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Dem Wahnsinn so nah

By: Elbenstein
folder German › Books
Rating: Adult ++
Chapters: 47
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Disclaimer: I do not own the Forgotten Realms books. I do not make any money from the writing of this story.
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23. Kap. S?ndigen

23. Kapitel
Sündigen

Während oben im Zimmer die beiden Dunkelelfen ihren fleischlichen Gelüsten frönten, hatten die beiden "Verlassenen" unten nicht weniger Spaß. Nalfein und Shar saßen an ihrem Tisch und genossen, für die doch recht bescheidenen Verhältnisse des Gasthauses, ihre Mahlzeit.
Während Nalfein dem kleinen Halbdrow bei seiner Mahlzeit beobachtete überlegte er, woher er denn nun die versprochenen Süßigkeiten für den Jungen nehmen sollte. Eilig winkte er sich die Magd herbei und flüsterte ihr ins Ohr. "Könntet ihr mir einige Süßigkeiten besorgen?"
Ein paar Münzen, ein dankbares Lächeln und der eindeutige Blick der Frau in Nalfeins Schritt, mit dem Versprechen des Kriegers auf eine heiße Nacht, waren Bezahlung genug, um an diese vortrefflichen Sachen zu kommen.
Die Drow nickte, eilte davon und kehrte kurze Zeit später mit einer Schale voller kleiner Küchlein zurück, die mit einer Zuckerglasur überzogen waren.
Als Shar die Schale mit den köstlich aussehenden Süßigkeiten sah, staunte er nicht schlecht. Er blickte wie gebannt auf die Leckereien und seine tiefblauen Augen glänzten bereits vor Vorfreude. Eilig, so als würde er gleich alles weggenommen bekommen, verschlang er erst seine warme Mahlzeit. Hin und wieder beobachtete der junge Halbdrow dabei die Schale. Als der Junge den letzten Löffel zu sich nahm, schaute er den Krieger mit leuchtenden Augen an.
"Ich erklär’ dir jetzt die Spielregeln, mein Kleiner, damit wir beide was zu Lachen haben", erwiderte Nalfein freundlich und gab dem Jungen ein Küchlein aus der Schale.
Gierig ließ Shar die Köstlichkeit in seinem Mund verschwinden und nickte eifrig, während der Krieger mit ruhiger Stimme und immer mit der Betonung, dass er nichts von dem Halbdrow wollte, die "Spielregeln" für ihren kleinen Betrug festlegte.
Keine Vierteilstunde später schien der Junge das ungewöhnliche Spiel verstanden zu haben und wartete gespannt darauf, dass es endlich losging, besonders die Belohnung spielte eine große Rolle für ihn. Für jede gewonnene Runde würde er auf ein Zeichen Nalfeins hin einen Mund voll Süßigkeiten bekommen, bis alles von neuem begann. Der Krieger saß bereits etwas ungeduldig am Tisch und beobachtete die anwesenden Gäste mit wachsamen Augen. Von seinem Bruder kannte er die deutlichen und manchmal recht anzüglichen Blicke und Versuche, der Männer, die die gleichen sexuellen Vorlieben teilten, wie Sorn. So tat es ihm nun Nalfein gleich und gab sich reichlich Mühe die männlichen Dunkelelfen im Schankraum zu mustern und eventuelle Spielpartner zu finden, die für seinen raffinierten Plan richtig erschienen. Nur kurze Zeit später erfreuten sich die ersten beiden am Nachbartisch über den Anblick des Kriegers. Innerlich verzog Nalfein angeekelt das Gesicht, doch nach Außen hin lächelte er freundlich wie die Sonne selbst, das war eben die Art der Drow. Mit fließenden Bewegungen, die den anderen einen perfekten Blick auf sein Muskelspiel gaben, erhob er sich, nahm die Schale mit den Küchlein in die Hand und ging zusammen mit dem verhüllten Halbdrow zum Nachbartisch, der ihm widerstandslos folgte.
"Darf ich mich dazu gesellen und mitspielen?", fragte der Krieger mit samtener Stimme, die bezüglich des Tonfalls keinen Zweifel zuließ, dass dieser Mann ernste Absichten hegte. Nalfein war ein guter Beobachter und in seinem Bruder hatte er den besten Lehrer in Bezug auf solch eine Situation gefunden. Den beiden Männern schien zu gefallen, was sie da sahen und sie nickten freudig, bedachten jedoch den verhüllten Begleiter mit verwunderten Blicken. Genüsslich und mit einer eleganten Bewegung setzte sich Nalfein auf einen der freien Stühle, während die anderen beiden damit begannen das Spielbrett vorzubereiten. Wie beiläufig griff der junge Krieger nach Shar, setzte ihn auf sein Bein und zog die Kapuze des Umhangs vom hübschen Kopf des Kleinen, worauf man ein verblüfftes Luftholen der Männer vernehmen konnte. Das Spiel kann beginnen, dachte sich der Krieger böse und stellte die Schale voller Süßigkeiten neben sich.
