Christopher und Ich
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German › Originals
Rating:
Adult ++
Chapters:
31
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10,600
Reviews:
20
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Disclaimer:
This is a work of fiction. Any resemblance of characters to actual persons, living or dead, is purely coincidental. The Author (being obviously ME) ;) holds exclusive rights to this work. Unauthorized duplication is prohibited.
4
Christopher rückt ein wenig ab von mir und mustert mich weiterhin mit diesem leicht verträumten, gar zärtlichen Blick. Ich kann meine eigene Anspannung deutlich wachsen spüren, weiß, dass Christophers Laune in nur wenigen Sekunden umschlagen kann, ausgelöst durch minimale Gedanken, zu denen ich keinen Zugang erlange.
„Geh wieder auf die Knie und heb deinen Kopf ein wenig an“, instruiert er mich plötzlich mit milder Stimme und ich leiste seinen Worten umgehend Folge. Erneut zucke ich ein wenig wegen des kalten Bodens auf, doch mein Zittern beschränkt sich auf eine einzige kleine Welle, auf einen sachten Schüttelfrost. Erst jetzt bemerke ich, dass Christopher etwas in seiner Hand hält.
Doch um was für ein Objekt es sich handelt, weiß ich sofort. Ich weiß nun, was kommt.
Sachte legt er mir das dickere, breite Lederhalsband um meinen Hals und macht es mit der etwas kalten Schnalle an meinem Nacken fest. Es sitzt genau richtig, letztendlich hat er es auch nur für mich fertigen lassen; dieses Halsband, mit dem massiveren silbernen Ring an der Vorderseite, an dem er gerne mal eine Leine befestigt, um mich in die gewünschte Richtung zu kommandieren. Manchmal bindet er mich auch einfach irgendwo fest. Zum anderen sagt er, das Halsband wäre nur Deko, würde mir unheimlich gut stehen, würde ihn erregen.
Mich erregt es auch, denn diese Zierde ist Symbol meiner Zugehörigkeit.
Ich bin Christophers Eigentum und er kann mit mir machen, was er will.
Und eben das törnt mich so an.
Er hat schon immer nur das getan, was er wollte…
Als Christopher mich damals nackt und angekettet in meinem Bett ließ, überkam mich zunächst eine Welle der Wut. Mein gesamter Körper bebte in Rage, doch dann verwandelte sich eben dieses Beben in ein zu Anfang noch leichtes Zucken - Meine Glieder zuckten, als ich anfing über die Situation leicht zu lachen, bis mein Hals schließlich schmerzte und mein zynisches Gelächter dann langsam verebbte.
Langsam hob und senkte sich meine Brust. Ich betrachtete das Fenster, ließ die Handschellen erneut aufklimpern, als ich mich auf der Matratze bewegte. Die Schlüssel zu den Dingern lagen auf dem Nachtschränkchen. Obschon ich gut darin war, Sachen mit meinen Füßen aufzuheben, war mir bewusst, dass dieses Unterfangen von hier aus unmöglich war, also versuchte ich es auch erst gar nicht.
Ich war gefangen. Angekettet an mein eigenes Bett mit meinen eigenen Handschellen in meinem eigenen Zimmer. Und ich war hilflos. Wenn nun ein Feuer ausbräche, würde ich nicht in der Lage sein, mich zu befreien, schoss es mir durch den Kopf. Sollte es jemand schaffen, einzubrechen, wäre ich komplett ausgeliefert.
Mit diesen Gedanken überkam mich ein eher unwohles Gefühl, das sich wie ein leichtes Fieber in all meine Glieder ausbreitete. Es war, als würden kleine Tierchen von einem ganz bestimmten Punkt ausschwärmen, um mich vollkommen einzunehmen. Mein Gehör wurde geschärft, wahrscheinlich schaltete sich so etwas wie ein Überlebensinstinkt ein. Ich konnte die vorbeifahrenden Autos nun deutlich vernehmen, so als stünde ich am Straßenrand und würde die passierenden Wagen einzeln zählen. Ich konnte genau hören, wie es bedächtig anfing zu regnen, wie die Tropfen erst sachte, eine nach der anderen, gegen die Scheibe trafen und sich dieser stakkatoartige Rhythmus plötzlich mit dem peitschenden Wind vermengte und zu einem regelrechten Orchester wuchs - Das Wasser peitschte gegen die Scheiben. Ich erschauderte.
