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German › Buffy the Vampire Slayer
Rating:
Adult +
Chapters:
42
Views:
1,918
Reviews:
5
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Disclaimer:
I do not own Buffy the Vampire Slayer (BtVS), nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
Ein Plan
Ein Plan
Spike kämpfte um sein Leben. Eine Fenatori schleuderte den Vampir mit einem Prankenhieb zu Boden. Er überschlug sich und blieb endlos lange Momente liegen. Buffy sah mit versteinerter Miene und verschränkten Armen zu. Eine Juniorjägerin hatte ihre Hand vor den Mund gepresst und stürzte an ihr vorbei. Der Vampir zuckte und richtete sich dann schließlich schwerfällig auf. Spitze Holzspeere schoben sich unter seine Nase.
„Kleiner Vampir, das war äußerst unhöflich von dir. Ich habe gute Lust dich dafür in Feuer zu rösten bis deine Augäpfel schmelzen.“
„Sorry Sweetheart - das hab ich schon hinter mir - bin immer noch da.“
Dann wurde Spike unzeremoniell verschnürt, in die Höhe gestemmt, und auf den breiten Schultern der Fenatori davongetragen. Spikes Po wurde ins Bild manövriert und die Kamera zoomte zufällig näher.
Im Auditorium in dem bis jetzt Totenstille geherrscht hatte, hörte man das erste Mal vereinzelte Mädchen kichern.
„Nicht schlecht, B. “ raunte Faith in zufriedener Anerkennung.
Buffy sagte nichts. Sie fühlte sich gleichzeitig grimmig und verunsichert wenn sie zusah wie Spike so mühelos durch die Luft geworfen wurde. Und dabei sah sie Andrews Video bereits zum dritten Mal. Sie Dawn und Faith standen in der Dunkelheit hinter der letzen Reihe des größten Hörsaals, wo Andrews Video über die Fenatori soeben für die Juniorjägerinnen abgespielt wurde. Der Po des Vampirs wurde gerade in den Wald getragen. Gespanntes Schweigen legte sich wieder über den Hörsaal bis Video-Buffy laut verkündete:
„Das da ist mein Vampir…!“ und diesmal jemand laut jubelte.
Dawn legte den Kopf schief als ob ihr gerade etwas eingefallen wäre:
„Apropos, ich hab ihnen, die ganze Ann Rice – Vampire sind böse – Rede gehalten.“
„Wirklich?“ Buffy hob aufgemuntert den Kopf. „Danke.“
„Cool. Ich selber kann es schon nicht mehr hören. Jedes Jahr dasselbe Spektakel.“ Faith streckte sich zufrieden.
Dawn nickte. Buffy hatte ihre 'Vampire sind wirklich, wirklich böse' Lehrstunde Aug in Aug mit Angelus verbracht. Faith hatte ebenfalls ihre eigenen Mementos an freundliche Massenmörder. Beide Frauen wären an ihren Schwächen fast zerbrochen. Und als sie endlich gelernt hatten den Mächten der Finsternis keine Chance mehr zu geben, hatte es bereits zu viele Opfer gegeben. Regeln, die sie heute großteils im Schlaf, befolgten um keine Unschuldigen zu gefährden, mussten ihren jüngeren Versionen erst mühsam beigebracht werden: „Das obere Ende mag zwar beißen, aber Achtung, das untere kickt!“ Oder: „Es sieht zwar niedlich aus – aber dreh dich um und dein Freund ist schleimige Geschichte.“
Und wenn die älteren Jägerinnen so den Fummeleien ihrer Schülerinnen zusahen, schwebten ihnen nicht nur die Konsequenzen deren närrischen Verhaltens vor Augen, sondern auch ständig das eigene Versagen von damals. Buffy konnte einfach nur so oft kategorisch fauchen:
„Völlig egal ob er gesagt hat er liebt dich! Wenn er die Welt zerstören will ist er Staub!“ um danach nachhause zu schleichen und eine Familienpackung Eis zu essen, bevor sie an Herzverfettung starb.
„Gern geschehen. War diesmal auch nicht so schwer.“
Die drei Frauen dachten mit schief gelegtem Köpfen an das Fell-Massaker, dass so praktisch vor ihrer Haustüre stattgefunden hatte. Dawn murmelte nachdenklich:
„Meint ihr wir könnten Spike jedes Jahr für so eine Demonstration anheuern?“
Sie und Faith beäugten Buffy. Die Jägerin duckte den Kopf.