Während die anderen mit ihren Spielzügen begannen, konnte es sich Nalfein nicht nehmen lassen, die Überraschung der beiden Männer zu steigern und streifte letzten Endes den Umhang ganz von dem zierlichen Körper des Jungen. Er ließ ihn auf einer Stuhllehne verschwinden und konzentrierte sich wieder auf das Sava-Spiel. Es lief wie geschmiert. Die Drow rissen ihre Augen weit auf und beinahe hätte der Krieger lachen müssen, als sich einer der beiden bei dem Anblick fast an seinem Glas Wein verschluckte. Und das Glück blieb ihnen hold, denn nach und nach leerte sich der Schrankraum und nur noch Betrunkene waren anwesend, die sich eher um ihre eigenen Probleme kümmerten.
Shar saß einfach nur da und sah wirklich verführerisch aus. Mit seiner weißen Hose, wenn man diesen Fetzen Leder so bezeichnen konnte, der feine Seidenstoff der die Beine dazu bedeckte, betonte dabei jede Kurve des jungen Körpers. Am Oberkörper prangten die Goldenen Ketten, die er dazu immer trug und die ihm Dipree noch heute Mittag sorgfältig anlegt hatte. Das im Zusammenhang mit dem hübschen Gesicht, seinen blauen Augen und den langen, weißen Haaren, ließ ihn umso auffallender erscheinen und störte erheblich die Konzentration von Nalfeins Spielpartnern. Shar saß dabei unschuldig am Tisch und tat das, was Nalfein ihm gesagt hatte. Er sollte still sitzen, das Spiel beobachten und auf die Anweisungen von Sorns Zwillingsbruder warten.
Für die anderen Spieler am Tisch sah es wohl so aus, als würde der Drow den Rücken des Jungen wie beiläufig streicheln, doch in Wirklichkeit gab Nalfein mit sanftem Tippen und Drücken auf dem Rücken, dem Halbdrow Zeichen, was er als nächstes tun sollte. Und so rutschte Shar mal ein Stück vor und wieder zurück, lächelte den einen Mann an und schmunzelte dabei sanft, um dann nur einen Augenblick später ganz unschuldig, aber interessiert auf das Spielbrett zu schauen. Die beiden Männer vergaßen fast vollkommen das Spiel, als Nalfein damit begann, Shar nach und nach Süßigkeiten zu geben, sobald er einen Spielzug gewann. Genüsslich leckte der Junge die mit Zuckerguss verklebten Finger des Kriegers ab und sah dabei so verführerisch aus, dass die Männer den Eindruck hatten die Temperatur im Raum entspräche der in der Hölle.
Nalfein hingegen blieb von dem ungerührt. Ihm machte das erotische Gehabe des Jungen nichts, für ihn war Shar nur eine Spielfigur, die er nach belieben einsetzen konnte. Ohne das die beiden sich dessen gewahr wurden, verloren sie ein Spiel nach dem anderen gegen den Drowkrieger und dessen erotisches Spielzeug, das nichts besseres zu tun hatte, als sie mit jeder seiner Bewegungen heißer zu machen.
Nach über eine Stunde waren die beiden Dunkelelfen ihre ganzen Goldmünzen los und Nalfein bekam einen vollen Beutel in die Hand gedrückt.
"Ihr spielt gut, Krieger", meinte der Erste der beiden und erhob sich von seinem Stuhl.
"Das war mein ganzer Wochenlohn", seufzte der Zweite der Drow und tat es seinem Begleiter gleich.
"Aber vielleicht könnten wir noch ins Geschäft kommen", ertönte wieder die Stimme des Ersten in einem buhlerischen Tonfall und bedachte dabei Nalfein mit einem viel sagendem Blick. "Ihr und euer ...", säuselte er weiter und bedachte dabei Shar von oben bis unten, der jedoch immer noch genüsslich mit dem letzten Küchlein beschäftigt war, "... Begleiter könnten noch viel Spaß mit uns haben. Was sagt ihr?"
Daraufhin schauten sich die beiden Dunkelelfen an und nickten sich wissend zu, um die Antwort des Kriegers abzuwarten.
