgelaugt gewesen, um weiter darüber nachzudenken.
Also am besten ein Taxi rufen, zum Club fahren, seinen Wagen holen und dann ab ins PPTH und verhindern, dass Cuddy Wilson doch noch in eine Geschlossene einwies. Gesagt, getan. Gute 1,5 Stunden später betrat er das Foyer des Krankenhauses. Irgendwie war er ja der irrsinnigen Hoffnung, am Büro der Klinikchefin vorbei zu kommen, ohne dass sie es bemerkte, doch dann hörte er auch schon seinen Namen. „House!“, hielt sie ihn auf und der Diagnostiker überlegte schon, einfach weiter zu gehen. Doch wozu sollte das gut sein? Erstens war er heute noch langsamer als sonst und zweitens würde er ihr sicherlich eh irgendwann im Laufe des Tages über den Weg laufen.
„Ihnen auch einen guten Morgen.“, meinte House süffisant und drückte den Knopf des Aufzuges. „Morgen... oh mein Gott! Was ist mit Ihnen passiert?“ „Ach, eine Kneipenschlägerei. So ein betrunkener Depp nannte mich Krüppel. Können Sie sich das vorstellen?“, wollte House gespielt entsetzt wissen. „Wollen Sie mich veralbern?“ „Ja.“ „Sie wollen mir nicht sagen, was passiert ist.“ „Ganz recht. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen. Ich werde einen Stummen jetzt wieder zum Reden bringen. Ganz wie dieser Jemand aus diesem berühmten Buch... wer war das noch gleich? Ich glaub, der Sohn Gottes.“, meinte House und stieg in den Aufzug, dessen Türen sich glücklicherweise endlich öffneten. „Sie sollten das untersuchen lassen.“, meinte Cuddy ehrlich besorgt. Was sollte sie auch sonst sagen? Der Ältere würde ihr eh nicht sagen, was wirklich geschehen war. Wozu also Kraft verschwenden?
House ging zuerst in sein Büro, warf seinen Rucksack auf seinen Schreibtischstuhl und zog seine Jacke aus. Sein Team war gerade mit irgendwas beschäftigt. „Morgen. Bin bei Wilson.“, rief er nur schnell, bevor ihn jemand auch nur ansprechen konnte und verschwand wieder, zumindest hatte er das gehofft. „House!“, rief Cameron ihm nach. „Was ist mit Ihrem Gesicht?“ „Geht Sie nichts an.“, kam es gleich von dem Älteren und er drückte auf den Knopf für den Fahrstuhl. „Haben Sie das schon untersuchen lassen?“, wollte sie wissen. „Das sollten Sie wirklich. Es könnte was gebrochen sein.“, meinte sogar Foreman leicht besorgt. House schob die Augenbrauen nach oben. „Soweit ich weiß, haben wir einen Fall, also arbeiten Sie an dem und diagnostizieren Sie nicht mich.“, erklärte er ernst und stieg wieder in den Fahrstuhl. Er blickte sein Team an. „Aber... wir wollten Ihnen gerade die Ergebnisse geben.“, meinte Chace etwas irritiert. „Ich habe Sie drei nicht eingestellt, weil Sie so gut aussehen. Ich bin mir sicher, Sie kriegen das hin.“, erklärte House und war froh, als sich endlich die Türen schlossen.
Kurze Zeit später betrat Greg das Zimmer seines Freundes. Da der Jüngere ihn mal wieder ignorierte und somit auch nicht anblickte, zog sich House den Stuhl direkt vor dessen Blickfeld. Danach setzte er sich. Sehr, sehr vorsichtig. Er nahm seinen Schal ab und krempelte seine Hemdsärmel etwas hoch. „Irgendwie ist‘s hier drin warm.“, meinte er und beobachtete den Onkologen. Er konnte sehen, wie sich die Augen seines Freundes vor Entsetzen geweitet hatten. Kein Wunder, so wie er aussah. Er war ja selbst erschrocken, als er sich im Spiegel gesehen hatte. Auf seinem Gesicht zeichnete sich die Frage ab, was passiert war, doch er stellte sie nicht. House musste also einen Schritt weiter gehen.
„Ich war gestern im Club. Hab da deinen Japaner getroffen.“, erklärte er und strich sachte über seine rechte Wange, die noch immer wehtat. „Ich wollte wissen, was du an ihm findest und hab ihn angesprochen. Wir hatten ein paar... naja... sehr lehrreiche Stunden. Er ist wirklich gut. Ich habe ihm erzählt, wies um dich steht. Die Sache ist die...“, House machte eine kurze Pause und blickte seinen Freund eindringlich an. „Ich werde jeden Abend zu ihm gehen, wenn du nicht endlich den Mund aufmachst und wenn ich am Ende hier auf allen Vieren reingekrochen komme. Egal.“, meinte der Ältere leise. Wilson schluckte, blickte den Diagnostiker aber immer noch an. „Er war einverstanden. Willst du wissen, was wir alles gemacht haben? Ich erzähl es dir gerne. Also...“ „Du Idiot!“, kam es leise über Wilsons Lippen. „Wie bitte?“ „Warum? Warum hast du das getan?“, wollte Wilson wissen. Seine Stimme klang heiser und kraftlos. Dennoch war House erleichtert, dass er überhaupt wieder sprach.
„Hast du mir nicht auch etwas Ähnliches angetan?“ „Und dann denkst du, wie er mir so ich ihm, oder was?“, hakte James nach und Greg konnte sehen, wie schwer ihn diese Tatsache traf. House seufzte leise. „Ich hab es getan, weil... du seit Tagen nicht redest und nicht isst.“ „Also bin ich daran schuld?“ „Ich sah es als einzige Möglichkeit, dich aus der Reserve zu locken. Ich wollte, dass du endlich aufwachst und wieder... ich weiß, es ist nicht gerade die feine englische Art, aber...“ „Es ist gar keine Art. Meinst du etwa, so trägst du dazu bei, dass ich mich nicht mehr umbringen will?“, kam es leise von James und Greg rollte mit den Augen. „Hör auf mit diesem Unsinn. Du bist nicht so labil, dass du wirklich suizidgefährdet bist. Du hast dich einfach besoffen und zu viele Pillen geschluckt. Wie oft ist mir das schon passiert und dann hat auch keiner angenommen, dass ich mich...“ „Das war etwas anderes.“ „Nein, war es nicht.“, House wurde lauter und stand auf. Er begann langsam im Zimmer auf und ab zu gehen. „House, lass mich doch einfach in Ruhe.“ „Nein, das werde ich nicht tun und weißt du, warum? Ich will, dass du wieder gesund wirst. Wir haben einiges zu klären.“, meinte House leise.