„Ah. Kein Grund rot zu werden, B. Wir sehen doch der Junge hat eindeutige Vorzüge. “
Spike hievte gerade einen verletzten Wächter auf seine Schultern bevor er Buffy hinterherlief.
Dawn rollte die Augen: „Hat das denn gar kein Ende? Schon wieder Schwangerschaftshormone?“
„Oh Gott ja.“ Faith blies sich eine Strähne aus den Augen: „Ihr könnt euch einfach nicht vorstellen wie geil ich die ganze Zeit bin. Und Robin hat Angst um das Baby… also,“ sie fächelte sich Luft zu „darf Klein- Faithy nicht raus zum spielen und ich denke ich explodiere bald spontan. Trainieren und kämpfen ist auch nicht. Nicht dass Rob sonst nicht großartig wäre, aber ich glaube ich lauere ihm bald in einer dunklen Ecke auf und Schände ihn bis er seine Sorgen über BabyNiki vergisst.“
„Der Name steht also noch?“ fragte Buffy trocken.
„Oh ja. Schwer dem Mann den man liebt so was abzuschlagen wenn er bei dem Gedanken jedesmal ganz feuchte Augen bekommt, dass unser erstes Kind nach seiner Mutter benannt wird.“ Nur Faith schaffte es gleichzeitig so abfällig und zufrieden über ihren Freund zu sprechen.
Buffy beschloss die Namensgebung Spike vorsichtig beizubringen. Immerhin hatte sie keine Idee wie er darauf reagieren würde. Und bisher hatte sich die Interaktion zwischen Wood und ihn nur auf ,aus der Entfernung, zugeworfene Blicke beschränkt, und das sollte bitteschön auch so bleiben.
Faith seufzte tief: „Er hat wegen des Namens einfach keine Ruhe gegeben – und es war ihm sooo wichtig. Er hat tagelang von nichts anderem gesprochen. Aber hey…zumindest muss ich mir wegen des Geschlechts keine Sorgen machen – was immer es auch wird, der Name sitzt. Und Robs Schmollmund und feuchten Augen waren einfach nicht auszuhalten.
Wenn wir schon bei feucht sind…“
Dawn rollte die Augen.
~*~
„Also, wir können keine Magie verwenden?“
„Tut mir leid, Buffy. Ich … wir wissen, dass die Fenatori zumindestens einen Magier haben. Er würde es sofort bemerken wenn ich Magie anwende und die Fenatori könnten euch leicht lokalisieren.“ Willow rieb sich die Augen. Sie hatten immer noch keine durchführbare Idee wie sie Kennedy befreien konnten.
Buffy saß im Scoobie-Wohnzimmer und grübelte: sie konnten nicht einfach in das Lager der Fenatori eindringen, dazu fehlten ihnen die Leute. Denn die Jägerinnen fielen aus und die Wächter waren zu schwach. Blieb ein Überraschungsangriff auf einen Feind dessen Zahl sie nicht kannten. Sie benötigte das Prickeln in ihrem Nacken nicht um ihr zu sagen, dass das eine schlechte Idee war. Sie konnte überlegen soviel sie wollte, sie wusste, dass ihr Hirn an der Lösung arbeitete, aber auch dass sie sie nicht erzwingen konnte. Ihr Unterbewusstsein musste erst die offensichtliche Lösung finden, die es zu jedem Problem gab. Und bis dahin:
„Spike. Training?“
Sie sah ihn aus hoffnungsvollen Augen an. Ihre Armmuskeln gespannt.
Der Vampir klaubte Alan von seiner Spieldecke und grollte: „Treff dich in zehn Minuten, Jägerin.“
Faith sah ihnen sehnsuchtsvoll nach.
~*~
„Xander?“ flüsterte es den nächsten Morgen durch die Dunkelheit.
Xander erwachte und spürte wie sich die harte Steinmauer in seinen Rücken bohrte. Benommen tastete er das Bett neben sich ab: „Dawn?“
„Hier drüben.“
Xander blinzelte sein eines Auge offen und sah Dawn wie sie sich im blauem Dämmerlicht des Morgens gegen die Stangen seines Kerkers drückte.
„Hi.“
Seine Freunde hatten bisher keine Möglichkeit gefunden das Tattoo zu entfernen und Xander logierte immer noch in seiner Kerkerzelle. Dabei hatte es am Anfang gar nicht so schlecht ausgesehen. Seine Freunde hatten sich sofort in die Recherche gestürzt, Popcorn gemampft, und er hatte Witze gerissen. Plus da er derjenige mit der Mörderelfe am Körper war hatte er auch nicht selbst recherchieren müssen, um der Elfe keine Pläne zu verraten. Xander Harris war dazu verdammt worden Comichefte zu lesen – oh welch furchtbares Schicksal.
