You get what you give (Supernatural)

Kapitel 13


Acht Stunden später rollte der geklaute Wagen langsam auf den Schrotplatz und Dean streckte sich etwas...Er war müde, wollte einfach nur schlafen, doch er würde erst Bobbys Kühlschrank plündern und dann seinen Engel vernaschen oder mit ihm kuscheln...oder andere Dinge machen...Sanft stupste er Sam an. "Sammy...aufwachen!!!"

„Uhhhhaahh…oh schon da? Klasse!! Ich freu mich richtig!! Wir haben Bobby schon so lange nicht mehr gesehen.“, sagte der Jüngere und stieg aus dem Auto aus.

Dean grinste, schnappte sich die zwei Taschen vom Rücksitz und warf Sam seine Tasche hin. "Ja...das stimmt...Wann war das letzte Mal?? Vor 5 Jahren??' Zwischendrin nur telefoniert... hahaha! Er hat sich bestimmt nicht geändert…"

„Keine Ahnung aber so ungefähr kommt das hin.“, sie schritten beide auf die Eingangstür zu und Dean klopfte an.

"Hm...ob er uns eine reinhaut???"

"Wieso sollte er denn??? Hmmm???"

~~~*~~~

Bobby war gerade dabei sich eine Tasse Kaffee zu gönnen, als er Autoreifen hörte und Sekunden später das Klopfen an seiner Tür. Konnten es schon die Jungs sein? Er stellte die Tasse ab und schritt zu Tür, welche leise quietschend aufging. "Na, da seid ihr ja endlich…", lächelte der Bärtige und begutachtete erstmal einen nach dem Anderen, bis er schließlich Sams Haare durchwühlte und ihn an sich drückte. Auch Dean musste daran glauben und wurde erstmal ordentlich gedrückt. Zu lange war es her, als er die beiden Miniatur-Winchesters gesehen hatte. "Na kommt rein...ich habe gerade Kaffee gemacht."

"Cool...wenigstens auch an das Frühstück gedacht??? Sammy und ich haben Kohldampf, nicht Sam???", er zwinkerte dem Braunhaarigen zu.

"Oh ja, Kaffee kann ich jetzt gut ab…ähm…Aber Bobby, eine Frage vorher noch…Sag schon! Weißt du, wo Dad ist???", erwartungsvoll schaute Sam den Alten an.

Dean starrte überrascht von Sam auf Bobby...Was würde er Ältere sagen?? Wusste er vielleicht etwas?? Etwas, was Dean nicht wusste? Die Augen wurden größer.

Bobby sah Deans Reaktion. Die Frage, welche in seinem Gesicht zu lesen war, doch...Er würde lügen, das hatte er John versprochen. Weder Sam noch Dean durften je erfahren, wo John war.
Dieses Versprechen musste Bobby ihm geben und er würde es auch nicht brechen, auch wenn es ihm weh tat, dass er seine Jungs im Unwissen ließ und er selbst es nicht gut heißen konnte.
"Tut mir Leid, Sam...du weißt ja, wie John ist. Der meldet sich bei mir sowieso nie ab.", er presste die Lippen aufeinander und marschierte schließlich in die Küche, "Der Kühlschrank gehört euch. Aber nicht alles auf einmal, haha." Er ließ sich mit der Tasse Kaffee auf einen Stuhl nieder und griff nach der Zeitung.

„Für wie doof haltet ihr mich eigentlich alle...Bei Dean bin ich es ja schon gewohnt, aber Bobby komm schon…Ich bin 18 Jahre.“, platzte es aus Sam heraus. Die Reaktion von Bobby war doch irgendwie nicht echt. „Sag es mir doch bitte...“, doch Sam sprach nur noch mit Bobbys Rücken. Schnell drehte er sich zu Dean um.
„Darf er mir nichts sagen oder was?“, zischte er seinem Bruder zu, „Ich hab doch genauso ein Recht zu wissen, was los ist oder wo Dad ist. Verdammt Dean!!!Rede endlich.", rief er aufgebracht, "Oder meinst du, Bobby lädt uns aus heitererem Himmel ein. Nach 5 Jahren.“

Dean schluckte. "Sammy...warum denn??? Darf Bobby es nicht?? Verdammt Sam...wenn ich wüsste, wo Dad ist, dann würde ich ihn anrufen und zur Sau machen....Aber wenn er auf der Jagd ist, dann braucht er seine volle Konzentration! Du kennst ihn und jetzt hör auf an ihn zu denken...Scheiße auch!", brummte Dean und wandte sich ab.

