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German › Buffy the Vampire Slayer
Rating:
Adult +
Chapters:
42
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German › Buffy the Vampire Slayer
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Disclaimer:
I do not own Buffy the Vampire Slayer (BtVS), nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
Den Tod auf den Fersen
Den Tod auf den Fersen
„Wir seilen uns über die Mauer ab während Illyria sie ablenkt. Du wirst sehen, wir bringen sie dir zurück.“
Willow nickte nur hastig und biss sich auf die Lippen.
„Zumindest werden wir das, wenn Spike sich von seinem blauen Schatten losreißen kann.“
fuhr Buffy fort und warf Spike einen schmutzigen Blick zu. Der Vampir konferierte ein paar Schritte entfernt in leisen Tönen mit Illyria. Was gab es denn jetzt noch Wichtiges zu besprechen? Und vor allen so nahe bei einander stehend, Buffys Brauen runzelten sich.
Willow nickte wieder nur nervös.
„Buffy, bist du sicher, dass dies eine weise Idee ist?“
„Weise, nö. Aber, Giles, Kennedy hat einfach keine andere Chance.“
Ihr Wächter schnaufte unglücklich: „Also, du weißt wo das Lager ist?“
„Sie haben es mir nur fünfmal erklärt.“
„Gut, gut…“
„Viel Glück.“ Dawn umarmte ihre Schwester. „Wo ist übrigens Faith ab geblieben?“ Dawn sah sich in der großen Eingangshalle um. Normalerweise würde die brünette Jägerin sich diese Aufregung nicht entgehen lassen.
„Ihre Hebamme hat sie dazu bewegt, sich heute zu schonen und im Bett zu bleiben. Gott schütze diese Frau.“ Giles seufzte.
Spike löste sich endlich von Illyria und trat zur Gruppe zurück: „Wir sind fertig, Buffy.“
Einen Wimpern schlag später stand jemand anderer an Illyrias Platz.
„Fred!“ Willows Augen leuchteten das erste Mal seit Tagen auf als sie der schlanken Gestalt in einem leichten Sommerkleid gewahr wurde. Sie machte Anstalten die junge Frau zu umarmen, als die einen schnellen Schritt nach hinten aus Willows Reichweite machte. Sie musterte Willow kühl und legte ihren Kopf reptilienartig auf die Seite: „Fred ist tot. Ich, Illyria Gott der Götter, Herrscherin über die Zeit, Welten und Dimensionen, purster aller Dämonen bewohne nun diesen Körper. Ich habe mir genommen was mit zusteht, Sterbliche.“
Sämtliche Farbe wich aus Willows Gesicht. Statt Freds Wärme und Witz funkelte sie nur eisige Kälte aus dunkelbraunen Tiefen an. Die Energie die Illyria jetzt verströmte war so kalt, mächtig und gefühllos wie die eines Gletschers. Willow erschauerte.
„Buffy…?“
Die Jägerin zuckte leicht hin mit den Schultern: „Ja, sie hat den Menschen dem dieser Körper gehört gestohlen. So wie…es Dämonen halt tun. Zack - Bumm, Danke für den Körper, Madam.“
„Oh.“ Willow sah aus als wäre sie den Tränen nahe. Dawn legte der Hexe die Hand auf den Arm: „Buffy... sehr feinfühlig!“
„Hey, zumindest hab ich nicht gesagt, dass sie Fred langsam umgebracht hat wie ein Virus der sie von Innen aufgelöst hat.“
Willow schloss die Augen. Ihre schwarzen Wimpern kontrastierten beunruhigend mit ihrer weißen Haut.
„Buffy!“ zischte Dawn und nur wenn sie noch ein ‚nicht in diesem Ton junge Dame!’ angehängt hätte, wäre sie Joyce noch ähnlicher gewesen.
„Tschuldigung.“
„Ist schon, okay.“ Versicherte die ewig gutmütige Willow. „Ich hätte, das wissen müssen…mein Fehler weil ich einfach angenommen habe....“
Illyria beobachtete Willows blasse geschlossene Lider mit Freds braunen, kalt glänzenden Augen:
„Müssen wir noch mehr Zeit verschwenden?“
„Nein, wir sind alle fertig.“
„Gut.“ Anmutig wandte Illyria sich ab und stieß die großen Eingangstore auf. Mit elfenhaft sicheren Bewegungen marschierte sie hinaus in die kühle Nacht.
„Cool…wie Kristanna Loken…“ Andrew war ganz großäugige Bewunderung. Buffy schnüffelte abfällig,
Die schlanke, junge Frau zog sofort die Aufmerksamkeit der Fenatori auf sich. Drei riesige Schatten lösten sich bei ihrem Erscheinen aus dem Gebüsch. Buffy verstand Illyrias Worte zwar nicht aber der kühle, arrogante Ton war schwer misszudeuten. Genau so wenig wie Spikes sehnsüchtiger Blick hinaus in das Chaos, das Illyria sicher gleich anrichten würde.
„Gehen wir.“ befahl sie.
Der Vampir riss sich von dem Anblick los und gemeinsam erklommen sie schnell den Weg zu den Zinnen.
~*~
Das Seil an dem Buffys Leben hing surrte und streckte sich leicht zwischen ihren Fingern. Spikes Tau hing ein paar Meter neben ihr an der steilen Felswand entlang und der Vampir ein paar Meter darunter, kaum sichtbar in der Dunkelheit. Der Gurt um ihre Hüften gab ein reißendes Geräusch von sich. Buffy wusste, dass das nur die zusätzlichen Klettverschlüsse waren die sie, um ihre zu schlanke Taille nicht richtig hatte schließen können. Und sie dachte sicher nicht daran, dass das dieselbe Wand war von der Irmgard sich zu Tode gestürzt hatte. Unten nur mehr ein matschiger Fleck gewesen war. Nein, keine Sekunde. Sie atmete auf als ihre Füße einige Minuten später wieder festen Erdboden küssten. Spike klinkte seinen Karabiner bereits aus dem Gurt und das Seil verschwand wie von Geisterhand nach oben, Buffys Seil folgte: jetzt waren sie auf sich gestellt. In die Burg würden sie, hoffentlich zu Dritt über den Haupteingang kommen. Dort wo Illyria für Unruhe sorgte, sich aber nicht aus der Schussweite der Wächter auf den Zinnen entfernen würde.
Nur Spike würde Buffy begleiten. Die Jägerin fingerte in ihrer Tasche nach der Leuchtpistole und der kleinen Streichholzpackung um sich zu vergewissern, dass sie noch alles bei sich hatte. Die Instagic-Hölzchen in dem Schächtelchen waren das magische Äquivalent eines Streichholzes. Einmal angerissen machten sie den Träger unsichtbar. Der Nachteil: Sie brannten nicht nur so schnell aus wie ein Streichholz sondern machten auch nur soviel des Trägers unsichtbar wie der Lichtschein eines Streichholzes erreicht hätte. Unaktiviert war in ihnen aber genauso wenig Magie zu entdecken wie Feuer in einem unangezündetem Streichholz und kein Magier würde sie ihretwegen aufspüren können. Die Leuchtpistole war für den Notfall um dem Hubschrauber ihre Position anzuzeigen. Alles in allem war der Plan halsbrecherisch einfach: rein, mit Kennedy raus, und dann ums Leben rennen bis die Burgtore wieder hinter ihnen zuknallten. Der letzte Teil war Kür und nicht Pflicht – gemütliches, unentdecktes zurück schleichen war nach Buffys Ansicht eindeutig auch akzeptabel.
Geduckt glitten Vampir und Jägerin leise über den steil abfallenden Untergrund bis sie die Ebene und den Waldrand erreichten. Die Nacht war kühl und der Mond gab gerade genug Licht sodass Buffy bisher nicht gestolpert war. Vor den ersten Bäumen ließ Spike sein Gesicht mühelos in seine Dämonform knacksen. Buffy ergriff seine ausgestreckte Hand und gemeinsam tauchten sie in die Schwärze zwischen den Stämmen ein. Der helle Fleck von dem sie gekommen waren verschwand schnell zwischen den Bäumen und ließ Buffy in Finsternis zurück. Die Jägerin schluckte und konzentrierte sich auf Spikes solide Finger und den gelegentlichen Schimmer seiner gelben Augen. Die hohen Bäume rauschten unheimlich über ihr während sie sich Spikes Bewegungen anpasste der sie sorgfältig über den unebenen Boden führte. Sie durfte nur nicht an die großen, fleischfressenden Dämonen denken die sie zu einem Buffyburger verarbeiten wollten, was einfacher war wenn Spike ihre Hand hielt, also ob ihr nie etwas passieren könnte.
Nach einer scheinbaren Ewigkeit die sie tief in den schwarzen Wald geführt haben musste verlangsamte der Vampir sein Tempo und drückte warnend ihre Finger. Buffy drückte zurück: sie waren in unmittelbarer Nähe des Lagers. Sie hörte wie Spike tief einatmete, dann zog es wieder leicht an ihrem Arm und er wandte sich nach rechts. Sie beschrieben einen großzügigen Bogen um sich wie vereinbart gegen den Wind an das Lager anzupirschen.
Das erste was Buffy sah war ein Feuerschein der weit durch das Unterholz leuchtete. Der kalte Wind biss durch ihre Kleidung als sie sich in guter Entfernung vom Fenatori-Lager entfernt hinter einem Tannenbaum verbargen. Der Boden war kalt und feucht und Buffy hockte sich unbequem auf ihre Hacken und schlang ihre Arme um sich. Schatten bewegten sich vor dem hellen Feuerschein die sie erschauern ließen. Große Schatten. Und plötzlich fragte sie sich, was sie hier wollte. Blind starrte sie auf die sich bewegenden katzenartigen Dämonen, die sie mit einem Sprung zerquetschen konnten. Die ihre harten Zähne in ihren empfindsamen Hals graben würden. Ihre Arme von ihrem Körper hacken und die ihre Freunde vor ihren Augen zerlegen würden. Buffys Herz begann an ihre Rippen zu pochen. Schweiß ran ihre Achseln hinunter, als ihr klar wurde wie alleine und dumm sie war.
