Tempted to touch
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Disclaimer:
This is a work of fiction. Any resemblance of characters to actual persons, living or dead, is purely coincidental. The Author holds exclusive rights to this work. Unauthorized duplication is prohibited
Kapitel 02
*** Tempted to touch II***
6
/Verdammt noch mal ... so ein verfluchter Dreck! Wo sind die Wachen wenn man sie mal braucht?!/, fluchte Davon, während er ohne Zögern sein Schwert zog und zu Yume eilte. Auf halben Weg kam er ihm schon entgegen, aber sie würden es trotzdem nicht schaffen.
»Wenn ich nur Yves hätte ... «, murmelte er zerknirscht und blickte der Gefahr ins Auge.
Der wilde Drache raste ungebremst auf sie zu, das Maul weit aufgerissen.
»Er ist auf der Jagt, kein Zweifel ... «, stellte Davon humorlos fest, als das Ungetüm einen Feuerball in ihre Richtung spuckte.
Keine Sekunde zu früh riss er Yume mit sich zur Seite und rollte sich schützend über ihn. Die Feuersalve schlug nur wenige Meter neben ihnen ein, während das Riesenvieh dicht über sie hinwegschwebte. Der Luftzug zerrte an ihren angesengten Kleidern.
Ein ohrenbetäubender Laut zerriss die Luft. Das verkohlte Gestein qualmte immer noch, als Davon den Silberschopf so schnell er konnte hochzog und weiter rannte.
Durch den Rauch konnte der Drache einen Augenblick nichts sehen.
Der ideale Zeitpunkt um zu flüchten.
Diesmal schob Davon Yume geistesgegenwärtig vor sich her. Fast hatten sie eine der unteren Höhlen erreicht, explodierte neben ihnen erneut ein Hitzegeschoss und schleuderte sie auseinander. Yume lag benommen vor der Felswand, während es Davon zurückgeschleudert hatte. Regungslos und wie auf dem Präsentierteller, lag er da.
Das Felsplateau erbebte als der Wilddrache mit seinem wuchtigen Körper landete. Die lederartigen riesigen Schwingen waren nur leicht angelegt. Schnaubend und mit offenem Maul stampfte er auf den bewusstlosen Dämon zu. Immer wieder kam Rauch aus den geweiteten Nüstern und die gelben Augen glühten vor Hunger und Raserei.
Endlich klärte sich Yumes Blick und er stemmte sich leicht hoch. Suchend schaute er sich nach seinem Herrn um und erstarrte, als er sah, dass dieses monströse Ungeheuer direkt auf den Mann zuhielt. Mit zitternden Knien erhob er sich und machte ein paar Schritte auf das schuppige Untier zu. Da bewegte sich Davon plötzlich, riss das Schwert hoch und rammte es dem Drachen, der bereits gefährlich über ihm war in den Unterkiefer. Sofort spritzte Blut, lief an der scharfen Klinge herunter, die Davon gleich wieder aus dem verletzten Körper riss.
Garstig fauchend heulte der Drachen auf, schlug wild mit den mächtigen Flügeln und warf den stachligen Kopf hin und her. Davon wollte noch einmal angreifen, als der Drache unerwartet eine Klaue herumschwang. Er versuchte noch aus zu weichen, doch die scharfen Krallen fraßen sich tief und brennend in seine Seite. Getroffen sank er nieder, hielt sich die stark blutende Wunde und keuchte atemlos, versuchte den gewaltigen Schmerz zurück zu drängen, weil er nicht das Bewusstsein verlieren wollte.
Der Wilddrache tobte unaufhörlich weiter und Davon verabschiedete sich in Gedanken schon.
Wegen seiner Unvorsichtigkeit musste Yume nun auch dran glauben, dachte der Dämon mitleidig, bevor ihn schließlich doch schmerzlose Dunkelheit einholte.
Yume hatte das alles mit größtem Entsetzen beobachtet. Er zitterte am ganzen Körper und wusste nicht was er tun sollte. Konnte er denn überhaupt etwas tun?
Obwohl ihn seine Furcht innerlich fast auffraß, setzte er vorsichtig einen Fuß vor den anderen und näherte sich langsam der zusammengesackten Gestalt.
Der Drachen begann allmählich sich zu beruhigen und fixierte seine Beute trotz der Verletzung erneut.
Sowie der Silberschopf seinen Herrn erreicht hatte, fiel er auf die Knie. Zögerlich strich er ihm eine verschwitzte Haarsträhne aus dem bleichen Gesicht, bevor er sich der Wunde zuwand. Das schuppige Monster hatte er dabei ganz vergessen ... ein Fehler ...
Als Yume das Schnauben hörte, sah er auch schon den Feuerball auf sie zurasen. Panisch und ohne darüber nachzudenken, warf er sich auf Davon, kniff vor grenzenloser Angst die Augen zusammen und verkrampfte seinen gesamten Körper, in Erwartung des Todesschlags.
Ein tonloses »NEIN!« kam ihm über die Lippen, als seinen Körper plötzlich eine mächtige Energie durchflutete, jede Muskelfaser zum zerreißen spannte. Als er es kaum noch aushielt, entlud sich die angestaute Kraft von einer Sekunde zur anderen in einer überdimensionalen Schockwelle.
Als es vorbei war, öffnete Yume unter großer Anstrengung die Augen. Leichte Schmerzenswellen hallten durch seinen Körper, ebbten langsam ab. Er wollte aufstehen, doch sein Körper gehorchte ihm nicht, versagte jeglichen Dienst. Doch er konnte nicht so einfach liegen bleiben. Davon brauchte Hilfe, dringend, sonst würde er verbluten.
Erneut breitete sich Panik in dem Silberhaarigen aus und er weinte Tränen der Verzweiflung.
/Warum bin ich so schwach?/, fragte er sich immer und immer wieder und ballte seine Hände zu Fäusten. Da merkte er auf.
Er KONNTE sich bewegen! Etwas unbeholfen erhob er sich und wischte die Tränen mit dem Handrücken aus seinem Gesicht, bevor er sich suchend umsah.
Einen Moment blieben seine bernsteinfarbenen Augen an dem zerfetzten Drachen hängen, der mitten auf dem Steinplateau in einer riesigen Blutlache lag. Yume wusste nicht warum, doch ihn überfiel auf einmal große Trauer. Der Drache hatte sie wahrscheinlich nur aus Hunger angegriffen und musste dafür mit dem Leben bezahlen. Dabei war Leben doch so kostbar ...
Schlagartig erinnerte er sich wieder an Davon und überlegte fieberhaft wie er ihn in die Festung schaffen konnte. Tragen konnte er ihn nicht, dazu war er zu schwach und auch sonst fiel ihm nichts gescheites ein.
Dumpfes Poltern riss Yume aus seinen Überlegungen und er blickte sich um. Im gleichen Moment überfiel ihn grenzenlose Erleichterung. Die anderen Dämonen waren zurückgekehrt.
Allen voran rannte der Drachenmeister auf sie zu und schätzte die Lage für sich ein.
Yume wollte ihm gerade deutlich machen, was passiert war, als er brutal zur Seite gestoßen wurde und hart auf dem Gestein aufschlug, sich die Knie aufschürfte.
»Verschwinde, Schlampe! Sieh nur was du angerichtet hast!«, beschimpfte ihn ein anderer Dämon, während der Drachenmeister ihren Anführer hoch hob und in seine Gemächer trug. Trotz den wüsten Beleidigungen, die er sich anhören musste, folgte Yume dem Dreiertrupp.
In Davons Zimmer legten sie ihn auf dem großen Bett ab und berieten sich, nachdem sie die Wunde frei gelegt hatten.
»Am besten ist, wir brennen die Verletzung aus. Dann kann sich wenigstens nichts entzünden, Vince«, schlug der Dunkelblonde vor und der Braunhaarige nickte nach einer Weile.
»Ich denke, du hast recht. Also geh runter und sag dem Schmied er soll ein Stück Eisen heiß machen.«
Pflichtbeflissen eilte der Beauftragte los.
Mit schreckgeweiteten Augen hatte sich Yume alles angehört. Er kannte diese Methode schon, aber glaubte nicht, dass es in dem Fall die beste Behandlung wäre.
Mutig trat er an den Hünen heran, der seinen Herrn nachdenklich betrachtete und zupfte ihn leicht am Arm. Mit zusammengekniffenen Augen starrte dieser abfällig auf ihn hinunter.
»Was willst du, kleine Hure?«, schnaubte er verächtlich. »Verschwinde bloß hier, du stehst nur im Weg!«
Tränen sammelten sich in Yumes Augen, doch er drängte sie tapfer zurück und missachtete die Demütigungen, obwohl sie ihm wie Schläge ins Gesicht vorkamen.
Hilflos versuchte er Vince` Aufmerksamkeit zu erlangen, wurde jedoch geflissentlich ignoriert. Zu guter letzt stellte er sich vor den braunhaarigen Dämon und versuchte diesem mit ein paar Gesten verständlich zu machen, was er wollte.
Da riss dem Hünen der Geduldsfaden und er packte Yume an der Kehle. In dem Silberhaarigen verkrampfte sich alles. Panisch versuchte er mit seinen zierlichen Händen den Griff des anderen zu lösen, doch es war sinnlos. Er war ihm völlig unterlegen! Röchelnd schnappte er nach Luft, wieder schossen ihm Tränen in die Augen.
Aufgebracht drückte der Größere noch einmal zu.
»Misch dich nicht noch einmal ein! Ich warne dich, Dreckstück!«
Dann schleuderte er den Kleineren abwertend von sich.
Schluchzer unterdrückend, blieb Yume liegen. Dieser Dämon hätte ihm nur mit einer winzigen Bewegung das Genick brechen können. Als ihm das klar wurde, begann er am ganzen Leib zu zittern, hatte sich nicht mehr unter Kontrolle.
Wie durch einen Nebel nahm er wahr, wie zwei weitere Dämonen den Raum betraten.
Unsicher hob Yume nun doch den Kopf und zuckte schmerzlich zusammen, als er das glühende Metall erblickte, welches der dunkelblonde Dämon von vorhin in Händen hielt.
»Jenós und Inéto, ihr haltet ihn fest!«, befahl der Drachenmeister an die anderen zwei gerichtet. Er selbst nahm das glühende Eisen und beugte sich schon über Davon.
Da sprang Yume unvermittelt auf und schlug Vince das Metall aus der Hand, bevor es mit Davons Wunde in Berührung kam. Zischend landete es irgendwo auf dem Boden. Aber Yume bekam es nicht mehr mit, denn der Hüne hatte ihn wutentbrannt wieder an der Kehle gepackt und an die Wand geschleudert. Mit zwei großen Schritten war er wieder bei ihm, zerrte ihn hoch, wobei er ihm im selben Augenblick mit seinen Klauen die Kleider vom Leib schlitzte.
»So! Du kleine Hure hast es nicht anders gewollt. Jetzt werde ich dir deinen Ungehorsam aus dem Leib ficken, damit du endlich weißt wozu du zu gebrauchen bist. Davon hat es verpasst, deswegen werde ich es mit Vergnügen nachholen!« Gehässig funkelte er Yume bei diesen Worten an und genoss die grenzenlose Furcht, die sich in den bernsteinfarbenen Augen spiegelte.
Die mächtigen Pranken hatten drei lange Kratzer auf seiner hellen Haut hinterlassen und die beigefarbene Hose hing nur noch in Fetzen von seiner Hüfte. Panisch wand sich Yume in dem starken Griff und wusste doch, dass er nicht entkommen konnte. Er war diesem Monster hilflos ausgeliefert ... er würde ihm furchtbar weh tun, war der letzte Gedanke den er fassen konnte und an dem er fast erstickte vor Angst.
Entsetzt fühlte er, wie der Dämon ihn herum drehte und seine Handgelenke über seinem Kopf brutal an die Wand drückte, bevor er grob seine andere Hand über seinen Körper wandern ließ. Ohne viel Federlesens drückte er Yumes Hintern auseinander und stieß gleich zwei seiner dicken Finger in den unschuldigen Leib.
