Christopher und Ich
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German › Originals
Rating:
Adult ++
Chapters:
31
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Disclaimer:
This is a work of fiction. Any resemblance of characters to actual persons, living or dead, is purely coincidental. The Author (being obviously ME) ;) holds exclusive rights to this work. Unauthorized duplication is prohibited.
12
Frank redet über seinen Stundenplan, jammert über die knappe private Zeit. Er spricht von Fußball und wechselt schnell das Thema, weil er weiß, dass ich mit diesem Sport nichts anfangen kann. Wir reden über Videospiele und über unsere Highscores in Tower Defense. Letztendlich endet die Konversation doch bei Horrorfilmen und wir empfehlen uns gegenseitig einige Titel. Wenn wir uns das nächste Mal sehen, werden wir sie sicherlich im Detail besprechen. Gott sei Dank teilt Frank diese seltsame Passion von mir. Christopher findet nichts an diesen Streifen, ich schaue sie meistens allein. Aber vielleicht ist das auch besser so, einige Hobbies für sich zu behalten.
Christopher spielt Schach. Ich glaube, ich bin einfach zu doof dafür. Genauso wie Poker. Er pokert gern. Nicht im Internet, eher in einer kleinen Runde mit ein paar Freunden und Bekannten, mit einem guten Drink in der Hand. Einige Stunden. Aber nur manchmal. Ich glaube sein primäres Hobby bin nun mal ich. Und das gefällt mir auch ganz gut so. Schließlich kann ich Selbiges über ihn behaupten.
Zwei Stunden bin ich im Fitnessstudio. Ich bin völlig verschwitzt und freue mich über die leere Dusche, genieße das Wasser, welches meinen Körper reinigt und mich die Anstrengung kurz vergessen lässt. Ich föne mein Haar und trete in die Abenddämmerung hinaus. Es ist Mitte April. Langsam sollte es warm werden. Jedenfalls setze ich all meine Hoffnungen darauf. In meiner Wohnung hingegen ist es ziemlich kalt, sofort nachdem ich mich meiner Jacke entledigt habe, reiße ich die Heizung auf. Ich weiß, dass es dauern wird, bis es wärmer wird, also setze ich direkt etwas Wasser für einen Tee auf. Und dann greife ich nach dem Telefon und rufe ihn an. Es ist mittlerweile kurz vor acht.
„Christopher Lang“, ertönt es am anderen Ende.
„Hi, ich bin’s“, sage ich und gieße den Tee ein.
„Ah, wie war das Fitnessstudio?“, fragt er erfreut und ich berichte ihm von den freien Geräten, der handvoll überschminkter Frauen, die die Übungen allesamt falsch ausgeführt haben und sich dabei wunderten, dass alles so einfach ist - und der typischen Anabolika-Gestalten, die es scheinbar in jedem Studio gibt. Wir quatschen kurz über das Wetter und er fragt mich, wie es mit Frank war und wann ich ihn wiedersehen will. Wir sprechen über einen Film, der in wenigen Minuten anfangen soll und Christopher erinnert mich, dass ich Sonntag herkommen soll.
„Was ist denn mit Samstag?“, frage ich ihn schließlich.
„Ich muss einen Mandanten aufsuchen, mich ein bisschen um Papierkram kümmern, einkaufen gehen und am Abend treffe ich mich mit Holger“, erklärt er seelenruhig.
„Zum Pokern?“
„Zum Pokern braucht man schon mehr als zwei Leute, damit es Spaß macht, Niko“, bemerkt er leicht sarkastisch.
„Dann zum Schachspielen“, sage ich sicherer.
„Vielleicht wird es auch dazu kommen. Allerdings wollen wir uns einfach mal zum Essen treffen, ein wenig Wein trinken und dann, ja, vielleicht spielen wir dann eine Runde Schach“, antwortet er mir in dieser süffisanten Manier.
„Hm“, mache ich und setze mich mit meinem halbausgetrunkenen Tee aufs Sofa, um schon mal den Fernseher einzuschalten. Holger. Ja, der Typ von der Kasse an diesem ganz besonderen Abend meines 21. Geburtstages, ein Stammtischgänger und eben auch ein sehr, sehr alter Freund von Christopher. Holger ist mit Martin liiert, seit einer Ewigkeit schon. Viele der Leute bezeichnen sie bereits als „altes Ehepaar“, auch wenn sie gar nicht geheiratet haben. Wie ein gewöhnliches Ehepaar verhalten sie sich eigentlich auch nicht. Letztendlich betreiben sie einen Sexshop – und organisieren Fetischparties.
Eigentlich habe ich sie sehr gern.
„Eifersüchtig?“, neckt Christopher mich, als ich nichts Weiteres sage.
„Vielleicht ein wenig neidisch, dass ich kein Schach spielen kann“, meine ich.