Sam blickte seinem Bruder nach. "Hier stinkt trotzdem ganz gewaltig was DEAN.", sagte er mit Nachdruck in der Stimme, setzte sich dann auch an den Tisch und griff sich von Bobby einen vollen Becher Kaffee. Sams Augen verengten sich zu Schlitzen und trotzig blickte er seinen Bruder an. "Ich bekomme das schon noch raus.", dann nahm er einen Schluck vom Kaffee und wandte sich an Bobby, „Und wie geht es so?? Wie läuft das Schrottgeschäft??“

Bobby hustete kurz, als er Sams Worte hörte, doch er hoffte, dass es dazu nicht kommen würde. Immerhin sah Dean nicht so aus, als ob er Sam irgendetwas sagen würde und außerdem war er sicher nicht so blöd und hatte den Brief vernichtet. Er ließ die Zeitung sinken und nippte an seinem Becher. "Blendend…", meinte er nur, "Und wie geht es euch?", er blickte von einem Augenpaar zum anderen, "Ihr könnt euch übrigens bedienen, wenn ihr Hunger habt. Hab extra noch eingekauft."

"Blendend, aber frag doch Dean! Der weiß ja über alles Bescheid, sogar auch über mich.", sagte Sam gekränkt und trank still seinen Kaffee weiter.

"Uns geht es gut..nur müde...Dad ist ja abgehauen zur Jagd. Wir werden uns schon noch bedienen, aber erst, wenn wir geschlafen haben oder davor ich weiß nicht...Mein Hirn ist matsch, da hilft auch kein Kaffee..."

"Ihr könnt im Wohnzimmer schlafen, wenn ihr wollt. Ein Luxusbett kann ich euch leider nicht bieten…", grinste er und stellte seine Tasse ab.

"Ha, ha...ja danke Bobby das wird reichen. Ich hab schon ganz woanders geschlafen. Das wird uns schon reichen.", nickte Sam, stand auf und begab sich langsam zum Wohnzimmer.

Bobby beobachtete, wie die Tür ins Wohnzimmer zuging und wandte sich an Dean, welcher neben dem Kühlschrank stand. "Du solltest auch schlafen, Dean. Die Fahrt war bestimmt nicht kurz."

"Vielleicht...Vielleicht sollte ich Sam aber auch seinen Arsch versohlen, so wie gestern!"

Bobby runzelte die Stirn, verkniff sich jedoch weitere Kommentare, schließlich ging es ihn nichts an, was die beiden im Schlafzimmer machten. "Vielleicht würde auch schon reichen, wenn du ihm die Wahrheit erzählst…", sagte er nur, stand auf und öffnete den Kühlschrank. Er griff nach einer Flasche Bier und hielt die andere Dean hin.

"Vergiss es Bobby...niemals...", gab Dean ernst von sich, "Ich werde Sam...", er horchte kurz, doch nichts drang an sein Ohr, "niemals etwas davon erzählen, dass Dad einfach abgehauen ist...", er leerte das Bier mit einem Mal, "Verstanden?"

"Es ist deine Entscheidung.", der Bärtige zuckte mit den Schultern und ließ sich mit der Flasche Bier auf den Stuhl nieder, "Und...was habt ihr jetzt vor?"

"Unser eigenes Ding durch ziehen...Jagen...das alles...Sam schick ich zur Schule, während ich uns was suche und auch Jagen gehe...Ich bin nicht wie Dad, will es auch nie werden...", murrte Dean.

Sam öffnete leise die Tür einen Spalt breit um zu lauschen. Er hörte aber nur undeutliches Gemurmel und setzte sich wieder auf Sofa zurück.

"Und wie ist John deiner Meinung nach?", fragte Bobby mit gehobener Augenbraue, "Er ist ein Mistkerl, das wissen wir wohl alle…", beantwortete er seine Frage selbst, "Aber...ich weiß nicht, was zwischen euch dreien passiert ist. Aber denk nicht, dass John es einfach fiel...also die Entscheidung. Er hätte es sicher anders gedreht, wenn er könnte.", er nahm einen großen Schluck und fuhr mit dem Handrücken über seine feuchten Lippen, "Wenn ihr wollt, kann ich euch ein paar Aufträge geben. Sind nur einfache Geister. Die dürften für dich kein Problem sein...was du nur John zu verdanken hast."