„Und du meinst, in dem du dich an mir rächst, bekommst du das einfach so wieder hingebogen?“ „Ich hab die ganze Woche versucht, mit dir zu reden, aber du hast mir ja nicht geantwortet.“, erklärte House. „Du hättest einfach nur etwas netter sein müssen.“, kam es jetzt leise von James. „Dann hätte ich dir sicher geantwortet.“ „Das konnte ich nicht. Nicht so direkt jedenfalls, dafür... war ich noch zu sauer.“, erklärte House leise und niedergeschlagen.
James blickte den Diagnostiker an und seufzte schwer. Was erwartete er auch von House? Dass dieser einen Schlüssel benutzte, anstatt ein Brecheisen? Er war nun mal kein einfacher Mensch und eher jemand, der Taten sprechen ließ (egal wie selbstzerstörerisch sie waren), statt es mit Worten zu versuchen. Eben aus dieser Sicht ganz anders als er selbst. Das Schlimme daran war, Wilson konnte noch nicht mal wirklich böse mit ihm sein.
„Lass uns... doch einfach noch einmal von vorne anfangen.“, schlug der Ältere dann plötzlich vor und Wilsons Blick wurde skeptisch. „Du willst es wirklich noch einmal versuchen? Obwohl es beim ersten Mal schon in einem Desaster geendet hat?“ „Machen wir es besser.“, antwortete House und zuckte mit den Schultern. 'Wenn das alles so einfach wäre.', schoss es James durch den Kopf und er richtete sich etwas auf. Gut, er war bereit immerhin wieder mit House zu sprechen und ihm zu erzählen, was geschehen war. Was hatte er schon zu verlieren? Schlimmer konnte es kaum noch kommen.
„Bevor ich dir alles erzähle, habe ich noch eine Frage... wie war es wirklich mit Hayato?“, hakte er leise nach. Das musste er einfach wissen. Er musste wissen, ob es House gefallen hatte und ob er womöglich wieder zu dem Japaner gehen würde. James konnte nämlich nicht mit Sicherheit sagen, ob er das ertragen würde. „Hm, anders. Nicht schlecht, aber anders als mit dir. Er war eben noch ein wenig dominanter, was vermutlich daran liegt, dass er mich nicht kannte und daher weniger Berührungsängste hatte. Keine Ahnung. Jedenfalls... habe ich ihm gleich schon zu Anfang gesagt, dass ich ihn nicht Meister nennen werde, da ich schon einen habe.“, erklärte er und James Gesichtszüge entspannten sich ein wenig. Irgendwie war dieses Geständnis ja schon süß, fand Wilson. Er nickte und atmete dann noch einmal durch. „Gut, dann bin ich wohl an der Reihe.“, meinte er.
„Es wäre mir ganz Recht, wenn du mich einfach drauf los reden ließest und mich nicht unterbrichst.“, bat der Jüngere und House nickte leicht. „Ich war, als ich ihn zum ersten Mal traf, gerade mal 20 Jahre alt. Er kam in die Ambulanz des Krankenhauses in dem ich eines meiner Praktika ableistete. Jedenfalls, war‘s schon einer meiner merkwürdigsten Fälle. Ich arbeitete in der Ambulanz und er kam wegen einer Bisswunde... an seinem Penis. Offensichtlich hatte in einer seiner Unterwürfigen dort gebissen. Ich war damals schockiert gewesen, doch er hatte es relativ locker genommen, mir auch ohne Umschweife erklärt, wie es geschehen war und vor allem, bei was für einem Spiel. Ich war entsetzt und dennoch irgendwie neugierig. Ich fand ihn da schon irgendwie faszinierend. Er bat mich nach der Behandlung um meine Telefonnummer. Die wollte ich ihm erst nicht geben, doch letztendlich habe ich sie ihm doch in die Hand gedrückt.“, Wilson seufzte leise, als er daran zurück dachte. Das war alles schon so verdammt lange her.
„Angerufen hat er zuerst nicht. Er hat gewartet, bis ich 21 war und damit Volljährig. Offensichtlich wollte er sich keinen Ärger einhandeln. Naja, er war damals ja auch schon 35. Also ein gutes Stück älter als ich. Wir haben uns zum Essen verabredet. Auf das eine Date folgte das nächste, bis wir irgendwann im Bett landeten. Ich habe mir vorher nie Gedanken darüber gemacht, ob ich auf Männer stehen könnte. Ich war bis dahin auch immer nur mit Frauen aus. Ab da allerdings musste ich mir eingestehen, dass ich wohl eher bi war als hetero. Irgendwann kam es dann auch dazu, dass er mich in die Szene eingeführt hat. Ich war neugierig und wollte natürlich auch wissen wie es war. Aber ich war auch naiv.“, meinte James und schüttelte lachend den Kopf. „Sehr naiv. Ich hatte bis dahin geglaubt, ich wäre der einzige an seiner Seite. Von wegen. Er hatte eine ganze Handvoll Männer an der Angel. Allerdings war ich der einzige, mit dem er sich auch außerhalb des Clubs traf und von dem er mehr wollte als die bloßen Sessions. Ich hab mich irgendwann dann damit arrangiert, doch wirklich akzeptiert hatte ich es nie.“
Wilson schluckte und atmete tief durch. House blieb wirklich ruhig, dass hatte er irgendwie nicht erwartet, aber er war froh darüber.
„Wir waren gerade 5 Jahre zusammen, als meine Mutter einen schweren Herzinfarkt erlitt. Sie lag einige Wochen auf der Intensivstation, bevor sie letztendlich verstarb. Ich hatte meinen Eltern natürlich nichts von meiner Neigung erzählt, mein Vater war zwar nicht so streng wie deiner, aber verstanden hätte er es nicht. Ich kam gerade von der Beerdigung, mir ging‘s wirklich mies und er war... nicht mehr. Er war weg. Seine Sachen gepackt, keine Nachricht hinterlassen. Einfach weg. Als ich ihn am dringendsten gebraucht hätte. Das war für mich eine der schlimmsten Zeiten in meinem Leben. Ich meine, er war meine große Liebe und plötzlich verschwunden und dann die Situation mit meiner Mutter. Ich hab mich um meinen Vater gekümmert und mich auf meine Ausbildung gestürzt. Dabei lernte ich meine erste Frau kennen. Sie half mir über die Zeit hinweg, allerdings konnte ich sie nie wirklich glücklich machen.“, Wilson lachte kurz abwertend. „Ich konnte keine von ihnen je wirklich glücklich machen. Weil auch keine von ihnen mich je wirklich glücklich gemacht hat.“, erklärte er dann und spürte, wie House nach seiner Hand griff. Er blickte überrascht in die blauen Augen des anderen, der ihm zunickte, dass er weiter sprechen solle. Es war unglaublich, dass Greg auf einmal so gut zuhören konnte.