Neben ihr raschelte es leise und eine starke Hand legte sich auf ihren Arm. Buffy versuchte ihre beschleunigte Atmung zu kontrollieren und ihre verkrampften Schultern zu entspannen. Ruhiges Atmen, ein, aus, wies sie sich an. Spike ließ einfach seine Hand auf ihrem Arm ruhen und beobachtete das Lager, gab ihr die Momente sich wieder zu sammeln. Nur Buffys Atmung kam weiterhin stoß weise als ihr Körper gegen die Anwesenheit dieser Kreaturen rebellierte. Das zittern wurde stärker, je mehr sie es zu unterdrücken versuchte und ihre Gliedmaßen immer steifer. Ihre Finger waren bereits eiskalt und gefühllos. Der Wind kühlte ihren schweißnassen Körper noch mehr und Buffys Kiefer fing reflexartig an auf und ab zu tanzen. Sie presste ihre Zähne aufeinander um kein verräterisches Geräusch zu machen.
Wieder raschelte es leise neben ihr und sie starrte in ein gelbes Augenpaar. Schrei! Orderte ihr Gehirn. Schrei! Renn um dein Leben. Lauf bis du all das weg ist! Auch wenn es gleichzeitig wusste, dass das nur Spikes Augen waren. Buffy rang heiser nach Luft und zwei starke Arme umfingen sie. Ihre Nase wurde sanft in eine lederne Schulter gedrückt. Ihre Hände krallten sich in ein weiches T-Shirt. Erleichtert atmete die Jägerin aus. Vergrub ihr Gesicht in Spikes Hals, in Spikes Geruch. Schaltete die sie umgebende Welt völlig ab. Spike hielt sie in den Armen, seine Augen und Ohren konnten ihre vorübergehend völlig ersetzten.
Ihr Herz hüpfte immer noch schmerzhaft in ihrer Brust, Steine lagen in ihren Lungen, aber wenigstens ihre Gliedmaßen begannen sich zu entspannen und wie befreit zu zittern. Spike rubbelte ihr den Rücken und Buffy hätte fast erleichtert auf geseufzt. Nach ein paar Minuten und vielen tiefen Atemzügen löste sie sich von dem Vampir und nickte ihm leicht zu. Sie hatte sich wieder unter Kontrolle - halbwegs. Das antwortende nicken sah sie nicht, spürte aber wieder Spikes Hand in ihrer. Sie hatten keine Ahnung in welchem Zelt Kennedy gefangen gehalten wurde, aber es schien als hätte Spike einen recht guten Eindruck von dem Lager bekommen während Buffy in Panik verfallen war. Hand in Hand schlichen sie sich näher an den Feuerschein und die Zelte heran. Buffy konnte nun den Umriss von Spikes Hand erkennen, als er auf ein großes, flaches Zelt in der Mitte des Lagers zeigte.
Buffy hob eine skeptische Augenbraue.
Spike machte ein leises Schnüffelgeräusch.
Oh. Sie versprach sich Spike später mit seiner Hundenase aufzuziehen. Der Gedanke an ein Später munterte sie auf – ein bisschen. Mit Gliedmaßen die sich immer noch wie zitternder Wackelpudding anfühlten schlichen sie bis fast an den Rand der Lichtung. Buffy fischte mit klammen Fingern das kleine Päckchen mit den Hölzchen aus ihrer Jackentasche, holte tief Luft, und riss den Kopf des Stäbchens über den Rand der Schachtel. Es zischte leise und die Luft um den Kopf des Stäbchens herum begann zu wabbern und Buffys Hand zu verschwinden. Sie presste das Stäbchen näher an ihren Körper der durchscheinend wurde als bestünde er aus heißer Luft. Nur ihre Schuhspitzen konnte sie immer noch sehen. Vermutlich war auch ihr Rücken nicht völlig unsichtbar. Buffy atmete noch einmal tief ein, nahm sich zusammen und sauste lautlos in die helle Lichtung hinein. Vor Adrenalin zitternd duckte sie sich an die Rückseite des grauen Zeltes und begann mit einem scharfen Messer die schwere Stoffplane auf zuschneiden. Das filzige Material gab widerwillig nach und sie zwängte sich durch den kleinen Schlitz hinein. Dunkelheit und der Geruch von nassem Pelz empfing sie. Kohlen glühten in einem Zirkel aus Steinen. Die Jägerin blinzelte und löschte das Instagic-Hölzchen um sich nicht die Finger zu verbrennen. Wo war Kennedy?
„Kennedy…?“ flüsterte sie atemlos und wartete. Vier tiefe Atemzüge später versuchte sie es erneut: „Kennedy…?“
Ein Geräusch wie von einer kleinen Katze lies Buffy zusammenfahren. Ihre Augen gewöhnten sich langsam an die magere Beleuchtung und sie erkannte zwei Reihen aus Laken-Nestern am Boden in und auf denen sich riesige Fenatori eingerollt hatten. Himmel, sie war im falschen Zelt! Spike hatte sich geirrt!
Etwas streifte sie am Bein und Buffy erstickte gerade noch einen Schreckens laut als sich plötzlich eine Hand um ihren Knöchel schloss. Fest.
„Hab ich dich, Jägerin.“ Und Buffy wusste sie würde sterben. Wie ein Kaninchen vor einer Schlange erstarrte sie, das Blut in ihren Ohren rauschte.
„Jägerin?“ Die Stimme des Fenatoris war fragend. Und plötzlich wusste Buffy, dass er nicht sie meinte, sondern sie verwechselt hatte. Mit Todesangst stieß Buffy ihren Fuß nach oben und traf den Fenatori am Kinn. Sie hörte seinen Kiefer schnappen, spürte seine Hand weg knicken, wie er zu Boden ging, auf dem Bauch liegen blieb. Buffys Gedanken rasten: sie musste flüchten, musste Kennedy finden, war entdeckt, wusste nicht ob sie vor oder zurück sollte, als sie plötzlich zu Boden gerissen wurde. Mit einem erstickten Angstlaut landete sie auf dem Rücken und eine leichte Gestalt auf ihr die sie in den Boden drückte.
„Buffy...“ wimmerte das Gewicht.
Panisch tatschte die Jägerin den warmen Rücken unter ihren Händen ab:
„Kennedy?“
Das Gewicht auf ihr wimmerte erneut, hielt sich fester an und Buffy seufzte in ungläubiger Erleichterung auf. Sie schob Kennedy, deren zerzauste Umrisse sie nur schemenhaft wahrnehmen konnte auf die Füße. Die Jägerin schwankte bedenklich als Buffy zwei weitere Instagic- Stäbchen anriss und sie eiligst durch den Schlitz nach draußen schob. Schwer atmend packte sie Kennedy und huschte mit ihre über die Lichtung zurück in den nächsten Busch. Schwindelig vor Erleichterung registrierte sie, dass das Lager ruhig blieb. Spike war sofort an ihrer Seite und hob Kennedy auf seinen Rücken.
Dann packte Spike wieder ihre Hand und hastete rasch zwischen die Stämme und in die Dunkelheit zurück. Buffy musste aufpassen nicht über Steinen und Wurzeln zu stolpern als Spike das Tempo verdoppelte.
Sekunden später schallte es laut aus dem Lager: „Alarm! Alarm!“ und die Option des „leisen zurück schleichens“ war Geschichte. Die Fenatori im Lager heulten und rings aus dem Wald ertönten grimmige Antworten die den Wald füllten. Die Luft stach kalt in ihren Lungen als Buffy verängstigt versuchte über ihre Schulter zu sehen um ihre Verfolger zu sehen, stolperte und fiel. Ihre Hände landeten im eisigen Matsch. Jeden Moment musste sich nun eine Fenatori auf sie stürzen. Wie ein kleiner Nager erstarrte die Jägerin und wartete auf den Sprung der ihr das Genick brechen würde.
„Buffy.“ Spikes Hand landete wieder auf ihrer Schulter, riss sie nach oben und weiter. Die Jägerin rang nach Atem, ihr Kopf schwamm. Was hatte sie da gerade getan? Sie wäre beinahe im Matsch sitzen geblieben bis sie gefunden worden war...der Schock brachte ihr Hirn wieder online. Noch so ein Fehler wäre wirklich tödlich. Sie beeilte sich mit Spike Schritt zu halten – gleich waren sie wieder aus diesem Ungetüm von Wald heraußen. Ohne diese Finsternis war alles viel, viel einfacher.
Doch jetzt hörte sie wirklich Fenatori hinter sich. Das Brechen von Unterholz, lautes Rufen. Buffys Beine schnellten sie vorwärts aus dem Wald, hinaus in das herrliche Mondlicht und auf den ansteigenden Pfad zur Burg. Das Geräusch berstenden Holzes hinter ihr wurde lauter und Buffy wusste plötzlich, dass sie nie schnell genug waren um den Fenatori auf offener Fläche zu entkommen.
„Spike! Bring Kennedy heim.“ sie riss ihre Hand aus seiner. Der Vampir fuhr rebellisch herum: „Buffy...“
„Heute noch Spike!“ Gelbe Augen sahen sie an und Buffy fügte schnell hinzu: „Du kannst mich später abholen.“ Spike zögerte immer noch, dann gab er sich einen sichtlichen Ruck, wirbelte herum und rannte entschlossen den Berg hinauf. Kennedys Kopf auf seiner Schulter kippte leblos hin und her.
