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Tanz so wie noch nie zuvor

By: shizi
folder German › Anime
Rating: Adult +
Chapters: 3
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Reviews: 1
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Disclaimer: I do not own the anime/manga that this fanfiction is written for, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
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Kapitel 3

Tanz wie noch nie zuvor

Kapitel 3

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„Und das wäre?“ Mit hochgezogener Augenbraue beobachtete Jounouchi den anderen.
„Ich habe noch nicht fertig geredet, also sei still Hündchen.“ Schon zu einer Antwort bereit betrachtete Jou Kaiba noch mal, der ihn mit einem eisigen Blick aber doch noch zum Schweigen brachte.

„Gut so. Ich weiß schon seit ca. 3 Wochen, dass du tanzt. Du wirst vielleicht auch schon von der Internationalen Junioren-Tanzmeisterschaft gehört haben, welche dieses Jahr von meiner Firma gesponsert wird, und der zu zahlenden Aufnahmegebühr von 30,000Yen(ca. 200€).“ Eine kleine Denkpause einlegend, um dem Blonden die Gelegenheit zu geben, sich das eben gesagte durch den Kopf gehen zu lassen sprach Kaiba fort: „Ich wäre bereit, dir diese zu bezahlen. Versteh mich nicht falsch, das Ganze mache ich ganz bestimmt nicht für dich, also bilde dir nichts darauf ein. Es ist einzig und allein dein scheinbares Talent, was dir diese Ehre einbringt.“ Als Kaiba nicht weiter redete, nahm Katsuya dies als Aufforderung, um Fragen zu stellen.

„Und was genau ist der Haken, Kaiba? Was springt für dich dabei raus? Außerdem habe ich keinen Partner und obwohl diese Schule gut ist, reicht sie nicht um mich für einen so großen Wettkampf fit zu machen. Ich würde es bestimmt noch nicht einmal durch die Vorausscheidungen schaffen.“ Die Augen zu Schlitzen verengt beobachtete er Kaiba, der keinerlei Regung zeigte.
„Du hast Recht, es gibt einen Haken. Nämlich der, dass du mein Partner sein würdest. Sonst keinen.“ Katsuyas verwirrter Geschichtsausdruck war mit dem eines Hündchens zu vergleichen, dem soeben sein geliebtes Spielzeug vor der Nase weggeschnappt wurde und gar nichts mehr verstand. Nur mit Müh und Not schaffte es Seto nicht zu lachen, was seinem Ruf wahrscheinlich einen gehörigen Abbruch getan hätte und entschloss sich stattdessen, dem Blonden alles etwas genauer zu erklären.

„Auf die unausgesprochene Frage: Ja, ich nehme auch Tanzunterricht. Und wegen dieser Schule solltest du dir keine Gedanken machen. Du würdest selbstverständlich Privatunterricht bekommen und auf die gleiche Schule gehen wie ich. Also was sagst du?“
„Ich versteh trotzdem immer noch nicht, warum du an diesem Turnier unbedingt teilnehmen willst?“
„Das brauchst du auch nicht zu verstehen, Hündchen, denn das ist ganz allein meine Privatangelegenheit.“

Katsuya überlegte kurz. Er hatte schon eines von den zahlreichen Plakaten gesehen, auf der auch der Preis des Gewinners bekannt gegeben wurde. Es war ein 4-jähriger Aufenthalt in einen von Amerikas besten Tanzschulen mit den besten Lehrern, die Point Park University. Diese Universität war zwar in Pennsylvania, jedoch hätte er kein Problem damit gehabt von seiner Mutter wegzuziehen. Die Kosten für den Flug waren im Gewinn inbegriffen und eine große Gewinnerprämie, gestiftet von der Kaiba Corp., gab es auch noch.