Erfüllt von grenzenlosem Schmerz, verkrampfte sich Yume völlig. Er wollte seine Pein herausschreien, doch seiner rauen Kehle entkam nicht mehr als ein Fiepen.
Darauf folgte nur ein gehässiges Lachen und der Dämon zwängte seine Finger tiefer in ihn.
Schluchzend versuchte Yume das fürchterliche Brennen auszublenden, doch es ging nicht.
»Na, kleine Schlampe? Wie gefällt dir das ... du hast ein so enges kleines Loch ... Davon kann dich noch gar nicht richtig rangenommen ... «
Vince konnte den Satz nicht beenden, denn er wurde brutal zurückgerissen. Scharfe Klauen gruben sich in seinen Hals und schnürten ihm die Luft ab, während dort wo die Spitzen die Haut berührten, kleine Blutrinnsale seine Kehle hinabflossen. Erschrocken erkannte er Davon, der ihn mit wutverzerrter Miene anstarrte. Die stahlgrauen Augen durchbohrten ihn regelrecht, ließen ihm jedwede Ausrede in der Kehle stecken bleiben.
»Fass diesen Sklaven noch einmal an und du bist tot!«, zischte er gefährlich leise, bevor er keuchend von seinem Drachenmeister abließ und sich hinsetzen musste.
Schweißperlen standen ihm auf der Stirn und er hielt sich die stark blutende Wunde. Schwer atmend warf einen kurzen Blick auf Yume, der trotz seiner Blöße besorgt seine blutbenetzte Hand von der Wunde nahm und ein Stück Stoff darauf presste.
Das alles tat er mit gesenktem Kopf und zuckte in Erwartung eines Schlages stark zusammen, als Davon seine Finger kurz streifte. Sofort wallte wieder Ärger in Davon auf. Nicht Ärger auf Yume, sondern auf seinen Drachenmeister.
»Vince!«, herrschte er den Dämon mit autoritärer Stimme an. »Schick mir ein Dienstmädchen hoch und dann verschwinde aus meinem Blickfeld, bevor ich mich endgültig vergesse!«
Unterwürfig verbeugte sich der große Braunhaarige und verschwand mit den Beiden anderen.
Sowie die Tür ins Schloss fiel, sank Davon mit einem schmerzvollen Stöhnen zurück aufs Bett. Yume war gleich an seiner Seite und betupfte die Wunde. Er war so vertieft in seine Aufgabe, dass er Davons Blick nicht bemerkte. Erst als eine Hand sein Gesicht berührte, schaute er auf, wendete den Kopf aber gleich wieder ab.
»Yume ... «, erklang eindringlich Davons Stimme. »Sieh mich an!«
Doch der Silberschopf entzog sich ganz seiner Berührung und widmete sich stur der Verletzung. Davon beschloss das Thema erst mal auf sich beruhen zu lassen. Jetzt konnte er sowieso kaum einen klaren Gedanken fassen.
»Zieh dir etwas an ... bevo .. bevor das Dienstmädchen kommt«, keuchte er noch, bevor die schwarzen Punkte vor seinen Augen wieder Überhand nahmen.
7
»Brauchst du noch etwas, dann gib Asiém einen Zettel. Er wird in nächster Zeit vor dem Gemach des Schlossherrn bereit stehen und auf deine Anweisungen warten«, lächelte ihn ein molliges Dämonenmädchen an, bevor es die Treppe hinunter verschwand.
Ohne zu Zögern trat Yume wieder in den Raum und auf das Bett zu.
Seit zwei Tagen schlief Davon nun schon. Yume hatte sich ordentlich um die Wunde gekümmert und sie ausreichend versorgt. Vorsichtig stellte er das Tablett, welches Aneésa ihm gebracht hatte auf dem Nachtisch ab.
Dann setzte er sich aufs Bett, so dass er mit dem Rücken an der Wand lehnte und zog Davon angestrengt in eine halbwegs sitzende Position. Bedacht nichts zu verschütten, nahm er die Suppenschüssel vom Tablett und begann Davon die warme Flüssigkeit langsam einzuflößen, damit er sich auch ja nicht verschluckte.
Die Prozedur dauerte Ewigkeiten und nach einer Stunde war die restliche Suppe wieder kalt. Umsichtig stellte Yume die Schüssel aufs Tablett und betrachtete eingehend die ebenmäßigen harten Züge seines Herrn, wie er es nach jeder Mahlzeit tat. Zart strich er eine vorwitzige Strähne aus dem markanten Gesicht, bevor er mit einer Fingerspitze weiter über die Stirn, die hohen Wangenknochen zu den weichen Lippen fuhr. Das alles hätte er sich niemals getraut wenn Davon wach gewesen wäre. Deswegen genoss er diese kurzen Momente, wo er den Größeren einfach ungeniert ansehen und auch berühren konnte, ohne gleich dafür bestraft zu werden.
Als er seine Hand zurückziehen wollte, wurde sie plötzlich aufgehalten.
Vor Schreck erstarrte er.
»Hmm ... mach weiter ... «, erklang Davons tiefe Stimme und er schmiegte sich in die angenehm kühle Berührung. Wie hypnotisiert gehorchte Yume, streichelte behutsam über die etwas stoppelige Haut. Dann führte er beide Hände an Davons Schläfen und begann ihn zu massieren.
Ein angenehmes Wohlgefühl durchströmte Davon, machte ihn leicht, als würde er auf einer Wolke schweben. Mit einem genussvollen Seufzer ließ er sich fallen. Dann griff er nach Yumes Handgelenken und legte sie auf seine Brust. Sein Kopf lag immer noch in den Schoß des Jungen gebettet und so konnte er direkt hinauf in die zweifelnden goldenen Augen blicken.
Doch er konnte Yumes Blick nicht halten. Verschämt wandte der Junge das Gesicht ab, ließ seine feinen Hände aber auf der Brust des Größeren. Sanft umschloss Davon die feingliedrigen Finger fester.
»Warum schämst du dich?«, fragte er eindringlich, ohne Yume aus den Augen zu lassen. Der Kleine konnte nicht sprechen und so wollte er wenigstens die Empfindungen sehen, die sich in Yumes Körperhaltung wiederspiegelten. Die er ihm so eher unbewusst mitteilte.
Unbehaglich versuchte der Silberschopf sich ihm zu entwinden. Davon ließ es geschehen. Er wollte Yume auf keinen Fall zwingen zu bleiben. Trotzdem konnte er seine Enttäuschung nicht verbergen, als Yume vorsichtig das Bett verließ und mit verschlossenem Gesichtsausdruck das Tablett aufräumte. Davon sagte nichts, beobachtete nur.
Yumes Bewegungen waren fahrig und die zuvor so ruhigen Hände zitterten. Fast entglitt ihnen die Schale mit der erkalteten Suppe. Im letzten Moment hatte Yume sie noch festhalten können und platzierte sie ebenfalls schnell auf dem Tablett, bevor er Davon entschuldigend ansah und dabei verlegen auf seiner Unterlippe kaute.
Dieser Augenblick ging ihm sehr nahe und versetzte ihm einen unangenehmen Stich im Herzen. Überwältigt von den aufwallenden Gefühlen griff er nach Yume und presste ihn fest an sich, nicht auf das Ziehen in seiner Seite achtend.
Er war ja so ein Idiot gewesen. Natürlich erinnerte er sich daran, wie Vince sich beinahe an seinem Kleinen vergangen hätte, wenn er nicht rechtzeitig zu Bewusstsein gekommen wäre.
Durch den leichten Stoff seines Hemdes konnte er Yumes Zittern deutlich fühlen und flüsterte ihm beruhigende Worte zu: »Hab keine Angst. Ich werde dafür sorgen, dass Vince für sein Vergehen bestraft wird. Von nun an wird dir niemand mehr weh tun ... «
Wo Yume sich vorher noch versteift hatte, schmiegte er sich jetzt zögernd aber gleichzeitig schutzsuchend an Davon, legte die Hände scheu auf seine Brust und vergrub das Gesicht in dessen Schulterbeuge. Sanft streichelte Davon ihm über den Rücken.
Yume fühlte sich gut an, weich, nachgiebig, einfach unwiderstehlich.
Langsam glitt Davons Hand zu dem entspannten Gesicht und strich die silbrigen Strähnen zurück, spielte damit.
Ein Seufzen kam über Yumes Lippen und er drückte sich von Davon ab. Der hätte den Kleineren am liebsten noch ein Weilchen so gehalten, ließ ihn aber gehen.
Yume ging zum Schreibtisch und kam mit einer Schale zurück. Interessiert versuchte Davon den Inhalt zu erkennen, als er auch schon sanft aber mit Nachdruck in die Kissen gedrückt wurde. Dabei konnte er jedoch eine gewisse Angst in Yumes Augen erkennen, die dieser zu verbergen suchte.
Davon verbiss sich den Kommentar, der ihm auf der Zunge gelegen hatte und verfolgte nur Yumes Tun. Ein weißes Etwas, das er noch gar nicht registriert hatte, wurde umsichtig von seiner Haut gezupft. Als der Verband weg war, präsentierten sich ihm zwei saubere Nähte. Erstaunt musterte er Yume.
»Warst du das?«, fragte er unverblümt und der Silberschopf zuckte zusammen.
»Hey ... das war ein Kompliment!«, lockerte Davon die Anspannung und grinste in sich hinein. Er konnte immer noch nicht glauben, dass der Kleine so begabt war, was medizinische Kenntnisse betraf.
Aufmerksam beobachtete er, wie Yume eine grün braune Masse auf den Wundbereich auftrug und mit weichen Bewegungen einmassierte. Davons Haut begann unter den schmalen Fingern zu brennen. Das Kräuterzeug war Nebensache. Glücklicherweise lag die dicke Decke über seiner Hüfte und verdeckte seine erwachende Erektion, denn würde Yume seine Erregung zu sehen bekommen, lief er bestimmt weg. Das wollte Davon auf jeden Fall vermeiden.
Doch seine Libido hatte einen eigenen Willen und wünschte sich diese zarte Hand an einer ganz anderen Stelle. Allein bei dem Gedanken musste er ein Stöhnen unterdrücken.
Unverhofft sah Yume ihn an, eine Frage in den ausdrucksvollen Augen. Seidige Haarsträhnen fielen auf seinen Bauch und streichelten ihn verheißungsvoll, schienen ihn zu verhöhnen. Davon knirschte angestrengt mit den Zähnen und versuchte seine Gedanken wieder auf normale Wege zu leiten.
»Nein, dort tut es nicht mehr weh, sondern wo anders!«, meinte er schließlich gepresst auf Yumes fragenden Blick hin und hätte sich im gleichen Moment am liebsten verflucht, als er sich seiner Antwort bewusst wurde.
Betroffenheit spiegelte sich in den bernsteinfarbenen Augen, bevor Yume seine Finger von der Wunde nahm und zu ergründen suchte, wo Davon Schmerzen hatte.
Enttäuscht keuchte der Schwarzhaarige, als das warme Brennen, welches Yumes Berührung verursacht hatte, nachließ, abebbte. Warum war der Kleine nur so verdammt naiv?!
Schnell griff er nach Yumes Hand und legte sie unter seiner auf seinen Bauch, sah ihm dabei fest in die Augen.
»Bitte hab keine Angst Yume, ich tue dir nicht weh ... «, versprach er noch einmal ernst, bevor er die kleine Hand langsam tiefer führte, den Silberschopf dabei genau beobachtend.
Verunsichert kaute Yume auf seiner Unterlippe. Seine Hand war ganz kribbelig und eine leichte Röte schlich sich auf seine Wangen. Davon wollte doch nicht etwa, dass er ...
Doch da verschwand seine Hand unter Davons Führung unter der schwarzen Decke. Am liebsten wäre er geflüchtet, seine Neugier hielt ihn jedoch zurück.
