AFF Fiction Portal

2nd Best?

By: luvcavy
folder German › Buffy the Vampire Slayer
Rating: Adult +
Chapters: 42
Views: 1,904
Reviews: 5
Recommended: 0
Currently Reading: 0
Disclaimer: I do not own Buffy the Vampire Slayer (BtVS), nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
arrow_back Previous Next arrow_forward

Nacht mit Dämonen

ACHTUNG ZUSÄTZLICHE WARNUNG AM ENDE DES KAPITELS!

Wer sensibel auf manche Themen reagiert, bitte vorher ganz unten die extra Warnung lesen!

Nacht mit Dämonen

Ein leises klopfen an ihrer Schlafzimmertüre hatte Buffy aus ihrem Tiefschlaf gerissen. Die Jägerin murrte leise um Spike nicht zu wecken und warf sich ihren pastelrosa Bademantel um die Schultern. Ihre Schlafzimmertüre öffnete sie nur einen kleinen Spalt weit um zu sehen wer störte. Skeptisch lugte sie mit einem Auge hinaus in ihr Wohnzimmer und war sofort hellwach.

“Giles!”

Der Wächter rückte seine Brille zurecht.

“Es… es tut mit leid dich zu wecken, Buffy. Aber in deiner Position als Direktorin der Akademie hielt ich es für unvermeidlich…”

Buffy nickte mit großen Augen: “Nur, eine Sekunde, Giles... ich… muss mir nur schnell etwas anziehen.”

Sie arrangierte ihre Mundwinkel in ein Lächeln und schloss die Türe betont unauffällig. Schwer atmend lehnte die Jägerin sich gegen das Holz und starrte auf Spike. Er schlief tatsächlich wie ein Toter. Ein friedlicher, sexy Toter mit kräftigen Beinen und herrlichen Bauchmuskeln und Schultern die sie förmlich einluden sie zu beknabbern und dann…

“Buffy?” Giles Stimme klang ungeduldig durch das Holz.

“Hä?“

“Buffy?”

“Äh ja…. Komme, gleich!”
In Wildeseile schlüpfte Buffy in Unterwäsche, Pulli und Jeans. Geschickt fasste sie ihre Locken in ein Haarband zusammen und schob sich schnell durch den Türspalt in ihr Wohnzimmer.

“Hier bin ich schon! Also, was…” Buffys Mund klappte auf und das letzte Wort klang mehr wie ein Fieps “ …gibt’s?”

Buffys Wohnzimmer ähnelte einem Schlachtfeld. Die Vorhänge hingen in Fetzen, ihre Möbeln waren umgekippt oder einfach zerschlagen. Kein Bild hing mehr an der Wand und über allem war eine Lage zerfetzter Kleidung und Federn. Buffys fühlte wie ihr Gesicht heiß wurde. Giles stand nur in der Mitte des Chaos und warf ihr einen höflich, fragenden Blick zu. Mit so vielen herumliegenden Holzsplittern, beschloss Buffy, war es eindeutig der falsche Moment Spike zu erwähnen.

“Ähem, Umdekorierungsunfall… Ich meine Anfall…” Mit der Ferse schob sie unauffällig ihren zerrissenen Slip unter die umgestürzte Couch.

Giles nickte langsam und fragte nicht. Junge Leute hatten nun mal öfter eigene Ideen was Wohnkomfort betraf. Also räusperte er sich und gab sich Mühe:

“Führwahr. Es sieht … gut… aus?” Buffy versuchte sich an einem unschuldigem Lächeln.

“Und du bist erwachsen und es ist immer schön zu sehen wenn sich eine junge Frau alleine selbstverwirklicht. Obwohl ich gestehe ich habe nicht viel Ahnung von Raumdekoration. Aber, äh, es ist gut das du dabei auf deine Instinkte vertraust.”

Buffys Lächeln erstarrte und ihr Gesicht färbte sich bis zu den Haarwurzeln in einem intensiven Rot-Ton. Instinkt, in der Tat.