"Vielleicht könnten wir das, doch ich darf leider nicht. Ich bin, wenn ihr so wollt im Dienst und passe für meinen Herrn auf dessen Sklaven auf. Aber ich denke mir, dass ihr sicherlich keine allzu großen Schwierigkeiten haben dürftet den Waffenmeister eben bei seinem Schäferstündchen zu stören, um ihn zu fragen, ob er seinen Sklaven mit euch teilt, von der Vernachlässigung meiner Pflicht mal ganz zu schweigen", schnurrte Nalfein verführerisch und bemerkte sogleich den entsetzten Ausdruck im Gesicht der beiden Männer. Eigentlich hatte Sorns Bruder keine Ahnung mit wem er dort oben im Bett war, doch der Mann hatte auf Nalfein den Eindruck gemacht, als sei er mehr als ein einfacher Krieger, also warum sollte er nicht diese Vermutung in Erwägung ziehen und sie als Alibi verwenden dürfen. Mit einem finsteren Blick zogen sich die beiden anderen zurück und überließen Nalfein sich selbst und Shar seinen Süßigkeiten.
"Na, dir scheint es geschmeckt zu haben?", fragte der Krieger, nahm dabei Shar von seinem Schoss und setzte sich auf einen anderen Stuhl am Tisch in der hinteren Ecke.
Ein bejahendes Nicken von Shar folgte auf die Frage und er schluckte den letzten Bissen genüsslich hinunter. Sein ganzer Mund war ringsherum mit Zuckerglasur verschmiert, ganz zu Schweigen von den Fingern. Dann wendet sich der Junge augenblicklich seinen verklebten Fingern zu und leckte den Zucker ab.

Oben im zweiten Stock lagen zwei völlig erschöpfte Dunkelelfen im Bett und küssten sich innig. Zaknafein war der erste der beiden, der wieder zur Besinnung kam und sich von den zarten Lippen des Jüngeren lösen konnte.
"Ich sage es ja nicht gerne, aber ich glaube wir sollten langsam mal nach unten gehen."
Sorn ließ ein enttäuschtes Seufzen hören und wäre am liebsten noch länger mit dem muskulösen Krieger in den weichen Laken liegen geblieben.
"Wenn es sein muss", kam seine kurze Antwort und er beobachtete dabei den Waffenmeister, als dieser sich langsam im Bett aufrichtete.
Beide machten sich daran sich anzukleiden, wobei Sorn nur einen enttäuschten Blick auf sein Hemd warf, dass unter dem wilden Krieger sehr gelitten hatte. Das werde ich wohl nicht mehr anziehen können, dachte er traurig und begnügte sich lediglich damit seine Lederhose, Stiefel und seine Robe überzuziehen. Als er und Zaknafein ihre Sachen wieder am Leib trugen, küssten die beiden sich noch einmal innig, bevor sie den Raum verließen. Erst jetzt beim Laufen merkte der Priester, dass auch er ein wenig unter dem wilden Waffenmeister gelitten hatte, doch für einen Heilzauber war es jetzt zu spät. Priesterzauber in der Öffentlichkeit waren eine gefährliche Sache, denn man konnte nie wissen wer gerade zusah. So versuchte Sorn sich zusammenzureißen und sich seine Schmerzen nicht anmerken zu lassen, während er und Zaknafein über die Treppe hinunter in den Schankraum gingen. Unten angekommen bot sich den beiden Drow ein seltsamer, wie auch belustigender Anblick. In einer hinteren Ecke thronte Nalfein auf einem Stuhl und hielt immer und immer wieder einen Beutel hoch, ganz so, als wolle er dessen Gewicht abschätzen. Direkt neben ihm saß Shar, jedoch ohne Umhang und nur bekleidet mit den aufreizenden Fetzen und den Goldketten und schleckte gerade an etwas, dass einer Zuckerstange gleichkam.
"Was treiben die denn?", fragte Sorn und richtete die Worte eher an sich selbst, als an Zaknafein. Währenddessen versuchte er verzweifelt seine Robe zuzuknöpfen und musste von dem Vorhaben letztendlich ablassen, da der Waffenmeister die meisten der Knöpfe beim herunterreißen der Kleidung, abgerissen hatte. So blieb ihm nichts übrig, als mit halb geöffneter Robe durch den Schankraum zu spazieren, wobei er seine Arme benutze, nicht alles von seiner Brust den Gästen zu zeigen. Einige Blicke der anwesenden Gäste waren ihm dabei gewiss. Zaknafein lief dabei voran und näherte sich den beiden zuerst und musterte sie ebenso neugierig wie Sorn.
"Na, wie habt ihr euch die Zeit vertrieben?", fragte der Waffenmeister neugierig und runzelte dabei immer noch verwirrt die Stirn. Daraufhin erntete er ein selbstgefälliges freches Grinsen des jungen Kriegers.
"Wir haben gespielt", war dessen sarkastische Antwort und er ließ den Beutel in seiner Hand wippen, so dass die vielen Münzen darin klirrten.