Yume spürte eine seltsame Hitze in sich aufsteigen, als seine Finger etwas hart Aufragendes berührten. Unvermittelt stöhnte Davon auf und Yume zog erschrocken die Hand zurück. Er wollte seinem Herrn keine Schmerzen zufügen ...
Ängstlich kniff er die Augen zusammen in Erwartung eines Schlages. Aber Davon seufzte nur enttäuscht auf und betrachtete ihn nachdenklich aus den Augenwinkeln.
Dann stand er unvermittelt auf, raffte eine dünne Decke um sich und verschwand ohne ein Wort ins Badezimmer.
Vor dem Bett zusammengekauert wartete Yume. Davon würde ihn sicher für seinen Ungehorsam bestrafen ... leise begann er zu schluchzen.
Um Bad feuerte Davon wütend die Decke von sich und schlug mit der Faust gegen die Wand. Er verfluchte sich selbst. Warum musste er nur so ein verdammter Idiot sein? Er wusste, dass Yume die Unschuld praktisch personifizierte und ihm nicht vertraute. Wie konnte er da so etwas von ihm verlangen?!
Aufgebracht stellte er sich unter die Dusche und regelte absichtlich die Temperatur herunter, sodass eiskaltes Wasser über seinen Körper strömte und seine Erregung bald Geschichte war.
Grimmig schaltete er das Wasser ab, griff nach einem Handtuch und rubbelte sich seine Verletzung missachtend trocken. Wenn er Yume jemals herumkriegen wollte, musste er ihn erst mal dazu bringen ihm zu vertrauen. Nur mit dem Handtuch um die Hüften verließ er das Bad und bekam gleich ein schlechtes Gewissen. Yume hockte verzweifelt vor dem Bett und weinte. Sofort war Davon neben ihm und zog ihn in die Arme, ungeachtet der Schmerzen die diese Bewegungen verursachten.
»Hey .. nicht weinen ... « Zärtlich streichelte er dem Kleineren über den Rücken und drückte ihn fester an sich. »Yume ... du brauchst keine Angst vor mir haben. Ich werde nichts gegen deinen Willen tun«, erklärte er beruhigend.
»Deine Berührung vorhin haben mir gefallen und nicht weh getan, verstehst du? Ich wollte das du es tust, weil ... « Er stockte. » ... Ach verdammt .. ich wollte dich einfach fühlen, nicht dir Angst einjagen.«
Langsam versiegten Yumes Tränen und er lehnte dankbar den Kopf an Davons Brust und legte die Hände auf dessen Bauch. Erst als Davon zusammenzuckte bemerkte er, was er getan hatte. Er hatte genau auf die Wunde gedrückt.
Ruckartig löste er sich aus der Umarmung und blickte Davon entschuldigend an.
Ein nachsichtiges Lächeln spielte um dessen Mundwinkel, während er sich erhob. Dann beugte er sich kurz zu Yume herunter, hob sein Gesicht mit einem Finger an und hauchte liebevoll einen Kuss auf die leicht geöffneten rosigen Lippen.
»So, am besten du schmierst meine Kratzer noch mal mit deinem Wunderzeug ein. Beim Duschen ist es leider abgegangen«, schlug er in leichtem Ton vor, während er sich aufs Bett legte. Geduldig sah er Yume an, der immer noch perplex dastand und sich mit einem Finger über die Lippen fuhr.
Dann besann er sich schnell, nahm das Schälchen vom Nachttisch und verteilte erneut Salbe auf den Wundbereich. Diesmal beherrschte sich Davon eisern bis sein süßer Silberschopf fertig war.
8
»Yume, hör zu, ich muss noch ein paar Dinge erledigen, die meine Anwesenheit fordern. Ich habe mich jetzt über eine Woche ausgeruht, was ich für ausreichend empfinde«, erklärte Davon überzeugt, während er sich sein Hemd zuknöpfte.
Yume musterte ihn kritisch und Davon sah ihm an, dass es ihn störte nicht sprechen zu können.
»Ich werde mich nicht überanstrengen«, versprach er ruhig, bevor er sich eine schwarze Weste aus dem Schrank zog und hineinschlüpfte. Zuletzt befestigte er noch den schweren schwarzglänzenden Umhang auf seiner Brust und war mit zwei langen Schritten vor Yume, der sofort den Blick abwendete.
»Hey, Honey ... Ich weiß was du denkst! Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, auch wenn ich das unheimlich süß von dir finde.« Sanft schlang er die Arme um den schmalen Körper und blickte Yume direkt in die Augen.
»Wenn du dich nicht so wundervoll um mich gekümmert hättest, ginge es mir noch gar nicht so gut. Obwohl ich dich anfangs so sehr gequält habe, hast du die Chance mich loszuwerden nicht genutzt und dafür bin ich dir sehr sehr dankbar.«
Das Geständnis betraf zweierlei Sachen. Einmal hätte Yume weglaufen können, als der Drache sie angegriffen hatte und andererseits hätte er ihn töten können, während er ans Bett gefesselt war, da er sein Leben vollends und eigentlich ohne Nachzudenken in die Hände des Kleineren gelegt hatte.
Eine ganze Weile standen sie so da und starrten sich an, bis Yume sich auf die Zehenspitzen stellte und Davon einen scheuen Kuss auf die Lippen drückte. Augenblicklich färbten sich seine Wangen rot und er versuchte sich aus der Umarmung zu lösen. Doch Davon hielt ihn mit Leichtigkeit fest.
Diese kleine Geste machte ihn unsagbar glücklich, weil Yume ihm damit zeigte, dass er ihn doch ein wenig mochte und den Mut hatte sich auf ihn einzulassen.
»Sei nicht verlegen, ich freue mich darüber, wirklich«, meinte er mit rauer Stimme, gab dem Kleinen von sich aus noch einen Kuss und verschwand, bevor er in Erwägung ziehen konnte, seine Pläne zu Gunsten des Vergnügens zu verschieben.
Yume sank mit weichen Knien auf das Bett und ließ sich nach hinten fallen. Das Kribbeln in seinem Bauch ebbte langsam ab und er fragte sich, warum er eben so reagiert hatte. Es gab keinen Grund dazu, oder vielleicht doch?
Sein Körper fing an zu brennen, wenn dieser Dämon ihn nur ansah. Die kleinen zufälligen Berührungen brachten ihn aus dem Konzept und weckten Gefühle in ihm, die er nicht einzuordnen wusste. Und dann war Davon auch noch freundlich und zärtlich zu ihm, so ganz anders als zum Anfang. Mit Schlägen und Demütigungen hätte er umgehen können, weil er in seinem Leben fast nichts anderes kennen gelernt hatte. Aber mit dieser Situation fühlte er sich vollkommen überfordert. Seufzend rollte er sich auf dem großen Bett zusammen und schmiegte sein Gesicht in Davons Kissen, sog genießerisch den leicht herben Geruch ein, den er so an Davon mochte. Wann er angefangen hatte ihn zu mögen, wusste er nicht.
Vor weniger als einer Stunde war er dicht an Davon geschmiegt erwacht. Die starken Arme waren besitzergreifend um seine Taille geschlungen und hatten ihn an den harten Körper des anderen gepresst, so als würde Davon befürchten ihn zu verlieren, wenn er ihn nicht festhielt, erinnerte sich Yume und Wärme breitete sich in ihm aus. Eine Weile träumte er noch vor sich hin, bis jemand den Raum betrat.
»Äh .. guten Morgen, Yume. Ich wollte nicht stören, aber mein Herr sagte, ich solle dir etwas zu Essen bringen ... «, entschuldigte sich Aneésa mit einem fröhlichen Lächeln und trug das Tablett mit den duftenden Speisen zu ihm ans Bett.
»Wie es scheint, hast du wahre Wunder vollbracht. Nicht nur das er wieder genesen ist, nein, er hat auch noch gute Laune dazu!«, erzählte sie ihm mitteilsam und Yume wurde leicht rot.
»Du kannst ruhig noch liegen bleiben, deswegen sollte ich dir das Frühstück ja hochbringen«, bemerkte sie mit einem Schmunzeln, als Yume aufstehen wollte.
Nachdem er ein wenig von den ausgewählten Speisen gekostet hatte, räumte Yume alles zusammen und ging die Treppe runter Richtung Küche. Ein bisschen kannte er sich schon aus, da er Davon versorgt hatte. Kurz vor der Schwingtür der Küche hielt er inne. Stimmen drangen gedämpft zu ihm, die keinesfalls aus dem Raum vor ihm kamen. Erst wollte er weiter gehen, ruckte dann aber zurück. Irgendwie hatte er das Gefühl herausfinden zu müssen, was da vor sich ging.
Yume schluckte, stellte das Tablett auf den Boden und strich sich fahrig die offenen Haare zurück. Nervös leckte er sich über die Lippen und schlich auf die Stimmen zu, hielt sich immer an der Wand.
Die Gänge kamen ihm auf einmal beängstigend weit und dunkel vor und er spürte sein Herz bis zum Hals schlagen. Schließlich kam er ans Ende der Wand und schielte vorsichtig um die Ecke, die Hände in sein Hemd verkrampft.
Wegen der schummerigen Lichtverhältnisse konnte Yume nur zwei Gestalten erkennen, die sich rege miteinander unterhielten. Auf Grund der Entfernung drangen nur Gesprächsfetzen zu ihm durch, was ihn noch aufgeregter werden ließ.
» ... Dein letzter Versuch fehlgeschlagen ... diesmal besser vorher ... «, knurrte die größere Gestalt grimmig und Yume meinte die Stimme irgendwoher zu kennen.
» ... keine gute Idee ... besten .. Yves als nächstes ... «
Erschrocken hielt Yume die Luft an. Was hatten diese Dämonen nur vor? Wollten sie Davon schaden ... ihn umbringen ...? Aber warum ..?
» .. war das ..?«, hörte er einen der Beiden plötzlich fragen, dann verstummte das Gespräch. Yume erstarrte. Sie hatten ihn doch nicht etwa entdeckt ..?
/Oh bitte nicht ../, flehte er, Angst lähmte seinen Körper und raubte ihm den Atem.
Plötzlich ertönten Schritte und rissen ihn aus seinen Gedanken. So schnell ihn seine Füße trugen, rannte er zurück, riss das Tablett hektisch an sich, sodass die Gegenstände darauf gefährlich schwankten.
»Wir wurden belauscht!«, stellte die kleinere Gestalt mit zusammengekniffenen Augen fest und starrte zum Ende des Ganges, wo für einen Augenblick etwas silbriges aufgeblitzt war. Der Größere lächelte grimmig in sich hinein und kehrte zu seinem Kumpanen zurück.
»Ja, in der Tat. Davons kleine Hure hat uns belauscht. Gesehen haben dürfte der Sklave uns nicht, aber einen Teil des Gespräches hat er auf jeden Fall mitbekommen.«
Die rotbraunen Augen des kleinen Dämons glühten gefährlich auf, bevor er sie zu schmalen Schlitzen verengte. »Dann sieh zu, dass du diesem Bengel das Maul stopfst!«, befahl er herrisch und wandte sich mit wehendem Umhang ab.
»Keine Sorge, Karon! Um die Hure werde ich mich persönlich kümmern.«
Fäuste knackend verließ auch der größere Dämon den Treffpunkt, während ein bösartiges Grinsen um seine Mundwinkel spielte.
Inzwischen war Yume in der Küche und fühlte sich zwischen den geschäftigen Dämonen sicherer auch wenn ihm der Schreck noch tief in den Knochen saß.
»Ah, Yume. Da bist du ja«, kam Aneésa auf ihn zugeschwebt und riss enthusiastisch das Tablett aus seinen kalten, klammen Fingern, bevor sie wieder herumwirbelte.
»Davon hat gesagt, du kannst dich frei im Schloss bewegen. Die Wachen sind informiert und werden dir nicht zu nahe treten«, teilte sie ihm über die Schulter hinweg mit und verschwand dann zwischen den anderen Dienstbotendämonen.