Giles bemerkte nichts da er sich suchend nach einer Sitzmöglichkeit umsah.

Ähem, ja, ich denke… ich werde dir unterwegs erklären worum es geht.”

“Gute Idee! Ich meine… Bewegung ist gut.” Buffy manövrierte Giles zur Vordertüre: “Hilft beim Denken. Achtung, Scherbe!” Buffy hielt Giles hilfreich die Eingangstüre auf und schob ihren Wächter in den Gang hinaus.

~*~

Giruza war nicht amüsiert, kein bisschen. Hier standen sie, am Fuß des Felsens auf dessen Spitze sich das größte Nest der Jägerinnen, von dem ihr Volk je gehört hatte, befand und es lag hinter dicken Steinmauern! Und als ob das nicht schon erniedrigend genug wäre, hatten sie keine einzige der Jägerinnen auf dem Weg in das Nest fangen können. Die dummen Mädchen fürchteten sich offenbar sosehr vor ihnen, dass sie einem Kampf aus dem Weg gingen. Sie waren in Taxis und Bussen, bewacht von ganzen Kohorten von Wächtern in die Burg eskortiert worden. Nein so ging das nicht! Giruza war eine Kriegerin. Der offene Kampf lag ihr. Aber das hier war feige! Sie schnaufte wütend. Dann legte ihren großen Schädel in den Nacken und heulte ihre Wut in die Nacht hinaus. Aus dem dichtem Wald antwortete das frustrierte Heulen ihres Clans.

~*~

“Also, Giles?” Buffy atmete tief ein und versuchte ihre Gedanken zu klären.

“Ach ja, ich wollte mit dir über die Herkunft der Bombe sprechen. Du bist immerhin die Person die sie am längsten gesehen hat.”

Buffy nickte, schob alle Gedanken an Spike zur Seite und konzentrierte sich auf Giles.

“Und du solltest dich kurz bei den neu eingetroffenen Jägerinnen zeigen. Die Mädchen sind verständlicherweise ziemlich nervös und Willow, Xander und Kennedy haben alle Hände voll zu tun sie zu beruhigen. Bedauerlicherweise scheint es, dass wir nicht genügend Räume für sie zur Verfügung haben. Mit deinem Einverständnis möchte ich einige Schulungsräume umfunktionieren.”

Buffy dachte kurz nach: “Bitte, bevorzugt die Zimmer die in der Nähe der Trainingsräume sind.”

Giles lächelte. Die Trainingsräume hatten eigene Waschgelegenheiten. Seit Buffy in Sunnydale ihr Badezimmer mit Dutzenden von Mädchen hatte teilen müssen, bestand sie beinahe panisch darauf das es für jedes Mädchen in der Burg ein Badezimmer geben müsse.

“In Ordnung, Buffy. Der nächste Punkt ist, dass wir dringend herausfinden müssen wer die reizende Idee hatte uns in die Luft zu sprengen. Ich fürchte ich habe auch schon eine Idee…”

Buffy seufzte tief: “Sie sind wohl auch nicht der Meinung, dass es die Fells waren…”

Giles schüttelte bedauernd den Kopf: “Ich denke nicht.” Er nahm sich die Brille von der Nase. “Es erscheint mir unlogisch eine Bombe an einem Gebäude zu befestigen und dann um Einlass zu bitten.”

“Das wäre kein Einstein-Moment. Aber das würde bedeuten, dass die Dämonen die Jägerinnen fressen…”

Ein dumpfer Schrei ließ die Wände der Burg erbeben. Buffy zuckte so heftig zusammen dass sich ihre Muskeln verrissen.

“…hier sind!” entfuhr ihr.

Ein zweiter Schrei folgte dem Erstem. Noch dumpfer, aber wütender. Buffys Herz stockte kurz und fing dann zu galoppieren an. Sie blieben stehen um zu lauschen.

Giles runzelte die Brauen: “Scheint so. Ist das das Heulen, dass du beschrieben hast?

