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German › Buffy the Vampire Slayer
Rating:
Adult +
Chapters:
42
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1,906
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Disclaimer:
I do not own Buffy the Vampire Slayer (BtVS), nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
Spikes Jägerin
Spikes Jägerin
Der Urheber des donnernden Gebrülls lief inzwischen wie ein gefangener Tiger in Giles holzgetäfeltem Büro auf und ab, während Alan unbeeindruckt an den Hemdknöpfen des Vampirs spielte.
„NEIN, RUPERT, EINFACH NUR NEIN!“
Buffy saß auf einem Sessel vor Giles Schreibtisch und kaute auf ihrer Lippe. Das Geschehen zwischen ihrem Liebhaber und ihrem Ersatzvater, beobachtete sie mit geteilten Loyalitäten und hielt deswegen ihren Mund. Spike setzte erneut an:
„Nein Rupert! Ich werde kein Wächter! Ich… Ich bin ein Vampir!“
In Spikes Stimme klang nicht nur Unglauben, sonder auch eine gute Portion gekränkter Eitelkeit.
„Ich…ich bin William der Blutige und kein verd…“ Spike warf einen schnellen Blick hinunter auf Alan „…verdummter Wächter!“
„Ich weiß.“ Giles hatte sein Gesicht auf seine Hände gestützt und sah, hinter seinem teueren Schreibtisch, für Spikes Geschmack viel zu selbstzufrieden aus.
„Und schon gar nicht werde ich der Wächter dieser Psychojägerin!“
„Hey!“ fuhr Buffy empört auf: „Sie ist keine ‚Psychojägerin’! Nur ein bisschen …verwirrt. “ Psychojägerin! Pfff, der Mann hatte Nerven. Buffys Loyalität war plötzlich glasklar auf Giles Seite.
Spike starrte sie ungläubig an und lud dann Alan auf ihrem Schoß ab. Die Jägerin gab einen erschrockenen Laut von sich und umklammerte den kleinen Buben schnell.
„Ein bisschen verwirrt!?“ Bei unserer letzten Begegnung hat sie mir beide Hände abgetrennt!“
Buffy rollte mit den Augen.
„Nur Gott alleine weiß, welches Stück sie mir dieses mal abschneidet!“ beendete Spike beinahe hysterisch.
Dieses mal zuckte Buffy doch zusammen. Vielleicht war die Lage ihre Loyalität ja doch nicht sooo glasklar: „Uhm Giles, vielleicht ist das mit Spike und dem wächtern ja doch keine so gute Idee…“
Immerhin mochte sie Spikes Stück da wo es jetzt angebracht war sehr gerne, Veränderungen waren nicht notwendig, vielen Dank auch. Der Vampir warf ihr einen schmutzigen Blick zu. Buffy hob eine Augenbraue die ihn herausforderte ihr zu widersprechen.
Spike grummelte.
„Das ‚Stück’ wäre sicherlich ein großer Verlust…“ Giles Stimme troff mit Unernst.
„Was Wächter? Sag bloß du bist interessiert?“ Spike hängte seine Daumen in die Hosentaschen seiner schwarzen Jeans und wippte mit den Hüften.
Giles schloss die Augen und fühlte den beginn einer Migräne: „Guter Gott! Nein!“
„Wieso eigentlich Spike?“ wollte Buffy wissen.
„Weil ich so ein attraktiver Kerl bin, natürlich.“ erklärte Spike grinsend.
Buffy rollte wieder mit den Augen und ignorierte ihren Vampir der schon wieder dieses ablenkende Ding mit seiner Zunge tat:
„Nein, ich meine, Giles, warum wollen Sie das gerade Spike Danas Wächter wird?“
Blaue und grüne Augen hefteten sich auf den obersten Wächter.
Der lehnte sich in seinen teuren Stuhl zurück um die Genialität seines Planes besser erläutern zu können: „Spike ist stark genug um es mit Dana aufzunehmen zu können sollte sie… verwirrt sein. Und nachdem er es, und nur er weiß warum, mehr als hundert Jahre lang an Drusillas Seite ausgehalten hat, denke ich, ich gehe Recht in der Annahme, dass Spike Erfahrung mit… verwirrten Patienten hat.“
„Klar, ich fessle die Jägerin ans Bett und füttere sie mit kleinen Kindern, bis sie wieder ansatzweise Sinn macht.“
Giles überhörte den letzten Teil des Satzes geflissentlich und korrigierte nur den ersten Teil: „Nicht, die Jägerin, Spike. Deine Jägerin.“ Der Oberwächter räusperte sich: „Faith!“
Mit einem neugierigen Gesichtsausdruck öffnete die dunkle Jägerin die Bürotüre und schob Dana ins Zimmer. Die Juniorjägerin, die Jeans und ein einfaches schwarzes T-Shirt trug, blickte sich nervös zwischen den drei Personen im Raum um.
