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German › Buffy the Vampire Slayer
Rating:
Adult +
Chapters:
42
Views:
1,922
Reviews:
5
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German › Buffy the Vampire Slayer
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Disclaimer:
I do not own Buffy the Vampire Slayer (BtVS), nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
Enttarnt
Enttarnt
Rosemary Fitzgerald kaute an ihrem Bleistift und versuchte Sinn aus den zusammengetragenen Notizen ihrer Mitwächter zu machen - nur schienen ihr die Aufzeichnungen heute besonders sinnfrei. Die dunkelhäutige Wächterin arbeitete schon seit Stunden an der Planung einer Mission in Kenia und versuchte die dort ansässigen Jägerinnen für eine Mission zusammenziehen wobei sie herausgefunden hatte, dass für Lodwar, einer Ortschaft im Nord-Westen, immer noch keine Jägerinnen abkommandiert worden waren, was Rosemary dazu bewogen hatte erstmals diesem Versäumnis auf den Grund zu gehen. Nun steckte sie bis über beide Ohren in Rekrutierungsbögen für Anwärterinnen und Bewertungsbögen für Jägerinnen und irgendwo mussten Zettel fehlen und das war mal wieder typisch, weil seit der Aktivierung aller Jägerinnen gleichzeitig zu wenig Wächter übrig waren um den Verwaltungsaufwand zu bewältigen und Rosemary würde Jack töten wenn er ihre Kaffeetasse nur noch einmal so viel als anblickte!
Der junge Wächter ihr gegenüber duckte sich unter ihrem Blick schnell wieder über seine Pergamente und fuhr sich mit zittrigen Fingern durch das braune Haar. Kalter Koffein -Entzug Rosemary erkannte die Symptome. Seit die Burg so gut wie abgeschnitten von der Außenwelt war, gab es nur mehr unregelmäßige Lieferungen von „Luxusgütern“ was zu einem regen Tauschhandel geführt hatte. Der Gegenwert einer einfachen Tafel Vollmilch lag zur Zeit bei zwei Liebesromanen oder drei Boybandpostern. Sie selbst hatte ihre Gesamtausgabe von „Prognostische Astrologie. Die errechenbare Zukunft.“ gegen ein Päckchen echten Bohnenkaffee getauscht und würden jeden lebenserhaltenden Tropfen davon mit Zähnen und Klauen verteidigen.
Rosemary schob die Aufzeichnungen vor sich in eine neue Reihenfolge als würden sie so mehr Sinn ergeben. Sie hatte immerhin noch eine halbe Stunde Zeit bevor sie sich auf die Zinnen zur Patrouille schleppen musste. Gott wusste, sie war in ihrem Leben noch nie so fit und gleichzeitig so erschöpft gewesen. Die Zeiten in denen die einzigen Berufsrisiken eines Wächters ein Buckel vom Sitzen, Brillen wie Aschenbecher und den Teint der Untoten gewesen waren, waren endgültig vorbei seit jeder Wächter mit einem jungem, pflockschwingendem Energiebündel versehen worden war.
Die junge Wächterin kratze sich die Locken: die Aufzeichnungen vor ihr waren allem Anschein nach komplett. Nur wieso fehlten ihr trotzdem immer irgendwo ein paar Mädchen in der Gesamtbilanz? Außer es gab noch andere Aufzeichnungen von denen sie nichts wusste und vermutlich sollte sie für heute Schluss machen wenn sie schon Jägerinnen verlegte und...ihre Gedanken machten einen erschreckenden Sprung.
Mit klopfendem Herzen und fast hypnotiersierender Genauigkeit begann die Wächterin noch einmal von vorne. Sie sortierte Zettel, schichtete Stapel, und erstellte sorgsame Strichlisten. Als sie fertig war drückte es ihr Herz schmerzhaft zusammen. Sie raffte die Zettel an sich, ihre warme Tasse Kaffee vergessen, und hastete zu Mr. Giles.