„Also, dann sorgen wir mal für ein bisschen Stimmung.“
Buffy zog grimmig ihren Pflock und ihre Leuchtpistole und feuerte. Ein Helikopter wäre jetzt wirklich eine gute Sache. Im weißen Schein des Feuerballs brachen die ersten Fenatori aus dem Wald. Zwei bis drei Köpfe größer als die Jägerin waren sie in der dunklen Nacht gewaltige Erscheinungen. Ihre riesigen gelben Augen fixierten die Jägerin und die Erste sprang. Buffy tanzte rechtzeitig zur Seite.
„Hey, solltet ihr euch nicht vor bösem, bösem Feuerwerk fürchten?“
Offenbar nicht mehr und Buffy hatte auch nicht so schnell mit einer zweiten noch größeren Angreiferin von hinten gerechnet. Plötzlich fühlte sie wie zwei riesige Pranken sich um ihre Taille legten und schon wurde sie hoch gehoben und kraftvoll gegen den nächsten Baum geschleudert. Ihre Finger verloren ihren Pflock der mit verräterischer Lässigkeit aus ihrer Reichweite rollte.
„Uff.“ Dumpfer Schmerz ließ Buffys ganzen Körper brummen. Wenn sie hier lebend herauskam würde sie Giles dazu anstiften jeden einzelnen Baum um die Burg herum massakrieren zu lassen. Dummes Holzzeug. Ihr Rücken schmerzte heiß als sie ihre Füße auf der matschigen Grasnarbe wieder unter sich rollte und auf dem Boden kauernd ihre Feinde beobachtete. Mindestens zwanzig weitere Fenatori waren bereits aus dem Wald hervorgeströmt und hatten sich bereits im Kreis um sie aufgebaut. Knurrten sie drohend an und schlossen mit drohend durch gedrückten Beinen und gesträubtem Haar den Kreis enger um sie.
Buffy saß scheinbar passiv in ihrer Mitte. Konzentriert. Plötzlich schnellte sie auf die Beine, Reservepflock in der Faust und warf sich gegen eine der kleineren Fenatori. Die kreischte erschrocken auf. Buffy brachte einen Fußtritt und einen Stich unter bevor sie aus dem nichts von einer schneidende Pranke getroffen wurde. Messerscharfer Schmerz durchschnitt ihren Bauch und sie taumelte zurück, presste ihre Hände auf die Wunde. Immer der Bauch – kein Wunder dass sie so gut wie unfruchtbar war – keine Gebärmutter goutierte so eine Behandlung für alle Zeiten widerspruchslos. Aufkeimende Wut ließ alle anderen Gefühle in den Hintergrund treten.
„Okay – dem nächsten Kerl der Kinder mit mir will – erklärt soo ihr warum das nicht geht!“
Sie funkelte ihre überlegenen Feinde an die wieder langsam auf sie zu geschlichen kamen. Ihr Herz klopfte, als ihr bewusst wurde, dass es keinen Ausweg gab, als der Kreis sich immer mehr zusammen zog. Plötzlich stoppte eine der vorderen Fenatori und schnüffelte. Und schnüffelte noch mehr. Angewidert wich Buffy zurück. Dann holte eine zweite Fenatori tief Luft, als sich ihre Augen wieder öffnete waren ihre Pupillen geweitet. Auch hinter ihr schnüffelte es. Die Fenatori dort sogen mit offenem Maul die Luft ein. Einer besonders Große, mit geweiteten Pupillen troff sogar der Speichel von den Lefzten. Uh Oh. Gar nicht gut. Buffyblut roch offenbar wie eine Droge. Irgendwer knurrte gierig und leckte sich die Lippen. Yup, Helikopter. Helikopter! Die Fenatori betrachteten sie mit stillem, hingerissenem Hunger und Buffy warf einen verzweifelten Blick auf ihre zerschnittene Jacke unter deren Fetzen noch mehr Blut hervorquoll. Die Fenatori nutzen den Moment und stürzten sich gemeinsam auf sie. Buffy hieb um sich und wurde sofort von schweren Körpern zu Boden gedrückt.
„Zurück!“ befahl eine gebieterische Stimme. Ehe Buffy es sich versah wurde sie wie eine Puppe in die Höhe gehoben und auf ihre Füße gestellt. Vergeblich zog die Jägerin an ihren Armen. Zwei starke Fenatori hielten sie. Eine hell braune, löwenhafte Gestalt schob sich zu der Jägerin durch die Meute. Gehorsam, aber immer noch aufmerksam Buffy beäugend, wichen die anderen Fenatori etwas zurück.
„Schau, Schau...“ baute sich die neue Dämonin jovial vor ihr auf. Aus ihrer Art schloss die Jägerin, dass es sich hier um die Anführerin handeln musste. Plötzlich holte die tief Luft, blickte Buffy vernebelt an und schüttelte sich dann entschlossen den Kopf frei. Sie betrachtete Buffy mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Gier: „Wer hätte, das gedacht? Du...“ sie zog Luft tief in ihre Löwennase: „...bist wirklich alt.“
„Hey!“
Die Feantori streckte ihre Klaue aus und berührte zart Buffys Stirn: „Ein richtiger Preis....“ murmelte sie: „Ich bin Giruza. Und du...?“
„Nicht interessiert.“
Ein tadelnder Ausdruck huschte über Giruzas Gesicht, dann knallte ihre Faust so fest in Buffys Gesicht das es den Kopf der Jägerin fast von den Schultern drehte.
Buffy versuchte die Welt wieder ins Lot zu blinzeln.
„So gerne ich auch weiterhin mit dir plaudern möchte, fürchte ich fehlt uns doch die Dummheit eine so wertvolle Beute lange herumstehen zu lassen. Mabambas, Lingelas bringt sie zwischen die Bäume und zerlegt sie gleich.“
„Was? Nein! Was ist aus der ganzen Szene geworden in der du mir deinen fiesen Plan erklärst der alle anderen fiesen Pläne ever in den Schatten stellen wird?!“
„Giruza, sieh!“ rief eine Fenatori aus der Meute und Buffy musste mit ansehen wie Spike und Kennedy Giruza vor die Füße geworfen wurden. Kennedy rollte bewusstlos zu Boden, der Vampir kämpfte bis eine Fenatori seine Arme fest nach hinten drehte. Vampir und Jägerin tauschten einen verzweifelten Blick.
„Oh! Du hast mir meinen kleinen Vampir mitgebracht.“ Giruza glitt vor Spike und hob sein Kinn: „Sag einmal, willst du nicht zu uns überlaufen?“
Buffy verschluckte sich: „Bitte?! Ich hab mich wohl verhört. Er gehört zu mir!“
„Ach so, er ist dein Gefährte?“ Giruza sah interessiert und gleichzeitig verlegen aus. Bis ihre Augen plötzlich schmal wurden. Sie musterte den Vampir vor sich scharf, der auf einmal den Waldboden sehr interessant fand. Sekunden vergingen in denen eine stille Kommunikation stattgefunden haben musste, denn plötzlich klang Giruzas Stimmer verächtlich: „Oh... du bist so Eine.“ Sie sah dabei Buffy an.
„Wie bitte?“
„Die gute Jägerin...die moralisch überlegene Jägerin...“ spottete Giruza und jeder Respekt der vorhin in der Stimme der Anführerin mit geschwungen hatte, war verschwunden: „... die sich nicht zu schade ist ihren Geruch an diesem Mann zu hinterlassen. Nur warum sehe ich nicht auch dein Zeichen an ihm...sondern nur meins?“
„Ich weiß nicht wovon du sprichst.“
„Er arbeitet für dich, umsorgt dich, schnurrt für dich...“
„Oh Bitte! Vampire können nicht schnurren!“
Giruzas Augen wurden noch kälter und sie wandte Buffy den Rücken zu. Fast sanft erklärte sie Spike: „Du bist einer von uns, warum nicht mit uns leben anstatt mit ihnen? Wir geben dir alles was du willst: ein Heimatdorf, Abenteuer, Blut...Du willst eine Jägerin zur Gefährtin? Wir geben dir Eine.“
Spike starrte Giruza aus weiten himmelblauen Augen an. Und Buffy fauchte nicht – sie machte nur ein sehr böses, zischelndes Geräusch.
„Wir suchen immer nach guter Verstärkung. Und du hast ein Kind entführt...es wäre sicherer bei uns als in der Obhut einer Burg voller Jägerinnen...“ Giruza ließ den Satz bedeutungsvoll zwischen ihnen hängen und Spikes Augen wurden noch größer.: „... du siehst, Spike, ich habe meine Hausaufgaben gemacht und biete dir diesen Platz in meinem Clan nicht aus Leichtsinn an. Wir wissen, dass dein Kind...“
Den Rest musste Buffy nicht mehr hören, da ihre Worte im Dröhnen eines Hubschraubers untergingen. Trotzdem war Spike bei Giruzas Worten wenn möglich noch blasser geworden.
Die Fenatori schenkte dem Hubschrauber der sich rasend schnell auf ihre Position zu bewegte nur eine kurze Kopfbewegung:„Holt ihn vom Himmel.“
„Waaas?!“ Buffy versuchte sich zu wehren als ihre Wärter sie aus dem Lichtkegel des Helikopters zerrten. Die Fenatori begannen sofort ihre Speere und Steine gegen den Hubschrauber zu werfen. Die Maschine die jetzt über ihnen schwebte schwankte bedenklich vorwärts und rückwärts, setze ihren Sinkflug aber ungehindert fort. Buffy triumphierte innerlich bereits, konnte sogar schon Gestalten im Cockpit ausmachen, als die Fenatori plötzlich Enterhaken und Taue in die Kufen des Helikopters warfen.
