Unmögliche Gefühle
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Disclaimer:
This is a work of fiction. Any resemblance of characters to actual persons, living or dead, is purely coincidental. The Author holds exclusive rights to this work. Unauthorized duplication is prohibited.
Geburtstag und andere Katastrophen
Kapitel 1: Geburtstag und andere Katastrophen
Als ich am Abend erwache und ins Wohnzimmer stolpere, war Adrian nicht mehr da.
„Adrian ist schon gegangen.“ beantwortete Gwen, meine Mutter, meine ungestellte Frage. Ich seufze. Ob aus Enttäuschung oder Erleichterung vermag ich nicht zu sagen. Stattdessen beobachtete ich jetzt meine Tante dabei, wie sie den Tisch für das Abendessen deckt, welches hier traditionell kalt war. Merkwürdig, denke ich, dabei bleibt Adrian doch oft bis nach dem Abendessen. Allerdings sollte ich wohl froh sein, dass ich ihn heute nicht mehr würde sehen müssen. Morgen würde so oder so ein sehr anstrengender Tag auf mich zukommen.
Mein Blick gleitet aus dem Fenster in den Garten, in dem schon die riesigen weißen Baldachine aufgestellt waren. Mein Onkel Jeffrey hatte morgen Geburtstag und aus irgendeinem unerfindlichen Grund sollte das groß gefeiert werden, entgegen der Tatsache, dass es sich noch nicht einmal um ein Jahrzehnte beendendes Alter handelte. Wenn jemand zum Beispiel 50 wurde, wurde das groß gefeiert. Warum auch immer man ein solches Alter feiern sollte, aber so war das nun mal in dieser Gegend.
Wortlos setze ich mich auf einen der Stühle am Tisch und schenke mir etwas von dem heißen Tee ein an dem ich jetzt nippe. Das tat wirklich gut und endlich einmal konnte ich mich ein wenig entspannen.
Es ist der Nachmittag des folgenden Tages und ich hänge lustlos hinter der provisorischen Bar im Garten. Immer wieder fülle ich Gläser mit Getränken und stelle sie auf die umherstehenden Tabletts. Der Rest ist nicht meine Sache. Ich bin nicht wirklich bei meiner Arbeit, sondern starre unaufhörlich in den angrenzenden Wintergarten, in dem mein Onkel Adrian mit einer Frau sitzt. Sie unterhalten sich angeregt und ich muss mit ansehen, wie er sie um den Finger wickelt. Das ist widerlich, denke ich und kann nicht verhindern, dass es mir einen Stich versetzt. Aber daran bin ich doch wirklich selbst Schuld, so abweisend wie ich zu ihm bin.
„Hey, Vorsicht!“ werde ich von einer der Kellnerinnen angeherrscht, weil ich ein Glas so heftig auf das Tablett knalle, dass es großzügig überschwabbt. Davon unbeirrt lächelt Adrian diese Durschnittsschönheit an und streicht ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Jetzt reicht es mir!
„Ich mach Pause!“ sage ich und rausche davon, in den ersten Stock. Im Zimmer angekommen lasse ich meine Wut an dem Kleiderschrank aus.
~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~
„Und, was hältst du von ihm?“
Adrian und seine Begleiterin schauen dem aufgebrachten Jungen, der soeben davon gerauscht ist, hinterher.
„Er ist süß.“
Das weiß ich auch, denke ich und kann nur amüsiert schmunzeln.
„Herrgott Adrian! Bist du jetzt schon so verzweifelt, dass du dich an deinem eigenen Neffen vergreifen musst? Du bist pervers!“ Die Dame verdreht gespielt die Augen.
„Vielen Dank für das Kompliment!“ entgegne ich gelassen und nippe an meinem Getränk.
„Und nein, ich bin nicht so verzweifelt, auch wenn er wirklich niedlich ist. Außerdem hast du es ja selbst festgestellt, er ist mein Neffe.“
Mit einem Zug leere ich das Glas und fahre mir durch die Haare.
„Na gut, du hast Recht Adrian. Er ist eine kleine Drama-Queen.“
„Na also.“ Ich lächle süffisant.
„Und er ist verknallt in dich.“ Sie seufzt.
Adrians Lächeln wird diabolischer.
„Das macht ihn nur noch süßer.“
Wieder verdreht meine gute Freundin ihre Augen und ich entwaffne sie mit meinem Lächeln.
„Weißt du, Chérie, ich hatte schon oft den Gedanken ihn übers Knie zu legen, weil er so frech und abweisend zu mir ist.“
Belustigt sehe ich wie meine Begleiterin stöhnt und aus dem Wintergarten rauscht. Dabei sieht sie nicht halb so niedlich aus wie Eric.