/Sag mal, will Kaiba mich verarschen? Vielleicht soll das ja nur einer seiner dummen Scherze sein. Aber er würde sicher nicht so viel Zeit in einen Witz investieren. Außerdem habe ich bis jetzt noch keines seiner gehässigen Grinsen gesehen, die er in meiner Gegenwart doch sonst immer im Gesicht hat./

Dass sie beide Männer waren, wäre kein allzu großes Problem, da dies bei Wettkämpfen häufiger der Fall war[1]. Einer von ihnen würde im Endeffekt den weiblichen, der andere den männlichen Part übernehmen. Wer welchen Teil tanzen würde konnte Jou sich auch so schon zusammenreimen. Kaiba sah ihn immer noch erwartungsvoll an. Er konnte regelrecht sehen, wie das Hündchen die Pro- und Kontra- Aspekte gegeneinander abwog.

„Ja. Ja, ich mach mit. Ich habe jedoch nicht so viel Zeit und du musst es akzeptieren, wenn ich mitten drin aufhöre. Okay?“ Etwas verärgert, dass der Blonde ihm auch noch Bedingungen stellte, ließ Kaiba sich diese kurz durch den Kopf gehen.

„Na gut. Hätte nicht gedacht, dass ein Hund ohne sein Herrchen zu so einer Entscheidung fähig sein würde, “ neckte er ihn. Katsuya merkte, dass die normalerweise recht boshaft klingenden Kommentare ihren Biss verloren hatten. Und doch brachten diese Worte wieder einmal sein Temperament zum Vorschein.

„Mensch Kaiba, kannst du deine Hundewitze nicht mal lassen?“

Kaiba dachte einen Moment nach. „Nein!“ Und so ging das noch eine Weile, bis sie beschlossen zu gehen.

„Du bekommst die nötigen Informationen zugeschickt, da ich vermute, dass der Kindergarten nichts davon weiß und ich sie dir deshalb schlecht in der Schule geben kann. Also bis dann. Ciao!“ Und schon stieg Kaiba in seine wartende Limousine und fuhr davon.

Immer noch vor sich hingrübelnd trat nun auch Katsuya den Heimweg an. Er konnte es noch nicht fassen. Er, Katsuya Jounouchi, würde bei der Meisterschaft mittanzen und dann auch noch mit Japans heißestem Junggesellen! Er konnte sein Glück kaum fassen, doch als er vor dem Haus, dass er mit seiner Mutter und Ayuta teilte, zum stehen kam, verschwand das Glücksgefühl schlagartig.

/Mist…an meinen Stiefvater habe ich gar nicht gedacht…oder an Yugi und die anderen. Was soll ich machen? Wenn ich teilnehme wird mein Name in den Zeitungen erscheinen. Normalerweise liest Ayuta ja keine Klatschzeitungen, aber wenn Seto mitmacht werden die Medien davon berichten und sie werden raus finden mit wem er dort auftreten wird. Natürlich ist es schlimm genug, dass Ayuta erfahren wird, dass ich tanze, aber er wird gleich denken, dass ich schwul bin…stimmt ja auch, aber wenn er das erfährt…und meiner Mutter… dann gibt es erst recht Prügel von ihm. Was mach ich nur, wenn Seto das herauskriegt? Außerdem wird es mit der Zeit knapp. Meinen Nebenjob muss ich auch noch behalten und Takagi-san hat gesagt, wenn ich noch mal zu spät oder gar nicht kommen sollte würde er mich feuern…/

Zögerlich betrat er die soeben erreichte Treppe des gelb angestrichenen Hauses. Es war eine schöne Gegend, in der die Kawais und Jounouchi wohnten[2]. Ringsum konnte man hoch gewachsene Bäume sehen und Blumen riechen. Für viele Passanten sah dieses Haus so freundlich aus wie jedes andere, doch für Jou beherbergte es nur Angst. Er wusste, was ihn erwarten würde wenn Ayuta merkte, dass sein Stiefsohn zum wiederholten Male zu spät kam.

