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Rainbow City

By: Osabu
folder German › Originals
Rating: Adult
Chapters: 2
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Disclaimer: The Original Sex and the City is not mine and I don't have any rights to it and I don't make any money with this Story!
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Sex wie ein Mann

Kapitel 1
Titel: Rainbow City – Sex wie ein Mann
Autor:
Thema: Original Slash Geschichte
Kapitel: 1/?
Warnung: BoyxBoy, m/m, Transsexualität, Travestie, die ganze Story hindurch
Kommentar: Hier nun das erste Kapitel, wird vielleicht etwas holprig da diese Art der Arbeit mir neu ist, aber gebt mir ne Chance OK? *lieb lächelt* Ach so und bevor ihr euch wundert, nein ich verschreibe mich nicht wenn ich zu Rory und Robin „sie“ und „ihr“ schreibe, schließlich träft Robin als Transvestit Frauenklamotten und Rory, wenn auch nur ‚zur Hälfte Frau’ bisher mit Busen aber auch noch mit Penis, ist ein Transsexueller, trägt Frauenkleider und hat sogar juristisch erwirkt als Frau angesehen zu werden.

1.Kapitel: Sex wie ein Mann

Es war einmal ein englischer Journalist, der kam nach New York.
Niles war attraktiv und intelligent und alsbald geriet er an einen typischen Junggesellen dieser Stadt. Tim war 42, ein beliebter und angesehener Investmentbanker, der eine Millionen Dollar im Jahr verdiente. Sie begegneten sich eines Abends, ganz typisch für New York, bei einer Vernissage.
„Gefällts Ihnen“ sprach er Niles mit einem charmanten Lächeln an, während dieser ein Bild betrachtete.
„Oh ja, ehrlich gesagt ich finde es überaus interessant.“ Antwortete dieser höflich, fühlte sich jedoch bald ein wenig unbehaglich unter dem durchdringenden Blick des anderen und fragte: „Was ist?“
„Verzeihung. Ich dachte nur gerade wir wären uns schon einmal begegnet.“ Entgegnete Tim freundlich, erntete von Niles allerdings zunächst nur ein skeptisches Lachen:
„Wohl kaum, ich komme eben erst aus London.“
„London? Wirklich? Das ist meine absolute Lieblingsstadt!“
„Tatsächlich?“
„Hundertprozentig“ hauchte Tim gewinnend.
Es war Liebe auf den ersten Blick. Und so ließ sich Niles darauf ein.
„Wissen Sie was? Vielleicht sind wir uns wirklich schon einmal begegnet.“
Zwei Wochen lang kuschelten sie, speisten in den besten Restaurants, hatten wundervollen Sex und teilten ihre intimsten Geheimnisse miteinander.
Eines warmen Frühlingstages, nahm Tim ihn mit zu einem Haus, dass in der Sunday Times annonciert worden war und mit Begeisterung lauschten die beiden der Maklerin, die ihnen 4 Schlafzimmer, 3 Badezimmer und überhaupt eine wundervolle Einrichtung präsentierte.
An diesem Tag stellte Tim die gewichtige Frage:
„Würdest du Donnerstag zu meiner Familie zum Essen kommen?“
„Nichts lieber als das“ lächelte er verliebt und gemeinsam schlenderten sie weiter.
Am folgenden Dienstag jedoch meldete er sich mit einer schlechten Nachricht, seine Mutter sei krank und sie müssten das Essen verschieben. Etwas das Niles besorgt wahrnahm und natürlich Verständnis zeigte.
Als er zwei Wochen lang nichts von Tim hörte, rief er ihn an. „Tim? Hier ist Niles! Eine ganz schön lange Vertagung oder nicht?“
Er entschuldigte sich mit Überlastung bei der Arbeit und versprach Niles am nächsten Tag anzurufen.

„Er hat mich natürlich nicht angerufen der Mistkerl.“ Erzählte er mir eines Tages beim Kaffee. „Ich versteh das nicht, wenn du dir in London zusammen ein Haus ansiehst, dann bedeutet das was Ernstes.“
Da begriff ich, dass ihm niemand etwas vom Ende einer Liebe in Manhattan erzählt hatte.

Willkommen im Zeitalter der Unschuldlosigkeit. Niemand frühstückt mehr bei Tiffany oder glaubt an die große Liebe seines Lebens.
Stattdessen frühstücken wir um sieben Uhr früh und versuchen unsere Affären so schnell wie möglich wieder zu vergessen. Selbstschutz und Vertragsabschlüsse dominieren alles. Amor ist aus dem gemachten Nest geflattert … Verflucht wie konnte uns das nur passieren?!

Es gibt tausende Männer wie diese in der Stadt. Sie sind Schwule, teilweise Transvestiten wie ich selbst, Transsexuelle, Männer die Bi sind und natürlich Heteros. Wir alle kennen sie und wir sind uns einig das sie toll sind! Sie reisen, sie zahlen steuern, sie arbeiten hart, manche von ihnen geben ohne mit der Wimper zu zucken 400$ für ein paar Sandalen aus und sie sind allein.