Jetzt seufze auch ich. Wer war nur diese kleine Kratzbürste? Ich erinnere mich noch genau an die Zeit als Eric 10 Jahre alt gewesen war. Damals war er noch so lieb und anschmiegsam gewesen. Mit einem Schmunzeln stelle ich fest, das das letztendlich nur Erziehungssache ist.
Ich sehe wie der Kleine wieder aus dem Haus kommt und seinen Posten hinter der Bar einnimmt. Langsam erhebe ich mich und schlendere auf ihn zu.
„Hey Kleiner! Ich hätte gerne noch einen!“
Ich setze ein zuckersüßes Lächeln auf und winke mit meinem Glas.
„Warum machst du das nicht selbst? Bin ich dein Dienstbote oder was?“
„Nein, aber du bist der Barmann.“
Ein säuerlicher Gesichtsausdruck verzerrt seine Züge und er knallt ein neues Getränk vor mir auf den Tresen.
„Besten Dank Eric.“
Ich nehme auf einem der Hocker Platz und führe das gefüllte Glas an meine Lippen. Dabei bemerke ich, wie der Junge mit seinem Blick an mir hängen bleibt. Ich kann ein Grinsen einfach nicht verhindern und sehe ihm direkt in die Augen. Dabei überrascht es mich, dass Eric nicht einmal ansatzweise errötet. Er löst seine Augen von mir und zapft stattdessen ein Bier.
„Willst du jetzt den ganzen Tag hier herumhocken und mir auf die Nerven gehen?“
Der Kleine war wirklich frech, aber nichts was man nicht mit ein wenig Zaumzeug und einer Gerte einrenken konnte.
Ich beantworte seine Frage nur mit einem wissenden Lächeln und sehe, dass ihn das nur noch wütender macht. Es muss ihn wirklich quälen, wenn ich die ganze Zeit über in seiner Nähe bin. Dieser Gedanke gefällt mir. Ich sehe wie mein Bruder Jeffrey, das Geburtstagskind, auf mich zukommt und weiß schon jetzt, dass der Spaß ein Ende hat.
„Hey, Bruderherz!“ begrüße ich ihn.
„Ist die Party nach deinem Gusto?“
Er grinst verlegen und nimmt neben mir Platz.
„Geht so, bin ja nicht so für Partys. Weißt du ja. Naja, wenigstens ist das Wetter gut. Aber sag mal, wo ist denn deine nette Freundin hin?“
Jetzt war das Grinsen deutlich nicht mehr verlegen und er knufft mir in die Seite. Aus den Augenwinkeln kann ich beobachten, wie Eric genervt seine Augen verdreht. Selbst das sieht bei ihm süßer aus.
„Weiß nicht. Irgendwo wird sie wohl schon sein.“ antworte ich mit einem Glucksen.
„Und was ist mit dir Eric? Mach dir dein kleiner Nebenjob denn Spaß?“ fragt Jeffrey.
„Tierisch. Barkeeper war schon immer mein Traumberuf.“
Jeffrey lächelt. „Nun sei mal nicht so zynisch, immerhin bekommst du ja ein wenig Taschengeld dafür.“
„Deswegen mach ich das doch nicht, Onkel Jeffrey, und das weißt du auch genau.“
Ich verfolge das Gespräch und kann nicht umhin mich einzumischen.
„Das ist aber schrecklich altruistisch von dir.“ Anbei schenke ich dem Kleinen ein Zwinkern. Der winkt jedoch nur ab und entgegnet:
„Deine neue Flamme kommt. Ich frage mich wie lange das wohl dieses Mal hält, immerhin sieht sie jetzt schon todunglücklich aus.“
Schon wieder kann ich nur Glucksen. Wenn Eric mal wüsste weshalb sie sich so unwohl in ihrer Haut fühlt.
„Ihr entschuldigt mich, meine Flamme erwartet mich.“ erwidere ich mit einem Hauch von Sarkasmus.
Mit diesen Worten gleite ich von dem Barhocker und entschwinde mit meiner Freundin.
~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~
Zahlreiche gezapfte Getränke und Stunden später ist der Hauptteil der Party endlich vorüber. Die vielen Verwandten, Bekannten und Freunde waren gegangen und nur der engste Familienkreis (wie jeden Abend) war noch anwesend.