Am Abend hatte niemand mehr Witze gemacht. Als der Zeiger bei achtzehn Uhr angelangt war, hatte Spike sein Kind ins Bett gebracht. Um zwanzig Uhr war Faith in ihrem Sessel eingeschlafen, nachdem sie alles von Xanders Popcorn gegessen hatte. Wood hatte sie daraufhin in ihre Wohnung geführt. Willow, Buffy, Giles, Dawn und Andrew hatten weiterhin nach einer Lösung gesucht, aber als es auf Mitternacht zuging, hatte Giles mit einem lautem *flapp* ein riesiges Lexikon zugeschlagen und Buffy geschlagen die Augen. Willow hatte bis dahin völlig fertig ausgesehen: bleich mit dunklen Ringen unter roten Augen.
Schließlich war es Buffy die Xander die Hand auf die Schulter gelegt hatte und ihm gestand, dass sie momentan einfach keine Lösung finden konnten. Und dass sie auch momentan keine Zeit hatten eine zu suchen. So gern sie ihn auch befreien würden, aber Kennedy war in Feindeshand und sie mussten zuerst an ihrer Rettung arbeiten. Und Xanders Zustand war zwar bedenklich aber er war zumindest unter Freunden. Xander hatte nur genickt, er mochte es zwar nicht aber er sah es ein.
Mittlerweile war er den dritten Tag hier herunten. So viel Freizeit die theoretisch wie das Nirwana klang, erwies sich in der Praxis leider schnell als öde und frustrierend. Vor allem, wenn alle um einen herum beschäftigt waren, und jede Hand benötigt wurde und man herumsitzen musste wie das Fräulein im modrigen Elfenbeinturm. Und wenn niemand einen informieren konnte was sich im Rest der Burg abspielt und wie es mit Kennedys Rettung stand. Er nahm mal an, nicht so gut, sonst wäre die brünette Jägerin schon bei ihm aufgetaucht.
„Ich komme zu dir rein.“
Xander sah verschlafen zu wie Dawn an der Türe zu fummeln begann. Und war plötzlich hellwach:
„Nein!“ Er sprang nach vorne um Dawn zu stoppen. Bremste aber gerade noch und hielt Abstand. Seine Ketten klirrten: „Dawn, bitte nicht.“
Seine Freundin warf ihm nur einen störrischen Blick zu und fummelte weiter am Schloss.
„Dawn.“ Xander wich zurück: „Bitte nicht. Bitte. Ich…ich könnte nicht mehr mit mir leben, wenn ich dir etwas antun sollte.“
Dawn sah ihn mit ihrem verzweifelten: du-verdammter-Idiot-Blick an und ließ ihre Hände sinken. Dann sank sie selbst an den Gitterstäben nach unten: „Ich vermisse dich.“
„Ich vermisse dich auch.“
Sie schwiegen sich an und Xander zog Dawns Anwesenheit in sich auf wie eine Pflanze kostbares Wasser. Dawn schnüffelte: „Ich bin also immer noch ein Schlüssel.“
„Ja, aber du bist mein Schlüssel.“
Und irgendetwas an der Art wie er es sagte lies Dawn lächeln.
~*~
Spike runzelte die Stirn, legte den Kopf schief und sah Buffy an. Die Jägerin und ihr Vampir waren die ersten an diesem Morgen im Scoobie-Wohnzimmer. Alle versuchten soviel Zeit wie möglich mit Xander zu verbringen, aber es war einfach nicht möglich Lagebesprechungen in seiner Gegenwart abzuhalten – und zur Zeit taten sie kaum etwas anderes.
Die Jägerin fuhr sich mit den Händen durch ihr Haar, als könnte sie eine Lösung so eher aus ihrem Hirn massieren.
„Buffy.“ murmelte Spike warm.
Die Jägerin verharrte in ihrem Auf und Abwandern und mit ihrem Händen in den Haaren und sah ihn an. Sie sah so klein und zerbrechlich aus und ihre großen, ausdrucksvollen Augen waren zu weit geöffnet. Ihr Blick schweifte kurz durch den Raum wie um sie zu versichern, dass sie auch wirklich alleine waren: „’Tschuldigung.“ Und sich steif auf die Kante ihres Stuhles sinken ließ.
„Ich weiß nur nicht wie wir das machen sollen.“
Spikes Kopf legte sich auf die andere Seite.