"Gespielt?", fragten Sorn und Zaknafein zur gleichen Zeit, die nun nebeneinander am Tisch standen und bedachten Shar mit einem neugierigen Blick, der völlig abgelenkt tatsächlich an einer Zuckerstange schleckte, die nur einigen Minuten zuvor Nalfein von der Magd im Gasthaus bekommen hatte. Der junge Halbdrow war so sehr beschäftigt mit der neuen Süßigkeit und machte keine Anstalten irgendjemand eines Blickes zu würdigen. Dafür schmeckte es viel zu gut.
"Das ist übrigens Zaknafein“, stellte Sorn den Waffenmeister seinem Bruder vor und beide Krieger nickten sich höflich zu. „Doch verrate mir lieber was ihr denn gespielt habt?", wollte Sorn anschließend wissen und lud den Waffenmeister zu einem freien Stuhl am Tisch ein. Er selbst ging zwar auch näher heran, verspürte jedoch nicht den Drang sich unbedingt setzen zu wollen. Die Schmerzen, die er verspürte, reichten aus, dass er wohl in der nächsten Zeit sich nicht auf den Hintern niederlassen wollte, außer er würde einen stillen und abgeschiedenen Ort finden und sich selbst Linderung verschaffen.
"Wir haben Sava gespielt ... und wir haben ein paar Tricks angewendet", verkündete Nalfein stolz und stupste Shar an. "Komm, sei lieb und zeig Sorn wie du die Männer ausgetrickst hast", forderte der Krieger den zufrieden lächelnden jungen Halbdrow auf, der erst bei Nalfeins Stimme eine Reaktion zeigte.
Shar setzte sich wieder rittlings auf das Bein des Dunkelelfens und begann augenblicklich damit das Spiel zu wiederholen. Niedlich gucken, Finger lecken, mit den Wimpern klimpern und ein wenig herumrutschen und dabei noch gut aussehen. Nalfein lachte zufrieden, als er die Gesichter der beiden anderen sah. "Er hat abgelenkt und ich habe gewonnen, zusammen haben wir gespielt", sagte der Krieger schmunzelnd und zwickte Shar leicht in die Seite, so dass der Junge vergnügt quietschte.
"Ihr zwei seit schlimmer als ein Haufen wuselnder Ratten", lachte Sorn und bedachte seinen Bruder, wie auch seinen Geliebten mit einem freundlichen Lächeln. "Aber du sollst mir doch nicht den Kleinen zu Schandtaten verleiten, Nal. Sonst wird er irgendwann wie du und zwei wie dich könnte ich nicht ertragen", neckte der Priester und bestellte mit einem Wink zu der Bedienung zwei Becher Wein.
"Was habt ihr gemacht?", kam die völlig überraschte Frage von Shar, der sich riesig freute, Sorn und Zaknafein wieder zu sehen, wobei er sich jetzt erneut auf den eigenen Stuhl setzte, um genüsslich an der Zuckerstange weiter zu schlecken.
Perplex schauten der Priester und der Waffenmeister den Jungen an. Über eine solche Frage und deren Antwort hatten sich beide noch keine Gedanken gemacht, so dass es an Nalfein war zu antworten. Mit einem dämonischen Grinsen auf seinem Gesicht schaute er Sorn und den Waffenmeister an. "Sieht man das nicht, mein Kleiner? Sie haben zusammen eine Menge Spaß gehabt", meinte der Krieger und dabei fing er augenblicklich die zornigen Blicke der beiden auf, die ihn am liebsten in Stücke gerissen hätten. "Sie haben zusammen gebetet, Shar, und sich dabei sehr in die Materie und ihre Glaubenssätze vertieft", schloss der Krieger den Satz und konnte es sich nicht verkneifen damit auf den Zustand seines Bruders anzuspielen, der noch immer stand und musste schmunzeln, weil dieser nicht wagte sich zu setzen.
Ein letzter, böser Blick zu Nalfein und Sorn hatte sich wieder im Griff.
"Darf ich mich auf deinen Schoß setzen?", drängelte gleich darauf Shar, der dabei aufstand und ohne eine Antwort abzuwarten, sich an den Arm des Klerikers krallte. Erst erschrocken, dann leicht erschöpft, ließ Sorn die Zärtlichkeiten des Jungen zu, aber wie sollte er ihm klar machen, dass er nicht sitzen wollte.
"Ja, setz' dich doch zu uns an den Tisch", war es plötzlich Zak der sich an den Priester wandte und ihn mit einem hinterhältigen Grinsen bedachte.
Ein Seufzen erklang aus dem Mund von Shars Geliebten und er dachte sich nur noch, das wirst du mir vielleicht irgendwann bereuen, Zaknafein.