Christopher lacht kalt. „Niko, dein Problem ist einfach, dass du es gar nicht lernen willst.“
„Doch, will ich, aber… es klappt halt nicht.“
„Wenn du willst, starten wir noch einen Versuch…“, bietet er mit milderer Stimme an.
„Mal schau’n…“, sage ich genervt, dass er mich wahrscheinlich ertappt hat. Daraufhin lacht er nur wieder und meint schmunzelnd: „Ja, mal schau’n, Niko…“ Und dann wird seine Stimme plötzlich barsch. „Sonntag. 15 Uhr. Du bleibst über Nacht“, sagt er. „Verstanden?“, lautet die strenge Frage.
„Ja, Christopher!“, antworte ich ihm umgehend und weiß gar nicht, was ich am Samstag ohne ihn machen soll. Lernen. Ja, das wird wohl die in Frage kommende Antwort sein.
„Sei artig, kapiert? Ich rufe dich morgen noch mal an“, beendet er unsere Konversation. „Schlaf gut. Und träum nur von mir…“
„Ja, Christopher. Gute Nacht und bis morgen!“
Der Freitag vergeht schnell.
Ich bin den gesamten Tag an der Uni, die Stunden sind geprägt von Seminaren, Lerngruppen, Projektarbeiten und ich bin gezwungen, meine mir zugeteilten Kommilitonen zu ertragen, ihre zuweilen jedes Sinnes beraubten Gespräche über mich ergehen zu lassen, ihre kläglichen Versuche abzublocken, persönliche und intime Details meines Lebens aus mir heraus zu pressen. Ich hasse es.
Und so drifte ich ab, in meine ganz persönliche kleine Welt, zu der niemand Zutritt erlangen kann. Ich tue so, als sei ich konzentriert, als würde ich meinem Gegenüber lauschen und doch bin ich weit, weit fort.
Ich träume die ganze Zeit nur von ihm.
Denn meine gesamten Gedanken sind von ihm eingenommen. Es gibt kaum Momente, in denen ich nicht an ihn denken würde, mich an seine sanften, sein brutalen Berührungen erinnern, mich nach jenen sehnen würde. Es existieren kaum Augenblicke, in denen ich mir nicht seine Stimme, sein süffisantes Lachen, seine strengen Anweisungen oder sein zärtliches Säuseln ins Gedächtnis rufen würde.
Selbst wenn ein schmales Gefühl der Eifersucht mich erfasst, so weiß ich im Innern doch genau, dass es irrational ist, dass ich es abschütteln sollte, dass er das Recht hat, sich mit anderen Männern zu treffen, seinen engen Freunden, seinen Bekannten. So wie ich es mit Frank tue. Oder Paul. Oder wem auch immer. Und dennoch. Ich bin schon so abhängig von ihm, dass ich jede Minute seiner freien Zeit allein für mich beanspruchen möchte. Auch wenn ich wirklich finde, dass jeder sein eigenes Hobby haben sollte…
Er ruft mich an. Zwei Mal an diesem Freitag. Das letzte Mal sprechen wir, als ich bereits mit zufallenden Augen auf dem Bett liege. Er ist noch unterwegs, muss gleich noch zuhause weiter arbeiten. Er wünscht mir eine Gute Nacht und verspricht, sich auch morgen zwischendurch bei mir zu melden. Ich schaffe es gar nicht, ihm von meiner Tagesplanung in Kenntnis zu setzen, zu müde bin ich und es macht Klick.
Als ich aufwache, ist es schon fast 14 Uhr.
Mein Handy klingelt.
Es ist wieder Christopher. Und ich schaffe es nicht, ranzugehen. Umgehend rufe ich zurück, doch erwische nur die Mailbox.
Fuck!
Ich warte einige Minuten, einfach so daliegend und aus dem Fenster starrend, aber nichts passiert. Beim erneuten Wählen der Nummer erreiche ich wieder lediglich diese nicht wirklich emotionale Mailbox. Habe ich mir nun süße Probleme eingehandelt? Vermutlich. Und ich muss noch bis Morgen auf sie warten…
Mit diesem Gedankengang schleppe ich mich unter die Dusche, doch trotz des fast schon kalten Wassers, welches ich absichtlich einstelle, werde ich einfach nicht wach. Mit meiner Stirn gegen die Kacheln gepresst, schließe ich die Augen und atme tief ein, versuche vergeblich den Schlaf aus meinen Gliedern zu verbannen, lausche dem Rauschen der klaren Flüssigkeit, rieche das süße Duschgel und Shampoo, das ich benutzt habe. Und dann poltert es plötzlich in der Wohnung.
Ich zucke zusammen und drehe mich schlagartig, beinahe instinktiv um, öffne die Duschkabine und reiße ein Handtuch an mich, eile aus dem Badezimmer und… renne direkt gegen Christophers starke Brust.
„Habe ich dich erschreckt?“, fragt er mich amüsiert und umfasst meine Handgelenke grob. Ich atme aus und fange an erleichtert zu lachen.