Verunsichert und sich ausgeschlossen fühlend, stand Yume in der Küche. Alle hatten ihre Arbeit und nahmen kaum Notiz von ihm. Er war ein Außenseiter und niemandem wichtig. Seufzend drehte er sich um und ging. Doch wohin sollte er? Plötzlich fiel ihm etwas ein. Davon hatte ihm doch damals die Drachennester zeigen wollen, bevor sie angegriffen wurden?! Kaum hatte er den Gedanken gefasst, strebte er auch schon aus dem Schloss, über das riesige Plateau und kam ein wenig außer Atem zu der Felswand, deren Front ein enormes finsteres Loch einnahm.
Zögerlich machte er ein paar Schritte darauf zu, fasste dann aber all seinen Mut zusammen, ehe er es sich anders überlegen konnte und trat in die Dunkelheit.
Es raschelte und knisterte leise, was Yume einen Schauder über den Rücken jagte. Auf einmal war er sich doch nicht mehr ganz sicher. Doch richtige Angst hatte er nicht.
Unter seinen nackten Füßen spürte er jetzt Geäst und etwas weicheres, vielleicht Stroh. Das hieß er stand vor einem Nest. Sein Herz schlug schneller. Inzwischen hatten sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt, sodass er das riesige Nest schemenhaft erkennen konnte, sowie den mächtigen Körper, der darin zusammengerollt ruhte. Statt Furcht durchflutete ihn ein angenehmes Kribbeln und Yume versuchte ungelenk in das Nest zu gelangen. Dabei bohrten sich immer wieder scharfkantige Zweige in seine Haut, die einfach nicht nachgeben wollten. Schlussendlich hatte er es bis auf den Rand geschafft und riss an seinem Ärmel, der sich an einem Ast verfangen hatte.
Mit einem scharfen Reißen gab der plötzlich Stoff nach, Yume verlor das Gleichgewicht und kullerte erschrocken fiepend gegen den schuppigen Körper.
Fast sofort war der Drache wach, betrachtete den kleinen Eindringling mit seinen gelben Augen, gab ein grimmiges Schnauben von sich.
Überwältig von dem Anblick blieb Yume sitzen, stützte sich nur mit den Armen hinten ab, um den Kopf in den Nacken legen zu können.
/So wunderschön .../, dachte er träumerisch, als das Tier den mächtigen Kopf senkte und an ihm schnupperte. Der heiße Atem zerrte an seinen Haaren und Yume genoss das streichelnde Gefühl. In keinster Weise fühlte er sich bedroht.
Zögerlich streckte er eine Hand aus und berührte mit den Fingerspitzen leicht die schuppigen Nüstern, die sich sofort blähten. Heiße Luft strömte seinen Arm hinab, in sein Gewand und ließ ihn erschaudern. Dann wandte das Tier sich wieder ab und Yume erhob sich, ging vorsichtig um den Drachen herum. Alles an dem Geschöpf wirkte mächtig, so stark und unberechenbar. Yume seufzte und lehnte sich an den warmen Körper, was der Drache nur mit einem grummeligen Schnauben quittierte.
Dann begann er erst mit den Fingerspitzen und schließlich mit der ganzen Hand die Schuppen des Tieres nachzufahren. Seine Hand bedeckte gerade mal so eine Drachenschuppe, stellte er ehrfurchtsvoll fest. Langsam streichelte er weiter und hielt inne, als er plötzlich etwas nasses fühlte. Irritiert nahm er seine Hand von der Stelle und betrachtete sie. Und auch wenn er nicht wirklich etwas erkennen konnte, so wusste er doch, dass es sich bei der warmen Flüssigkeit, die dunkel seine Haut benetzte um Blut handelte.
Entsetzt machte er einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf.
Wie war das möglich? Warum war der Drache verletzt? Und wieso hatte das niemand bemerkt?
Ein lautes Schnauben riss Yume aus seinen Gedanken.
Das Tier hatte Schmerzen, er wusste es. Und in diesem Augenblick fasste er einen Entschluss. Er wollte dem Drachen helfen. Gefasst krabbelte er wieder aus dem Nest und eilte zurück ins Schloss.
Eine halbe Stunde später kraxelte Yume zum zweiten Mal in das Nest. Diesmal hatte er sich eine kleine Lampe mitgebracht und schaute sich die Verletzung erst mal an. Die Wunde stammte von etwas sehr Scharfem. Jemand hatte mit einem Schwert oder einem Dolch zugestochen.
Nach der kurzen Einschätzung stellte Yume die restlichen Gegenstände ab, die er mitgebracht hatte. Zuerst öffnete er ein Glas, in das er Wasser gefüllt hatte und befeuchtete ein Tuch. Damit tupfte er vorsichtig die Wundränder ab. Es war ein unterarmlanger Schlitz, der in das Fleisch gerissen war. Die Prozedur des Abtupfens wiederholte er einige Male, bevor er die Wunde ein bisschen abtrocknen ließ. Danach nahm er das andere Glas, welches er mitgebracht hatte und indem sich seine spezielle Salbe befand und verteilte sie großzügig auf dem zerstörten Fleisch.
9
Als Davon gegen Abend sein Zimmer betrat, lag Yume bereits zusammen gerollt auf dem großen Bett. Lächelnd setzte er sich auf die Bettkante und betrachtete die engelsgleichen Züge eine Weile, bevor er eine Hand ausstreckte und ein paar silbrige Haarsträhnen zurückstrich. Unvermittelt strich er mit dem Daumen die sanft gerundete Kinnpartie nach und streichelte zart über Yumes Wange, wobei er ihn unentwegt ansah.
Langsam schlug Yume die Augen auf. Aber statt zu flüchten, was er sonst fast immer tat, schmiegte er sich noch mehr in die sanften Berührungen, seufzte gedehnt. Davon war ehrlich überrascht und ein Glücksgefühl überflutete ihn. Heute morgen der Kuss, jetzt das katzengleiche Anschmiegen ... Yume schien sich wohl zu fühlen und ein wenig mochte er ihn auch, da war Davon sich absolut sicher.
Beflügelt von diesen Gedanken strebte er ins Bad. Der Tag war anstrengend gewesen und ihm unendlich lang erschienen. Aber Yumes kleine Geste hatte seine Lebensgeister wieder auf Hochtouren gebracht. Leise summend duschte er und kam nur mit einem Handtuch um die Hüften aus dem Badezimmer. Doch zu seiner Verwunderung fand er das Bett leer vor. Suchend schaute er sich um, aber Yume war anscheinend nicht im Raum. Verstimmt ließ er sich auf die schwarzen Laken nieder, stützte einen Ellenbogen aufs Knie und den Kopf auf seine Hand.
Was hatte der Kleine denn jetzt wieder vor? Viel wichtiger war jedoch, wo war er hin? Verdrossen knirschte Davon mit den Zähnen. Er griff gerade nach seinen Sachen, um sich wieder anzuziehen und Yume suchen zu gehen, als dieser mit einem reichlich gefüllten Tablett dampfender Speisen durch die Tür trat. Sowie er Davons grimmigen Blick bemerkte, senkte er entschuldigend den Kopf und beeilte sich das Essen zum Bett zu bringen. Danach kniete er sich demütig vor Davon auf den Boden und wartete. Verlegenheit spiegelte sich in seiner Miene.
Ein Seufzen kam dem Dämon über die Lippen.
»Yume, wie oft hab ich dir gesagt, du sollst dich nicht mehr so sklavisch verhalten? Ich möchte das nicht. Und jetzt steh auf und komm her.«
Sofort kam der Silberschopf seinem Wunsch nach, setzte sich mit gesenktem Kopf neben ihn aufs Bett. Nachdenklich musterte Davon den Kleineren, ehe er verhalten grinste.
»Wieso bist du auf einmal so rot geworden«, neckte er Yume, der wie erwartet zu ihm hoch schaute. Den Augenblick nutzte Davon, um ihm einen kurzen Kuss zu rauben. Überrascht starrte Yume ihn an, konnte den Blick nicht mehr abwenden.
Erst als Davon ihm mit einem Finger auf die Nase stupste, bemerkte er sein unmögliches Benehmen.
Davon blieb Yumes Verlegenheit natürlich nicht verborgen.
»Nun komm schon, sonst wird das Essen kalt«, lockerte er die Situation etwas auf und setzte sich ans Bettende. Gleich darauf krabbelte der Silberschopf neben ihn, was ihm überhaupt nicht passte. Statt Yume jedoch darauf hin zu weisen, umfasste er einfach dessen Taille und platzierte ihn zwischen seinen Beinen, ehe er das Tablett von der Decke nahm und es vor dem Kleineren abstellte, sodass er nicht flüchten konnte.
Mit dem Rücken lehnte Yume an seiner nackten Brust. Natürlich wäre es ihm lieber gewesen, wenn er auch nichts am Leib gehabt hätte, aber da kam er auch noch hin.
»Sooo ... das ist doch schon viel besser«, sagte er gedehnt, während er um Yume herumgriff und die Glocke von einem der Teller nahm. Dampf schlug ihnen entgegen, weswegen sich Yume einen Augenblick fester an ihn drückte. Sofort danach rückte er wieder ein Stück ab, was Davon belustigt zu Kenntnis nahm.
»Also .. mal überlegen. Die letzten paar Tage hast du mich verwöhnt. Jetzt bist du an der Reihe.« Verdutzt drehte Yume seinen Kopf und Davon konnte nicht wiederstehen die samtigen Lippen in Besitz zu nehmen. Er wusste, dass er das jetzt lieber noch nicht tun sollte, hörte aber nicht auf, sondern streichelte ganz sanft mit seiner Zungenspitze über Yumes Lippen, während seine Hände die Arme des Kleineren umfangen hielten und ihn dichter an sich drückten.
Unter seinen Berührungen wurde Yume weich, öffnete die Lippen ein Stück und Davon nutze die Chance, um von der ihm bisher verschlossenen Süße zu kosten.
Dann rief er sich jedoch zur Raison und ließ von Yume ab. Der hatte die Augen geschlossen und sich vollständig an ihn gelehnt, den Kopf an seine Brust gebettet.
»Hm ... das war eine kleine Vorspeise«, scherzte er grinsend, und strich Yume ein paar verirrte Haarsträhnen aus dem Gesicht.
»Aber jetzt sollten wir wirklich was Essen ... « Mit diesen Worten langte er nach einem frittierten Kartoffelbällchen und hielt es Yume hin. Bernsteinfarbene Augen lächelten ihn zurückhaltend an, bevor der Kleinere vorsichtig hineinbiss.
So ging es noch eine ganze Weile weiter, ehe sie zum Nachtisch gelangten. Verschiedene Obstsorten befanden sich auch auf dem Tablett, aber Yume kannte keine einzige davon. Als Davon ihm schließlich gezeigt hatte, wie man die Früchte von ihrer Schale befreite, pellte er auch eine aus, die er dann kurzerhand Davon in den Mund schob. Beim zweiten Mal, umschloss Davon jedoch sein Handgelenk und begann den Fruchtsaft ab zu lecken. Jeden einzelnen Finger sog er in seinen Mund, liebkoste ihn geschickt mit Lippen und Zunge, bevor er sich dem nächsten widmete.
Yume wurde heiß, Röte stieg ihm ins Gesicht. Sein ganzer Körper vibrierte und sein Bauch war längst über das Stadium des leichten Kribbelns hinaus. Stattdessen breitete sich eine ungeheure Hitze in seiner Magengegend aus, die unaufhaltsam seinen ganzen Körper in Brand steckte. Und Davon gab ihm mit seinen Liebkosungen noch den Rest. Er wusste nicht mehr was er tun sollte. Einerseits wollte er, dass Davon nicht aufhörte, damit das schöne Gefühl nicht verschwand, aber andererseits hatte er Angst vor dem was passieren würde, wenn er sich dem anderen nicht entzog.
Ende Teil 2
Soooo .. das nächste Kappi ist auch fast fertig, wird aber erst bei entsprechender Kenntnisnahme dieses Kapitels ausgestellt. Sonst könnt ich ja denken die Story langweilt euch ... und bräuchte den Rest gar nicht zu veröffentlichen ... ne?