Ich hingegen räume immer noch die Bar auf und sammle die restlichen Gläser ein. Gerade versuche ich einen ziemlichen Stapel an gebrauchtem Geschirr unter einem der Baldachine auszubalancieren als ich plötzlich eine Hand spüre, die um mich herumgreift und ein paar Gläser abgreift, die gefährlich wackeln. Ich erschrecke mich so, dass mir ein Großteil des Geschirrs aus den Händen plumpst. Bevor ich irgendetwas sagen kann höre ich auch schon Adrians Stimme, so tief und sanft, so nah an meinem Ohr, dass ich unwillkürlich erschaudere.
„Entschuldige, dass war nicht meine Absicht.“
Er beugt sich hinunter um das erstaunlicherweise noch ganze Geschirr, dessen Aufprall wohl durch den weichen Rasen abgefedert wurde, aufzusammeln.
„Schon, schon okay… .“
Ich kann nicht verhindern, dass mich seine Nähe verunsichert und mein Körper unbewusst reagiert.
Mein Onkel sieht mich überrascht an. Er hat nicht erwartet, dass meine Antwort so versöhnlich ausfällt.
Wortlos knien wir jetzt nebeneinander und sammeln die Gläser auf und plötzlich, ganz unerwartet, spricht er es an.
„Hör mal, Eric. Was ist los mit dir? Wir haben uns doch früher verstanden. Immerhin war es dein Großvater, der…“
Aber ich unterbreche ihn, weil ich dieses Gequatsche nicht ertrage.
„Jaaaah, früher war ich auch noch ein Kind.“
Ich schnappe mir auch noch das letzte Glas und kehre zurück zur Bar.
Adrian sah ihm interessiert hinterher und leider konnte der Kleine nicht sehen, wie sich ein kaltes Grinsen auf seine Züge legte.
Ich setze mich zu den anderen in einen bequemen Sessel und ignoriere Adrian als er wenige Minuten später wieder hinzu stößt. Wir sitzen alle noch gemütlich beieinander, trinken Tee und lachen. Irgendwann aber bin ich zu müde um noch weiter den Erwachsenen zu lauschen und so folge ich meinen beiden Cousins nach oben um auch schlafen zu gehen. Leider auch in dieser Nacht nicht traumlos.
So zog sich die Zeit unseres alljährlichen Besuches hin und drei Tage bevor wir wieder abreisen würden traf mich die Hiobsbotschaft.
„Liebes, wir werden morgen früh einen Kurztrip nach Belgien (1*) unternehmen und wahrscheinlich erst am darauf folgenden Tag wiederkommen. Es geht um Antiquitäten, das interessiert dich wahrscheinlich weniger und deine Cousins sind ab morgen Abend auf der LAN-Party eines Freundes.“
Na prima, dann bin ich also ganz allein. Wenigstens würde auch Adrian nicht hier sein.
„Ist schon in Ordnung.“ antworte ich träge, beinahe mechanisch.
„Ach so, Onkel Adrian wird morgen Abend dann voraussichtlich vorbeikommen. Ihr könnt euch ja eine Pizza bestellen.“
Ich stöhne laut auf und halte meine Hand vor die Augen. Meine armen Nerven. Warum meint das Schicksal es so böse mit mir? Ich hätte doch wissen müssen, dass mein Onkel mit Antiquitäten nichts anfangen kann. Ein normaler Mensch würde es wohl recht reizvoll empfinden einen ganzen Abend mit dem Menschen zu verbringen, den er liebt. Aber richtig! Ich bin ja nun mal nicht normal! Vielleicht sollte ich also auch mitfahren. Doch das würde überaus kränkend auf Adrian wirken und das wiederum will ich auch nicht. Es wäre einfach eine zu offensichtliche Abneigung.
„Na schön, von mir aus.“
Den Rest des Tages hatte ich allerdings meine Ruhe, denn Adrian musste zur Abwechslung auch mal wieder in seiner Firma arbeiten. Die Ruhe vor dem Sturm also, oder übertreibe ich etwa?
Es ist Samstag und ich torkle schlaftrunken in dem großen Haus umher. Meine Eltern, Jeffrey und Nora sind schon längst über alle Berge und ich sitze hier allein am Frühstückstisch und genehmige mir ein Brötchen. Henkersmahlzeit, denke ich. So kommt es mir jedenfalls vor, denn ich kann nicht verhindern, dass mich ein mulmiges Gefühl beschleicht, wenn meine Gedanken zu dem heutigen Abend schweifen. Vielleicht sollte ich einfach… . Ja, das ist eine gute Idee.
Gegen Abend verziehe ich mich also in mein Quartier und lege mich schlafen. Ich halte es einfach für die effektivste Methode Adrian aus dem Weg zu gehen. Der Abend würde uns beiden sowieso keine Freude bereiten, denn immerhin würde er versuchen gut Freund mit mir zu sein und ich ihn permanent ignorieren. Mein Kopf ist so voller Gedanken, dass ich nicht einschlafen kann. Also werde ich mich damit begnügen müssen lediglich zur Tarnung so zu tun.
