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Die neue Heimat

By: Blackball
folder German › Books
Rating: Adult
Chapters: 2
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Disclaimer: I do not own the book(s) that this fanfiction is written for, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
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Kapitel 2

Kapitel 2


Zwei Wochen brauchte Legolas bis er in der Nähe von Bruchtal war. Dreimal musste er wegen eines starken Schneesturmes seine Reise unterbrechen. Nicht wegen sich selbst sondern um Arods Willen. Dieser Winter war einer der härtesten die er bisher erlebt hatte und es waren schon einige gewesen die in seinem Leben gesehen hatte. Innerhalb eines Tages hatte es die Natur geschafft alles was grün war unter ein dickes weißes Tuch zu legen.

Während seiner Reise von Eryn Lasgalen nach Bruchtal hatte Legolas kaum Tiere gesehen, was ein weiteres Zeichen für einen harten Winter war. Er seufzte leise als er die Grenze zu Bruchtal hinter sich gelassen hatte. In wenigen Minuten würde er endlich an seinem Ziel sein.

Es war selten das ihm Kälte etwas ausmachte, er spürte sie zwar, aber bisher hatte sie ihm nichts ausgemacht. Doch nun war es anders, schon seit drei Tagen wurde sein gesamter Körper von dieser Kälte eingeschlossen. Kein schönes Gefühl wie er empfand. Jetzt konnte er immerhin die Menschen verstehen die im Winter am meckern waren.


Umso näher er Bruchtal kam, umso mehr sehnte er sich nun, nach einem heißen Tee und einem warmen Ort. In der Ferne konnte er endlich den großen Torbogen entdecken, der wie alles um ihn herum in ein erdrückendes weiß getaucht war. Er mochte die Farbe nicht mehr. Seit jenem Tag als Aragorn und Arwen sich zueinander bekannten, konnte er diese Farbe nicht mehr sehen. Doch nun war sie überall.

Glorfindel kam ihm eilig entgegen als er den Torbogen hinter sich gelassen hatte und zu den Stallungen ritt. Er griff nach Arods Zügel und blickte auf um zu sehen wer sich unter der Kapuze und dem Umhang befand. "Seid ihr des Wahnsinns, bei diesem Wetter eine solch lange Reise anzutreten! Ihr hättet den Tod sehen können", schallt der Ältere und nahm nun Arods Zügel vollkommen von Legolas entgegen.

Der Jüngere stieg ab und legte seine Kapuze nach hinten. "So schnell sieht ein Elb nicht den Tod, dass wisst ihr so gut wie ich Glorfindel", entgegnete Legolas freundlich und band die zwei Beutel von Arods Sattel ab. Glorfindel reichte Arods Zügel an den Stallmeister weiter, der sich ab nun um Arod kümmerte und drehte sich dann zu dem Prinzen aus Eryn Lasgalen. "Auch Elben sind sterblich mein Freund!" Entgegnete er leise worauf Legolas nur noch kurz nickte. "Außerdem seid ihr blass", Glorfindel legte eine Hand an die Wange des Jüngeren "Und kühl!" Stellte er leicht erschrocken fest.

Der Ältere kannte den Unterschied gut zischen kühler Haut und einem durch und durch kühlen Elbenkörper, was sehr selten vorkam. Besorgt musterte er den Jüngeren und griff dann nach dessen beiden Taschen. "Folgt mir, ihr müsst euch dringen aufwärmen bevor ihr krank werdet". Legolas lachte leise. Noch nie in seinem ganzen Leben war er krank gewesen und hatte auch noch keinen Elb gesehen der es war. Lediglich davon gehört das auch Elben in seltenen Fällen krank wurden. "Nehmt dies nicht zu leicht", riet Glorfindel und ging voran. Legolas folgte ihm stumm.

Als sie die vielen Stufen hinter sich gelassen hatten betrat der Ältere das Haus von Elrond. Legolas wusste, dass dies nur wenigen hier in Bruchtal gestattet war. Zumindest ohne von Elrond dazu aufgefordert zu werden. Er folgte ihm weiterhin stumm. "Mach es dir gemütlich und wärme dich am Feuer", Glorfindel deutete in ein kleines Kaminzimmer und reichte Legolas dann seine Taschen. "Ich werde Lord Elrond holen!" Erklärte er noch und verschwand dann im nächsten Gang. Legolas betrat das kleine Kaminzimmer, stellte seine Taschen neben einem der zwei Stühle an und stellte sich vor den Kamin. Die Wärme die nun langsam durch seine Kleidung drang tat ihm gut und er schloss kurz seine Augen.