„Allerdings“, gebe ich zu und betrachte ihn. Er sieht wie immer so frisch aus, seine Augen leuchten und sein Grinsen wird immer breiter. Wieso ist er hergekommen? Eigentlich ist es mir ja egal. Ich bin einfach nur froh, dass er da ist, dass er sich die Zeit genommen hat. Dass ich wichtiger bin als Arbeit, als Schach, als Holger. Und dennoch frage ich ihn: „Was machst du hier? Ich dachte, du hast viel zu tun…“
„Halt die Klappe, Niko“, entgegnet er ruhig und immer noch grinsend und dann befinden sich seine leicht rauen Lippen bereits auf meinen, und mein Handtuch ist weit, weit weg und seine Hände sind einfach überall und seine Zunge umkreist meine so wild… Meine Lungen brennen und wir lassen nur kurz voneinander ab. „Du hast meinen Anruf ignoriert…“, wispert er und leckt prompt die Kontur meines Ohres ab.
„Nein, das ist nicht wahr“, protestiere ich schwach und küsse seinen wunderschönen Hals, während meine Hände sich bereits an seinen Hemdknöpfen zu schaffen machen. „Ich war einfach nicht schnell genug“, murmele ich weiter, während ich in der Gegenwart schnell genug bin, ihm das Hemd auszuziehen.
„Hm“, macht er abfällig und seine Finger bohren sich in mein Fleisch, meine Pobacken. Eilig presse ich meine Lippen auf seine und fordere ihn erneut zum Duell auf. Er nimmt diese Herausforderung an. Wie immer. Er kann mir nicht widerstehen. Und das genieße ich in vollen Zügen. Wie er es schafft, mich von einer Sekunde auf die andere geil zu machen, hinterfrage ich bereits nicht mehr, ich gebe mich meinen von ihm ausgelösten Empfindungen einfach hin, weil es so am besten ist. Weil ich es will. Weil er es so will. Weil wir beide es so lieben.
Wir taumeln auf mein Bett zu. Ich habe seinen Körper bereits von seinem Hemd befreit, seine feine Hose findet ebenfalls den Weg auf den Boden, der Gott sei Dank sauber ist – Christopher würde mich umbringen, wäre das nicht Fall, wenn seine Klamotten so unachtsam dort hinfinden. Ich stöhne auf, als er sich auf mich legt, als sein Gewicht mich in die Matratze drückt und er dabei ungeniert seine restlos harte Männlichkeit gegen mein ebenso steifes Geschlecht presst und mir dabei fest in den Hals beißt. Nein, heute will er sich nicht zurückhalten, gleich wird er mir alles geben.
Ich behalte Recht…
Unbarmherzig stößt er in mich.
Seine Bewegungen sind hart, schnell und kompromisslos.
Ich vergrabe meine Hände in seinem Haar und seine Finger winden sich kräftiger um mein Fleisch.
Feine Schweißperlen bilden sich auf unserer Haut.
Meine Lenden zucken. Das unablässige Kribbeln in meinem Unterleib verteilt sich auf jeden Zentimeter meines Körpers, meine Sinne sind wie betäubt.
Christopher beißt ohne Vorwarnung tief in meine Schulter. Ich schreie auf, gebe den letzten Prozent meiner Selbstkontrolle in diesem gar schon animalischen Laut auf und als ich sein tiefes Seufzen vernehme, komme ich.
Und er füllt mich komplett…
Er hält mich in seinen Armen, während unser lauter Atem nur bedächtig verklingt. Seine Brust ist warm, ich schließe die Augen und lasse die langsam einkehrende Stille auf mich wirken, dieses Gefühl an seinen nackten Körper geschmiegt zu sein. Ich könnte für immer so liegen bleiben, mich gar nicht mehr bewegen. Seine Finger gleiten ganz sachte über meine Schulter, streicheln mich, er gibt mir einen federleichten Kuss auf die Stirn und ich blicke ihn an.
„Ich muss jetzt gleich weiter…“, flüstert er und ich mache einen Schmollmund, bringe ihn zum lachen. „Wir sehen uns doch morgen schon“, fügt er erheitert hinzu und ich seufze.
„Ja, ich muss ja heute auch lernen…“, meine ich und beim Gedanken daran wird mir etwas schlecht.
„Sei fleißig“, murmelt er und dann steht er auf, geht schnell unter die Dusche und noch bevor ich mich überhaupt vom Bett erheben kann, ist er schon wieder fast komplett angezogen und betrachtet mich mit diesem verspielt-süffisanten Blick, und etwas Gefährliches kommt hinzu. Er tritt auf mich zu und seine Hand umfasst grob mein Kinn. Er sieht mir direkt in die Augen. „Wehe, du kommst morgen zu spät“, warnt er mich mit kalter Stimme. Und dann ist er fort und ich sitze immer noch nackt und mit nassen Haaren auf meinem Bett und beobachte, wie sich langsam eine Gänsehaut auf meiner Haut bildet, als sei dies ein wichtiges Experiment.