Es ist das moderne Rätsel der Sphinx. Wie kann es so viele fabelhafte ledige Männer geben die eine Beziehung suchen, die aber trotzdem nie den oder die Richtige finden?
Mit diesen Fragen beschäftige ich mich in meiner Kolumne und meine Freunde sind eine wahre Fundgrube für schräge Theorien.
Nehmen wir z.B. meinen Hetero Freund Peter, ein Herausgeber:
„Wenn du in den Zwanzigern bist üben Frauen die totale Kontrolle aus, aber bist du erst einmal 30 und ein vorzeigbarer Junggeselle, hältst du plötzlich alle Trümpfe in der Hand. Ich nenne das die Mittdreißiger-Machtverschiebung.“

Oder auch Capote Duncan, ein Verleger: „Ist alles eine Frage der Biologie. Es geht bei Heteros beim heiraten immer noch darum Kinder zu kriegen und das willst du nicht mit einer Frau die über 30 ist, weil du sie dann sofort haben musst und dann ist alles im Eimer. Ich denke diese Frauen sollten den Wunsch nach einer Heirat aufgeben und sich einfach nur amüsieren! Und bei Schwulen, muss man auch beim Alter aufpassen. Sonst wollen sie auch direkt monogam leben, manche sogar heiraten und Kinder adoptieren. Noch stressiger als mit Frauen, trotzdem genieße ich beides ganz gern, allerdings nur um meinen Spaß zu haben. Wofür bin ich denn sonst Bi?“

Hören wir uns doch mal einen meiner besten Freunde an, er ist übrigens auch schwul wie ich, aber kein Transvestit, Daniel Johnson, von Beruf Anwalt und Single wie ich selbst: „Ich hatte mal einen Freund, der sich immer nur die aufregendsten Männer an Land zog, er führte ein richtig gutes Leben. Dann kam der Tag an dem er aufwachte und 41 war, keiner wollte noch mit ihm ausgehen, er war körperlich total am Ende und verlor dadurch auch noch seinen Job und zog schließlich wieder zurück nach Wisconsin, zu seiner Mutter! Glaub mir, dass ist keine Geschichte die Hetero Männern oder Frauen sorgen macht.“

Und hier ein ebenfalls sehr guter Freund, besser gesagt eine sehr gute Freundin, im Gegensatz zu mir ist sie nicht nur Transvestit sondern transsexuell, auch wenn der endgültige Schritt noch fehlt, dennoch ein sehr weiblicher Busen und weibliche Kleidung, wenn auch nicht so tolle Manolos wie meine! Sie heißt Rory Keegan, ist Single und von Beruf Galeristin: „Die meisten Männer, ob nun Heteros oder Schwule, sind doch eher Machos und die fühlen sich bedroht wenn Frauen, oder Männer die beim Sex gerne mal unten liegen oder sich in der Beziehung nicht wie Arschlöcher verhalten, also Klischee mäßig weibischer sind, trotzdem im Beruf genauso erfolgreich sind wie sie selbst. Wer sich so einen Mann angeln will, sollte brav den Mund halten und die Spielregeln befolgen!“

Hier mal ein sehr lieber schwuler Freund von mir, ich kenne ihn schon ewig, Paul Peterson, er gestaltet Internetseiten. „Ich glaube das Liebe die größte Macht von allen ist. Man muss ihr nur ein wenig Raum lassen. Und das haben wir zu wenig in Manhattan, wir haben zu wenig Raum für Liebe und Romantik.“

Dagegen sein Hetero Bruder Jimmy, er besitzt eine Kletterhalle und ist chronischer Single: „Das ganze Problem ist die Erwartungshaltung. Ich weiß ja nicht wie das bei euch Schwulen ist, aber ich wette es gibt nicht eine Frau die nicht schon mindestens drei tolle Kerle in den Wind geschossen hat, bloß weil sie ihr zu arm, zu fett oder zu kahl waren. Ich finde die sollten sich mit dem begnügen was für sie zu haben ist und so sollte es bei euch Schwulen auch sein, man sollte seine Erwartungen nie zu hochschrauben.“

Darauf konnte Daniel nur lachen und erklärte mir, er wäre schon oft mit solchen Männern ausgegangen, diesen armen, fetten und kahlen Typen. Sein Kommentar: „Das sind genau solche eingebildeten Arschlöcher wie alle anderen Männer … außer uns natürlich. Ich meine so bald man erst einmal die Mitte zwanzig erreicht hat fragt man sich, warum soll ich mich begnügen? Oder?“

Ganz so sah Rory das nicht, sie sieht die Gefahren in so einer Einstellung. „Es ist doch so. Je älter wir werden desto weniger Männer kommen in die engere Auswahl. Ein sehr überschaubares Grüppchen. Da muss man schon mal an sich und der Beziehung arbeiten um einen Kerl zu halten.“

So weg von meinem Arbeitsinterkurs und ab zu einem Geburtstag. Daniels 25ter Geburtstag um genau zu sein. In einer Drag Queen Bar, von denen uns übrigens gerade welche ein Geburtstagsständchen bringen und den Kuchen servierten. Na dann Happy Birthday!
Wieder ein Geburtstag jenseits der 21 im Kreise unverheirateter und auch ohne Beziehung lebender Singlefreunde. Ich, also Robin Westwood, dann Rory, unser Geburtstagskind Daniel und natürlich Alex Locking, ein ebenfalls schwuler, guter Freund von uns, der von Beruf PR-Agent ist und ein New Yorker Glanzlicht, der Gewohnheitsmäßig gerne mit Jungs schlief die gut gebaut, aber gerade einmal zwanzig geworden waren. Na ja zugegeben uns allen wäre eine Telefonkonferenzschaltung lieber gewesen…