Wie zur Bestätigung höre ich wie unten die Tür ins Schloss fällt. Kaum fünf Minuten später steckt mein Onkel seinen Kopf ins Zimmer.
„Lausiger Versuch Eric.“
Ich kann sein Schmunzeln geradezu spüren.
„Du kannst mir nicht ewig aus dem Weg gehen und dich wie ein störrisches Kind benehmen. Außerdem hab ich Pizza mitgebracht.“
Mit diesen Worten zieht er die Tür wieder zu und ich höre, wie er wieder nach unten geht.
Ich stöhne. Adrian hatte Recht, ich benahm mich tatsächlich wie ein Kind, aber mal sehen, vielleicht kann ich ihm ja noch ein wenig das Leben schwer machen.
Also erhebe ich mich, zieh mich um und folge ihm in das Wohnzimmer, wo mich ein herrlicher Duft aus den Kartons erwartet. Überrascht betrachte ich die gekühlten Bierflaschen, an deren Oberfläche Wasser perlt. Heiße Pizza und kaltes Bier! Gibt es etwas Besseres? Ja, vielleicht…
Adrian kommt aus der Küche und schenkt mir ein gewinnendes Lächeln, erspart mir jedoch die Scham indem er jeglichen weiteren Kommentar unterbindet.
„Ich hoffe du magst Pizza Speziale und Bier?“
Ich nicke und schenke ihm ein zögerliches Lächeln, welches er wiederum mit einem wissenden quittiert.
„Also dann, sonst wird das Essen kalt und das Trinken warm.“
Adrian gluckst und irgendwie werde ich davon angesteckt. Ich nehme ihm gegenüber Platz und nehme mir ein großes Stück der dampfenden Pizza.
Ich beobachte fasziniert, wie Käse von der Spitze der Pizza tropf und kann einen erotischen Gedanken einfach nicht verhindern. Mir wird ein wenig heiß und ich erröte, aber scheinbar beachtet es Adrian nicht weiter. So sitzen wir und schweigend gegenüber und genießen das Essen, ehe Adrian es beendet.
„Was möchtest du gerne nach der Mahlzeit machen?“
Meine Gedanken rasen in eine bestimmte Richtung. Da gab es einige Dinge, die ich nur zu gern machen würde… . Ich muss hart schlucken und verschlucke mich beinahe an meiner Pizza, sodass ich einen gehörigen Hustenanfall bekomme.
„Hey Kleiner, ich hatte lediglich gemeint, dass wir uns eventuell einen Film ansehen.“
Da ist es schon wieder, dieses wissende Lächeln. Ich erschrecke! Hat er etwa meine Gedanken gelesen? Nein, das war unmöglich und doch war da wieder dieses Lächeln, das mich bis auf den tiefsten Grund meiner Seele durchbohrt und alles zu wissen schien. Ich versuche mich zu beruhigen und tatsächlich klingt meine Stimme seltsam ruhig.
„Bitte, tu dir keinen Zwang an.“
„Wow, ich hatte nicht damit gerechnet, dass du an diesem Abend auch nur ein Wort mit mir wechselst.“ Er grinst unverschämt.
„Gewöhn dich lieber nicht daran!“ entgegne ich kühl, bevor ich wieder ansetze:
„Mal ehrlich! Was soll dieser ganze Mist hier? Das du mit Pizza und Bier antänzelst, gerade dann wenn ich eigentlich ganz allein sein sollte? Das du zwanghaft versuchst den lieben Onkel zu spielen und auf gut Freund mit mir machst, obwohl du genau weißt, dass ich dich kein bisschen leiden kann!“
Meine Stimme hatte sich bei dieser Aussage erhoben und Adrian sitzt nur da und sieht mich emotionslos an, bevor sein Gesicht einen geradezu diabolischen Ausdruck annimmt. Dann geschieht alles sehr schnell, ich sehe es noch nicht einmal kommen und rühre mich nicht.
Ich spüre nur den heftigen Schmerz auf meiner rechten Wange als mein Kopf zur Seite schleudert.
Erics Gesichtsausdruck nimmt einen überraschten Ausdruck an, der wenig später verblasst. Mit glasigen Augen starrt er ins Leere und streichelt wie von Sinnen und sehr liebevoll seine rote Wange. Immer wieder fährt er selbst zärtlich mit der Hand darüber, die Welt weit in den Hintergrund gerückt.
Doch dann, ganz plötzlich, ertönt Adrians schallendes Gelächter…
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Tbc?