~*~
Der Raum und die Zelle nebenan war eine Spiegel verkehrte Version des Zimmers in dem Xander gefangen gehalten wurde. Dana marschierte alleine in ihren Kerker und Spike schloss widerwillig die Türe hinter ihr. Der Vampir lehnte seinen Kopf verloren an die Gitterstäbe:
„Ich schätze, das heißt ich sollte mehr tun als dich nur durch die Burg zu prügeln, hmmm?“
„Oh nicht das Sparring einstellen. Das macht Spaß.“
„Yeah.“
Dana und Spike lächelten sich an. Dann wurde Spike wieder ernst.
„Du bist doch kein Spion, oder?“
Dana schüttelte den Kopf und ihre dunklen Haare flogen.
„Gut.“ Spike wirkte erleichtert. Nervös aber erleichtert:
„Dann werden wir mal ein paar Regeln aufstellen müssen. Also...“ Der Vampir suchte sichtlich nach Worten: „Also ab heute meldest du dich jeden Tag bei mir und wir... wir werden deinen Tag durch besprechen. Und ich sollte deine Freunde kennen lernen und uh keine Drogen mehr.“ Er kratze sich am Kopf und versuchte mit erhobenem Zeigefinger seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen: „Weil Drogen sind böse.“
Dana blickte ihn treuherzig durch die Gitter hindurch an. Spike stütze die Hände in die Hüften und kratze sich mit der Daumenrückseite über eine Braue: „Also...sieh das hier“ er deutete auf die Zelle „als Hausarrest und ...was willst du zum Nachtmahl?“
„Die gebratenen Kartoffeln klingen gut.“
„In Ordnung.“ Spike seufzte und im Hinausgehen konnte Dana ihn murmeln hören: „ Und ich Idiot dachte doch allen Ernstes ich hätte noch mindestens ein Jahrzehnt bevor ich diesen Schwachsinn erzählen muss.“
Sie konnte ein unfreiwilliges Lächeln nicht unterdrücken.
„Und vergiss meine Tabletten nicht!“
„Ich denk dran, Prinzessin.“
~*~
„Ist er böse auf mich?“ Faith warf einen müden, skeptischen Blick in Richtung ihres Freundes der am Fenster lehnte und andächtig sein neugeborenes Kind in den Armen wiegte. Faith und Robin hatten nach einer zwölf Stunden dauernden Geburt um Fünf in der Früh eine Tochter bekommen. Mutter und Kind waren wohlauf und die Burgküche plante zur Feier des Tages rosa Tee zum Frühstück zu servieren – was weniger gruselig als die Alternative (rosa Eier speise) war.
Das kleine Mädchen hatte einen dichten Schopf aus schwarzem, glatten Haar, karamellfarbene Haut und war, anders als die meistens Säuglinge, die in Buffys Augen dankenderweise eher hässlich waren, hübsch. Etwas zerknautscht vielleicht, aber eindeutig hübsch: kleine Nase, große Augen, weicher Schmollmund und die großen, blauen, unfokkusierten Augen der Neugeborenen.
Buffy hätte nichts dagegen gehabt wenn ihr eigenes Kind ihre Barbra Streisand Gedächtnis-Nase geerbt hätte, oder Angels eindrucksvolle Stirn. Es hätte nicht schon von vornherein hübsch sein müssen und es wäre sicherlich sowieso in seine Züge hinein gewachsen. An schlechten Tagen zog Buffy der Verlust ihrer Kinder, die sie nie kennen lernen würde, schmerzhaft ihre Innereien zusammen, an guten Tagen belehrte sie sich selbst, dass emanzipierte Frauen oft auf Kinder verzichten mussten und es tausende Frauen wie sie gab. Um nicht los zu weinen antwortete sie lieber schnell:
„Nö, Robin ist sicher nur überwältigt mit Vatergefühlen...und wie geht’s dir?“
„So als ob sich mein Kind eine Autobahn durch meine Geschlechtsorgane gebahnt hat?“
„Autsch.“
„Yip.“ aber Faith lächelte, als sie Robin mit dem Baby an ihr Bett treten hörte und Buffys Hals wurde eng. Nicht so sehr mit Neid – obwohl Neid auch eindeutig eine Rolle spielte - sondern vielmehr in trauriger Verzweiflung, als sie Zeuge wurde wie der frisch gebackene Papa die frisch gebackene Mama anlächelte und Buffy wusste, das sie dieser Situation selbst nie näher kommen würde als in diesem Moment. Das Gefühl dauerte bis Robins nächste Worte Buffy erstarren ließen:
„Wie willst du sie nennen?“
„Haha.“ grummelte Faith und fragte rethorisch: „Wie willst *du* sie denn nennen?“
Robin zuckte nur mit den Schultern. „Hast du denn keine Idee?“ Buffys Welt kippte endgültig aus der Achse und auch Faiths Augen öffneten sich langsam. Robin lächelte ohne dass es seine Augen erreicht hätte.