„Hört zu“ belebte Alex unser vom Gesang unterbrochenes Gespräch wieder „wenn du als Schwuler Erfolg im Geschäftsleben dieser Stadt hast, dann bleiben dir zwei Möglichkeiten: Entweder rennst du mit dem Kopf gegen die Wand auf der Suche nach einer Beziehung, oder du sagst Scheiß drauf, ziehst los und hast Sex wie ein richtiger Mann!“
„Du meinst … mit Frauen?“ fragte Rory ein wenig irritiert.
„Nein. Nicht mit Frauen. Ich meine ohne Gefühle!“ antwortete Alex prompt und redete gleich weiter.
„Mmmh ... hab ich von diesem Jungen erzählt mit dem ich mal was hatte? Wie hieß der noch mal? Dre-…“
„Drew!“ kam es im Chor von uns auf Alex Anspielung.
„Drew die Sexkanone.“ fügte ich noch hinzu und gönnte mir direkt ein großes Stück des Geburtstagskuchens.
„Ja genau! Aber danach habe ich nicht das geringste empfunden. Es war wie ‚Hey Baby ich zieh dann Leine’. Und ich habe nie wieder einen Gedanken an ihn verschwendet.“ Erklärte Alex zu Ende.
„Aber lag das nicht auch daran das er nicht angerufen hat?“ fragte Rory ein wenig mitleidig.
„Liebling, das ist vermutlich das erste mal in vielen Jahrhunderten das wir Schwulen einigermaßen so offen mit unserer Sexualität umgehen können wie Heteros und obendrein, können wir es uns erlauben Männer wie Sexobjekte zu behandeln, Frauen trauen sich so was meistens gar nicht!“ kam Alex Widerspruch.
„Tss … nur leider sind die Männer in dieser Stadt weder für Sex, noch für Beziehungen zu gebrauchen.“ Warf Daniel murrend ein und erklärte auf unsere pikierten Gesichter:
„Die wollen zwar keine Beziehung mit dir haben, aber wenn du sie nur für Sex willst passt es ihnen auch nicht. Auf einmal bringen sie nicht mehr was du erwartest!“
„Dann musst du sie abschiiiieeeeben.“ Summte unser rothaariges Sexmonster namens Alex dazwischen.
„Nein ich bitte euch sind wir wirklich so zynisch? Wo bleibt die Romantik?“ zweifelte ich die netten Theorien der beiden an und bekam Beifall von Rory die sich fast den Nacken wegnickte.
Daniel stöhnte genervt. „Das endet nur wie mit Jeremiah, diesen Dichter. Ehrlich der Sex mit ihm war Wahnsinn, aber dann wollte er mir unbedingt Gedichte schreiben, jeden Tag essen gehen und endlos herumquatschen während ich auf der Arbeit war und ich kann auf so was echt verzichten.“
„Worauf willst du hinaus? Das wir uns die Liebe aus dem Kopf schlagen sollen? Das find ich krank!“ empörte sich unser Küken Rory.
„Ooooh nein!“ grinste ich sie an und deutete auf Alex und Daniel.
„Glaub mir, wenn die beiden mal den richtigen treffen, dann sind die ganz schnell weg von ihren Prinzipien.“
„Nein ihr versteht nicht, so was wie den Richtigen das gibt’s nichts. Das ist ein blöder Mythos.“ Mischte sich Alex wieder ein. „Lebt stattdessen lieber euer eigenes Leben als auf so eine Illusion zu warten!“
„Du denkst also wirklich das wir als Schwule und von mir aus auch Frauen, dass wir dieses ganze Sex ohne Gefühle Ding durchziehen können?“ wagte ich zu bezweifeln.
Vielleicht andere Schwule ja, aber ich kannte meine Freunde besser, jeder von ihnen hatte schon nach Beziehungen gesucht, nur gingen sie mit dem Scheitern völlig anders um. Und bei Frauen? Warum sollten die es gefühlsmäßig leichter mit ihren Kerlen haben als wir?
„Denk an ‚die letzte Verführung’.“ Wurde ich aus meinen Gedanken und in die Erinnerung dieses blöden Films gerissen.
„Du bist direkt besessen von diesem Film.“ Antwortete ich Alex nur.
„Woah hey! Linda Florentino fickt diesen Kerl im stehen gegen den Maschendrahtzaun.“ Zeigte nun auch Daniel seine Begeisterung für diesen Film.
„Und hat dabei nie dieses: ‚Was hab ich getan’-Erlebnis!“
„Ich hasse diesen blöden Film!“ kam es fast schon schmollend von Rory.
Sie war hoffnungslos romantisch und die große Liebe und zu heiraten war ihr Ziel.
Für den richtigen würde sie sich auch ihre Männlichkeit endlich entfernen lassen, wenn es nötig wäre.
Einen Schritt den ich, genau wie ihren Busen, niemals gehen würde, auch bei aller Liebe zu Frauenklamotten nicht. Ich stopf meine BHs lieber aus, statt Hormone zu nehmen und mein Penis gefällt mir genau da wo er ist!

Später an diesem Tag, zu Hause vor meinem Laptop, fragte ich mich ob dies wirklich möglich war. Konnten wir einfach von heute auf Morgen auf Gefühle pfeifen, zumindest was unsere Affären anging? Schickten wir die Liebe in die Wüste und setzten stattdessen auf die Macht?
Nun ja … Der Gedanke ist verlockend!