Die Seile strafften sich. Buffy hörte Spike fluche, folgte den Tauen und sah zu ihrem entsetzten, dass die Dämonen sie in den Bäumen verankert hatten. Der Hubschrauber gab ein wehleidiges Geräusch von sich, und offenbar waren die Seile elastisch, denn so schnell wie er wieder abheben wollte, so schnell wurde er plötzlich wieder Richtung Boden geworfen. Die Fenatori stoben in alle Richtungen und der Hubschrauber krachte auf den Boden. Metall und Glas brachen, die Maschine verstummte abrupt.
Fast ehrfürchtig starrte Buffy auf den gefallenen Koloss und rammte dann schnell ihren spitzen Ellbogen in den Magen ihrer linken Wächterin und riss ihren Arm aus dem Griff der Rechten.
„Spike!“ Auf den Vampir war verlass. Den Moment des Durcheinander nutzend hatte Spike bereits Kennedy auf den Armen und sprintete in Richtung zu Boden gestürzter Maschine. Die Crew hatte bereits die Türe aufgerissen und Vampir Jägerin stürzten in den Hubschrauber.
„Zu! Zu!“ schmettere Buffy und einer der Piloten rammte die Türe wieder ins Schloss. Im Inneren des Helikopters war das Licht groß teils ausgefallen, die Konsolenbeleuchtung tauchte den Innenraum in einen grünlichen Schimmer, aber es war warm. Schwer atmend lehnte Buffy sich an eine Wand. Von außen begann es erst zögerlich zu klopfen – und dann mit immer mehr Nachdruck zu hämmern als die Fenatori den Hubschrauber mit Steinen und Waffen zu bearbeiteten begannen.
Der Copilot hatte nur eine Schnittwunde am Kopf, der Pilot sah blass aber gefasst aus. Vor ihm schnitt eine Fenatori durch das Glas Grimassen und bearbeitete die Scheibe mit einem Stein: „Wir sitzen fest.“ murmelte er nur.
Buffy sagte nichts. Vielmehr holte sie den Erste Hilfe Koffer während Spike Kennedy auf die kleine Bank im Hinteren Teil des Innenraums bettete. Die Piloten schwiegen während Vampir und Jägerin ihre schlimmsten Verletzungen verbanden. Schließlich ließen Spike und Buffy sich auf den Bänken im hinteren Teil nieder, und der Pilot begann entschieden:
„Wir warten auf den zweiten Hubschrauber.“
Spikes Ton war schneidend: „Und dann was? Den Vogel schießen sie auch vom Himmel?“
„Was schlägst du vor, dass wir da raus gehen und kämpfen? Wir sind Menschen, Vampir!“ Der Copilot nickte.
„Und du willst dich hier drinnen verkriechen!“
„Ich habe eine bessere Idee.“ verkündete Buffy ruhig: „Wie lange werdet ihr brauchen um diesen Heli in die Luft zu sprengen?“
Der Mund des Co-Piloten klappte auf. Der Pilot sagte: „...!“
Spike sah aus wie ein verliebter Kater: „Du bist genial, Liebes.“
Buffy konnte ihr Gesicht nicht davon abhalten zu erröten. Und dann tönten endlich die Proteste der Piloten:
„Das ist verrückt!“
„Selbst wenn – wir kommen hier nie schnell genug weg!“
„Das ist verrückt!“
„Wie stellt ihr euch das vor! Das ist nicht so einfach!“
„Verrückt!“
„Dafür bräuchten wir vermutlich viel zu lange! Bis dahin sind wir sicher aufgefressen!“
„Dann würde ich vorschlagen ihr fangt an.“ Die Piloten sahen sie rebellisch an. Buffy hob ihre Brauen und verschränkte ihre Arme. Eine subtile Erinnerung, dass die kleine blonde Frau nicht nur ihr Brötchengeber war sondern auch viel stärker als die beiden Männer zusammen. Verwünschungen ausstoßend hievten sich der Pilot und sein Kollege aus ihren Sitzen und verschwanden in den Seitenteil des Helikopters. Ihr wildes diskutieren mischte sich bald mit den dumpfen Schlägen die den Helikopter von außen erschütterten.
Buffy hockte sich neben Kennedy und streichelte das Haar der kaum bei Bewusstsein seienden Frau. Spike durchstöberte den Helikopter und hielt ihr schließlich eine geladene Pistole unter die Nase. Buffy lächelte schwach: „Ich hab immer noch keine Ahnung was ich mit diesen Dingern anstellen soll.“
„Sind auch nicht wirklich effektiv. Aber Dick und Doof dort sollten sie auf jeden Fall mitnehmen.“
Buffy nickte. In dem Moment unterbrach der Pilot sie mit eingeschnappter Stimme:
„Wir haben kein Feuer.“ Er verschränkte die Arme und hob sein Kinn schadenfroh an: „Kein Feuer. Kein Rumms.“
Spike zuckte mit den Schultern und warf ihm sein Feuerzeug zu. Der Pilot fing es ungeschickt und funkelte Spike an.
„Sonst noch was?“ Spike lächelte und zeigte Zahn. Der Pilot grummelte und kehrte zu seinem Kollegen zurück der mittlerweile bis zu den Ellbogen in den Eingeweiden des Hubschraubers steckte. Buffy schloss erschöpft die Augen und lehnte ihren Kopf an die Wand.
Wenig später informierte der Pilot sie: „Wir sind soweit.“
Der aufmüpfige Ausdruck der beiden Piloten war völlig verschwunden und hatte nackter Angst platz gemacht. Buffy streckte sich und begann in der Waffenkiste im hinteren Bereich zu wühlen.
„Ich finde wirklich wir sollten das wirklich, wirklich nicht tun.“ murmelte der Co-Pilot.
„Ach es gibt schlimmere Dinge als den Tod...“ murmelte Buffy und schielte ein langes Schwert entlang. Die plötzliche Stille ließ sie verwirrt aufsehen.
„Äh. Ich meine...ihr bekommt daheim eine Gehaltserhöhung?“
Etwas Leben kehrte in die bleichen Gesichter der Piloten zurück und Buffy klopfte sich mental auf die Schulter. Munter fuhr sie fort:
„Also ihr sorgt für den Bumm. Spike geht an der Spitze, dann ihr dann ich.“
Buffy hockte sich neben Kennedy und streichelte die schmutzige Wange der jungen Frau:
„Mach dir keine Sorgen – wir sprengen nur schnell den Heli und dann sind wir schon auf dem Weg heim.“
Kennedy starrte sie aus glasigen Augen an, als debattierte sie mit sich selbst ob Buffy real war oder nicht. Die Jägerin seufzte, entschuldigte sich bei Kennedy und hob die vor Schmerzen wimmernde Frau wie einen Rucksack auf ihre Schultern.
„Buffy!“ rief Spike. Die Piloten stürzten schon aus der Ecke an der sie gearbeitet hatten in Richtung Ausgang. In dem bearbeiteten Winkel tanzte bereits orangener Feuerschein. Spike riss die Türe auf und sprang nach draußen in die Finsternis. Die Piloten dicht auf seinen Fersen, begannen blind in die Dunkelheit zu schießen. Buffy flitze ihnen hinterher. Die Luft war kalt und die Fenatori stoben erschrocken auf die Seite. Die Gruppe gewann einige Meter Vorsprung bis sie sich wieder fassten und wie ein Rudel hungriger Wölfe hinter ihnen her hetzten.
Buffys Beine hievten sie und Kennedy den steilen Hügel nach oben und sie hoffte auf die Explosion die ihnen wertvolle Minuten schenken würde. Sie konnte bereits die erste Hand spüren die sich nach ihrem Haar, ihrer Schulter ausstreckte als es endlich RUMMSTE. Der Knall war ohrenbetäubend, Metall schoss durch die Luft, die Erde erbebte und die Fenatori heulten erschrocken auf, einige rollten sogar den Hügel wieder hinunter. Der Lichtblitz war so schnell verschwunden wie er aufgetaucht war. Die verwirrten und verwundeten Schrei der Fenatori tönten durch die Nacht.
„Tempo, Tempo!“ keuchte Buffy und die Piloten vor ihr verdoppelten ihre Anstrengung. Buffys eigener Atmen wurde immer schwerer, als sie den steilen Berg hinauf hasteten, Kennedys totes Gewicht auf dem Rücken. Sie waren schon fast am Ziel als die Meute hinter ihnen sich wieder sammelte und erneut aufschoss. Die Piloten vor Buffy hatten bereits erheblich an Tempo verloren und krabbelten nur mehr keuchend den Hang hinauf. Buffy selbst hatte keine Hände frei sie an zuschieben. Wieder hörte sie den schweren, schnellen Fußfall der ersten Dämonen hinter sich.
Eine Klaue streckte sich wieder nach ihrer Schulter auf, als die Fenatori plötzlich auf brüllte. Buffy hatte gerade noch gesehen wie ein blauer Schatten über ihren Kopf gesprungen war. Hinter sich hörte sie erschrockenes Fauchen und Brüllen. Illyria hatte sich offenbar mitten in die Meute geworfen. Von den Wächtern abgeschossene Pfeile zischten an Buffy vorbei und trafen die ersten ihrer Verfolger. Mit zitternden Beinen überquerte Buffy noch den Vorplatz der Burg, stolperte über die Schwelle.
„Blue!“ bellte Spike.
Man konnte noch einige Schläge und Schreie hören dann sprang die blaue Frau über die Schwelle. Zwei blasse Juniorjägerinnen warfen die schweren Flügeltüren hinter ihr ins Schloss. Illyria war zwar ein bisschen blauer um die Konturen aber Buffy hatte noch nie so einen befriedigten Ausdruck in ihrem Gesicht gesehen wir jetzt. Und, ehrlich, wie unfair war das, wo Buffy sich doch fast angemacht hatte vor Angst? Schwer atmend sank Buffy auf ihre Knie. Hilfreiche Hände griffen nach Kennedy, deren Hände Buffy immer noch fest mit ihren um krallte. Besorgt drehte sie sich nach Kennedy um, die langsam hinter ihr zu Boden gelassen wurde. Der Kopf der brünetten Jägerin hing leblos nach hinten und ihre offenen, braunen Augen waren tot.