(1* das Haus der Verwandten liegt ganz in der Nähe der belgischen Grenze, circa etwas über eine Stunde entfernt)
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/199349/
Als ich am Abend erwache und ins Wohnzimmer stolpere, war Adrian nicht mehr da.
„Adrian ist schon gegangen.“ beantwortete Gwen, meine Mutter, meine ungestellte Frage. Ich seufze. Ob aus Enttäuschung oder Erleichterung vermag ich nicht zu sagen. Stattdessen beobachtete ich jetzt meine Tante dabei, wie sie den Tisch für das Abendessen deckt, welches hier traditionell kalt war. Merkwürdig, denke ich, dabei bleibt Adrian doch oft bis nach dem Abendessen. Allerdings sollte ich wohl froh sein, dass ich ihn heute nicht mehr würde sehen müssen. Morgen würde so oder so ein sehr anstrengender Tag auf mich zukommen.
Mein Blick gleitet aus dem Fenster in den Garten, in dem schon die riesigen weißen Baldachine aufgestellt waren. Mein Onkel Jeffrey hatte morgen Geburtstag und aus irgendeinem unerfindlichen Grund sollte das groß gefeiert werden, entgegen der Tatsache, dass es sich noch nicht einmal um ein Jahrzehnte beendendes Alter handelte. Wenn jemand zum Beispiel 50 wurde, wurde das groß gefeiert. Warum auch immer man ein solches Alter feiern sollte, aber so war das nun mal in dieser Gegend.
Wortlos setze ich mich auf einen der Stühle am Tisch und schenke mir etwas von dem heißen Tee ein an dem ich jetzt nippe. Das tat wirklich gut und endlich einmal konnte ich mich ein wenig entspannen.
Es ist der Nachmittag des folgenden Tages und ich hänge lustlos hinter der provisorischen Bar im Garten. Immer wieder fülle ich Gläser mit Getränken und stelle sie auf die umherstehenden Tabletts. Der Rest ist nicht meine Sache. Ich bin nicht wirklich bei meiner Arbeit, sondern starre unaufhörlich in den angrenzenden Wintergarten, in dem mein Onkel Adrian mit einer Frau sitzt. Sie unterhalten sich angeregt und ich muss mit ansehen, wie er sie um den Finger wickelt. Das ist widerlich, denke ich und kann nicht verhindern, dass es mir einen Stich versetzt. Aber daran bin ich doch wirklich selbst Schuld, so abweisend wie ich zu ihm bin.
„Hey, Vorsicht!“ werde ich von einer der Kellnerinnen angeherrscht, weil ich ein Glas so heftig auf das Tablett knalle, dass es großzügig überschwabbt. Davon unbeirrt lächelt Adrian diese Durschnittsschönheit an und streicht ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Jetzt reicht es mir!
„Ich mach Pause!“ sage ich und rausche davon, in den ersten Stock. Im Zimmer angekommen lasse ich meine Wut an dem Kleiderschrank aus.
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„Und, was hältst du von ihm?“
Adrian und seine Begleiterin schauen dem aufgebrachten Jungen, der soeben davon gerauscht ist, hinterher.
„Er ist süß.“
Das weiß ich auch, denke ich und kann nur amüsiert schmunzeln.
„Herrgott Adrian! Bist du jetzt schon so verzweifelt, dass du dich an deinem eigenen Neffen vergreifen musst? Du bist pervers!“ Die Dame verdreht gespielt die Augen.
„Vielen Dank für das Kompliment!“ entgegne ich gelassen und nippe an meinem Getränk.
„Und nein, ich bin nicht so verzweifelt, auch wenn er wirklich niedlich ist. Außerdem hast du es ja selbst festgestellt, er ist mein Neffe.“
Mit einem Zug leere ich das Glas und fahre mir durch die Haare.
„Na gut, du hast Recht Adrian. Er ist eine kleine Drama-Queen.“
„Na also.“ Ich lächle süffisant.
„Und er ist verknallt in dich.“ Sie seufzt.
Adrians Lächeln wird diabolischer.
„Das macht ihn nur noch süßer.“
Wieder verdreht meine gute Freundin ihre Augen und ich entwaffne sie mit meinem Lächeln.
„Weißt du, Chérie, ich hatte schon oft den Gedanken ihn übers Knie zu legen, weil er so frech und abweisend zu mir ist.“
Belustigt sehe ich wie meine Begleiterin stöhnt und aus dem Wintergarten rauscht. Dabei sieht sie nicht halb so niedlich aus wie Eric.
