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2nd Best?

By: luvcavy
folder German › Buffy the Vampire Slayer
Rating: Adult +
Chapters: 42
Views: 1,920
Reviews: 5
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Disclaimer: I do not own Buffy the Vampire Slayer (BtVS), nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
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Hypnos

Hypnos


„Sie sieht so friedlich aus.“ flüsterte Victor über Illyrias Schulter. Die Ex-Göttin hatte ihre Ellbogen anmutig auf die angewinkelten Knie gelegt und betrachtete, mit fasziniert geneigtem Kopf, die reglose Gestalt die vor ihnen lag.

Willow schlief wie eine verwunschene Märchengestalt auf Spike und Illyrias Couch, eingewickelt in eine braune Decke, das offene Buch aus den Fingern geglitten und die blassen, weichen Züge sanft von einer Leselampe beschienen. Die Hexe hatte hier übernachtet, damit Alan nicht alleine wäre, falls er aufwachen sollte.

Illyrias Augen blitzen kalt. Dann packte sie rüde die Decke und beförderte Willow zu Boden. Die Hexe japste auf, rollte über den Boden und riss verteidigend ihre Arme nach oben. Zufrieden starrte Illyria auf sie herunter:

„Wir sind wieder da, Sterbliche.“

Willows Augen weiteten sich:„K...Ken..nedy?“

Illyrias Gesicht verzog sich giftig.

„Sie ist wieder daheim.“ strahlte Victor.

Spike, warf der Hexe einen verblüfften Blick zu als Willow im Zeitraffer an ihm vorbei aus dem Apartment brauste.

~*~

Buffy drückte sich bereits ein Eispäckchen gegen ihre Wange als Willow in die Krankenstation und an Kennedys Bett gesaust kam.

„Ist sie okay? Haben sie ihr was getan? Wo habt ihr sie gefunden? Was hat sie gesagt? Braucht sie etwas?“

Die Jägerin zog sich vorsichtig den Eisbeutel aus dem Gesicht: „Au.“ Sie zuckte verlegen mit den Schultern: „Mehr hat sie bis jetzt nicht gesagt. Sie steht noch ziemlich neben sich.“

Willow hatte bereits Kennedys Hände zwischen ihre genommen und betrachtete die schlaffe Gestalt. Kennedys Haar war gebürstet worden, ihr Gesicht fahl und blau geschlagen, ihr rechter Arm eingegipst, die Finger geschwollen. Das wirklich schlimme, aber waren Kennedys Augen: weit geöffnet, starrten sie blind und leer an die Decke. Buffy trat neben Willow:

„Sie hat keinen permanenten Schaden davongetragen – körperlich...aber sie spricht nicht, reagiert nicht...“

„Kenn? Schatz? Wie geht es dir? Was haben sie mit dir gemacht?“

Kennedy bewegte sich nicht.

„Schatz. Ich bin es. Willow.“

Kennedy zuckte nicht einmal. Erschöpft ließ die Hexe sich auf ihr Bett sinken. Wie sollte sie damit zurecht kommen wenn Kennedy nur da war, ohne da zu sein? Plötzlich quetschten kräftige Finger Willows Handgelenk zusammen, sie jaulte auf und versuchte sich aus Kennedys schmerzhaftem Griff zu befreien.

„Willow?“ Kennedys Ausdruck war halb wahnsinnig. Sie musterte das Gesicht ihrer Freundin als wäre die ein Phantom. Die Hexe biss die Zähne aufeinander und nickte. Buffy war schon an ihrer Seite bereit Willow zu befreien.

„Wir haben einen Spion.“

„Kenn?“

„Einen Spion. In der Burg. Hab ich dir das schon gesagt?“

„Nein...“

„Ich hab dir das doch schon gesagt, richtig?“ Kennedy sah aus als erwarte sie Schläge. Buffy leckte sich über die trockenen Lippen: „Meinst du die Elfe?“

Kennedys Blick streifte Buffy nur und sie schien ihre Präsenz schon vergessen zu haben als sie ihren Blick wieder starr auf Willows Züge richtete.

„Ein Spion. In der Burg. Sie haben gesagt er ist verwandelt. Ein Fenatori. Ein Magier. Die Kinder haben immer Magier gespielt. Sie sind nicht so groß.“

Buffys und Willows Blicke trafen sich. Jemand der sich in ein bekanntes Gesicht verwandelt hatte, wäre nicht entdeckt worden.