„In ein paar Tagen ist die Beerdigung für die Wächter. Das macht alles nur noch realer. Was auf dem Spiel steht.“ sie lachte humorlos, „Und das ich diesmal nicht einfach vor die Türe gehen und die Bösen verprügeln kann. Ich habe Wächter mitgenommen. Wächter!“ Sie öffnete ihre Hände hilflos.
Spike nickte: „Und du denkst die haben nicht gewusst worauf sie sich einlassen?“
Buffy zuckte unglücklich mit den Achseln als wollte sie sagen: das ist nicht dasselbe, als wenn es Jägerinnen gewesen wären.
„Liebes.“ der Vampir sah sie eindringlich an: „Sie waren die besten Kandidaten für den Job. Und du hast ja selbst gesehen wie gut die Sache mit Kennedy ausgegangen ist.“
Buffy zog sich unglücklich zusammen.
„Willow ist völlig fertig mit den Nerven.“
„Zu guter Recht. Aber…“, er strich ihr mit dem Finger eine Haarsträhne aus dem Gesicht und hob ihr Kinn: „Wir schaffen das schon.“
Buffy sah ihn aus großen verwunderten Augen an. Sie glaubte ihm. Warum auch immer, aber er war so überzeugt davon, dass es seine Stimme warm machte und ihr neuen Mut gab. Sie beugte sich nach vorne und küsste ihn zart und dann tiefer. Spike zog sie an sich und Buffy vergrub ihre Hände in seinem weichen Wuschelhaar. Sie liebte, dass er es so natürlich ließ, nur weil sie ihn darum gebeten hatte. Und er trug sogar öfters ein farbiges T-Shirt. Buffy kroch ihm beinahe auf den Schoß und strahlte ihn an. Dass er seine Garderobe ihr zuliebe so geändert hatte erfüllte sie mit weiblichem Stolz. So als hätte sie eine Art Brandzeichen auf ihm hinterlassen und gleichzeitig dafür gesorgt, dass er jetzt anständiger aussah. Ihr Vampir. Mit ihren Fingerspitzen fuhr sie über die Ränder der langsam verheilenden Einschläge die die Zähne der großen Fenatori in seinem Hals hinterlassen hatten. Spike erschauerte und Buffy warf ihm einen kecken Blick zu. Plötzlich vergruben sich Spikes Finger in ihren Seiten und kitzelten sie. Buffy quietschte auf und Sekunden später rollte der Vampir mit einer kreischend, kichernde Jägerin über den Fußboden.
„Buffy! Um Gottes Willen, was….!“
Giles stotterte zu einem Halt als ihn Jägerin und Vampir von Fußboden herauf ansahen wie zwei unschuldig, zerraufte Welpen die man gerade beim spielen gestört hatte. Buffy schüttelte sich vor lachen als sie Giles verstörte Miene sah und ihr roter Kopf fiel lachend auf den Boden zurück.
„Buffy?!“ ihre Schwester stürzte aus der Richtung der Kerker ins Zimmer: „Ist alles okay? Buffy?! Oh. Bitte! Nehmt euch ein Zimmer ihr zwei.“
Buffy kichterte immer noch, aber plötzlich wurde ihr Blick abwesend: „Oh.“ Mit sanften Händen schob sie Spike zur Seite und richtete sich auf: „Oh!“ Sie sah Spike an: „Wir nehmen Illyria mit.“
„Ihh, Buffy! Das ist eindeutig zu viel Info.“
Buffy war schon auf die Füße gesprungen und hievte Spike hinterher: „Spike, Illyria und ich.“
„Gute Güte…“ murmelte Giles und begann lieber seine Brille zu putzen, als seine Jägerin anzusehen, deren Brillanz auf dem Schlachtfeld offenbar zu Lasten ihres Schamgefühls gegangen war.
„Wir drei schleichen uns aus der Burg und holen Kennedy aus dem Lager. Jede Menge übernatürliche Muskelkraft hier und ihr beide fürchtet euch nicht vor diesen großen Miezekatzen.“ Sie sah Spike erwartungsvoll an.
