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Drago

By: Montespinneratz
folder German › Originals
Rating: Adult +
Chapters: 12
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Reviews: 4
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Disclaimer: This is a work of fiction. Any resemblance of characters to actual persons, living or dead, is purely coincidental. The Author holds exclusive rights to this work. Unauthorized duplication is prohibited.
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Drago war mitten im Gespräch mit Lunis und einigen der Ältesten. Er trank den Rotwein, das Blut darin beschwingte ihn geradezu, als er plötzlich spürte, dass etwas nicht stimmte. Er blickte sich um, aber alles war ruhig und er sah niemand, der sich ihm annäherte. Trotzdem konnte er das unbestimmte Gefühl von Gefahr nicht loswerden. "Ken", dachte er und entschuldigte sich an dem Tisch, stand auf und ging durch den Raum, der sich inzwischen mit noch mehr Gästen gefüllt hatte. Einige kannte er und nickte ihnen freundlich, ließ sich aber nicht aufhalten. Seine Sinne waren angespannt, er wusste in welchen Raum sie vorhin gegangen waren und öffnete die Tür zu dem Salon. Er brauchte nur eine Sekunde, dann war ein wütendes Fauchen von ihm zu hören und seine Augen wurden dunkel vor Zorn. Auf der anderen Seite des Raums erschien Patrik mit einem Teller voll Speisen und erstarrte ebenso.

Ken konnte gar nicht reagieren, er starrte die Frau nur vollkommen verängstigt an. Weiter zurückweichen konnte er nicht, aber er wollte auch nicht das diese Frau ihn anfasste.. er gehörte Drago und sonst niemanden. Medina lächelte kalte. „Na wird’s bald Tierchen… ich sagte ich habe Hunger.“ Gerade wollte sie einen weiteren Schritt auf Ken zu machen als sie ein wütendes Fauchen hinter sich hörte. Sie brauchte eine Sekunde , dann drehte sie sich um und lächelte überheblich. „Ah Drago.. willst du deinem Tierchen Manieren beibringen.. es ist ja wohl nicht sehr höflich, sich einem Gast zu verweigern. Ich dachte du würdest auf mehr Gastfreundschaft wert legen.“ Als Ken die Worte hörte zuckte er zusammen und sah zu Drago, sah den Zorn in dessen Augen und wusste nicht was er machen sollte.. galt der ihm oder Medina… er begann zu zittern und schloss die Augen. Hoffte das es schnell vorbei wäre, was auch immer jetzt passieren würde.

Er hatte seine Lippen leicht zurückgezogen, so dass man die Fangzähne gut sehen konnte, als wieder ein zornerfülltes Fauchen auf die Worte zu hören war. Ein kaum merklicher Wink zu Patrik, ließ diesen sofort den Raum verlassen und er ging langsam auf Medina zu. "Er hat nicht meine Erlaubnis, irgend jemand zur Verfügung zu stehen, also lass ihn in Ruhe", sagte er gefährlich leise und ging mit einem finsteren Blick an Medina vorbei, nahm Ken sanft am Arm und zog ihn in die Höhe hielt ihn an sich gepresst, während er weiter die Frau fixierte. "Geh, bevor ich wirklich wütend werde", sagte er wieder kaum hörbar, aber die Drohung kam bei Medina an. Der überhebliche Ausdruck verschwand von ihrem Gesicht und sie senkte leicht den Kopf, aber ließ ihre blitzenden Augen nicht von dem Vampir. "Du stellst dich zu oft gegen die Regeln, dass wird dir irgendwann das Genick brechen", zischte sie und sah dann zu Ken, bevor sie wieder Drago ansah, dann drehte sie sich abrupt um und ging hoch erhobenen Hauptes aus der Tür zu den Gästen im Ausstellungsraum.
Drago ließ sie nicht aus den Augen, bis sie die Tür hinter sich schloss, dann sah er Ken an. "Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte er wieder vollkommen ruhig und hob das Kinn des Jungen ein wenig an.

Ken erschauderte bei dem Blick der Vampirin, schluckte und sah dann Drago an. „Ja , Herr es ist alles in Ordnung.. aber ihr hättet das nicht tun sollen… sie wird versuchen Euch zu schaden.“ Flüsterte Ken leise, dabei zitterte er wie Espenlaub. Aber er hatte Angst das Medina Drago wirklich schaden würde und das wollte er nicht. Sah in deshalb flehend an. „Bitte Herr ich möchte nicht das ihr euch wegen mir in Gefahr begebt.“ Ken war im Augenblick so erschrocken das er gar nicht bemerkte wie er sich benahm.

"Es ist gut, sssh", flüsterte Drago und hielt Ken nah an sich gepresst, der Junge war völlig verängstigt. Er hob wieder sein Kinn an, damit er ihn ansehen musste. "Beruhige dich, sie ist fort und sie wird dich nicht mehr anfassen."

"Ist alles in Ordnung?", fragte Lunis, der unbemerkt den Raum betreten hatte und jetzt näher kam. Patrik war dicht neben ihm, er hatte unauffällig seinen Herrn benachrichtigt.
Drago wandte sich um und nickte leicht. "Es ist nichts passiert", sagte er und strich Ken sanft über den Nacken, um ihn zu beruhigen.
"Ich hatte sie nicht eingeladen", erwiderte Lunis und schüttelte leicht den Kopf, als er den zitternden Jungen ansah. "Jemand sollte ihr wirklich das Handwerk legen, sie nimmt sich zu viel heraus. Gewandelte, immer der gleiche Ärger mit ihnen", schimpfte er leise vor sich hin und schickte Patrik zur Anrichte um ein wenig von dem Whiskey zu holen, den Drago dann seinem Sklaven langsam einflößte. "Ich habe sie entfernen lassen", fügte er noch an und legte einen Arm um Patrik. "Kommt wieder mit hinüber."

Langsam beruhigte sich Ken und sah Drago an, schluckte dann willig den Alkohol und seufzte. „Danke Drago… bitte entschuldige.. ich war so erschrocken.. ich hatte solche Angst.“ Als er dann noch die Worte von Lunis hörte legte er den Kopf schief und meinte leise. „Gebissene?... aber bitte Drago gehen wir mit Lunis. Ich möchte ich nicht blamieren… keine Angst ich schaffe das.“ Langsam stand Ken auf und versuchte ein Lächeln, nickte auch Patrik zu der eng bei Lunis stand. Dann sah er zu Drago und lächelte schwach. „Ist okay.“

"Gut, dann lass uns hinüber gehen, du hast sicher Hunger, wenn ich den Teller vorhin richtig gedeutet habe", antwortete Drago mit einem schiefen Lächeln zu Patrik, der den Blick senkte und sich an Lunis schmiegte.
"Dann gehen wir, bring den Jungen zum Buffet", sagte der Maler und öffnete die Tür. Patrik wartete bis sein Herr mit Drago den Ausstellungsraum betrat, dann folgte er mit Ken, der seinen Herrn nicht aus den Augen ließ, so als ob er befürchtete, er könnte verschwinden. "Wir gehen dort hin", sagte Patrik und hakte Ken unter, um ihn zu einem langen Tisch zu führen auf dem die wunderbarsten Speisen angerichtet waren. Drago sah ihnen hinterher und setzte sich dann wieder auf seinen Platz am Tisch, kaum jemand hatte den Zwischenfall mitbekommen, Lunis hatte alles diskret veranlasst, dass Medina entfernt wurde.

Etwas unsicher lies sich Ken von Patrik mitziehen, blieb mit seinen Augen aber immer bei Drago. Erst nach ein paar Minuten hatte er sich wieder so gefasst und war so sicher das er Patrik ansehen konnte. Er lächelte schwach und sagte. „Tut mir leid.. ich wollte nicht für Stress sorgen.. hoffentlich ist jetzt Lunis mir nicht böse.“ Während er das sagte nahm er den Teller den Patrik ihm reichte entgegen und bedankte sich, dann sah er sich um und fragte. „Was meinte Lunis mit Gebissenen? Gibt es verschiedene Arten von Vampiren?“ Das war etwas das für Ken neu war, Drago hatte es nie erwähnt und bei Medina war es sowieso egal gewesen.. da waren sie nur Futter. Das einfach solange benutzt wurde bis es nichts mehr taugte.

"Keine Sorge, mein Herr, ist eher wütend auf diese Frau", beruhigte ihn Patrik und zog ihn zu zwei Stühlen, die an einer Wand etwas im Hintergrund standen. "Lunis meinte Gewandelte, keine von der alten Gilde, wie Drago oder die meisten anderen hier. Sie sind schon sehr alt, gehen viele Jahrhunderte zurück, während Vampire wie Medina gewandelt wurden, sie achten keine Traditionen und werden von den Alten nicht sehr geachtet, was sie meist zu bösartigen Dingen treibt um Aufmerksamkeit zu erregen."

Ken sah seinen Freund mit gossen Augen an, kaute an einem der Schnittchen und sagte dann leise. „Aber sie hat Drago gedroht.. sie sagte er würde sich nicht an die Regeln halten… das verstehe ich nicht? Ist Drago wirklich so anders… ich meine..“ etwas unsicher sah Ken Patrik an. Er verstand im Moment wirklich nicht so ganz was das besondere an Drago war… denn er fand das die meisten Vampire hier eine ähnliche Ausstrahlung hatten, nur ganz wenige waren anders, was man auch deutlich an deren Verhalten bemerken konnte.

Patrik biss sich auf die Lippen und sah auf seinen Teller. Dann seufzte er leise und sah Ken an. "Dein Herr, Drago, gehört zu den Wächtern, er lässt Gewandelte die sich auffällig verhalten und sie alle in Gefahr bringen beseitigen. Was Medina mit den Regeln meinte ist, dass es eigentlich ein schweres Vergehen ist, Angehörige ihrer eigenen Art zu töten. Es macht sie natürlich wütend, dass dies von der Gilde der Ältesten abgesegnet ist und damit schafft sich Drago auch Feinde."

Ken sah Patrik einen Moment an, dann nickte er. „Gut das kann ich verstehen.. nur ist der Schluss falsch.. sie müsste keine Angst haben wenn sie sich an die Regeln halten würde. Ich glaube nicht das Drago ihr irgendwas tun würde , wenn sie sich an die Regeln hält,“ meinte er leise und sah zu den Vampiren. „Es steht mir zwar nicht zu, das zu sagen.. aber ich kann Drago verstehen… so Vampire wie Medina, sie gefährden alle. Es ist wie mit einem Menschenfressenden Löwen… es wird nicht nur der gejagt sondern alle und so wäre es auch mit den Vampiren… würden es die Menschen herausfinden. Sie würden nicht nur versuchen die zu jagen die wie Medina sind, sondern alle und auch wenn ich noch nicht viele kenne.. ich denke die meisten sind nicht wie Medina.. das hoffe ich zumindest.“ Meinte Ken leise und sah Patrik nachdenklich an.

Er nickte leicht und stellte seinen Teller weg. "Es liegt wohl auch an den Traditionen, Vampire wie Medina fühlen sich ausgeschlossen, sie wissen, dass sie nicht so sind wie die Alten, die sich nicht mit ihnen abgeben oder wirklich anerkennen", erwiderte er ruhig und sah in die Runde, dann stand er auf. "Unsere Herren rufen uns, ich denke, ihr werdet jetzt wohl aufbrechen", sagte er und lächelte. "Ich hoffe, wir bleiben etwas länger hier und können uns noch einmal sehen." Sie gingen langsam zu dem Tisch wo noch immer einige Vampire saßen. Lunis sprach mit einem Pärchen und stand auf, um sie zu einigen seiner Bilder zu begleiten. Patrik nickte Ken zu und folgte ihm dann. Drago sah seinen Jungen an und leerte sein Glas.

Ken sah Patrik noch einmal an, lächelte und sagte leise. „Ja das hoffe ich auch.. es war schön dich wieder zusehen,“ dann nickte er ihm auch noch einmal zu und sah ihm kurz nach. Drehte sich schließlich zu Drago und lächelte diesen an. „ Hier bin ich und danke, das du auf mich aufgepasst hast.“ Meinte er leise und stellte sich dann neben Drago wartet das dieser aufstand.

Er musterte ihn wohlwollend und verabschiedete sich dann von den Herren und Damen am Tisch. „Dann lass uns gehen“, sagte er zu Ken und legte eine Hand an seinen Nacken, als sie langsam die Ausstellung verließen. An der Tür hielten sie noch einmal an und Drago umarmte Lunis zum Abschied, der dort gerade mit einem uralten Mann sprach. „Pass auf dich auf, alter Freund“, murmelte Lunis und legte seine Hand kurz an Dragos Wange.
„Das tue ich doch immer“, erwiderte Drago und lächelte, dann ging er mit Ken hinaus zu ihrem Wagen und fuhr schweigend zurück ins Hotel.

