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Teach me war

By: MaryReilly
folder German › Television
Rating: Adult ++
Chapters: 11
Views: 2,203
Reviews: 4
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Disclaimer: I do not own Dr. House, or any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
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Die Aussprache oder Wie solls jetzt weiter gehen?

A/N
So, es geht weiter mit Kapitel 3.
Sorry, dass es sich etwas hinzieht, aber da ich vor kurzem erst Mama geworden bin, hab ich noch einiges um die Ohren, also ich hoffe, ihr verzeiht mir das.
Ich wünsche euch jetzt viel Spaß beim nächsten Kapitel und bedanke mich schon mal fürs Lesen :)

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Kapitel 3 – Die Aussprache oder Wie solls jetzt weiter gehen?

Der Montag kam für Wilson unerwartet schnell. Er hatte den kompletten Sonntag im Bett verbracht. Was für ihn wirklich eine Seltenheit war, aber er hatte sich einfach nicht durchringen können irgendetwas anzufangen, geschweige denn für mehr als Essen oder Duschen aufzustehen. Viel zu viel war an diesem Wochenende passiert. Hatte ihn aus der Bahn geworfen, eine Bahn die er schon seit Jahren nicht geändert hatte und eigentlich auch gehofft hatte, diese niemals mehr ändern zu müssen. Wieso war er gerade jetzt aufgetaucht. Die Sache mit seinem besten Freund war schon schwierig genug. Apropos, wo steckte dieser überhaupt? Es war bereits 2 Uhr am Nachmittag, als Wilson endlich gewahr wurde, dass er House heute noch gar nicht gesehen hatte. Spätestens als es ums Mittagessen ging, hätte er auftauchen müssen. Er tauchte schließlich immer auf, wenn James sich irgendetwas zu Essen besorgte. Das war schon fast so etwas wie eine Garantie, dass sie sich trafen.

Der Onkologe schlug die Akte eines neuen Krebspatienten zu. Ging er ihm vielleicht aus dem Weg? War er womöglich doch zu weit gegangen? Wollte House jetzt vielleicht nichts mehr mit ihm zu tun haben? Jetzt wo er vielleicht etwas Abstand zu der Nacht gewonnen hatte. Er musste es herausfinden. Alles andere half nichts. Sie mussten darüber sprechen. Wollte House diese Nacht einfach vergessen, dann hätte er auch kein Problem damit, er würde es akzeptieren. Er musste es akzeptieren, wenn er ihre Freundschaft nicht aufs Spiel setzen wollte. Obwohl, hatte er das nicht vielleicht schon? Würden sie überhaupt so weiter machen können wie bisher? Er war sich nicht sicher, aber James musste es jetzt wissen.

Mutig machte er sich auf den Weg zum Büro des Diagnostikers. Der Ältere saß hinter seinem Schreibtisch und starrte aus dem Fenster. Lag es an ihm oder hatte er vielleicht einen neuen Patienten? Auch das konnte Wilson nicht mit Sicherheit sagen, denn er hatte auch noch keinen von House' Team gesehen. „Hallo.“, begrüßte der Onkologe ihn freundlich, nachdem er durch die Glastür getreten war. Überrascht sah House auf. „Oh Hallo. Was gibt’s?“, antwortete House und Wilson seufzte. „Kann es sein, dass du mir aus dem Weg gehst?“ „Wie kommst du darauf?“ „Naja... es ist nach 2 Uhr und wir haben uns heute noch nicht einmal gesprochen.“, antwortete der Jüngere.