„Dana, bitte setz dich. Es wird dich freuen zu hören, dass wir einen Wächter für dich gefunden haben.“ begrüßte Giles das Mädchen.
Dana hob überrascht den Kopf ehe ihre Augen an dem Mann im schwarzen Ledermantel mit dem Mob aus dunkelblonden Locken hängen blieben.
„Spike, wird dein Wächter.“ Giles warf dem Vampir einen warnenden Blick zu und fuhr mit gefährlichem Unterton fort: „Er arbeitet für uns - und im Gegenzug gewähren wir ihm Asyl.“
Spike knirschte mit den Zähnen. Das war Erpressung.
Dana sah immer noch überrascht aus: „Aber, Sir, ich…ich kenne ihn. Er ist ein Vampir, richtig?“
„Richtig!“ schnitt Spike dazwischen: „Und das vergisst du auch besser nicht, “ Juniorjägerin und Vampir beäugten sich misstrauisch.
„Fein.“ Giles grinste und ignorierte die offensichtliche Spannung im Raum. „Schön, dass wir das geklärt haben. Spike du wirst Danas Training ab nächster Woche übernehmen.“
Spike knurrte, packte Alan und öffnete die Bürotüre. Willow, Xander, Dawn, Andrew und Faith purzelten zu seinen Füßen. Spike stieg kopfschüttelnd über die verlegenen Scoobies hinweg. Andrews Stimme klang verträumt aus dem Haufen: „Spike wird mein Kollege… hmm Spike in Tweed…“
Alleine in seinem Büro, klappte Giles zufrieden seine Unterlagen zu. Dana hatte einen Wächter. Entweder Spike wurde mit dem Mädchen fertig oder das Mädchen wurde mit Spike fertig. Giles hatte in jedem Fall ein Problem weniger.
~*~
Spike ließ sich aufseufzend auf seine Couch sinken. Noch ein Problem mehr. Alan hatte sich inzwischen fest an seinem Hals festgesaugt und trank sein zweites Frühstück. Spike strich seinem pelzigen Sohn abwesend über den Kopf und brummte: „Du hast Glück, dass du so niedlich bist, Stöpsel.“ Mit einer Grimasse dachte er an Dana. „Du hast keine Ahnung was ich alles für dich tue.“
Alan zog vorsichtig seine Reißerchen aus Spikes Halsschlagader, rülpste, und der Vampir setzte ihn zurück auf seine hellblaue, flauschige Spieldecke die vor ihrer Couch ausgebreitet war. Alan musterte ihn aus großen, runden, immer noch dämonisch grasgrünen Augen ehe er laut verkündete.
„Will Bauspielen!“
Spike grinste: „Eine Runde Bauklötze für den zukünftigen Architekten, kommen sofort.“
Und holte Alans geliebte Klötze aus seinem Schlafzimmer. Inzwischen vergnügte sich der kleine Mann indem er auf die Beine kletterte und wie ein kleiner Flummi begann durch das Apartment zu hüpfen. Er sauste in seinem seidigem schwarzen Pelz durch die Gegend und stieß sich mit seinen Babykrallen gelegentlich von den Wänden ab. Spike hatte den Verdacht, dass es nur mehr ein paar Monate dauern würde, bis er Alan aus den Vorhängen fischen würde. Zurzeit hielt sich sein Sprössling aber noch auf dem Boden auf, auch wenn er immer sehr Energie geladen nach seiner Blutfütterung war. Im Gegensatz jedenfalls zu den Stunden nach seinen menschlichen Babynahrung die ihm immer binnen kurzer Zeit die Augen zufallen ließ.
Spike setzte sich mit der Bauklotzschachtel auf die am Boden liegende Decke und rief Alan. Fröhliches Gequietsche antwortete ihm aus Illyras Schlafzimmer. Spike schüttelte lächelnd den Kopf und rief noch einmal ohne sich wirklich zu ärgern. Es erstaunte ihn immer wieder wie Alan manche seiner Probleme in eine neue Perspektive gerückt hatte. Und obwohl der Kleine viel Zeit und Geduld von ihm forderte so wollte Spike seine Gegenwart doch nie wieder missen. Alan war auf natürliche Weise zur wichtigsten Person in Spikes Leben geworden. Und der Vampir würde mit Gusto sein altes Hobby mit den Eisenbahnnägeln wiederaufnehmen sollte jemand seinem Kind zu nahe kommen.