„Bei dem Plan gibt’s nur einen Haken, Jägerin. Blue und ich dürfen nicht gleichzeitig das zeitliche segnen. Für Eltern gilt das als schlechte Form.“
Giles schob sich langsam seine Brille wieder auf die Nase und sah jetzt wieder wie Buffy Spike nachdenklich ansah. Die kleinen Rädchen in ihrem Kopf surrten sichtlich und dann breitete sich ein wunderschönes Lächeln auf ihren Zügen aus als sich ein Plan in ihrem Kopf bildete:
„Wir schaffen das.“
~*~
Spike kämpfte um sein Leben. Eine Fenatori schleuderte den Vampir mit einem Prankenhieb zu Boden. Er überschlug sich und blieb endlos lange Momente liegen. Buffy sah mit versteinerter Miene und verschränkten Armen zu. Eine Juniorjägerin hatte ihre Hand vor den Mund gepresst und stürzte an ihr vorbei. Der Vampir zuckte und richtete sich dann schließlich schwerfällig auf. Spitze Holzspeere schoben sich unter seine Nase.
„Kleiner Vampir, das war äußerst unhöflich von dir. Ich habe gute Lust dich dafür in Feuer zu rösten bis deine Augäpfel schmelzen.“
„Sorry Sweetheart - das hab ich schon hinter mir - bin immer noch da.“
Dann wurde Spike unzeremoniell verschnürt, in die Höhe gestemmt, und auf den breiten Schultern der Fenatori davongetragen. Spikes Po wurde ins Bild manövriert und die Kamera zoomte zufällig näher.
Im Auditorium in dem bis jetzt Totenstille geherrscht hatte, hörte man das erste Mal vereinzelte Mädchen kichern.
„Nicht schlecht, B. “ raunte Faith in zufriedener Anerkennung.
Buffy sagte nichts. Sie fühlte sich gleichzeitig grimmig und verunsichert wenn sie zusah wie Spike so mühelos durch die Luft geworfen wurde. Und dabei sah sie Andrews Video bereits zum dritten Mal. Sie Dawn und Faith standen in der Dunkelheit hinter der letzen Reihe des größten Hörsaals, wo Andrews Video über die Fenatori soeben für die Juniorjägerinnen abgespielt wurde. Der Po des Vampirs wurde gerade in den Wald getragen. Gespanntes Schweigen legte sich wieder über den Hörsaal bis Video-Buffy laut verkündete:
„Das da ist mein Vampir…!“ und diesmal jemand laut jubelte.
Dawn legte den Kopf schief als ob ihr gerade etwas eingefallen wäre:
„Apropos, ich hab ihnen, die ganze Ann Rice – Vampire sind böse – Rede gehalten.“
„Wirklich?“ Buffy hob aufgemuntert den Kopf. „Danke.“
„Cool. Ich selber kann es schon nicht mehr hören. Jedes Jahr dasselbe Spektakel.“ Faith streckte sich zufrieden.
Dawn nickte. Buffy hatte ihre 'Vampire sind wirklich, wirklich böse' Lehrstunde Aug in Aug mit Angelus verbracht. Faith hatte ebenfalls ihre eigenen Mementos an freundliche Massenmörder. Beide Frauen wären an ihren Schwächen fast zerbrochen. Und als sie endlich gelernt hatten den Mächten der Finsternis keine Chance mehr zu geben, hatte es bereits zu viele Opfer gegeben. Regeln, die sie heute großteils im Schlaf, befolgten um keine Unschuldigen zu gefährden, mussten ihren jüngeren Versionen erst mühsam beigebracht werden: „Das obere Ende mag zwar beißen, aber Achtung, das untere kickt!“ Oder: „Es sieht zwar niedlich aus – aber dreh dich um und dein Freund ist schleimige Geschichte.“
Und wenn die älteren Jägerinnen so den Fummeleien ihrer Schülerinnen zusahen, schwebten ihnen nicht nur die Konsequenzen deren närrischen Verhaltens vor Augen, sondern auch ständig das eigene Versagen von damals. Buffy konnte einfach nur so oft kategorisch fauchen:
„Völlig egal ob er gesagt hat er liebt dich! Wenn er die Welt zerstören will ist er Staub!“ um danach nachhause zu schleichen und eine Familienpackung Eis zu essen, bevor sie an Herzverfettung starb.
„Gern geschehen. War diesmal auch nicht so schwer.“
Die drei Frauen dachten mit schief gelegtem Köpfen an das Fell-Massaker, dass so praktisch vor ihrer Haustüre stattgefunden hatte. Dawn murmelte nachdenklich:
„Meint ihr wir könnten Spike jedes Jahr für so eine Demonstration anheuern?“
Sie und Faith beäugten Buffy. Die Jägerin duckte den Kopf.
„Ah. Kein Grund rot zu werden, B. Wir sehen doch der Junge hat eindeutige Vorzüge. “
Spike hievte gerade einen verletzten Wächter auf seine Schultern bevor er Buffy hinterherlief.