~*~
„Wir seilen uns über die Mauer ab während Illyria sie ablenkt. Du wirst sehen, wir bringen sie dir zurück.“
Willow nickte nur hastig und biss sich auf die Lippen.
„Zumindest werden wir das, wenn Spike sich von seinem blauen Schatten losreißen kann.“
fuhr Buffy fort und warf Spike einen schmutzigen Blick zu. Der Vampir konferierte ein paar Schritte entfernt in leisen Tönen mit Illyria. Was gab es denn jetzt noch Wichtiges zu besprechen? Und vor allen so nahe bei einander stehend, Buffys Brauen runzelten sich.
Willow nickte wieder nur nervös.
„Buffy, bist du sicher, dass dies eine weise Idee ist?“
„Weise, nö. Aber, Giles, Kennedy hat einfach keine andere Chance.“
Ihr Wächter schnaufte unglücklich: „Also, du weißt wo das Lager ist?“
„Sie haben es mir nur fünfmal erklärt.“
„Gut, gut…“
„Viel Glück.“ Dawn umarmte ihre Schwester. „Wo ist übrigens Faith ab geblieben?“ Dawn sah sich in der großen Eingangshalle um. Normalerweise würde die brünette Jägerin sich diese Aufregung nicht entgehen lassen.
„Ihre Hebamme hat sie dazu bewegt, sich heute zu schonen und im Bett zu bleiben. Gott schütze diese Frau.“ Giles seufzte.
Spike löste sich endlich von Illyria und trat zur Gruppe zurück: „Wir sind fertig, Buffy.“
Einen Wimpern schlag später stand jemand anderer an Illyrias Platz.
„Fred!“ Willows Augen leuchteten das erste Mal seit Tagen auf als sie der schlanken Gestalt in einem leichten Sommerkleid gewahr wurde. Sie machte Anstalten die junge Frau zu umarmen, als die einen schnellen Schritt nach hinten aus Willows Reichweite machte. Sie musterte Willow kühl und legte ihren Kopf reptilienartig auf die Seite: „Fred ist tot. Ich, Illyria Gott der Götter, Herrscherin über die Zeit, Welten und Dimensionen, purster aller Dämonen bewohne nun diesen Körper. Ich habe mir genommen was mit zusteht, Sterbliche.“
Sämtliche Farbe wich aus Willows Gesicht. Statt Freds Wärme und Witz funkelte sie nur eisige Kälte aus dunkelbraunen Tiefen an. Die Energie die Illyria jetzt verströmte war so kalt, mächtig und gefühllos wie die eines Gletschers. Willow erschauerte.
„Buffy…?“
Die Jägerin zuckte leicht hin mit den Schultern: „Ja, sie hat den Menschen dem dieser Körper gehört gestohlen. So wie…es Dämonen halt tun. Zack - Bumm, Danke für den Körper, Madam.“
„Oh.“ Willow sah aus als wäre sie den Tränen nahe. Dawn legte der Hexe die Hand auf den Arm: „Buffy... sehr feinfühlig!“
„Hey, zumindest hab ich nicht gesagt, dass sie Fred langsam umgebracht hat wie ein Virus der sie von Innen aufgelöst hat.“
Willow schloss die Augen. Ihre schwarzen Wimpern kontrastierten beunruhigend mit ihrer weißen Haut.
„Buffy!“ zischte Dawn und nur wenn sie noch ein ‚nicht in diesem Ton junge Dame!’ angehängt hätte, wäre sie Joyce noch ähnlicher gewesen.
„Tschuldigung.“
„Ist schon, okay.“ Versicherte die ewig gutmütige Willow. „Ich hätte, das wissen müssen…mein Fehler weil ich einfach angenommen habe....“
Illyria beobachtete Willows blasse geschlossene Lider mit Freds braunen, kalt glänzenden Augen:
„Müssen wir noch mehr Zeit verschwenden?“
„Nein, wir sind alle fertig.“
„Gut.“ Anmutig wandte Illyria sich ab und stieß die großen Eingangstore auf. Mit elfenhaft sicheren Bewegungen marschierte sie hinaus in die kühle Nacht.
„Cool…wie Kristanna Loken…“ Andrew war ganz großäugige Bewunderung. Buffy schnüffelte abfällig,
Die schlanke, junge Frau zog sofort die Aufmerksamkeit der Fenatori auf sich. Drei riesige Schatten lösten sich bei ihrem Erscheinen aus dem Gebüsch. Buffy verstand Illyrias Worte zwar nicht aber der kühle, arrogante Ton war schwer misszudeuten. Genau so wenig wie Spikes sehnsüchtiger Blick hinaus in das Chaos, das Illyria sicher gleich anrichten würde.
„Gehen wir.“ befahl sie.
Der Vampir riss sich von dem Anblick los und gemeinsam erklommen sie schnell den Weg zu den Zinnen.
~*~
Das Seil an dem Buffys Leben hing surrte und streckte sich leicht zwischen ihren Fingern. Spikes Tau hing ein paar Meter neben ihr an der steilen Felswand entlang und der Vampir ein paar Meter darunter, kaum sichtbar in der Dunkelheit. Der Gurt um ihre Hüften gab ein reißendes Geräusch von sich. Buffy wusste, dass das nur die zusätzlichen Klettverschlüsse waren die sie, um ihre zu schlanke Taille nicht richtig hatte schließen können. Und sie dachte sicher nicht daran, dass das dieselbe Wand war von der Irmgard sich zu Tode gestürzt hatte. Unten nur mehr ein matschiger Fleck gewesen war. Nein, keine Sekunde. Sie atmete auf als ihre Füße einige Minuten später wieder festen Erdboden küssten. Spike klinkte seinen Karabiner bereits aus dem Gurt und das Seil verschwand wie von Geisterhand nach oben, Buffys Seil folgte: jetzt waren sie auf sich gestellt. In die Burg würden sie, hoffentlich zu Dritt über den Haupteingang kommen. Dort wo Illyria für Unruhe sorgte, sich aber nicht aus der Schussweite der Wächter auf den Zinnen entfernen würde.
Nur Spike würde Buffy begleiten. Die Jägerin fingerte in ihrer Tasche nach der Leuchtpistole und der kleinen Streichholzpackung um sich zu vergewissern, dass sie noch alles bei sich hatte. Die Instagic-Hölzchen in dem Schächtelchen waren das magische Äquivalent eines Streichholzes. Einmal angerissen machten sie den Träger unsichtbar. Der Nachteil: Sie brannten nicht nur so schnell aus wie ein Streichholz sondern machten auch nur soviel des Trägers unsichtbar wie der Lichtschein eines Streichholzes erreicht hätte. Unaktiviert war in ihnen aber genauso wenig Magie zu entdecken wie Feuer in einem unangezündetem Streichholz und kein Magier würde sie ihretwegen aufspüren können. Die Leuchtpistole war für den Notfall um dem Hubschrauber ihre Position anzuzeigen. Alles in allem war der Plan halsbrecherisch einfach: rein, mit Kennedy raus, und dann ums Leben rennen bis die Burgtore wieder hinter ihnen zuknallten. Der letzte Teil war Kür und nicht Pflicht – gemütliches, unentdecktes zurück schleichen war nach Buffys Ansicht eindeutig auch akzeptabel.
Geduckt glitten Vampir und Jägerin leise über den steil abfallenden Untergrund bis sie die Ebene und den Waldrand erreichten. Die Nacht war kühl und der Mond gab gerade genug Licht sodass Buffy bisher nicht gestolpert war. Vor den ersten Bäumen ließ Spike sein Gesicht mühelos in seine Dämonform knacksen. Buffy ergriff seine ausgestreckte Hand und gemeinsam tauchten sie in die Schwärze zwischen den Stämmen ein. Der helle Fleck von dem sie gekommen waren verschwand schnell zwischen den Bäumen und ließ Buffy in Finsternis zurück. Die Jägerin schluckte und konzentrierte sich auf Spikes solide Finger und den gelegentlichen Schimmer seiner gelben Augen. Die hohen Bäume rauschten unheimlich über ihr während sie sich Spikes Bewegungen anpasste der sie sorgfältig über den unebenen Boden führte. Sie durfte nur nicht an die großen, fleischfressenden Dämonen denken die sie zu einem Buffyburger verarbeiten wollten, was einfacher war wenn Spike ihre Hand hielt, also ob ihr nie etwas passieren könnte.
Nach einer scheinbaren Ewigkeit die sie tief in den schwarzen Wald geführt haben musste verlangsamte der Vampir sein Tempo und drückte warnend ihre Finger. Buffy drückte zurück: sie waren in unmittelbarer Nähe des Lagers. Sie hörte wie Spike tief einatmete, dann zog es wieder leicht an ihrem Arm und er wandte sich nach rechts. Sie beschrieben einen großzügigen Bogen um sich wie vereinbart gegen den Wind an das Lager anzupirschen.
Das erste was Buffy sah war ein Feuerschein der weit durch das Unterholz leuchtete. Der kalte Wind biss durch ihre Kleidung als sie sich in guter Entfernung vom Fenatori-Lager entfernt hinter einem Tannenbaum verbargen. Der Boden war kalt und feucht und Buffy hockte sich unbequem auf ihre Hacken und schlang ihre Arme um sich. Schatten bewegten sich vor dem hellen Feuerschein die sie erschauern ließen. Große Schatten. Und plötzlich fragte sie sich, was sie hier wollte. Blind starrte sie auf die sich bewegenden katzenartigen Dämonen, die sie mit einem Sprung zerquetschen konnten. Die ihre harten Zähne in ihren empfindsamen Hals graben würden. Ihre Arme von ihrem Körper hacken und die ihre Freunde vor ihren Augen zerlegen würden. Buffys Herz begann an ihre Rippen zu pochen. Schweiß ran ihre Achseln hinunter, als ihr klar wurde wie alleine und dumm sie war.