Leise öffnete er die Tür einen Spalt um hineinspähen zu können. Doch weder seine Mutter noch Ayuta waren zu sehen oder zu hören. Eine erdrückende Stille herrschte im
Inneren des Hauses, die Katsuya um keinen Preis brechen wollte. Die Gefahr lauerte immer überall. Das hatte er gelernt, als er vor mehreren Jahren hierher ziehen musste. Die dunkle Tür wurde ein Stückchen weiter aufgeschoben, um so den Eintritt für den Blonden zu gewähren.
Von beiden war keine Spur, was wahrscheinlich hieß, dass sie mal wieder auf irgendeiner Veranstaltung waren um den Schein einer perfekten Familie zu wahren. Geschmeidig wie eine Raubkatze, schlich er sich in sein Zimmer. Endlich angekommen, schloss er die Tür ab und holte jetzt erst wieder tief Luft. Sein Zimmer war in einem scharlachroten Farbton mit einer schwarz gestrichenen Schräge über seinem Bett gehalten. Keine einzige weiße Stelle gab es in seinem Zimmer. Alles in allem war es ein sehr schön eingerichtetes Zimmer, mal abgesehen von dem dreckigen Wäscheberg und den umherliegenden Büchern, welche auf dem mit Fliesen ausgelegten Boden verstreut waren. Eine für japanische Verhältnisse recht ungewöhnliche Ausstattung doch der Blonde kannte den Zweck dieses leicht zu reinigenden Bodens und der dunklen Farben der Wände ganz genau. Es machte sich einfach nicht gut wenn der Teppichboden braune Flecken aufwies und die Wände mit zahlreichen Spritzer bestückt waren, wenn Gäste zu Besuch kommen sollten.

Müde wie er war, machte er sich fertig um schlafen zu gehen. Sein Schlafzeug bestand aus einer Boxershorts und einem einfachen weißen T-Shirt, das Seto einmal nach dem Sportunterricht „abhanden“ gekommen war. Mit immer wiederkehrenden Kopfschmerzen, die sich zeitweise durch die kühle Nachluft verflüchtigt hatten, legte sich Katsuya hin und war nur wenige Minuten später in einen unruhigen Schlaf gefallen.

Es war 1 Uhr morgens, als Jou mit einem stechenden Schmerz in den Rippen hochfuhr, um sogleich auf dem Boden zu landen. Unverzüglich erblickte er die pechschwarzen Augen Ayutas, die eine tödliche Kälte ausstrahlten und erstarrte.

„Wo warst du, du elender Versager?...Wegen dir mussten deine Mutter und ich alleine auf die Familienveranstaltung! Was denkst du was jetzt die anderen von uns halten werden? Nur weil du dumm bist, und immer wieder Ärger machst, bringst du uns Schande!“ Währenddessen trat er weiter auf den schluchzenden Jungen ein. „Bitte…hör…auf! Bit-“ Weiter konnte er nicht reden, da er durch einen kräftigen Hieb gegen die nah gelegene Wand und die dunkle Kommode geschleudert wurde. Durch den harten Aufschlag geriet seine in Kunst selbstgemachte Vase ins Zittern und kippte schließlich vom Rand der Kommode um in tausend Teile zu zerschellen. Augenblicklich bohrten sich mehrere Scherben in seine Taille und er brach stöhnend zusammen. Blut rann an seiner Schläfe hinab und erschwerte ihm die Sicht auf seinen Stiefvater, den er trotz seines kraftlosen Zustandes nicht aus den Augen verlieren wollte. Das vormals weiße T-Shirt zierte nun mehrere blutrote Spritzer und es fühlte sich klamm an auf Katsuyas Haut. Ein verachtendes „Schwächling“ war das letzte, was er noch vernahm ehe er wie so oft das Bewusstsein verlor und in die angenehm ruhige Dunkelheit abtauchen konnte.