„Weißt du ich glaube allmählich, der einzige Ort wo du heute noch wahre Liebe und Romantik in New York findest, ist die Lesbenszene. Euch Schwulen ist Liebe inzwischen fast peinlich.“ Offenbarte mir Mary Blake am nächsten Tag beim Mittagessen. Sie war eine gute Freundin von mir und wie vielleicht schon klar wurde, eine Lesbe. Sie war Eigentümerin einer Talentagentur die, zumindest zur Zeit, nur eine einzige Klientin hatte.
„Möchtest du etwa damit andeuten … du wärst verliebt?“ meine Neugierde zurückzuhalten war noch nie meine große Stärke, aber heute versuchte ich es auch gar nicht!
„Oh bitte, wie sollte ich es schaffen eine Beziehung aufzubauen? Du weißt doch, Susan verschlingt momentan 1000 % meiner Zeit.“ „Findest du das nicht ein bisschen … zwanghaft?“
„Ich bin eben eine leidenschaftliche Persönlichkeit, erst wenn ihre Karriere unter Kontrolle ist, kann ich mich um mein eigenes Leben kümmern.“ Na ja, resolut war sie ja, aber trotzdem.
„Mary. Sie ist ein Unterwäschemodell.“ „Mit einer Plakatwand auf dem Times Square!“ wurde ich daran erinnert und meine liebe nette Freundin streckte mir beinahe trotzig die Zunge heraus. Plötzlich schien ihr aber alles zu vergehen.
„Du lieber Gott nicht umdrehen. Das Ekel deines Lebens steht an der Bar.“
Ja klar! Nicht umdrehen! Das ist als würde man gesagt bekommen, man solle nicht auf den rosa Elefanten im Raum starren, natürlich würden es die Leute dann erst recht machen! Und ich drehte mich natürlich auch um.
Es war Kurt Harrington. Ein Fehler den ich mit 16 gemacht hatte … und mit 19 … und mit 21… „Robiiiin! Du tust doch wohl nicht wieder etwas Unüberlegtes?!“ kam es forschend von links. „Denkst du ich bin Masochistin? Dieser Mann ist Abschaum!“ antwortete ich rasch, ohne wirklich darüber nachzudenken. „Gut, denn ich habe keine Lust diesen Scherbenhaufen ein viertes Mal aufzukehren.“ Murrte Mary warnend. Also echt, war die meine Mutter?
„Komm wieder runter. Ich habe kein Fünkchen Gefühl mehr für ihn.“ Erklärte ich geduldig und schien sie damit zu erleichtern, mein nächster Satz jedoch ließ sie warnend gucken.
„Jetzt entschuldige mich, ich geh mal eben für … Damen!“ Zumindest würde es in meinen Klamotten weniger auffallen auf die Damentoilette zu gehen, als mich vor ein Pissoir zu stellen. „Robin!“ Japp sie wusste was ich wirklich vorhatte…
Aber es stimmte wirklich. Kurt hatte sich für mich in Luft aufgelöst. Und endlich, nach so vielen Jahren begriff ich was Kurt für ein Typ war. Ein egozentrischer, selbstsüchtiger kleiner Macker – gleichzeitig wohl der beste Sex meines Lebens, aber wie dem auch sei, ich hatte ein kleines Experiment vor.
Wie zufällig ging ich an Kurt vorbei und tat erstaunt als würde ich ihn gerade erst wiedererkennen. „Kurt? Hey! Wow, was führt dich denn hier her?“ Gut es gab sicher schlauere Sätze aber Hey, wir verteilen hier keine Punkte.
„Hey Babe.“ Meinte er nur locker als er mich erkannte und küsste zur Begrüßung meine Wange. „Ehrlich du siehst klasse aus.“ Stimmt, er kannte mich ja noch in Männerkleidung, aber auch in Frauenklamotten beim zweiten Versuch. Beim dritten waren wir eh nur noch nackt.
„Gleichfalls.“ Erwiderte ich nur unverfänglich. Ich musste hier langsam mal zum Thema kommen. „Und? Wie läuft das Leben?“ „Kann nicht meckern. Es läuft gut. Und bei dir?“ Argh ich hasse Smalltalk … „Na ja ich schreib die Kolumne, das läuft ganz prima. Und … hast du irgendjemanden festes?“ Ich steuerte endlich auf mein Ziel an.
„Kann man nicht sagen.“ Eine typische Kurt-Antwort, aber ich ließ mich davon nicht beirren.
Während Mary mich mit sehr deutlichem Winken versuchte, wieder an den Tisch zurück zu kriegen, legte ich erst richtig los! „Also, was hast du nachher vor?“
„Ich dachte das du nie wieder ein Wort mit mir sprechen wolltest?!“ meinte er nun ein wenig irritiert. „Wer sagt, dass ich sprechen will?“ fragte ich nun eindeutig zweideutig.
Er begann zu lachen und lud mich dazu ein, um drei Uhr zu ihm nach Hause zu kommen. Nachdem das Date klar war, ging ich zurück zu Mary. „Hast du den Verstand verloren? Was wird denn das für ein monströser Unsinn?“ wurde ich wenig freundlich empfangen.
„Keine Sorge. Das ist Recherche.“ Wehrte ich ihre Kommentare ab und lenkte das Gespräch für den Rest des Essens wieder auf Marys Klientin Susan. Nach einer Weile ging sie sogar darauf ein.