„Doch, ich hab schon eine Idee...“ Faiths Stimme war tonlos, als sie ihren Freund musterte. Buffy schien die Atmosphäre im Raum plötzlich eisig zu sein.
„Gut.“ Robin beugte sich zu Faith hinunter und gab ihr einen Kuss auf die Backe. „Ich muss noch etwas arbeiten. Ich bin in ein paar Stunden wieder da.“ Er überreichte Faith ihr Kind, die Jägerin nickte aschfahl und Robin schlenderte als ob nichts gewesen wäre aus der Türe, die sich mit einem leisen Klickgeräusch hinter ihm schloss.
„Buffy...“ Faiths sonst so selbstbewusste Stimme war nur mehr ein hilfloser Hauch und die blonde Jägerin konnte beinahe fühlen wie sich ihre eigen Haare aufstellten. Robin war der Spion.
„Bist du dir sicher?“ fragte sie trotzdem.
Faith drückte ihre Tochter fest an die Brust und krächzte: „Ja.“
„Ich mach ihn fertig.“ Buffy stürmte aus der Türe und sah Robins Rücken gerade noch an zwei Juniorjägerinnen vorbei um die Ecke schlendern.
„Stop! Haltet ihn auf!“
Die beiden Mädchen sahen sich verdattert um, da bowlte wanna-be-Robin sie schon zur Seite rannte in einen Spiegel und verschwand. Buffy stürzte ihm nach und donnerte wie eine Fliege gegen die plötzlich unnachgiebige, gläserne Oberfläche. Sie landete auf ihrem Hintern und sah den Spiegel empört an:
„Au!“
~*~
„Schnuck, deine Großmutter wäre entsetzt darüber wie du deine Bücher behandelst.“
Spike hielt ein eingesabbertes und an den Ecken gut durchgekautes Pappbuch zwischen seinen Fingern während er an seine Mutter dachte und ließ es in Alans rote Spielkiste fallen. Sein Sohn sah ihn mit seinem 'und du liebst mich trotzdem'-Blick an und schob seine Lokomotive konzentriert weiter durch den dicken Teppich. Anne hätte Alan geliebt wie ihren eigenen Sohn, Spike zweifelte keine Sekunde daran und bedauerte, dass sie nicht mehr am Leben war um ihn kennen zu lernen.
„Was sagst du, Kleiner, du spielst noch ein paar Minuten, dann trinken wir einen kleine Frühstücks-Snack.“ Spike warf ein Feuerwehrauto in die Kiste und wartete dabei auf Alans Antwort.
Eine tiefe Stimme erklang stattdessen hinter ihm:
„Hallo, Spike.“
„Wood?“
Spike drehte sich vorsichtig um, einen Teddy in der Hand. Wo kam der ehemalige Direktor auf einmal her? Der Mann stand vor dem Spiegel mitten in Spikes Wohnzimmer. Bevor der Vampir noch etwas sagen konnte hob Robin Alan hoch und drückte ihn sich an die Brust. Der Kleine, erschrocken und überfordert, hielt still.
„Nicht ganz.“ Und statt des dunkelhäutige Mannes wuchs plötzlich ein riesiger Fenatori aus dem Boden.