Als sie sich von Lunis verabschiedeten, beobachtete Ken die beiden Vampire sehr genau. Und er kam ihm vor als wenn Drago und Lunis wirklich gute Freunde waren, sich der Künstler auch um Drago sorgte. Aber auch während der Fahrt zurück ins Hotel wagte Ken nicht Drago danach zu fragen. Es ging ihn nichts an und wenn er heute Abend eines begriffen hatte dann dass, das es gerade unter den Vampiren noch viel mehr verschiedene Charakter gab als unter den Menschen. Im Hotelzimmer angekommen sah Ken dann Drago an und fragte leise. „Wird sie versuchen dir Schwierigkeiten zu machen?“ Er sah den Älteren an und hoffte das Drago wegen der Frage nicht böse war, aber er machte sich Sorgen.

Für einen Moment war er etwas irritiert, aber dann lächelte er, als er verstand wenn oder was er meinte. “Das tun sie immer”, erwiderte er ruhig und legte seinen Mantel ab. “Bist du noch hungrig?”, fragte er dann und brachte seine Tasche mit dem Katalog und den Kaufunterlagen zu dem Schreibtisch.

Ken schüttelte bei der Fragen den Kopf, setzte sich dann auf das Sofa und zog die Knie an, legte sein Kinn darauf und sah Drago forschend an. Nach ein paar Augenblicken fragte er dann leise. „Patrik sagte du bist ein Wächter… bitte nicht böse sein… aber … aber konntest du mir das erklären. Ich verstand nur so viel das du dafür sorgst das die Gebissenen Vampire nicht auffällig werden,“ Ken hob den Kopf und sah Drago an. „Gebissene und Geborene Vampire… ich verstehe den Unterschied nicht .. zumindest nicht wirklich.. sind alle Gebissenen so wie Medina?“ Man konnte das Unverständnis in den Augen von Ken sehen und auch etwas Angst.

Er setzte sich auf den Stuhl, stützte seinen Kopf in die Hand, das sein langes Haar seitlich herab fiel und den Tisch bedeckte. Lange sah er den Jungen an. “Ich bin dir nicht böse, Ken”, sagte er und lächelte kaum merklich. “Es gibt keine geborenen Vampire mehr, wir sind alle irgendwann gewandelt worden, allerdings stammen die Ältesten von uns, wie auch ich, von einer Linie ab, die bis zu ihren Ursprüngen zurückgeht. Früher waren wir eine kleine Gemeinschaft, man würde wohl Sekte dazu sagen, die im Verborgenen lebte. Es gab strenge Regeln, die uns vor den Jägern schützten und vor allem vorsahen, dass keine neuen Vampire geschaffen wurden. Wir hatten unsere Spender, die bei uns lebten…” Er hielt kurz inne und musterte Ken, der aufmerksam zuhörte. “Wie es nun mal ist, veränderte sich alles um uns herum, für eine lange Zeit blieben wir davon verschont, aber irgendwann wurde auch uns klar, dass wir uns nicht ewig abschotten konnten. Nach und nach begannen wir, uns unter den Sterblichen zu bewegen, es war einfacher als gedacht, solange man unauffällig lebte. Aber mit dem freieren Leben wurden auch die Regeln immer öfter missachtet und damit kamen dann auch die Probleme. Neue Vampire wurden geschaffen, die ihre neuen Gaben und Macht schnell missbrauchten, da sie keinerlei Führung hatten. Immer öfter wurden die Sterblichen auf unerklärliche Todesfälle aufmerksam. Irgendwann wurde dann ein Rat der Ältesten einberufen und die Wächter gegründet, Vampire, die sich nicht an die Regeln hielten, wurden von da an aus dem Verkehr gezogen und es wird darauf geachtet, dass keine Neuen geschaffen werden, was nicht immer leicht zu kontrollieren ist.” Er schwieg wieder einige Sekunden. “Natürlich schafft mein Wächterdasein auch Feinde, die mich gerne vernichten würden, aber darüber musst du dir keinen Kopf machen, Ken.” Jetzt erschien wieder ein kleines Lächeln auf seinen Lippen. “Ich habe schon viele Jahrhunderte überlebt und die waren weitaus gefährlicher als heute.”

Ken sah Drago an und hörte aufmerksam zu, dann nickte er verstehend. „Ich glaube dir.. aber weist du ich verstehe so Frauen wie diese Medina nicht… es ist doch gefährlich, sie kann euch alle fruchtbar schaden… egal wie, eines Tages wird sie auffliegen und dann werden sie auch die Menschen jagen. Sicher ihr seid sehr viel stärker, ihr habt viele Fähigkeiten.. aber sie werden auch da Möglichkeiten finden.. warum tut sie das.“ Ken sah Drago an. „Ich kann versehen das ihr Spender braucht.. ich kann sogar verstehen das ihr sie entführt… Straßenkinder … aber muss man sie wirklich so grausam abrichten wie sie es tut… gibt es keine andere Möglichkeit?“ fragte er dann leise. Denn das war etwas das ihn schon lange beschäftigte und gerade nach dieser Vernissage… er hatte gesehen das fast alle einen Sklaven dabei hatten, aber nur wenige waren wirklich grausam zu ihnen. Bei den meisten hatte Ken das Gefühl, das sie sich bei ihren Herren wohl fühlten, auch wenn diese sie an Leinen oder Ketten bei sich hielten.

Er schüttelte leicht den Kopf und wurde ernst. “Es mag grausam sein, was manche von uns tun, aber keiner wird etwas dagegen sagen, solange unsere Sicherheit gewahrt bleibt”, erwiderte er und stand auf um zu Ken zu gehen. “Bisher ist nichts geschehen.” Er setzte sich auf das Bett und zog den Jungen in seine Arme. “Ich billige es nicht und ich kann auch nicht alles Leid dieser Welt beenden”, flüsterte er und bewegte seine Lippen an den Hals des Jungen, wo schon kleine Narben seines letzten Bisses waren. Das Halsband störte ein wenig und er schob es zur Seite.

Als Ken die sanften Berührungen fühlte, legte er seinen Kopf schief und bot Drago seinen Hals, dabei wisperte er sanft. „Da weis ich… aber glaubst du nicht das viele der Vampire.. zumindest der Älteren, das Angebot nutzen würden, wenn sei wirklich freiwillige Spender bekommen würden.. Jungen und Mädchen die nicht vor Angst zitterten wenn sie sich ihnen näherten?“ Ken schloss die Augen und lehnte sich vertrauensvoll in die Arme von Drago hoffte das dieser verstand was er meinte, denn er machte ihm ganz sicher keinen Vorwurf. Aber er fragte sich ob das Problem Medina nicht dann lösen würde wenn der Nachfrage.. ein anderes Angebot gegenüberstehen würde.

“Es ist so wie es ist, Ken”, murmelte er und küsste leicht den Hals, leckte sanft mit der Zunge darüber. “Kleiner Weltverbesserer”, wisperte er und biss dann zu, um das Blut seines Sklaven zu trinken, der leise aufstöhnte und er zog ihn in seine Arme, ließ sich mit ihm auf das Bett gleiten, während er trank.

Bei dem Biss stöhnte Ken auf, schloss die Augen und wurde ganz weich in den Armen von Drago, er genoss es, wisperte dann aber leise und liebevoll. „Bin kein Weltverbesserer aber es wäre doch viel geiler für euch wenn es so wie bei uns ist als wenn die Spender vor Angst zappeln oder starr sind,“ Die letzten Worte kamen nur noch ganz gehaucht, denn Ken schloss die Augen und stöhnte wohlig auf. Er genoss es einfach wenn Drago trank und er war sicher, wenn man es den Spendern richtig zeigte, genossen es alle anderen auch.

Er nahm sich genug um satt zu sein und verschloss dann die Wunde wieder etwas, in dem er darüber leckte. Dann blickte er auf den Jungen in seinen Armen, der die Augen geschlossen hatte. Ja, er mochte es wenn sie sich so hingaben für ihn, aber es gab auch Vampire die gerade die Angst genossen, die sie vor ihnen hatten. Das Blut war anders, so als ob man starke Empfindungen darin schmecken konnte. Sanft strich er ihm die Haare aus der Stirn und küsste leicht die warmen Lippen. Er für seinen Teil mochte die Ekstase seiner Opfer.

Ken schloss die Augen als er das Lecken fühlte, dann lächelte er leicht und sah Drago an. „Du magst es.. oder? Du kannst schmecken das ich dich mag, das ich dich gerne trinken lasse.“ Meinte er sanft und beobachtete den Vampir, dann setzte er sich ein wenig auf. „Lunis.. wie lange kennst du ihn? Wie ist er zu seinen Spendern?“ fragte er dann leise, er wusste das er das mit Medina niemals würde verhindern können, aber er wollte wenigstens die Hoffnung haben das es nicht jedem so ging und das es auch noch mehr solche Vampire wie Drago gab.

“Hmm, das Blut ist wie Wein berauschend, betörend oder verhängnisvoll”, erwiderte er und streichelte Ken über den Hals, tippte leicht auf den Mondstein an seinem Hals. “Lunis ist fast so alt wie ich, Spender hört er nicht gern, seine Gefährten sind seine Musen, seine Geliebten und er behandelt sie auch so.” Seine Augen wanderten über das zarte Gesicht des Jungen. “Du solltest dir nicht so viele Sorgen machen, Ken, deinem Freund geht es sehr gut bei Lunis, oder hat er einen anderen Eindruck gemacht?”

„Nein, hat er nicht,“ sagte Ken leise und kuschelte sich an Drago. „Ich wollte nur sicher gehen.. weist du er hat viel eingesteckt.. auch Schläge die für mich bestimmt waren. Dabei hat er ihr immer viel weniger Grund geben als ich. Er tat was man ihm sagte… aber irgendwie hat Medina ihn sogar dafür bestraft.“ Erzählte Ken und sah Drago immer noch an. Er fühlte sich einfach bei ihm wohl. „Ich hatte manchmal das Gefühl das sie ihn hasste obwohl er doch genau das tat was sie verlangte.“

“Medina war kein guter Mensch und sie ist ein noch schlechterer Vampir”, erwiderte er leise. “Du solltest dich jetzt ein wenig ausruhen, morgen fahren wir zu meinem Schneider und danach wieder nach Hause. Die gekauften Gegenstände werden sicher auch schon angekommen sein, dann können wir sie an die Kunden weiterversenden.” Er stand wieder vom Bett auf und sah auf Ken herab. “In zwei Tagen werden wir nach Italien verreisen.”

Ken hob den Kopf und sah Drago erstaunt, aber auch strahlend an. „Nach Italien.. wow… und morgen zum Schneider. Du verwöhnst mich,“ wisperte er und kuschelte sich dann in das Bett, er war langsam müde. Der Tag war doch sehr anstrengend gewesen, sehnsüchtig sah er auf die leere Bettseite. „Kommst du auch… ich würde gerne bei dir schlafen,“ meinte er leise und sah Drago mit einem Bettelblick an. Auf Medina ging er nicht mehr ein, denn er wusste er würde sie nicht ändern können, die Frau war so und sie würde sich auch nicht mehr ändern.

“Ich verwöhne dich? Nun dann muss ich wohl darauf achten, dass du mir nicht zu bequem wirst, hm?”, neckte er und lachte leise, begann sich dann zu entkleiden. Mit einem Lächeln legte er sich zu Ken und zog ihn in seine Arme. “Es ist schön wieder jemand bei mir zu haben und es macht mir Freude dir dein Leben angenehm zu machen, schließlich gibst du mir auch sehr viel von dir.”

„Ich bin gerne bei dir,“ wisperte Ken und schmiegte seinen Kopf an die Schulter von Drago, lächelte dann sanft und meinte. „Wir geben uns gegenseitig etwas und das ist doch auch okay… ich lass dich gerne trinken.. auch wenn ich das nie gedacht hätte.. aber es ist so.. es ist wirklich schön und ich mag es.“ Dann gähnte er und schloss die Augen, jetzt merkte er ein wenig den Blutverlust, aber das war nicht schlimm, etwas Schlaf und er wäre wieder fit.