Ich schnaube grinsend, während ich mich endlich erhebe und meine Kleidung zusammen suche, mich wieder anziehe und diesem trostlosen Tag entgegenblicke, die Materialien ordne, die ich für meine kleine Lernsitzung brauche. Paul und Markus sind seit Stunden online und bombardieren mich direkt mit etlichen Fragen, auf die ich selbst noch Antworten suche. Ich setze einen Kaffee auf und als ich mich endlich, gewillt mich zu konzentrieren, aufs Sofa setze, durchfährt ein stechender Schmerz meinen Hintern und hangelt sich diese wenigen Sekunden meinen gesamten Rücken hoch. Ich muss lachen.
Das macht Christopher öfters, bei mir, wie man es so schön sagt, vorbeischneien. Den Schlüssel zu meiner Wohnung hat er schon seit Ewigkeiten. Eigentlich seit unserer ersten gemeinsamen Woche als Pärchen. Ja, daran erinnere ich mich noch genau, wie er mich mitgeschleift hat in die Stadt, ohne ein Wort zu sagen mit meinem Schlüsselbund in seiner Manteltasche und dann direkt diesen kleinen Laden ansteuerte und kommentarlos eine Kopie des kleinen, silbernen Schlüssels anfertigen ließ. Demonstrativ befestigte er sie an seinem klimpernden Bund, mich angrinsend und ich sagte einfach gar nichts. Weil er mir befohlen hatte zu schweigen. Seinen Schlüssel bekam ich erst später ausgehändigt…
Er liebt es herzukommen und sich kompromisslos zu nehmen, was ihm zusteht. Ich habe zwar eine gewisse größere Entscheidungsmacht in meinen eigenen vier Wänden, ich kann klipp und klar nein sagen zu dem „Vanillasex“, den wir hier bei mir vorzugsweise praktizieren, aber wisst ihr wie schwer das eigentlich ist, wenn er plötzlich vor mir auftaucht und mich anfasst, auf diese ganz besondere Art und Weise, wenn er wie heute meine Handgelenke packt und mich einfach küsst? Ich bekomme dann jedes Mal weiche Knie – und ich werde unfassbar schnell geil. Dann kann ich nicht mehr klar denken. Dann will ich das auch. Schon gut, dass wir beide solch eine Libido besitzen… Es gibt weniger… Diskrepanzen.
Es ist schwer sich auf den trockenen Theoriestoff zu konzentrieren, wenn sein Geruch noch immer so präsent in der Luft ist und ich seine Hände noch immer auf meiner Haut spüren kann. Ich benötige einen weiteren Kaffee und einen kleinen Spaziergang, um mir etwas Klarheit zu verschaffen, um wenigstens ein Fünkchen Konzentration zu generieren.
Christopher ruft erneut an.
„Lernst du?“, fragt er mich mit dieser arroganten, quasi gelangweilten Stimme.
„Ich versuche es“, gebe ich ehrlich zu und lasse die Schultern sinken, als ich meinen neuen Bücherstapel betrachte.
„Hm“, er schmunzelt. „Gib dir Mühe, verstanden?“
„Ja, Christopher…“, säusele ich, an vorhin denkend…
„Schweif nicht ab, Kleiner“, fügt er amüsiert hinzu. „Beste Grüße von Holger.“
„Danke, grüß zurück“, antworte ich mechanisch. Ich werde Holger wahrscheinlich schon am kommenden Donnerstag sehen. Den Termin vergesse ich ganz sicher nicht.
„Wir spielen jetzt, Schach“, verkündet er im blasierten Ton „Und wir sehen uns Morgen. Schlaf gut.“
Es wird spät.
Ich arbeite weiter.
Zwischendurch ziehe ich mir den Film von Frank rein, um mich abzuregen.
Und dann tippe ich wieder wild und rechne und zeichne und zerknülle Papier und schmeiße mit Büchern um mich.
Danach verbringe ich viel zu viel Zeit auf YouTube.
Es ist 3 Uhr morgens.
Ich gehe schlafen.
Meine Lider fühlen sich schwer an, als mich Gepolter im Treppenhaus aufweckt. Wahrscheinlich ein Umzug. Oder diese laute Familie aus dem obersten Stockwerk, die wieder mal Besuch empfängt. Gähnend strecke ich mich und spüre so etwas wie leichten Stolz über den Fakt aufkommen, dass ich sogar vor meinem Wecker wach geworden bin, was eine positive Tatsache ist, da ich es gestern nicht mehr geschafft habe, meine kleine Reisetasche zu packen. Gemächlich richte ich mich auf, ziehe die Vorhänge beiseite und starre kurz auf die bereits zum Leben erwachte Straße.
Es ist ein direkt ins Herz durchdringendes Gefühl, ein Stich, ein Schlag, der den gesamten Körper zum prickeln bringt, als ich mich umdrehe und mein Blick auf die kleine digitale Anzeige meines Weckers fällt. Den ich mir nicht gestellt habe. Der nicht klingeln wird. Der vor bereits mehr als einer Stunde mich schrill aus den Träumen hätte reißen sollen. Es ist 13.30 Uhr. In 1,5 Stunden soll ich bei Christopher sein.