„Naja, du weißt ja, dass die Ehe nicht lange hielt. Die Scheidungspapiere erhielt ich an dem Tag, an dem wir beide uns zum ersten Mal trafen. Ich wusste damals echt nicht, was ich von dir halten sollte.“, erklärte Wilson und lachte kurz. „Unsere Freundschaft wurde sehr schnell, sehr wichtig für mich. Aber zurück zum Thema... es war knapp ein Jahr, nachdem wir uns kennengelernt hatten, als Hayato plötzlich abends vor meiner Wohnungstür stand. Auf einmal war er wieder da. Ich war natürlich sauer und wollte ihn nicht rein lassen. Doch er war schon immer stärker gewesen als ich. Ich hatte keine Chance.“, meinte James und seufzte schwer. „House, was ich dir jetzt erzähle, habe ich noch nie jemandem erzählt.“, kam es dann leise von dem Jüngeren. Greg nickte und drückte seine Hand. „Es wird nichts zwischen uns ändern.“, erklärte er und Wilson nickte. Das wusste er. Trotzdem tat es gut, das zu hören.
„Hayato wusste nicht, dass ich mittlerweile kein Sub mehr war. Er war lange weg gewesen und hielt es wohl auch nicht für nötig mir irgendwas zu erklären. Er... er hat gegen meinen Willen mit mir geschlafen.“ „Er hat dich vergewaltigt.“, brachte House es auf den Punkt und Wilson nickte. „Aber ich mache ihm keinen Vorwurf. Er dachte... naja weißt du, als wir noch zusammen waren, da hatten wir öfter solche Rollenspiele. Wir fanden es einfach aufregend und da ging es schon manchmal ziemlich zur Sache. Er hat gemeint, das wäre dieses Mal auch so. Hätte ich mein Safeword benutzt, hätte er sofort aufgehört. Er ist kein schlechter Mensch. Aber ich habe in diesem Moment nicht soweit gedacht. Ich war völlig überfahren und hab mich dann irgendwann damit abgefunden. Als er mit mir fertig war, bin ich sofort ins Bad und hab geduscht. Als ich zurückkam, war er wieder verschwunden. Danach sah ich ihn nicht wieder. Bis eben vor ein paar Wochen.“, erklärte James und atmete tief durch. Irgendwie war er froh, dass House es jetzt wusste. Es war so befreiend. Nach all den Jahren war er auch längst darüber hinweg, hatte Hayato verziehen, zumal dieser sich ja auch bei ihm entschuldigt hatte.
House verkniff sich die Aussage, die ihm auf der Zunge lag. Er verstand nicht, wie Wilson mit so einem Kerl überhaupt noch einmal schlafen konnte. Aber offensichtlich hatte er ihm verziehen, dass musste der Ältere akzeptieren, auch wenn‘s ihm schwer fiel. Aber Hayato hatte selbst zu ihm gesagt, dass er es nicht gewusst hatte und es kein Vorsatz war. Das unglaublichste daran war, dass House ihm tatsächlich glaubte. Er hatte ihn ja selbst bei der Session erlebt. Er war kein böser Mensch, es waren alles einfach unglückliche Zustände gewesen.
„Warum ist er damals verschwunden? Hat er dir das wenigstens gesagt?“, wollte der Diagnostiker wissen. Wilson nickte. „Sein Vater war das Oberhaupt irgendeines Yakuzaclans. Frag mich nicht, von welchem, Hayato hat nie darüber gesprochen. Jedenfalls hat der wohl gedroht, mich umzubringen, wenn Hayato sich nicht von mir trennte und zurück nach Japan ginge. Er hat einfach das getan, was er für richtig hielt. Verabschiedet hat er sich nicht, weil... er genau wusste, dass ich ihn nicht hätte so einfach gehen lassen. Naja, du weißt ja, wie ich bin. Ich meine, immer alle Probleme bis ins kleinste Details zerlegen und durchkauen. Darüber reden und... naja, das hätte wohl bei so jemandem wie Hayatos Vater nichts gebracht. Mittlerweile ist er tot und der Clan aufgelöst. Deshalb ist Hayato wieder hier.“
House nickte. „Klingt irgendwie, wie die Story zu einem schlechten Film.“, meinte er und Wilson lachte kurz. „Stimmt. Irgendwie schon.“, stellte er dann fest und blickte House ernst an. „Was letzte Woche passiert ist, tut mir wirklich leid. Weißt du, wir haben uns gestritten und ich habe abends auf dich gewartet. Du bist nicht gekommen und ich war wirklich fertig mit den Nerven und dann taucht zu allem Übel auch noch er auf. Wir haben geredet und er hat sich bei mir entschuldigt. Ich war gerade drauf und dran, zu gehen, als er mich zurückhielt und küsste. Ich hab mich einfach so mies gefühlt vorher, dass ich diese Nähe genossen habe. Es tut mir leid. Natürlich hätte ich nicht mit ihm schlafen sollen. Das habe ich ihm auch nachher gesagt. Er meinte zwar, dass er nicht einfach aufgeben würde, aber ich habe ihm gesagt, dass er den Kampf bereits verloren hätte und ich dir auch alles gestehen würde. Egal, ob du mir verzeihst oder nicht, ich wollte ihn nicht mehr als Partner. Dafür war zu viel passiert. Und meine Gefühle für ihn... sind schöne Erinnerungen, aber auch nicht mehr.“, erklärte James.
House sah ihn ruhig an und antwortete nicht. Wilson schluckte leise. „Meinst du, du kannst mir wirklich verzeihen? Ohne mir in den kommenden Monaten Vorwürfe zu machen?“, wollte er leise wissen und Greg schmunzelte, was seinem geschwollenen Gesicht gar nicht so gut tat. „Hab ich das nicht längst? Meinst du, ich lass mich für jeden grün und blau schlagen, einfach so?“, wollte er wissen und wechselte vom Stuhl auf James Bett. Er rutschte etwas näher und Wilson schluckte überrascht. „Du weißt schon, dass die Zimmer hier Glaswände haben?“, hakte der Jüngere nach, konnte den Blick aber nicht von den blauen Augen nehmen. „Ich weiß.“ „Und dein Team davor steht.“ „Auch das weiß ich, und ich weiß zufällig von einer Wette, die Chase laufen hat. Ich will, dass er sie gewinnt... so kann ich ihm später die Hälfte abknöpfen.“ „Du bist unmöglich! Weißt du das?“, wollte James wissen, als House noch ein Stück näher rückte. „Ich weiß und ich bin es gerne.“, erklärte er und senkte seine Lippen auf die des Onkologen. Es war einfach befreiend, nach allem was sie durchgemacht hatten, tat es unheimlich gut, sich wieder so nahe zu sein.