Buffy presste die Zähne aufeinander und nickte.

“Interessant. Sie haben auf jeden Fall keine Zeit verschwendet hierher zu kommen.”

Ein dritter Schrei folgte wie um Giles zu bestätigen.

Buffy rang nach Luft. Die Haare auf ihren Armen standen entsetzt. Der Urheber des Heulens war eindeutig wütend. Die Jägerin schauderte.

“Ich werde einige Wächter auf die Zinnen schicken um die Feinde im Auge zu behalten.” Giles setzte sich seine Brille wieder auf die Nase. Das Thema, für ihn vorläufig erledigt, setzte er sich wieder in Bewegung.

“Buffy, wir sollten inzwischen die neu angekommenen Jägerinnen unterbringen. Nur ein organisiertes Heer ist ein gutes Heer. Die Unterbringung der Mädchen wird eine logistische Herausforderung… Buffy?”

Giles Jägerin stand immer noch an derselben Stelle und hatte eine Hand in die Steinmauer gekrampft. Sie lächelte mit blassen Lippen: “Alles, okay. Logarithmische Herausforderung?”

“Logistische Herausforderung“. Giles zog sich seine Brille wieder gestresst von der Nase und wedelte ärgerlich damit herum. “Und natürlich will niemand mit Dana zusammenziehen. Das arme Mädchen hat immer noch Probleme mit seinen Kameradinnen. Es ist fast so als ob sie ein Paria wäre. Ich habe schon öfters versucht mit den anderen Mädchen zu sprechen, aber…”

Himmel, wie konnte Giles sich nur auf solche Unwichtigkeiten konzentrieren? Ein erneutes Heulen ließ Buffy erbeben. Ihr Herz pochte so stark als wolle es gleich aus ihrer Brust springen. Ihre Beine zitterten. Das nächste Heulen schien den ganzen Raum in Schwingung zu versetzen und Buffy krallte sich mit ihren eiskalten Hände fester an die Mauer.

Noch mehr Schreie hallten durch die Gänge. Aber diese klangen nach Mädchenstimmen. Buffy hörte wie Giles fluchte und loslief. Jemand musst in die Burg eingedrungen sein! Sie zwang ihre steifen Beine zur Kooperation und lief hinter Giles her.

Der Oberwächter stieß die große Flügeltüre auf die in den Hauptsaal der Mädchen führte. Ein Gewirr aus lauten, panischen Stimmen schlug über ihm und Buffy zusammen. Wie eine verängstigte Herde Schafe hatten sich die Mädchen in der Vorhalle versammelt von der verwundenen Gänge in die Zimmer der Mädchen führten. In der Mitte der Mädchen war eine wilde Prügelei im Gange. Zwei Jägerinnen waren ineinander verkrallt und brüllten sich gleichzeitig in den höchsten Tönen an. Unter den Mädchen die sich um die beiden herumdrängten versuchten Xander und Kennedy Ordnung zu schaffen.

Buffy benötigte einige Sekunden das Gewirr aus schwarzen, braunen, blonden und rothaarigen Köpfen, deren Besitzerinnen zumeist in Slippern und Pyjamas steckten, zu überfliegen und schnappte sofort in die Rolle der Generalin: „GENUG!“

Einige Köpfe drehten sich verwirrt in ihre Richtung, wandten sich aber sofort wieder ihren früheren Tätigkeiten zu um die Oberjägerin zu ignorieren. Willow warf Buffy einen entschuldigenden Blick zu und hastete an ihr vorbei und aus der großen Flügeltüre. Buffy war einen Moment lang fassungslos ehe sich Wut wie eine Schlange in ihrem Bauch entrollte.

„GENUG habe ich gesagt!“ Ihre Stimme mochte zwar untergehen, aber die Generalin nicht. Mit einem knurren das einem Wölfin alle Ehre gemacht hätte bahnte sie sich einen Weg in die Mitte des Geschehens und stieß die jungen Jägerinnen rechts und links zur Seite als wären sie wirklich nur dumme Welpen.