Neben ihr raschelte es leise und eine starke Hand legte sich auf ihren Arm. Buffy versuchte ihre beschleunigte Atmung zu kontrollieren und ihre verkrampften Schultern zu entspannen. Ruhiges Atmen, ein, aus, wies sie sich an. Spike ließ einfach seine Hand auf ihrem Arm ruhen und beobachtete das Lager, gab ihr die Momente sich wieder zu sammeln. Nur Buffys Atmung kam weiterhin stoß weise als ihr Körper gegen die Anwesenheit dieser Kreaturen rebellierte. Das zittern wurde stärker, je mehr sie es zu unterdrücken versuchte und ihre Gliedmaßen immer steifer. Ihre Finger waren bereits eiskalt und gefühllos. Der Wind kühlte ihren schweißnassen Körper noch mehr und Buffys Kiefer fing reflexartig an auf und ab zu tanzen. Sie presste ihre Zähne aufeinander um kein verräterisches Geräusch zu machen.
Wieder raschelte es leise neben ihr und sie starrte in ein gelbes Augenpaar. Schrei! Orderte ihr Gehirn. Schrei! Renn um dein Leben. Lauf bis du all das weg ist! Auch wenn es gleichzeitig wusste, dass das nur Spikes Augen waren. Buffy rang heiser nach Luft und zwei starke Arme umfingen sie. Ihre Nase wurde sanft in eine lederne Schulter gedrückt. Ihre Hände krallten sich in ein weiches T-Shirt. Erleichtert atmete die Jägerin aus. Vergrub ihr Gesicht in Spikes Hals, in Spikes Geruch. Schaltete die sie umgebende Welt völlig ab. Spike hielt sie in den Armen, seine Augen und Ohren konnten ihre vorübergehend völlig ersetzten.
Ihr Herz hüpfte immer noch schmerzhaft in ihrer Brust, Steine lagen in ihren Lungen, aber wenigstens ihre Gliedmaßen begannen sich zu entspannen und wie befreit zu zittern. Spike rubbelte ihr den Rücken und Buffy hätte fast erleichtert auf geseufzt. Nach ein paar Minuten und vielen tiefen Atemzügen löste sie sich von dem Vampir und nickte ihm leicht zu. Sie hatte sich wieder unter Kontrolle - halbwegs. Das antwortende nicken sah sie nicht, spürte aber wieder Spikes Hand in ihrer. Sie hatten keine Ahnung in welchem Zelt Kennedy gefangen gehalten wurde, aber es schien als hätte Spike einen recht guten Eindruck von dem Lager bekommen während Buffy in Panik verfallen war. Hand in Hand schlichen sie sich näher an den Feuerschein und die Zelte heran. Buffy konnte nun den Umriss von Spikes Hand erkennen, als er auf ein großes, flaches Zelt in der Mitte des Lagers zeigte.
Buffy hob eine skeptische Augenbraue.
Spike machte ein leises Schnüffelgeräusch.
Oh. Sie versprach sich Spike später mit seiner Hundenase aufzuziehen. Der Gedanke an ein Später munterte sie auf – ein bisschen. Mit Gliedmaßen die sich immer noch wie zitternder Wackelpudding anfühlten schlichen sie bis fast an den Rand der Lichtung. Buffy fischte mit klammen Fingern das kleine Päckchen mit den Hölzchen aus ihrer Jackentasche, holte tief Luft, und riss den Kopf des Stäbchens über den Rand der Schachtel. Es zischte leise und die Luft um den Kopf des Stäbchens herum begann zu wabbern und Buffys Hand zu verschwinden. Sie presste das Stäbchen näher an ihren Körper der durchscheinend wurde als bestünde er aus heißer Luft. Nur ihre Schuhspitzen konnte sie immer noch sehen. Vermutlich war auch ihr Rücken nicht völlig unsichtbar. Buffy atmete noch einmal tief ein, nahm sich zusammen und sauste lautlos in die helle Lichtung hinein. Vor Adrenalin zitternd duckte sie sich an die Rückseite des grauen Zeltes und begann mit einem scharfen Messer die schwere Stoffplane auf zuschneiden. Das filzige Material gab widerwillig nach und sie zwängte sich durch den kleinen Schlitz hinein. Dunkelheit und der Geruch von nassem Pelz empfing sie. Kohlen glühten in einem Zirkel aus Steinen. Die Jägerin blinzelte und löschte das Instagic-Hölzchen um sich nicht die Finger zu verbrennen. Wo war Kennedy?
„Kennedy…?“ flüsterte sie atemlos und wartete. Vier tiefe Atemzüge später versuchte sie es erneut: „Kennedy…?“
Ein Geräusch wie von einer kleinen Katze lies Buffy zusammenfahren. Ihre Augen gewöhnten sich langsam an die magere Beleuchtung und sie erkannte zwei Reihen aus Laken-Nestern am Boden in und auf denen sich riesige Fenatori eingerollt hatten. Himmel, sie war im falschen Zelt! Spike hatte sich geirrt!
Etwas streifte sie am Bein und Buffy erstickte gerade noch einen Schreckens laut als sich plötzlich eine Hand um ihren Knöchel schloss. Fest.
„Hab ich dich, Jägerin.“ Und Buffy wusste sie würde sterben. Wie ein Kaninchen vor einer Schlange erstarrte sie, das Blut in ihren Ohren rauschte.
„Jägerin?“ Die Stimme des Fenatoris war fragend. Und plötzlich wusste Buffy, dass er nicht sie meinte, sondern sie verwechselt hatte. Mit Todesangst stieß Buffy ihren Fuß nach oben und traf den Fenatori am Kinn. Sie hörte seinen Kiefer schnappen, spürte seine Hand weg knicken, wie er zu Boden ging, auf dem Bauch liegen blieb. Buffys Gedanken rasten: sie musste flüchten, musste Kennedy finden, war entdeckt, wusste nicht ob sie vor oder zurück sollte, als sie plötzlich zu Boden gerissen wurde. Mit einem erstickten Angstlaut landete sie auf dem Rücken und eine leichte Gestalt auf ihr die sie in den Boden drückte.
„Buffy...“ wimmerte das Gewicht.
Panisch tatschte die Jägerin den warmen Rücken unter ihren Händen ab:
„Kennedy?“
Das Gewicht auf ihr wimmerte erneut, hielt sich fester an und Buffy seufzte in ungläubiger Erleichterung auf. Sie schob Kennedy, deren zerzauste Umrisse sie nur schemenhaft wahrnehmen konnte auf die Füße. Die Jägerin schwankte bedenklich als Buffy zwei weitere Instagic- Stäbchen anriss und sie eiligst durch den Schlitz nach draußen schob. Schwer atmend packte sie Kennedy und huschte mit ihre über die Lichtung zurück in den nächsten Busch. Schwindelig vor Erleichterung registrierte sie, dass das Lager ruhig blieb. Spike war sofort an ihrer Seite und hob Kennedy auf seinen Rücken.
Dann packte Spike wieder ihre Hand und hastete rasch zwischen die Stämme und in die Dunkelheit zurück. Buffy musste aufpassen nicht über Steinen und Wurzeln zu stolpern als Spike das Tempo verdoppelte.
Sekunden später schallte es laut aus dem Lager: „Alarm! Alarm!“ und die Option des „leisen zurück schleichens“ war Geschichte. Die Fenatori im Lager heulten und rings aus dem Wald ertönten grimmige Antworten die den Wald füllten. Die Luft stach kalt in ihren Lungen als Buffy verängstigt versuchte über ihre Schulter zu sehen um ihre Verfolger zu sehen, stolperte und fiel. Ihre Hände landeten im eisigen Matsch. Jeden Moment musste sich nun eine Fenatori auf sie stürzen. Wie ein kleiner Nager erstarrte die Jägerin und wartete auf den Sprung der ihr das Genick brechen würde.
„Buffy.“ Spikes Hand landete wieder auf ihrer Schulter, riss sie nach oben und weiter. Die Jägerin rang nach Atem, ihr Kopf schwamm. Was hatte sie da gerade getan? Sie wäre beinahe im Matsch sitzen geblieben bis sie gefunden worden war...der Schock brachte ihr Hirn wieder online. Noch so ein Fehler wäre wirklich tödlich. Sie beeilte sich mit Spike Schritt zu halten – gleich waren sie wieder aus diesem Ungetüm von Wald heraußen. Ohne diese Finsternis war alles viel, viel einfacher.
Doch jetzt hörte sie wirklich Fenatori hinter sich. Das Brechen von Unterholz, lautes Rufen. Buffys Beine schnellten sie vorwärts aus dem Wald, hinaus in das herrliche Mondlicht und auf den ansteigenden Pfad zur Burg. Das Geräusch berstenden Holzes hinter ihr wurde lauter und Buffy wusste plötzlich, dass sie nie schnell genug waren um den Fenatori auf offener Fläche zu entkommen.
„Spike! Bring Kennedy heim.“ sie riss ihre Hand aus seiner. Der Vampir fuhr rebellisch herum: „Buffy...“
„Heute noch Spike!“ Gelbe Augen sahen sie an und Buffy fügte schnell hinzu: „Du kannst mich später abholen.“ Spike zögerte immer noch, dann gab er sich einen sichtlichen Ruck, wirbelte herum und rannte entschlossen den Berg hinauf. Kennedys Kopf auf seiner Schulter kippte leblos hin und her.