„Achtung, sie ist gleich da.“
Spike fuhr herum und sah gerade noch den dunkelgekleideten Mann dem die belustigte Stimme gehörte bevor er verschwand. Der Vampir starrte eine Sekunde verblüfft auf die Stelle vor dem Esstisch wo der Geist gerade verschwunden war, doch ehe er noch eine Todesdrohung ausstoßen konnte, klopfte es zaghaft an seiner Türe. Spikes Augen schlitzen sich. Sein Dämon schob sich knackend nach vorne als er laut knurrend die Türe aufriss und...
„Hi?“ Buffy grüßte mit einer unsicheren Handgeste.
Spike starrte sie einen Moment lang aus gelben, verblüfften Dämonenaugen an.
„Wenn, es dir jetzt nicht passt… ich kann gerne später wiederkommen.“ Buffy machte einen eiligen Schritt zurück. Spikes Höcker schmolzen sofort in seine glatte Stirn zurück.
„Äh, nein. Komm rein… war nur…“ er warf einen misstrauischen Blick in Richtung Esstisch abgelenkt… ist alles.“
Buffy nickte nervös. Plötzlich legte sich ihre Stirn in niedliche, verwirrte Falten:
„Spike hast du einen Hund?“
„Einen wa?“ Spike folgte Buffys Blick vom Vorzimmer ins Wohnzimmer wo gerade etwas Schwarzes, Felliges vorbeigehuscht war. Aus irgendeinem Grund, den Buffy nicht nachvollziehen konnte, schienen Spikes Augen fast aus dem Kopf zu fallen.
„Ne-ein, kein Hund.“ Spikes Adamsapfel hüpfte.
„Guten Tag, Miss Summers.“ Der Mann von vorhin stand plötzlich wieder in Spikes Vorzimmer und machte eine kleine Verbeugung. Er mochte vielleicht 25 Jahre alt sein und trug einen einfachen Anzug aus dunklem Samt mit breiten Aufschlägen und ein dunkles Halstuch über dem hohen steifen Kragen. Der Geist hatte ein amüsiertes Funkeln in den Augen für das Spike ihn den Hals umdrehen konnte. Für Buffy war seine Anwesenheit jedenfalls Erläuterung genug was komische Phänomene betraf und sie entspannte sich sofort: „Oh, Hi, Victor.“
Spike nutzte die Ablenkung und kehrte einige Sekunden später mit Alan auf dem Arm ins Zimmer zurück. Der kleine sah rosig und sehr munter aus, soweit Buffy das beurteilen konnte, und als sie ins Wohnzimmer gingen, fing plappernd an mit seinen Bauklötzen zu spielen.
„Miss Summers, ich wollte nur melden, dass die Juniorjägerin ruhig sind. Aber ich denke sie sollten mit Dana sprechen. Miss Dana wirkt nervös.“
Buffy lächelte bezaubernd: „Danke Victor.“ Der Mann machte wieder einen Diener in Buffys Richtung und verschwand. Spike hätte schwören können der Geist hätte ihm zugezwinkert bevor er sich in Luft ausgelöst hatte.
Buffy setze sich unruhig auf die Couch.
„So…“
„So…“
Buffy und Spike blickten sich verlegen an und starteten gleichzeitig:
„Du warst gestern plötzlich weg…“
Sie sahen sich verblüfft an ehe sie beide zu kichern anfingen. Spike blickte Buffy lange aus liebevollen Augen an, ehe er vor ihr auf die Knie sank und die Wunden an ihren Wangen berührte.
„Du hättest nicht ohne mich gehen sollen.“
Buffy berührte Spikes Hand die er an ihre beschädigten Wangen gelegt hatte: „Giles hat mich geholt.“
Wolken schienen für einen Moment über Spikes Ausdruck zu huschen, dann: „Oh…das ist okay.“ Er zog seine Hand zurück.
Buffy biss sich auf die Lippen: „Spike…“
„Nein, ist schon okay.“ Er lächelte aber seine Augen blieben traurig. „Hab dir schon einmal gesagt ich träum nicht mehr von Lattenzäunen…“
„…zu gefährlich…“ erinnerte Buffy sich leise.
Spike nickte und legte seine Hände in den Schoß: „Genau. Ich weiß ich bin nicht der Mann mit dem du deinen Lebensabend verbringen willst. Und ich weiß auch, dass ich dir Angel nicht ersetzen kann. Aber ich werde bleiben bis du einen anderen Mann findest der das kann.”