~*~
„Eigentlich gehört dieser Spiegel nicht zu unserem internen Netzwerk.“ Giles Finger strichen prüfend über die silberne Oberfläche. „Das heißt der Fenatori-Spion hat theoretisch zu jedem Spiegel in der Burg Zutritt und wenn er gut ist vielleicht sogar zu allen Glasoberflächen, Fenstern...er kann praktisch überall sein.“
„Aber Willows Kraftfeld um die Burg steht noch. Er kann also nicht hier heraus.“ schlussfolgerte Buffy.
~*~
Spike starrte auf die rasant wachsende Gestalt, deren Hemd und Hosen sich in Nichts auflösten und der gleichzeitig Fell wuchs während sich ihre Ohren höher auf den Kopf schoben und ihr Gesicht in löwenhaften Züge formte.
„Was willst du?“ Spike Körper zog sich angriffsbereit zusammen während er die Entfernung zwischen sich und Alan kalkulierte.
„Hier heraus.“ Der wiederhergestellte Fenatori schob Alan ein bisschen höher und legte in einer spöttisch zärtlichen Geste die Hand um den kleinen, weißen Hals des Buben.
Spike stockte der Atem: „Nicht...“
„Du wirst mich hier herausführen. Sag dem Kind, dass es sich verwandeln soll.“
Spike war sprachlos. Dann: „Nein.“
Die Hand des Fenatoris schloss sich nun ernsthaft um Alans Hals. Der Kleine gab ein ängstliches Geräusch von sich.
„In Ordnung! In Ordnung!“ Spike atmete schwer: „ Alan verwandelst du dich für Papa?“ Sein Kind nickte und schwarzes Haar begann aus seiner Haut zu sprießen, die weißen Zähnchen wurden länger, die großen Augen grasgrün.
„Und nun was...?“ fauchte Spike zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
„Jetzt, kleiner Vampir wirst du dir einen Fluchtplan einfallen lassen...“ der Fenatori grinste: „...und dein Plan ist besser gut, oder denkst du, dass deine Jägerin, und ihr Gefolge, deinen Sohn nicht sofort töten werden wenn sie ihn so sehen?“ Des Dämons Finger strichen sanft durch das weiche Fell an Alans Hals.
Spikes Adamsapfel hüpfte, aber er hob sein Kinn rebellisch: „Ich denke nicht...“
„Ah, versuche gar nicht es zu leugnen. Du weißt genauso gut wie ich, dass sie in töten werden, sobald sie seine wahre Natur erblickt haben. Ab jetzt stehst du auf meiner Seite Spike und wir kehren zu meinem Volk zurück.“
Der Teddy glitt aus Spikes seiner Hand. Der Dämon knurrte warnend und der Vampir erstarrte in seiner Bewegung.
„Sieh, bis jetzt waren wir gnädig mit dir...bis jetzt ist dir nichts geschehen....*euch* nichts geschehen. Warum denkst du ist das so?“ der Dämon sah in Alans pelziges Gesicht dessen große, grüne Augen den Fenatori aufzusaugen schienen. Er wandte sich abrupt wieder Spike zu:
„Wechsel die Seite und du stehst auf der Seite der Sieger. Was sind für dich schon ein paar Jägerinnen?“
Spike stand immer noch wie gelähmt vor dem Dämonen.
„Und jetzt beweg dich!“ fauchte der Fenatori und ein zucken seiner Klaue genügte um den Vampir in Bewegung zu setzten. Der Dämon deutete zur Türe und verfolgte jede Bewegung Spikes mit mißtrauischem Blick. Als der Vampir die Türe erreichte, schlossen sich seine Augen. Es blieb ihm keine Wahl. Seine letzte Hoffnung war, dass niemand sie sehen würde und sie in der Burg bleiben konnten. Spike betätigte mit zittriger Hand die Klinke und stieß die Türe auf. Nur realistisch betrachtet war die Chance darauf ungesehen durch das überfüllte Gemäuer zu gehen
„OH MEIN GOTT!“ ein schriller Mädchenschrei. „Fenatori! Hilfe! Zwei Fenatori...! Zwei Fenatori!“
nicht existent.