Dawn rollte die Augen: „Hat das denn gar kein Ende? Schon wieder Schwangerschaftshormone?“
„Oh Gott ja.“ Faith blies sich eine Strähne aus den Augen: „Ihr könnt euch einfach nicht vorstellen wie geil ich die ganze Zeit bin. Und Robin hat Angst um das Baby… also,“ sie fächelte sich Luft zu „darf Klein- Faithy nicht raus zum spielen und ich denke ich explodiere bald spontan. Trainieren und kämpfen ist auch nicht. Nicht dass Rob sonst nicht großartig wäre, aber ich glaube ich lauere ihm bald in einer dunklen Ecke auf und Schände ihn bis er seine Sorgen über BabyNiki vergisst.“
„Der Name steht also noch?“ fragte Buffy trocken.
„Oh ja. Schwer dem Mann den man liebt so was abzuschlagen wenn er bei dem Gedanken jedesmal ganz feuchte Augen bekommt, dass unser erstes Kind nach seiner Mutter benannt wird.“ Nur Faith schaffte es gleichzeitig so abfällig und zufrieden über ihren Freund zu sprechen.
Buffy beschloss die Namensgebung Spike vorsichtig beizubringen. Immerhin hatte sie keine Idee wie er darauf reagieren würde. Und bisher hatte sich die Interaktion zwischen Wood und ihn nur auf ,aus der Entfernung, zugeworfene Blicke beschränkt, und das sollte bitteschön auch so bleiben.
Faith seufzte tief: „Er hat wegen des Namens einfach keine Ruhe gegeben – und es war ihm sooo wichtig. Er hat tagelang von nichts anderem gesprochen. Aber hey…zumindest muss ich mir wegen des Geschlechts keine Sorgen machen – was immer es auch wird, der Name sitzt. Und Robs Schmollmund und feuchten Augen waren einfach nicht auszuhalten.
Wenn wir schon bei feucht sind…“
Dawn rollte die Augen.
~*~
„Also, wir können keine Magie verwenden?“
„Tut mir leid, Buffy. Ich … wir wissen, dass die Fenatori zumindestens einen Magier haben. Er würde es sofort bemerken wenn ich Magie anwende und die Fenatori könnten euch leicht lokalisieren.“ Willow rieb sich die Augen. Sie hatten immer noch keine durchführbare Idee wie sie Kennedy befreien konnten.
Buffy saß im Scoobie-Wohnzimmer und grübelte: sie konnten nicht einfach in das Lager der Fenatori eindringen, dazu fehlten ihnen die Leute. Denn die Jägerinnen fielen aus und die Wächter waren zu schwach. Blieb ein Überraschungsangriff auf einen Feind dessen Zahl sie nicht kannten. Sie benötigte das Prickeln in ihrem Nacken nicht um ihr zu sagen, dass das eine schlechte Idee war. Sie konnte überlegen soviel sie wollte, sie wusste, dass ihr Hirn an der Lösung arbeitete, aber auch dass sie sie nicht erzwingen konnte. Ihr Unterbewusstsein musste erst die offensichtliche Lösung finden, die es zu jedem Problem gab. Und bis dahin:
„Spike. Training?“
Sie sah ihn aus hoffnungsvollen Augen an. Ihre Armmuskeln gespannt.
Der Vampir klaubte Alan von seiner Spieldecke und grollte: „Treff dich in zehn Minuten, Jägerin.“
Faith sah ihnen sehnsuchtsvoll nach.
~*~
„Xander?“ flüsterte es den nächsten Morgen durch die Dunkelheit.
Xander erwachte und spürte wie sich die harte Steinmauer in seinen Rücken bohrte. Benommen tastete er das Bett neben sich ab: „Dawn?“
„Hier drüben.“
Xander blinzelte sein eines Auge offen und sah Dawn wie sie sich im blauem Dämmerlicht des Morgens gegen die Stangen seines Kerkers drückte.
„Hi.“
Seine Freunde hatten bisher keine Möglichkeit gefunden das Tattoo zu entfernen und Xander logierte immer noch in seiner Kerkerzelle. Dabei hatte es am Anfang gar nicht so schlecht ausgesehen. Seine Freunde hatten sich sofort in die Recherche gestürzt, Popcorn gemampft, und er hatte Witze gerissen. Plus da er derjenige mit der Mörderelfe am Körper war hatte er auch nicht selbst recherchieren müssen, um der Elfe keine Pläne zu verraten. Xander Harris war dazu verdammt worden Comichefte zu lesen – oh welch furchtbares Schicksal.