Entspannt saß Drago am nächsten Tag bei seinem Schneider im Laden und beobachtete, wie der ältliche Besitzer die Maße von Ken nahm. Der Junge wirkte schon etwas entnervt von der akribischen Art des Mannes und er musste sich ein Lächeln verkneifen. Das Halsband trug er noch immer, auch um die kleinen Bisswunden am Hals etwas zu verdecken. Ein Stapel eingepackter Hemden und normale Hosen lag bereits auf dem Ladentisch, die mussten nicht extra genäht werden, aber die Anzüge wollte er schon für seinen Sklaven angepasst haben. Einige einfache Poloshirts und leichte Sommersachen, sowie Schuhe würden auch noch dazukommen, damit er in Italien genug Kleidung hatte.
Er freute sich selbst schon auf die Reise, er war lange nicht mehr dort gewesen und wollte neben seinen Geschäften auch einige Freunde besuchen.
“Gut, das war es junger Mann”, sagte der Ladenbesitzer endlich und legte das Maßband weg, dann sah er Drago an. “In einer Woche sind die ersten Anzüge fertig.”
“Wunderbar, dann schicken Sie es bitte an meine Adresse”, erwiderte Drago und nickte Ken, dass er sich wieder anziehen sollte.

Ken atmete erleichtert auf, sah dann zu Drago und lächelte ihn dankbar an. Am liebsten hätte er sich mit einem Kuss bedankt, aber er wollte den Vampir nicht in Verlegenheit bringen. Also zog er sich rasch wieder an und kam zu ihm. „Das ist alles so viel… ich weis gar nicht wie ich dir jemals dafür danken soll,“ wisperte er und lehnte sich etwas an ihn, strahlte ihn an. Er freute sich sehr auf Italien war gespannt was sie dort alles machen würden.

“Es ist nur was du brauchst”, erwiderte Drago und legte den Arm um ihn, während sie zum Ladentisch gingen. Sie ließen all die Sachen direkt nach Hause schicken und fuhren dann ebenfalls wieder aus der Stadt. Den Abend verbrachte Drago damit, die angelieferten Gegenstände der Auktion zu sichten und mit den Kunden zu telefonieren, während er Ken anwies sich im Haus etwas nützlich zu machen und ihm dann zu helfen die Waren gut zu verpacken, damit ein Lieferservice sie morgen zu ihren neuen Besitzern bringen konnte. “Sei vorsichtig, meine Kunden möchten ungern Scherben auf ihrem Tisch stehen haben”, sagte er, als Ken eine bunte, verschnörkelte Vase in einen Karton mit Holzwolle legte.

Ken lächelte und nickte, packte die Vase besonders vorsichtig und sorgfältig ein. So das sie den Transport auf jeden Fall überstehen würde. Als er die Kiste dann verschloss sah er Drago an und fragte leise. „Wenn wir in Italien sind.. wie soll ich mich verhalten… ich meine wenn wir deine Freunde treffen. Ich will auf keine Fall Fehler machen und dich auch nicht bloßstellen.“ Meinte er ruhig und lächelte. „Also wenn du auch willst das ich mich so ähnlich wie Patrik verhalte.. ich wolle nur sagen das es okay wäre.. nur müsstest du mir dann vielleicht noch ein paar Sachen beibringen.“

Er legte den Lieferschein weg und sah Ken einige Sekunden an. "Natürlich sind meine Freunde sehr traditionell, aber du musst dich nicht wie Patrik verhalten, bleib einfach so ruhig und gehorsam wie du bisher warst, dann bin ich zufrieden." Er nahm den Lieferschein wieder auf und schrieb etwas darauf. "Du musst dich nicht fürchten", fügte er noch an und lächelte ihn an, dann packte er die Papiere zusammen. "Ich werde den Kurierdienst anrufen." Damit verließ er den Raum um in sein Büro zu gehen.

Ken sah ihm einen Moment nach, dann lächelte er und nickte zu sich selbst. Er würde sich immer respektvoll und gehorsam verhalten, den schließlich wollte er Drago nicht bloßstellen. Aber er würde sogar versuchen noch ein wenig mehr zu tun, sicher würde er nicht so sein wie Patrick, aber er musste zugeben das es ihm nichts ausgemacht hatte neben Drago zu stehen und auf dessen Befehle zu gehorchen, ganz im Gegenteil es hatte ihm Sicherheit gegeben. Langsam folgte er Drago in dessen Büro, wartet bis dieser sein Telefonat beendet hatte und sagte dann leise. „Ich hab keine Angst.. nicht wirklich.. aber ich möchte einfach das du stolz auf mich bist und das deine Freunde nicht denken das ich ungehorsam bin.. verstehst du?“

Drago setzte sich halb auf seinen Schreibtisch und winkte Ken näher. Dann hob er sanft sein Kinn an. "Ich verstehe dich, aber ich bin stolz auf dich, also mach dir nicht so viele Gedanken." Er strich ihm sanft mit dem Daumen über die Wange und lächelte. "Jetzt geh nach oben und pack schon mal deine Sachen, morgen haben wir viel zu tun, bevor wir abreisen. Gute Nacht!" Er beugte sich vor und küsste ihn leicht auf die Lippen, dann sah er zu, wie der Junge den Raum verließ und schüttelte leicht den Kopf. Es amüsierte ihn, wie angestrengt Ken versuchte ihm zu gefallen.

Das er sich so verhielt verstand Ken ja selbst nicht, aber er musste zugeben das er Drago vertraute und das er ihm auch seinen Hals genauso angeboten hätte wie Medina es immer gefordert hat.. und das vollkommen ohne Zwang, sondern nur aus dem Gefühl heraus das er das richtige tat. Langsam ging er in sein Zimmer und begann zu packen. Als er dann damit fertig war legte er sich lächelnd auf das Bett und schloss die Augen. Egal was passiert war, er fühlte sich hier wohl und er wollte nicht mehr weg. Über sein Nachdenken, dämmerte er langsam ein.

Als er sich in den frühen Morgenstunden endlich auch ein wenig hinlegte um zu ruhen, hatte er schon alles gepackt und gönnte sich wirklich Schlaf, wie er es immer tat in der Sicherheit seines eigenen Heims. Der Tag würde anstrengende werden, eigentlich hätte er auch Nachts reisen können, aber die Flüge waren ausgebucht gewesen und wenn er am Ziel ruhen konnte, würde er seine Schwäche durch das Tageslicht schon überbrücken können, so dass er gegen etwaige Angriffe gewappnet war. Auch seine Gegner waren schwächer, dass beruhigte ihn. Seit dem Vorfall mit Medina musste er noch mehr auf der Hut sein, sie war ziemlich wütend gewesen.

Von all den Gedanken bekam Ken nichts mit, denn er schlief vollkommen entspannt in seinem Zimmer. Auch sein Koffer stand bereits fertig gepackt an der Zimmertüre, so das sie jeder Zeit los konnten.

Der Kurierdienst hatte gerade alle Kisten abgeholt und würde sie den Kunden zustellen, als Drago wieder in sein Arbeitszimmer ging und ein wenig aufräumte. Ken war noch in der Küche beschäftigt und das Taxi, das sie zum Flughafen bringen würde, kam in etwa einer halben Stunde. Die letzte Nacht hatte er nicht wirklich geruht, seine Sinne waren ständig angespannt, so als ob sie Gefahr witterten, die er noch nicht erkennen konnte. Mit einem letzten Blick durch den Raum ging er hinaus in die Halle, wo schon das Gepäck stand. Das Taxi fuhr gerade die Einfahrt herauf, er sah es nicht, aber er konnte es hören. “Ken, bist du soweit?”, rief er und öffnete die Tür, um den Fahrer hereinzulassen.
Keine 15 Minuten später waren sie auf dem Weg zum Flughafen. Er sprach mit dem Fahrer, so dass er das nicht bemerkte, dass außerhalb seines Grundstücks aus einem Gebüsch heraus jemand den Wagen beobachtete.

Ken saß neben Drago und spürte diese Anspannung in ihm, er fühlte sich im Moment so gar nicht wohl in seiner Haut. Es war fast so als wenn eine Gefahr über ihnen schweben würde, sie diese aber nicht sehen konnten.. es war einfach nur ein unbestimmtes Gefühl. Aber Ken hoffte und vertraute auf Drago und deshalb versuchte er sich jetzt ganz normal zu verhalten. Als sie dann den Flughafen erreichten, stieg er mit Drago aus, besorgte einen Gepäckwagen und blieb dann neben dem Vampir stehen als dieser das Taxi bezahlte.

Er sah sich aufmerksam um, als sie die Abflughalle betraten, aber konnte keine unmittelbare Gefahr spüren, so dass er Ken zum Schalter dirigierte und sie einchecken konnten. Die Wartehalle für Businessclass war leer als sie sie betraten und überbrückten die Zeit damit, dass er in einem Kunstbuch las, während Ken die Flugzeuge draußen beobachtete.
Eine halbe Stunde später konnten sie endlich an Bord und flogen kurz darauf ihrem Ziel entgegen

Als sie auf dem Leonardo da Vinci Airport ankamen war es früher Nachmittag und Ken sah etwas besorgt zu dem Vampir. Er hatte schon während des Fluges gemerkt das das Tageslicht Drago etwas zu schaffen macht, zwar war es nicht so schlimm wie es in den Filmen beschrieben wurde. Aber man merkte sehr deutlich das es ihn schwächte, deshalb kümmerte er sich ganz selbstverständlich um ihr Gepäck und besorgte auch eine Taxi das sie ins Hotel Raphael bringen würde. Als ihr Gepäck verladen war sah er Drago an und meinte leise. „Du siehst erschöpft aus… möchtest du im Hotel erst einmal trinken… die Reise am Tag strengt dich sehr an oder?“ Während er das sagte rückte er etwas näher zu Drago und lächelte ihn an. Sah dabei immer wieder aus dem Fenster und lächelte als sie vor dem Hotel ankamen.

Die Sorge von Ken ließ ihn lächeln. “Ja, die Sonne ist nicht gerade angenehm für mich, hier werden wir viel Nachts unternehmen müssen”, erwiderte er und ging mit ihm in das Hotel. Sie checkten ein und ließen sich von einem Hausdiener mit ihrem Gebäck auf das Zimmer bringen. Die Räume waren großzügig und wundervoll eingerichtet. Er mochte dieses Hotel, das mitten in der Stadt aber doch sehr ruhig gelegen war. Mit einem Seufzen setzte er sich in einen Stuhl und legte den Kopf in den Nacken, der kühle und durch Rollläden abgedunkelte Raum taten ihm gut.

Ken lächelte, kniete sich dann neben Drago und sah ihn an. „Es ist doch okay.. ganz ehrlich.. ein wirklicher Sonnenanbeter war ich noch nie und ich denke die meisten Sehenswürdigkeiten können wir auch bei Nacht ansehen, meinte er lächelnd und legte dann seinen Kopf auf das Knie von Drago. Warum er das tat wusste er im Augenblick selbst nicht, aber es erschien ihm einfach richtig. Nach ein paar Augenblicken sah er auf und fragte noch mal. „Möchtest du trinken. Es ist vollkommen okay.. oder soll ich dir ein Bad einlassen?“

Er legte eine Hand auf den blonden Haarschopf. “Wie wäre es mit beidem?”, antwortete er auf die Frage und ließ seine Finger sanft den Nacken kraulen. “Es gibt hier Dinge zu sehen, die nur bei Tag wirklich schön sind, deshalb werde ich dir erlauben, dir hin und wieder allein oder mit einem Führer die Stadt anzusehen”, fügte er dann noch leise an.

Lächelnd stand Ken auf, nickte und küsste Drago sanft auf die Lippen. „Danke.. aber das ist nicht notwendig.. ich bin wirklich gerne bei dir,“ wisperte er und lief auch schon in das Bad um dort Wasser in die Wanne zu lassen, sah sich kurz um und fand einen nach Orangen duftenden Badezusatz. Kurz roch er daran um sicher zu gehen das der Geruch nicht zu aufdringlich sein würde, dann nickte er und gab ein paar Tropfen des Öls in das warme Wasser, legte auch die großen Badetücher zurecht. Dann wollte er zurück in den Wohnraum, stoppte dann aber und lächelte und begann sich auszuziehen. Als er dann nichts mehr trug außer dem knappen Slip, ging er zurück in den Wohnraum, kniete sich neben Drago und sagte leise. „Euer Bad ist gerichtet Herr.“

Er konnte nicht sagen, dass es ihm nicht gefiel, wie Ken sich in die Rolle des Sklaven begab, der Anblick des halbnackten Jungen reizte ihn, er stand deshalb nur auf und breitete die Arme aus. “Entkleide mich, Sklave”, sagte er im Befehlston und beobachtete jede seiner Bewegungen sehr genau.

Bei dem kühlen Befehlston zuckte Ken einen Moment etwas zusammen, dann aber stand er lächelnd auf und tat was Drago ihm befohlen hatte. Er zog den Vampir ganz vorsichtig aus. Legte die Kleidung zusammen und kniete sich dann wieder neben ihn hielt den Kopf gesenkt und wartet. Das er sich im Augenblick genauso verhielt wie es Medina von ihm gefordert hatte, war ihm nicht bewusst, denn das hier wollt er und es machte ihm keine Angst.