"Pfff...lass mich mit John in Ruhe...Zeig mir lieber was er mir hinterlassen hat?", Dean sah auf seine leere Flasche und blickte dann wieder zu Bobby...

Bobby seufzte und stand auf. "Du bist genauso stur, wie dein Vater!", zischte er und wackelte aus dem Haus. Er blickte nach hinten, um sich zu vergewissern, dass der Blonde ihm folgte und blieb schließlich vor einem schwarzen Wagen stehen. "Das ist es…", sprach Bobby mit ruhiger Stimme.

Dean fiel die Flasche aus der Hand, die auf den Boden zerschellte. Unglauben machte sich in ihm breit...Er hätte beinahe geweint...
Dort stand das Auto, was er vor knapp 5 Jahren hier gesehen hatte. Damals war es noch ein Schrotthaufen gewesen...
Jetzt ist es eine Schönheit...schwarzer mattglänzender Lack, in welchem sich die untergehende Sonne widerspiegelte. Chromfelgen, beigefarbene Ledersitze, eine durchgehende Sitzbank und nicht wie beim Pickup... Dean standen Tränen in den Augen. John hatte ihm damals gesagt, dass Dean irgendwann so ein Auto besitzen würde....
"Bobby...er..."

"Hat er…ja…", nickte Bobby und seine Hand verschwand in seiner Jeanstasche. Er angelte den Schlüssel und hielt sie Dean vor die Nase.

Dean liefen Tränen, die er sich wegwischte. "Dieser......Gott...die ganzen Jahre...War er es?? Hat er den Wagen repariert?"

"Ja...der Bastard wusste, wie man es richtig macht…", seufzte der Bärtige und wackelte mit dem Schlüssel, "Also was ist...Willst du ihn oder nicht?"

Dean griff die Schlüssel... "Sam wird nie erfahren, von wem es ist, verstanden??", er stieg ein und startete zum ersten Mal den 1967 Chevrolet Impala.


"Was werde ich nicht erfahren, Dean.", sagte Sam und kam langsam auf die beiden zu.

Bobby zuckte zusammen. Dank des lauten Gröhlen des Motors hatte er Sam nicht kommen hören. "Ach…", sagte er und kratzte sich am Kopf, "Dass ich den Wagen repariert hatte und eigentlich verkaufen wollte...aber jetzt geb ich's euch...damit ihr einen fahrbaren Untersatz habt."

"Genau Sam...und er wollte dir nicht erzählen, wem er das geben wollte haha! Der wollte es tatsächlich für 1000 Dollar verhökern das Schmuckstück und wir kriegen es umsonst!", er schritt zu Sam, nachdem er den Motor ausgemacht hatte, "Komm her Sammy..."

"Oh, ähm okay...danke Bobby.“, völlig baff von der ganzen Situation sah er Dean ein wenig überfordert an, „Hey, wenn das dann unserer ist, dann lass mich fahren.“, schnell griff sich Sam die Schlüssel aus Deans Hand und sprang in den Wagen, startete ihn und fuhr mit laut aufheulendem Motor von Hof.

Dean sah dem rauchenden Gefährt hinterher und sah dann zu Bobby... "Hab ich jetzt was nicht mitgekriegt?? Ist er gerade wirklich...mit IHR weggefahren?!?!?!"

"Haha...sieht so aus…", lachte Bobby und schlug Dean leicht auf die Schulter, "Bin im Haus!!!", warf er schließlich hinterher und marschierte ins Innere.

Dean stand da wie bestellt und nicht abgeholt. "Super...ich wollte sie eigentlich einweihen...Na das gibt noch Ärger...", er gähnte, "Aber erst morgen..." Dean schritt ins Haus und betrat das Zimmer, wo die Luxuscouch auf ihn wartete. Bobby hatte sogar daran gedacht, ihnen Bettwäsche hinzulegen.

Dean duschte, putzte sich die Zähne und schmiss sich in das fedrige Bett, knurrte kurz auf, als eine Sprungfeder seinen Rücken traf. Er schlief schnell ein, denn er war ja die ganze Zeit gefahren. "Komm du nur nach Hause, Sammy..."

tbc