6
/Verdammt noch mal ... so ein verfluchter Dreck! Wo sind die Wachen wenn man sie mal braucht?!/, fluchte Davon, während er ohne Zögern sein Schwert zog und zu Yume eilte. Auf halben Weg kam er ihm schon entgegen, aber sie würden es trotzdem nicht schaffen.
»Wenn ich nur Yves hätte ... «, murmelte er zerknirscht und blickte der Gefahr ins Auge.
Der wilde Drache raste ungebremst auf sie zu, das Maul weit aufgerissen.
»Er ist auf der Jagt, kein Zweifel ... «, stellte Davon humorlos fest, als das Ungetüm einen Feuerball in ihre Richtung spuckte.
Keine Sekunde zu früh riss er Yume mit sich zur Seite und rollte sich schützend über ihn. Die Feuersalve schlug nur wenige Meter neben ihnen ein, während das Riesenvieh dicht über sie hinwegschwebte. Der Luftzug zerrte an ihren angesengten Kleidern.
Ein ohrenbetäubender Laut zerriss die Luft. Das verkohlte Gestein qualmte immer noch, als Davon den Silberschopf so schnell er konnte hochzog und weiter rannte.
Durch den Rauch konnte der Drache einen Augenblick nichts sehen.
Der ideale Zeitpunkt um zu flüchten.
Diesmal schob Davon Yume geistesgegenwärtig vor sich her. Fast hatten sie eine der unteren Höhlen erreicht, explodierte neben ihnen erneut ein Hitzegeschoss und schleuderte sie auseinander. Yume lag benommen vor der Felswand, während es Davon zurückgeschleudert hatte. Regungslos und wie auf dem Präsentierteller, lag er da.
Das Felsplateau erbebte als der Wilddrache mit seinem wuchtigen Körper landete. Die lederartigen riesigen Schwingen waren nur leicht angelegt. Schnaubend und mit offenem Maul stampfte er auf den bewusstlosen Dämon zu. Immer wieder kam Rauch aus den geweiteten Nüstern und die gelben Augen glühten vor Hunger und Raserei.
Endlich klärte sich Yumes Blick und er stemmte sich leicht hoch. Suchend schaute er sich nach seinem Herrn um und erstarrte, als er sah, dass dieses monströse Ungeheuer direkt auf den Mann zuhielt. Mit zitternden Knien erhob er sich und machte ein paar Schritte auf das schuppige Untier zu. Da bewegte sich Davon plötzlich, riss das Schwert hoch und rammte es dem Drachen, der bereits gefährlich über ihm war in den Unterkiefer. Sofort spritzte Blut, lief an der scharfen Klinge herunter, die Davon gleich wieder aus dem verletzten Körper riss.
Garstig fauchend heulte der Drachen auf, schlug wild mit den mächtigen Flügeln und warf den stachligen Kopf hin und her. Davon wollte noch einmal angreifen, als der Drache unerwartet eine Klaue herumschwang. Er versuchte noch aus zu weichen, doch die scharfen Krallen fraßen sich tief und brennend in seine Seite. Getroffen sank er nieder, hielt sich die stark blutende Wunde und keuchte atemlos, versuchte den gewaltigen Schmerz zurück zu drängen, weil er nicht das Bewusstsein verlieren wollte.
Der Wilddrache tobte unaufhörlich weiter und Davon verabschiedete sich in Gedanken schon.
Wegen seiner Unvorsichtigkeit musste Yume nun auch dran glauben, dachte der Dämon mitleidig, bevor ihn schließlich doch schmerzlose Dunkelheit einholte.
Yume hatte das alles mit größtem Entsetzen beobachtet. Er zitterte am ganzen Körper und wusste nicht was er tun sollte. Konnte er denn überhaupt etwas tun?
Obwohl ihn seine Furcht innerlich fast auffraß, setzte er vorsichtig einen Fuß vor den anderen und näherte sich langsam der zusammengesackten Gestalt.
Der Drachen begann allmählich sich zu beruhigen und fixierte seine Beute trotz der Verletzung erneut.
Sowie der Silberschopf seinen Herrn erreicht hatte, fiel er auf die Knie. Zögerlich strich er ihm eine verschwitzte Haarsträhne aus dem bleichen Gesicht, bevor er sich der Wunde zuwand. Das schuppige Monster hatte er dabei ganz vergessen ... ein Fehler ...
Als Yume das Schnauben hörte, sah er auch schon den Feuerball auf sie zurasen. Panisch und ohne darüber nachzudenken, warf er sich auf Davon, kniff vor grenzenloser Angst die Augen zusammen und verkrampfte seinen gesamten Körper, in Erwartung des Todesschlags.
Ein tonloses »NEIN!« kam ihm über die Lippen, als seinen Körper plötzlich eine mächtige Energie durchflutete, jede Muskelfaser zum zerreißen spannte. Als er es kaum noch aushielt, entlud sich die angestaute Kraft von einer Sekunde zur anderen in einer überdimensionalen Schockwelle.
Als es vorbei war, öffnete Yume unter großer Anstrengung die Augen. Leichte Schmerzenswellen hallten durch seinen Körper, ebbten langsam ab. Er wollte aufstehen, doch sein Körper gehorchte ihm nicht, versagte jeglichen Dienst. Doch er konnte nicht so einfach liegen bleiben. Davon brauchte Hilfe, dringend, sonst würde er verbluten.
Erneut breitete sich Panik in dem Silberhaarigen aus und er weinte Tränen der Verzweiflung.
/Warum bin ich so schwach?/, fragte er sich immer und immer wieder und ballte seine Hände zu Fäusten. Da merkte er auf.
Er KONNTE sich bewegen! Etwas unbeholfen erhob er sich und wischte die Tränen mit dem Handrücken aus seinem Gesicht, bevor er sich suchend umsah.
Einen Moment blieben seine bernsteinfarbenen Augen an dem zerfetzten Drachen hängen, der mitten auf dem Steinplateau in einer riesigen Blutlache lag. Yume wusste nicht warum, doch ihn überfiel auf einmal große Trauer. Der Drache hatte sie wahrscheinlich nur aus Hunger angegriffen und musste dafür mit dem Leben bezahlen. Dabei war Leben doch so kostbar ...
Schlagartig erinnerte er sich wieder an Davon und überlegte fieberhaft wie er ihn in die Festung schaffen konnte. Tragen konnte er ihn nicht, dazu war er zu schwach und auch sonst fiel ihm nichts gescheites ein.
Dumpfes Poltern riss Yume aus seinen Überlegungen und er blickte sich um. Im gleichen Moment überfiel ihn grenzenlose Erleichterung. Die anderen Dämonen waren zurückgekehrt.
Allen voran rannte der Drachenmeister auf sie zu und schätzte die Lage für sich ein.
Yume wollte ihm gerade deutlich machen, was passiert war, als er brutal zur Seite gestoßen wurde und hart auf dem Gestein aufschlug, sich die Knie aufschürfte.
»Verschwinde, Schlampe! Sieh nur was du angerichtet hast!«, beschimpfte ihn ein anderer Dämon, während der Drachenmeister ihren Anführer hoch hob und in seine Gemächer trug. Trotz den wüsten Beleidigungen, die er sich anhören musste, folgte Yume dem Dreiertrupp.
In Davons Zimmer legten sie ihn auf dem großen Bett ab und berieten sich, nachdem sie die Wunde frei gelegt hatten.
»Am besten ist, wir brennen die Verletzung aus. Dann kann sich wenigstens nichts entzünden, Vince«, schlug der Dunkelblonde vor und der Braunhaarige nickte nach einer Weile.
»Ich denke, du hast recht. Also geh runter und sag dem Schmied er soll ein Stück Eisen heiß machen.«
Pflichtbeflissen eilte der Beauftragte los.
Mit schreckgeweiteten Augen hatte sich Yume alles angehört. Er kannte diese Methode schon, aber glaubte nicht, dass es in dem Fall die beste Behandlung wäre.
Mutig trat er an den Hünen heran, der seinen Herrn nachdenklich betrachtete und zupfte ihn leicht am Arm. Mit zusammengekniffenen Augen starrte dieser abfällig auf ihn hinunter.
»Was willst du, kleine Hure?«, schnaubte er verächtlich. »Verschwinde bloß hier, du stehst nur im Weg!«
Tränen sammelten sich in Yumes Augen, doch er drängte sie tapfer zurück und missachtete die Demütigungen, obwohl sie ihm wie Schläge ins Gesicht vorkamen.
Hilflos versuchte er Vince` Aufmerksamkeit zu erlangen, wurde jedoch geflissentlich ignoriert. Zu guter letzt stellte er sich vor den braunhaarigen Dämon und versuchte diesem mit ein paar Gesten verständlich zu machen, was er wollte.
Da riss dem Hünen der Geduldsfaden und er packte Yume an der Kehle. In dem Silberhaarigen verkrampfte sich alles. Panisch versuchte er mit seinen zierlichen Händen den Griff des anderen zu lösen, doch es war sinnlos. Er war ihm völlig unterlegen! Röchelnd schnappte er nach Luft, wieder schossen ihm Tränen in die Augen.
Aufgebracht drückte der Größere noch einmal zu.
»Misch dich nicht noch einmal ein! Ich warne dich, Dreckstück!«
Dann schleuderte er den Kleineren abwertend von sich.
Schluchzer unterdrückend, blieb Yume liegen. Dieser Dämon hätte ihm nur mit einer winzigen Bewegung das Genick brechen können. Als ihm das klar wurde, begann er am ganzen Leib zu zittern, hatte sich nicht mehr unter Kontrolle.
Wie durch einen Nebel nahm er wahr, wie zwei weitere Dämonen den Raum betraten.
Unsicher hob Yume nun doch den Kopf und zuckte schmerzlich zusammen, als er das glühende Metall erblickte, welches der dunkelblonde Dämon von vorhin in Händen hielt.
»Jenós und Inéto, ihr haltet ihn fest!«, befahl der Drachenmeister an die anderen zwei gerichtet. Er selbst nahm das glühende Eisen und beugte sich schon über Davon.
Da sprang Yume unvermittelt auf und schlug Vince das Metall aus der Hand, bevor es mit Davons Wunde in Berührung kam. Zischend landete es irgendwo auf dem Boden. Aber Yume bekam es nicht mehr mit, denn der Hüne hatte ihn wutentbrannt wieder an der Kehle gepackt und an die Wand geschleudert. Mit zwei großen Schritten war er wieder bei ihm, zerrte ihn hoch, wobei er ihm im selben Augenblick mit seinen Klauen die Kleider vom Leib schlitzte.
»So! Du kleine Hure hast es nicht anders gewollt. Jetzt werde ich dir deinen Ungehorsam aus dem Leib ficken, damit du endlich weißt wozu du zu gebrauchen bist. Davon hat es verpasst, deswegen werde ich es mit Vergnügen nachholen!« Gehässig funkelte er Yume bei diesen Worten an und genoss die grenzenlose Furcht, die sich in den bernsteinfarbenen Augen spiegelte.
Die mächtigen Pranken hatten drei lange Kratzer auf seiner hellen Haut hinterlassen und die beigefarbene Hose hing nur noch in Fetzen von seiner Hüfte. Panisch wand sich Yume in dem starken Griff und wusste doch, dass er nicht entkommen konnte. Er war diesem Monster hilflos ausgeliefert ... er würde ihm furchtbar weh tun, war der letzte Gedanke den er fassen konnte und an dem er fast erstickte vor Angst.
Entsetzt fühlte er, wie der Dämon ihn herum drehte und seine Handgelenke über seinem Kopf brutal an die Wand drückte, bevor er grob seine andere Hand über seinen Körper wandern ließ. Ohne viel Federlesens drückte er Yumes Hintern auseinander und stieß gleich zwei seiner dicken Finger in den unschuldigen Leib.