Und dann meinte ich etwas aus dem angrenzenden Wohnzimmer vernehmen zu können; war es ein Rascheln? War es ein Klopfen? Ich hielt den Atem an, lauschte. Nichts. Laut stieß ich die Luft wieder aus und schüttelte den Kopf. Und da hörte ich wieder etwas. So als würde sich etwas oder jemand dem Schlafzimmer zu bewegen.
Mein Herz fing an heftiger zu schlagen und raubte mir beinahe das Hörvermögen, dröhnte in meinen Ohren. Die Handschellen klimperten, als ich mich ungeschickt regte, auf die Tür starrte, halb ängstlich und halb über mich selbst lachend. Ich fühlte mich wie ein allein zu Hause gelassenes Kind, welches Angst vor einem vermeintlichen Monster im Schrank hatte.
Ich verschluckte mich beinahe, als Christopher plötzlich im Türrahmen stand und mich keck angrinste. Hatte ich die Wohnungstür überhört, fragte ich mich, doch ich war mir selber darüber im Klaren, dass das gar nicht möglich gewesen wäre.
„Wie…?“, stammelte ich, während ich meine Gedanken ordnete. Christopher trat auf mich zu und ließ sich direkt neben mir nieder, sodass seine Seite direkt an meine Hüfte gepresst war. Erneut ließ er seine Finger über meine nackte Brust wandern.
Wie viel Zeit war eigentlich vergangen?
„Denkst du wirklich, ich hätte dich hier völlig wehrlos, in so einer prekären Lage zurückgelassen?“, fragte er mich gelassen, vielleicht etwas hochnäsig, und starrte mich währenddessen an. Ich war nicht in der Lage, meine Augen von ihm abzuwenden. „Denkst du wirklich, ich wäre so grausam?“, fragte er weiter und sein Ton gewann etwas an Sanftheit. Etwas.
Schweigend schüttelte ich den Kopf. Auch wenn ich mir dabei noch gar nicht so sicher war.
Christopher beugte sich wieder vor und ich hielt meine Luft an, als sein Gesicht meinem so nahe kam, als seine Lippen ganz leicht, zum allerersten Mal bewusst über die meinigen strichen. Nein, man konnte es nicht als Kuss beschreiben, obschon es sich als solcher für mich anfühlte.
„Ich bin ein harter Master, Niko. Aber ich bin ein guter Master“, wisperte er dann in mein Ohr und ein Schauer erfasste mich. Ich dachte über das Wort nach.
Master…
Dass Christopher ein Freak war, dessen war ich mir zu diesem Zeitpunkt etwas bewusst. Seit der Ausstellung hätte mir sogar einleuchten sollen, dass der gutaussehende Anwalt einen Faible für SM besaß und scheinbar auch gehörig auslebte. Dennoch gab mir dieses Wort zu denken.
Master.
Ich suchte nach dem Gegenpart zu diesem Begriff.
Slave.
Dieses kleine und doch so viel bedeutende Wort schlich sich in mein Gewissen und überschattete meinen gesamten Verstand für wenige Sekunden.
Ich zuckte zusammen, als Christopher plötzlich grob mein Kinn anpackte und mich zwang, in den Augenkontakt mit ihm zu treten. Erneut sah ich dieses Boshafte in seinen Augen aufglitzern. Es huschte ganz schnell über seine Kristalle, wie ein Schatten. Doch dann wurde sein Blick ganz sanft und auch der Druck seiner Hand gab nach. Mit seinem Daumen fuhr er über meine leicht geöffneten Lippen und lächelte mich fast schon ein wenig versonnen an. Ich fühlte mich wie wachs in seinen Händen. Ich war Wachs in seinen Händen.
Er überraschte mich abermals, als er seine Hand ganz vorsichtig über meinen Oberkörper wandern ließ, scheinbar unsichtbare Linien nachzeichnete, und dann unvermittelt meinen Hoden grob packte, sodass ich vor Schmerz aufjauchzte. Während er mit milder Stimme auf mich einredete, gab seine Hand dieses Mal nicht nach.