„Oh Gott! Oh .. KURT!“ Während ich in seinem Bett lag und er unter der Bettdecke verschwunden war um mit Klein-Robin zu spielen, stellte ich fest, dass Kurt genauso war, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Nein. Noch besser! Denn dieses Mal, lief es ganz ohne diese lästigen Fragen im Hinterkopf, was hieraus werden soll und ohne nagende Gefühle.
„Ah. Ja!“
Ohne emotionale Bindung.
„AH! Mmmmh…“
Einfach nur Lust. Und die hatte ich gerade nur allzu deutlich gespürt als ich mich in seinem Mund verströmte.
Während ich mich wieder entspannte, tauchte er unter der Decke hervor. „Oh Wahnsinn… Ich bin dran.“ Meinte er dann und wollte sich nun ebenfalls hinlegen, doch ich setzte mich auf. „Entschuldige. Ich hab noch zu Arbeiten, ich muss jetzt los.“ Erklärte ich ruhig, als wäre es das natürlichste der Welt mich von ihm befriedigen zu lassen und dann einfach zu gehen. Entsprechend ungläubig fiel seine Reaktion aus. „Ist das ein Witz? Ist das dein Ernst?“
„Ja mein vollster. Aber ich ruf dich an. Wiederholen wir das ruhig mal.“ Antwortete ich gelassen lächelnd, drückte ihm noch einen Kuss auf die Stirn und verschwand bis auf meinem BH nackt aus dem Bett, und zwei Minuten später angezogen aus seiner Wohnung.
Und während ich die Treppen runter lief wurde mir klar, dass ich es getan hatte. Ich hatte Sex gehabt wie ein ‚echter Kerl’.

Als ich ging fühlte ich mich mächtig, stark und unglaublich lebendig. Ich hatte das Gefühl die Stadt gehörte mir. Nichts und niemand konnte mir quer kommen! Außer dem Kerl der mich gerade angerempelt hatte und einfach weiterlief!
Durch ihn landete nicht nur meine Handtasche auf dem Boden, sondern ihn Inhalt verstreute sich auch quer über den Gehweg.
Während ich mich daran machte alles aufzusammeln, kamen helfende Hände dazu und ich schaute zu dem Mann auf.
Punkt 1: Er sieht sehr gut aus.
Punkt 2: Er trägt keinen Ehering.
Punkt 3: Da er mir beim aufheben geholfen hatte, wusste er das ich einen persönlichen Vorrat Kondome dabei habe und auf meinem Personalausweis natürlich noch als Mann drauf bin.
„Herzlichen Dank.“ Bedankte ich mich artig und versuchte nicht zu starren. „Jederzeit.“ Kam die immer noch lächelnde und souveräne Antwort nachdem er mir auch meinen Ausweis nach einem letzten Blick wiedergab. „Also dann.“ Murmelte ich noch und verzog mich lieber, bevor noch etwas peinliches passierte.
Ein Umdrehen konnte ich mir jedoch nicht verkneifen und … er schaute und winkte mir zu!
Nun einen coolen Abgang … „wuah“ und natürlich als erstes Mal gestolpert. Schnell stöckelte ich weiter.

Später an diesem Abend lud mich Paul Peterson zu einem Kaffee ein und beichtete mir ein schockierendes Geheimnis!
„Weißt du eigentlich, dass es für mich fast ein Jahr her ist?“
„WAS? Nein … ehrlich?“ nur mit Mühe entglitten mir nicht die Gesichtszüge. „Jetzt ernsthaft? Das versteh ich nicht. So ein netter junger Mann wie du?“ meinte ich ein wenig fassungslos.
„Das ist es ja. Ich bin zu nett. Ich bin ein Romantiker. Ich hab so ein Übermaß an Gefühl. Ich bin einfach sehr sensibel und ich betrachte Männer nicht als Objekte! Es ist doch so, die meisten Kerle, wenn die jemanden kennen lernen, denken sie doch sofort an Sex. Ich find das so schrecklich… du hast wohl nicht vielleicht ein paar ledige Freunde, mit denen du mich verkuppeln könntest?“ fragte er hoffnungsvoll.
„Nein, alle zu alt für dich.“ „Ich steh auf ältere Männer, die sind viel reifer.“
Ich lehnte mich leicht über den Tisch. „Mal überlegen … vielleicht mein Freund Daniel.“
„Wann?“ kam sofort die begeisterte Frage.
„Wie sieht es morgen aus? Wir wollen nach Soho in diesen Club ‚Chaos’.“ „Spitze!“
„Aber sag ihm nicht ich wäre nett.“ Fügte er noch an.
Daniel würde Paul verabscheuen. Er würde glauben, dass er sich mit seiner netten Art über ihn lustig machen wollte und ihn für ein Arschloch halten. So wie Daniel vom Grundsatz her eigentlich alle Männer mit denen er sich traf für Arschlöcher hielt.