Erfüllt von grenzenlosem Schmerz, verkrampfte sich Yume völlig. Er wollte seine Pein herausschreien, doch seiner rauen Kehle entkam nicht mehr als ein Fiepen.
Darauf folgte nur ein gehässiges Lachen und der Dämon zwängte seine Finger tiefer in ihn.
Schluchzend versuchte Yume das fürchterliche Brennen auszublenden, doch es ging nicht.
»Na, kleine Schlampe? Wie gefällt dir das ... du hast ein so enges kleines Loch ... Davon kann dich noch gar nicht richtig rangenommen ... «
Vince konnte den Satz nicht beenden, denn er wurde brutal zurückgerissen. Scharfe Klauen gruben sich in seinen Hals und schnürten ihm die Luft ab, während dort wo die Spitzen die Haut berührten, kleine Blutrinnsale seine Kehle hinabflossen. Erschrocken erkannte er Davon, der ihn mit wutverzerrter Miene anstarrte. Die stahlgrauen Augen durchbohrten ihn regelrecht, ließen ihm jedwede Ausrede in der Kehle stecken bleiben.
»Fass diesen Sklaven noch einmal an und du bist tot!«, zischte er gefährlich leise, bevor er keuchend von seinem Drachenmeister abließ und sich hinsetzen musste.
Schweißperlen standen ihm auf der Stirn und er hielt sich die stark blutende Wunde. Schwer atmend warf einen kurzen Blick auf Yume, der trotz seiner Blöße besorgt seine blutbenetzte Hand von der Wunde nahm und ein Stück Stoff darauf presste.
Das alles tat er mit gesenktem Kopf und zuckte in Erwartung eines Schlages stark zusammen, als Davon seine Finger kurz streifte. Sofort wallte wieder Ärger in Davon auf. Nicht Ärger auf Yume, sondern auf seinen Drachenmeister.
»Vince!«, herrschte er den Dämon mit autoritärer Stimme an. »Schick mir ein Dienstmädchen hoch und dann verschwinde aus meinem Blickfeld, bevor ich mich endgültig vergesse!«
Unterwürfig verbeugte sich der große Braunhaarige und verschwand mit den Beiden anderen.
Sowie die Tür ins Schloss fiel, sank Davon mit einem schmerzvollen Stöhnen zurück aufs Bett. Yume war gleich an seiner Seite und betupfte die Wunde. Er war so vertieft in seine Aufgabe, dass er Davons Blick nicht bemerkte. Erst als eine Hand sein Gesicht berührte, schaute er auf, wendete den Kopf aber gleich wieder ab.
»Yume ... «, erklang eindringlich Davons Stimme. »Sieh mich an!«
Doch der Silberschopf entzog sich ganz seiner Berührung und widmete sich stur der Verletzung. Davon beschloss das Thema erst mal auf sich beruhen zu lassen. Jetzt konnte er sowieso kaum einen klaren Gedanken fassen.
»Zieh dir etwas an ... bevo .. bevor das Dienstmädchen kommt«, keuchte er noch, bevor die schwarzen Punkte vor seinen Augen wieder Überhand nahmen.
7
»Brauchst du noch etwas, dann gib Asiém einen Zettel. Er wird in nächster Zeit vor dem Gemach des Schlossherrn bereit stehen und auf deine Anweisungen warten«, lächelte ihn ein molliges Dämonenmädchen an, bevor es die Treppe hinunter verschwand.
Ohne zu Zögern trat Yume wieder in den Raum und auf das Bett zu.
Seit zwei Tagen schlief Davon nun schon. Yume hatte sich ordentlich um die Wunde gekümmert und sie ausreichend versorgt. Vorsichtig stellte er das Tablett, welches Aneésa ihm gebracht hatte auf dem Nachtisch ab.
Dann setzte er sich aufs Bett, so dass er mit dem Rücken an der Wand lehnte und zog Davon angestrengt in eine halbwegs sitzende Position. Bedacht nichts zu verschütten, nahm er die Suppenschüssel vom Tablett und begann Davon die warme Flüssigkeit langsam einzuflößen, damit er sich auch ja nicht verschluckte.
Die Prozedur dauerte Ewigkeiten und nach einer Stunde war die restliche Suppe wieder kalt. Umsichtig stellte Yume die Schüssel aufs Tablett und betrachtete eingehend die ebenmäßigen harten Züge seines Herrn, wie er es nach jeder Mahlzeit tat. Zart strich er eine vorwitzige Strähne aus dem markanten Gesicht, bevor er mit einer Fingerspitze weiter über die Stirn, die hohen Wangenknochen zu den weichen Lippen fuhr. Das alles hätte er sich niemals getraut wenn Davon wach gewesen wäre. Deswegen genoss er diese kurzen Momente, wo er den Größeren einfach ungeniert ansehen und auch berühren konnte, ohne gleich dafür bestraft zu werden.
Als er seine Hand zurückziehen wollte, wurde sie plötzlich aufgehalten.
Vor Schreck erstarrte er.
»Hmm ... mach weiter ... «, erklang Davons tiefe Stimme und er schmiegte sich in die angenehm kühle Berührung. Wie hypnotisiert gehorchte Yume, streichelte behutsam über die etwas stoppelige Haut. Dann führte er beide Hände an Davons Schläfen und begann ihn zu massieren.
Ein angenehmes Wohlgefühl durchströmte Davon, machte ihn leicht, als würde er auf einer Wolke schweben. Mit einem genussvollen Seufzer ließ er sich fallen. Dann griff er nach Yumes Handgelenken und legte sie auf seine Brust. Sein Kopf lag immer noch in den Schoß des Jungen gebettet und so konnte er direkt hinauf in die zweifelnden goldenen Augen blicken.
Doch er konnte Yumes Blick nicht halten. Verschämt wandte der Junge das Gesicht ab, ließ seine feinen Hände aber auf der Brust des Größeren. Sanft umschloss Davon die feingliedrigen Finger fester.
»Warum schämst du dich?«, fragte er eindringlich, ohne Yume aus den Augen zu lassen. Der Kleine konnte nicht sprechen und so wollte er wenigstens die Empfindungen sehen, die sich in Yumes Körperhaltung wiederspiegelten. Die er ihm so eher unbewusst mitteilte.
Unbehaglich versuchte der Silberschopf sich ihm zu entwinden. Davon ließ es geschehen. Er wollte Yume auf keinen Fall zwingen zu bleiben. Trotzdem konnte er seine Enttäuschung nicht verbergen, als Yume vorsichtig das Bett verließ und mit verschlossenem Gesichtsausdruck das Tablett aufräumte. Davon sagte nichts, beobachtete nur.
Yumes Bewegungen waren fahrig und die zuvor so ruhigen Hände zitterten. Fast entglitt ihnen die Schale mit der erkalteten Suppe. Im letzten Moment hatte Yume sie noch festhalten können und platzierte sie ebenfalls schnell auf dem Tablett, bevor er Davon entschuldigend ansah und dabei verlegen auf seiner Unterlippe kaute.
Dieser Augenblick ging ihm sehr nahe und versetzte ihm einen unangenehmen Stich im Herzen. Überwältigt von den aufwallenden Gefühlen griff er nach Yume und presste ihn fest an sich, nicht auf das Ziehen in seiner Seite achtend.
Er war ja so ein Idiot gewesen. Natürlich erinnerte er sich daran, wie Vince sich beinahe an seinem Kleinen vergangen hätte, wenn er nicht rechtzeitig zu Bewusstsein gekommen wäre.
Durch den leichten Stoff seines Hemdes konnte er Yumes Zittern deutlich fühlen und flüsterte ihm beruhigende Worte zu: »Hab keine Angst. Ich werde dafür sorgen, dass Vince für sein Vergehen bestraft wird. Von nun an wird dir niemand mehr weh tun ... «
Wo Yume sich vorher noch versteift hatte, schmiegte er sich jetzt zögernd aber gleichzeitig schutzsuchend an Davon, legte die Hände scheu auf seine Brust und vergrub das Gesicht in dessen Schulterbeuge. Sanft streichelte Davon ihm über den Rücken.
Yume fühlte sich gut an, weich, nachgiebig, einfach unwiderstehlich.
Langsam glitt Davons Hand zu dem entspannten Gesicht und strich die silbrigen Strähnen zurück, spielte damit.
Ein Seufzen kam über Yumes Lippen und er drückte sich von Davon ab. Der hätte den Kleineren am liebsten noch ein Weilchen so gehalten, ließ ihn aber gehen.
Yume ging zum Schreibtisch und kam mit einer Schale zurück. Interessiert versuchte Davon den Inhalt zu erkennen, als er auch schon sanft aber mit Nachdruck in die Kissen gedrückt wurde. Dabei konnte er jedoch eine gewisse Angst in Yumes Augen erkennen, die dieser zu verbergen suchte.
Davon verbiss sich den Kommentar, der ihm auf der Zunge gelegen hatte und verfolgte nur Yumes Tun. Ein weißes Etwas, das er noch gar nicht registriert hatte, wurde umsichtig von seiner Haut gezupft. Als der Verband weg war, präsentierten sich ihm zwei saubere Nähte. Erstaunt musterte er Yume.
»Warst du das?«, fragte er unverblümt und der Silberschopf zuckte zusammen.
»Hey ... das war ein Kompliment!«, lockerte Davon die Anspannung und grinste in sich hinein. Er konnte immer noch nicht glauben, dass der Kleine so begabt war, was medizinische Kenntnisse betraf.
Aufmerksam beobachtete er, wie Yume eine grün braune Masse auf den Wundbereich auftrug und mit weichen Bewegungen einmassierte. Davons Haut begann unter den schmalen Fingern zu brennen. Das Kräuterzeug war Nebensache. Glücklicherweise lag die dicke Decke über seiner Hüfte und verdeckte seine erwachende Erektion, denn würde Yume seine Erregung zu sehen bekommen, lief er bestimmt weg. Das wollte Davon auf jeden Fall vermeiden.
Doch seine Libido hatte einen eigenen Willen und wünschte sich diese zarte Hand an einer ganz anderen Stelle. Allein bei dem Gedanken musste er ein Stöhnen unterdrücken.
Unverhofft sah Yume ihn an, eine Frage in den ausdrucksvollen Augen. Seidige Haarsträhnen fielen auf seinen Bauch und streichelten ihn verheißungsvoll, schienen ihn zu verhöhnen. Davon knirschte angestrengt mit den Zähnen und versuchte seine Gedanken wieder auf normale Wege zu leiten.
»Nein, dort tut es nicht mehr weh, sondern wo anders!«, meinte er schließlich gepresst auf Yumes fragenden Blick hin und hätte sich im gleichen Moment am liebsten verflucht, als er sich seiner Antwort bewusst wurde.
Betroffenheit spiegelte sich in den bernsteinfarbenen Augen, bevor Yume seine Finger von der Wunde nahm und zu ergründen suchte, wo Davon Schmerzen hatte.
Enttäuscht keuchte der Schwarzhaarige, als das warme Brennen, welches Yumes Berührung verursacht hatte, nachließ, abebbte. Warum war der Kleine nur so verdammt naiv?!
Schnell griff er nach Yumes Hand und legte sie unter seiner auf seinen Bauch, sah ihm dabei fest in die Augen.
»Bitte hab keine Angst Yume, ich tue dir nicht weh ... «, versprach er noch einmal ernst, bevor er die kleine Hand langsam tiefer führte, den Silberschopf dabei genau beobachtend.
Verunsichert kaute Yume auf seiner Unterlippe. Seine Hand war ganz kribbelig und eine leichte Röte schlich sich auf seine Wangen. Davon wollte doch nicht etwa, dass er ...
Doch da verschwand seine Hand unter Davons Führung unter der schwarzen Decke. Am liebsten wäre er geflüchtet, seine Neugier hielt ihn jedoch zurück.
Yume spürte eine seltsame Hitze in sich aufsteigen, als seine Finger etwas hart Aufragendes berührten. Unvermittelt stöhnte Davon auf und Yume zog erschrocken die Hand zurück. Er wollte seinem Herrn keine Schmerzen zufügen ...