„Sie spielen Magier und Familie und ich bin die Suppe...ich bin die Suppe...und dann bin ich tot. Ich glaube ich habe keinen Arm mehr.“

„Du hast noch beide Arme – es ist alles da, okay?“

Kennedy sah ihre Hände an als sähe sie sie nicht: „Bist du sicher?“

„Hundert Prozent. Buffy sagt das auch. Nicht wahr Buffy?“ Willow sah Hilfe suchend auf, aber die blonde Jägerin war nicht mehr da.

~*~

Buffy war aus dem Krankenzimmer geflüchtet. Das war einfach alles zu viel. Zu viel Stress zu viele Spione, zu viel, zu viel...einfach nur alles viel zu viel. Ihr Gehirn fühlte sich an als ob es eine riesige, schmerzhafte Schürfwunde hätte und sie war einfach nur erschöpft. Aber wenn sie sich schlafen legen würde, würde sie nur noch müder aufwachen. Also informierte sie Giles über die neue Bedrohung. Dann besuchte sie Faith. Die lag im Bett und maulte und ihre Stimme war zu schneidend und es war anstrengend ihren Worten zu folgen. Buffy ging danach nicht schlafen sondern zog sich in eine Trainingshalle zurück, während der Rest der Burg die letzten Stunden der Nacht träumend verbrachte. Ihre Schläge gegen den Sandsack echoten einsam durch die Halle und als die Sonne aufging, war Buffy gleichzeitig müder und schmerzhaft munterer als zuvor. Sie frühstückte im Speisesaal. Einem fröhlich verwinkeltem Raum in dem Spitzenvorhänge neben spitzen Waffen hingen und dessen plappernde Mädchen ihren Kopf dröhnen ließen.

Schließlich war Buffy aus. Es war als ob nur mehr ein Gedanke in ihrem Kopf Platz hatte. Wie ein Geist schlich sie durch die Hallen, den Spiegel und durch Spikes Türe. Der Vampir stand mit dem Rücken zu ihr, wiegte Alan und ...schnurrte? Jedenfalls erfüllte ein tiefes, kehliges Brummen den ganzen Raum. Buffy blinzelte. Offenbar drehte sie durch. Das wars. Sie war verrückt. Die Sache mit der Irrenanstalt war wieder grausame Realität. Mein Gott, sie konnte dorthin nicht zurückkehren. Sie musste lachen oder weinen, aber wenn sie jetzt zu lachen anfing hatte sie Angst wirklich durchzudrehen und wenn sie zu weinen begann würde sie sicherlich nie wieder aufhören können. Also sank sie einfach in einen Couchsessel und starrte taub vor sich hin. Versuchte gar nicht zu fühlen. Das war gut – weniger Energieverbrauch – und ließ das Schnurren wie beruhigende Wellen über sich waschen. Himmel, sie war verrückt. Willow und Giles mussten das wissen – jemand Anderer musste das Kommando über die Jägerinnen übernehmen.

„Spike – du schnurrt doch nicht?“ fragte sie schließlich müde und nur um endgültige Gewissheit über ihren maroden Geisteszustand zu haben.

Spike fuhr erschrocken herum: „Buffy!“ Das Geräusch stoppte abrupt.

Buffy hob ihren Kopf und starrte Spike aus großen, grünen Augen an. Ihr Mund öffnete sich und schloss sich ein paar mal bevor sie anklagend heraus brachte: „Du schnurrst! Oh mein Gott! Oh mein Gott! Wieso? Wieso schnurrt du? Das ist doch nicht normal! Ich meine, nicht das du ein normaler Vampir wärst, von wegen Seele und all das, aber das ist doch nicht...Spike?!“

Der Vampir starrte sie blässlich an: „Uh...Überraschung?“

„Oh Mein Gott. Ich drehe durch.“ Buffy ließ ihren Kopf in ihre Hände sinken: „Bitte sag mir, dass ich nicht verrückt bin.“
Spike sagte kein Wort.
Panisch hob Buffy ihren Kopf aus den Händen: „Spike!“

„Oh, okay.“ Er fuhr sich verlegen mit der Hand durchs Haar. „Uh - Vampire schnurrn. Du bist nicht verrückt.“ und dann defensiver: „Oder denkst du wir können nur brüllen wie Raubkatzen? Wäre doch ein magerer Deal wenn wir nicht auch schnurren könnten, oder?“

„Huh. Ich drehe durch.“

Jetzt beugte der Vampir sich besorgt zu ihr herunter: „Liebes – du wirkst nicht ganz beieinander.“ Und war das nicht die Untertreibung des Jahrhunderts?