Das Spiel war vorbei und Spike, Illyria und Alan ab diesem Moment wieder auf der Flucht.
~*~
Rosemary Fitzgerald kaute an ihrem Bleistift und versuchte Sinn aus den zusammengetragenen Notizen ihrer Mitwächter zu machen - nur schienen ihr die Aufzeichnungen heute besonders sinnfrei. Die dunkelhäutige Wächterin arbeitete schon seit Stunden an der Planung einer Mission in Kenia und versuchte die dort ansässigen Jägerinnen für eine Mission zusammenziehen wobei sie herausgefunden hatte, dass für Lodwar, einer Ortschaft im Nord-Westen, immer noch keine Jägerinnen abkommandiert worden waren, was Rosemary dazu bewogen hatte erstmals diesem Versäumnis auf den Grund zu gehen. Nun steckte sie bis über beide Ohren in Rekrutierungsbögen für Anwärterinnen und Bewertungsbögen für Jägerinnen und irgendwo mussten Zettel fehlen und das war mal wieder typisch, weil seit der Aktivierung aller Jägerinnen gleichzeitig zu wenig Wächter übrig waren um den Verwaltungsaufwand zu bewältigen und Rosemary würde Jack töten wenn er ihre Kaffeetasse nur noch einmal so viel als anblickte!
Der junge Wächter ihr gegenüber duckte sich unter ihrem Blick schnell wieder über seine Pergamente und fuhr sich mit zittrigen Fingern durch das braune Haar. Kalter Koffein -Entzug Rosemary erkannte die Symptome. Seit die Burg so gut wie abgeschnitten von der Außenwelt war, gab es nur mehr unregelmäßige Lieferungen von „Luxusgütern“ was zu einem regen Tauschhandel geführt hatte. Der Gegenwert einer einfachen Tafel Vollmilch lag zur Zeit bei zwei Liebesromanen oder drei Boybandpostern. Sie selbst hatte ihre Gesamtausgabe von „Prognostische Astrologie. Die errechenbare Zukunft.“ gegen ein Päckchen echten Bohnenkaffee getauscht und würden jeden lebenserhaltenden Tropfen davon mit Zähnen und Klauen verteidigen.
Rosemary schob die Aufzeichnungen vor sich in eine neue Reihenfolge als würden sie so mehr Sinn ergeben. Sie hatte immerhin noch eine halbe Stunde Zeit bevor sie sich auf die Zinnen zur Patrouille schleppen musste. Gott wusste, sie war in ihrem Leben noch nie so fit und gleichzeitig so erschöpft gewesen. Die Zeiten in denen die einzigen Berufsrisiken eines Wächters ein Buckel vom Sitzen, Brillen wie Aschenbecher und den Teint der Untoten gewesen waren, waren endgültig vorbei seit jeder Wächter mit einem jungem, pflockschwingendem Energiebündel versehen worden war.
Die junge Wächterin kratze sich die Locken: die Aufzeichnungen vor ihr waren allem Anschein nach komplett. Nur wieso fehlten ihr trotzdem immer irgendwo ein paar Mädchen in der Gesamtbilanz? Außer es gab noch andere Aufzeichnungen von denen sie nichts wusste und vermutlich sollte sie für heute Schluss machen wenn sie schon Jägerinnen verlegte und...ihre Gedanken machten einen erschreckenden Sprung.
Mit klopfendem Herzen und fast hypnotiersierender Genauigkeit begann die Wächterin noch einmal von vorne. Sie sortierte Zettel, schichtete Stapel, und erstellte sorgsame Strichlisten. Als sie fertig war drückte es ihr Herz schmerzhaft zusammen. Sie raffte die Zettel an sich, ihre warme Tasse Kaffee vergessen, und hastete zu Mr. Giles.