Er sah ihr fest in die Augen und Buffy fühlte sich als ob er ihr gerade ein Versprechen gegeben hatte. Er lächelte sie traurig an und fügte dann scherzend hinzu:
“Sollte nicht lange dauern, du bist wunderschön und stark… ein guter Fang…” Er schluckte: “Und ich werde dir nicht im Weg stehen.”
Buffy starrte ihn an. Wie ein Wesen der Finsternis es fertig brachte sie so zu bewegen, war ihr nach all dieser Zeit immer noch ein Rätsel.
Schließlich wies sie vorsichtig darauf hin: „…Und ich wohne in einem Schloss mit 300 andern Mädchen.“
Spike musste grinsen: „Mein Glück.“
Buffy strich ihm liebevoll über die Wange und tunnelte dann ihre Finger durchs Spikes Wuschelhaar. Neugierig fühlte sie es zwischen ihren Fingern. Gestern im Eifer des Gefechts hatte sie sich einfach nicht die Zeit genommen aber jetzt fühlte sie wie dicht und weich die Locken waren.
„Gehst du wieder als Billy Idol oder lässt du es so?“
Spikes Augenlieder die ihm zugefallen waren, während Buffy sein Haar gestreichelt hatte, öffneten sich langsam als ihre Worte durchsickerten.
„Hmmm? Oh, wollte es wieder bleichen…“
Buffy seufzte, ehe sie auf seine Kleidung zeigte, und einwandte: „Aber die Farben bleiben.“ Spikes Unterlippe schob sich schmollend nach vorne – eigentlich hatte er vorgehabt seinen alten Look noch mindestens zehn Jahre zu tragen – zumindest war das der Plan gewesen, bevor Alan wie ein Kätzchen bei ihm abgeladen worden war.
Buffys Unterlippe schob sich ihrerseits gefährlich nach vorne in ein niedliches Schmollen und Spike konnte der Versuchung nicht widerstehen. Er beugte sich nach vorne und begann an der einladenden Lippe zu knabbern. Buffy gab ein begeistertes Geräusch von sich und vergrub ihre Finger fest in Spikes Skalp.
Ein schriller Schrei, wie ihn nur ein Zweijähriger oder ein Teekessel produzieren kann, riss sie auseinander und Buffy sprang erschrocken auf. Alan hüpfte auf und ab und testete unter begeistertem quietschen das Echo im Raum. Dieses war besser als man annehmen konnte und Alan war so angetan über den lauten Klang seiner eigenen Stimme, dass es ihn zu immer lauteren Höchstleistungen anspornte.
Während Buffy sich nervös wieder in die Couch sinken ließ, rollte Spike nur mit den Augen, ließ Alan noch einige Sekunden seinen Spaß ehe er den kleinen Buben hochnahm und zwischen Buffy und sich auf die Couch setzte.
„Bist du okay?“ Spike beobachtete die Jägerin sorgenvoll. Die Kriegerin gegen das Böse war doch sonst nicht so schreckhaft.
„Yip, alles okay!“ nickte Buffy nur um erneut nervös zusammenzuzucken als die Eingangstüre mit lautem krachen aufflog und Illyria zur Türe hereinstampfte. Das Gesicht der Ex-Göttin war ein einziges Gewitter während sie laut klagte:
„Meine Konkubine möchte nicht mit mir sprechen!“
Buffy blickte Spike fragend an: „Ihre was?“
„Ihre… ihre Königsbiene, Liebes.“
„Ihre was? Ist das Code für etwas Unanständiges?“
Illyria warf dem Paar auf ihrer Couch im vorübersegeln einen vernichtenden Blick zu und fischte sich dann Alan: „Komm Alan Wesley, es gibt wichtige Dinge zu besprechen.“ und schritt mit ihm in sein Kinderzimmer. Spike schüttelte seufzend den Kopf. Etwas war mal wieder nicht nach ihrer Hoheit Willen geschehen und in wahrer Illyria - Manier würde sie versuchen gemeinsam mit „Klein-Wesley“ Sinn aus dieser verwirrenden Situation zu machen. Nicht das der Zweijährige ihr weiterhelfen konnte, aber als wahre Ex-Despotin benötigte Illyria offiziell sowieso nie Rat.
Spike schüttelte erneut den Kopf und blickte dabei geradewegs in Buffys immer noch verwirrtes Gesicht. Er stand auf und streckte ihr seine Hand entgegen: „Komm Buffy.“
Ein raubtierhaftes Grinsen schlich sich über Spikes Züge während er den Kopf schief legte und begann eine leckere Jägerin in Gedanken auszuziehen.
„Du siehst immer noch sehr angespannt aus – ich finde wir sollten dich ein bisschen entspannen.“ Er ließ seine Augenbrauen vielsagend wackeln.