Verwirrt blickte Greg auf die Uhr und zog die Augenbrauen nach oben. „Stimmt. Zeit ablesen kannst du noch. Das ist wichtig als Arzt, sonst kannst du den Todeszeitpunkt deiner Patienten nicht feststellen.“, meinte er ernst. „House, ich meins ernst. Warum meidest du mich?“ „Ich meide dich nicht. Ich habe einen neuen Patienten und war einfach noch nicht ganz damit zufrieden, was die Gang mir an bisherigen Ergebnissen präsentiert hat.“, meinte er lapidar und stand auf, um in den Besprechungsraum zu gehen und sich einen Kaffee zu holen. Der Raum war ansonsten leer. Scheinbar arbeitete das Team an der Diagnose des neuen Falls, weshalb Wilson folgte. „Aber sonst kommst du trotzdem auch einfach bei mir reingeschneit, tauchst plötzlich auf, wenn ich was zu Essen auf dem Tablett habe oder findest den richtigen Zeitpunkt, um bei einem Patientengespräch zu stören. Ich hatte irgendwie den Eindruck, dass mich nicht sehen willst und wie du jetzt reagierst ist auch nicht gerade hilfreich für mich.“, stellte der Jüngere fest. „House, wenn das was am Wochenende passiert ist, zwischen uns steht, dann sollten wir darüber reden.“ „Es steht nicht zwischen uns.“, erklärte der Ältere sogleich und trank einen Schluck Kaffee. „Mein Gott, Chase sollte doch langsam wissen, wie man Kaffee kocht.“ „Ist Cameron nicht da?“ „Doch, die war mit wichtigerem beschäftigt. Ich hatte Hunger.“, erklärte House und ging zurück in sein Büro. Dabei stützte er sich weniger als sonst auf seinen Stock.

„Mit deinem Bein alles in Ordnung?“, wollte James wissen. „Ja... sagen wir einfach, es gab eine Schmerzverlagerung. Irgendwie schmerzt mein Oberkörper ganz schön.“ „Genau darüber will ich mit dir reden. Bitte House, es ist mir wichtig.“, bat Wilson eindringlich, doch irgendwie hatte er nicht das Gefühl, dass er damit viel bewirken würde. Der Diagnostiker blickte ihn ernst an und seufzte dann. „Gut, heute Abend bei mir. Bring Pizza mit, ich hab noch Bier im Kühlschrank.“, erklärte er dann. Wilson hatte ja Recht, sie sollten das Thema klären, bevor ihre Freundschaft wirklich noch darunter litt. Allerdings hatte House entgegen James Vermutungen wirklich kein Problem mit dem was passiert war. Nein, er wollte sogar mehr. Er wollte weitere Erfahrungen sammeln und vielleicht würde sich ja auch irgendwann die Gelegenheit ergeben und er könnte James mal dominieren. Ein verführerischer Gedanke.

„Ist gut. Gegen 8 Uhr? Bis dahin dürften wir beide hoffentlich fertig sein.“, schlug der Onkologe vor und House nickte. Der Jüngere verließ daraufhin sein Büro.

Kaum vorzustellen, dass dieser Mann, der gerade mehr als unsicher gewirkt hatte, ihn noch am Samstag so im Griff hatte. Gerade das machte es irgendwie spannend. Sicherlich würde House noch öfter an seine Grenzen stoßen, denn er war nicht immer bereit dazu so schnell nachzugeben. Aber dieser verdammte Ingwer hatte es schon in sich gehabt. Wenn er das wieder tat, dann konnte Greg für nichts garantieren. Aber jetzt hatte er wieder einen Fall auf den er sich konzentrieren musste. Er hatte keine Lust die Sterberate seiner Patienten zu erhöhen, weil er zu notgeil war und lieber von seinem besten Freund gequält wurde.

Ein wenig nervös stand James mit zwei Pizzakartons vor der Tür seines Freundes. Der Duft der frischen italienischen Köstlichkeit ließ seinen Magen knurren. Seit 12 Uhr hatte er nichts mehr gegessen. In der Ambulanz war ein Arzt ausgefallen und da House einen neuen Fall hatte, hatte Cuddy ihn gebeten mit auszuhelfen. Und was tat Wilson? Natürlich hatte er geholfen und das obwohl er noch einiges an seinem Schreibtisch hätte erledigen müssen. So hatte er bis nach 19 Uhr noch im Büro gegessen und den restlichen Schreibkram erledigt. Er war nun einmal so und konnte nicht einfach nach Hause fahren, wenn noch Arbeit wartete. Im Gegensatz zu House. Wenn der keine Lust mehr hatte oder das Rätsel um eine Diagnose nicht immens spannend war, dann fuhr er heim. Kein schlechtes Gewissen. Manchmal wünschte James sich das auch.