"Ich will kuscheln", drängelte dann schon der junge Halbdrow zum zweiten Mal und Sorn nahm seinen ganzen Mut zusammen und versuchte sich langsam und sehr vorsichtig auf einen leeren Stuhl am Tisch zu setzen.
Plötzlich spürte er die Hand seines Bruders auf der Schulter, die in mit einem einzigen kräftigen Ruck nach unten drückte.
"Setz’ dich endlich Bruder", brummte Nalfein gehässig, denn er wusste genau wie es Sorn in diesem Moment erging.
Dieser saß nun auf dem Stuhl, doch er musste sich zusammenreißen um nicht vor Schmerzen aufzustöhnen, noch dazu weil Shar sofort auf seinen Schoß krabbelte und er somit noch fester auf den Stuhl gedrückt wurde. Die beiden Krieger lachten erheitert auf, doch nicht zu sehr um Shars Aufmerksamkeit zu erregen.
"Jetzt musst du mir allerdings eines noch erklären, was ist zwischen dir und dem Kleinen?", fragte Zaknafein wissbegierig, während er Sorn und Shar zusah und sich beide ganz so verhielten, als wären sie ein Paar.
Derweilen lehnte sich Nalfein mit seinem Becher Wein genüsslich zurück und beobachtete stillschweigend die Runde und nippte hin und wieder an dem gut schmeckenden Tropfen.
„Zaknafein …“, begann Sorn zu erklären und war sichtlich bemüht sich nicht ganz von den Küssen des Jungen einnehmen zu lassen. „… Shar und ich … wir … sind …“
„Sorn und ich lieben uns, wir sind jetzt ein Paar“, beendete der junge Halbdrow die Erklärung des Priesters und bedeckte sogleich wieder den Mund, Wangen, fast das ganze Gesicht mit den zarten Lippen. Die Zuckerstange war völlig vergessen, obwohl er sie krampfhaft in einer Hand festhielt. Er war mehr als zufrieden mit der eigenen Antwort, die er von Sorn gelernt hatte und er lediglich seine Worte wiederholte.
Zaknafein runzelte für einen kurzen Augenblick die Stirn, dann huschte ein Lächeln über seine Miene und bedachte die beiden mit neugierigem Interesse. „Du hast mir niemals etwas von Sorn erzählt“, meinte der Waffenmeister mit ruhiger Stimme und wartete gespannt auf Shars Antwort.
Der Junge unterbrach das Küssen und lehnte den Kopf gegen die Brust des Priesters und wurde von Sorn liebevoll dabei umarmt. Die gleiche Frage beschäftigte auch den Kleriker und so schloss er sich Zaknafein an. „Wieso hast du mir niemals etwas von Zaknafein erzählt, Shar?“
Der junge Halbdrow erhob seinen Kopf, bedachte jeden der Anwesenden am Tisch mit einem Schmollmund, schüttelte überrascht sein Haupt und meinte dann mit leiser aber bestimmter Stimme. „Ihr habt mich nie gefragt.“
Gelächter erklang als Antwort und jeder schaute zu Shar, sogar Nalfein. Der Junge selbst wusste nicht so recht, was jetzt daran lustig zu sein schien, aber er konnte nicht anders und grinste.
„Schlaues Bürschchen“, kicherte der junge Krieger und bedachte dabei Sorn mit einem Lächeln.
„Das muss ich zugeben“, erwiderte der Kleriker und tat es Nalfein gleich.
„Ich auch. Aus ihm wird noch ein richtiger Drow“, scherzte Zaknafein und nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Becher Wein, der mittlerweile die Magd gebracht hatte.
„Ich bin kein Drow, ich bin ein Elf, so wie Handir“, schmollte daraufhin Shar und vergrub den Kopf augenblicklich an Sorns Brust.
Der Waffenmeister musste kurz überlegen, dann war er sich wieder bewusst, was Shar ihm einst über den Oberflächenelfen namens Handir erzählt hatte. Angeblich ein stolzer Krieger der Mondelfen, der in einer anderen Stadt eine Drow geliebt hatte und dann von dort verschwinden musste. Eine nette, kleine Lügengeschichte, dachte Zak damals und tat es auch jetzt. Vielleicht war es die Hoffnung an die Wahrheit, die der junge Halbdrow damit verband, um in seinem Dasein als Sklave besser zu Recht zu kommen.
„Du bist sowieso ein Elf, mein Kleiner“, lachte Zaknafein und lehnte sich jetzt ebenfalls auf seinem Stuhl zurück.