Das schaffe ich nie…!
Panisch renne ich unter die Dusche, ebenso eilig und aufgelöst schmeiße ich Kleidungsstücke und Bücher in meine Reisetasche, packe den Laptop ein und stürme letztendlich aus dem Haus. Ich verpasse den Bus und der nächste kommt erst eine Viertelstunde später. Ich hasse Sonntage! Unter der Nase fluchend betrachte ich die an mir vorbeiziehende städtische Landschaft, die ruhig spazierenden Menschen, die diesen freien Tag genießen. Die kleine Reise scheint eine Ewigkeit zu dauern. Die nächste Verbindung verpasse ich beinahe. Ich sprinte die Straße zu diesem imposanten Bau hinauf, falle auf der Treppe beinahe hin, nur um vor Christophers Haustür realisieren zu müssen, dass es fünf nach vier ist. 16:05 Uhr sagt mir auch mein Handy, meine Armbanduhr hat mir leider keinen Streich gespielt. Meine Lungen brennen von der minimalen Anstrengung. Ich kann spüren, dass mein Gesicht in ein unangenehmes Rot getaucht ist. Ich betätige die Klingel.
Und er lässt mich warten. Minuten verstreichen, ohne dass ich auch nur ein Geräusch aus der Wohnung vernehmen kann, es bleibt vollkommen still und ich weiß, dass dies der kleine Anfang meiner mich erwartenden Strafe ist. Gehorsam bleibe ich vor der Tür stehen und wage es nicht, ein weiteres Mal zu klingeln. Nach einer halben Stunde des gemächlichen Kälteeinzugs, bin ich mir meiner jedoch nicht mehr so sicher. So etwas wie Verwirrung erfasst mich und ich beginne in dieser Unsicherheit auf meiner Unterlippe zu kauen und von einem Fuß auf den anderen zu treten.
Christopher lässt mich gern warten. In diesem Fall habe ich es sogar mehr als verdient. Aber eine halbe Stunde? Ich nehme all meinen Mut zusammen und klingele ein weiteres Mal, ganz vorsichtig, so als hätte ich Angst, der Klingelknopf könnte abfallen, bediente ich ihn mit zu viel Druck. Und wieder passiert absolut gar nichts.
Erfasst mich so etwas wie leichte Sorge? Vielleicht.
Ich weiß nicht, warum ich es tue, aber ich greife nach meinem Schlüsselbund. Vermutlich ist es ein großer Fehler, den ich begehe. Vielleicht hat Christopher aber auch schäumend vor Wut die Wohnung verlassen und sich mit jemand anderem getroffen, um ein Exempel zu statuieren. Es liegt an mir, das herauszufinden.
Das knackende Schloss erscheint mir übertrieben laut, so als würde es durch das gesamte Treppenhaus hallen. Dass dies meine persönliche Einbildung ist, verstehe ich auf Anhieb. Mit Vorsicht drücke ich nun die massive Holztür auf und erstarre umgehend. Er steht im Flur. Die Arme vor der Brust verschränkt lehnt er lässig an der Wand und betrachtet mich mit finsterer Miene. Mein Herz beschleunigt seinen Rhythmus und meine Knie scheinen unmittelbar nachgeben zu wollen. Ich sage nichts, sondern trete schweigend in den Flur, bedacht, die Tür so leise wie möglich hinter mir zu schließen. Das zufallende Schloss erscheint mir dennoch ebenso laut wie eben.
„Auf die Knie.“ Seine tiefe Stimme schneidet die Luft wie ein Schwert. Unverzüglich lege ich die Tasche beiseite und folge seiner knappen Anweisung, den Blick senke ich zu Boden. Lange Zeit sagt er nichts und ich spüre, wie sich Schweiß auf meiner Stirn sammelt und ich meine ansteigende Nervosität nicht mehr unterdrücken kann.
Dann tritt er auf mich zu. Zwei Schritte und er steht direkt vor mir. Bedrohlich langsam geht er in die Hocke. Umso erschrockener bin ich, als seine Finger urplötzlich gewaltsam mein Kinn anpacken und er mich so zwingt, ihn anzusehen, in seine von Wut gezeichneten Kristalle zu blicken. „Eine Stunde, Niko?“, lauten seine sarkastischen Worte. Es ist keine Frage, auch wenn er sie als solche mit ungläubiger Stimme postuliert. „Eine komplette Stunde?“, wiederholt er auf selbige Art. Und dann schnaubt er wütend und schleudert meinen Kopf zur Seite, sodass ich fast das Gleichgewicht verliere. „Zieh dich aus“, befiehlt er gereizt und steht wieder auf, während ich mich hastig daran mache, seinen Worten Folge zu leisten, bis ich komplett nackt bin und bis meine gesamten Klamotten ein penibel gefalteter Stapel sind.
