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Ungebeten

By: Lhyra
folder German › Harry Potter
Rating: Adult +
Chapters: 5
Views: 1,549
Reviews: 0
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Disclaimer: I do not own the Harry Potter book and movie series, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
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II.

Disclaimer: Sie kamen an einem sonnigen Morgen zu mir, und baten mich, mit ihnen zu spielen. Wenn wir fertig sind gebe ich sie an Frau Rowling zurück. Großes Ehrenwort!
Summary: Nach Kriegsende: Severus Snape ist verschwunden und Hermine übernimmt seinen Posten.
Warnung: Tod einer oder mehrer Figuren
A.N.: Ich habe diese Geschichte geschrieben, kurz nachdem ich das Buch HP und der Orden des Phönix gelesen hatte!
Ich habe diese Geschichte überarbeitet!
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II.
Apparieren war mir immer noch so zuwider wie zu Beginn meiner ersten Stunden in dieser „Kunst". Leider ging es oft nicht anders, als auf diese Art zu reisen und so fügte ich mich in das unvermeidliche. Ich kam, wie immer, mit einem leichten Gefühl der Übelkeit vor den Toren Hogwarts an. Ein scharfer Wind wehte und es war hier noch kühler als in London. Ich machte mich nur langsam auf den Weg hinunter zum Schloss. Meine Gedanken weilten in der Vergangenheit, bei Harry, bei Ron, bei...
Nach dem Ende war ich mit vielen anderen nach St. Mungo geschickt worden. Harry hatte in den Armen von Hagrid gelegen. Der Halbriese hatte bitterliche Tränen geweint. In dem ganzen Tumult auf dem Schlachtfeld, hatte ich Ron und Harry dann verloren. Plötzlich waren alle verschwunden und ich war gemeinsam mit einer blutverschmierten Hexe appariert.
Die Flure im Krankenhaus für Hexen und Zauberer waren völlig verstopft gewesen. Ich hatte mich schrecklich gefühlt, ich hatte geweint, ohne es zu bemerken. Medihexen, Heiler und Helfer hasteten durch die Gänge. Rufe und Schmerzensschreie hallten durcheinander. Meine Ohren klingelten und ich sehnte mich nach einem bekannten Gesicht. Ich fühlte mich allein auf der Welt. Meine Wangen brannten. Ich drängte mich zitternd und wimmernd durch die Menge.
Da sah ich ihn. Er lag auf einer Trage am Rande eines ebenfalls vollen Flurs. Zur gleichen Zeit als ich ihn entdeckte, sah er auch mich. Sein Blick wurde von hart und kalt zu warm und weich. Er streckte seine Hand nach mir aus und ich lief auf ihn zu, so schnell es mir möglich war. Kaum war ich in seiner Nähe, ergriff er mich um die Taille und zog mich an sich. Ich tauchte ein in seine Wärme, seinen männlichen Geruch.
„Ich bin hier, Hermine“, hatte Severus Snape in mein Ohr geraunt.
Ich hatte mich an ihn geklammert und er sich an mich. Das war der Moment gewesen, wo sich all mein Empfinden für Severus Snape verändert hatte. Sein Blick war ein gänzlich anderer gewesen. Es war, als wären Vorhänge aufgezogen und seine wahre Seele offenbart worden. Es war nach all dem Schrecken der schönste Augenblick meines Lebens gewesen, den wahren Severus dort auf der Trage in St. Mungo zu erleben. Aneinandergeschmiegt hatten wir dagelegen, bis ich behandelt werden musste.
Als ich nach einer ganzen Weile wieder kam, war die Trage leer und Snape unauffindbar gewesen.
Ich hatte ihn gesucht, nicht nur im Krankenhaus. Auch später, als ich halbwegs bei Sinnen war, habe ich ihn gesucht. Ich wollte wissen wie es ihm ging, ob es nochmals möglich sein würde, in seinen Armen zu liegen, die mir solchen Trost gespendet hatten. Ich wusste es war etwas mit mir geschehen. Es war, als wäre ich verhext. Dabei war es soviel einfacher …