Abends, bei mir zu Hause, klingelte das Telefon irgendwo unter einem Berg von Kissen und ich brauchte eine Weile bis ich rangehen konnte und mich nach meinem etwas gehetzten ‚Hallo’, Rorys Stimme begrüßte. „Hey Robin, hier ist Rory.“
„Hallo meine Süße.“ Meinte ich nun ruhiger und ließ mich auf mein Bett fallen.
„Ich kann mich Morgen Abend nicht mit euch zum Essen treffen, weil ich ein Wahnsinns Rendezvous habe.“
„Mit wem?“ entglitt es mir erfreut.
„Capote Duncan, angeblich eine große Nummer im Verlagsgeschäft. Kennst du ihn?“
Auf meiner Seite der Leitung verzog ich schon etwas das Gesicht, nur zu gut konnte ich mich an seine Aussage für meine letzte Kolumne erinnern. Über das Bi sein und Hauptsache Spaß haben.
Ihn kennen? Er war wohl der am schwersten zu kriegende Single in dieser Stadt
Doch ich kam gar nicht dazu etwas zu sagen.
„Weißt du was? Vergiss es. Ich will es gar nicht wissen.“ Korrigierte Rory sich selbst. „Und noch eine andere Sache: Ich glaube absolut nicht an diesen Sex ohne Gefühle Mist!“
Ich wollte ihr lieber nicht von meiner kleinen fiesen Nummer mit Kurt erzählen und wie toll ich es gefunden hatte.
„Also dann viel Vergnügen! Ich wünsche dir einen ganz tollen Abend und versprich das du mir später alles erzählst, ja?“ antwortete ich stattdessen.
„Tja, wer weiß wenn du Glück hast. Bis dann.“ Hörte ich Rory amüsierte Stimme noch bevor wir uns verabschiedeten.

Freitagnacht im ‚Chaos’. Es war genau wie diese Bar in Cheers, wo jeder deinen Namen kennt, nur das sie ihn hier vermutlich 5 Minuten später schon wieder vergessen hatten.
Trotzdem fand sich hier die Creme de la Creme von New York. Mit fanatischer Energie geschüttelt und gerührt. Manchmal wurde daraus Souffle und manchmal … Hüttenkäse.
Ein Blick auf den beklemmt dasitzenden Paul und den jetzt schon genervt aussehenden Daniel sagte mir, dass meine Befürchtungen die beiden betreffend schon eingetreten waren.

„Es ist so als ob heut Abend eine männliche Modelbombe in dem Laden explodiert wäre. Ich mein ist außer mir noch ein anderer Kerl anwesend der mehr als 55kg wiegt?“ Äußerte sich Daniel genervt.
„Ja die sehen alle aus wie anonymen Hungerleider.“ Ging Paul darauf ein, es kam nur nicht gut an…
„Ja sehr witzig… weißt du ich hab da eine Theorie. Das Macho-Männer heimlich alle gutaussehenden Männer hassen weil sie sich überboten fühlen.“
„Stimmt vielleicht. Aber ich finde auch wenn man sich nicht für die Schönheitsolympiade qualifiziert, kann man doch, ein wirklich interessanter Mensch sein.“ Antwortete Paul etwas überfordert, ganz schlecht …
„Soll das heißen ich sehe nicht gut genug aus?“ erkundigte Daniel sich pikiert.
„NEIN, nein, nein, nein! Du siehst toll aus!“ versicherte der arme Tropf hastig.
„Was im Umkehrschluss bedeutet ich bin nicht interessant? Bei Schwulen gibt es immer nur zwei Kategorien: Entweder schön aber langweilig oder bieder und interessant. Willst du das damit sagen, Paul?“ „Nein, nein … das hab ich nicht gemeint.“
Daniel räusperte sich. „Entschuldige, ist das deine Hand da auf meinem Bein?“
„Ähm .. nein?“
„Gut. Lass die Dinger schön da wo ich sie sehen kann.“ Warnte Daniel und nahm einen Schluck von seinem Drink.
„Ich nehme mal an der Berührungsversuch heißt du findest mich attraktiv … oder doch eher interessant?“

Ich wollte Paul gerade aus dieser hoffnungslosen Situation retten, als plötzlich:
„Hey“ Kurt hielt mich am Arm auf.
„Hey“ grüßte ich ihn ebenso.
„So ein Glück, zweimal in einer Woche.“ grinste er und zog mich in einen, zugegebenermaßen, atemberaubenden Kuss.
„Also ich weiß nicht ob du auch diesmal so viel Glück hast.“ Meinte ich, nachdem der Kuss gelöst war.
Er lachte nur. „Ich war wirklich ziemlich abgenervt wegen deines Abgangs neulich.“
„Ach echt?“ Ich machte einen auf unwissend, als hätte man DAS übersehen können.
„Ja! Aber dann dachte ich: Hey Wahnsinn. Endlich verstehst du was für eine Art von Beziehung ich haben will. Nun können wir Spaß ohne jede Verpflichtung haben.“ Redete er munter weiter. „Ja … verstehe. Wahrscheinlich.“ Antwortete ich ein wenig unwohl und meinte dann. „Also wenn mir danach ist ruf ich dich einfach an.“
„Genau, wen ich gerade Zeit habe, dann können wir Spaß haben. Also ruf an! Dein neues Ich gefällt mir!“ verabschiedete er sich mit einem Winken und verschwand wieder in die Menge zu einem niedlichen Asiaten.
Da kam ich nicht mehr mit. Wünschten sich alle Männer wie Kurt ihre Partner offenherzig und sexuell zu allem Bereit, aber gefühlsmäßig unbeteiligt?
Und wenn ich Sex hatte wie ein echter Kerl, warum verspürte ich nicht mehr Genugtuung?