Am Abend hatte niemand mehr Witze gemacht. Als der Zeiger bei achtzehn Uhr angelangt war, hatte Spike sein Kind ins Bett gebracht. Um zwanzig Uhr war Faith in ihrem Sessel eingeschlafen, nachdem sie alles von Xanders Popcorn gegessen hatte. Wood hatte sie daraufhin in ihre Wohnung geführt. Willow, Buffy, Giles, Dawn und Andrew hatten weiterhin nach einer Lösung gesucht, aber als es auf Mitternacht zuging, hatte Giles mit einem lautem *flapp* ein riesiges Lexikon zugeschlagen und Buffy geschlagen die Augen. Willow hatte bis dahin völlig fertig ausgesehen: bleich mit dunklen Ringen unter roten Augen.
Schließlich war es Buffy die Xander die Hand auf die Schulter gelegt hatte und ihm gestand, dass sie momentan einfach keine Lösung finden konnten. Und dass sie auch momentan keine Zeit hatten eine zu suchen. So gern sie ihn auch befreien würden, aber Kennedy war in Feindeshand und sie mussten zuerst an ihrer Rettung arbeiten. Und Xanders Zustand war zwar bedenklich aber er war zumindest unter Freunden. Xander hatte nur genickt, er mochte es zwar nicht aber er sah es ein.
Mittlerweile war er den dritten Tag hier herunten. So viel Freizeit die theoretisch wie das Nirwana klang, erwies sich in der Praxis leider schnell als öde und frustrierend. Vor allem, wenn alle um einen herum beschäftigt waren, und jede Hand benötigt wurde und man herumsitzen musste wie das Fräulein im modrigen Elfenbeinturm. Und wenn niemand einen informieren konnte was sich im Rest der Burg abspielt und wie es mit Kennedys Rettung stand. Er nahm mal an, nicht so gut, sonst wäre die brünette Jägerin schon bei ihm aufgetaucht.
„Ich komme zu dir rein.“
Xander sah verschlafen zu wie Dawn an der Türe zu fummeln begann. Und war plötzlich hellwach:
„Nein!“ Er sprang nach vorne um Dawn zu stoppen. Bremste aber gerade noch und hielt Abstand. Seine Ketten klirrten: „Dawn, bitte nicht.“
Seine Freundin warf ihm nur einen störrischen Blick zu und fummelte weiter am Schloss.
„Dawn.“ Xander wich zurück: „Bitte nicht. Bitte. Ich…ich könnte nicht mehr mit mir leben, wenn ich dir etwas antun sollte.“
Dawn sah ihn mit ihrem verzweifelten: du-verdammter-Idiot-Blick an und ließ ihre Hände sinken. Dann sank sie selbst an den Gitterstäben nach unten: „Ich vermisse dich.“
„Ich vermisse dich auch.“
Sie schwiegen sich an und Xander zog Dawns Anwesenheit in sich auf wie eine Pflanze kostbares Wasser. Dawn schnüffelte: „Ich bin also immer noch ein Schlüssel.“
„Ja, aber du bist mein Schlüssel.“
Und irgendetwas an der Art wie er es sagte lies Dawn lächeln.
~*~
Spike runzelte die Stirn, legte den Kopf schief und sah Buffy an. Die Jägerin und ihr Vampir waren die ersten an diesem Morgen im Scoobie-Wohnzimmer. Alle versuchten soviel Zeit wie möglich mit Xander zu verbringen, aber es war einfach nicht möglich Lagebesprechungen in seiner Gegenwart abzuhalten – und zur Zeit taten sie kaum etwas anderes.
Die Jägerin fuhr sich mit den Händen durch ihr Haar, als könnte sie eine Lösung so eher aus ihrem Hirn massieren.
„Buffy.“ murmelte Spike warm.
Die Jägerin verharrte in ihrem Auf und Abwandern und mit ihrem Händen in den Haaren und sah ihn an. Sie sah so klein und zerbrechlich aus und ihre großen, ausdrucksvollen Augen waren zu weit geöffnet. Ihr Blick schweifte kurz durch den Raum wie um sie zu versichern, dass sie auch wirklich alleine waren: „’Tschuldigung.“ Und sich steif auf die Kante ihres Stuhles sinken ließ.
„Ich weiß nur nicht wie wir das machen sollen.“
Spikes Kopf legte sich auf die andere Seite.