„Niko, bist du nur an einer Nummer mit mir interessiert? Denn wenn ja, dann ist das heute das letzte Mal, dass wir uns sehen“, sprach er, sein Gesicht direkt über meinem. „Falls nicht, falls du mehr möchtest, dann musst du einige Regeln einhalten. Wie lautet deine Antwort? Willst du mehr, oder soll ich gehen?“
Ich konnte meinen eignen tiefen Atem deutlich vernehmen. Die gesamte Szenerie kam mir vor, als spiele man sie in Slow-Motion ab. Ebenso langsam gestalteten sich meine Gedanken, die sich wie exotische, gefährliche und gleichzeitig anziehende Schlangen umeinander wunden und sich zu einem undurchschaubaren Gewirr vermengten.
Ich schluckte. Christopher sah mich weiterhin an, ich studierte sein Gesicht, dieses reine, hübsche, so männliche Gesicht, die blauen Augen, die mich ans Meer denken ließen, die stattlichen Wangenknochen, die vereinzelten, kleinen Haarsträhnchen, die seine Stirn umrahmten. Erneut musste ich schlucken, leckte mir leicht über meine eigenen Lippen.
Es war, wie ich es schon beschrieben hatte. Meine masochistische Ader schien sich zu entfalten. Christophers dominante Art zog mich magisch an. Seine Stimme ließ mein Herz höher schlagen. Er war noch immer ein Mysterium für mich. Ein Mysterium, dem ich bereits hoffnungslos verfallen war und dessen Lösung zu meinem Ziel geworden war. Obschon ich mir zu diesem Zeitpunkt bereits sicher war, das Geheimnis nie lüften zu können. Doch dieser Gedanke zählte nicht. Er hielt mich nicht von meiner unvermeintlichen Antwort ab.
„Ich will mehr…“, brachte ich heiser hervor und Christophers Augen leuchteten auf diese bizarr-betörende Weise auf.
„Gut“, sagte er streng und erhöhte seinen schmerzhaften Druck auf meinem Hoden, sodass ich erneut aufzischte und ihn etwas panisch anblickte. „Hör mir jetzt gut zu, Niko“, setzte er an und legte eine kleine, bedeutungsvolle Pause ein, in der ich meinen wilden Puls spüren konnte. Mir war heiß und kalt zugleich. Ich war aufgeregt, erregt und ziemlich ängstlich. „Ich dulde keine Nebenbuhler“, fuhr er mit ernster Stimme fort und blieb dennoch ruhig bei seinen Äußerungen. „Wenn du mehr willst, dann erwarte ich vollkommene Loyalität von dir. Eine weitere Situation wie wir sie heute hatten, werde ich nicht akzeptieren, ist das verstanden?“
Unfähig zu antworten nickte ich stumm.
„Gut. Du wirst tun, was ich dir sage und wenn ich dich treffen will, wirst du dir die Zeit dafür nehmen. Die einzigen Ausnahmen werden dein Studium und familiäre Angelegenheiten sein, auch wenn letzteres bei dir wahrscheinlich nicht häufig vorkommen wird, nehme ich an“, sprach er streng weiter und ich nickte abermals. „Bevor wir offiziell ein Paar werden können, sollten wir uns näher kennenlernen. Du wirst früher oder später eine Entscheidung treffen müssen, Niko. Die erste hast du bereits getroffen und dafür werde ich dich belohnen.“
Als er seine Lippen auf meine sinken ließ, setzte mein Verstand vollkommen aus. Es war als würde ich fliegen können, hoch oben über der Stadt, die Sonnenstrahlen auf meiner Haut, an einem klaren Sommertag. Seine Lippen waren so weich, er küsste mich zu Beginn so zärtlich, bevor er dann ebenso vorsichtig nach Einlass verlangte. Seine Hand ließ von meiner Intimzone ab, seine Finger wanderten nun über meine Schultern, während er seine überaus heiße Zunge in meine Mundhöhle wandern ließ. Er suchte die meinige, fand sie.
Aus seiner an Zurückhaltung erinnernden sanften Art, wurde ein feuriges Verlangen. Wild ließ er seine Zunge über meine gleiten, neckte mich, leckte über meine Lippen, nur um dann wieder stürmisch in meinen Mund zu gleiten. Die Umgebung verwandelte sich in meinem Kopf zu einem unscharfen Mischmasch, den ich nur am Rande meines vernebelten Verstandes wahrnehmen konnte.