Wilson klopfte. „Du hast doch einen Schlüssel! Ich steh sicher nicht auf.“, hörte er House von drinnen und der Onkologe seufzte. Er nahm die Pizzen in die rechte Hand und kramte mit der linken nach seinem Schlüsselbund. Dann schloss er die Wohnungstür auf. House saß auf seinem Sofa und war gerade mit seiner PSP beschäftigt. „Noch ein Level, dann hab ichs geschafft... ach Fuck!“, grummelte er und schaltete frustriert das Spielgerät aus. „Ärgerlich. Das Level knack ich einfach nicht.“ „Versuchs morgen noch einmal.“, meinte James freundlich und legte die Schachteln auf dem Tisch ab. Dann befreite er sich von seiner Jacke. Bevor er sich setzte ging er in House' Küche und schnappte sich zwei Bier. Eine Flasche reichte er Greg, der seine Beine vom Sofa nahm, damit Wilson sich setzen konnte. Dafür legte er sie auf seinen kleinen, vom Chaos regierten Wohnzimmertisch.

„Hier.“, James reichte eine Schachtel an seinen Freund weiter und griff selbst nach der anderen.

„Du willst also was festes.“, stellte House nach dem ersten Stück Pizza fest und trank einen Schluck Bier. James blickte ihn an. Allein wie der Diagnostiker da so halb vor ihm lag, sah verführerisch aus. „Ja.“ „Warum denkst du, könnte ich das nicht sein?“, verlange der Ältere zu wissen. „Das hab ich nicht gesagt. Ich hab nur Angst, dass unsere Freundschaft darunter leiden könnte.“, stellte James fest und seufzte. „Nicht, dass ich dich nicht will. Im Gegenteil, irgendwie finde ich das ganze sogar sehr spannend, aber... was ist wenn es nicht funktioniert?“ „Dann funktioniert es nicht. Wir sind doch beide erwachsen und werden damit schon klar kommen. Warum willst du einen festen Partner dafür?“ „Weil man nach einiger Zeit eine gewisse Vertrauensbasis aufbaut, gut die haben wir schon, aber im Normalfall ist das so. Außerdem kennt man die Vorlieben des anderen, weiß was dieser mag und was er nicht möchte. Kennt sein Safeword und muss nicht ständig irgendwelche Absprachen treffen. Außerdem... kann man sich auch mal außerhalb des Clubs treffen, um Spaß zu haben.“ „Damit meinst du sicher nicht Bowling, oder?“, wollte House wissen und grinste schief. „Nein, sicher nicht.“, antwortete der Jüngere und trank einen Schluck Bier. „GOTT WILSON, ICH HÄTTE DICH NIE FÜR SO EINEN MENSCHEN GEHALTEN! ICH BIN ENTSETZT!“, kam es gespielt pikiert über die Lippen des Diagnostikers.

„Mach dich nicht lächerlich. Das ich kein Kind von Unschuld bin, weißt du so gut wie ich selbst.“, erklärte der Jüngere und seufzte. „Man sollte das Leben genießen und das tue ich, in dem ich diese Vorliebe eben auslebe. Es ist nichts verwerfliches daran.“ „Das hab ich auch nicht gesagt. Aber es ist schlimmer als Vicodin.“, stellte der Ältere dann fest und Wilson legte fragend die Stirn in Falten. „Naja, ich hab nur einmal davon gekostet und bin jetzt schon süchtig danach.“, meinte House und James seufzte. „Das Gefühl kenn ich.“, meinte er dann leise und konnte nicht verhindern, dass er dabei wieder an Hayato dachte.