Dieses anerzogene Verhalten von Ken, ließ Drago einen Moment an Medina und die Gefahren denken, die von ihr ausgingen, aber er verdrängte es wieder und ging an Ken vorbei zum Badezimmer. “Komm und leiste mir Gesellschaft”, rief er über die Schulter und hörte wie sich Ken sofort seinem Befehl beugte und hinterher kam.
Das Wasser war angenehm temperiert und es roch wunderbar, als er sich genüsslich hineingleiten ließ. Mit einem Wink gab er dem Jungen zu verstehen, dass er zu ihm in die Wanne kommen sollte und umschloss ihn mit seinen Armen, als er mit dem Rücken auf seiner Brust zum liegen kam. “So ist es angenehm”, murmelte er und knabberte leicht an Kens Ohr.

Ken lächelte kuschelte sich an Drago und küsste ihn sanft, bot ihm seinen Hals. In seinen Augen aber konnte man lesen das er das vollkommen freiwillig und auch sehr gerne tat. Das hatte nichts mit dem zu tun was Medina verlangt hatte, ganz im Gegenteil, Ken war sich sicher das er keine anderen Vampir einfach so würde trinken lassen.. seine Angst saß immer noch tief, aber bei Drago war sie verschwunden. Ihm vertraute er und wenn er ihm sagen würde er solle einen Freund trinken lassen, dann würde er es tun, aber sich einfach anbieten, so wie Medina es gewollt hatte, das konnte und wollte er nicht. Er lächelte Drago an, legte seinen Kopf auf dessen Schulter und wisperte. „Ich mag dich.“

Seine Lippen wanderten zärtlich am Ohr hinab zum Hals, der ihm so bereitwillig dargeboten wurde. Sanft leckte er ein wenig an der erhitzten Haut und glitt noch etwas weiter ins Wasser, so dass sie fast lagen, als er seine Zähne vorsichtig in den Hals schlug und langsam trank, seine Hand wanderte dabei hinab bis zu Kens Glied und streichelte es sanft, bis es härter wurde unter seiner Führung.

Bei dem sanften Streicheln schloss Ken die Augen und kam Drago noch etwas mehr entgegen. Er genoss jede noch so kleine Berührung des Vampirs, legte seinen Kopf noch etwas weiter zur Seite so das Drago ganz bequem trinken konnte. Den leichten Schmerz des Bisses nahm er schon gar nicht mehr wahr, das einzige das er immer fühlte war ein ganz leichter Schwindel wenn Drago fertig war. Aber das war nicht weiter schlimm, da er wusste das Drago auf ihn achten würde.

Der Geschmack des Blutes berauschte ihn wie immer, seine Hand fuhr etwas fester an dem Glied entlang, so dass der Junge in seinen Armen anfing sich in Ekstase zu bewegen. Das Wasser schwappte und er trank noch immer, aber nahm nur wenig auf, er genoss einfach diesen Moment des warmen Wassers, den Körper in seinen Armen und das Blut das seinen Leib durchflutete.

Ken spürte wie er immer weiter auf seinen Höhepunkt zu getrieben wurde. Als er dann spürte wie Drago fester zu massieren begann, stöhnte er auf und konnte sich nicht mehr beherrschen, er kam mit einem heißeren Aufschrei in den Händen des Vampirs, spürte gleichzeitig wie dieser ein wenig nach biss und erschauderte.

„Es ist gut“, murmelte Drago und leckte über die Bisswunde am Hals, dann legte er die Arme um ihn und wusch ihn sanft mit den Händen. „Entspann dich einfach wieder“, fuhr er fort und bewegte seine Handflächen über das Wasser. Er legte den Kopf zurück an den Wannenrand und schloss seine Augen. „Warst du schon einmal in Italien?“, fragte er dann.

Auch Ken entspannte sich und kuschelte sich noch etwas an Drago, schloss die Augen und lies seine Gedanken einfach ein wenig treiben. Bei der Frage sah er kurz auf, dann lächelte er und schüttelte den Kopf. „Nein… ich kenn Italien nur aus Büchern und Filmen…war aber noch nie da.. warst du denn schon öfter hier.. ich meine du kennst es doch bestimmt auch noch von früher?“ Ken sah Drago neugierig an.

Er lachte leise und nickte. “Ich habe hier für viele Jahre gelebt, ich kann nicht sehr lange an einem Ort bleiben, denn unter den Sterblichen zu leben bedeutet auch, dass sie irgendwann merken, dass ich anders bin. Ich werde nicht älter.” Er strich sanft über Kens nasse Haare die seine Brust berührten. “Ich hatte schon so viele Identitäten…” Wieder legte er den Kopf entspannt zurück. “Wenn du noch nie hier warst, dann möchte ich, dass du auch tagsüber die Stadt ein wenig siehst. Ich möchte das du alles kennen lernst, auch noch ein wenig lernst, es gibt sehr viel das du sicher noch nicht weißt.”

Ken hörte Drago aufmerksam zu und nickte. Das mit dem nicht lange an einem Ort bleiben verstand er sehr gut, ihm war klar das es auffallen würde wenn jemand nicht alterte. Heute vielleicht etwas weniger schnell, da viele Menschen alles taten um das Altern zu verhindern und sie erst daran denken würden das es wohl das Werk eines guten Chirurgen ist.. aber früher musste das sehr aufgefallen sein. „Ich würde mir gerne die Stadt ansehen.. aber nur wenn es dir recht ist und wenn es geht auch nicht alleine.. weist du ich kann kein Italienisch und ich möchte mich nicht verlaufen.. vielleicht kennst du ja jemanden der mit mir gehen könnte,“ meinte Ken leise und lächelte Drago an.

“Das kann ich verstehen, und ich denke, ich habe jemand, der dich sehr gerne begleiten und dir die Stadt zeigen würde”, erwiderte Drago und strich ihm noch einmal über das Gesicht. “Wir sollten jetzt langsam raus aus dem Wasser und noch ein wenig ruhen, heute Abend werden wir einen Besuch machen.” Damit schob er Ken ein wenig in die Höhe und sie verließen die Wanne.

Ken lächelte, griff nach dem Badetuch und begann Drago und sich abzutrocknen, dann ging er zurück in das Zimmer und legte sich müde auf das Bett, das er nichts trug störte ihn dabei nicht besonders. Denn auch wenn ihm das Tageslicht nichts ausmachte. Er hatte sich schon so sehr auf Drago eingestellt das auch er tagsüber mehr schlief, dafür Nachts munter war. Er sah Drago noch mal an, schloss dann die Augen und freute sich schon auf den Abend, er war neugierig wen sie besuchen würden.

Es war wundervoll wieder durch diese Stadt zu gehen. Drago hatte auf einen Wagen verzichtet, er wollte wie früher, als er hier noch lebte, die Gassen und Plätze zu Fuß erkunden. Sobald die Sonne untergegangen war, hatten sie sich angezogen und liefen nun wie die unzähligen Touristen an Sehenswürdigkeiten und Souvenirgeschäften vorbei. Es war warm und die Luft war würzig, die Plätze von Lampen erhellt, überall herrschte Fröhlichkeit, die Tische im freien, vor den Gaststätten, waren mit Menschen bevölkert. Aus verschiedenen Ecken konnte man Musik hören. Drago legte einen Arm um Ken und genoss alles um sich herum. “Gefällt es dir?”, fragte er und sah den jungen Mann an. “Wir sind bei einem alten Freund von mir eingeladen, dort werden wir etwas speisen und danach ein Theaterstück besuchen.” Er zog ihn etwas näher und wurde ernst. "Ich hätte es dir vielleicht vorher sagen sollen, aber in diesem Haus ist es üblich eine kleine Geste zu erbringen, du wirst ihm deine Hand für einen Biss reichen."

Ken lief entspannt mit Drago durch Rom, genoss es genauso wie dieser, erst als dieser ihm sagte was von ihm erwartet wurde zuckte er zusammen und blieb erschrocken stehen. Die ganze Leichtigkeit die er gerade noch empfunden hatte war dahin, er zitterte, sah Drago ängstlich an, nickte dann aber nur und sah auf den Boden. Er hatte Angst aber er wollte Drago auf keinen Fall blamieren und ungehorsam sein. Deshalb nickte er nur zustimmend, sagte aber nichts.

Er spürte sofort die Angst, die Ken nach seinen Worten erfasste, deshalb blieb er stehen und hob sein Kinn etwas an. "Du hast keinen Grund dich zu fürchten, er ist kein Monster und ich werde ebenfalls da sein." Mit einem Lächeln strich er ihm über die Wange.

„Das nahm ich auch nicht an .. ich meine das dein Freund ein Monster ist.. aber ich hab trotzdem Angst.. bitte verzeih. Aber ich werde dich nicht blamieren,“ sagte Ken leise und sah Drago an, versuchte ein lächeln. Dann sah er sich um und sah dann auf eine Uhr. „Wann werden wir erwartet?“

“Ich weiß, dass du mich nicht enttäuschen wirst, wir haben noch etwa eine Stunde”, erwiderte Drago und ging mit ihm weiter über den großen Platz, vorbei an Marktständen und Straßenkünstlern, die noch einige ihrer Waren und Werke an die Touristen bringen wollten. “Die Zeit die ich hier lebte war wundervoll”, fing er an zu erzählen, auch um Ken ein wenig abzulenken. “Damals gab es noch nicht so viele Touristen und es wurde noch viel Wert auf Etikette gelegt.” Er lächelte und schüttelte leicht den Kopf als ein Händler ihm einen seidenen Schal hinhielt. “Es gab hier eine Loge der Vampire…”

Fast erleichtert atmete Ken auf, dann hatte er zumindest noch etwas Zeit um sich auf das Unvermeidliche vorzubereiten und vielleicht seine Angst ein wenig in den Griff zu bekommen. Er hörte Drago aufmerksam zu, lächelte und fragte schließlich. „Und daher kennst du deinen Freund? War es früher einfacher.. ich meine euer Leben?“ fragte Ken leise und sah lächelnd einigen der Straßenmusiken zu, versuchte seine Gedanken von dem bevorstehenden Besuch abzulenken. Denn er vertraute ja Drago, es war nur ein Komisches Gefühl zu wissen das ihn nachher ein anderer Vampir beißen würde.. auch wenn es nur in sein Handgelenk wäre.

“Einfacher… nein, einfacher war es nicht, damals waren die Menschen noch abergläubischer, was sie gefährlicher machte.” Er lachte leise. “Ja, Montez hab ich in der Zeit kennen gelernt, er liebt das dekadente Leben so wie es früher war, mit rauschenden Bällen und allen Dingen die sein ewiges Leben ebenfalls berauschen.” Er sah zu Ken und drückte ihn leicht. “Du wirst ihn mögen.” Sie bogen in eine Seitengasse ab, in der die hohen Gebäude selbst tagsüber kein Licht hineinließen. Das alte Kopfsteinpflaster war uneben und mehrmals mussten sie Mofas ausweichen, die an ihnen vorbeizischten, während die Fahrer ständig die Hupe betätigten. Sie traten aus der Gasse auf einen weiteren Platz, in deren Mitte eine Stele in die Höhe ragte. Herrschaftliche Häuser umringten alles und Drago hielt auf ein dreistöckiges Gebäude zu, das halbhohe Gitter vor den langen Fenstern hatte, wohl um einen Sturz zu verhindern. Riesige Blumenkübel standen neben dem gebogenen Haupteingang. Sie mussten nicht klopfen, denn das Tor wurde geöffnet als sie noch wenige Schritte davon entfernt waren und ein junger Mann, mit dunklen, zum Pferdeschwanz gebundenen langen Haaren in einer altmodischen Livree mit goldenen Besätzen und Knöpfen verbeugte sich und machte eine Geste mit seiner Hand, dass sie eintreten sollten. “Ich sagte dir, er ist in einer anderen Zeit hängen geblieben”, murmelte Drago lächelnd zu Ken und sie traten in den gepflasterten Eingangsbereich.

Ken schluckte und klammerte sich fast an der Hand von Drago fest. Der Empfang lies ihn wirklich glauben das er um Jahrhunderte in der Zeit zurückversetzt worden war. Auch wenn er sah das in dem Haus alle modernen Annehmlichkeiten vorhanden waren, so strahlte es doch einen Charme längst vergangener Zeiten aus. Allerdings ohne das es dabei muffig oder alt wirkte. Sie folgten dem Diener in einen Salon und dort stand ein großer schlanker Mann am Kamin, der seine dunkelblonden Haare genauso in einem Pferdeschwanz trug wie sein Diener und lächelte ihnen entgegen. Am liebsten wäre Ken jetzt einfach weggelaufen, aber er versuchte tapfer sein Zittern zu unterdrücken und rückte noch etwas näher zu Drago.