~*~
Der Raum und die Zelle nebenan war eine Spiegel verkehrte Version des Zimmers in dem Xander gefangen gehalten wurde. Dana marschierte alleine in ihren Kerker und Spike schloss widerwillig die Türe hinter ihr. Der Vampir lehnte seinen Kopf verloren an die Gitterstäbe:
„Ich schätze, das heißt ich sollte mehr tun als dich nur durch die Burg zu prügeln, hmmm?“
„Oh nicht das Sparring einstellen. Das macht Spaß.“
„Yeah.“
Dana und Spike lächelten sich an. Dann wurde Spike wieder ernst.
„Du bist doch kein Spion, oder?“
Dana schüttelte den Kopf und ihre dunklen Haare flogen.
„Gut.“ Spike wirkte erleichtert. Nervös aber erleichtert:
„Dann werden wir mal ein paar Regeln aufstellen müssen. Also...“ Der Vampir suchte sichtlich nach Worten: „Also ab heute meldest du dich jeden Tag bei mir und wir... wir werden deinen Tag durch besprechen. Und ich sollte deine Freunde kennen lernen und uh keine Drogen mehr.“ Er kratze sich am Kopf und versuchte mit erhobenem Zeigefinger seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen: „Weil Drogen sind böse.“
Dana blickte ihn treuherzig durch die Gitter hindurch an. Spike stütze die Hände in die Hüften und kratze sich mit der Daumenrückseite über eine Braue: „Also...sieh das hier“ er deutete auf die Zelle „als Hausarrest und ...was willst du zum Nachtmahl?“
„Die gebratenen Kartoffeln klingen gut.“
„In Ordnung.“ Spike seufzte und im Hinausgehen konnte Dana ihn murmeln hören: „ Und ich Idiot dachte doch allen Ernstes ich hätte noch mindestens ein Jahrzehnt bevor ich diesen Schwachsinn erzählen muss.“
Sie konnte ein unfreiwilliges Lächeln nicht unterdrücken.
„Und vergiss meine Tabletten nicht!“
„Ich denk dran, Prinzessin.“
~*~
„Ist er böse auf mich?“ Faith warf einen müden, skeptischen Blick in Richtung ihres Freundes der am Fenster lehnte und andächtig sein neugeborenes Kind in den Armen wiegte. Faith und Robin hatten nach einer zwölf Stunden dauernden Geburt um Fünf in der Früh eine Tochter bekommen. Mutter und Kind waren wohlauf und die Burgküche plante zur Feier des Tages rosa Tee zum Frühstück zu servieren – was weniger gruselig als die Alternative (rosa Eier speise) war.
Das kleine Mädchen hatte einen dichten Schopf aus schwarzem, glatten Haar, karamellfarbene Haut und war, anders als die meistens Säuglinge, die in Buffys Augen dankenderweise eher hässlich waren, hübsch. Etwas zerknautscht vielleicht, aber eindeutig hübsch: kleine Nase, große Augen, weicher Schmollmund und die großen, blauen, unfokkusierten Augen der Neugeborenen.
Buffy hätte nichts dagegen gehabt wenn ihr eigenes Kind ihre Barbra Streisand Gedächtnis-Nase geerbt hätte, oder Angels eindrucksvolle Stirn. Es hätte nicht schon von vornherein hübsch sein müssen und es wäre sicherlich sowieso in seine Züge hinein gewachsen. An schlechten Tagen zog Buffy der Verlust ihrer Kinder, die sie nie kennen lernen würde, schmerzhaft ihre Innereien zusammen, an guten Tagen belehrte sie sich selbst, dass emanzipierte Frauen oft auf Kinder verzichten mussten und es tausende Frauen wie sie gab. Um nicht los zu weinen antwortete sie lieber schnell:
„Nö, Robin ist sicher nur überwältigt mit Vatergefühlen...und wie geht’s dir?“
„So als ob sich mein Kind eine Autobahn durch meine Geschlechtsorgane gebahnt hat?“
„Autsch.“
„Yip.“ aber Faith lächelte, als sie Robin mit dem Baby an ihr Bett treten hörte und Buffys Hals wurde eng. Nicht so sehr mit Neid – obwohl Neid auch eindeutig eine Rolle spielte - sondern vielmehr in trauriger Verzweiflung, als sie Zeuge wurde wie der frisch gebackene Papa die frisch gebackene Mama anlächelte und Buffy wusste, das sie dieser Situation selbst nie näher kommen würde als in diesem Moment. Das Gefühl dauerte bis Robins nächste Worte Buffy erstarren ließen:
„Wie willst du sie nennen?“
„Haha.“ grummelte Faith und fragte rethorisch: „Wie willst *du* sie denn nennen?“
Robin zuckte nur mit den Schultern. „Hast du denn keine Idee?“ Buffys Welt kippte endgültig aus der Achse und auch Faiths Augen öffneten sich langsam. Robin lächelte ohne dass es seine Augen erreicht hätte.