Wilson legte die Arme um den Hals seines Freundes, vorsichtig, darauf bedacht ihm nicht noch mehr Schmerzen zuzufügen. Greg schob seinen Arm hinter James Rücken durch, um ihn näher an sich zu ziehen. Sie küssten sich nicht lange, aber dafür sehr innig. Als sie sich lösten, schmiegte James sich nur leicht an seinen Freund und schloss die Augen. „Ich hoffe, das hier ist kein Traum, falls doch, will ich nicht mehr aufwachen.“, erklärte Wilson leise und musste lachen. House strich ihm zärtlich über den Rücken und seufzte leise. „James?“ „Hmh.“ „Mir tut es auch leid, was ich alles gesagt habe. Wäre ich nicht so ausgeflippt, wäre es vielleicht gar nicht soweit gekommen.“ „Das muss es nicht. Wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre... ich glaube, ich wäre sofort in das Zimmer gestürmt und hätte auf euch beide eingeprügelt.“, meinte er und seufzte. Dann löste er sich etwas von House. „Ich liebe dich.“, meinte James dann leise und lächelte. „Ich liebe dich auch.“, antwortete Greg und küsste den Jüngeren erneut sanft. „Und jetzt sieh zu, dass du wieder auf die Beine kommst. Wehe, du isst nicht richtig!“ „Wie hätte ich auch letzte Woche was essen sollen, wo du mir immer alles weg gegessen hast?“, wollte Wilson wissen und beide mussten lachen.
„Ich glaub‘s nicht.“, kam es leise und ungläubig über die Lippen des Neurologen. Cameron stand der Mund offen und sie war sprachlos. Damit hatte sie nicht gerechnet. Als Chase diese Wette vorgeschlagen hatte, da hatte sie gelacht und gedacht, die würde sie in jedem Fall gewinnen. Niemals wäre House mit Wilson zusammen.
„Ich hab‘s euch doch gesagt. Beziehungsstress. Eine der häufigsten Gründe, einen Selbstmord zu begehen. Und jetzt Geld her!“, meinte der Blonde und grinste. „Du scheinst so gar nicht erstaunt zu sein.“, meinte Foreman etwas skeptisch und der Australier zuckte mit den Schultern. „Ich hab eben ein gutes Gespür, was solche Dinge angeht.“, erklärte er und hielt jedem seiner Kollegen eine Hand hin. Das war leicht verdientes Geld! „Nein, ich glaube, du hast etwas gewusst.“, meinte sein Kollege und Chase zuckte mit den Schultern. „Und wenn es so wäre, würdest du es nie erfahren. Jetzt macht schon, Leute. Ihr habt verloren!“, das letzte Wort dehnte er extra lange und seine Kollegen zückten endlich das Geld, dass sie ihm schuldeten.
„Was ist denn hier los? Ich dachte, Sie hätten einen Fall.“ „Wir wollten House eigentlich nur informieren, was wir bisher haben und sind dann auf das gestoßen.“, meinte Cameron und deutete auf das Zimmer, in dem Wilson lag. Cuddy blickte sich um und schluckte hart. Einige Sekunden war sie wie zur Salzsäule erstarrt und nicht in der Lage, sich zu bewegen. Doch dann fasste sie sich wieder. „Na los, gehen Sie schon wieder an die Arbeit!“, grummelte sie House‘s Team zu und atmete durch. Während die Jüngeren endlich verschwanden, trat sie an die Zimmertür, klopfte kurz und öffnete diese dann.
„Mir scheint, unser Patient kann plötzlich wieder sprechen.“, kam es leise über ihre Lippen. Sie sah kurz zu House und man konnte einen Anflug von Enttäuschung in ihrem Blick erkennen. Dennoch schien sie nicht wirklich sauer zu sein. „Ich hab doch gesagt... ich bringe Stumme wieder zum Reden. Nur der Trick bei den Lahmen funktioniert noch nicht so richtig. Sonst bräuchte ich meinen Stock nicht mehr.“, meinte House und löste sich etwas von Wilson. Hielt aber immer noch dessen Hand. Mittlerweile wusste es eh vermutlich das halbe Krankenhaus. Dazu brauchte es nur eine der geschwätzigen Schwestern. Tratsch verbreitete sich schneller als alles andere.
„Na immerhin muss ich Sie jetzt nicht in die Psychiatrie einweisen... obwohl... wenn ich mir House so ansehe, bin ich mir noch nicht sicher.“ „Er ist in Ordnung.“, versicherte Wilson leise und schmunzelte kurz. „Sagt der Patient über seinen Arzt. Aber nun gut, was auch immer zwischen Ihnen war, ich hoffe, dass es in Zukunft nicht mehr vorkommt, und vor allem Ihre Arbeit nicht behindert. Sonst werde ich wohl meine Konsequenzen ziehen müssen.“, erklärte sie etwas strenger. „Keine Sorge Mommy, wir werden artig sein.“ „Gut, denn sonst sehe ich mich gezwungen, einen von ihnen zu feuern.“
tbc
Hallo ihr Lieben,
weiter geht’s! Es wäre schon eher online gewesen, wenn ich mal in das E-Mail-Programm auf meinem PC geschaut hätte und nicht hier am Laptop -.-'' den hatte nämlich mein Mann blockiert und deshalb kam die Mail von meiner Betaleserin da an... *seufz* - Männer und Autostartprogramme *grml* dabei sag ich ihm immer, er soll sie schließen! Naja, egal... es geht ja weiter ;)
Vielen Dank erst mal an alle Leser und natürlich ganz lieben Dank an alle, die mir ein Kommi hinterlassen haben! Ich freu mich immer riesig!
@Manni, danke fürs betan :)! Freu mich, dass dir diese eine Stelle so besonders gefallen hat. Der Spruch kam mir einfach so in den Sinn... und ich dachte, der passt zu House *gg*
Jetzt aber allen viel Spaß beim nächsten Kapitel!
LG Mary
********************************
Kapitel 11 – Auge um Auge... oder die Heilung von Dr. Wilson
House hatte sich nach der Session noch mit Hayato unterhalten. Sie hatten eine Vereinbarung getroffen, die er Wilson natürlich nicht vorenthalten wollte, wenn es dazu kam. Trotzdem hoffte er irgendwie, dass er nicht soweit gehen musste.
Es war 8:00 Uhr, als er aufwachte. Draußen war es noch dunkel, wie um diese Jahreszeit üblich und eigentlich hatte er gar keinen Elan, aufzustehen. Vor allem deshalb nicht, weil er das Gefühl hatte, dass jeder einzelne Knochen und Muskel in seinem Körper schmerzte. Hatte er sich gestern so anders verhalten als die Male zuvor? Nun ja, zumindest bei dem Einlauf hatte er sich länger zurückhalten können. Allein der Gedanke daran trieb ihm erneut Schamesröte ins Gesicht. Kein Mensch würde wohl verstehen, warum er sich das freiwillig antat. Er verstand es ja nicht mal selbst wirklich.