Mein sinnieren wurde von Alex gestört der auf mich zukam. „Siehst du den da? Das ist der neue Donald Trump. Nur das er jünger ist und viel besser aussieht.“
Besagter Mann war der Mann, der mir beim aufheben meiner Sachen geholfen hatte und er bemerkte meinen Blick. Genau wie bei unserer letzten Begegnung, winkte er leicht.
Ich winkte zurück und erntete erstaunen von Alex.
„Kennst du den etwa?“ Ich schüttelte den Kopf.
„Nein, den sehe ich heute zum aller ersten Mal.“ Er musste ja nicht alles wissen!
Alex war sowieso wieder im Flirtmodus. „Er steht eigentlich auf männliche Models, aber was solls. Ich sehe genauso gut aus wie ein Model! Und: Ich habe meine eigene Firma. Wenn du ihn nicht haben willst?“ Ich konnte gerade so noch den Kopf schütteln. „Na dann schnapp ich ihn mir!“
Alex hatte jenes übersteigerte Selbstwertgefühl, das auch Ross Perot zu seiner Präsidentschaftskandidatur bewegt haben mag. Und meist bekam er, was er wollte.
Und weg war sie. Um einen ernsthaften Versuch bei Mr. Frank Colberg zu starten.

Inzwischen verbrachte Rory einen traumhaften Abend mit Capote Dunkan, sie kamen grade aus der Oper.
„Also … willst du noch mit zu mir fahren? Meine gesammelten Kunstwerke sehen? Für dich als Galeristin ist das sicher interessant.“ Bot Capote ihr galant an.
Das Rory nicht so ganz eine ‚Sie’ war, hatte ihn nach ihrer Aussage nicht gekümmert. Aber gut er stand ja auch auf Männer UND Frauen.
„Eigentlich sehr gern, aber für mich wird es Zeit.“ Vertröstete Rory ihn und mit einem „Kein Problem.“ Winkte Capote ihnen ein Taxi heran.
„…Wie viele Bilder hast du denn?“ „89.“ Obwohl Rory entschlossen war, es ihm nicht zu leicht zu machen, wollte sie den Abend doch nicht zu abrupt enden lassen.
„Na ja vielleicht … nur für ein oder zwei Minuten.“ Stimmte sie zu.
Lächelnd fuhren sie zu ihm nach Haus und Rory war tatsächlich begeistert von den Bildern.
„Das hier würde sicher gut 100.000$ bringen.“ Erklärte sie. „Es ist wunderschön.“
„Oh nein. Du bist wunderschön.“ Wisperte Capote neben ihr.
Rory lächelte und ließ sich ein wenig am Hals küssen bevor sie sich wieder zurückzog. „Dankeschön… für heute Abend. Es war bezaubernd.“
„Oh es war mir ein Vergnügen.“ Versichte er nur und verwickelte Rory in einen sanften Kuss, der aber schnell leidenschaftlicher wurde. Als er jedoch von ihren Lippen wieder zu ihrem Hals glitt und daran knabberte, drückte sie ihn weg. „Ich … ich fürchte ich muss Morgen wahnsinnig früh raus. Ich sollte jetzt gehen.“
„Ich ruf dir ein Taxi.“ Meinte Capote, ohne Rory irgendwelche Vorwürfe zu machen.
In diesem Moment fühlte sich der Abend wie ein Volltreffer für Rory an.

Doch als sie unten beim Taxi standen, stieg Capote mit ein.
„Fahren Sie neben ihrer Adresse auch zum Chaos.“
„Du willst noch ins Chaos?“ „Ja.“ „Wozu?“ fragte Rory irritiert.
„Ich weiß, dass du deine Prinzipien hast und ich respektiere das, aber heute brauche ich wirklich ganz dringend Sex!“ meinte er nonchalant.
Und so begann die längste Taxifahrt ihres Lebens. Wieder getroffen, hat sie Capote nie.

Inzwischen liefen im Chaos die Dinge auf Hochtouren. Und Alex setzte zum Sturm auf Frank an. Dieser war gerade dabei sich mit Freunden über Zigarren zu unterhalten.
„Ich habe einen fabelhaften Zulieferer. Eine neue Marke, aber exquisit. Wollen Sie eine?“ sprach er ihn höflich aber bestimmt an.
„Nein vielen Dank. Ich hab meine eigenen. Die sind für mich altbewährt.“ Kam es charmant von ihm und er tippte gegen die Zigarre in seiner Hand.
Er half Alex seine eigene Zigarre anzuzünden und dieser setzte danach zum Angriff an. „Hören Sie zu. Ich mache die PR für diesen Laden und ich habe die Schlüssel für die Hinterräume. Interessiert?“
Es herrschte einen Moment Stille, bevor Frank antwortete: „Nein heute nicht. Vielleicht ein anderes Mal.“ Moment mal. Hatte der mich grad angesehen? Hm war wohl nur Einbildung gewesen.

Mittlerweile war Paul Peterson bereits rettungslos in Daniel verliebt. Und jeder der sie beim hinausgehen aus dem Club sehen konnte, bemerkte es.
„Und äh … wo wollen wir jetzt hin?“ fragte neugierig doch Daniel schüttelte nur den Kopf. „Hör zu Paul. Ich weiß ja du bist wirklich ein netter und lieber Kerl aber …“ „Alles klar! Verstehe.“ Unterbrach Paul ihn.
Ein wenig mitleidig lächelnd küsste Daniel ihn auf die Wange. „Gute Nacht.“
Doch so einfach kam er nicht weg. Paul hatte wohl beschlossen nicht mehr der ‚nette Kerl’ zu sein und zog Daniel zurück, drückte diesen an eine Hauswand und küsste ihn harsch. Schnell hatte Daniel den Spieß umgedreht und drückte nun seinerseits Paul küssender weise an die Steinwand. Aber immerhin ging er darauf ein.
Daniel erklärte mir später, dass er Paul tatsächlich zu nett und harmlos fand, aber dass er wohl mal über diesen kleinen Fehler hinwegsehen würde.