Irmgard Winters war gerade dabei ihrer unverschämten Zimmernachbarin den Hals umzudrehen als sie plötzlich von hinten gepackt und mit einem kräftigem Ruck hochgehoben wurde. Mit einem lauten Wutschrei zappelte die junge rothaarige Jägerin mit den Füßen und versuchte weiterhin nach ihrer Zimmernachbarin Eleonore zu treten: „Ich werde dich umbringen, du unverschämte Ziege! Warte nur bis du mir in die Finger kommst!“ Sie zappelte und versuchte sich aus dem eisernen Griff zu befreien um Eleonore wirklich wehtun zu können. Die schlug ihr quer über das Gesicht und kreischte: „Versuche es und ich werde dir den Schädel einschlagen!“ Irmgard fühlte Blut über ihr Gesicht rinnen und kickte mit ihren Fuß nach ihrer Gegnerin. Sie traf Eleonore unter dem Kinn und sah mit Triumph wie sie schwer zu Boden ging. Im selben Moment wurde Irmgard selbst brutal zu Boden gedrückt und verlor Eleonore aus dem Blickfeld. Hysterisch versuchte sie die starken, kleinen Hände von sich zu werfen die ihr Gesicht in den weißen Plüschteppich drückten.

Über ihr zischte die Stimmer der Oberjägerin: „GENUG habe ich gesagt. Was ist hier passiert?“
Das unheimliche Heulen unterstrich Buffys Worte wie das heulen eines bösen Geistes und ließ die Scheiben in den hohen Fenstern scheppern.

„Sie…sie wollte mich nicht gehen lassen…“ kreischte Irmgard und versuchte anklagend auf Eleonore zu zeigen als befänden sie sich vor Gericht. Das Schweigen der Oberjägerin spiegelte deutlich ihre Verwirrung wieder also erläuterte Irmgard laut: „Wegen dem Geräusch…!“
Buffys holte tief Luft: Offenbar waren also wirklich alle Jägerinnen von dem dämonischem Heulen betroffen. Irmgard wand sich schwer atmend und drehte ihren Kopf schließlich zur Seite um Buffy sehen zu können:
„Bitte, Ms Summers! Sie müssen mich gehen lassen! Wenn wir hier bleiben werden sie uns alle umbringen…ich kann nicht mehr hier bleiben.“ Sie rang schluchzend nach Luft: „Bitte lassen sie mich einfach gehen…“

Hilfesuchend sah Buffy sich nach Giles um. Ihr Wächter, der logische Fels in der Brandung kniete sich bereits neben Irmgard. Das Mädchen schien ihm kaum zu sehen oder zu hören als er begann beruhigend auf sie einzumurmeln, aber wenn wer das verstörte Mädchen beruhigen konnte dann Giles. Xander hatte inzwischen Eleonore auf die Füße geholfen und führte das hinkende, Verwünschungen ausstoßende Mädchen zu einem Sofasessel. Buffy sah wie Kennedy sich mit einem strengen Blick vor der Flügeltüre platzierte. Keines der Mädchen würde Irmgards Idee in die Tat umsetzten und so einfach die Burg verlassen.

Buffy atmete erleichtert durch und strich sich mit eisigen Händen ihr Haar hinter die Ohren. Dann wandte sie sich an den Haufen nervöser Mädchen die immer noch um sie herum versammelt waren und verkündete: „Ihr müsst euch keine Sorgen machen. Die Burg ist sicher.“

Wie um ihre Worte Lügen zu strafen erbebten die hohen breitflügeligen Fenster zu ihrer Linken unter einem besonders bösartigem Heulen das Buffy instinktiv zusammenzucken ließ. Die jungen Jägerinnen um sie herum beäugten sich als ob sie Irmgards Idee abzuhauen für gar nicht so schlecht hielten. Gute Güte wie konnte Buffy die Mädchen nur zum Bleiben bewegen?