Buffy errötete, ergriff aber seine Hand und ließ sich von Spike in sein Schlafzimmer ziehen.
~*~
Der Urheber des donnernden Gebrülls lief inzwischen wie ein gefangener Tiger in Giles holzgetäfeltem Büro auf und ab, während Alan unbeeindruckt an den Hemdknöpfen des Vampirs spielte.
„NEIN, RUPERT, EINFACH NUR NEIN!“
Buffy saß auf einem Sessel vor Giles Schreibtisch und kaute auf ihrer Lippe. Das Geschehen zwischen ihrem Liebhaber und ihrem Ersatzvater, beobachtete sie mit geteilten Loyalitäten und hielt deswegen ihren Mund. Spike setzte erneut an:
„Nein Rupert! Ich werde kein Wächter! Ich… Ich bin ein Vampir!“
In Spikes Stimme klang nicht nur Unglauben, sonder auch eine gute Portion gekränkter Eitelkeit.
„Ich…ich bin William der Blutige und kein verd…“ Spike warf einen schnellen Blick hinunter auf Alan „…verdummter Wächter!“
„Ich weiß.“ Giles hatte sein Gesicht auf seine Hände gestützt und sah, hinter seinem teueren Schreibtisch, für Spikes Geschmack viel zu selbstzufrieden aus.
„Und schon gar nicht werde ich der Wächter dieser Psychojägerin!“
„Hey!“ fuhr Buffy empört auf: „Sie ist keine ‚Psychojägerin’! Nur ein bisschen …verwirrt. “ Psychojägerin! Pfff, der Mann hatte Nerven. Buffys Loyalität war plötzlich glasklar auf Giles Seite.
Spike starrte sie ungläubig an und lud dann Alan auf ihrem Schoß ab. Die Jägerin gab einen erschrockenen Laut von sich und umklammerte den kleinen Buben schnell.
„Ein bisschen verwirrt!?“ Bei unserer letzten Begegnung hat sie mir beide Hände abgetrennt!“
Buffy rollte mit den Augen.
„Nur Gott alleine weiß, welches Stück sie mir dieses mal abschneidet!“ beendete Spike beinahe hysterisch.
Dieses mal zuckte Buffy doch zusammen. Vielleicht war die Lage ihre Loyalität ja doch nicht sooo glasklar: „Uhm Giles, vielleicht ist das mit Spike und dem wächtern ja doch keine so gute Idee…“
Immerhin mochte sie Spikes Stück da wo es jetzt angebracht war sehr gerne, Veränderungen waren nicht notwendig, vielen Dank auch. Der Vampir warf ihr einen schmutzigen Blick zu. Buffy hob eine Augenbraue die ihn herausforderte ihr zu widersprechen.
Spike grummelte.
„Das ‚Stück’ wäre sicherlich ein großer Verlust…“ Giles Stimme troff mit Unernst.
„Was Wächter? Sag bloß du bist interessiert?“ Spike hängte seine Daumen in die Hosentaschen seiner schwarzen Jeans und wippte mit den Hüften.
Giles schloss die Augen und fühlte den beginn einer Migräne: „Guter Gott! Nein!“
„Wieso eigentlich Spike?“ wollte Buffy wissen.
„Weil ich so ein attraktiver Kerl bin, natürlich.“ erklärte Spike grinsend.
Buffy rollte wieder mit den Augen und ignorierte ihren Vampir der schon wieder dieses ablenkende Ding mit seiner Zunge tat:
„Nein, ich meine, Giles, warum wollen Sie das gerade Spike Danas Wächter wird?“
Blaue und grüne Augen hefteten sich auf den obersten Wächter.
Der lehnte sich in seinen teuren Stuhl zurück um die Genialität seines Planes besser erläutern zu können: „Spike ist stark genug um es mit Dana aufzunehmen zu können sollte sie… verwirrt sein. Und nachdem er es, und nur er weiß warum, mehr als hundert Jahre lang an Drusillas Seite ausgehalten hat, denke ich, ich gehe Recht in der Annahme, dass Spike Erfahrung mit… verwirrten Patienten hat.“
„Klar, ich fessle die Jägerin ans Bett und füttere sie mit kleinen Kindern, bis sie wieder ansatzweise Sinn macht.“
Giles überhörte den letzten Teil des Satzes geflissentlich und korrigierte nur den ersten Teil: „Nicht, die Jägerin, Spike. Deine Jägerin.“ Der Oberwächter räusperte sich: „Faith!“
Mit einem neugierigen Gesichtsausdruck öffnete die dunkle Jägerin die Bürotüre und schob Dana ins Zimmer. Die Juniorjägerin, die Jeans und ein einfaches schwarzes T-Shirt trug, blickte sich nervös zwischen den drei Personen im Raum um.