„In ein paar Tagen ist die Beerdigung für die Wächter. Das macht alles nur noch realer. Was auf dem Spiel steht.“ sie lachte humorlos, „Und das ich diesmal nicht einfach vor die Türe gehen und die Bösen verprügeln kann. Ich habe Wächter mitgenommen. Wächter!“ Sie öffnete ihre Hände hilflos.
Spike nickte: „Und du denkst die haben nicht gewusst worauf sie sich einlassen?“
Buffy zuckte unglücklich mit den Achseln als wollte sie sagen: das ist nicht dasselbe, als wenn es Jägerinnen gewesen wären.
„Liebes.“ der Vampir sah sie eindringlich an: „Sie waren die besten Kandidaten für den Job. Und du hast ja selbst gesehen wie gut die Sache mit Kennedy ausgegangen ist.“
Buffy zog sich unglücklich zusammen.
„Willow ist völlig fertig mit den Nerven.“
„Zu guter Recht. Aber…“, er strich ihr mit dem Finger eine Haarsträhne aus dem Gesicht und hob ihr Kinn: „Wir schaffen das schon.“
Buffy sah ihn aus großen verwunderten Augen an. Sie glaubte ihm. Warum auch immer, aber er war so überzeugt davon, dass es seine Stimme warm machte und ihr neuen Mut gab. Sie beugte sich nach vorne und küsste ihn zart und dann tiefer. Spike zog sie an sich und Buffy vergrub ihre Hände in seinem weichen Wuschelhaar. Sie liebte, dass er es so natürlich ließ, nur weil sie ihn darum gebeten hatte. Und er trug sogar öfters ein farbiges T-Shirt. Buffy kroch ihm beinahe auf den Schoß und strahlte ihn an. Dass er seine Garderobe ihr zuliebe so geändert hatte erfüllte sie mit weiblichem Stolz. So als hätte sie eine Art Brandzeichen auf ihm hinterlassen und gleichzeitig dafür gesorgt, dass er jetzt anständiger aussah. Ihr Vampir. Mit ihren Fingerspitzen fuhr sie über die Ränder der langsam verheilenden Einschläge die die Zähne der großen Fenatori in seinem Hals hinterlassen hatten. Spike erschauerte und Buffy warf ihm einen kecken Blick zu. Plötzlich vergruben sich Spikes Finger in ihren Seiten und kitzelten sie. Buffy quietschte auf und Sekunden später rollte der Vampir mit einer kreischend, kichernde Jägerin über den Fußboden.
„Buffy! Um Gottes Willen, was….!“
Giles stotterte zu einem Halt als ihn Jägerin und Vampir von Fußboden herauf ansahen wie zwei unschuldig, zerraufte Welpen die man gerade beim spielen gestört hatte. Buffy schüttelte sich vor lachen als sie Giles verstörte Miene sah und ihr roter Kopf fiel lachend auf den Boden zurück.
„Buffy?!“ ihre Schwester stürzte aus der Richtung der Kerker ins Zimmer: „Ist alles okay? Buffy?! Oh. Bitte! Nehmt euch ein Zimmer ihr zwei.“
Buffy kichterte immer noch, aber plötzlich wurde ihr Blick abwesend: „Oh.“ Mit sanften Händen schob sie Spike zur Seite und richtete sich auf: „Oh!“ Sie sah Spike an: „Wir nehmen Illyria mit.“
„Ihh, Buffy! Das ist eindeutig zu viel Info.“
Buffy war schon auf die Füße gesprungen und hievte Spike hinterher: „Spike, Illyria und ich.“
„Gute Güte…“ murmelte Giles und begann lieber seine Brille zu putzen, als seine Jägerin anzusehen, deren Brillanz auf dem Schlachtfeld offenbar zu Lasten ihres Schamgefühls gegangen war.
„Wir drei schleichen uns aus der Burg und holen Kennedy aus dem Lager. Jede Menge übernatürliche Muskelkraft hier und ihr beide fürchtet euch nicht vor diesen großen Miezekatzen.“ Sie sah Spike erwartungsvoll an.
„Bei dem Plan gibt’s nur einen Haken, Jägerin. Blue und ich dürfen nicht gleichzeitig das zeitliche segnen. Für Eltern gilt das als schlechte Form.“
Giles schob sich langsam seine Brille wieder auf die Nase und sah jetzt wieder wie Buffy Spike nachdenklich ansah. Die kleinen Rädchen in ihrem Kopf surrten sichtlich und dann breitete sich ein wunderschönes Lächeln auf ihren Zügen aus als sich ein Plan in ihrem Kopf bildete:
„Wir schaffen das.“
~*~