„Doch, ich hab schon eine Idee...“ Faiths Stimme war tonlos, als sie ihren Freund musterte. Buffy schien die Atmosphäre im Raum plötzlich eisig zu sein.
„Gut.“ Robin beugte sich zu Faith hinunter und gab ihr einen Kuss auf die Backe. „Ich muss noch etwas arbeiten. Ich bin in ein paar Stunden wieder da.“ Er überreichte Faith ihr Kind, die Jägerin nickte aschfahl und Robin schlenderte als ob nichts gewesen wäre aus der Türe, die sich mit einem leisen Klickgeräusch hinter ihm schloss.
„Buffy...“ Faiths sonst so selbstbewusste Stimme war nur mehr ein hilfloser Hauch und die blonde Jägerin konnte beinahe fühlen wie sich ihre eigen Haare aufstellten. Robin war der Spion.
„Bist du dir sicher?“ fragte sie trotzdem.
Faith drückte ihre Tochter fest an die Brust und krächzte: „Ja.“
„Ich mach ihn fertig.“ Buffy stürmte aus der Türe und sah Robins Rücken gerade noch an zwei Juniorjägerinnen vorbei um die Ecke schlendern.
„Stop! Haltet ihn auf!“
Die beiden Mädchen sahen sich verdattert um, da bowlte wanna-be-Robin sie schon zur Seite rannte in einen Spiegel und verschwand. Buffy stürzte ihm nach und donnerte wie eine Fliege gegen die plötzlich unnachgiebige, gläserne Oberfläche. Sie landete auf ihrem Hintern und sah den Spiegel empört an:
„Au!“
~*~
„Schnuck, deine Großmutter wäre entsetzt darüber wie du deine Bücher behandelst.“
Spike hielt ein eingesabbertes und an den Ecken gut durchgekautes Pappbuch zwischen seinen Fingern während er an seine Mutter dachte und ließ es in Alans rote Spielkiste fallen. Sein Sohn sah ihn mit seinem 'und du liebst mich trotzdem'-Blick an und schob seine Lokomotive konzentriert weiter durch den dicken Teppich. Anne hätte Alan geliebt wie ihren eigenen Sohn, Spike zweifelte keine Sekunde daran und bedauerte, dass sie nicht mehr am Leben war um ihn kennen zu lernen.
„Was sagst du, Kleiner, du spielst noch ein paar Minuten, dann trinken wir einen kleine Frühstücks-Snack.“ Spike warf ein Feuerwehrauto in die Kiste und wartete dabei auf Alans Antwort.
Eine tiefe Stimme erklang stattdessen hinter ihm:
„Hallo, Spike.“
„Wood?“
Spike drehte sich vorsichtig um, einen Teddy in der Hand. Wo kam der ehemalige Direktor auf einmal her? Der Mann stand vor dem Spiegel mitten in Spikes Wohnzimmer. Bevor der Vampir noch etwas sagen konnte hob Robin Alan hoch und drückte ihn sich an die Brust. Der Kleine, erschrocken und überfordert, hielt still.
„Nicht ganz.“ Und statt des dunkelhäutige Mannes wuchs plötzlich ein riesiger Fenatori aus dem Boden.