Ich seufzte, schnappte nach Luft, nur um dann wieder in seinen Liebkosungen zu versinken. Ein Kribbeln wanderte über meinen gesamten Körper und strömte gen Süden. Mein Schwanz zuckte, klopfte schon förmlich gegen meine Bauchdecke, so als wolle er an seine Existenz erinnern, Befriedigung fordern.
„Bitte…“, murmelte ich, als wir beide die benötigte Luft still einatmeten und uns dabei tief in die Augen blickten.
„Was, bitte?“, hauchte Christopher gemein und grinste.
„Fass mich an… Bitte“, sagte ich heiser und hob mein Becken leicht an, sodass ich ihn ein wenig berührte. Christopher rückte mit seinem Gesicht ein wenig ab von mir uns ließ seien Blick unverhohlen über meinen nackten Körper wandern, starrte meinen Schwanz an und schmunzelte. Dann richtete er seinen Blick wieder auf mich.
„Ich fasse dich doch schon die ganze Zeit an“, sagte er süffisant und verwies mit seinen Augen auf seine Hände, die auf meinem Oberkörper ruhten.
„Fass meinen Schwanz an!“, sagte ich etwas lauter und fordernder, da ließ er gänzlich von mir ab und schaute mich mit einem Blick an, der an Abschätzung erinnerte.
„Heute nicht“, verkündete er dann mit ernster Miene. „Wir gehen jetzt nämlich essen.“ Mit diesen Worten löste er die Handschellen und ich konnte meine Arme endlich wieder strecken. Ich setzte mich auf und sah ihm zu, wie er alles wieder in der untersten Schublade verstaute. Ich war noch immer erregt.
Und frustriert.
„Du kannst mich doch nicht mit so nem Ständer rumlaufen lassen…“, jammerte ich, als er wieder auf mich zukam. „Sei kein Arschloch, Chris!“
Ich erschrak, als Christophers Hand mich an den Haaren packte und mit Gewalt vom Bett zerrte. Er zog meinen Kopf zunächst nach hinten, wirbelte mich um 90 Grad und drückte mich dann mit meinem Gesicht hart gegen den Boden. Mit nur einem einzigen Ruck hatte er dies vollbracht, er war sehr stark. Meine Hände griffen automatisch zu meinem Kopf, das heftige Ziehen an meinen dunklen Haaren schmerzte, ziepte.
Christopher jedoch schlug meine Arme mit seiner freien Hand weg. Die Stellen, an denen er mich getroffen hatte, pochten auf vor Schmerz.
„Mein Name ist Christopher und du wirst mich eben so ansprechen. Verstanden?“, zischte er dann. Der Teppich kratze an meiner Wange, und ich hielt meine Augen geschlossen, versuchte das Ziepen wegzudenken.
„Ja, Christopher!“, rief ich also schnell aus, um mich aus dieser Lage zu befreien. Und tatsächlich. Christopher ließ mich los und erhob sich, schaute auf mich nieder. Grinsend.
„Sehr gut, Niko“, sagte er dann amüsiert. „Und jetzt zieh dich an.“ Er machte auf dem Absatz kehrt und schlenderte ins Wohnzimmer, ließ mich keuchend zurück.
„Scheiße!“, flüsterte ich und versuchte an etwas vollkommen von der Erotik gelöstes zu denken, während ich mir meine Klamotten anzog. Mein Herz klopfte weiterhin aufgeregt in meiner Brust. Gedanken überschlugen sich. Nur ein mentale Linie war klar und deutlich zu verstehen: Christopher wollte mehr von mir. Ich wollte mehr von ihm.
Mehr, mehr, mehr.
Die Gegenwart fordert mich erneut zurück, als Christopher mich an dem Ring hochzieht. Wir stehen uns gegenüber. Gebieterisch packt er mich am Arm und zieht mich an seine Brust. Und dann küsst er mich. Wild, fordernd, einnehmend. Er markiert mich, beißt in meine Unterlippe, zieht daran, lässt seine Zunge über meine Lippen gleiten, dringt mit ihr in meine Mundhöhle, erkundet sie, obschon er sie bestimmt schon auswendig kennt.