Als der Wecker sich bemerkbar machte, brachte er diesen mit einem schweren Stöhnen zur Ruhe und rappelte sich mehr schlecht als recht auf. Das erste, was er feststellte, war, dass sein Bein nicht so arg schmerzte wie sonst. Lag wohl daran, dass dafür alle möglichen Körperteile schmerzten. House gähnte ausgiebig. Er war gespannt, wie Jimmy auf alles reagieren würde. Ob er ihn würde wirklich mit dieser Hauruck-Methode würde retten können. Cuddy war zumindest kurz davor, ihn in eine Psychiatrie einzuweisen und das wollte Greg verhindern.
Seine Blase wollte entleert werden, weshalb er nach seinem Stock griff und ins Bad hinkte. Dort ging er erst mal seinen menschlichsten Bedürfnissen nach und trat dann vor den Spiegel. „Heilige Scheiße...“, entwich es ihm und er starrte entsetzt in das Gesicht, dass ihn anblickte. Seine Wangen waren geschwollen, teilweise leicht bläulich angelaufen und man konnte deutlich sehen, dass seine Lippen aufgeplatzt waren. Komisch, das hatte er gar nicht wahrgenommen. Außerdem hatte er eine dunkelrote Abschürfung am Hals, dort wo das Halsband gesessen hatte. Seufzend hob House seine rechte Hand, um seine Wangen zu betasten, als er auch dort die Male sah. Die Fesseln hatten ihre Spuren hinterlassen. Das würde Erklärungsbedarf hervorrufen! Das Problem war nur, dass er niemandem etwas sagen wollte. Zumindest niemandem außer Wilson. Er musste die Spuren so gut es ging, verdecken. Am besten ein Schal und behaupten er hätte Halsweh. Die Abschürfungen an seinen Handgelenken würde ein Hemd überdecken, das war kein Problem. Er musste nur darauf achten, dass es nicht hochrutschte.
Nun gut, er hatte es ja nicht anders gewollt und sogar darauf bestanden, dass man es sehen konnte. Selbst wenn er Wilson nicht sagte, was Sache war, würde dieser sofort darauf schließen können, was passiert war. Da er nach der Session geduscht hatte, worüber er sehr froh war, denn da hatte er sich noch besser bewegen können als jetzt, wusch er sich kurz, putzte sich die Zähne und zog sich dann an. Er ging in sein Wohnzimmer und überlegte, ob Motorradfahren so eine gute Idee war. Sein Hintern tat immer noch sehr weh. Wie hatte er überhaupt schlafen können? Vermutlich war er einfach viel zu ausgelaugt gewesen, um weiter darüber nachzudenken.
Also am besten ein Taxi rufen, zum Club fahren, seinen Wagen holen und dann ab ins PPTH und verhindern, dass Cuddy Wilson doch noch in eine Geschlossene einwies. Gesagt, getan. Gute 1,5 Stunden später betrat er das Foyer des Krankenhauses. Irgendwie war er ja der irrsinnigen Hoffnung, am Büro der Klinikchefin vorbei zu kommen, ohne dass sie es bemerkte, doch dann hörte er auch schon seinen Namen. „House!“, hielt sie ihn auf und der Diagnostiker überlegte schon, einfach weiter zu gehen. Doch wozu sollte das gut sein? Erstens war er heute noch langsamer als sonst und zweitens würde er ihr sicherlich eh irgendwann im Laufe des Tages über den Weg laufen.
„Ihnen auch einen guten Morgen.“, meinte House süffisant und drückte den Knopf des Aufzuges. „Morgen... oh mein Gott! Was ist mit Ihnen passiert?“ „Ach, eine Kneipenschlägerei. So ein betrunkener Depp nannte mich Krüppel. Können Sie sich das vorstellen?“, wollte House gespielt entsetzt wissen. „Wollen Sie mich veralbern?“ „Ja.“ „Sie wollen mir nicht sagen, was passiert ist.“ „Ganz recht. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen. Ich werde einen Stummen jetzt wieder zum Reden bringen. Ganz wie dieser Jemand aus diesem berühmten Buch... wer war das noch gleich? Ich glaub, der Sohn Gottes.“, meinte House und stieg in den Aufzug, dessen Türen sich glücklicherweise endlich öffneten. „Sie sollten das untersuchen lassen.“, meinte Cuddy ehrlich besorgt. Was sollte sie auch sonst sagen? Der Ältere würde ihr eh nicht sagen, was wirklich geschehen war. Wozu also Kraft verschwenden?
House ging zuerst in sein Büro, warf seinen Rucksack auf seinen Schreibtischstuhl und zog seine Jacke aus. Sein Team war gerade mit irgendwas beschäftigt. „Morgen. Bin bei Wilson.“, rief er nur schnell, bevor ihn jemand auch nur ansprechen konnte und verschwand wieder, zumindest hatte er das gehofft. „House!“, rief Cameron ihm nach. „Was ist mit Ihrem Gesicht?“ „Geht Sie nichts an.“, kam es gleich von dem Älteren und er drückte auf den Knopf für den Fahrstuhl. „Haben Sie das schon untersuchen lassen?“, wollte sie wissen. „Das sollten Sie wirklich. Es könnte was gebrochen sein.“, meinte sogar Foreman leicht besorgt. House schob die Augenbrauen nach oben. „Soweit ich weiß, haben wir einen Fall, also arbeiten Sie an dem und diagnostizieren Sie nicht mich.“, erklärte er ernst und stieg wieder in den Fahrstuhl. Er blickte sein Team an. „Aber... wir wollten Ihnen gerade die Ergebnisse geben.“, meinte Chace etwas irritiert. „Ich habe Sie drei nicht eingestellt, weil Sie so gut aussehen. Ich bin mir sicher, Sie kriegen das hin.“, erklärte House und war froh, als sich endlich die Türen schlossen.
Kurze Zeit später betrat Greg das Zimmer seines Freundes. Da der Jüngere ihn mal wieder ignorierte und somit auch nicht anblickte, zog sich House den Stuhl direkt vor dessen Blickfeld. Danach setzte er sich. Sehr, sehr vorsichtig. Er nahm seinen Schal ab und krempelte seine Hemdsärmel etwas hoch. „Irgendwie ist‘s hier drin warm.“, meinte er und beobachtete den Onkologen. Er konnte sehen, wie sich die Augen seines Freundes vor Entsetzen geweitet hatten. Kein Wunder, so wie er aussah. Er war ja selbst erschrocken, als er sich im Spiegel gesehen hatte. Auf seinem Gesicht zeichnete sich die Frage ab, was passiert war, doch er stellte sie nicht. House musste also einen Schritt weiter gehen.