Die braunen Augen des blonden Vampirs wanderten über Drago, dann erst zu dessen Begleiter, der sich ängstlich an ihn drängte. Seine hochgeschlossene Kleidung war edel und wirkte ebenfalls wie das Überbleibsel aus einer anderen Zeit, mit seinen langen Schössen hinten, er zupfte sie leicht zurecht, als er lächelte. “Drago, welche Freude dich endlich wieder zu sehen”, sagte er überschwänglich und kam mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu, um ihn erst einmal zu umfangen und dann wieder anzusehen. “Es scheint dir gut zu gehen”, sagte er etwas ruhiger.
“Das tut es, Montez”, erwiderte Drago und lächelte, dann sah er zu Ken. “Reich ihm die Hand”, sagte er zu ihm und legte einen Arm um ihn. Montez trat einen Schritt zurück und sah Ken an, der nur zögernd der Aufforderung nachkam.
“Einen schönen Begleiter hast du, Drago, aber die hattest du schon immer”, sagte er mit einiger Bewunderung und ließ Ken nicht aus den Augen. Er nahm die heiße Hand in seine, hielt sich sanft fest und zog sie dann bis zu seinen Lippen. Ohne den Blick von ihm zu lassen legte er zuerst seine kühlen Lippen an die Haut, koste sie und öffnete dann leicht den Mund um seine Zähne darin zu versenken und das Blut zu kosten.

Kens Herz schlug bis zum Hals, er hatte fürchterliche Angst auch wenn er eigentlich nicht wusste warum. Denn dieser Montez war sehr sanft, fast schon fürsorglich, aber er konnte sein Zittern einfach nicht unterdrücken und auch der Arm von Drago, den er um seine Schultern fühlte machte es nicht wirklich besser. Als er dann die Lippen an seinem Handgelenk fühlte, kniff er die Augen zu und hoffte das es schnell vorbei wäre, verkrampfte sich vollkommen.

Drago beobachtete Montez dabei wir er so sanft wie möglich sein Gastgeschenk annahm. Ken war in seinen Armen völlig steif, so dass er leicht seinen Kopf zur Seite schob und anfing ihn am Hals zu küssen. Wie ein Puppe lag er in seinem Arm, seine Zunge glitt an seiner Ader entlang, er konnte fühlen wie der Puls das Blut durch die Adern jagte. Ein kurzer Blick zu Montez zeigte ihm, dass dieser noch beschäftigt war und seine Zähne ritzten leicht die Haut am Hals, um ebenfalls ein wenig von Ken zu kosten. Erregung stieg in ihm auf, als die ersten Tropfen seine Lippen benetzten, Erinnerungen an wilde Feste wurden in seinem Kopf sehr lebhaft. Orgien voller Leidenschaft und Begierden. Er zog Ken fester an sich und küsste fast das Blut von seinem Hals.

Als Ken die leichten Schmerzen fühlte, an seinem Handgelenk und seinem Hals fast gleichzeitig, wimmerte er auf. Es war ein Gefühl wie er es noch nie gefühlt hatte, diese beiden Bisse.. beide sanft und doch unterschiedlich. Er begann zu zittern, aber komischer weise begann er sich auch zu entspannen, warum wusste er nicht. Es war einfach wie wenn er auf einer Wolke treiben würde, er hatte keine wirkliche Kontrolle mehr über sich, hörte nur noch sein Blut in den Ohren rauschen und fühlte das Lecken und sanfte Saugen. Ein leise Wimmern kam über seinen Lippen, aber er entzog sich weder Drago noch Montez, sondern lies einfach zu was die beiden Vampire mit ihm taten.

Montez ließ als erster von ihm ab, leckte sanft die Hand und richtete sich mit einem leisen Fauchen wieder auf, während er das Blut von seinen Lippen und Zähnen leckte. Seine Augen glühten förmlich auf, bevor sie wieder den normalen bräunlichen Ton annahmen. Drago küsste sich langsam bis zu den Lippen von Ken vor und hob ihn auf seine Arme, als er ihn in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte. Vorsichtig trug er ihn zu einer Chaiselongue, wo er ihn sanft ablegte und noch einmal zärtlich über die Wangen strich. Lächelnd richtete er sich auf und sah zu Montez der neben ihn getreten war und ebenfalls auf den Jungen blickte, der die Augen geschlossen hatte. “Er ist wunderschön”, murmelte er und legte einen Arm um Drago, zog ihn zu sich und küsste ihn auf die Lippen, versuchte die Wärme des Sterblichen noch ein wenig zu spüren., indem er den Kuss vertiefte und leidenschaftlicher wurde.

Ken bekam von dem allem nicht sehr viel mit, er fühlte wie er hochgehoben und dann wieder sanft abgelegt wurde. Hörte auch die Worte, allerdings fast wie durch einen dichten Wattevorhang. Langsam beruhigte sich sein Atem und er öffnete die Augen, sah die beiden Vampire an und lächelte leicht. Er fühlte sich ein wenig erschöpft, aber ruhiger. Als sein Blick an Montez hängen blieb, senkte er ihn und sagte leise und entschuldigend. „Verzeiht mir meine Angst.“ Dann sah er zu Drago und lächelte diesen an, hoffte das er nicht böse auf ihn war.

Erschöpft lagen sie in den frühen Morgenstunden nackt auf dem Bett. Das letzte Mondlicht ließ ihre blasse Haut leuchten. Drago lag auf der Seite, den Kopf auf einen Arm gebettet, während Montez ihm zugewandt auf den Ellbogen gestützt seinen Freund ansah. Schwarze lange Haarsträhnen rieselten seidig durch seine Finger und er betrachtete das schöne Gesicht von Drago. “Es braut sich etwas zusammen”, sagte er leise und nahm wieder eine der schweren Strähnen um sie seidig wieder herabfallen zu lassen. “Sie wollen die Wächter vernichten.”
“Das wollten sie schon immer”, erwiderte Drago und nahm die Hand, um sie zärtlich zu küssen.
“Das ja, aber auch sie werden stärker und hinterlistiger”, widersprach Montez und beugte sich vor um ihn noch einmal auf die Lippen zu küssen. “Zwei Wächter wurden letzten Monat vernichtet…”
“Ich hab es gehört, Montez, ich passe auf mich auf, können wir jetzt über etwas Erfreulicheres sprechen… vielleicht über dein nächstes Fest, ich habe Ken erzählt welch rauschende Orgien du veranstaltest.” Er lachte und entzog sich dem Griff des Blonden.
“Hmm, dir zu Ehren wird es einen Ball geben”, erwiderte dieser und glitt schlangengleich auf Drago um ihn noch einmal zu besitzen, bevor das Tageslicht sie zur Ruhe zwang.

Als er das sanfte Rütteln an seiner Schulter bemerkte öffnete Ken die Augen und sah in das lächelnde Gesicht eines jungen Mannes. „Hallo Kleiner… bist ja ziemlich fertig, komm ich zeige dir dein Zimmer.. Montez und Drago sind wohl die nächsten Stunden beschäftigt. Na komm … ach ja bevor ich es vergesse ich bin Gino. Im Moment der Favorit von Montez.“erklärte der rotblonde Mann und lächelte Ken strahlend an. Dieser schüttelte den Kopf und brauchte einen Moment bis er verstand was los war, lies sich dann aber gerne in eines der Gästezimmer bringen. „So das ist deines und keine Sorge Drago kommst später sicher mal nach dir schaun,“ meinte Gino zwinkernd und öffnete die Tür zu einem sehr edel eingerichteten Zimmer.

Ken sah sich einen Moment um dann bedankte er sich völlig überfahren und sah Gino fragend an. Dieser lachte und meinte dann. „Geh erstmal schlafen.. ich denke Montez und Drago werden es dir heute Abend erklären und noch was Kleiner.. vor Montez musst keine Angst haben.. er ist zwar ziemlich altmodisch aber er ist auch nett.. also geh schlafen.“ Mit diesen Worten verlies Gino das Zimmer und lies Ken alleine, der schüttelte nur kurz den Kopf und tat dann was der Junge gesagt hatte.. er legte sich noch ein wenig hin, denn er fühlte sich ziemlich erschöpft.

Er fühlte sich wundervoll, als er abends in den Speiseraum ging und sich an einen üppig gedeckten Tisch setzte. Sein langes schwarzes Haar hatte er mit einer edelsteinbesetzten Spange zusammengefasst und sich bequeme aber doch erlesen Kleidung angelegt. Die Nacht mit Montez ließ ihn immer noch lächeln, es hatte so gut getan diese wilde Leidenschaft des anderen einmal wieder auszukosten. Ein junger Diener mit rotblonden Locken brachte eine Karaffe mit blutroter Flüssigkeit, so schwer wie sie in sein kristallenes Glas floss, musste es wohl wirklich Blut sein, er kostete davon und war überrascht, wie warm es war und leerte es in einem Zug. Sein Blick fiel auf die leeren gedeckten Plätze, sie würden heute nur zu viert sein, Montez, Gino sein junger Favorit und Ken, der wie er wusste, gut von Gino versorgt worden war.
Hände legten sich sanft auf seine Schultern, er musste sich nicht umdrehen, er hatte die leisen Schritte von Montez bereits erkannt und legte den Kopf zurück an dessen Bauch, um zu ihm aufzusehen. “Wo sind die Jungen?”, fragte er und ließ sich willig von Montez küssen, der sich zu ihm herab beugte.
“Sie kommen gleich, Ken, scheint wohl etwas störrisch, wenn du nicht jeden Schritt von ihm erlaubst”, erwiderte der Blonde und setzte sich an seinen Platz. Er lächelte den Jungen an, der auch ihm etwas von dem Blut in sein Glas goss.
“Er muss sich noch an einige Dinge gewöhnen”, sagte Drago und stützte die Hände auf.
“Er ist so niedlich und anschmiegsam.”
Montez lächelte nur und prostete ihm mit dem Glas zu, bevor er es ebenfalls in einem Zug leerte. Dann blickte er auf die Tür hinter Drago, wo jetzt Ken und Gino erschienen.

Ken war Gino nach ein wenig hin und her gefolgt. Er fühlte sich etwas unwohl, auch wenn er zugeben musste das Gino sehr nett und auch lieb zu ihm war. Als sie das Speisezimmer betraten, fiel sein Blick sofort auf die Karaffe mit der dunkelroten Flüssigkeit und er hatte Mühe ein Schaudern zu unterdrücken. Sicher trank auch Drago Blut allerdings vermischte er es meistens mit Wein und so fiel es ihm nicht so sehr auf. Aber hier schien so vieles anders zu sein. Hilfesuchend sah er Drago an, lächelte dann etwas scheu und wünschte einen guten Morgen. Gino zog eine Augenbraue nach oben und seufzte leicht als er die Reaktion von Ken sah, aber er sagte nichts, denn das wollte er dann doch lieber Drago oder Montez überlassen. Er lächelte nur und kam zu Montez küsste ihn sanft auf die Lippen und wünschte ihm einen guten Morgen. Ken sah die beiden einen Moment an, dann kam er zu Drago, setzte sich neben diesen und begrüßte ihn auch scheu. Er wusste im Augenblick nicht wie er sich wirklich verhalten sollte.

"Hast du gut geschlafen?", fragte Drago und fasste zu ihm hinüber, strich ihm sanft über das Haar.
"Wir haben gestern Abend, das Theaterstück leider ausfallen lassen müssen", mischte sich Montez ein und schenkte sich jetzt Wein mit Blut vermischt ein, während Gino nach gebratenem Huhn griff. "Unsere Unterredung hat etwas... länger gedauert", fuhr er mit einem anzüglichen Grinsen zu Drago fort, der dieses mit einem Schmunzeln erwiderte. "Wir werden also heute gehen, in etwa zwei Stunden."
Drago streichelte noch immer Kens Haar. "Iss mein Liebling", sagte er und nickte zu den wunderbaren Speisen auf dem Tisch.

Ken nickte abwesend nahm sich dann auch etwas gebratenes Hühnchen und sah dann Montez an versuchte ein Lächeln und sagte dann leise. „Bitte entschuldigt mein Benehmen von gestern noch mal… es tut mir leid… und danke das ihr mir Gino geschickt habt. Er ist sehr nett.“ Als er das sagte sah Gino von seinem Essen auf und lächelte Ken an. „Hey du bist auch nett.. nur ein wenig scheu… bist noch nicht lange bei Drago oder?“ Ken lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein noch nicht wirklich lange… irgendwie erschrecken mich manche Sachen immer noch … tut mir leid.“ Gino schüttelte den Kopf und winkte ab. „Ist doch okay.. ich hab auch einige Zeit gebraucht, aber glaube mir weder Drago noch Montez noch einer ihrer anderen Freunde wird dir etwas antun.“ Dabei zwinkerte er zu Montez und meinte sanft. „Ist doch richtig mein Herr und Gebieter.“

Montez beugte sich zu ihm und küsste ihn auf die Wange. "Ganz Recht, mein Schatz", wisperte er und sah dann Ken an. "Du musst wirklich keine Furcht haben, kleiner Freund", bestätigte er ihm auch noch einmal.
Drago lächelte und schenkte sich Wein ein, seit er hier war, fühlte er sich wieder wie damals. Alles war so leicht, als ob es keine Probleme gäbe. "Du musst dich auch nicht entschuldigen."