Ich wandte mich dem Wind zu und ließ ihn meine Haare aus dem Gesicht wehen.
Es war merkwürdig, wie sehr sich meine Gefühle in diesem Moment in St. Mungo verändert hatte. Snape war nicht mehr der bösartige Bastard von einem Zaubertränkemeister, sondern ein bekanntes, vertrautes Gesicht gewesen. Ich war so glücklich und erleichtert gewesen ihn zu sehen. Ich musste ihn deswegen umarmen, ihn halten, dass er mich nicht allein lassen würde.
Im Nachhinein war mir klar, dass diese erste Reaktion unter dem Stress eines Traumas entstanden war. Auch später erst hatte ich bemerkt, dass da noch mehr geschehen war, als nur das Empfinden von Erleichterung über ein bekanntes Gesicht.
Ich wandte mich wieder dem Weg zu. Festen Schrittes und mit forschem Gang betrat ich die Gründe von Hogwarts und kurz darauf das Büro von Albus Dumbledore. Hagrid geleitete mich ins Schloss, nicht ohne mir zu versichern, dass er ganz und gar glücklich sei mich zu sehen.
Albus Dumbledore saß mit dem Rücken zu mir am Fenster. Kaum aber war ich eingetreten, drehte er sich herum zu mir und kam mir entgegen.
„Hermine...," seine Stimme war voller Wärme und seine Hände waren ausgestreckt.
Ich lächelte zum ersten Mal an diesem Tage mit ehrlicher Freude und glitt in eine innige Umarmung meines zukünftigen Vorgesetzten, meines väterlichen oder - sollte ich sagen - großväterlichen Freundes. Albus strich sanft über meinen Rücken.
„Es ist so schön dich hier zu haben, Hermine."
Ich löste mich langsam von ihm und sah in seine blauen Augen.
„Ich bin gerne nach hause gekommen, Albus."
Er lächelte zitterig vor unterdrückter Emotion.
„Nach Hause." Er hob eine Hand an meine Wange. „Das ist es wohl, dein zu hause."
Wir setzten uns ans Feuer und schwiegen eine ganze Weile. Ich wollte, dass er begann zu sprechen. Ich glaubte nicht, dass ich nach all diesen schweren Erinnerungen und Gedanken aus der Vergangenheit noch dazu in der Lage war, den ersten Schritt in unserem notwendigen Gespräch zu machen.
Hohl sprach er in den Raum hinein:
„Ich hätte dich niemals gebeten deine Studien bei Professor Ling abzubrechen, wenn ich es weiterhin geschafft hätte, Zaubertränke zu unterrichten, Hermine."
Erschrocken wandte ich mich ihm voll zu und glitt ob seines reuigen Ausdruckes vom Sessel.
„Albus." Ich kniete vor ihm und versuchte all meine Ehrlichkeit, meine Zuneigung in meinen Blick zu legen. „Ich weiß das. Ich mache dir auch keinerlei Vorwürfe. Ich bin gerne gekommen und ich bleibe ebenso gern. Bitte habe keine Gewissenbisse."
Er lächelte schief und legte seine Hand auf die meine.
„Du bist eine begabte, wunderschöne, junge Frau. Und ich bin ein alter Egoist, dich für meine Schule gewinnen zu wollen."
Seine Augen funkelten und er zwinkerte mir zu.
„Du hast mich gewonnen und ich lebe wieder dort, wo ich mich zu Hause fühle."
Zärtlich sah ich ihn an.
Er nickte und half mir auf.
Sein Blick wurde ernst.
„Du weißt sicherlich, dass ich Severus' Räume für dich vorgesehen habe?!"
Ich bejahte. „Minerva hat es mir erzählt."
„Es ist die einzige Möglichkeit, dir einen adäquaten Platz zum Wohnen und Unterrichten zu bieten."
Es klang wie eine Entschuldigung. Dabei war mir die Vorstellung nicht unangenehm, in den Räumen von Severus zu leben. Sicherlich machte es mir das Herz sehr schwer, zu wissen, dass dort Severus leben sollte, aber ich wusste, ich würde mich dort wohl fühlen. So wie ich mich in St. Mungo bei ihm wohl gefühlt hatte. Ich seufzte innerlich. Ich würde mich dem Zaubertränkemeister auf diese Weise sicher näher fühlen.
„Es ist schon in Ordnung Albus. Ich bin durchaus mit den Räumlichkeiten zufrieden."
Er schien erleichtert zu sein und lächelte mich an.
Kurz nach dem Tee führte er mich persönlich in Snapes Büro.
Ich zog hart den Atem ein.
„Jaja, wir haben alles so gelassen, für den Fall das..."
‚Das er wieder kommt’, dachte ich. Aber er war nicht wieder gekommen, so wie Harry nicht wieder aufgewacht war und meine Mutter nicht wieder leben würde.
„Wenn du etwas ändern willst, tue es. Das gleiche gilt für die privaten Räume, die dem Büro angeschlossen sind."
Ich nickte nur und folgte ihm weiter. Er zeigte mir den verborgenen Durchgang zu der angeschlossenen Wohnung. Der Schock war hart, als ich eben diese ebenfalls voll eingerichtet vorfand. Ein Feuer brannte im Kamin und ich bekam den Eindruck, Severus wäre eben nur für ein paar Minuten hinausgegangen. Ich fühlte Tränen in meinen Augen brennen.
„Ich denke, ich lasse dich allein, damit du dich umsehen kannst, meine Liebe. Wenn du Fragen oder Wünsche hast, komm zu mir."
Ich lächelte angestrengt und küsste ihn auf die Wange, als er ging.