Jetzt seufze auch ich. Wer war nur diese kleine Kratzbürste? Ich erinnere mich noch genau an die Zeit als Eric 10 Jahre alt gewesen war. Damals war er noch so lieb und anschmiegsam gewesen. Mit einem Schmunzeln stelle ich fest, das das letztendlich nur Erziehungssache ist.
Ich sehe wie der Kleine wieder aus dem Haus kommt und seinen Posten hinter der Bar einnimmt. Langsam erhebe ich mich und schlendere auf ihn zu.
„Hey Kleiner! Ich hätte gerne noch einen!“
Ich setze ein zuckersüßes Lächeln auf und winke mit meinem Glas.
„Warum machst du das nicht selbst? Bin ich dein Dienstbote oder was?“
„Nein, aber du bist der Barmann.“
Ein säuerlicher Gesichtsausdruck verzerrt seine Züge und er knallt ein neues Getränk vor mir auf den Tresen.
„Besten Dank Eric.“
Ich nehme auf einem der Hocker Platz und führe das gefüllte Glas an meine Lippen. Dabei bemerke ich, wie der Junge mit seinem Blick an mir hängen bleibt. Ich kann ein Grinsen einfach nicht verhindern und sehe ihm direkt in die Augen. Dabei überrascht es mich, dass Eric nicht einmal ansatzweise errötet. Er löst seine Augen von mir und zapft stattdessen ein Bier.
„Willst du jetzt den ganzen Tag hier herumhocken und mir auf die Nerven gehen?“
Der Kleine war wirklich frech, aber nichts was man nicht mit ein wenig Zaumzeug und einer Gerte einrenken konnte.
Ich beantworte seine Frage nur mit einem wissenden Lächeln und sehe, dass ihn das nur noch wütender macht. Es muss ihn wirklich quälen, wenn ich die ganze Zeit über in seiner Nähe bin. Dieser Gedanke gefällt mir. Ich sehe wie mein Bruder Jeffrey, das Geburtstagskind, auf mich zukommt und weiß schon jetzt, dass der Spaß ein Ende hat.
„Hey, Bruderherz!“ begrüße ich ihn.
„Ist die Party nach deinem Gusto?“
Er grinst verlegen und nimmt neben mir Platz.
„Geht so, bin ja nicht so für Partys. Weißt du ja. Naja, wenigstens ist das Wetter gut. Aber sag mal, wo ist denn deine nette Freundin hin?“
Jetzt war das Grinsen deutlich nicht mehr verlegen und er knufft mir in die Seite. Aus den Augenwinkeln kann ich beobachten, wie Eric genervt seine Augen verdreht. Selbst das sieht bei ihm süßer aus.
„Weiß nicht. Irgendwo wird sie wohl schon sein.“ antworte ich mit einem Glucksen.
„Und was ist mit dir Eric? Mach dir dein kleiner Nebenjob denn Spaß?“ fragt Jeffrey.
„Tierisch. Barkeeper war schon immer mein Traumberuf.“
Jeffrey lächelt. „Nun sei mal nicht so zynisch, immerhin bekommst du ja ein wenig Taschengeld dafür.“
„Deswegen mach ich das doch nicht, Onkel Jeffrey, und das weißt du auch genau.“
Ich verfolge das Gespräch und kann nicht umhin mich einzumischen.
„Das ist aber schrecklich altruistisch von dir.“ Anbei schenke ich dem Kleinen ein Zwinkern. Der winkt jedoch nur ab und entgegnet:
„Deine neue Flamme kommt. Ich frage mich wie lange das wohl dieses Mal hält, immerhin sieht sie jetzt schon todunglücklich aus.“
Schon wieder kann ich nur Glucksen. Wenn Eric mal wüsste weshalb sie sich so unwohl in ihrer Haut fühlt.
„Ihr entschuldigt mich, meine Flamme erwartet mich.“ erwidere ich mit einem Hauch von Sarkasmus.
Mit diesen Worten gleite ich von dem Barhocker und entschwinde mit meiner Freundin.
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Zahlreiche gezapfte Getränke und Stunden später ist der Hauptteil der Party endlich vorüber. Die vielen Verwandten, Bekannten und Freunde waren gegangen und nur der engste Familienkreis (wie jeden Abend) war noch anwesend.
Ich hingegen räume immer noch die Bar auf und sammle die restlichen Gläser ein. Gerade versuche ich einen ziemlichen Stapel an gebrauchtem Geschirr unter einem der Baldachine auszubalancieren als ich plötzlich eine Hand spüre, die um mich herumgreift und ein paar Gläser abgreift, die gefährlich wackeln. Ich erschrecke mich so, dass mir ein Großteil des Geschirrs aus den Händen plumpst. Bevor ich irgendetwas sagen kann höre ich auch schon Adrians Stimme, so tief und sanft, so nah an meinem Ohr, dass ich unwillkürlich erschaudere.