„Ich war gestern im Club. Hab da deinen Japaner getroffen.“, erklärte er und strich sachte über seine rechte Wange, die noch immer wehtat. „Ich wollte wissen, was du an ihm findest und hab ihn angesprochen. Wir hatten ein paar... naja... sehr lehrreiche Stunden. Er ist wirklich gut. Ich habe ihm erzählt, wies um dich steht. Die Sache ist die...“, House machte eine kurze Pause und blickte seinen Freund eindringlich an. „Ich werde jeden Abend zu ihm gehen, wenn du nicht endlich den Mund aufmachst und wenn ich am Ende hier auf allen Vieren reingekrochen komme. Egal.“, meinte der Ältere leise. Wilson schluckte, blickte den Diagnostiker aber immer noch an. „Er war einverstanden. Willst du wissen, was wir alles gemacht haben? Ich erzähl es dir gerne. Also...“ „Du Idiot!“, kam es leise über Wilsons Lippen. „Wie bitte?“ „Warum? Warum hast du das getan?“, wollte Wilson wissen. Seine Stimme klang heiser und kraftlos. Dennoch war House erleichtert, dass er überhaupt wieder sprach.
„Hast du mir nicht auch etwas Ähnliches angetan?“ „Und dann denkst du, wie er mir so ich ihm, oder was?“, hakte James nach und Greg konnte sehen, wie schwer ihn diese Tatsache traf. House seufzte leise. „Ich hab es getan, weil... du seit Tagen nicht redest und nicht isst.“ „Also bin ich daran schuld?“ „Ich sah es als einzige Möglichkeit, dich aus der Reserve zu locken. Ich wollte, dass du endlich aufwachst und wieder... ich weiß, es ist nicht gerade die feine englische Art, aber...“ „Es ist gar keine Art. Meinst du etwa, so trägst du dazu bei, dass ich mich nicht mehr umbringen will?“, kam es leise von James und Greg rollte mit den Augen. „Hör auf mit diesem Unsinn. Du bist nicht so labil, dass du wirklich suizidgefährdet bist. Du hast dich einfach besoffen und zu viele Pillen geschluckt. Wie oft ist mir das schon passiert und dann hat auch keiner angenommen, dass ich mich...“ „Das war etwas anderes.“ „Nein, war es nicht.“, House wurde lauter und stand auf. Er begann langsam im Zimmer auf und ab zu gehen. „House, lass mich doch einfach in Ruhe.“ „Nein, das werde ich nicht tun und weißt du, warum? Ich will, dass du wieder gesund wirst. Wir haben einiges zu klären.“, meinte House leise.
„Und du meinst, in dem du dich an mir rächst, bekommst du das einfach so wieder hingebogen?“ „Ich hab die ganze Woche versucht, mit dir zu reden, aber du hast mir ja nicht geantwortet.“, erklärte House. „Du hättest einfach nur etwas netter sein müssen.“, kam es jetzt leise von James. „Dann hätte ich dir sicher geantwortet.“ „Das konnte ich nicht. Nicht so direkt jedenfalls, dafür... war ich noch zu sauer.“, erklärte House leise und niedergeschlagen.
James blickte den Diagnostiker an und seufzte schwer. Was erwartete er auch von House? Dass dieser einen Schlüssel benutzte, anstatt ein Brecheisen? Er war nun mal kein einfacher Mensch und eher jemand, der Taten sprechen ließ (egal wie selbstzerstörerisch sie waren), statt es mit Worten zu versuchen. Eben aus dieser Sicht ganz anders als er selbst. Das Schlimme daran war, Wilson konnte noch nicht mal wirklich böse mit ihm sein.
„Lass uns... doch einfach noch einmal von vorne anfangen.“, schlug der Ältere dann plötzlich vor und Wilsons Blick wurde skeptisch. „Du willst es wirklich noch einmal versuchen? Obwohl es beim ersten Mal schon in einem Desaster geendet hat?“ „Machen wir es besser.“, antwortete House und zuckte mit den Schultern. 'Wenn das alles so einfach wäre.', schoss es James durch den Kopf und er richtete sich etwas auf. Gut, er war bereit immerhin wieder mit House zu sprechen und ihm zu erzählen, was geschehen war. Was hatte er schon zu verlieren? Schlimmer konnte es kaum noch kommen.
„Bevor ich dir alles erzähle, habe ich noch eine Frage... wie war es wirklich mit Hayato?“, hakte er leise nach. Das musste er einfach wissen. Er musste wissen, ob es House gefallen hatte und ob er womöglich wieder zu dem Japaner gehen würde. James konnte nämlich nicht mit Sicherheit sagen, ob er das ertragen würde. „Hm, anders. Nicht schlecht, aber anders als mit dir. Er war eben noch ein wenig dominanter, was vermutlich daran liegt, dass er mich nicht kannte und daher weniger Berührungsängste hatte. Keine Ahnung. Jedenfalls... habe ich ihm gleich schon zu Anfang gesagt, dass ich ihn nicht Meister nennen werde, da ich schon einen habe.“, erklärte er und James Gesichtszüge entspannten sich ein wenig. Irgendwie war dieses Geständnis ja schon süß, fand Wilson. Er nickte und atmete dann noch einmal durch. „Gut, dann bin ich wohl an der Reihe.“, meinte er.
„Es wäre mir ganz Recht, wenn du mich einfach drauf los reden ließest und mich nicht unterbrichst.“, bat der Jüngere und House nickte leicht. „Ich war, als ich ihn zum ersten Mal traf, gerade mal 20 Jahre alt. Er kam in die Ambulanz des Krankenhauses in dem ich eines meiner Praktika ableistete. Jedenfalls, war‘s schon einer meiner merkwürdigsten Fälle. Ich arbeitete in der Ambulanz und er kam wegen einer Bisswunde... an seinem Penis. Offensichtlich hatte in einer seiner Unterwürfigen dort gebissen. Ich war damals schockiert gewesen, doch er hatte es relativ locker genommen, mir auch ohne Umschweife erklärt, wie es geschehen war und vor allem, bei was für einem Spiel. Ich war entsetzt und dennoch irgendwie neugierig. Ich fand ihn da schon irgendwie faszinierend. Er bat mich nach der Behandlung um meine Telefonnummer. Die wollte ich ihm erst nicht geben, doch letztendlich habe ich sie ihm doch in die Hand gedrückt.“, Wilson seufzte leise, als er daran zurück dachte. Das war alles schon so verdammt lange her.
„Angerufen hat er zuerst nicht. Er hat gewartet, bis ich 21 war und damit Volljährig. Offensichtlich wollte er sich keinen Ärger einhandeln. Naja, er war damals ja auch schon 35. Also ein gutes Stück älter als ich. Wir haben uns zum Essen verabredet. Auf das eine Date folgte das nächste, bis wir irgendwann im Bett landeten. Ich habe mir vorher nie Gedanken darüber gemacht, ob ich auf Männer stehen könnte. Ich war bis dahin auch immer nur mit Frauen aus. Ab da allerdings musste ich mir eingestehen, dass ich wohl eher bi war als hetero. Irgendwann kam es dann auch dazu, dass er mich in die Szene eingeführt hat. Ich war neugierig und wollte natürlich auch wissen wie es war. Aber ich war auch naiv.“, meinte James und schüttelte lachend den Kopf. „Sehr naiv. Ich hatte bis dahin geglaubt, ich wäre der einzige an seiner Seite. Von wegen. Er hatte eine ganze Handvoll Männer an der Angel. Allerdings war ich der einzige, mit dem er sich auch außerhalb des Clubs traf und von dem er mehr wollte als die bloßen Sessions. Ich hab mich irgendwann dann damit arrangiert, doch wirklich akzeptiert hatte ich es nie.“
Wilson schluckte und atmete tief durch. House blieb wirklich ruhig, dass hatte er irgendwie nicht erwartet, aber er war froh darüber.