„Dana, bitte setz dich. Es wird dich freuen zu hören, dass wir einen Wächter für dich gefunden haben.“ begrüßte Giles das Mädchen.
Dana hob überrascht den Kopf ehe ihre Augen an dem Mann im schwarzen Ledermantel mit dem Mob aus dunkelblonden Locken hängen blieben.
„Spike, wird dein Wächter.“ Giles warf dem Vampir einen warnenden Blick zu und fuhr mit gefährlichem Unterton fort: „Er arbeitet für uns - und im Gegenzug gewähren wir ihm Asyl.“
Spike knirschte mit den Zähnen. Das war Erpressung.
Dana sah immer noch überrascht aus: „Aber, Sir, ich…ich kenne ihn. Er ist ein Vampir, richtig?“
„Richtig!“ schnitt Spike dazwischen: „Und das vergisst du auch besser nicht, “ Juniorjägerin und Vampir beäugten sich misstrauisch.
„Fein.“ Giles grinste und ignorierte die offensichtliche Spannung im Raum. „Schön, dass wir das geklärt haben. Spike du wirst Danas Training ab nächster Woche übernehmen.“
Spike knurrte, packte Alan und öffnete die Bürotüre. Willow, Xander, Dawn, Andrew und Faith purzelten zu seinen Füßen. Spike stieg kopfschüttelnd über die verlegenen Scoobies hinweg. Andrews Stimme klang verträumt aus dem Haufen: „Spike wird mein Kollege… hmm Spike in Tweed…“
Alleine in seinem Büro, klappte Giles zufrieden seine Unterlagen zu. Dana hatte einen Wächter. Entweder Spike wurde mit dem Mädchen fertig oder das Mädchen wurde mit Spike fertig. Giles hatte in jedem Fall ein Problem weniger.
~*~
Spike ließ sich aufseufzend auf seine Couch sinken. Noch ein Problem mehr. Alan hatte sich inzwischen fest an seinem Hals festgesaugt und trank sein zweites Frühstück. Spike strich seinem pelzigen Sohn abwesend über den Kopf und brummte: „Du hast Glück, dass du so niedlich bist, Stöpsel.“ Mit einer Grimasse dachte er an Dana. „Du hast keine Ahnung was ich alles für dich tue.“
Alan zog vorsichtig seine Reißerchen aus Spikes Halsschlagader, rülpste, und der Vampir setzte ihn zurück auf seine hellblaue, flauschige Spieldecke die vor ihrer Couch ausgebreitet war. Alan musterte ihn aus großen, runden, immer noch dämonisch grasgrünen Augen ehe er laut verkündete.
„Will Bauspielen!“
Spike grinste: „Eine Runde Bauklötze für den zukünftigen Architekten, kommen sofort.“
Und holte Alans geliebte Klötze aus seinem Schlafzimmer. Inzwischen vergnügte sich der kleine Mann indem er auf die Beine kletterte und wie ein kleiner Flummi begann durch das Apartment zu hüpfen. Er sauste in seinem seidigem schwarzen Pelz durch die Gegend und stieß sich mit seinen Babykrallen gelegentlich von den Wänden ab. Spike hatte den Verdacht, dass es nur mehr ein paar Monate dauern würde, bis er Alan aus den Vorhängen fischen würde. Zurzeit hielt sich sein Sprössling aber noch auf dem Boden auf, auch wenn er immer sehr Energie geladen nach seiner Blutfütterung war. Im Gegensatz jedenfalls zu den Stunden nach seinen menschlichen Babynahrung die ihm immer binnen kurzer Zeit die Augen zufallen ließ.
Spike setzte sich mit der Bauklotzschachtel auf die am Boden liegende Decke und rief Alan. Fröhliches Gequietsche antwortete ihm aus Illyras Schlafzimmer. Spike schüttelte lächelnd den Kopf und rief noch einmal ohne sich wirklich zu ärgern. Es erstaunte ihn immer wieder wie Alan manche seiner Probleme in eine neue Perspektive gerückt hatte. Und obwohl der Kleine viel Zeit und Geduld von ihm forderte so wollte Spike seine Gegenwart doch nie wieder missen. Alan war auf natürliche Weise zur wichtigsten Person in Spikes Leben geworden. Und der Vampir würde mit Gusto sein altes Hobby mit den Eisenbahnnägeln wiederaufnehmen sollte jemand seinem Kind zu nahe kommen.