„Entschuldige, dass war nicht meine Absicht.“
Er beugt sich hinunter um das erstaunlicherweise noch ganze Geschirr, dessen Aufprall wohl durch den weichen Rasen abgefedert wurde, aufzusammeln.
„Schon, schon okay… .“
Ich kann nicht verhindern, dass mich seine Nähe verunsichert und mein Körper unbewusst reagiert.
Mein Onkel sieht mich überrascht an. Er hat nicht erwartet, dass meine Antwort so versöhnlich ausfällt.
Wortlos knien wir jetzt nebeneinander und sammeln die Gläser auf und plötzlich, ganz unerwartet, spricht er es an.
„Hör mal, Eric. Was ist los mit dir? Wir haben uns doch früher verstanden. Immerhin war es dein Großvater, der…“
Aber ich unterbreche ihn, weil ich dieses Gequatsche nicht ertrage.
„Jaaaah, früher war ich auch noch ein Kind.“
Ich schnappe mir auch noch das letzte Glas und kehre zurück zur Bar.
Adrian sah ihm interessiert hinterher und leider konnte der Kleine nicht sehen, wie sich ein kaltes Grinsen auf seine Züge legte.
Ich setze mich zu den anderen in einen bequemen Sessel und ignoriere Adrian als er wenige Minuten später wieder hinzu stößt. Wir sitzen alle noch gemütlich beieinander, trinken Tee und lachen. Irgendwann aber bin ich zu müde um noch weiter den Erwachsenen zu lauschen und so folge ich meinen beiden Cousins nach oben um auch schlafen zu gehen. Leider auch in dieser Nacht nicht traumlos.
So zog sich die Zeit unseres alljährlichen Besuches hin und drei Tage bevor wir wieder abreisen würden traf mich die Hiobsbotschaft.
„Liebes, wir werden morgen früh einen Kurztrip nach Belgien (1*) unternehmen und wahrscheinlich erst am darauf folgenden Tag wiederkommen. Es geht um Antiquitäten, das interessiert dich wahrscheinlich weniger und deine Cousins sind ab morgen Abend auf der LAN-Party eines Freundes.“
Na prima, dann bin ich also ganz allein. Wenigstens würde auch Adrian nicht hier sein.
„Ist schon in Ordnung.“ antworte ich träge, beinahe mechanisch.
„Ach so, Onkel Adrian wird morgen Abend dann voraussichtlich vorbeikommen. Ihr könnt euch ja eine Pizza bestellen.“
Ich stöhne laut auf und halte meine Hand vor die Augen. Meine armen Nerven. Warum meint das Schicksal es so böse mit mir? Ich hätte doch wissen müssen, dass mein Onkel mit Antiquitäten nichts anfangen kann. Ein normaler Mensch würde es wohl recht reizvoll empfinden einen ganzen Abend mit dem Menschen zu verbringen, den er liebt. Aber richtig! Ich bin ja nun mal nicht normal! Vielleicht sollte ich also auch mitfahren. Doch das würde überaus kränkend auf Adrian wirken und das wiederum will ich auch nicht. Es wäre einfach eine zu offensichtliche Abneigung.
„Na schön, von mir aus.“
Den Rest des Tages hatte ich allerdings meine Ruhe, denn Adrian musste zur Abwechslung auch mal wieder in seiner Firma arbeiten. Die Ruhe vor dem Sturm also, oder übertreibe ich etwa?
Es ist Samstag und ich torkle schlaftrunken in dem großen Haus umher. Meine Eltern, Jeffrey und Nora sind schon längst über alle Berge und ich sitze hier allein am Frühstückstisch und genehmige mir ein Brötchen. Henkersmahlzeit, denke ich. So kommt es mir jedenfalls vor, denn ich kann nicht verhindern, dass mich ein mulmiges Gefühl beschleicht, wenn meine Gedanken zu dem heutigen Abend schweifen. Vielleicht sollte ich einfach… . Ja, das ist eine gute Idee.
Gegen Abend verziehe ich mich also in mein Quartier und lege mich schlafen. Ich halte es einfach für die effektivste Methode Adrian aus dem Weg zu gehen. Der Abend würde uns beiden sowieso keine Freude bereiten, denn immerhin würde er versuchen gut Freund mit mir zu sein und ich ihn permanent ignorieren. Mein Kopf ist so voller Gedanken, dass ich nicht einschlafen kann. Also werde ich mich damit begnügen müssen lediglich zur Tarnung so zu tun.