Seine Hände wandern besitzergreifend über meinen nackten Po, seine Finger kneifen in meine Pobacken und ziehen sie leicht auseinander, sodass die etwas kalte Luft über meinen Eingang streift. Ich kralle mich in sein Hemd, drücke mich weiter gegen Christopher, meinen Geliebten, meinen Freund, meinen Master.
Bestimmt drückt er mich nach einer Weile von sich und mustert mich. Der Kampf mit meiner Erektion und der sie zurückhaltenden Vorrichtung entgeht ihm nicht.
„Warte hier“, sagt er und verschwindet. Nach einigen Sekunden taucht er wieder vor mir auf, der kleine, glitzernde Schlüssel in seiner rechten Hand, grinsend geht er auf mich zu und seine Finger umfassen mein gefangenes Geschlecht. Nur langsam öffnet er das kleine Schloss und zieht den weißen Riegel heraus, der das Keuschheitsgerät zusammenhält. Ebenso bedächtig zieht er es mir von der Peniswurzel, befreit meine Hoden. Ich muss schlucken, als er gemächlich über meinen nun sachte hart werdenden Schwanz streichelt.
„Ich habe Hunger“, sagt er dann plötzlich und betrachtet mich interessiert, löst den Körperkontakt.
Ich senke meinen Kopf und murmele: „Ich habe alles, was ich kaufen sollte, gekauft und kann für dich kochen.“ Mein Herz klopft immer noch ein wenig aufgebracht.
„Gut. Dann geh jetzt in die Küche. Vergiss nicht, dir die Schürze umzubinden“, sagt er bestimmend und ich nicke.
„OK, Christopher.“
Ich gehe zügig in die Küche, in der ich tatsächlich die von mir erstandenen Lebensmittel vorfinde. Christopher folgt mir, setzt sich an den massiven Küchentisch und beobachtet mich. Die ganze Zeit. Ich bin bereits nervös, als ich die benötigten Utensilien zusammensuche und beginne, das Gemüse für den Salat klein zu schneiden.
Ich muss schlucken.
Erneut hallt es mir durch den Kopf, wie untalentiert ich eigentlich in der Küche bin, wie desaströs dieser Abend noch für mich werden könnte. Christophers Blick auf meinen blanken Hintern erhöhte meine Nervosität nur noch. In meinem Kopf gehe ich die einzelnen Arbeitsschritte durch und bin mir nicht sicher, ob ich zunächst die Zwiebeln anbraten sollte, oder doch eher das Fleisch; oder ob ich nicht beides zusammen machen sollte, oder vielleicht doch eher in zwei verschiedenen Pfannen?
Zwanzig Minuten später, Minuten in denen Christopher kein Wort gesprochen hat und seine Küchenzeile aussieht wie ein waschechtes Schlachtfeld, bin ich verzweifelt. Der Salat sieht lächerlich aus, als hätte ihn ein Kindergartenkind zubereitet. Von meinem selbst gemischten Dressing bin ich nicht überzeugt, aber retten kann ich es auch nicht mehr. Meine Nudeln haben viel zu lange gekocht und sind regelrecht aufgequollen. Die Zwiebeln sind zum Teil angebrannt. Oder noch gar nicht durch. Und das Fleisch… Das sieht eigentlich ganz gut aus. Eigentlich.
Mit einem mulmigen Gefühl decke ich den Tisch. Christopher beobachtet mich. Sein durchdringender Blick raubt mir beinahe den Verstand.
„Komm her“, befiehlt er, als das dampfende Essen auf dem Tisch steht. Ich gehorche und trete näher an ihn heran. „Dreh dich um“, sagt er knapp und ich tue es, fühle dann, wie er den Knoten der Schürze löst. Nun bin ich wieder völlig entkleidet. An meinem Arm dreht er mich ihm wieder zu und begutachtet meinen Körper erneut. Er lächelt matt. „Setz dich, wir wollen essen.“
Mein mulmiges Gefühl hat sich noch immer nicht verabschiedet, als ich ihm gegenüber sitze und betrachte, wie er sich auftut. Ich darf mich erst nach ihm bedienen. Wie immer. Er nickt mir kurz zu und nun fülle auch ich meinen Teller. Christopher wartet auf mich.