Und Capote Duncan hatte seine Angelegenheiten für die Nacht fein säuberlich geregelt.
Alex hatte Mr. Frank Colberg nicht lange nachgetrauert, sondern hatte sich von Capote anmachen und sich mit zu ihm nach Hause nehmen lassen. Das er zuvor noch mit Rory aus war wusste Alex ja nicht und er selbst so wie Rory, haben Capote nach diesem Abend sowieso nie wieder gesehen.
Während sie sich mitten in seinem Wohnzimmer küssten zog Capote, Alex langsam aus, hielt aber inne und meinte. „Ach ja und noch eins. Ich stehe morgen ganz früh auf, du kannst also leider nicht über Nacht hierbleiben.“ Und lächelte dabei bedauernd.
Alex winkte nur ab. „Ich stehe morgen auch ganz früh auf.“ Er wollte nur weitermachen, an Capote interessiert war er ja nicht, also war es ihm egal was vielleicht Gefühlsmäßig da war und was nicht.
Und Capote machte weiter, geschickt kniete er sich vor den rothaarigen und nestelte an seiner Hose herum.

„Taxi! HEY! TAXI! Argh…“ Und so kroch wieder eine Freitagnacht in Manhattan auf ihr Ende zu „Taxi!“ Und als ich schon geglaubt hatte ich müsste das unaussprechliche tun: Auf meinen teueren Designerschuhen, nach Hause _laufen_, da kam er. In einer Limousine und hielt neben mir: Mr. Frank Colberg.
„Nun steigen Sie schon ein.“ Meinte er grinsend, als ich noch irgendwie verdammt baff dastand. Und genau das tat ich!
Die Limousine war klasse. Warm und weich. Ich nannte ihm meine Adresse und der Fahrer fuhr los.
„Und was treiben Sie so in letzter Zeit?“ begann der Traummann schlechthin ein Gespräch mit mir. „Abgesehen davon, dass ich dauernd ausgehe?“ war meine offene Antwort, irgendwie peinlich aber so war ich nun mal.
„Genau. Ich meine was machen Sie so beruflich?“ half er mir ein wenig auf die Sprünge.
„Na ja das hier ist eigentlich mein Beruf. Ich bin so was wie eine Sexualanthropologin.“
„Sie meinen … so was wie eine Nutte?“ fragte er ehrlich und trotz das ich eigentlich beleidigt sein wollte, musste ich lachen. „Nein, nein. Ich schreib ne Kolumne die heißt Rainbow City. Da geht es um Sex und Beziehungen und so was. Vor allem für Schwule.“
Ein nicken und ich plapperte irgendwie nervös einfach weiter.
„Im Moment machte ich Recherche zu dem Thema: Sex haben wie ein richtiger Mann. Verstehen Sie? Die haben Sex und danach fühlen sie rein gar nichts.“
„Aha … aber Sie sind doch nicht so oder?“ fragte er, ohne wirklich auch meine Worte einzugehen. „Wieso und Sie?“ fragte ich nur prompt zurück.
Er schüttelte den Kopf. „Mir ist so was fremd. Ich kann Ihnen gar nicht sagen wie fremd.“
„Wow. Was ist schief gelaufen?“ irgendwie musste ich einfach einen Kommentar bringen, er flutschte einfach so heraus, doch er sah nicht böse aus … eher, als würde er langsam begreifen.
„Verstehe. Sie waren noch nie wirklich verliebt.“ Stellte er fest.
„Ach wirklich?“ murmelte ich nur und versuchte mein Gesicht zu waren, dass gerade drohte mir zu entgleiten.
Auf einmal war mir der ganze Wind aus den Segeln gerissen, ich wollte mir nur noch die Decke über den Kopf ziehen und nichts als schlafen! Glücklicherweise kamen wir auch gerade bei mir an und ich stieg aus. „Danke fürs mitnehmen.“
„Jederzeit.“ lächelte er, von unserer vorherigen Unterhaltung offensichtlich unbeeindruckt.
Ich wollte schon gehen und schloss die Autotür hinter mir, doch dann klopfte ich noch mal gegen das Fenster welches sich postwendend öffnete.
„Waren Sie es denn? Jemals verliebt meine ich?“ Ich wusste nicht warum die antwort darauf so wichtig war, aber sie war es.
Er lächelte nur und gab seinem Fahrer ein Zeichen und kurz bevor sie losfuhren erklang seine Stimme: „Verdammte Scheiße, aber ja!“

Ende Kapitel 1.
Fortsetzung Folgt.

Wichtige Charaktere aus diesem Kapitel:

Mary Blake
Original: Stanford Blatch
Alter: 29 Jahre
Beruf: Inhaberin einer Agentur
Haare: Hellbraun, hüftlang, leicht gewellt
Augen: Braun
Charakter: offen, ein bisschen verrückt, obsessiv, freundlich
Sexuelle Orientierung: Lesbisch

Frank Colberg
Original: Mr. Big alias John James Preston
Alter: 35 Jahre
Beruf: Geschäftsmann
Haare: schwarz, kurz geschnitten
Augen: Blau
Charakter: charmant, clever, egoistisch, nicht so gefühlsbetont
Sexuelle Orientierung: Bi

Paul Peterson
Original: Skipper
Alter: 22 Jahre
Beruf: Webdesigner
Haare: dunkelblond, ein wenig zerzaust
Augen: Braun
Charakter: schüchtern, hilfsbereit, nett, ehrlich
Sexuelle Orientierung: Schwul
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