Ken sah Drago an, lächelte dann und wurde ein wenig rot. „Ich wollte es aber.. ich hab mich angestellt wie sonst was.. gestern.. als ich Montez meine Hand geben sollte.. ich hätte es besser wissen sollen.. tut mir leid.“ Meinte er dann noch mal ein wenig scheu und kuschelte sich an Drago. „Aber es ist so neu das auch ein anderer Vampir nicht weh tut… du weist ich hänge manchmal einfach in den Erinnerungen fest,“ sagte er leise und sah Drago einfach nur traurig an. Denn er würde sehr viel lieber einfach vertrauen, als jedes Mal wieder an diese Tage in dem Keller erinnert zu werden.

Natürlich kannte er die Angst von Ken. Er zog ihn von seinem Stuhl auf seinen Schoss und umfing ihn mit seinen Armen. "Irgendwann wirst du es vergessen", flüsterte er und begann Ken mit kleinen Stückchen Huhn zu füttern. "Es ist schön, dass du hier bist, Ken", murmelte Drago wieder und küsste ein Stück Huhn von seinen Lippen.
Montez und Gino sahen den beiden zu und grinsten sich an, dann ass auch der Junge weiter.
Eine Stunde später waren sie zu viert unterwegs zu dem kleinen versteckten Theater. Montez trug einen Umhang, der gut in ein früheres Jahrhundert gepasst hätte. Einige Leute sahen ihn an, als er so durch die Straßen ging und er machte sich einen Spaß daraus sie ein wenig durch übertriebene Gesten zu irritieren. Gino lachte und drängte sich bald in seine Arme, so dass sie eng umschlungen das Theater erreichten. Es waren einige Leute am Eingang, meist etwas schrill gekleidet, doch nach dem Plakat zu urteilen, dass neben dem Eingang hing, würden sie gut in die Szenerie passen.
Sie setzten sich mittig in eine Reihe und sahen sich um, das Theater würde gut besucht sein.

Ken war ziemlich aufgeregt, aber er fühlte sich bei Drago auch sicher, außerdem saß auf der anderen Seite Gino und diesem vertraute er auch schon etwas. Hatten sie doch ziemlich gelacht als sie sich für den Abend umgezogen hatten und er absolut nicht wusste was er tragen sollte. Daraufhin hatte Gino ein Rüschenhemd aus seinem Kleiderschrank geholt und gemeint das er darin niedlich aussähe, das hatte dann das Eis zum schmelzen gebracht. Jetzt saß er hier und wartete gespannt auf den Beginn der Vorstellung.

Das Licht wurde gedämpft als es auf den Beginn der Vorstellung zuging, der rote Vorhang auf der Bühne bewegte sich sacht. Drago schlug das Progamm auf, es sollte eine melancholische Komödie sein, die Montez unbedingt sehen wollte und die überall gepriesen wurden. Nun er liebte die Oper mehr, aber ihm zu gefallen, würde er sich dieses Stück nun antun. Er sah zu Ken, der in seinem gerüschtem Hemd und dem feinen Anzug sehr elegant und selbstbewusst wirkte, sanft nahm er seine Hand und führte sie leicht zu seinen Lippen, presste einen kühlen Kuss darauf. Wenn du Dunkelheit sich über den Saal senkte, würde er wohl seinem jungen Sklaven ein paar Avancen machen, um der Langeweile etwas zu entgehen.

Gino beobachtete aus den Augenwinkeln den Kuss und lächelte, lehnte sich dann leicht an Montez und flüsterte. „Dein Gast ist in seinen Kleinen sehr verliebt.“ Ken sah gebannt auf die Bühne, er war noch nie in so einem Theater gewesen, kannte es also nicht. Ihn faszinierten die Kostüme und auch die Gesten, denn die Sprache verstand er nicht das das Stück in Italienisch gespielt wurde. Als er dann den sanften Kuss spürte, lehnte er sich etwas mehr an Drago und genoss einfach dessen Nähe, schmiegte sich unbewusst in dessen Arme und legte seinen Kopf auf dessen Schulter.

Montez folgte dem Blick von Gino und grinste. "Ist kein Wunder, er ist sehr hübsch und seine unschuldig naive Art ist sehr anziehend", flüsterte er und sah dann Gino wieder an. "Du natürlich auch." Er presste einen Kuss auf seine Stirn und konzentrierte sich dann auf das Geschehen auf der Bühne.
Mit einem Lächeln sah Drago, wie Ken sich auf das Stück konzentrierte, lehnte sich dann näher an sein Ohr und begann ihm leise die Handlung zu erzählen, manche Stellen übersetzte er auch und hielt dabei immer noch Kens Hand.

Gino lachte leise, lehnte sich etwas an Montez und meinte dann sanft. „Wenn er nicht der Sklave von Drago wäre dann hättest du ihn dir schon geschnappt.. oder irre ich mich da?“ Bei den Worten lächelte er Montez wissend an, Gino war nicht eifersüchtig wenn sich sein Master einen anderen Jungen holte und das war vielleicht auch der Grund warum er schon sehr lange der Favorit von Montez war. ER genoss einfach das was er bekam und neidetet anderen es nicht.

Ken hörte Drago aufmerksam zu, lächelte ab und an und genoss einfach die Nähe zu Drago. Ab und zu fiel sein Blick auch auf Montez und er musste zugeben das auch dieser besonders war. Auch ihn umgab diese Aura wie sie Drago hatte, es war einfach als wenn diese beiden Vampire etwas besonderes waren und das auch genau wussten.

"Du kennst mich einfach zu gut, mein Schöner", murmelte Montez etwas abgelenkt von dem Stück und legte den Arm um ihn. "Aber jetzt sie dir das Stück an, ich finde es sehr gut..."

Nach zwei Stunden standen sie wieder draußen auf der Straße, die Nacht war warm und sie entschieden sich, sie noch ein wenig auszunutzen, bei einem kleine Spaziergang über die jetzt fast touristenfreien Plätze. Drago hatte seinen Arm um Kens Taille gelegt und sie gingen langsam neben den beiden her. Eigentlich stand ihm der Sinn jetzt nach sinnlicheren Genüssen, so dass er geschickt den Weg wieder zu Montez Haus einschlug, wo er sich nach einem Lächeln zu seinem Freund mit Ken auf sein Zimmer zurückzog.

Auch Ken sah die beiden Anderen lächelnd an und folgte Drago gehorsam. War gespannt was sein Herr von ihm wollte. Aber er sehnte sich auch nach diesem, hatte er sich in der letzten Nacht doch schon sehr einsam gefühlt.

Gino sah den Beiden hinterher, lehnte sich an Montez und fragte dann leise. „Kommen heute noch Interessenten.. oder hast auch du etwas besonderes vor.“ Dabei sah er seinen Master mit einem sehr sinnlichen Blick an.

"Heute kommt niemand mehr", erwiderte Montez und zog Gino mit sich in seine Räume. Glockenhelles Lachen von dem Jungen war hinter den verschlossenen Türen, kurz darauf zu hören.

Auf dem Zimmer legte Drago seine Jacke ab und zog auch sein Hemd aus. Es waren noch einige Stunden bis zum Morgengrauen und die wollte er mit Ken verbringen, den er wohl ein wenig vernachlässigt hatte, seit sie hier waren. Ein Feuer brannte ihm Kamin und warf flackernde Gebilde in den dunklen Raum. Dragos helle Haut glühte auf, als ob sie das bewegliche Licht absorbierte. Seine dunklen Augen glitzerten, als er Ken ansah, der reglos im Zimmer stand, mit einer leichten Bewegung wischte er seine langen, schwarzen Haare von seinen Schultern, so dass sie weich über den Rücken fielen, als er zu einem Tisch ging und reinen Rotwein in zwei kristallene Gläser schenkte, eine verschlossen Viole lag auf dem silbernen Tablett er öffnete sie und träufelte etwas von der dicken, roten Flüssigkeit in eines der Gläser. Er nahm sie und brachte sie zu Ken, reichte ihm eines und stieß dann an das Glas, so dass es leise klirrte. "Es war ein wunderschöner Abend", sagte er in einer leisen, betörenden Stimme und lächelte.

Ken beobachtete Drago und lächelte, als dieser ihm dann das Gals Rotwein reichte nahm er es und sah den Vampir strahlend an. Er wusste nicht warum aber er genoss jede Sekunde die er in der Nähe diese Mannes sein konnte, schon lange war die Angst die er empfunden hatte verflogen, sogar Montez mochte er. Fast kam er sich kindisch vor wenn er an die Angst dachte die er gestern gehabt hatte. Er nahm einen Schluck aus dem Weinglas und kuschelte sich dann an Drago, stich sanft mit seinen Fingerspitzen über die porzellanfarbene Haut, genoss die seidige Kühle. „Ja es war ein wunderschöner Abend… und ich möchte das er noch nicht zu Ende ist,“ wisperte Ken und küsste Drago sanft auf die kühlen Lippen.

Er legte einen Arm um ihn, hielt ihn fest an seine nackte Brust gepresst und trank sein Glas mit dem Blutgemisch auf einen Zug aus. "Das möchte ich auch nicht", flüsterte er und ließ das Glas einfach auf den dicken Teppich fallen, wo es unversehrt liegen blieb, dann hob er Ken auf die Arme und trug ihn zum Bett. Legte ihn ab und nahm ihm das Weinglas aus der Hand, das Ken schnell geleert hatte und stellte es auf den Nachttisch. Er setzte sich auf die Bettkante, stützte die Hände auf beiden Seiten von Ken ab und sah auf ihn herab. "Fürchtest du dich immer noch in diesem Haus zu sein?", fragte er und betrachtete das Gesicht, das im Feuerschein golden wirkte.

Ken sah in das Gesicht von Drago, es wirkte auf ihn wie das eines Engels und lächelte, hob dann eine Hand und strich vorsichtig über die Lippen des Vampirs. Dann schüttelte er den Kopf. „Nein nicht wirklich.. sicher es ist mir unheimlich… Montez ist mir unheimlich. Aber er war nicht grob… es war nicht schlimm. Weist du bei Medina… es machte ihr Spaß uns zu beschreiben wie weh es tat wenn .. wenn wir gebissen würden.“ Ken schloss kurz die Augen, lächelte dann aber und meinte leise. „Bei dir tat es nie weh und auch bei Montez.. es war nicht schlimm auch wenn es anders war als bei dir,“ wisperte er sanft und sah Drago einfach nur an, strich unbewusst über dessen Brust.

Die Berührungen fühlten sich an, als ob Federn seine Haut streichelten. Die Worte interessierten ihn nicht wirklich, allein der Anblick des Jungen, wie er so vertrauensvoll dalag und ihn ansah, war etwas Besonderes. Mit einem Anflug von Traurigkeit beugte er sich hinab und küsste hauchzart die Lippen. Dann ließ er seine Gesicht nur Zentimeter von Kens entfernt und sah ihn ernst an. "Ich werde niemals zulassen, dass dir noch einmal irgendjemand wehtut", flüsterte er und küsste zart seine warme Stirn.

Bei dem Kuss schloss Ken die Augen und legte seine Arme um den Nacken von Drago, zog ihn etwas näher und wisperte. „Ich weis Herr.. und dafür liebe ich euch noch viel mehr.“ Etwas unsicher suchte Ken die Lippen des Vampirs und küsste sie sanft, erschauderte ein wenig unter deren Kühle, aber das war nichts das ihm Angst machte, sondern ganz im Gegenteil es schien als wen die Kühle von Drago sein Feuer mehr anfachte, sein Blut schien heißer durch seine Adern zu fließen, gerade so als wenn er den Vampir mit seinem Feuer wärmen wollte.

Es war wie die Wiederholung von einer lang vergangenen Zeit, als Drago in den Armen des Junge lag. Es war ihm nicht bewusst gewesen, wie sehr er sich danach gesehnt hatte, Vertrauen, Liebe und umfing Ken fest mit seinen Armen, als er sich auf ihm ausstreckte und ihn leidenschaftlich küsste, bis der Junge angestrengt die Luft durch die Nase einsog. Erst da ließ er von ihm ab, strich ihm sein verschwitztes Haar aus der Stirn und sah ihm dabei zu, wie er heftig Luft holte. "Lange habe ich nicht mehr so gefühlt...", murmelte er.