Ängstlich kniff er die Augen zusammen in Erwartung eines Schlages. Aber Davon seufzte nur enttäuscht auf und betrachtete ihn nachdenklich aus den Augenwinkeln.
Dann stand er unvermittelt auf, raffte eine dünne Decke um sich und verschwand ohne ein Wort ins Badezimmer.
Vor dem Bett zusammengekauert wartete Yume. Davon würde ihn sicher für seinen Ungehorsam bestrafen ... leise begann er zu schluchzen.
Um Bad feuerte Davon wütend die Decke von sich und schlug mit der Faust gegen die Wand. Er verfluchte sich selbst. Warum musste er nur so ein verdammter Idiot sein? Er wusste, dass Yume die Unschuld praktisch personifizierte und ihm nicht vertraute. Wie konnte er da so etwas von ihm verlangen?!
Aufgebracht stellte er sich unter die Dusche und regelte absichtlich die Temperatur herunter, sodass eiskaltes Wasser über seinen Körper strömte und seine Erregung bald Geschichte war.
Grimmig schaltete er das Wasser ab, griff nach einem Handtuch und rubbelte sich seine Verletzung missachtend trocken. Wenn er Yume jemals herumkriegen wollte, musste er ihn erst mal dazu bringen ihm zu vertrauen. Nur mit dem Handtuch um die Hüften verließ er das Bad und bekam gleich ein schlechtes Gewissen. Yume hockte verzweifelt vor dem Bett und weinte. Sofort war Davon neben ihm und zog ihn in die Arme, ungeachtet der Schmerzen die diese Bewegungen verursachten.
»Hey .. nicht weinen ... « Zärtlich streichelte er dem Kleineren über den Rücken und drückte ihn fester an sich. »Yume ... du brauchst keine Angst vor mir haben. Ich werde nichts gegen deinen Willen tun«, erklärte er beruhigend.
»Deine Berührung vorhin haben mir gefallen und nicht weh getan, verstehst du? Ich wollte das du es tust, weil ... « Er stockte. » ... Ach verdammt .. ich wollte dich einfach fühlen, nicht dir Angst einjagen.«
Langsam versiegten Yumes Tränen und er lehnte dankbar den Kopf an Davons Brust und legte die Hände auf dessen Bauch. Erst als Davon zusammenzuckte bemerkte er, was er getan hatte. Er hatte genau auf die Wunde gedrückt.
Ruckartig löste er sich aus der Umarmung und blickte Davon entschuldigend an.
Ein nachsichtiges Lächeln spielte um dessen Mundwinkel, während er sich erhob. Dann beugte er sich kurz zu Yume herunter, hob sein Gesicht mit einem Finger an und hauchte liebevoll einen Kuss auf die leicht geöffneten rosigen Lippen.
»So, am besten du schmierst meine Kratzer noch mal mit deinem Wunderzeug ein. Beim Duschen ist es leider abgegangen«, schlug er in leichtem Ton vor, während er sich aufs Bett legte. Geduldig sah er Yume an, der immer noch perplex dastand und sich mit einem Finger über die Lippen fuhr.
Dann besann er sich schnell, nahm das Schälchen vom Nachttisch und verteilte erneut Salbe auf den Wundbereich. Diesmal beherrschte sich Davon eisern bis sein süßer Silberschopf fertig war.
8
»Yume, hör zu, ich muss noch ein paar Dinge erledigen, die meine Anwesenheit fordern. Ich habe mich jetzt über eine Woche ausgeruht, was ich für ausreichend empfinde«, erklärte Davon überzeugt, während er sich sein Hemd zuknöpfte.
Yume musterte ihn kritisch und Davon sah ihm an, dass es ihn störte nicht sprechen zu können.
»Ich werde mich nicht überanstrengen«, versprach er ruhig, bevor er sich eine schwarze Weste aus dem Schrank zog und hineinschlüpfte. Zuletzt befestigte er noch den schweren schwarzglänzenden Umhang auf seiner Brust und war mit zwei langen Schritten vor Yume, der sofort den Blick abwendete.
»Hey, Honey ... Ich weiß was du denkst! Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, auch wenn ich das unheimlich süß von dir finde.« Sanft schlang er die Arme um den schmalen Körper und blickte Yume direkt in die Augen.
»Wenn du dich nicht so wundervoll um mich gekümmert hättest, ginge es mir noch gar nicht so gut. Obwohl ich dich anfangs so sehr gequält habe, hast du die Chance mich loszuwerden nicht genutzt und dafür bin ich dir sehr sehr dankbar.«
Das Geständnis betraf zweierlei Sachen. Einmal hätte Yume weglaufen können, als der Drache sie angegriffen hatte und andererseits hätte er ihn töten können, während er ans Bett gefesselt war, da er sein Leben vollends und eigentlich ohne Nachzudenken in die Hände des Kleineren gelegt hatte.
Eine ganze Weile standen sie so da und starrten sich an, bis Yume sich auf die Zehenspitzen stellte und Davon einen scheuen Kuss auf die Lippen drückte. Augenblicklich färbten sich seine Wangen rot und er versuchte sich aus der Umarmung zu lösen. Doch Davon hielt ihn mit Leichtigkeit fest.
Diese kleine Geste machte ihn unsagbar glücklich, weil Yume ihm damit zeigte, dass er ihn doch ein wenig mochte und den Mut hatte sich auf ihn einzulassen.
»Sei nicht verlegen, ich freue mich darüber, wirklich«, meinte er mit rauer Stimme, gab dem Kleinen von sich aus noch einen Kuss und verschwand, bevor er in Erwägung ziehen konnte, seine Pläne zu Gunsten des Vergnügens zu verschieben.
Yume sank mit weichen Knien auf das Bett und ließ sich nach hinten fallen. Das Kribbeln in seinem Bauch ebbte langsam ab und er fragte sich, warum er eben so reagiert hatte. Es gab keinen Grund dazu, oder vielleicht doch?
Sein Körper fing an zu brennen, wenn dieser Dämon ihn nur ansah. Die kleinen zufälligen Berührungen brachten ihn aus dem Konzept und weckten Gefühle in ihm, die er nicht einzuordnen wusste. Und dann war Davon auch noch freundlich und zärtlich zu ihm, so ganz anders als zum Anfang. Mit Schlägen und Demütigungen hätte er umgehen können, weil er in seinem Leben fast nichts anderes kennen gelernt hatte. Aber mit dieser Situation fühlte er sich vollkommen überfordert. Seufzend rollte er sich auf dem großen Bett zusammen und schmiegte sein Gesicht in Davons Kissen, sog genießerisch den leicht herben Geruch ein, den er so an Davon mochte. Wann er angefangen hatte ihn zu mögen, wusste er nicht.
Vor weniger als einer Stunde war er dicht an Davon geschmiegt erwacht. Die starken Arme waren besitzergreifend um seine Taille geschlungen und hatten ihn an den harten Körper des anderen gepresst, so als würde Davon befürchten ihn zu verlieren, wenn er ihn nicht festhielt, erinnerte sich Yume und Wärme breitete sich in ihm aus. Eine Weile träumte er noch vor sich hin, bis jemand den Raum betrat.
»Äh .. guten Morgen, Yume. Ich wollte nicht stören, aber mein Herr sagte, ich solle dir etwas zu Essen bringen ... «, entschuldigte sich Aneésa mit einem fröhlichen Lächeln und trug das Tablett mit den duftenden Speisen zu ihm ans Bett.
»Wie es scheint, hast du wahre Wunder vollbracht. Nicht nur das er wieder genesen ist, nein, er hat auch noch gute Laune dazu!«, erzählte sie ihm mitteilsam und Yume wurde leicht rot.
»Du kannst ruhig noch liegen bleiben, deswegen sollte ich dir das Frühstück ja hochbringen«, bemerkte sie mit einem Schmunzeln, als Yume aufstehen wollte.
Nachdem er ein wenig von den ausgewählten Speisen gekostet hatte, räumte Yume alles zusammen und ging die Treppe runter Richtung Küche. Ein bisschen kannte er sich schon aus, da er Davon versorgt hatte. Kurz vor der Schwingtür der Küche hielt er inne. Stimmen drangen gedämpft zu ihm, die keinesfalls aus dem Raum vor ihm kamen. Erst wollte er weiter gehen, ruckte dann aber zurück. Irgendwie hatte er das Gefühl herausfinden zu müssen, was da vor sich ging.
Yume schluckte, stellte das Tablett auf den Boden und strich sich fahrig die offenen Haare zurück. Nervös leckte er sich über die Lippen und schlich auf die Stimmen zu, hielt sich immer an der Wand.
Die Gänge kamen ihm auf einmal beängstigend weit und dunkel vor und er spürte sein Herz bis zum Hals schlagen. Schließlich kam er ans Ende der Wand und schielte vorsichtig um die Ecke, die Hände in sein Hemd verkrampft.
Wegen der schummerigen Lichtverhältnisse konnte Yume nur zwei Gestalten erkennen, die sich rege miteinander unterhielten. Auf Grund der Entfernung drangen nur Gesprächsfetzen zu ihm durch, was ihn noch aufgeregter werden ließ.
» ... Dein letzter Versuch fehlgeschlagen ... diesmal besser vorher ... «, knurrte die größere Gestalt grimmig und Yume meinte die Stimme irgendwoher zu kennen.
» ... keine gute Idee ... besten .. Yves als nächstes ... «
Erschrocken hielt Yume die Luft an. Was hatten diese Dämonen nur vor? Wollten sie Davon schaden ... ihn umbringen ...? Aber warum ..?
» .. war das ..?«, hörte er einen der Beiden plötzlich fragen, dann verstummte das Gespräch. Yume erstarrte. Sie hatten ihn doch nicht etwa entdeckt ..?
/Oh bitte nicht ../, flehte er, Angst lähmte seinen Körper und raubte ihm den Atem.
Plötzlich ertönten Schritte und rissen ihn aus seinen Gedanken. So schnell ihn seine Füße trugen, rannte er zurück, riss das Tablett hektisch an sich, sodass die Gegenstände darauf gefährlich schwankten.
»Wir wurden belauscht!«, stellte die kleinere Gestalt mit zusammengekniffenen Augen fest und starrte zum Ende des Ganges, wo für einen Augenblick etwas silbriges aufgeblitzt war. Der Größere lächelte grimmig in sich hinein und kehrte zu seinem Kumpanen zurück.
»Ja, in der Tat. Davons kleine Hure hat uns belauscht. Gesehen haben dürfte der Sklave uns nicht, aber einen Teil des Gespräches hat er auf jeden Fall mitbekommen.«
Die rotbraunen Augen des kleinen Dämons glühten gefährlich auf, bevor er sie zu schmalen Schlitzen verengte. »Dann sieh zu, dass du diesem Bengel das Maul stopfst!«, befahl er herrisch und wandte sich mit wehendem Umhang ab.
»Keine Sorge, Karon! Um die Hure werde ich mich persönlich kümmern.«
Fäuste knackend verließ auch der größere Dämon den Treffpunkt, während ein bösartiges Grinsen um seine Mundwinkel spielte.
Inzwischen war Yume in der Küche und fühlte sich zwischen den geschäftigen Dämonen sicherer auch wenn ihm der Schreck noch tief in den Knochen saß.
»Ah, Yume. Da bist du ja«, kam Aneésa auf ihn zugeschwebt und riss enthusiastisch das Tablett aus seinen kalten, klammen Fingern, bevor sie wieder herumwirbelte.
»Davon hat gesagt, du kannst dich frei im Schloss bewegen. Die Wachen sind informiert und werden dir nicht zu nahe treten«, teilte sie ihm über die Schulter hinweg mit und verschwand dann zwischen den anderen Dienstbotendämonen.