Greg verengte die Augen. Der Jüngere wirkte plötzlich so bedrückt. „Stimmt was nicht?“, wollte er wissen, doch James zuckte nur mit den Schultern. „Was soll schon sein? Nein, es ist alles in Ordnung. Lass mich mal deinen Oberkörper sehen.“ „Aber wir sind doch noch gar nicht fertig mit Essen, Wilson, und du willst schon gleich ran an den Nachtisch?“, wollte House wissen und Wilson rollte mit den Augen. „Kindskopf. Ich will mir die Wunden ansehen.“, erklärte er ernst. „Denen geht’s gut. Die heilen vor sich hin, ab und an brennen sie ein wenig, aber ansonsten sind sie brav. Weißt du, ich bin auch Arzt.“, erklärte er dann dem Onkologen. „Stimmt, aber ich weiß auch, wie sehr du deine körperlichen Grenzen unterschätzt und ich will doch sichergehen, dass am Wochenende wieder alles heil ist.“ „Warum? Damit du es wieder kaputt machen kannst?“ „Anders macht es doch keinen Spaß.“, antwortete der Jüngere und grinste kurz, bevor er aufstand und ins Bad ging. Er wusste, wo House seine Medikamente aufbewahrte und wusste auch, dass dieser Wundsalbe besaß.

Als er in dem kleinen Schrank über dem Waschbecken gefunden hatte, was er suchte, ging er ins Wohnzimmer zurück. House hatte sein T-Shirt noch nicht ausgezogen und deshalb beschloss Wilson auch erst einmal seine Pizza zu essen. Danach würde er sich aber ansehen, welchen Schaden seine Schläge angerichtet hatten. Immerhin wollte er wirklich sicher sein, dass er bald wieder okay war.

„Weißt du, ich hab heute und gestern weniger Vicodin gebraucht als sonst. Vielleicht hat die Sache noch einen Vorteil.“, meinte House leise, nachdem er fertig gegessen hatte. Zwischendurch hatte er den Fernseher eingeschaltet und sie hatten irgendein Baseballspiel gesehen. „Möglich und du bist dir sicher, dass du das wirklich willst? Mein Sklave sein?“ „Nur wenns um diese eine Sache geht.“, antwortete Greg und nickte dann ernst. „Ja, ich bin mir sicher.“, setzte er dann hinterher. „Dann lass mich jetzt deinen Oberkörper sehen.“, bat James leise und Greg seufzte. „Das du so notgeil bist, hätte ich nicht erwartet...“ „Halt die Klappe House. Weißt du, ich hab ein gutes Gedächtnis. Ich an deiner Stelle würde aufpassen was ich sage, ich könnte dich dafür zur Rechenschaf ziehen.“, meinte Wilson und begutachtete die roten Striemen. „Und das sind keine leeren Drohungen.“ „Ich weiß, das hast du mir ja schon bewiesen.“, stellte der Diagnostiker klar. „Sieht nicht so schlimm aus, wie ich dachte.“ „Zufrieden Mommy?“ „Ja mein Kind.“, antwortete Wilson. Die Wundsalbe würde er nicht brauchen.

„Aber jetzt mal im ernst, ich hätte dir das wirklich nicht zugetraut.“, meinte Greg nach einer Weile. „Dass du so diabolisch sein kannst.“ „Nun ja, ich hab auch nicht erwartet, dass du devot bist.“, stellte James fest und gähnte kurz. Er war müde. Der Tag war anstrengend gewesen. „Man kann eben dort etwas ausleben, was man im Alltag nicht tut oder nicht kann.“, setzte er dann hinterher, nachdem er sich gestreckt hatte. „Stimmt. Es war unbeschreiblich gut, sich einfach mal gehen zu lassen.“ „Und ich fand es schön, dich mal zu unterwerfen. Ich glaube, dass das nicht jeder von sich behaupten kann.“ „Nein, da bist du wohl der einzige Mensch auf diesem Planeten. Nicht mal mein Vater hat das geschafft.“ „Da hast du das aber auch nicht freiwillig getan, das kannst du nicht vergleichen.“, meinte James leise.

Es war zwar schon einige Zeit her und sie beide waren sehr betrunken gewesen, aber trotzdem hatte Wilson sich am nächsten Tag noch an das Gespräch erinnert, in dem House ihm erzählt hatte, was sein Vater so alles mit ihm angestellt hatte. Der Onkologe war damals geschockt gewesen, mit so etwas hatte er nicht gerechnet. Deshalb war es für ihn noch verwunderlicher, dass Greg sich von ihm dominieren ließ. Andererseits, war ihm daher auch klar, warum sein Freund einen Partner brauchte, dem er vertrauen konnte.