„Guten Appetit“, verkündet er dann und mir bleibt das Herz beinahe stehen, als er das von mir gekünstelte Mahl probiert. Ich meine sogar die Luft anzuhalten, während ich ihn so beim Kauen betrachte. Und auf sein Urteil warte. Er schluckt. Isst etwas von dem Salat. Und verzieht den Mund. Dann legt er die Gabel beiseite, greift nach der Serviette. Christopher schaut mich an. „Los, probier, was du verbrochen hast“, sagt er kühl.
Das Fleisch hat sie Konsistenz eines Autoreifens, so zäh ist es. Es ist viel zu sehr gewürzt und diese halb verbrannten Zwiebeln machen es nur noch schlimmer. Die Nudeln fühlen sich wie Pudding in meinem Mund an und der Salat ist durch mein Dressing vollkommen zerstört.
Ich blicke Christopher unsicher an. Er mustert mich streng.
„Das ist ungenießbar, Niko“, sagt er letztendlich, auch wenn ich das schon weiß.
„Es tut mir sehr leid, Christopher“, teile ich ihm aufrichtig mit und stehe vom Tisch auf, gehe direkt vor ihm auf die Knie mit gesenktem Blick.
„Tse“, macht er und tritt nach mir, befördert mich mit seinem Fuß komplett auf den Boden, ich spüre die Fliesen unter meinem Rücken und blicke ihn etwas erschrocken an. Auch wenn es eigentlich normal ist, dass er mich so behandelt. Er baut sich gefährlich vor mir auf und ich kusche zurück in meine kniende Position, betrachte den Boden.
„Steh auf“, sagt er und ich befolge seine kurze Anweisung. „Du hast dir nicht genug Mühe gegeben. Warum?“
„Ich… Ich hab mir Mühe gegeben, Chistopher“, stammele ich, ohne ihn anzusehen. Er verpasst mir eine schallende Backpfeife. Meine Wange schmerzt ein wenig, auch wenn er nicht wirklich hart zugeschlagen hat. Er kann härter zuschlagen.
„Widersprich mir nicht, Niko“, sagt er danach völlig ruhig. Ich betrachte immer noch den Boden. Mit seinem Finger hebt er sachte mein Kinn an und zwingt mich nun, ihm in die Augen zu sehen. In den blauen Kristallen kann ich Tadel und Verlangen lesen. Eine gefährliche Mischung.
„Erkläre dich“, fordert er nun streng.
„Ich habe nicht genug an meine eigene Fähigkeiten geglaubt“, sage ich. „Ich war zu nervös, weil ich wollte, dass es dir schmeckt.“
„Hm“, macht er und streicht mir zärtlich über die Wange, die er vorher geschlagen hat. „Leider hat es mir überhaupt nicht geschmeckt.“
„Es tut mir leid, Christopher“, wiederhole ich mit geschlossenen Augen und genieße die sachten Streicheleinheiten. Doch genau in diesem Moment greift Christopher mit seinen Fingern in meine Haare und zieht meinen Kopf nach hinten. Meine Augen schießen auf und ich starre Christopher an, dessen Blick genauso bedrohlich, wie verführerisch ist.
„Das hoffe ich, Niko“, zischt er. Dann blickt er auf die Uhr. „Bestell Pizza, aber dalli“, befiehlt er und schubst mich aus der Küche. Eilig greife ich nach dem Telefon und wähle die Nummer seines Lieblingsservice. „Nur für mich, Niko!“, ruft er mir noch zu und zucke bei seinen Worten ein wenig auf. Er will die extragroße Diablo. Ich kenne seinen Geschmack, seine Vorlieben.
Christopher sitzt auf dem Sofa und hat den Fernseher eingeschaltet. Ich weiß, wo mein Platz ist. Und da liegt es auch schon, das etwas größere Kissen, auf dem Boden, direkt zu seinen Füßen. Still knie ich mich hin und starre ebenfalls auf den Flachbildschirm. Ein wohliger Schauer erfasst mich, als Christopher beginnt, mir sachte durchs Haar zu streichen. Langsam schließe ich die Augen und genieße diese zärtliche Zuwendung, bis es an der Tür klingelt.