Nalfein enthielt sich eines Kommentars und Sorn strich nur sanft mit der Hand über Shars Kopf. Er und sein Zwillingsbruder kannten die Wahrheit und das der Junge diese Geschichte sich nicht ausgedacht hatte. Aber da der Priester nichts von den Gedanken des Waffenmeisters wusste, sah er sich nicht dazu veranlasst, eine Erklärung abzugeben. Er verstand nur, dass Shar stolz auf Handir war, der auf brutale Art und Weise aus seinem Leben gerissen wurde und Sorn wusste, Shar konnte sehr stolz sein.
Nach weiteren Bechern Wein und ausgelassenen Gesprächen spürte Zaknafein, dass er sich bei den beiden jungen Zwillingsbrüdern richtig gut amüsierte. Das war schon lange nicht mehr der Fall gewesen und da nun auch sein Sohn zur Akademie ging, hatte der Waffenmeister keinen richtigen Spaß mehr. Er konzentrierte sich hauptsächlich auf seine Waffenkunst, aber diese schien nicht alles zu sein. Auch aus diesem Grund war er froh, den jungen Halbdrow einige Tage bei sich zu haben. Gedankenversunken lauschte er den Brüdern und beobachtete dabei den jungen Priester. Die Lust und das Verlangen nach dem attraktiven Körper kamen zurück und je länger er ihn musterte, desto mehr fühlte er auch wieder das Ziehen in seinem Unterleib. Wenn es ihm möglich gewesen wäre, dann hätte er sich jetzt hier wieder auf den Drow gestürzt. Noch einmal rief er sich ins Gedächtnis, dass er im Haus Do’Urden vor morgen früh nicht erwartet wurde und Shar hatte sich schon einmal bestens mit dem jungen Krieger verstanden. Somit stand einem weiteren Abenteuer nichts mehr im Weg. Bei diesem Gedanken huschte ein dämonisches Lächeln über sein Gesicht und er schaute Sorn in dessen bernsteinfarbenen Augen.
Der Kleriker bemerkte den Blick und erwiderte ihn nur zu gern. Er schien zu ahnen, was nun kommen würde und auch er konnte sich eines wissenden Lächelns nicht erwähren.
„Ich muss ein Geständnis machen“, meinte plötzlich Zaknafein in die kleine Runde und erhielt im gleichen Moment die volle Aufmerksamkeit aller.
„Ein Bekenntnis, sehr interessant“, erwiderte Sorn lapidar, doch innerlich merkte er, wie die Lust und Leidenschaft zurückkehrte.
„Ich habe noch einige Sünden zu beichten, mein lieber Sorn“, äußerte der Waffenmeister todernst und schaute dabei direkt in das Gesicht des Priesters. Dabei konnte er beobachten, wie dessen Augen zu glänzen anfingen. Zaknafein musste sich anstrengen, den ernsthaften Gesichtsausdruck beizubehalten, um sich nicht durch ein unverhofftes Zucken seiner Mundwinkel zu verraten und letztendlich doch über die Zweideutigkeit seiner Worte in Lachen auszubrechen.
„Das ist meine Rede von vorhin, ihr habt aber eine Menge Vergehen, Waffenmeister“, mischte sich Nalfein mit einem Lachen ein und erntete daraufhin nur einen bösen Blick von seinem Bruder.
„Ich werde dir die Beichte abnehmen, Zaknafein“, aber zuvor sollte ich für mein eigenes Seeleheil beten“, sprach Sorn leise und wandte seinen Kopf wieder dem muskulösen Krieger zu.
„Solltest du nicht damit warten bis du ihm die Sünden abgenommen hast?“, warf erneut sich Nalfein in das Gespräch der beiden Drow ein und grinste jetzt ebenfalls wissentlich.
„Wann ich zu beten habe und wann nicht ist meine Entscheidung“, sagte Sorn leicht säuerlich und bedachte erneut seinen Zwillingsbruder mit einem giftigen Blick. Doch dieser hielt nicht lange stand und er musste daraufhin lachen.
„Dann hast du aber viel zu lobpreisen, mein Brüderchen“, schmunzelte Nalfein und konnte in den Augenwinkeln sehen, wie selbst der Waffenmeister sich kaum noch vor Lachen zurückhalten konnte.
„Sorn, dann muss ich aber auch Sünden beichten“, antwortete Shar überraschend dazwischen und bedachte zuerst Sorn und dann Zaknafein mit einem freundlichen Lächeln, wobei er sich gleich darauf auf die Lippe biss.
„Shar …“, begann der Priester ruhig auf den Einwurf zu antworten, „… du hast überhaupt nichts zu offenbaren. Du bist ein lieber Elf ohne Fehler.“
Ein Seufzer kam von dem jungen Halbdrow, der immer noch auf dem Schoss des Klerikers saß. Er wusste nicht um was es überhaupt in diesem Gespräch ging, dennoch schienen alle es wirklich lustig zu finden, besonders da er bei allen drei Dunkelelfen ihr Grinsen beobachtet hatte. So tat er es ihnen unbewusst gleich und freute sich gleichzeitig, dass er nichts falsch machte.