„Achtung, sie ist gleich da.“
Spike fuhr herum und sah gerade noch den dunkelgekleideten Mann dem die belustigte Stimme gehörte bevor er verschwand. Der Vampir starrte eine Sekunde verblüfft auf die Stelle vor dem Esstisch wo der Geist gerade verschwunden war, doch ehe er noch eine Todesdrohung ausstoßen konnte, klopfte es zaghaft an seiner Türe. Spikes Augen schlitzen sich. Sein Dämon schob sich knackend nach vorne als er laut knurrend die Türe aufriss und...
„Hi?“ Buffy grüßte mit einer unsicheren Handgeste.
Spike starrte sie einen Moment lang aus gelben, verblüfften Dämonenaugen an.
„Wenn, es dir jetzt nicht passt… ich kann gerne später wiederkommen.“ Buffy machte einen eiligen Schritt zurück. Spikes Höcker schmolzen sofort in seine glatte Stirn zurück.
„Äh, nein. Komm rein… war nur…“ er warf einen misstrauischen Blick in Richtung Esstisch abgelenkt… ist alles.“
Buffy nickte nervös. Plötzlich legte sich ihre Stirn in niedliche, verwirrte Falten:
„Spike hast du einen Hund?“
„Einen wa?“ Spike folgte Buffys Blick vom Vorzimmer ins Wohnzimmer wo gerade etwas Schwarzes, Felliges vorbeigehuscht war. Aus irgendeinem Grund, den Buffy nicht nachvollziehen konnte, schienen Spikes Augen fast aus dem Kopf zu fallen.
„Ne-ein, kein Hund.“ Spikes Adamsapfel hüpfte.
„Guten Tag, Miss Summers.“ Der Mann von vorhin stand plötzlich wieder in Spikes Vorzimmer und machte eine kleine Verbeugung. Er mochte vielleicht 25 Jahre alt sein und trug einen einfachen Anzug aus dunklem Samt mit breiten Aufschlägen und ein dunkles Halstuch über dem hohen steifen Kragen. Der Geist hatte ein amüsiertes Funkeln in den Augen für das Spike ihn den Hals umdrehen konnte. Für Buffy war seine Anwesenheit jedenfalls Erläuterung genug was komische Phänomene betraf und sie entspannte sich sofort: „Oh, Hi, Victor.“
Spike nutzte die Ablenkung und kehrte einige Sekunden später mit Alan auf dem Arm ins Zimmer zurück. Der kleine sah rosig und sehr munter aus, soweit Buffy das beurteilen konnte, und als sie ins Wohnzimmer gingen, fing plappernd an mit seinen Bauklötzen zu spielen.
„Miss Summers, ich wollte nur melden, dass die Juniorjägerin ruhig sind. Aber ich denke sie sollten mit Dana sprechen. Miss Dana wirkt nervös.“
Buffy lächelte bezaubernd: „Danke Victor.“ Der Mann machte wieder einen Diener in Buffys Richtung und verschwand. Spike hätte schwören können der Geist hätte ihm zugezwinkert bevor er sich in Luft ausgelöst hatte.
Buffy setze sich unruhig auf die Couch.
„So…“
„So…“
Buffy und Spike blickten sich verlegen an und starteten gleichzeitig:
„Du warst gestern plötzlich weg…“
Sie sahen sich verblüfft an ehe sie beide zu kichern anfingen. Spike blickte Buffy lange aus liebevollen Augen an, ehe er vor ihr auf die Knie sank und die Wunden an ihren Wangen berührte.
„Du hättest nicht ohne mich gehen sollen.“
Buffy berührte Spikes Hand die er an ihre beschädigten Wangen gelegt hatte: „Giles hat mich geholt.“
Wolken schienen für einen Moment über Spikes Ausdruck zu huschen, dann: „Oh…das ist okay.“ Er zog seine Hand zurück.
Buffy biss sich auf die Lippen: „Spike…“
„Nein, ist schon okay.“ Er lächelte aber seine Augen blieben traurig. „Hab dir schon einmal gesagt ich träum nicht mehr von Lattenzäunen…“
„…zu gefährlich…“ erinnerte Buffy sich leise.
Spike nickte und legte seine Hände in den Schoß: „Genau. Ich weiß ich bin nicht der Mann mit dem du deinen Lebensabend verbringen willst. Und ich weiß auch, dass ich dir Angel nicht ersetzen kann. Aber ich werde bleiben bis du einen anderen Mann findest der das kann.”
Er sah ihr fest in die Augen und Buffy fühlte sich als ob er ihr gerade ein Versprechen gegeben hatte. Er lächelte sie traurig an und fügte dann scherzend hinzu:
“Sollte nicht lange dauern, du bist wunderschön und stark… ein guter Fang…” Er schluckte: “Und ich werde dir nicht im Weg stehen.”