Er reißt ihn mir förmlich aus der Hand und zischt noch ein „bleib so“ in meine Richtung, bevor er verschwindet. Dieses Mal lässt er sich nicht viel Zeit, dieses Mal ist er schnell wieder an meiner Seite und befestigt mein Halsband so ruppig, dass er mir dabei glatt einige einzelne Haarsträhnen ausreißt. Ich zucke etwas zusammen und er ignoriert meine Reaktion. Die Leine ist bereits an dem dicken Ring in der Mitte befestigt. Ich kann keinen weiteren Gedankengang formen, denn Christophers Finger streichen durch mein Haar; brutal reißt er meinen Kopf im nächsten Moment in den Nacken und sieht mir direkt in die Augen.
„Solange ich es dir nicht anders sage, bleibst du heute auf allen Vieren, verstanden?“, erklärt er mit eisiger Stimme und ich antworte ihm schwach: „Ja, Christopher.“ Und schon zieht er mich durch den Flur in Richtung des Schlafzimmers. Wie immer ist es schwer ihm krabbelnd zu folgen, viel zu schnell bewegt er sich heute und ich rutsche kurz vor unserem Etappenziel aus. Ein rasender Schmerz jagt durch meinen Körper, als er stehen bleibt und mich an meinen Haaren wieder hoch zerrt. Ich zische auf und beiße mir umgehend auf die Zunge, um nicht noch mehr gequälte Laute von mir zu geben. Es geht weiter und ich schaffe es jetzt, ihm zu folgen. Direkt in die Mitte unseres Zimmers führt er mich und bedeutet mir, mich auf die Matte zu knien, auf weitere Anweisungen zu warten.
Ich verspüre ein bedrohliches Kribbeln in meinem Magen.
Christopher ist verdammt sauer.
Und er wird mich verdammt hart dafür bestrafen.
Ein Grinsen formt sich auf meinen Lippen. Ich bin definitiv gestört. Ich liebe das.
Abermals zerrt er an der Leine und das Lederhalsband drückt mir wieder für einen kurzen Moment die Luft ab, als ich ihm hinterher stolpere. Er zieht mich in die linke Ecke des Raumes, genau vor das Podest, auf dem sein Herrenstuhl steht; dort, wo an der Decke bestimmte Vorrichtungen angebracht sind, um gewisse Dinge aufhängen zu können, je nachdem, auf was Christopher, auf was mein Master, gerade Lust hat.
„Steh auf“, befiehlt er barsch und als ich dies tue, reißt er mir beide Arme nach hinten, auf den Rücken. Umgehend spüre ich das Seil, welches er um meine Oberarme bindet. Christopher besitzt viele Seile, verschiedene Seile; dicke Seile, dünne Seile, blaue Seile, weiße Seile... Ich weiß nicht, welche Farbe diese Schnur hat. Ich kann nur sagen, dass sie lang ist, denn als er meine Oberarme miteinander verbunden hat, die nun schmerzvoll hinter meinem Rücken fixiert sind, spüre ich seine Hände und das Seil nun auch direkt an meinen Handgelenken, die nun ebenfalls aneinander gebunden werden. Ich höre, wie das lange Ende der Schnur zu Boden fällt und als ich meinen Blick senke, erkenne ich es – der blaue Strick. Das längste Seil. Das welches er immer für...
„Spreiz die Beine“, sagt er barsch und ich mache es umgehend. Dann erst erkenne ich, dass Christopher die Spreizstange in der Hand hält, während er in die Hocke geht. Er befestigt die schwarze Fußfessel mit Klettvorrichtung zuerst an meinem linken Fuß. Dann packt er meinen rechten Knöchel und zieht ihn noch ein bisschen weiter zur Seite, so heftig, dass ich schon wieder fast die Balance verliere. Aber die Spreizstange war nun mal ein paar Zentimeter länger als der Abstand zwischen meinen Beinen... Jetzt passt sie perfekt zwischen meine Knöchel und selbst wenn ich nun meine Beine wieder zusammenführen wollte, könnte ich es nicht mehr. Unbarmherzig werden sie durch die metallische Stange, die an die Fußfesseln befestigt ist, auseinander gedrückt. Ich schlucke.
Christopher tritt an den kleinen Kasten an der Wand heran und betätigt einen Hebel. Ich kann deutlich hören, wie der Haken heruntergefahren wird. Kurz vor meinem Gesicht bleibt er in der Luft hängen und Christopher tritt grinsend an mich heran. Gehorsam senke ich den Blick, doch er greift wieder nach meinem Kinn und drückt meinen Kopf nach oben. „Eine Stunde Niko...“, säuselt er und leckt über meine Lippen. Mehr nicht. Denn er hebt das Seil auf und führt es durch den dicken Haken. Mit dem langen Ende bewegt er sich wieder auf den Kasten zu, aktiviert erneut diesen Hebel, ganz langsam, ganz vorsichtig. Ich weiß, was kommt.