Verunsichert und sich ausgeschlossen fühlend, stand Yume in der Küche. Alle hatten ihre Arbeit und nahmen kaum Notiz von ihm. Er war ein Außenseiter und niemandem wichtig. Seufzend drehte er sich um und ging. Doch wohin sollte er? Plötzlich fiel ihm etwas ein. Davon hatte ihm doch damals die Drachennester zeigen wollen, bevor sie angegriffen wurden?! Kaum hatte er den Gedanken gefasst, strebte er auch schon aus dem Schloss, über das riesige Plateau und kam ein wenig außer Atem zu der Felswand, deren Front ein enormes finsteres Loch einnahm.
Zögerlich machte er ein paar Schritte darauf zu, fasste dann aber all seinen Mut zusammen, ehe er es sich anders überlegen konnte und trat in die Dunkelheit.
Es raschelte und knisterte leise, was Yume einen Schauder über den Rücken jagte. Auf einmal war er sich doch nicht mehr ganz sicher. Doch richtige Angst hatte er nicht.
Unter seinen nackten Füßen spürte er jetzt Geäst und etwas weicheres, vielleicht Stroh. Das hieß er stand vor einem Nest. Sein Herz schlug schneller. Inzwischen hatten sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt, sodass er das riesige Nest schemenhaft erkennen konnte, sowie den mächtigen Körper, der darin zusammengerollt ruhte. Statt Furcht durchflutete ihn ein angenehmes Kribbeln und Yume versuchte ungelenk in das Nest zu gelangen. Dabei bohrten sich immer wieder scharfkantige Zweige in seine Haut, die einfach nicht nachgeben wollten. Schlussendlich hatte er es bis auf den Rand geschafft und riss an seinem Ärmel, der sich an einem Ast verfangen hatte.
Mit einem scharfen Reißen gab der plötzlich Stoff nach, Yume verlor das Gleichgewicht und kullerte erschrocken fiepend gegen den schuppigen Körper.
Fast sofort war der Drache wach, betrachtete den kleinen Eindringling mit seinen gelben Augen, gab ein grimmiges Schnauben von sich.
Überwältig von dem Anblick blieb Yume sitzen, stützte sich nur mit den Armen hinten ab, um den Kopf in den Nacken legen zu können.
/So wunderschön .../, dachte er träumerisch, als das Tier den mächtigen Kopf senkte und an ihm schnupperte. Der heiße Atem zerrte an seinen Haaren und Yume genoss das streichelnde Gefühl. In keinster Weise fühlte er sich bedroht.
Zögerlich streckte er eine Hand aus und berührte mit den Fingerspitzen leicht die schuppigen Nüstern, die sich sofort blähten. Heiße Luft strömte seinen Arm hinab, in sein Gewand und ließ ihn erschaudern. Dann wandte das Tier sich wieder ab und Yume erhob sich, ging vorsichtig um den Drachen herum. Alles an dem Geschöpf wirkte mächtig, so stark und unberechenbar. Yume seufzte und lehnte sich an den warmen Körper, was der Drache nur mit einem grummeligen Schnauben quittierte.
Dann begann er erst mit den Fingerspitzen und schließlich mit der ganzen Hand die Schuppen des Tieres nachzufahren. Seine Hand bedeckte gerade mal so eine Drachenschuppe, stellte er ehrfurchtsvoll fest. Langsam streichelte er weiter und hielt inne, als er plötzlich etwas nasses fühlte. Irritiert nahm er seine Hand von der Stelle und betrachtete sie. Und auch wenn er nicht wirklich etwas erkennen konnte, so wusste er doch, dass es sich bei der warmen Flüssigkeit, die dunkel seine Haut benetzte um Blut handelte.
Entsetzt machte er einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf.
Wie war das möglich? Warum war der Drache verletzt? Und wieso hatte das niemand bemerkt?
Ein lautes Schnauben riss Yume aus seinen Gedanken.
Das Tier hatte Schmerzen, er wusste es. Und in diesem Augenblick fasste er einen Entschluss. Er wollte dem Drachen helfen. Gefasst krabbelte er wieder aus dem Nest und eilte zurück ins Schloss.
Eine halbe Stunde später kraxelte Yume zum zweiten Mal in das Nest. Diesmal hatte er sich eine kleine Lampe mitgebracht und schaute sich die Verletzung erst mal an. Die Wunde stammte von etwas sehr Scharfem. Jemand hatte mit einem Schwert oder einem Dolch zugestochen.
Nach der kurzen Einschätzung stellte Yume die restlichen Gegenstände ab, die er mitgebracht hatte. Zuerst öffnete er ein Glas, in das er Wasser gefüllt hatte und befeuchtete ein Tuch. Damit tupfte er vorsichtig die Wundränder ab. Es war ein unterarmlanger Schlitz, der in das Fleisch gerissen war. Die Prozedur des Abtupfens wiederholte er einige Male, bevor er die Wunde ein bisschen abtrocknen ließ. Danach nahm er das andere Glas, welches er mitgebracht hatte und indem sich seine spezielle Salbe befand und verteilte sie großzügig auf dem zerstörten Fleisch.
9
Als Davon gegen Abend sein Zimmer betrat, lag Yume bereits zusammen gerollt auf dem großen Bett. Lächelnd setzte er sich auf die Bettkante und betrachtete die engelsgleichen Züge eine Weile, bevor er eine Hand ausstreckte und ein paar silbrige Haarsträhnen zurückstrich. Unvermittelt strich er mit dem Daumen die sanft gerundete Kinnpartie nach und streichelte zart über Yumes Wange, wobei er ihn unentwegt ansah.
Langsam schlug Yume die Augen auf. Aber statt zu flüchten, was er sonst fast immer tat, schmiegte er sich noch mehr in die sanften Berührungen, seufzte gedehnt. Davon war ehrlich überrascht und ein Glücksgefühl überflutete ihn. Heute morgen der Kuss, jetzt das katzengleiche Anschmiegen ... Yume schien sich wohl zu fühlen und ein wenig mochte er ihn auch, da war Davon sich absolut sicher.
Beflügelt von diesen Gedanken strebte er ins Bad. Der Tag war anstrengend gewesen und ihm unendlich lang erschienen. Aber Yumes kleine Geste hatte seine Lebensgeister wieder auf Hochtouren gebracht. Leise summend duschte er und kam nur mit einem Handtuch um die Hüften aus dem Badezimmer. Doch zu seiner Verwunderung fand er das Bett leer vor. Suchend schaute er sich um, aber Yume war anscheinend nicht im Raum. Verstimmt ließ er sich auf die schwarzen Laken nieder, stützte einen Ellenbogen aufs Knie und den Kopf auf seine Hand.
Was hatte der Kleine denn jetzt wieder vor? Viel wichtiger war jedoch, wo war er hin? Verdrossen knirschte Davon mit den Zähnen. Er griff gerade nach seinen Sachen, um sich wieder anzuziehen und Yume suchen zu gehen, als dieser mit einem reichlich gefüllten Tablett dampfender Speisen durch die Tür trat. Sowie er Davons grimmigen Blick bemerkte, senkte er entschuldigend den Kopf und beeilte sich das Essen zum Bett zu bringen. Danach kniete er sich demütig vor Davon auf den Boden und wartete. Verlegenheit spiegelte sich in seiner Miene.
Ein Seufzen kam dem Dämon über die Lippen.
»Yume, wie oft hab ich dir gesagt, du sollst dich nicht mehr so sklavisch verhalten? Ich möchte das nicht. Und jetzt steh auf und komm her.«
Sofort kam der Silberschopf seinem Wunsch nach, setzte sich mit gesenktem Kopf neben ihn aufs Bett. Nachdenklich musterte Davon den Kleineren, ehe er verhalten grinste.
»Wieso bist du auf einmal so rot geworden«, neckte er Yume, der wie erwartet zu ihm hoch schaute. Den Augenblick nutzte Davon, um ihm einen kurzen Kuss zu rauben. Überrascht starrte Yume ihn an, konnte den Blick nicht mehr abwenden.
Erst als Davon ihm mit einem Finger auf die Nase stupste, bemerkte er sein unmögliches Benehmen.
Davon blieb Yumes Verlegenheit natürlich nicht verborgen.
»Nun komm schon, sonst wird das Essen kalt«, lockerte er die Situation etwas auf und setzte sich ans Bettende. Gleich darauf krabbelte der Silberschopf neben ihn, was ihm überhaupt nicht passte. Statt Yume jedoch darauf hin zu weisen, umfasste er einfach dessen Taille und platzierte ihn zwischen seinen Beinen, ehe er das Tablett von der Decke nahm und es vor dem Kleineren abstellte, sodass er nicht flüchten konnte.
Mit dem Rücken lehnte Yume an seiner nackten Brust. Natürlich wäre es ihm lieber gewesen, wenn er auch nichts am Leib gehabt hätte, aber da kam er auch noch hin.
»Sooo ... das ist doch schon viel besser«, sagte er gedehnt, während er um Yume herumgriff und die Glocke von einem der Teller nahm. Dampf schlug ihnen entgegen, weswegen sich Yume einen Augenblick fester an ihn drückte. Sofort danach rückte er wieder ein Stück ab, was Davon belustigt zu Kenntnis nahm.
»Also .. mal überlegen. Die letzten paar Tage hast du mich verwöhnt. Jetzt bist du an der Reihe.« Verdutzt drehte Yume seinen Kopf und Davon konnte nicht wiederstehen die samtigen Lippen in Besitz zu nehmen. Er wusste, dass er das jetzt lieber noch nicht tun sollte, hörte aber nicht auf, sondern streichelte ganz sanft mit seiner Zungenspitze über Yumes Lippen, während seine Hände die Arme des Kleineren umfangen hielten und ihn dichter an sich drückten.
Unter seinen Berührungen wurde Yume weich, öffnete die Lippen ein Stück und Davon nutze die Chance, um von der ihm bisher verschlossenen Süße zu kosten.
Dann rief er sich jedoch zur Raison und ließ von Yume ab. Der hatte die Augen geschlossen und sich vollständig an ihn gelehnt, den Kopf an seine Brust gebettet.
»Hm ... das war eine kleine Vorspeise«, scherzte er grinsend, und strich Yume ein paar verirrte Haarsträhnen aus dem Gesicht.
»Aber jetzt sollten wir wirklich was Essen ... « Mit diesen Worten langte er nach einem frittierten Kartoffelbällchen und hielt es Yume hin. Bernsteinfarbene Augen lächelten ihn zurückhaltend an, bevor der Kleinere vorsichtig hineinbiss.
So ging es noch eine ganze Weile weiter, ehe sie zum Nachtisch gelangten. Verschiedene Obstsorten befanden sich auch auf dem Tablett, aber Yume kannte keine einzige davon. Als Davon ihm schließlich gezeigt hatte, wie man die Früchte von ihrer Schale befreite, pellte er auch eine aus, die er dann kurzerhand Davon in den Mund schob. Beim zweiten Mal, umschloss Davon jedoch sein Handgelenk und begann den Fruchtsaft ab zu lecken. Jeden einzelnen Finger sog er in seinen Mund, liebkoste ihn geschickt mit Lippen und Zunge, bevor er sich dem nächsten widmete.
Yume wurde heiß, Röte stieg ihm ins Gesicht. Sein ganzer Körper vibrierte und sein Bauch war längst über das Stadium des leichten Kribbelns hinaus. Stattdessen breitete sich eine ungeheure Hitze in seiner Magengegend aus, die unaufhaltsam seinen ganzen Körper in Brand steckte. Und Davon gab ihm mit seinen Liebkosungen noch den Rest. Er wusste nicht mehr was er tun sollte. Einerseits wollte er, dass Davon nicht aufhörte, damit das schöne Gefühl nicht verschwand, aber andererseits hatte er Angst vor dem was passieren würde, wenn er sich dem anderen nicht entzog.
Ende Teil 2
Soooo .. das nächste Kappi ist auch fast fertig, wird aber erst bei entsprechender Kenntnisnahme dieses Kapitels ausgestellt. Sonst könnt ich ja denken die Story langweilt euch ... und bräuchte den Rest gar nicht zu veröffentlichen ... ne?