~*~
„Eigentlich gehört dieser Spiegel nicht zu unserem internen Netzwerk.“ Giles Finger strichen prüfend über die silberne Oberfläche. „Das heißt der Fenatori-Spion hat theoretisch zu jedem Spiegel in der Burg Zutritt und wenn er gut ist vielleicht sogar zu allen Glasoberflächen, Fenstern...er kann praktisch überall sein.“
„Aber Willows Kraftfeld um die Burg steht noch. Er kann also nicht hier heraus.“ schlussfolgerte Buffy.
~*~
Spike starrte auf die rasant wachsende Gestalt, deren Hemd und Hosen sich in Nichts auflösten und der gleichzeitig Fell wuchs während sich ihre Ohren höher auf den Kopf schoben und ihr Gesicht in löwenhaften Züge formte.
„Was willst du?“ Spike Körper zog sich angriffsbereit zusammen während er die Entfernung zwischen sich und Alan kalkulierte.
„Hier heraus.“ Der wiederhergestellte Fenatori schob Alan ein bisschen höher und legte in einer spöttisch zärtlichen Geste die Hand um den kleinen, weißen Hals des Buben.
Spike stockte der Atem: „Nicht...“
„Du wirst mich hier herausführen. Sag dem Kind, dass es sich verwandeln soll.“
Spike war sprachlos. Dann: „Nein.“
Die Hand des Fenatoris schloss sich nun ernsthaft um Alans Hals. Der Kleine gab ein ängstliches Geräusch von sich.
„In Ordnung! In Ordnung!“ Spike atmete schwer: „ Alan verwandelst du dich für Papa?“ Sein Kind nickte und schwarzes Haar begann aus seiner Haut zu sprießen, die weißen Zähnchen wurden länger, die großen Augen grasgrün.
„Und nun was...?“ fauchte Spike zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
„Jetzt, kleiner Vampir wirst du dir einen Fluchtplan einfallen lassen...“ der Fenatori grinste: „...und dein Plan ist besser gut, oder denkst du, dass deine Jägerin, und ihr Gefolge, deinen Sohn nicht sofort töten werden wenn sie ihn so sehen?“ Des Dämons Finger strichen sanft durch das weiche Fell an Alans Hals.
Spikes Adamsapfel hüpfte, aber er hob sein Kinn rebellisch: „Ich denke nicht...“
„Ah, versuche gar nicht es zu leugnen. Du weißt genauso gut wie ich, dass sie in töten werden, sobald sie seine wahre Natur erblickt haben. Ab jetzt stehst du auf meiner Seite Spike und wir kehren zu meinem Volk zurück.“
Der Teddy glitt aus Spikes seiner Hand. Der Dämon knurrte warnend und der Vampir erstarrte in seiner Bewegung.
„Sieh, bis jetzt waren wir gnädig mit dir...bis jetzt ist dir nichts geschehen....*euch* nichts geschehen. Warum denkst du ist das so?“ der Dämon sah in Alans pelziges Gesicht dessen große, grüne Augen den Fenatori aufzusaugen schienen. Er wandte sich abrupt wieder Spike zu:
„Wechsel die Seite und du stehst auf der Seite der Sieger. Was sind für dich schon ein paar Jägerinnen?“
Spike stand immer noch wie gelähmt vor dem Dämonen.
„Und jetzt beweg dich!“ fauchte der Fenatori und ein zucken seiner Klaue genügte um den Vampir in Bewegung zu setzten. Der Dämon deutete zur Türe und verfolgte jede Bewegung Spikes mit mißtrauischem Blick. Als der Vampir die Türe erreichte, schlossen sich seine Augen. Es blieb ihm keine Wahl. Seine letzte Hoffnung war, dass niemand sie sehen würde und sie in der Burg bleiben konnten. Spike betätigte mit zittriger Hand die Klinke und stieß die Türe auf. Nur realistisch betrachtet war die Chance darauf ungesehen durch das überfüllte Gemäuer zu gehen
„OH MEIN GOTT!“ ein schriller Mädchenschrei. „Fenatori! Hilfe! Zwei Fenatori...! Zwei Fenatori!“
nicht existent.
Das Spiel war vorbei und Spike, Illyria und Alan ab diesem Moment wieder auf der Flucht.
~*~