„Wie bist du überhaupt dazu gekommen?“, hakte Greg nach einer Weile nach und humpelte in die Küche, um weitere zwei Bier aus dem Kühlschrank zu holen. „Ich lernte einen Mann kennen. Der war älter als ich und bereits seit einigen Jahren ein Meister auf seinem Gebiet. Er hat mir von Anfang an gesagt, was er von mir erwartet. Ich war erst geschockt, aber dann... habe ich es versucht und wie du sagst, ich habe gekostet und war süchtig. Entweder man hat diese Neigung oder man hat sie nicht. Der eine entdeckt sie früher, der andere später. Wichtig ist nur, dass man weiß was man tut und worauf man sich einlässt.“, meinte James. „Warst du mit diesem Kerl auch fest zusammen?“, hakte Greg weiter nach. Seine Neugierde war geweckt und er liebte dieses Spielchen zu sehr. Fragen und Antworten. Es war einfach perfekt.

„Ja war ich. Knapp 5 Jahre.“ „Wow.“ „Ich war damals gerade 21.“ „Also vor deiner ersten Ehe und bevor wir uns kannten.“ „Jap. Es ist lange her. Reden wir nicht mehr darüber.“, beschloss der Jüngere. Es reichte schon, dass Hayato plötzlich wieder da war. Er musste nicht auch noch ständig daran erinnert werden. Aber woher sollte sein Freund das wissen? Es war ein Kapitel seines Lebens, dass er bisher noch mit niemandem geteilt hatte. Im Club wussten nur einige, dass er und Hayato lange ein Paar gewesen waren, aber nicht was alles geschehen war. Und da war einiges passiert, was der Onkologe lieber vergessen wollte.

„Hm. Also keine Trennung in Freundschaft.“, schlussfolgerte der Diagnostiker aus der Reaktion seines Freundes und dieser seufzte leise. „Nicht wirklich, nein.“, antwortete er. „Komm schon Jimmy, sag mir was passiert ist.“, bohrte House weiter und James seufzte. „Tut mir leid, soweit... bin ich noch nicht.“ „Noch nicht?“ „Es ist nicht so, dass ich dir nicht vertrauen würde, House, aber es ist einfach schwer für mich. Er hat mich wirklich sehr verletzt und...“ „Und?“ „Er hat mir einfach sehr wehgetan.“, stellte der Onkologe klar. Das reichte. Mehr musste House nicht wissen. „Ich denke ich werde jetzt gehen.“, meinte Wilson nach einem Blick auf die Uhr. Es war bereits fast 23 Uhr und er war wirklich müde. Er musste ins Bett, sonst würde er am nächsten Morgen nicht aus den Federn kommen.

„Warte. Was ist jetzt mit uns. Wie wird es weitergehen?“, wollte House wissen und Wilson zuckte mit den Schultern. „Lassen wir es auf uns zukommen. Wenn ich nein sagen würde, würdest du mich eh so lange bearbeiten bis ich nachgebe. Leider bist du im wahren Leben nicht mal halb so unterwürfig wie vorgestern Nacht.“, meinte James und schmunzelte. Auch wenn sich immer noch nicht sicher war, ob es eine gute Idee war. „Du kennst mich gut.“ „Oh ja, das tue ich. Ich denke wir können vielleicht am Wochenende diene Erfahrungen etwas vertiefen. Wir sollten uns Zeit lassen dabei. Außerdem ist es besser, wenn du noch einen Tag zum Ausruhen hast. Danach mein ich.“, erklärte Wilson und zog seine Jacke an. „HA-HA!“, kam es murrend von House und Wilson musste ebenfalls lachen.