Am nächsten Morgen wurde er durch das Gezwitscher der Vögel aufgeweckt. Völlig orientierungslos betrachtete er sein Zimmer aus seiner am Boden liegenden Position, in der er sich befand, nur um festzustellen, dass er schon wieder verschlafen hatte.

Langsam setzt er sich auf, darauf bedacht sich die Scherben nicht noch tiefer ins Fleisch zu bohren. Stück für Stück zog er sie heraus, jedoch nicht ohne sich selber zahlreiche Male an ihnen zu schneiden. Danach humpelte er mit schlurfenden Schritten ins Badezimmer, wie immer nach einer solchen Behandlung. Zielstrebig steuerte er den Verbandskasten an, aus der ein kleines weißes Röllchen zum Vorschein kam. Er wickelte sich den Verband mit einer Schnelligkeit um seine Taille die erahnen ließ, wie oft diese Bewegungen schon vollzogen worden waren. Sich weiter für die Schule fertig machend überdachte er seine Aktion vom vorherigen Abend.

/Wenn ich versuche meine Schichten in der Bar mit jemand anderem zu tauschen, könnte ich theoretisch nach der Schule mit Seto gehen. Er sagte doch sowieso irgendwas von wegen Tanzschule oder so…hätte wohl doch besser hin hören sollen ~.~ Aber das mit dem Tauschen sollte recht einfach sein. Wer will schon eine Nachtschicht haben wenn er nicht gerade muss./

Mit solchen und ähnlichen Gedanken machte Katsuya sich auf den Weg. Zur zweiten Stunde würde er es eh nicht mehr schaffen. Wenn er Glück hatte, war seine Geschichtslehrerin gnädig zu ihm und würde seine beiden Fehlstunden nicht melden und weder seine Mutter noch Ayuta würden davon erfahren.

…..

Hoch ragte die blau, weiße Schule in die Höhe…wenn man drei Stockwerke als hoch bezeichnen konnte. Graue Betonwände und mit einem metallähnlichen Element verkleidete Fenster ließen das Gebäude wie einen Klotz in der sonst grünen Landschaft erscheinen. Zwei Stufen auf einmal nehmend stürmte Katsuya zur dritten Etage bis zum Zimmer B304 hoch. Seinen Atem unter Kontrolle bringend klopfte er sachte an der Tür, machte auf und trat ein…bzw. wollte eintreten.

„Jounouchi Katsuya! Wie oft….“

/Na toll! Kaum bin ich in der Schule, schon darf ich mir wieder diese Leier anhören -.-/

„…- Hören sie mir überhaupt zu?“ „…Häh! Was? Ich meine ja!“ „Setzten Sie sich auf ihren Platz. Es hat ja doch keinen Sinn bei ihnen, oder?“ Keine Antwort abwartend drehte sie sich um und ging zurück an die Tafel, wo sie eben eine Pyramide gezeichnet hatte um die verschiedenen Stände darzustellen, die damals im Mittelalter eingehalten wurden. Ein Bauer oder ein Sklave konnte so gesehen nie so hoch aufsteigen wie ein wichtiger Mönch oder Priester, selbst wenn er sich dem Glauben verschrieb.

/Yep! Die hat es endlich begriffen. Ne, aber mal wirklich. Die denken doch sowieso alle, ich sei zu dumm für diesen Kram! Warum sollte man die heile Welt dieser leichtgläubigen Menschen zerstören in denen man sie eines Besseren belehrt.../ Leichte Bitterkeit schwang bei diesem Gedanken mit, was der Blonde sich aber nicht anmerken ließ.

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[1.] Das stimmt zwar ganz und gar nicht aber das zählt halt einfach mal unter die Freiheiten eines Autors.
[2.] Katsuya und Shizuka haben den Nachnamen „Jounouchi“ behalten. Seine Mutter aber hat den Nachnamen von Ayuta angenommen.

Hoffe mal es hat euch ein bisschen gefallen.
Man ließt sich!
Ciao Tairyn^^
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