„Wir waren gerade 5 Jahre zusammen, als meine Mutter einen schweren Herzinfarkt erlitt. Sie lag einige Wochen auf der Intensivstation, bevor sie letztendlich verstarb. Ich hatte meinen Eltern natürlich nichts von meiner Neigung erzählt, mein Vater war zwar nicht so streng wie deiner, aber verstanden hätte er es nicht. Ich kam gerade von der Beerdigung, mir ging‘s wirklich mies und er war... nicht mehr. Er war weg. Seine Sachen gepackt, keine Nachricht hinterlassen. Einfach weg. Als ich ihn am dringendsten gebraucht hätte. Das war für mich eine der schlimmsten Zeiten in meinem Leben. Ich meine, er war meine große Liebe und plötzlich verschwunden und dann die Situation mit meiner Mutter. Ich hab mich um meinen Vater gekümmert und mich auf meine Ausbildung gestürzt. Dabei lernte ich meine erste Frau kennen. Sie half mir über die Zeit hinweg, allerdings konnte ich sie nie wirklich glücklich machen.“, Wilson lachte kurz abwertend. „Ich konnte keine von ihnen je wirklich glücklich machen. Weil auch keine von ihnen mich je wirklich glücklich gemacht hat.“, erklärte er dann und spürte, wie House nach seiner Hand griff. Er blickte überrascht in die blauen Augen des anderen, der ihm zunickte, dass er weiter sprechen solle. Es war unglaublich, dass Greg auf einmal so gut zuhören konnte.
„Naja, du weißt ja, dass die Ehe nicht lange hielt. Die Scheidungspapiere erhielt ich an dem Tag, an dem wir beide uns zum ersten Mal trafen. Ich wusste damals echt nicht, was ich von dir halten sollte.“, erklärte Wilson und lachte kurz. „Unsere Freundschaft wurde sehr schnell, sehr wichtig für mich. Aber zurück zum Thema... es war knapp ein Jahr, nachdem wir uns kennengelernt hatten, als Hayato plötzlich abends vor meiner Wohnungstür stand. Auf einmal war er wieder da. Ich war natürlich sauer und wollte ihn nicht rein lassen. Doch er war schon immer stärker gewesen als ich. Ich hatte keine Chance.“, meinte James und seufzte schwer. „House, was ich dir jetzt erzähle, habe ich noch nie jemandem erzählt.“, kam es dann leise von dem Jüngeren. Greg nickte und drückte seine Hand. „Es wird nichts zwischen uns ändern.“, erklärte er und Wilson nickte. Das wusste er. Trotzdem tat es gut, das zu hören.
„Hayato wusste nicht, dass ich mittlerweile kein Sub mehr war. Er war lange weg gewesen und hielt es wohl auch nicht für nötig mir irgendwas zu erklären. Er... er hat gegen meinen Willen mit mir geschlafen.“ „Er hat dich vergewaltigt.“, brachte House es auf den Punkt und Wilson nickte. „Aber ich mache ihm keinen Vorwurf. Er dachte... naja weißt du, als wir noch zusammen waren, da hatten wir öfter solche Rollenspiele. Wir fanden es einfach aufregend und da ging es schon manchmal ziemlich zur Sache. Er hat gemeint, das wäre dieses Mal auch so. Hätte ich mein Safeword benutzt, hätte er sofort aufgehört. Er ist kein schlechter Mensch. Aber ich habe in diesem Moment nicht soweit gedacht. Ich war völlig überfahren und hab mich dann irgendwann damit abgefunden. Als er mit mir fertig war, bin ich sofort ins Bad und hab geduscht. Als ich zurückkam, war er wieder verschwunden. Danach sah ich ihn nicht wieder. Bis eben vor ein paar Wochen.“, erklärte James und atmete tief durch. Irgendwie war er froh, dass House es jetzt wusste. Es war so befreiend. Nach all den Jahren war er auch längst darüber hinweg, hatte Hayato verziehen, zumal dieser sich ja auch bei ihm entschuldigt hatte.
House verkniff sich die Aussage, die ihm auf der Zunge lag. Er verstand nicht, wie Wilson mit so einem Kerl überhaupt noch einmal schlafen konnte. Aber offensichtlich hatte er ihm verziehen, dass musste der Ältere akzeptieren, auch wenn‘s ihm schwer fiel. Aber Hayato hatte selbst zu ihm gesagt, dass er es nicht gewusst hatte und es kein Vorsatz war. Das unglaublichste daran war, dass House ihm tatsächlich glaubte. Er hatte ihn ja selbst bei der Session erlebt. Er war kein böser Mensch, es waren alles einfach unglückliche Zustände gewesen.
„Warum ist er damals verschwunden? Hat er dir das wenigstens gesagt?“, wollte der Diagnostiker wissen. Wilson nickte. „Sein Vater war das Oberhaupt irgendeines Yakuzaclans. Frag mich nicht, von welchem, Hayato hat nie darüber gesprochen. Jedenfalls hat der wohl gedroht, mich umzubringen, wenn Hayato sich nicht von mir trennte und zurück nach Japan ginge. Er hat einfach das getan, was er für richtig hielt. Verabschiedet hat er sich nicht, weil... er genau wusste, dass ich ihn nicht hätte so einfach gehen lassen. Naja, du weißt ja, wie ich bin. Ich meine, immer alle Probleme bis ins kleinste Details zerlegen und durchkauen. Darüber reden und... naja, das hätte wohl bei so jemandem wie Hayatos Vater nichts gebracht. Mittlerweile ist er tot und der Clan aufgelöst. Deshalb ist Hayato wieder hier.“
House nickte. „Klingt irgendwie, wie die Story zu einem schlechten Film.“, meinte er und Wilson lachte kurz. „Stimmt. Irgendwie schon.“, stellte er dann fest und blickte House ernst an. „Was letzte Woche passiert ist, tut mir wirklich leid. Weißt du, wir haben uns gestritten und ich habe abends auf dich gewartet. Du bist nicht gekommen und ich war wirklich fertig mit den Nerven und dann taucht zu allem Übel auch noch er auf. Wir haben geredet und er hat sich bei mir entschuldigt. Ich war gerade drauf und dran, zu gehen, als er mich zurückhielt und küsste. Ich hab mich einfach so mies gefühlt vorher, dass ich diese Nähe genossen habe. Es tut mir leid. Natürlich hätte ich nicht mit ihm schlafen sollen. Das habe ich ihm auch nachher gesagt. Er meinte zwar, dass er nicht einfach aufgeben würde, aber ich habe ihm gesagt, dass er den Kampf bereits verloren hätte und ich dir auch alles gestehen würde. Egal, ob du mir verzeihst oder nicht, ich wollte ihn nicht mehr als Partner. Dafür war zu viel passiert. Und meine Gefühle für ihn... sind schöne Erinnerungen, aber auch nicht mehr.“, erklärte James.