„Gute Nacht House, bis morgen. Ach ja, bevor ich es vergesse...“, begann James und grinste leicht fies. „Am besten legst du dir einen Ladyshaver zu und etwas Rasierschaum.“, erklärte der Jüngere. Fragend sah House ihn an. „Ich erwarte, dass du untenrum rasiert bist. Solltest du es nicht sein, erwartet dich die erste Strafe gleich zu Beginn.“, meinte er ernst und House zog seine Augenbraue hoch. „Ich bin doch keine Tussi mit Bikinizone.“, murrte er ernst und Wilson zuckte mit den Schultern. „Tu was du für richtig hältst. Ich kann dich nur vorwarnen.“, meinte er dann. „Verzieh dich.“, grummelte House ihm hinterher und Wilson verließ die Wohnung.

Die kalte Nachtluft tat gut und James atmete tief durch, bevor er zu seinem Auto ging und nach Hause fuhr. Noch immer wusste er nicht, ob es eine gute Entscheidung war. Vielleicht würde es wieder so enden wie damals mit Hayato? Weil da jetzt schon wieder viel zu viele Gefühle von seiner Seite waren und er lief erneut Gefahr, enttäuscht zu werden. Ebenso wie damals. Ja er kannte House und er kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass es nicht leicht war mit diesem Mann eine Beziehung zu führen und nur weil sie eine sexuelle Vorliebe teilten, hieß das nicht, dass er ihn auch liebte. „Du bist wirklich ein naiver Idiot.“, flüstert er sich selbst zu. Andererseits musste es nicht so enden wie mit dem Japaner. Vielleicht ging es Greg ja nicht anders, vielleicht würde bei ihm auch eine Liebe wachsen, wenn da noch keine Gefühle waren. Immerhin teilten sie etwas sehr intimes miteinander.

Wie auch immer. Er hatte sich jetzt darauf eingelassen und würde auch keinen Rückzieher mehr machen. Wie auch? Er war viel zu verrückt nach dem Älteren. Er konnte einfach nicht anders. Immer wieder hatte er an diese Nacht gedacht und das sie das ganze wiederholen würden, ließ ihn jetzt schon freudig erschaudern.

Das es Greg nicht anders ging als ihm, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Der Ältere machte sich gerade Gedanken darüber, was seinen Freund an der zurückliegenden Beziehung so sehr belastete. Er hatte ja nicht viel erfahren, aber der Mann hatte ihn verletzt und irgendwie machte ihn das wütend. Niemand sollte seinem Jimmy einfach so wehtun. Vor allem wenn er sich vorstellte, dass James mit süßen 21 Jahren noch so ganz unschuldig war. Nein, das war einfach nicht in Ordnung.

Seufzend blickte House zur Decke und schob die Gedanken an die frühere Beziehung des Jüngeren einfach beiseite. Wenn er daran dachte, dass sie am Wochenende ihr kleines Spielchen fortsetzten würden, wurde ihm jetzt schon heiß. Unglaublich, dass ein anderer Mann und noch dazu gerade er, solche Gefühle in ihm wecken konnte. Wie er es genossen hatte. Diesen Schmerz. Die Lust. Es war einfach unbeschreiblich. Wilson war streng gewesen, aber irgendwie hatte der Diagnostiker das Gefühl, dass ihm noch ein wenig Welpenschutz gegeben hatte. Er war sich sicher, beim nächsten Mal würde er nicht so einfach davon kommen.


Der Rest der Woche verlief für beide relativ normal. Arbeitsreiche Tage. House klaute wie gewöhnlich Essen von Wilson, dieser bedachte ihn dafür nur mit einem tadelnden Blick und niemand wäre auf die Idee gekommen, was die beiden für eine Abmachung getroffen hatten.

Greg sehnte sich mehr denn je das Wochenende herbei. Die Striemen auf seiner Brust waren verheilt und auch sonst hatte er keinerlei Schmerzen mehr von ihrem letzten Spielchen. Eigentlich kaum zu fassen, dass er sich das wieder freiwillig antat. Und endlich war es soweit. Es war Samstagabend. Sie hatten sich für 22 Uhr verabredet, weil der Club dann öffnete. Sie wollten erst etwas trinken und anschließend aufs Zimmer gehen. So wie letztes Mal. House hatte beschlossen, vorher noch zu baden und blickte argwöhnig zu dem Damenrasierer den er sich gekauft hatte. Verdammt war das peinlich gewesen. Vor allem dieser pubertierende mit Pickeln übersäte Teenieverkäufer hatte ihn nur dämlich angegrinst.