Auf diese wunderschöne Erklärung an Shar erhielt Zak von dem Kleriker einen noch liebenswürdigeren und verführerischeren Blick.
„Ja, Sorn hat recht, mein kleiner Schützling. Du bist ein kluger Junge“, meinte Zak anschließend und richtete seine Aufmerksamkeit auf Shar.
Währenddessen streichelte Sorn seinen Liebsten nochmals über den Kopf bevor er ihm einen Kuss gab.
Der Junge erwiderte diesen mit Leidenschaft und schon schien alles vergessen zu sein.
„Shar, wenn du möchtest, könnten wir zwei noch etwas spielen und du bekommst später auch noch ein paar Süßigkeiten von mir“, ertönte Nalfeins amüsierte Stimme und winkte bereits die Magd zu sich.
Diese Worte ließen den jungen Halbdrow augenblicklich aufmerksam werden und er blickte mit seinen tiefblauen Augen flehentlich zu Sorn.
Der Priester antwortete mit einem Nicken und einem Streicheln auf die Wange. „Geh’ du mit Nalfein spielen und ich werde mit Zaknafein beten gehen. Sei aber brav.“
Nun erhielt Sorn im Gegenzug ein Schmunzeln von Shar und ein eifriges Nicken. Der Junge rutschte von dem Schoss seines Geliebten, hielt die Zuckerstange noch fester in der Hand, die er jetzt erst wieder wahrnahm und eilte hinüber zu dem jungen Krieger.
Der Waffenmeister lachte laut auf und machte Anstalten sich zu erheben. Mit einem einzigen Schluck leerte er den Becher Wein und dann funkelten seine Augen rot glühend auf. „Ich habe sehr große Sünden zu beichten, Sorn“, meinte Zaknafein im gesäuselten Tonfall und wartete, bis auch der Priester sich erhob.
Sorn machte es dem Krieger nach, wobei er wusste, dass dies noch eine sehr lange Nacht werden könnte. Doch bevor diese ihren Anfang nahm müsste er sich tatsächlich erst einmal um sich kümmern, damit der Spaß richtig Anfangen konnte.
Beide Dunkelelfen, der Kleriker sowie der Waffenmeister lächelten sich wissentlich an, schauten ein letztes Mal zu Nalfein und Shar hinüber, die bereits dabei waren einen Schlachtplan für ihr Spiel auszuarbeiten und ihnen keine Aufmerksamkeit mehr schenkten. Dann wies Zak den jungen Drow mit einer einladenden Handgeste ein, nach vorne zu gehen. Sorn wusste, dass dies beabsichtig war, denn dieser wollte ihn beobachten und wohl jedes bisschen von seinem Körper bereits mit den Augen aufs neue ausziehen. Na warte, das wirst du diesmal bereuen, dachte der Priester und lächelte dabei hinterhältig, wobei er genau darauf achtete, dass Zaknafein ihm nicht ins Gesicht schauen konnte.

Die Nacht ging für alle, Sorn und Zaknafein, sowie für Shar und Nalfein schnell vorbei. Das lag wohl an dem berühmten Phänomen, dass die Zeit schnell verstreicht, wenn man sich gut amüsiert. Keiner der Vier konnte sich am frühen Morgen beschweren, wobei Sorn eher widerwillig seinen muskulösen Gespielen gehen ließ. Aber sie versprachen sich ein nächstes Mal, auch wenn sie beide bereits ahnten, dass es kein weiteres Mal geben würde. So verabschiedeten sie sich und Sorn versprach Shar, dass er bald wieder kommen würde, freute sich aber gleichzeitig für den Jungen, dass er einige Tage bei dem Waffenmeister verbringen durfte. Tief im Inneren spürte der Priester so etwas wie Eifersucht und er wünschte sich, er könnte die Plätze tauschen. Doch der Kleriker sagte sich, man sollte immer dann aufhören, wenn es am schönsten war und genauso schien es am Ende gewesen zu sein.
Nalfein gewann in dieser Nacht ein Spiel nach dem anderen und das nicht nur auf Grund seines Geschickes bei Sava. Shar hatte viel dazu beigetragen und bekam auch die versprochenen Süßigkeiten des jungen Kriegers. Immerhin war die Aufgabe des jungen Halbdrow einfach und es freute alle beide, wenn Nalfein ein geschickter Zug nach dem anderen gelang.
Zaknafein schien sich ebenfalls etwas wehmütig von dem jungen, attraktiven Priester zu verabschieden. So viel Spaß hatte er schon seit Jahren nicht mehr erlebt und er vergaß sogar in dieser Nacht die eigenen Sorgen. Doch es half nichts, er musste dringend zurück ins Haus Do’Urden bevor seine Abwesenheit tatsächlich noch auffiel. So nahm er Shar und versuchte sich beim Hinausgehen nicht.