***

Jeder der mich kennt, weiß wie sehr ich Bücher liebe. Das Severus diese Leidenschaft zu teilen schien, war mir unbewusst wohl schon immer klar gewesen. So stand ich vor den wuchtigen Regalen und ließ träumerisch meine Finger über die Rücken der Bücher gleiten. Ich folgte der Linie von Papier und dem Geruch von Alter bis das Regal zu Ende und eine weitere Tür zu sehen war. Langsam öffnete ich diese und blieb einen Moment stehen.
Es war das Schlafzimmer. Nie und nimmer hätte ich mir das Schlafzimmer des oberflächlich so grimmigen Professors so freundlich und einladend vorgestellt. Der Baldachin des großen Bettes war verzaubert, so dass man den Himmel draußen sehen konnte. Die Wände waren in einem satten, beruhigenden Grün gestrichen und der Boden mit einem dicken weichen Orientteppich belegt. Ich versank förmlich in der Flauschigkeit. Ich ging leise hinein, betrachtete den großen Ebenholzkleiderschrank und das verzauberte Fenster, das einen nachtdunklen Garten zeigte. Über dem Kamin, der dem Bett gegenüber war, prangte ein heller Fleck. Es war, als wäre ein Bild abgehangen worden. Aber Albus hatte doch gesagt, dass er alles so gelassen hatte...
Vielleicht hatte Severus das Bild selbst entfernt?
Ich zuckte mit den Schultern und ging in das angrenzende Bad. Es roch ganz schwach nach dem leicht erdigen Duft, den Severus immer umgeben hatte. Ich seufzte leise auf und machte mich daran zu duschen. Unbekümmert benutzte ich seine Toilettenartikel und seine Handtücher. Ich bediente mich sogar an seinem Kleiderschrank. Seine Lehrerroben hingen noch darin und ich ertappte mich dabei, wie ich eine von ihnen um mich schlang und den intensiven Duft einsog, der schlicht und ergreifend pur nach Severus roch.
Meine Tränen tropften auf den schweren Stoff.
Ich zog ein weißes Oberhemd von ihm an und ging hinüber zu seinem Bett. Ehrfürchtig schlug ich die Laken zurück und legte mich in das von den Hauselfen frisch bezogene Bett. Umgeben von Snapes Duft und dem Wissen zu hause zu sein, schlief ich überraschend schnell ein.


Mein Schlaf war tief und traumlos und ich wusste, es lag an dem Nachhall von Snapes Präsenz in diesen Räumen.
Am Morgen wusste ich, was am Rande meines Unterbewusstseins immer herumgelungert war: Ich vermisste Severus Snape unsäglich.
Genießerisch blieb ich zwischen den Laken liegen und freute mich über die Wärme des Bettes, den Duft von Hogwarts und die leisen Geräusche, die von dem Wirken der Hauselfen kündeten. Ich dachte abermals über Severus nach. Das ich ihn innerlich nun mit seinem Vornamen ansprach, war nicht weiter verwunderlich, fand ich. Obwohl ich ansonsten sehr auf Respekt und Status wert legte und auch die entsprechenden Verhaltensformen, die damit einhergingen, war es nur legitim, dass nach dem ich in seinen Räumen lebte und seine Dinge benutze, von ihm als Severus sprach. Zu dem waren meine Emotionen in Bezug auf ihn sehr intensiv und liebevoll…
Mit einem Mal fiel mir das Bild ein und die Truhe die heute von „Broody's" geliefert werden sollten. Noch mehr Dinge also, die von ihm stammten und höchstwahrscheinlich mehr über ihn sagten, als der Teppich und das Regal dass ich zu dem erstanden hatte.
Teppich? Regal? Ich stöhnte auf. Wo sollte ich dass nur lassen? Ich wälzte mich langsam aus dem Bett und stellte mich mitten ins Schlafzimmer. Als ich mich ungesehen hatte, war mir klar, dass ich das Regal hier lassen konnte. Der Wohn - und Arbeitsraum boten keinerlei Platz für dieses wuchtige Möbel. Also würde ich meine Bücher hier einsortieren müssen. Kritisch blickte auf den Kamin. Das Bild würde ich darüber hängen. So würde man den hellen Fleck nicht erkennen. Lächelnd verschanzte ich mich im Bad, um danach meine Taschen, die ich in meinem Umgang gelassen hatte, wieder zurück auf ihre ursprüngliche Größe zu verwandeln. Ich wühlte in meinen Kleidern herum, bis ich etwas Legeres gefunden hatte. Immerhin waren noch Ferien, wozu sollte ich mich da Roben und Umhänge hüllen?
Nach dem Anziehen räumte ich meine Kleidung in den wuchtigen Kleiderschrank von Severus.
Ich brachte es nicht über mich seine Sachen auszusortieren. Ich konnte es nicht! Es wäre ein Eingeständnis gewesen, dass ich nicht bereit war zu machen. Ich glaubte fest daran dass er lebte. Er war nicht tot. Er durfte es nicht sein.
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Auch diesmal will ich wieder nur Euer bestes: eine Review!!! ;o)

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