Sollte er es tun oder es doch lieber Wilson überlassen? Irgendwie war es schon peinlich gewesen, als der ihn rasiert hatte. Andererseits war House froh, dass seine Haare immerhin ein wenig nachgewachsen waren und über das Stadium des Juckens hinaus waren. Warum taten sich Frauen das eigentlich immer an? Ach ja, weil alles andere einfach beschissen aussah. Aber er war aber keine Frau! Warum sollte er sich seinen Sack rasieren? Nein, er würde es drauf ankommen lassen. Sicherlich erwartete Wilson auch nichts anderes von ihm. Er war schon gespannt, was seine Strafe für dieses Vergehen sein würde.

Nachdem er fertig war, richtete er sich auf, trocknete sich ab und zog sich Jeans und T-Shirt an. Dann blickte er in den Spiegel. Haarbaustelle. So hatte Wilson einmal seine Frisur genannt, als dieser sich morgens bei ihm die Haar geföhnt hatte. Komischer Kauz. Sagte ihm bei ihrem Spielchen wo es langging, föhnte sich dann aber die Haare. Ein gaaanz harter Kerl dieser Wilson. House musste selbst über seine Gedanken grinsen, griff dann aber nach seinem Aftershave, auch wenn er sich nicht rasierte, und schmierte sich damit ein. Er fand, dass er einfach perfekt für den Abend vorbereitet war. Sehr gespannt war er darauf, was Wilson tragen würde. Die Lederhose letztes Mal hatte seinen Hintern wirklich gut betont. Anders als die Hosen die er sonst trug und erst das T-Shirt. Besser als die Hemden und die Krawatte. Trotzdem... irgendwie konnte der Onkologe tragen was er wollte, er sah in allem gut aus. Fand House. Aber das musste er ihm ja nicht auf die Nase binden. Klein Jimmy hatte auch so schon genug Selbstbewusstsein, was das anging.

Zielstrebig griff House nach seinem Stock, seinen Schlüsseln und seiner Jacke. Noch brauchte er diese nicht, es war ein lauwarmer Abend, aber vielleicht wenn er nach Hause fuhr. Als er in seinen Wagen stieg atmete er noch einmal durch. Das letzte Mal hatte er nicht gewusst, was alles auf ihn zukommen würde. Heute wusste er es, nun zumindest annähernd und er freute sich schon darauf.


Wilson betrat vor House den Club. An der Rezeption ging er zu Miles, der junge Mann, der auch letztes Wochenende dort Dienst hatte und gab seine Jacke ab. „Ähm Dr. Wilson?“, sprach dieser ihn freundlich an und James blickte fragend auf. „Emma sagt ich soll ihnen ausrichten, dass ER wieder da ist. Ich hoffe, sie wissen was damit anzufangen.“, meinte der Jüngere mehr fragend als feststellend. „Ja. Danke. Ich denke ich werde dann gleich aufs Zimmer gehen. Wäre es möglich einen Martini und einen Bourbon hoch zu schicken?“ „Selbstverständlich.“ „Und wenn mein Partner kommt, sie wissen schon, der Übellaunige mit dem Stock, dann sagen sie ihm wo er mich findet.“, erklärte James und steckte Miles etwas Trinkgeld zu. „In Ordnung.“ „Ansonsten sagen sie niemandem, dass ich hier bin oder in welchem Zimmer.“, erklärte er streng und der junge Mann nickte.

James hatte keine Lust schon wieder auf Hayato zu treffen und wenn House ihn sehen würde, würde das nur wieder Fragen aufwerfen. Des Weiteren musste er sich überlegen, ob er nicht mal mit Jack sprach, denn so konnte das nicht weitergehen. Er wollte den Japaner nicht mehr sehen, doch wenn der ständig hier aufkreuzte, wurde das schwierig.

tbc
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