Der Haken bewegt sich nach oben; Christopher gibt das Seil nach, was mit nach oben gezogen wird, hoch an die Decke, bis die Schnur gespannt ist; meine Arme werden mitgezogen, angehoben; automatisch senkt sich mein Oberkörper, ich muss mich nach vorne beugen; Spannung baut sich auf, in all meinen Muskeln; meine Arme schmerzen, mein Rücken tut weh.
„Ah!“, zische ich, als der Schmerz unerbittlich wird. Sofort drückt Christopher den Hebel zurück und meine Arme gehen einen Tick zurück. Minimal.
„Geht das so?“, fragt er milder.
„Ja, Christopher“, wispere ich, gezwungen in diesem Winkel den Boden anzustarren.
Strappado. So nennt sich diese Foltermethode. Sie stammt ursprünglich aus dem Mittelalter. Nur, dass einem dort die Schultern ausgerenkt wurden. Und man nicht auf dem Boden stand, sondern an seinen Armen von der Decke hing... Schmerzvoll ist die moderne Variante dennoch allemal.
Christopher fängt an mich zu umkreisen, wie ein Raubtier, das mit seiner Beute spielt, sich anpirscht und sie dann verspeist. Doch er will lediglich sein Werk bewundern. Ich kann seinen taxierenden Blick auf meiner nackten Haut deutlich spüren. Direkt hinter mir kommt er zum Stehen. Ich meine ihn atmen zu hören. Ich schließe die Augen. Und dann spüre ich bereits seine Finger, die zärtlich über meine Pobacken streichen, nur um dann in selber Manier durch meine ihm offenbarte Spalte zu fahren und mir diese Schauer über den Rücken zu jagen.
Ohne Vorwarnung packt er meine Hoden viel zu fest an. Ich heule auf vor Schmerz. „Niko...“, knurrt er und ich beiße mir sofort auf die Zunge, versuche die Klappe zu halten, während er immer noch so kraftvoll zudrückt, dass ich am liebsten schreien würde. „Eine Stunde...“, wiederholt er die schon vorher geäußerten Worte. „Holger ist gleich für eine kleine Schach-Revanche da“, erklärt er ruhig und der Druck, den seine Hand ausübt, wird weniger. Ich blinzele. Holger...? „Da ich nicht mehr damit gerechnet habe, dass du kommst, musste ich mir schließlich Ersatz suchen“, erklärt er in diesem bösartig-amüsierten Ton und ich weiß, dass er lügt, dass dies einfach ein weiterer Teil meiner Strafe für das Zuspätkommen ist. „Ich lasse die Türen auf...“
Und dann verpasst er mir einen so ordentlichen Klaps auf meinen Hintern, dass ich aufjaule und alles durch mein gleichzeitiges Zusammenzucken für diesen kurzen Augenblick gleich doppelt so weh tut wie vorher. Und Christopher... Christopher lacht, während er den Raum verlässt.
Dieser... Schuft.
Ich schließe die Augen.
Es vergehen einige Minuten.
Meine Sinne schärfen sich.
Ich kann die Klingel hören und dann Stimmen. Ja, das ist Christopher, der da gerade spricht. Holger kann ich nach einiger Zeit auch erkennen. Dann wird es still. Sie reden nur noch sporadisch miteinander. Die Schachpartie hat wahrscheinlich schon begonnen.
Meine Arme werden steif.
Mein gesamter Rücken schmerzt, es ist ein unbeschreibliches Ziehen, welches mit jeder vergangenen Minute deutlicher, intensiver wird.
Das ist auch neu.
Dass er plötzlich jemanden anders ins Haus lässt, wenn ich... wenn wir...
Wird er ihn reinholen? Wird er Holger mich sehen lassen?
Mein Herzschlag beschleunigt sich. Ich werde nervös.
Holger ist auch ein Master. Zwar leben Martin und er das nicht so extrem aus, wie Christopher und ich, aber... Ein Master ist ein Master. Tauschen sie sich gerade aus, während sie konzentriert die Figuren auf dem Brett verschieben? Weiß Holger überhaupt, dass ich hier vollkommen nackt und gefesselt verweile? Dass Christopher mich gerade bestraft?
Ich schließe die Augen und versuche noch intensiver zu lauschen. Wie viel Zeit wohl schon vergangen ist? Ich kann es einfach nicht abschätzen.
Die Stimmen werden wieder lauter. Ein Lachen dringt zu mir. Ich bin mir sicher, dass ich die Eingangstür zuschlagen höre. Schritte nähern sich. Dann wird es wieder ruhig. Mühsam hebe ich den Kopf gerade so an, wie es mir in dieser Stellung überhaupt möglich ist. Ich erblicke den Masterstuhl nur knapp, Christopher hat auf ihm Platz genommen, die Beine übereinander geschlagen, er ist allein. Mein Nacken schmerzt so sehr, dass ich den Kopf wieder senken muss. Ich fühle mich, als würden meine Arme gleich abfallen. Unweigerlich keuche ich. Und er schmunzelt.