Ken sah Drago aus verschleierten Augen an, genoss den Kuss der ihn bis an den Rand seiner Beherrschung brachte und stöhnte dann leise auf. Er hatte noch nie so gefühlt, es war so vollkommen neu für ihn. Sicher er hatte seine Eltern geliebt, aber das was er jetzt fühlte war anders, ganz anders. Sanft schmiegte er sich an Drago spreizte seine Beine und sah ihn an. Er brachte kein einziges Wort heraus, aber er wusste das der Vampir ihn auch ohne Worte verstand.

Die Einladung war ihm bewusst, aber es kostete ihn einige Überwindung sich von ihm zu lösen und sich aufzurichten, damit Ken sich entkleiden konnte. Als er nackt vor ihm lag, lächelte er hintergründig und legte sich wieder halb auf ihn, schloss die Arme wieder um den warmen Körper, fühlte die zarte, samtweiche Haut und küsste ihn noch einmal. Es war Zeit, Ken, etwas mehr von sich zu zeigen. Er küsste ihn auf die Lippen, wild und leidenschaftlich wurde er, dann glitt er am Hals hinab und leckte über den Hals, der sich ihm so offen darbot. Er biss hinein, spürte, dass Ken sich kaum verkrampfte dabei, sondern vor Leidenschaft stöhnte und begann zu saugen, mit jedem Tropfen Blut der seine Lippen passierte hob er sich mit Ken in die Höhe, sie ließen das Bett unter sich zurück schwebten einen halben Meter über den Laken und er fauchte leise, als er den Jungen fester in die Arme nahm und festhielt, damit er diesen kleinen Flug ebenso genießen konnte.

Die Leidenschaft war für Ken neu, aber sie erschreckte ihn nicht. Er vertraute Drago und war bereit auch die wildere Seite in dem Vampir zu akzeptieren und zu genießen. Bei dem Biss stöhnte er schon fast wohlig auf, es war ein unbeschreibliches Gefühl. Sein Blut schien zu kochen und doch war er ruhig, genoss die Nähe. Als er Drago dann leise fauchen hörte öffnete er seine Augen und sah ihn an, sah in die jetzt noch intensiver schimmernden Augen von Drago. Er spürte das dieser Vampir etwas besonderes war, anders als Medina und ihre Freunde und gerade deshalb gefährlich, aber er spürte auch das er Drago bedingungslos vertrauen konnte. Als er spürte das sie über dem Bett schwebten, war er erstaunt aber er hatte keine Angst, vertraute Drago völlig, das einzige das Ken tat war das er sich noch mehr an Drago schmiegte, ihn ansah uns leise wisperte. „Ich liebe dich Herr… ich möchte immer bei dir bleiben.“

Drago ließ sich herumfallen, so dass sie sich in der Luft drehten und Ken über ihm war. “Ich würde dich auch nicht mehr gehen lassen”, erwiderte er und war ein wenig erstaunt, dass Ken keinerlei Furcht zeigte bei dieser kleinen Demonstration seiner Fähigkeiten. Langsam glitten sie wieder zurück auf das Bett, Ken war noch immer über ihm und er ließ seine Hände über den Rücken streichen, umfasste den kleinen Po, der sich leicht anspannte und leckte mit der Zungenspitze neckend über die Lippen von Ken, während er ihn hart auf sich herabpresste und das schon erwachte Glied des Jungen über den rauen Stoff seiner Hose rieb. Er spürte wie die Ekstase sich steigerte, Ken stöhnte kehlig und er fuhr fort ihn an sich zu pressen, knetete dabei seine Pobacken fester. Seine Lippen saugten sich wieder an den noch leicht blutenden Wunden am Hals fest, um diese Lust zu kosten.

Als Ken über Drago war, und er dessen Härte spürten konnte stöhnte er auf, kam dem Vampir willig entgegen. Die Lippen die wieder auf seinem Hals lagen ließen ihn erschaudern, aber er wollte diese Nähe. Er wollte diese Dominanz von Drago, er fühlte sich dabei sicher und geborgen. Rieb sich unbewusst immer stärker an der noch verdeckten Hitze des Vampirs, dann löste er sich langsam von ihm, kroch rückwärts und küsste dabei jeden Zentimeter Haut den er erreichen konnte. Bis er am Hosenbund angekommen war, dort öffnete er langsam den Knopf, zog die Hose herunter, lächelte als er sah das Drago keine Unterwäsche trug und begann langsam über dessen harten Schaft zu lecken. Es war vollkommen neu für ihn aber er genoss es und hoffte das sein Tun auch Drago gefiele.

Diese überraschende Aktion von Ken ließ ihn den Kopf ins Kissen werfen und die Augen schließen, um den Moment mit all seinen Sinnen zu genießen. Er spürte die Zunge an seinem Glied, die Wärme und Feuchtigkeit. Ein leises Stöhnen flog von seinen Lippen und seine Hände suchten den Kopf von Ken, der sich rhythmisch bewegte. Seine Finger fuhren in die weichen Haare und krallten sich leicht darin fest. Wieder stöhnte er, als sich diese Welle von Ekstase durch seinen Körper bewegte, die sich gleich in einem Wirbel aus Lust und Licht bis in jede kleine Faser seines Seins fortsetzte, bis es wie eine Nova vor seinen Augen explodierte. Er schrie leise und bäumte sich etwas auf, dann zog er Ken wieder über sich und drehte sich stöhnend mit ihm um, so dass er auf ihm lag und rieb seinen Körper wild auf seinem bis auch der Junge sich wild im Bett wälzte und ihn fester auf sich zog.

Die Leidenschaft von Drago überflutete ihn regelrecht. Er lies sich an den Körper des Vampirs ziehen, genoss dessen Kühle, schien es ihm doch das es genau das war was er jetzt brauchte um nicht innerlich zu verbrennen. Als Drago ihn dann an sich zog spreizte er willig seine Schenkel und hieß den Vampir zwischen ihnen willkommen, er rieb sich an dessen immer noch vollerstarkten Erregung, wimmerte immer wieder auf und hoffte das er ihn fühlen durfte.

Er wusste was Ken wollte, aber er gab es ihm nicht, nicht heute, seine Hand glitt zu dessen Geschlecht und er beendete mit der Hand, was er angefangen hatte. Der Junge bäumte sich auf, als er sich ergoss und zuckte heftig, als er wieder völlig verschwitzt in die Laken fiel. Mit einem Kuss beendete er ihr Spiel und legte sich neben ihn, nachdem er sich vollständig entkleidet hatte. Fasziniert beobachtete er wie sich der Puls des Jungen, den er am Hals gut sehen konnte, wieder langsam beruhigte. Mit einer Hand berührte er sanft die roten Punkte seines Bisses, spürte die leichte Wölbung die es verursacht hatte.

Auch wenn es nicht das war was sich Ken erhofft und gewünscht hatte, so nahm er es doch dankend an. Er wusste das Drago immer der sein würde der entschied was er bekam und er wollte einfach das annehmen und genießen. Als er die sanften Finger an dem Biss fühlte, wimmerte er ein wenig auf, denn die Stelle schmerzte leicht, hatte Drago sich diesmal doch wirklich nicht zurückgehalten. Aber der Schmerz war nicht schlimm und so schmiegte sich Ken in die Arme des Vampires und sah ihn mit verträumten Augen an. Nie hätte er gedacht das er sich einmal so wohl fühlen würde. „Danke Herr.. ich hoffe ihr habt es genossen.“ Wisperte er und lächelte Drago an.

Im Nebenzimmer hob Gino den Kopf, stich Montez sanft über den Bauch und meinte dann leise lachend. „Drago ist ziemlich dominant mit dem Jungen.. aber der scheint es zu mögen.. ich hoffe nur sie bleiben noch ein wenig und Ken bekommt nicht wieder Angst vor dir wenn er herausfindet was dein Geschäft ist.“ Wisperte der Rotblonde und kuschelte sich an Montez.

“Das habe ich”, erwiderte Drago leise und zog die Decke über sie beide, der Tag brach bald an und es war Zeit sich zur Ruhe zu begeben. Er schloss den Jungen fest in seine Arme und schloss die Augen.

Montez fuhr Gino sanft durch die Haare und wandte den Kopf um ihn anzusehen, dann packte er etwas fester zu und zog den Kopf ein wenig nach hinten, so dass Gino aufstöhnte, als der leichte Schmerz ihn durchzuckte. “Drago ist nicht dominanter als ich”, sagte er leise und hatte ein schmales Lächeln auf den Lippen. “Du magst es doch auch, wenn ich dir deine kleinen Unverschämtheiten austreibe.” Er ließ ihn los und strich ihm wieder das Haar glatt. “Mach weiter”, befahl er dann und genoss wieder die Zunge, die ihre feuchte Spur wieder aufnahm, die sie von der Brust bis zum Bauchnabel bereits gelegt hatte.

Gino lächelte, stöhnte unter dem leichten Schmerz und küsste und leckt weiter. Montez hatte ja recht, auch er liebte die leichte Härte die dieser an den Tag legte. Auch wenn er ihm niemals wirklich weh tat, Montez verstand es hervorragend seine Dominanz auszuspielen. Gino liebte es wenn er ihn so dominierte, ihm zeigte das er sich zu fügen hatte und so kam er auch dem Willen des Vampirs nach und küsste sich weiter nach unten, nahm schließlich dessen Geschlecht zwischen seine Lippen und begann dieses zu verwöhnen. Gino wusste genau was Montez liebte und ersetzte seine Zunge auch so ein, führ die seidenweiche Haut nach, leckte über die Eichel und begann dann sacht zu saugen. Dabei sah er Montez immer devot in die Augen. Bereit jedem seiner Befehle zu folgen.

Ken dagegen kuschelte sich noch näher an Drago, auch er spürte die Müdigkeit und schloss entspannt die Augen. Seit er bei Drago war hatte sich sein Lebensrhythmus vollkommen verändert. Er schlief am Tag und war dann Nachts wach, so wie es auch Drago war. Aber er empfand das als normal, denn wenn er ehrlich war, so wollte er nicht mehr von dem Vampir weg und er passte sich gerne diesem an.

Am nächsten Tag klopfte Gino sehr sacht am späten Nachmittag an die Tür von Kens Zimmer. Als er das ‘Herein’ des jungen Sklaven hörte, drückte er die Klinke herunter und spähte in das abgedunkelte Zimmer, das Feuer war aus, aber durch die Vorhänge fiel genug Tageslicht um den Raum in ein mattes Grau zu tauchen. Auf dem Bett waren zwei Gestalten auszumachen, eine hatte den Kopf gehoben. Ken wie er schnell feststellte, er war sicher, Drago war auch wach, aber schien nicht gewillt sich zu rühren. “Ich hab den Auftrag dir die Stadt ein wenig zu zeigen”, flüsterte er und gestikulierte Ken. “Wenn du fertig bist, komm nach unten und wir können in einer kleinen Trattoria etwas essen, bevor wir losziehen.” Er wartete bis Ken, der einen Blick zu Drago warf nickte und ging dann genauso leise wie er gekommen war wieder hinaus.

Als Gino ihn sozusagen einlud mit ihm in die Stadt zu gehen, sah er kurz zu Drago, als dieser lächelte und nickte, nickte auch er zu Gino und stand dann langsam auf. Küsste Drago noch mal zärtlich. „Danke.. ich freue mich auf die Stadt und mit Gino fühle ich mich auch sicher.. Danke.“ Wisperte er dem Vampir zu, kuschelte sich kurz an ihn um dann aufzustehen und im Bad zu verschwinden. Er brauchte nicht lange und er stand fertig angezogen in dem Eingangsbereich des Hauses, lächelte Gino an. „Ich hoffe du nimmst mich so mit,“ sagte er leise und sah kurz an sich hinunter. Er hatte einfach eine bequeme Hose und ein passendes Hemd angezogen, seit er Drago kannte trug er fast nur noch solche Sachen, Jeans und T-Shirts waren fast vollständig aus seinem Kleiderschrank verschwunden. Er lächelte Gino an und wartete neugierig was der Andere vor hatte.

"Aber klar", lachte Gino und hakte sich bei ihm unter. "Gehen wir erst mal was Essen, dann zeige ich dir die besten und schönsten Plätze der Stadt." Sie liefen einige Zeit auf einer Hauptstraße, doch dann zog Gino ihn in eine der verwinkelten Nebengassen, immer weiter lief er in das verwinkelte Labyrinth und hielt dann vor einem kleinen Lokal, ein paar alte Männer, Einheimische, sassen davor und genossen die Sonne bei einem Mocca. Sie gingen hinein und setzten sich an einen der abgenutzten Tische.