„Natürlich nicht! Raubdämonen die mich essen wollen! Ein Spion in meinem Heim! Ein nuttiges, böses Tattoo hat Xander! Kennedy ist völlig im Gagaland und ich habe offenbar ein One-Way Ticket zu ihr gewonnen. Und du Mister hast großes Glück, dass ich zu kaputt bin um dir den Hintern zu versohlen! Sonst...sonst...uh.“ Sie ließ ihren Kopf wieder in ihre Hände fallen.

Spike kniete sich zu ihr nieder: „Liebes, wann hast du das letzte mal geschlafen? Oder geduscht?“
Jetzt würde sie wirklich gleich zu weinen anfangen: „...Und ich stinke...“ Das machte ihren Tag komplett.

„Blödsinn. Für mich stinkst du niemals.“ Er hob ihr Kinn und Buffy sah in zwei Paar ernsthafte, blaue Augen. Und da sie nicht wusste, was sie dazu sagen sollte, tippte sie nur auf ihren Mundwinkel: „Alan hat Blut im Gesicht. Du musst ihn angekleckert haben.“

Erschrocken wischte Spike das Blut aus des Kleinen Mundwinkel. Wirklich, sollte Spike mittlerweile nicht besser mit seinen Bluttassen umgehen können? Buffy schloss erschöpft die Augen, ihr Schädel dröhnte.

„Ich glaube ich kann gar nicht schlafen.“ gab sie schließlich zu.

Spike legte ihr vorsichtig eine Hand aufs Knie, als hatte er Angst sie zu erschrecken:
„Liebes, du solltest wirklich duschen gehen.“
Buffy öffnete trotzig ihre Augen. Sie würde jetzt nicht in Tränen ausbrechen.

„Du riechst nach Fenatori. Ist also kein Wunder, dass du deine Augen nicht zumachen kannst.“

Oh.

„Also gehst du jetzt besser in dein Apartment, duscht und gehst dann schlafen. Danach wirst du dich besser fühlen.“

„Du wirfst mich raus?“ Sie hatte nicht vorgehabt so klein zu klingen.

„Was...Nein...“ Spike kratze sich verlegen am Hinterkopf: „Du kannst auch hier duschen...“

Buffy nickte und erhob sich steif. „Kommst du?“

Der Vampir machte einen Schritt zurück und sah aus als ob ihm gleich schlecht werden würde. „Bitte. Ich bin zu müde um zu betteln.“

Spike senkte unentschlossen seine Augen, nickte aber dann und Buffy verließ sich darauf, dass er ihr folgte. Ohne nachzudenken zog Buffy sich aus, der Vampir startete das Wasser, und stieg unter die Dusche. Der heiße Strahl massierte ihre Schultern und sie atmete tief auf, schloss die Augen und ließ das Wasser auf ihren Kopf plätschern. Nach einiger Zeit öffnete sie ein Auge und dann das Zweite, unmutig streckte sie den Kopf hinter dem dem Duschvorhang hervor:„Spike?“

Der Vampir war noch völlig angezogen. Buffy machte eine ungeduldige Geste. Spike schluckte, nahm sich sichtlich zusammen und stieg kurz darauf vorsichtig zu ihr in die Wanne. Buffy achtete keine Sekunde auf den sorgfältigen Abstand den er hielt, sondern drehte sich, schlang ganz einfach ihre Arme um ihn und legte ihren Kopf auf seine breite Brust: „Hmmm besser....“

Und das war so ziemlich das letzte was sie tat. Spike drehte sie irgendwann herum und begann ihr Haar und dann den Rest ihres Körpers zu waschen. Buffy ließ ihre müden Augen geschlossen und ließ sich von ihm drehen, wenden und schrubben wie es ihm gefiel. Irgendwann wurde das Wasser abgestellt und Buffy in ein dickes, flauschiges Handtuch eingewickelt. Sie tappte zu Spikes Bett und versank in die weichen Kissen. Schlafen schien auf einmal nicht mehr gefährlich, als Buffys Augen zufielen.

~*~

tbc
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