„Ihr müsst begreifen, dass diese Dämonen, der natürliche Feind einer Jägerin sind. So wie wir dazu geschaffen sind Vampire zu jagen, so jagen diese Dämonen uns. Trotzdem besteht kein Grund…“

Ein weiteres hungriges Heulen schien alle Gedanken aus Buffys Hirn mit sich zunehmen und nur einen dichten Nebel aus Angst überzulassen.

„BUFFY!“ Xanders schrille Stimme und ein gleichzeitiger Aufschrei ihres Wächters ließ sie herumfahren. Sie sah gerade noch wie Irmgard Giles von sich stieß. Die junge Jägerin sprang auf die Füße und überflog den Raum mit dem Blick eines gehetzten Tieres. Nur kurz blieben ihre Augen an der Türe und Kennedy haften ehe sie entschlossen an dem hohen Fenster hängen blieben. Irmgard rannte los und das Heulen hallte erneut schaurig durch den Raum.

„NEIN!“ Buffy machte einen Satz und versuchte das Mädchen am Pyjama zu packen, aber ihre Finger spürten nur einen Hauch Stoff ehe sie leer zusammenschnappten. Irmgard rammte bereits mit der Schulter gegen die Glasscheibe und brach in einem Schauer aus Splittern durch das Fenster. Eine Sekunde später folgte Buffy ihr hinaus. Aber Irmgard stolperte bereits über den äußeren, breiten Fenstersims und verschwand nach unten in die Dunkelheit. Ohne nachzudenken warf Buffy sich in den Abgrund hinterher. Im schwarzen Nichts konnte sie einen letzten Blick auf Irmgards roten Zopf erhaschen. Sie streckte die Hand nach der Juniorjägerin aus als ein plötzlicher Ruck Buffy stoppte. Irmgard fielt weiter und verschwand unter ihr in der Dunkelheit.
„Nein…“ hauchte Buffy.

Dann schlugen ihre Beine und ihr Gesicht schmerzhaft gegen den rauen Fels. Ihre Stiefel baumelten in der Dunkelheit in der Irmgard gerade verschwunden war. Abstrakt war ihr klar, dass sie über einem Abgrund von mindestens dreißig Metern hing, aber Irmgard war da unten und es war ihre Pflicht sie zurückzuholen. Das ungefilterte Heulen hier heraußen überspülte Buffy wie eine bösartige Welle. Vom Fuße des Felsens konnte man ein dumpfes Aufschlagen hören und das Heulen verstummte plötzlich. Buffy fühlte die raubkatzenhaften Bewegung im Tal eher als das sie sie sehen konnte.

Dann erfüllte Triumphgebrüll das ganze Tal mit einem schaurigem Echo.
Die Hand die Buffy am Kragen gepackt hielt, und vor dem Absturz bewahrte, erzitterte. Sie blickte nach oben und sah in Kennedys Gesicht. Die großen, braunen Augen der jüngeren Jägerin waren voller Angst. Aus dem Tal konnte man das knackende Geräusch von brechenden Knochen hören.

„Buffy, klettere hinauf.“ Kennedys Stimme klang beschwörend.

Die Oberjägerin starrte sie eine Sekunde lang an, ehe sie nickte und ihre freihängenden Füße gegen die Felswand stemmte. Mit Kennedys Hilfe zog Buffy sich nach oben. Als die junge Oberjägerin zurück durch das geborstene Fenster stieg liefen ihr die Tränen ungehindert über das Gesicht.

Willow stürmte in diesem Augenblick mit vor Freude strahlendem Gesicht in den Raum: „Ich habs geschafft! Die Burg ist jetzt schalldicht…“ ihre Stimme wurde klein: „Buffy?“ Ihre beste Freundin sah gar nicht gut aus: das blonde Haar zerzaust und das Gesicht blutig.