House sah ihn ruhig an und antwortete nicht. Wilson schluckte leise. „Meinst du, du kannst mir wirklich verzeihen? Ohne mir in den kommenden Monaten Vorwürfe zu machen?“, wollte er leise wissen und Greg schmunzelte, was seinem geschwollenen Gesicht gar nicht so gut tat. „Hab ich das nicht längst? Meinst du, ich lass mich für jeden grün und blau schlagen, einfach so?“, wollte er wissen und wechselte vom Stuhl auf James Bett. Er rutschte etwas näher und Wilson schluckte überrascht. „Du weißt schon, dass die Zimmer hier Glaswände haben?“, hakte der Jüngere nach, konnte den Blick aber nicht von den blauen Augen nehmen. „Ich weiß.“ „Und dein Team davor steht.“ „Auch das weiß ich, und ich weiß zufällig von einer Wette, die Chase laufen hat. Ich will, dass er sie gewinnt... so kann ich ihm später die Hälfte abknöpfen.“ „Du bist unmöglich! Weißt du das?“, wollte James wissen, als House noch ein Stück näher rückte. „Ich weiß und ich bin es gerne.“, erklärte er und senkte seine Lippen auf die des Onkologen. Es war einfach befreiend, nach allem was sie durchgemacht hatten, tat es unheimlich gut, sich wieder so nahe zu sein.
Wilson legte die Arme um den Hals seines Freundes, vorsichtig, darauf bedacht ihm nicht noch mehr Schmerzen zuzufügen. Greg schob seinen Arm hinter James Rücken durch, um ihn näher an sich zu ziehen. Sie küssten sich nicht lange, aber dafür sehr innig. Als sie sich lösten, schmiegte James sich nur leicht an seinen Freund und schloss die Augen. „Ich hoffe, das hier ist kein Traum, falls doch, will ich nicht mehr aufwachen.“, erklärte Wilson leise und musste lachen. House strich ihm zärtlich über den Rücken und seufzte leise. „James?“ „Hmh.“ „Mir tut es auch leid, was ich alles gesagt habe. Wäre ich nicht so ausgeflippt, wäre es vielleicht gar nicht soweit gekommen.“ „Das muss es nicht. Wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre... ich glaube, ich wäre sofort in das Zimmer gestürmt und hätte auf euch beide eingeprügelt.“, meinte er und seufzte. Dann löste er sich etwas von House. „Ich liebe dich.“, meinte James dann leise und lächelte. „Ich liebe dich auch.“, antwortete Greg und küsste den Jüngeren erneut sanft. „Und jetzt sieh zu, dass du wieder auf die Beine kommst. Wehe, du isst nicht richtig!“ „Wie hätte ich auch letzte Woche was essen sollen, wo du mir immer alles weg gegessen hast?“, wollte Wilson wissen und beide mussten lachen.
„Ich glaub‘s nicht.“, kam es leise und ungläubig über die Lippen des Neurologen. Cameron stand der Mund offen und sie war sprachlos. Damit hatte sie nicht gerechnet. Als Chase diese Wette vorgeschlagen hatte, da hatte sie gelacht und gedacht, die würde sie in jedem Fall gewinnen. Niemals wäre House mit Wilson zusammen.
„Ich hab‘s euch doch gesagt. Beziehungsstress. Eine der häufigsten Gründe, einen Selbstmord zu begehen. Und jetzt Geld her!“, meinte der Blonde und grinste. „Du scheinst so gar nicht erstaunt zu sein.“, meinte Foreman etwas skeptisch und der Australier zuckte mit den Schultern. „Ich hab eben ein gutes Gespür, was solche Dinge angeht.“, erklärte er und hielt jedem seiner Kollegen eine Hand hin. Das war leicht verdientes Geld! „Nein, ich glaube, du hast etwas gewusst.“, meinte sein Kollege und Chase zuckte mit den Schultern. „Und wenn es so wäre, würdest du es nie erfahren. Jetzt macht schon, Leute. Ihr habt verloren!“, das letzte Wort dehnte er extra lange und seine Kollegen zückten endlich das Geld, dass sie ihm schuldeten.
„Was ist denn hier los? Ich dachte, Sie hätten einen Fall.“ „Wir wollten House eigentlich nur informieren, was wir bisher haben und sind dann auf das gestoßen.“, meinte Cameron und deutete auf das Zimmer, in dem Wilson lag. Cuddy blickte sich um und schluckte hart. Einige Sekunden war sie wie zur Salzsäule erstarrt und nicht in der Lage, sich zu bewegen. Doch dann fasste sie sich wieder. „Na los, gehen Sie schon wieder an die Arbeit!“, grummelte sie House‘s Team zu und atmete durch. Während die Jüngeren endlich verschwanden, trat sie an die Zimmertür, klopfte kurz und öffnete diese dann.
„Mir scheint, unser Patient kann plötzlich wieder sprechen.“, kam es leise über ihre Lippen. Sie sah kurz zu House und man konnte einen Anflug von Enttäuschung in ihrem Blick erkennen. Dennoch schien sie nicht wirklich sauer zu sein. „Ich hab doch gesagt... ich bringe Stumme wieder zum Reden. Nur der Trick bei den Lahmen funktioniert noch nicht so richtig. Sonst bräuchte ich meinen Stock nicht mehr.“, meinte House und löste sich etwas von Wilson. Hielt aber immer noch dessen Hand. Mittlerweile wusste es eh vermutlich das halbe Krankenhaus. Dazu brauchte es nur eine der geschwätzigen Schwestern. Tratsch verbreitete sich schneller als alles andere.
„Na immerhin muss ich Sie jetzt nicht in die Psychiatrie einweisen... obwohl... wenn ich mir House so ansehe, bin ich mir noch nicht sicher.“ „Er ist in Ordnung.“, versicherte Wilson leise und schmunzelte kurz. „Sagt der Patient über seinen Arzt. Aber nun gut, was auch immer zwischen Ihnen war, ich hoffe, dass es in Zukunft nicht mehr vorkommt, und vor allem Ihre Arbeit nicht behindert. Sonst werde ich wohl meine Konsequenzen ziehen müssen.“, erklärte sie etwas strenger. „Keine Sorge Mommy, wir werden artig sein.“ „Gut, denn sonst sehe ich mich gezwungen, einen von ihnen zu feuern.“
tbc