Während Sorn und Nalfein sich in ihr Zimmer zurückzogen, vor allem der Priester, kamen nach einer halben Stunde Zaknafein und der junge Halbdrow im Anwesen der Familie Do’Urden an. Heimlich schlichen sich beide über den Hof und Zak bescherte Shar das Vergnügen mit ihm nach oben zu levitieren. Der Junge wirkte aufgekratzt und freute sich riesig darüber, dass er jetzt einige Tage bei seinem Freund Zaknafein verbringen durfte. Er tapste eilig dem Krieger hinter her und durch die viele Gänge des Hauses kamen sie endlich dort an, wo Shar sich tatsächlich wohl fühlte. Beide durchquerten den großen Raum mit den Übungspuppen und zielgerichtet auf die Privatgemächer des Waffenmeisters zu. Kaum das sie hinein geschlüpft waren, verriegelte Zak die Tür und beide holten erleichtert tief Luft. Eine Stunde wollte sich der Krieger ausruhen, bevor die Pflicht rief und er Shar für den Tag alleine lassen musste. Er legte seinen Waffengürtel samt Waffen auf den Tisch in seinem Zimmer ab. Er brauchte sie später wieder, wieso sich dann erst die Mühe machen alles an den richtigen Platz zu verstauen. Danach folgte die Rüstung und er öffnete eine Schnalle nach der anderen und versuchte dabei nicht an das Abenteuer mit Sorn zurück zu denken.
Shar beobachtete den muskulösen Krieger sorgfältig dabei und streifte sich nun den Wollmantel ab, den er hier nicht benötigte. Er schaute mit großen Augen auf den Waffengürtel von Zaknafein und erinnerte sich an dessen Worte, dass er ihm den Umgang mit einer Waffe lehren wollte. Ganz so, als würde es Handir tun, so kam es Shar zumindest vor. Deswegen oder einfach nur auf Grund der Tatsache, dass sich der Waffenmeister so um ihn kümmerte, freute sich der junge Halbdrow schon begierig darauf. Doch die Augen konnte er in diesem Moment nicht von den Schwertern lassen, die so verführerisch auf dem Tisch lagen. Langsam näherte er sich diesen und schaute aus den Augenwinkeln auf Zaknafein, der gerade im Begriff war, seine Rüstung auszuziehen. Die beiden Langschwerter prangten bedrohlich wirkend in den Scheiden und der Griff glänzte, ganz so, als würde er Shar rufen. Der Junge beugte sich nach vorne und musterte den Knauf und das Heft mit prüfendem Blick. Er spürte den inneren Drang, eines dieser prachtvollen Waffen in die Hand zu nehmen und so fragte er neugierig und mit kräftiger Stimme. „Zaknafein, darf ich ein Schwert in die Hand nehmen?“
Zak hört die Frage und in diesem Moment war es ihm sogar egal. Er hatte sowieso vor, dem Jungen den richtigen Umgang mit einem Schwert, Dolch und Messer zu zeigen. Wenn er es denn unbedingt mal halten wollte, dann schien ihm in jenem Moment nichts Falsches daran. So antwortete er ruhig und gelassen. „Ja, nimm’ ruhig, aber pass’ auf, sie sind scharf.“
Shar vernahm die Worte von Zaknafein und grinste über beide Ohren. Langsam, fast schon wie in Zeitlupe, hob der Junge einen Arm und streckte die rechte Hand nach vorne. Wie in einen Traum kam er dem Griff immer näher und letztendlich schloss er seine Hand fest um den Knauf. In diesem Moment hatte er schon fast das Gefühl er wäre wie Handir, ein großer und stolzer Krieger. Er zog am Griff, doch es rührte sich nicht. Shar nahm seine zweite Hand und legte sie an die Scheide. Dann zog er noch einmal kräftiger, aber es ließ sich nur wenige Millimeter herausziehen. Ein kleiner Seufzer kam über die Lippen des jungen Halbdrow und er versuchte es von neuem. Mit aller Kraft, die Shar mit seinem dürren Körper aufbringen konnte, zerrte er am Griff und schaffte es nach mehreren Versuchen das Langschwert aus der Scheide zu ziehen. Er taumelte einige Schritte nach hinten.
Zaknafein war gerade im Begriff sein Hemd abzustreifen und wollte sich ein wenig auf dem Bett ausruhen. Plötzlich hörte er das gewohnte Geräusch, wenn ein Schwert aus der Scheide gezogen wird und gleich darauf folgte ein Klirren und ein dumpfes „DONG“.
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