„Also, dann sorgen wir mal für ein bisschen Stimmung.“
Buffy zog grimmig ihren Pflock und ihre Leuchtpistole und feuerte. Ein Helikopter wäre jetzt wirklich eine gute Sache. Im weißen Schein des Feuerballs brachen die ersten Fenatori aus dem Wald. Zwei bis drei Köpfe größer als die Jägerin waren sie in der dunklen Nacht gewaltige Erscheinungen. Ihre riesigen gelben Augen fixierten die Jägerin und die Erste sprang. Buffy tanzte rechtzeitig zur Seite.
„Hey, solltet ihr euch nicht vor bösem, bösem Feuerwerk fürchten?“
Offenbar nicht mehr und Buffy hatte auch nicht so schnell mit einer zweiten noch größeren Angreiferin von hinten gerechnet. Plötzlich fühlte sie wie zwei riesige Pranken sich um ihre Taille legten und schon wurde sie hoch gehoben und kraftvoll gegen den nächsten Baum geschleudert. Ihre Finger verloren ihren Pflock der mit verräterischer Lässigkeit aus ihrer Reichweite rollte.
„Uff.“ Dumpfer Schmerz ließ Buffys ganzen Körper brummen. Wenn sie hier lebend herauskam würde sie Giles dazu anstiften jeden einzelnen Baum um die Burg herum massakrieren zu lassen. Dummes Holzzeug. Ihr Rücken schmerzte heiß als sie ihre Füße auf der matschigen Grasnarbe wieder unter sich rollte und auf dem Boden kauernd ihre Feinde beobachtete. Mindestens zwanzig weitere Fenatori waren bereits aus dem Wald hervorgeströmt und hatten sich bereits im Kreis um sie aufgebaut. Knurrten sie drohend an und schlossen mit drohend durch gedrückten Beinen und gesträubtem Haar den Kreis enger um sie.
Buffy saß scheinbar passiv in ihrer Mitte. Konzentriert. Plötzlich schnellte sie auf die Beine, Reservepflock in der Faust und warf sich gegen eine der kleineren Fenatori. Die kreischte erschrocken auf. Buffy brachte einen Fußtritt und einen Stich unter bevor sie aus dem nichts von einer schneidende Pranke getroffen wurde. Messerscharfer Schmerz durchschnitt ihren Bauch und sie taumelte zurück, presste ihre Hände auf die Wunde. Immer der Bauch – kein Wunder dass sie so gut wie unfruchtbar war – keine Gebärmutter goutierte so eine Behandlung für alle Zeiten widerspruchslos. Aufkeimende Wut ließ alle anderen Gefühle in den Hintergrund treten.
„Okay – dem nächsten Kerl der Kinder mit mir will – erklärt soo ihr warum das nicht geht!“
Sie funkelte ihre überlegenen Feinde an die wieder langsam auf sie zu geschlichen kamen. Ihr Herz klopfte, als ihr bewusst wurde, dass es keinen Ausweg gab, als der Kreis sich immer mehr zusammen zog. Plötzlich stoppte eine der vorderen Fenatori und schnüffelte. Und schnüffelte noch mehr. Angewidert wich Buffy zurück. Dann holte eine zweite Fenatori tief Luft, als sich ihre Augen wieder öffnete waren ihre Pupillen geweitet. Auch hinter ihr schnüffelte es. Die Fenatori dort sogen mit offenem Maul die Luft ein. Einer besonders Große, mit geweiteten Pupillen troff sogar der Speichel von den Lefzten. Uh Oh. Gar nicht gut. Buffyblut roch offenbar wie eine Droge. Irgendwer knurrte gierig und leckte sich die Lippen. Yup, Helikopter. Helikopter! Die Fenatori betrachteten sie mit stillem, hingerissenem Hunger und Buffy warf einen verzweifelten Blick auf ihre zerschnittene Jacke unter deren Fetzen noch mehr Blut hervorquoll. Die Fenatori nutzen den Moment und stürzten sich gemeinsam auf sie. Buffy hieb um sich und wurde sofort von schweren Körpern zu Boden gedrückt.
„Zurück!“ befahl eine gebieterische Stimme. Ehe Buffy es sich versah wurde sie wie eine Puppe in die Höhe gehoben und auf ihre Füße gestellt. Vergeblich zog die Jägerin an ihren Armen. Zwei starke Fenatori hielten sie. Eine hell braune, löwenhafte Gestalt schob sich zu der Jägerin durch die Meute. Gehorsam, aber immer noch aufmerksam Buffy beäugend, wichen die anderen Fenatori etwas zurück.
„Schau, Schau...“ baute sich die neue Dämonin jovial vor ihr auf. Aus ihrer Art schloss die Jägerin, dass es sich hier um die Anführerin handeln musste. Plötzlich holte die tief Luft, blickte Buffy vernebelt an und schüttelte sich dann entschlossen den Kopf frei. Sie betrachtete Buffy mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Gier: „Wer hätte, das gedacht? Du...“ sie zog Luft tief in ihre Löwennase: „...bist wirklich alt.“
„Hey!“
Die Feantori streckte ihre Klaue aus und berührte zart Buffys Stirn: „Ein richtiger Preis....“ murmelte sie: „Ich bin Giruza. Und du...?“
„Nicht interessiert.“
Ein tadelnder Ausdruck huschte über Giruzas Gesicht, dann knallte ihre Faust so fest in Buffys Gesicht das es den Kopf der Jägerin fast von den Schultern drehte.
Buffy versuchte die Welt wieder ins Lot zu blinzeln.
„So gerne ich auch weiterhin mit dir plaudern möchte, fürchte ich fehlt uns doch die Dummheit eine so wertvolle Beute lange herumstehen zu lassen. Mabambas, Lingelas bringt sie zwischen die Bäume und zerlegt sie gleich.“
„Was? Nein! Was ist aus der ganzen Szene geworden in der du mir deinen fiesen Plan erklärst der alle anderen fiesen Pläne ever in den Schatten stellen wird?!“
„Giruza, sieh!“ rief eine Fenatori aus der Meute und Buffy musste mit ansehen wie Spike und Kennedy Giruza vor die Füße geworfen wurden. Kennedy rollte bewusstlos zu Boden, der Vampir kämpfte bis eine Fenatori seine Arme fest nach hinten drehte. Vampir und Jägerin tauschten einen verzweifelten Blick.
„Oh! Du hast mir meinen kleinen Vampir mitgebracht.“ Giruza glitt vor Spike und hob sein Kinn: „Sag einmal, willst du nicht zu uns überlaufen?“
Buffy verschluckte sich: „Bitte?! Ich hab mich wohl verhört. Er gehört zu mir!“
„Ach so, er ist dein Gefährte?“ Giruza sah interessiert und gleichzeitig verlegen aus. Bis ihre Augen plötzlich schmal wurden. Sie musterte den Vampir vor sich scharf, der auf einmal den Waldboden sehr interessant fand. Sekunden vergingen in denen eine stille Kommunikation stattgefunden haben musste, denn plötzlich klang Giruzas Stimmer verächtlich: „Oh... du bist so Eine.“ Sie sah dabei Buffy an.
„Wie bitte?“
„Die gute Jägerin...die moralisch überlegene Jägerin...“ spottete Giruza und jeder Respekt der vorhin in der Stimme der Anführerin mit geschwungen hatte, war verschwunden: „... die sich nicht zu schade ist ihren Geruch an diesem Mann zu hinterlassen. Nur warum sehe ich nicht auch dein Zeichen an ihm...sondern nur meins?“
„Ich weiß nicht wovon du sprichst.“
„Er arbeitet für dich, umsorgt dich, schnurrt für dich...“
„Oh Bitte! Vampire können nicht schnurren!“
Giruzas Augen wurden noch kälter und sie wandte Buffy den Rücken zu. Fast sanft erklärte sie Spike: „Du bist einer von uns, warum nicht mit uns leben anstatt mit ihnen? Wir geben dir alles was du willst: ein Heimatdorf, Abenteuer, Blut...Du willst eine Jägerin zur Gefährtin? Wir geben dir Eine.“
Spike starrte Giruza aus weiten himmelblauen Augen an. Und Buffy fauchte nicht – sie machte nur ein sehr böses, zischelndes Geräusch.
„Wir suchen immer nach guter Verstärkung. Und du hast ein Kind entführt...es wäre sicherer bei uns als in der Obhut einer Burg voller Jägerinnen...“ Giruza ließ den Satz bedeutungsvoll zwischen ihnen hängen und Spikes Augen wurden noch größer.: „... du siehst, Spike, ich habe meine Hausaufgaben gemacht und biete dir diesen Platz in meinem Clan nicht aus Leichtsinn an. Wir wissen, dass dein Kind...“
Den Rest musste Buffy nicht mehr hören, da ihre Worte im Dröhnen eines Hubschraubers untergingen. Trotzdem war Spike bei Giruzas Worten wenn möglich noch blasser geworden.
Die Fenatori schenkte dem Hubschrauber der sich rasend schnell auf ihre Position zu bewegte nur eine kurze Kopfbewegung:„Holt ihn vom Himmel.“
„Waaas?!“ Buffy versuchte sich zu wehren als ihre Wärter sie aus dem Lichtkegel des Helikopters zerrten. Die Fenatori begannen sofort ihre Speere und Steine gegen den Hubschrauber zu werfen. Die Maschine die jetzt über ihnen schwebte schwankte bedenklich vorwärts und rückwärts, setze ihren Sinkflug aber ungehindert fort. Buffy triumphierte innerlich bereits, konnte sogar schon Gestalten im Cockpit ausmachen, als die Fenatori plötzlich Enterhaken und Taue in die Kufen des Helikopters warfen.
Die Seile strafften sich. Buffy hörte Spike fluche, folgte den Tauen und sah zu ihrem entsetzten, dass die Dämonen sie in den Bäumen verankert hatten. Der Hubschrauber gab ein wehleidiges Geräusch von sich, und offenbar waren die Seile elastisch, denn so schnell wie er wieder abheben wollte, so schnell wurde er plötzlich wieder Richtung Boden geworfen. Die Fenatori stoben in alle Richtungen und der Hubschrauber krachte auf den Boden. Metall und Glas brachen, die Maschine verstummte abrupt.