Endlich war er hier. Nun blieb nur zu hoffen das Lord Elrond ein Zimmer über den Winter für ihn hatte, denn er wollte sich und Arod die Rückreise bei diesem Wetter nicht antun.

Ein leises Räuspern riss den Blonden aus seinen Gedanken und er drehte sich schnell um. Elrond hatte das Zimmer betreten und Glorfindel verließ gerade das Haus wieder. "Lord Elrond", kam es leise über Legolas Lippen und er verbeugte sich leicht. "Was führt dich in solch einer Zeit hierher", fragte Elrond leise und setzte sich auf einen der beiden bequemen Stühle. Er deutete auf den anderen Stuhl und Legolas setzte sich kurz darauf hin. "Ich bringe Nachricht von meinem Vater!" Erklärte der Blonde leise. "Sind sie so wichtig, dass er dich zu einer solch ungewissen Zeit entsenden musste?" Fragte der Braunhaarige leise. Sorge klang in seiner Stimme mit.

Legolas griff nach dem Pergament, welches er sicher in der kleineren Tasche verstaut hatte und reichte es ihm. "Wie hoch die Dringlichkeit ist weiß ich nicht!" Erklärte der Blonde und lehnte sich, nun wo Elrond begann zu lesen, nach hinten. Sein Blick wandt er von ihm ab und sah wieder in die Flammen.

Elrond entrollte das Pergament und las Thranduils Worte. Der Brief war lange und er unterbrach nur kurz als eine junge Elbin ihnen zwei Tassen mit Tee hinstellte. Er nickte ihr dankbar zu und sah zu Legolas. "Trink, er wird dich aufwärmen", erklärte er leise und las dann weiter. Sein neugieriger Blick zu beginn als er angefangen hatte zu lesen schwang nun in einen sorgevollen um. Als er fertig war mit lesen rollte er das Pergament wieder zusammen und runzelte leicht die Stirn. "Es war wirklich wichtig, dass mich diese Nachricht noch zu Beginn des Winters erreicht hat", Elrond griff nach seiner Tasse und trank einen kleinen Schluck.

Auch wenn Legolas den Inhalt des Briefes nun interessierte, so wagte er es nicht zu fragen. Dies war eine Angelegenheit zwischen seinem Vater und dem Lord von Bruchtal. Er war nur der Übermittler.

Nachdenklich betrachtete Elrond den jungen Elb der im Gegenüber saß. Er hielt die Tasse in der linken Hand und sah nun wieder zum Feuer. Glorfindel hatte ihm gleich erzählt, dass er das Gefühl hatte, dass mit dem Elb aus Eryn Lasgalen etwas nicht stimmte. Dazu noch der sorgvolle Brief von Thranduil. Er ließ seinen Blick über den Blonden wandern.
Der Elb welcher ihm gegenübersaß war nicht mehr derjenige der hier damals mit den Gefährten aufgebrochen war und auch nicht mehr derjenige den er in Minas Tirith bei der Hochzeit seiner Tochter gesehen hatte. Er war es äußerlich, aber was war in ihm geschehen?

Er wusste es zu gut. Arwen hatte ihm diesen Tag prophezeit. Er wollte es nicht glauben, aber alles was seine Tochter zu ihm sagte fing an Wirklichkeit zu werden. "Ein Zimmer wird gerade für dich hergerichtet, nimm ein heißes Bad, iss etwas und lege dich schlafen", riet der Ältere. Legolas sah ihn nun wieder an "Danke, ich glaube das brauche ich jetzt auch!" Er nickte ihm freundlich zu.

Das was du wirklich brauchst junger Elb ist etwas ganz anderes, dachte Elrond und stand auf. "Folge mir", bat er ihn. Legolas griff nach seinen Taschen und folgte Elrond einen Stock höher in sein Zimmer. "Gehe gleich baden, das Wasser ist noch heiß", erklärte Elrond "Und komme dann zum Essen!" Nach diesen Worten ließ der Braunhaarige Legolas alleine.
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