Buffy starrte ihn an. Wie ein Wesen der Finsternis es fertig brachte sie so zu bewegen, war ihr nach all dieser Zeit immer noch ein Rätsel.
Schließlich wies sie vorsichtig darauf hin: „…Und ich wohne in einem Schloss mit 300 andern Mädchen.“
Spike musste grinsen: „Mein Glück.“
Buffy strich ihm liebevoll über die Wange und tunnelte dann ihre Finger durchs Spikes Wuschelhaar. Neugierig fühlte sie es zwischen ihren Fingern. Gestern im Eifer des Gefechts hatte sie sich einfach nicht die Zeit genommen aber jetzt fühlte sie wie dicht und weich die Locken waren.
„Gehst du wieder als Billy Idol oder lässt du es so?“
Spikes Augenlieder die ihm zugefallen waren, während Buffy sein Haar gestreichelt hatte, öffneten sich langsam als ihre Worte durchsickerten.
„Hmmm? Oh, wollte es wieder bleichen…“
Buffy seufzte, ehe sie auf seine Kleidung zeigte, und einwandte: „Aber die Farben bleiben.“ Spikes Unterlippe schob sich schmollend nach vorne – eigentlich hatte er vorgehabt seinen alten Look noch mindestens zehn Jahre zu tragen – zumindest war das der Plan gewesen, bevor Alan wie ein Kätzchen bei ihm abgeladen worden war.
Buffys Unterlippe schob sich ihrerseits gefährlich nach vorne in ein niedliches Schmollen und Spike konnte der Versuchung nicht widerstehen. Er beugte sich nach vorne und begann an der einladenden Lippe zu knabbern. Buffy gab ein begeistertes Geräusch von sich und vergrub ihre Finger fest in Spikes Skalp.
Ein schriller Schrei, wie ihn nur ein Zweijähriger oder ein Teekessel produzieren kann, riss sie auseinander und Buffy sprang erschrocken auf. Alan hüpfte auf und ab und testete unter begeistertem quietschen das Echo im Raum. Dieses war besser als man annehmen konnte und Alan war so angetan über den lauten Klang seiner eigenen Stimme, dass es ihn zu immer lauteren Höchstleistungen anspornte.
Während Buffy sich nervös wieder in die Couch sinken ließ, rollte Spike nur mit den Augen, ließ Alan noch einige Sekunden seinen Spaß ehe er den kleinen Buben hochnahm und zwischen Buffy und sich auf die Couch setzte.
„Bist du okay?“ Spike beobachtete die Jägerin sorgenvoll. Die Kriegerin gegen das Böse war doch sonst nicht so schreckhaft.
„Yip, alles okay!“ nickte Buffy nur um erneut nervös zusammenzuzucken als die Eingangstüre mit lautem krachen aufflog und Illyria zur Türe hereinstampfte. Das Gesicht der Ex-Göttin war ein einziges Gewitter während sie laut klagte:
„Meine Konkubine möchte nicht mit mir sprechen!“
Buffy blickte Spike fragend an: „Ihre was?“
„Ihre… ihre Königsbiene, Liebes.“
„Ihre was? Ist das Code für etwas Unanständiges?“
Illyria warf dem Paar auf ihrer Couch im vorübersegeln einen vernichtenden Blick zu und fischte sich dann Alan: „Komm Alan Wesley, es gibt wichtige Dinge zu besprechen.“ und schritt mit ihm in sein Kinderzimmer. Spike schüttelte seufzend den Kopf. Etwas war mal wieder nicht nach ihrer Hoheit Willen geschehen und in wahrer Illyria - Manier würde sie versuchen gemeinsam mit „Klein-Wesley“ Sinn aus dieser verwirrenden Situation zu machen. Nicht das der Zweijährige ihr weiterhelfen konnte, aber als wahre Ex-Despotin benötigte Illyria offiziell sowieso nie Rat.
Spike schüttelte erneut den Kopf und blickte dabei geradewegs in Buffys immer noch verwirrtes Gesicht. Er stand auf und streckte ihr seine Hand entgegen: „Komm Buffy.“
Ein raubtierhaftes Grinsen schlich sich über Spikes Züge während er den Kopf schief legte und begann eine leckere Jägerin in Gedanken auszuziehen.
„Du siehst immer noch sehr angespannt aus – ich finde wir sollten dich ein bisschen entspannen.“ Er ließ seine Augenbrauen vielsagend wackeln.
Buffy errötete, ergriff aber seine Hand und ließ sich von Spike in sein Schlafzimmer ziehen.
~*~