Fast ehrfürchtig starrte Buffy auf den gefallenen Koloss und rammte dann schnell ihren spitzen Ellbogen in den Magen ihrer linken Wächterin und riss ihren Arm aus dem Griff der Rechten.
„Spike!“ Auf den Vampir war verlass. Den Moment des Durcheinander nutzend hatte Spike bereits Kennedy auf den Armen und sprintete in Richtung zu Boden gestürzter Maschine. Die Crew hatte bereits die Türe aufgerissen und Vampir Jägerin stürzten in den Hubschrauber.
„Zu! Zu!“ schmettere Buffy und einer der Piloten rammte die Türe wieder ins Schloss. Im Inneren des Helikopters war das Licht groß teils ausgefallen, die Konsolenbeleuchtung tauchte den Innenraum in einen grünlichen Schimmer, aber es war warm. Schwer atmend lehnte Buffy sich an eine Wand. Von außen begann es erst zögerlich zu klopfen – und dann mit immer mehr Nachdruck zu hämmern als die Fenatori den Hubschrauber mit Steinen und Waffen zu bearbeiteten begannen.
Der Copilot hatte nur eine Schnittwunde am Kopf, der Pilot sah blass aber gefasst aus. Vor ihm schnitt eine Fenatori durch das Glas Grimassen und bearbeitete die Scheibe mit einem Stein: „Wir sitzen fest.“ murmelte er nur.
Buffy sagte nichts. Vielmehr holte sie den Erste Hilfe Koffer während Spike Kennedy auf die kleine Bank im Hinteren Teil des Innenraums bettete. Die Piloten schwiegen während Vampir und Jägerin ihre schlimmsten Verletzungen verbanden. Schließlich ließen Spike und Buffy sich auf den Bänken im hinteren Teil nieder, und der Pilot begann entschieden:
„Wir warten auf den zweiten Hubschrauber.“
Spikes Ton war schneidend: „Und dann was? Den Vogel schießen sie auch vom Himmel?“
„Was schlägst du vor, dass wir da raus gehen und kämpfen? Wir sind Menschen, Vampir!“ Der Copilot nickte.
„Und du willst dich hier drinnen verkriechen!“
„Ich habe eine bessere Idee.“ verkündete Buffy ruhig: „Wie lange werdet ihr brauchen um diesen Heli in die Luft zu sprengen?“
Der Mund des Co-Piloten klappte auf. Der Pilot sagte: „...!“
Spike sah aus wie ein verliebter Kater: „Du bist genial, Liebes.“
Buffy konnte ihr Gesicht nicht davon abhalten zu erröten. Und dann tönten endlich die Proteste der Piloten:
„Das ist verrückt!“
„Selbst wenn – wir kommen hier nie schnell genug weg!“
„Das ist verrückt!“
„Wie stellt ihr euch das vor! Das ist nicht so einfach!“
„Verrückt!“
„Dafür bräuchten wir vermutlich viel zu lange! Bis dahin sind wir sicher aufgefressen!“
„Dann würde ich vorschlagen ihr fangt an.“ Die Piloten sahen sie rebellisch an. Buffy hob ihre Brauen und verschränkte ihre Arme. Eine subtile Erinnerung, dass die kleine blonde Frau nicht nur ihr Brötchengeber war sondern auch viel stärker als die beiden Männer zusammen. Verwünschungen ausstoßend hievten sich der Pilot und sein Kollege aus ihren Sitzen und verschwanden in den Seitenteil des Helikopters. Ihr wildes diskutieren mischte sich bald mit den dumpfen Schlägen die den Helikopter von außen erschütterten.
Buffy hockte sich neben Kennedy und streichelte das Haar der kaum bei Bewusstsein seienden Frau. Spike durchstöberte den Helikopter und hielt ihr schließlich eine geladene Pistole unter die Nase. Buffy lächelte schwach: „Ich hab immer noch keine Ahnung was ich mit diesen Dingern anstellen soll.“
„Sind auch nicht wirklich effektiv. Aber Dick und Doof dort sollten sie auf jeden Fall mitnehmen.“
Buffy nickte. In dem Moment unterbrach der Pilot sie mit eingeschnappter Stimme:
„Wir haben kein Feuer.“ Er verschränkte die Arme und hob sein Kinn schadenfroh an: „Kein Feuer. Kein Rumms.“
Spike zuckte mit den Schultern und warf ihm sein Feuerzeug zu. Der Pilot fing es ungeschickt und funkelte Spike an.
„Sonst noch was?“ Spike lächelte und zeigte Zahn. Der Pilot grummelte und kehrte zu seinem Kollegen zurück der mittlerweile bis zu den Ellbogen in den Eingeweiden des Hubschraubers steckte. Buffy schloss erschöpft die Augen und lehnte ihren Kopf an die Wand.
Wenig später informierte der Pilot sie: „Wir sind soweit.“
Der aufmüpfige Ausdruck der beiden Piloten war völlig verschwunden und hatte nackter Angst platz gemacht. Buffy streckte sich und begann in der Waffenkiste im hinteren Bereich zu wühlen.
„Ich finde wirklich wir sollten das wirklich, wirklich nicht tun.“ murmelte der Co-Pilot.
„Ach es gibt schlimmere Dinge als den Tod...“ murmelte Buffy und schielte ein langes Schwert entlang. Die plötzliche Stille ließ sie verwirrt aufsehen.
„Äh. Ich meine...ihr bekommt daheim eine Gehaltserhöhung?“
Etwas Leben kehrte in die bleichen Gesichter der Piloten zurück und Buffy klopfte sich mental auf die Schulter. Munter fuhr sie fort:
„Also ihr sorgt für den Bumm. Spike geht an der Spitze, dann ihr dann ich.“
Buffy hockte sich neben Kennedy und streichelte die schmutzige Wange der jungen Frau:
„Mach dir keine Sorgen – wir sprengen nur schnell den Heli und dann sind wir schon auf dem Weg heim.“
Kennedy starrte sie aus glasigen Augen an, als debattierte sie mit sich selbst ob Buffy real war oder nicht. Die Jägerin seufzte, entschuldigte sich bei Kennedy und hob die vor Schmerzen wimmernde Frau wie einen Rucksack auf ihre Schultern.
„Buffy!“ rief Spike. Die Piloten stürzten schon aus der Ecke an der sie gearbeitet hatten in Richtung Ausgang. In dem bearbeiteten Winkel tanzte bereits orangener Feuerschein. Spike riss die Türe auf und sprang nach draußen in die Finsternis. Die Piloten dicht auf seinen Fersen, begannen blind in die Dunkelheit zu schießen. Buffy flitze ihnen hinterher. Die Luft war kalt und die Fenatori stoben erschrocken auf die Seite. Die Gruppe gewann einige Meter Vorsprung bis sie sich wieder fassten und wie ein Rudel hungriger Wölfe hinter ihnen her hetzten.
Buffys Beine hievten sie und Kennedy den steilen Hügel nach oben und sie hoffte auf die Explosion die ihnen wertvolle Minuten schenken würde. Sie konnte bereits die erste Hand spüren die sich nach ihrem Haar, ihrer Schulter ausstreckte als es endlich RUMMSTE. Der Knall war ohrenbetäubend, Metall schoss durch die Luft, die Erde erbebte und die Fenatori heulten erschrocken auf, einige rollten sogar den Hügel wieder hinunter. Der Lichtblitz war so schnell verschwunden wie er aufgetaucht war. Die verwirrten und verwundeten Schrei der Fenatori tönten durch die Nacht.
„Tempo, Tempo!“ keuchte Buffy und die Piloten vor ihr verdoppelten ihre Anstrengung. Buffys eigener Atmen wurde immer schwerer, als sie den steilen Berg hinauf hasteten, Kennedys totes Gewicht auf dem Rücken. Sie waren schon fast am Ziel als die Meute hinter ihnen sich wieder sammelte und erneut aufschoss. Die Piloten vor Buffy hatten bereits erheblich an Tempo verloren und krabbelten nur mehr keuchend den Hang hinauf. Buffy selbst hatte keine Hände frei sie an zuschieben. Wieder hörte sie den schweren, schnellen Fußfall der ersten Dämonen hinter sich.
Eine Klaue streckte sich wieder nach ihrer Schulter auf, als die Fenatori plötzlich auf brüllte. Buffy hatte gerade noch gesehen wie ein blauer Schatten über ihren Kopf gesprungen war. Hinter sich hörte sie erschrockenes Fauchen und Brüllen. Illyria hatte sich offenbar mitten in die Meute geworfen. Von den Wächtern abgeschossene Pfeile zischten an Buffy vorbei und trafen die ersten ihrer Verfolger. Mit zitternden Beinen überquerte Buffy noch den Vorplatz der Burg, stolperte über die Schwelle.
„Blue!“ bellte Spike.
Man konnte noch einige Schläge und Schreie hören dann sprang die blaue Frau über die Schwelle. Zwei blasse Juniorjägerinnen warfen die schweren Flügeltüren hinter ihr ins Schloss. Illyria war zwar ein bisschen blauer um die Konturen aber Buffy hatte noch nie so einen befriedigten Ausdruck in ihrem Gesicht gesehen wir jetzt. Und, ehrlich, wie unfair war das, wo Buffy sich doch fast angemacht hatte vor Angst? Schwer atmend sank Buffy auf ihre Knie. Hilfreiche Hände griffen nach Kennedy, deren Hände Buffy immer noch fest mit ihren um krallte. Besorgt drehte sie sich nach Kennedy um, die langsam hinter ihr zu Boden gelassen wurde. Der Kopf der brünetten Jägerin hing leblos nach hinten und ihre offenen, braunen Augen waren tot.
~*~