Wie zur Bestätigung höre ich wie unten die Tür ins Schloss fällt. Kaum fünf Minuten später steckt mein Onkel seinen Kopf ins Zimmer.
„Lausiger Versuch Eric.“
Ich kann sein Schmunzeln geradezu spüren.
„Du kannst mir nicht ewig aus dem Weg gehen und dich wie ein störrisches Kind benehmen. Außerdem hab ich Pizza mitgebracht.“
Mit diesen Worten zieht er die Tür wieder zu und ich höre, wie er wieder nach unten geht.
Ich stöhne. Adrian hatte Recht, ich benahm mich tatsächlich wie ein Kind, aber mal sehen, vielleicht kann ich ihm ja noch ein wenig das Leben schwer machen.
Also erhebe ich mich, zieh mich um und folge ihm in das Wohnzimmer, wo mich ein herrlicher Duft aus den Kartons erwartet. Überrascht betrachte ich die gekühlten Bierflaschen, an deren Oberfläche Wasser perlt. Heiße Pizza und kaltes Bier! Gibt es etwas Besseres? Ja, vielleicht…
Adrian kommt aus der Küche und schenkt mir ein gewinnendes Lächeln, erspart mir jedoch die Scham indem er jeglichen weiteren Kommentar unterbindet.
„Ich hoffe du magst Pizza Speziale und Bier?“
Ich nicke und schenke ihm ein zögerliches Lächeln, welches er wiederum mit einem wissenden quittiert.
„Also dann, sonst wird das Essen kalt und das Trinken warm.“
Adrian gluckst und irgendwie werde ich davon angesteckt. Ich nehme ihm gegenüber Platz und nehme mir ein großes Stück der dampfenden Pizza.
Ich beobachte fasziniert, wie Käse von der Spitze der Pizza tropf und kann einen erotischen Gedanken einfach nicht verhindern. Mir wird ein wenig heiß und ich erröte, aber scheinbar beachtet es Adrian nicht weiter. So sitzen wir und schweigend gegenüber und genießen das Essen, ehe Adrian es beendet.
„Was möchtest du gerne nach der Mahlzeit machen?“
Meine Gedanken rasen in eine bestimmte Richtung. Da gab es einige Dinge, die ich nur zu gern machen würde… . Ich muss hart schlucken und verschlucke mich beinahe an meiner Pizza, sodass ich einen gehörigen Hustenanfall bekomme.
„Hey Kleiner, ich hatte lediglich gemeint, dass wir uns eventuell einen Film ansehen.“
Da ist es schon wieder, dieses wissende Lächeln. Ich erschrecke! Hat er etwa meine Gedanken gelesen? Nein, das war unmöglich und doch war da wieder dieses Lächeln, das mich bis auf den tiefsten Grund meiner Seele durchbohrt und alles zu wissen schien. Ich versuche mich zu beruhigen und tatsächlich klingt meine Stimme seltsam ruhig.
„Bitte, tu dir keinen Zwang an.“
„Wow, ich hatte nicht damit gerechnet, dass du an diesem Abend auch nur ein Wort mit mir wechselst.“ Er grinst unverschämt.
„Gewöhn dich lieber nicht daran!“ entgegne ich kühl, bevor ich wieder ansetze:
„Mal ehrlich! Was soll dieser ganze Mist hier? Das du mit Pizza und Bier antänzelst, gerade dann wenn ich eigentlich ganz allein sein sollte? Das du zwanghaft versuchst den lieben Onkel zu spielen und auf gut Freund mit mir machst, obwohl du genau weißt, dass ich dich kein bisschen leiden kann!“
Meine Stimme hatte sich bei dieser Aussage erhoben und Adrian sitzt nur da und sieht mich emotionslos an, bevor sein Gesicht einen geradezu diabolischen Ausdruck annimmt. Dann geschieht alles sehr schnell, ich sehe es noch nicht einmal kommen und rühre mich nicht.
Ich spüre nur den heftigen Schmerz auf meiner rechten Wange als mein Kopf zur Seite schleudert.
Erics Gesichtsausdruck nimmt einen überraschten Ausdruck an, der wenig später verblasst. Mit glasigen Augen starrt er ins Leere und streichelt wie von Sinnen und sehr liebevoll seine rote Wange. Immer wieder fährt er selbst zärtlich mit der Hand darüber, die Welt weit in den Hintergrund gerückt.
Doch dann, ganz plötzlich, ertönt Adrians schallendes Gelächter…
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Tbc?
(1* das Haus der Verwandten liegt ganz in der Nähe der belgischen Grenze, circa etwas über eine Stunde entfernt)
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/199349/