Draußen bogen zwei Männer in schwarzer Kleidung um die Ecke, aus der gerade auch die Jungen kamen und blieben stehen, ihr Haar glänzte im Sonnenlicht, und als ob sie wie Hunde die Luft witterten hoben sie leicht die Köpfe an, zogen sich dann aber wieder lautlos hinter die schattige Mauer zurück.

Ken lies sich von Gino mitziehen und lachte leise. Er begann den Anderen zu mögen, fühlte sich in dessen Begleitung gut. Als sie an dem Tisch saßen sah er ihn an und legte den Kopf schief. „Wie lange bist du schon bei Montez.. und wie kamst du zu ihm.. wenn ich so neugierig fragen darf,“ meinte er dann leise und sah Gino abwartend an. Denn er war eigentlich schon neugierig mehr über Gino und auch über Montez zu erfahren. Die Männer hatten beide jungen Männer nicht bemerkt.

Sie bestellten Limonade und jeweils ein kleines Fischgericht. Gino lehnte sich zurück und betrachtete die Einrichtung, als er wieder Ken ansah. “Montez hat mich damals in der Straße aufgegabelt und in sein Haus mitgenommen. Man hatte ich Schiss, als ich die anderen Jungen und Mädels kennen lernte und sie mir erzählten, bei wem ich da gelandet bin und für was ich herhalten sollte”, fing Gino an und sein Akzent wurde etwas breiter. “War ein ganz schöner Schock, aber irgendwie schaffte Montez es, dass ich es schon nach kurzer Zeit als völlig normal fand, irgendwelchen Typen für Blutspenden und Bettspielchen zur Verfügung zu stehen. Inzwischen bin ich nur noch für seine besten Freunde oder wichtige Leute da, ansonsten will Montez mich für sich alleine”, endete er und machte sich mit Heißhunger über den Fisch her, den die rundliche Frau an den Tisch gebracht hatte.

Bei den Worten starrte Ken Gino einfach nur an. Er merkte nicht das ihm das Essen vor die Nase gestellt wurde, das einzig das er in diesem Moment fühlte war wieder die gleiche panische Angst die er in den Verliesen von Medina empfunden hatte. Er schluckte schwer uns sah sich um, am liebsten wäre er einfach davon gelaufen. Aber er wusste das Drago dann sauer werden würde und das zu recht. Aber er schaffte es auch nicht einfach darüber hinwegzugehen. Zitternd griff er nach dem Besteck, schaffte es aber nicht es ruhig zu halten, geschweigeden etwas zu essen. Er starrte Gino nur hilflos an.

Gino bemerkte den entgeisterten Blick und schluckte den Bissen hinunter. "Was ist denn los? Du siehst aus, als ob du einen Geist gesehen hättest", sagte er etwas besorgt.

Klirrend legte Ken das Besteck weg und sah Gino an, dann schluckte er hart. „Wie .. wie kannst du so leben… er.. er zwingt sie… weidet sich an ihrer Angst..“ das er im Augenblick von Medina auf Montez schloss wurde ihm nicht bewusst, wie sollte es auch. Er war einfach in den alten Erinnerungen gefangen, sah die vielen Mädchen die er kommen und gehen hatte sehen. Medina hatte fast nur Mädchen, kaum mal einen Jungen.. er sah wie sie von Karu mit der Peitsche erzogen wurden, wie die beiden Vampirinen sich an den Schmerzen erfreut hatten. Das er die Tatsachen verdrehte, eigentlich gar nicht wusste wie Montez war wurde ihm nicht bewusst. Das einzige das er wusste war das er fürchterliche Angst hatte.

Etwas verblüfft zog Gino die Brauen in die Höhe und starrte Ken erst einmal sprachlos an. "Redest du jetzt von Montez?", fragte er und schüttelte leicht den Kopf. "Er tut mir nicht weh und schon gar nicht weidet er sich an Angst, welcher Angst auch schon", er schwieg und sah wieder sein Gegenüber forschend an. "Du hast scheinbar andere Erfahrungen gemacht...", stellte er dann auf einmal fest und fasste über den Tisch nach Kens eiskalter Hand.

Ken zitterte, als Gino seine Hand nahm, zuckte er zusammen und sah ihn vollkommen ungläubig an. Dann biss er sich auf die Lippen und sagte leise. „Er schlägt sie nicht.. wenn sie… wenn sie nicht ihren Hals… es tat so weh, immer wieder die Peitsche… erst als Drago mich holte.. er war sanft. Sie lachten, sie machten uns Angst, das es weh tut, das wir nur ein Imbiss sind,“ Kens Erzählungen waren zwar unzusammenhängend, aber es tat ihm gut, es auch jemanden anderen zu sagen als Drago. Nach einer Weile sah er Gino an und fragte leise. „Montez.. er ist nicht so? Aber er erzieht doch auch Sklaven.. ist es nicht normal so zu sein wenn man das macht?“ In Kens Augen flackerte die Unverständnis, auch wenn er eigentlich schon längst wissen sollte dass, das was Medina getan hatte nicht das normale war, die Angst steckte einfach noch viel zu tief und es würde auch noch eine Weile dauern bis er es wirklich hinter sich gelassen hatte, aber vielleicht würde ihm ja Gino und auch Montez dabei helfen können.

Er sah ihn nur an und streichelte seine Hand, die Dinge, die Ken ihm erzählte kannte er natürlich, oft genug waren ihm, in der Zeit bei Montez, Vampire begegnet die sich keinen Deut drum scherten, die Spaß daran hatten zu quälen. Montez hatte immer darauf geachtet das ihnen nichts passierte, sie standen alle unter seinem Schutz und er wählte sehr genau aus wem er einen seiner Lieblinge zuführte. Es war nie vorgekommen, aber er war sicher Montez würde bittere Rache nehmen, wenn einem von ihnen etwas geschah. “Du musst wirklich die Hölle durchgemacht haben”, flüsterte er und sah ihn fest an. “Ich hatte wohl Glück, dass ich gleich an Montez geraten bin, er hat mich Nachts auf der Straße erwischt, ich war wohl ein ziemlicher Rebell, bin von zu Hause abgehauen, aber war auf dem Weg in meine eigene kleine Hölle. Er hat mich da rausgeholt, hat mich gebadet, mir zu Essen gegeben und sich liebevoll um mich gekümmert, mir Dinge gezeigt, die ich immer als Märchen angesehen hatte, aber inzwischen möchte ich Montez nicht mehr missen. Ich liebe ihn sehr.” Er endete und streichelte Kens kalte Hand weiter. “Du liebst Drago und er wird nicht zulassen, dass dir noch einmal so etwas widerfährt.”

Langsam wurde Ken ruhiger, sein Zittern lies nach und er sah Gino an, dann nickte er. „Ja ich liebe Drago und ich weis das er mich beschützen wird.. nur ich kann die Nächte und Tage nicht vergessen, die Schreie… es kommt einfach immer wieder hoch. Es tut mir leid das ich eben so reagiert habe.. ich wollte Montez nichts unterstellen,“ er lachte freudlos und sagte dann. „Eigentlich sollte ich doch inzwischen wissen das nicht jeder Vampir so ist.. auch Patrik geht es gut.. er war der, dem ich verdanke das ich überhaupt die Kraft hatte das durchzustehen… aber als Drago mir sagte das Montez mich beißen wollte.. ich war vollkommen panisch.“ Er sah Gino an und seufzte, konnte sich überhaupt nicht vorstellen das dieser selbstbewusste junge Mann sich von Montez in einer gewissen Art verkaufen lies. Auch wenn es bestimmt kein normales Verkaufen war. Langsam griff er zu seiner Gabel und begann zu essen, lächelte dann leicht und sagte. „Es schmeckt sehr gut.“

“Du wirst es irgendwann vergessen, wenn nicht, dann frag doch Drago ob er dir helfen kann, ich weiß, dass sie die Fähigkeit dazu haben”, erwiderte Gino und ließ Kens Hand wieder los, nachdem er sah, dass dieser sich wieder etwas beruhigte. “Was sollen wir uns zuerst hier ansehen, den Vatikan oder doch lieber die Museen?”, fragte er dann und lachte, um die Anspannung etwas zu lockern.

Bei Vatikan zog Ken ein wenig die Augenbraue nach oben, lächelte dann aber und antwortete. „Hmm ich weis nicht.. Vatikan klingt nicht schlecht… aber nur wenn ich nicht beten muss,“ meinte er neckend und sah Gino an. „Denn gläubig wie die es wollen bin ich nicht. Aber ganz ehrlich.. überrasche mich doch einfach.. du kennst dich hier aus.“ Mit diesen Worten aß er fertig und legte das Besteck zur Seite, lächelte Gino an. „Er zählst du mir noch ein bisschen was über dich und Montez.. wie er so ist. Weist ich glaube er war schon ein wenig erstaunt über mein Verhalten.. war er scheinbar so nicht gewohnt.. die anderen Gefährten von Drago waren da wohl nicht so ängstlich.“ Meinte er lächelnd und wurde ein wenig rot. „Dabei fand ich ihn eigentlich ganz faszinierend.“

“Hm… wir können auch einfach nur ein wenig in einem der Parks herumschlendern, wenn du ein Gebäude siehst, dass dir gefällt, dann können wir ja reingehen.” Gino ass den letzten Bissen von seinem Teller und trank sein Glas aus. Als sie wieder draußen auf der Straße waren, schlug Gino den Weg zurück zu dem Hauptplatz ein. “Mach dir keine Sorgen, Montez versteht deine Angst schon. Was soll ich dir zu ihm noch erzählen, er ist schon sehr alt, wie er mir mal sagte. Er liebt Kunst, Theater und Musik, eben all die schönen Dinge, vor allem Jungs und Mädchen, so wie mich”, erzählte Gino lächelnd, während sie langsam an den Häusern vorbeigingen. “Wie kamst du zu Drago? Wurdest du von deiner Familie verschleppt?”, fragte er dann auf einmal und sah Ken von der Seite an.

Ken lächelte und sagte dann. „Nee führe du mich ein wenig herum.. ich bin wirklich neugierig.. naja und wie ich zu Drago kam…“ ER schluckte kurz, schloss die Augen und erzählte dann leise. „Er kaufte mich… in meiner Heimatstadt gibt es zwei Frauen.. Vampirinen.. sie fangen hauptsächlich Mädchen und erziehen sie zu Blutsklaven.. naja manchmal nehmen sie auch Jungen. Mich erwischten sie auf dem Weg von der Schule nach hause… ich nehme mal an die im Heim haben gedacht ich sei abgehauen… wie lange ich wirklich dort war weis ich gar nicht mehr.. es war ein Verlies.. ich habe das Zeitgefühl verloren.. naja und irgendwann kam Drago und ab da änderte es sich.“ Sagte er leise, man konnte merkten das Ken über einige Dinge einfach nicht sprechen konnte, das sie für ihn viel zu schmerzhaft waren als das er sich an sie erinnern wollte. „Ich glaube nicht das noch jemand nach mir sucht.. wenn es jemand überhaupt getan hat.. wahrscheinlich haben sie mich als vermisst gemeldet und gut war.“ Unbewusst suchte er die Nähe von Gino, sah diesen an und fragte dann. „Montez liebt Jungen und Mädchen… entführt er sie auch?“

“Tut mir Leid, wenn ich da wieder was in dir angerührt habe, dass du vergessen wolltest”, sagte Gino etwas zerknirscht, er hatte sich schon als er die Frage gestellt hatte, im Stillen einen Idioten genannt. “Ich bin manchmal einfach zu neugierig und dann ist mein Mund schneller als mein Hirn.” Er sah wieder auf die Straße vor sich. “Es war sicher schrecklich für dich. Montez entführt nicht, dass gibt zu viel aufsehen sagt er, auf den Straßen gibt es genug wie mich, die sich allein durchschlagen. Montez hat eine Art an sich, die einen so betört, dass man alles für ihn tun würde… ist vielleicht nicht anders als ob man dazu geprügelt wird, aber für mich war es irgendwie so ein sanftes Hineinwachsen in die Dinge, die er von mir wollte, dass ich gar nicht auf die Idee kam es nicht zu tun. Heute möchte ich es auch gar nicht mehr.” Er deutete auf eine große Kirche vor ihnen. “Das sind schon die ersten Gebäude des Vatikan, nicht sehr interessant”, sagte er auf einmal, “gehen wir lieber in den Park mit dem See.” Er schlug den Weg nach links ein und führte ihn wieder weg von den Touristenmassen, die sich auf dem großen Platz tummelten.

Wie Schatten glitten die zwei schwarzgekleideten Männer still und nicht weit hinter ihnen durch die Straßen, ihr Blick, der von schwarzen Hüten mit breiter Krempe verborgen wurde, blieb immer auf den beiden Jungen haften.
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