Die Oberjägerin stampfte in die Mitte des Raumes wo immer noch die versammelten, schreckerstarrten Jägerinnen standen und herrschte sie an:„ Und, hat sonst noch wer solch brillante Ideen?!“
Buffy schnaufte wütend und wischte sich Tränen und Blut von den Wangen. Ihre drohenden Blicke schienen die jungen Jägerinnen aufspießen zu wollen:

„Wenn, ja, dann sagt es mir gleich und, bei Gott, ihr werdet Irmgard gleich folgen!“

Entsetzte Stille folgte ihren Worten. Einige der Mädchen traten instinktiv einige Schritte zurück und Andere schienen noch kleiner zu werden. Im Raum herrschte Totenstille. Willow hatte nicht übertrieben – selbst durch das zerbrochene Fenster drang kein einziger Laut mehr nach Drinnen. Buffy musterte die Mädchen noch einmal ehe sie entschlossen aber etwas leiser fort fuhr:

„Ich werde nicht noch einmal zulassen, dass eine Jägerin solche idiotischen Ideen verbreitet…“

Wieder machte niemand einen Mucks. Buffys Stimme verlor etwas von ihrer Kälte und klang für einen Moment lang sogar mütterlich: „Gut. Geht jetzt bitte in eure Zimmer zurück. Wir werden morgen in aller Ruhe über unsere Situation sprechen. Gute Nacht.“

Die Worte erlaubten keinen Widerspruch. Langsam lösten sich die Mädchen aus ihrer stillen Starre und drifteten in kleinen Grüppchen in ihre Zimmer zurück. Eines der Mädchen half sogar Dana auf die Beine, die während der ganzen Zeit alleine an die Wand gedrängt gesessen hatte, den Kopf zwischen den Ellbogen vergraben. Buffy erkannte Lisa, die junge Jägerin aus München, die Dana an der Hand mit sich zog.

„Es war meine Schuld“ murmelte ein blasser Xander und starrte mit seinem Auge auf das zerbrochene Fenster: „Hätte bruchsicheres Glas nehmen sollen…“
Kennedy widersprach sofort: „Ich war den ganzen Abend über hier und hätte mir denken können, dass es für einige… zuviel wird.“

Ich hätte schneller sein müssen, dachte Buffy. Laut aber sagte die Oberjägerin: „Niemand hat Schuld. Nur Irmgard.“

Giles hielt seine Brille in der Hand. Er sagte nichts und sein Gesicht war unlesbar: „Buffy hat Recht.“

Sie nickte geistesabwesend: „Ich gehe dann wieder schlafen…Kennedy?“

Die Angesprochene nickte tapfer: „Ich kann die Nachtwache vollenden.“

„Gut.“ Buffy wandte sich ab: „Gute Nacht.“

Sie wollte nur mehr in ihr warmes Bett und Spikes tröstende Arme zurück. Spike würde ihr zuhören, diesen besorgten Ausdruck im Gesicht haben und weise Dinge sagen. Spike würde das Geschehnis in die Perspektive rücken. Leise öffnete Buffy die Türe zu ihrem Apartment. Das Chaos, das sie vorhin hinterlassen hatten begrüßte sie. Doch etwas war nicht richtig. Buffy fühlte es bevor sie noch in ihr Schlafzimmer blicken konnte. Als sie schließlich in der Türe stand, und das Licht von hinter ihr Bett erhellte, stellte sie mit einem kleinem Stich fest, dass es leer war.

Zitternd lehnte die Jägerin sich an das Kopfende ihres Bettes und zog die Knie unter das Kinn. Nach einigen Minuten des Nachdenkens rutschte Buffy unter die Decke und rollte sich zu einem kleinem Ball zusammen.

~*~

AN:Hi, das lange Schweigen tut mir leid. Aber mein Laptop hat beschlossen kaputt zu gehen und musste repariert werden. Dummerweise hat er damit den ersten Teil dieses Kapitels als Geißel genommen. Die gute Nachricht, die nächsten paar Kapitel sind schon fast fertig.

ACHTUNG! DIESES KAPITEL ENTHÄLT EINEN SELBSTMORD!
arrow_back Previous Next arrow_forward