„Tja, wie es aussieht hat Holger schon wieder verloren“, erzählt er mir dann völlig ruhig, so als würden wir uns einfach am Tisch gegenüber sitzen und wie ein ganz normales Pärchen über unseren Tagesablauf unterhalten. Allerdings sieht unsere Realität gänzlich anders aus. Langsam halte ich es in dieser Position nicht mehr aus... „Ich habe mich ein wenig mit Holger unterhalten“, fährt er ruhig fort. „Er meinte, ich sei nicht streng genug zu dir und dass du deswegen ständig meine Zeitangaben missachtest.“ Haben sie sich also doch über mich geredet!
Und dann fange ich an zu grinsen.
Christopher nicht streng genug?
Holger hat ja keine Ahnung!
Aber Holger und Martin lassen sich auch nicht auf 24/7 ein. Nein.
Holger schlägt Martin auch nicht mit der blanken Hand. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass er ihn auch in ihrer Anfangszeit nicht einfach so vorm Kino hat stehen lassen, in dieser Schweinekälte. Ich mutmaße, dass Holger Martin auch nicht ständig nackt in der Wohnung rumlaufen lässt, oder Martin die ganze Zeit auf dem Boden knien muss, wenn sie einen Film gucken und Holger gerade mal danach ist, seinen Sub zu quälen. Nein. Die beiden haben feste Zeiten, eine Stunde hier, eine Stunde da. Strikte Linien. Holger hat keine Ahnung!
„Du befindest dich in solch einer Lage und grinst immer noch so frech?“, schreckt Christophers deutlich amüsierte und süffisante Stimme mich auf. Er steht direkt vor mir. Wieso habe ich nicht bemerkt, dass er sich bewegt hat? War ich so in Gedanken? Ich erschrecke ein weiteres Mal, als er den Hebel betätigt und eine Welle der Erleichterung durch meine Arme fließt, als sie endlich nach unten gelassen werde. Ich keuche auf, als ich meinen Rücken wieder gerade durch drücke, wieder aufrecht stehen kann. Mein Körper fühlt sich taub an.
Er löst die Fußfesseln, entnimmt die Spreizstange und ich fange an, meine Beine langsam zu strecken, wieder Energie in sie zu pumpen, damit ich nicht umfalle. Von hinten tritt Christopher wieder an mich heran und beginnt ganz langsam das Seil zu lösen. Meine Haut, die es vorher bedeckt hat, kribbelt ganz leicht, als die Luft wieder an sie heran kommt. Gehorsam blicke ich den Boden an und bekomme nur aus den Augenwinkeln mit, wie Christopher die Schnur penibel aufwickelt und dann beiseite hängt.
Ich weiß, was jetzt kommt, meine ihn bereits auf das kleine Salbenschränkchen blicken zu sehen, aber ich täusche mich
. Es ist noch nicht vorbei. Er ergreift die Leine, zieht mich harsch an sich heran, sodass ich mal wieder gegen seine Brust pralle. Er grinst diabolisch. Und schlägt zu. Richtig, richtig hart.
Meine rechte Wange brennt und ich entschuldige mich umgehend wegen meines kleinen Missgeschicks: „Es tut mir Leid, Christopher.“
„Vielleicht wäre es nun auch endlich mal angebracht, dich für dein fürchterliches Zuspätkommen zu entschuldigen und für die Tatsache, dass du keine Geduld aufbringen konntest und einfach so in meine Wohnung gedrungen bist?“, zieht er mich streng auf und drückt mein Kinn mit seinem Zeigefinger leicht nach oben, sodass ich in dieses Blau schauen muss.
„Es tut mir Leid, Christopher“, murmele ich erneut, während es überall auf meiner Haut prickelt. Sein Blick ist so tief. Es ist, als würde er in mein Innerstes mit seinen Augen dringen. Ich liebe ihn so sehr...
Er küsst mich. Verlangend. Gierig dringt seine Zunge in meinen Mund und ich komme ihr mit meiner entgegen. Sie stupsen sich an, gleiten übereinander, immer und immer wieder. Seine Hand ist in meinen Nacken gewandert, die andere direkt auf meinen Po. Vorsichtig umfasse ich seine angespannten Oberarme. Ist er genauso erregt wie ich? Ja. Aber dann drückt er mich von sich weg, die Leine wieder in seiner Hand ruhend. Er lacht. Es ist ein eisiges Lachen. Und dann blickt er mich grinsend an.
„Oh nein“, haucht er, den Kopf ganz leicht schüttelnd. „Denk ja nicht, dass ich dich jetzt einfach so ficken werde, Niko.“
Wieder zieht er viel zu harsch an der Leine, bringt mich beinahe zum stolpern.
Er führt mich zum Andreaskreuz.