Natürlich ist es Christopher, der sich erhebt und zur Tür wandert, um die Pizza entgegenzunehmen. Ich muss beinahe ein wenig kichern als ich mir ausmale, was für Augen der Pizzabote wohl machen würde, öffnete ich ihm die Tür. Völlig nackt, nur mit diesem Halsband geziert.
Der Pizzaduft steigt mit plötzlich in die Nase und ich bemerke, wie hungrig ich eigentlich bin.
Christopher setzt sich wieder, stellt den duftenden Karton auf den Wohnzimmertisch und blickt mich an.
„Geh und hol mir Teller und Besteck“, weist er mich an und ich bringe ihm das, was er verlangt. Ich schaffe es schon gar nicht mehr, mich erneut hinzuknien, denn gibt schon den nächsten Befehl: „Ab in die Küche. Wenn du Hunger hast, dass iss was du gekocht hast. Und dann räumst du auf, verstanden?“
„Ja, Christopher…“, entgegne ich und trotte zurück in die Küche, in der das fatale Mahl noch immer auf dem Tisch steht. Mein Magen knurrt und so versuche ich, wenigstens noch ein wenig herunter zu schlingen, auch wenn es scheußlich schmeckt. Und dann räume ich alles gewissenhaft ab, fülle die Spülmaschine, wische die Küchenzeile, rücke die Stühle zurecht.
Erst dann kehre ich zurück ins Wohnzimmer. Christopher braucht mir nicht zu sagen, dass ich seinen Teller ebenfalls abräumen soll. Ich tue es und er lächelt mich leicht an. Diese kleine Geste lässt mein Herz ein wenig höher schlagen und ich schaffe es nur auf wackeligen Knien in die Küche und zurück, knie mich erneut nieder. Umgehend ist Christophers Hand wieder an meinem Kopf, streichelt mich wieder.
Erst nach der Tagesschau regt er sich wider, knipst das Gerät aus und sagt mit milder Stimme: „Du bist dir doch im Klaren darüber, dass ich dich noch bestrafen muss?“ Zärtlich streichelt er mir über die Wange, während er mich anstarrt.
„Ja, Christopher…“, hauche ich.
„Geh ins Zimmer“, befiehlt er und ein Schauer erfasst mich. Das Zimmer…
Schluckend wate ich zum Schlafzimmer und öffne die Tür, die zu einem weiteren Raum führt. Einem Zimmer, welches nur Christopher und ich betreten. In dem es nur uns beide gibt und in dem wir schon mal einige Stunden verbringen können. Natürlich nur, wenn Christopher es will.
Vielleicht würden einige Menschen das Zimmer, von dem ich spreche, als Folterkammer bezeichnen. Für mich gilt dennoch eher der Begriff Liebesnest. Der Ort, an dem ich an meine Grenzen getrieben werde. An dem Christopher mir so nahe kommt, wie ich noch nie einen Menschen an mich herangelassen habe. Hier öffne ich mich ihm komplett.
Zunächst gehe ich auf die Knie auf der Matte, die in der Mitte des Raumes liegt, mein Warteort. Ich warte, bis Christopher sich entscheidet, was er mit mir anstellen will. Manchmal kann diese Prozedur etwas länger dauern. Heute jedoch, scheint er bereits genaue Vorstellungen zu haben. Ich höre, wie er an di Stahlvorrichtung geht, an der zahlreiche Peitschen, Riemen, Seile und andere Sachen befestigt sind. Er nimmt das mit schwarzem Leder überzogene Paddel.
Ich schlucke.
„Steh auf“, sagt er knapp und ich tue es. Mit seiner Hand bedeutet er mir, an das Möbelstück heranzutreten, was auf den ersten Blick wie ein Fitnessgerät auszusehen vermag. Es ist so hoch wie ein Tisch und als ich mich davorstelle, berühren meine Hüften die gepolsterte Mitte, die schräg nach oben ragt. Bestimmt drückt Christopher meine Brust gegen diese.
„Spreiz die Beine“, befiehlt er. „Mehr“ fordert er, als ich seinem Wunsch nachgehe. Dann macht es Klick um meine beiden Fußgelenke. Mit den ebenfalls schwarzen, leicht gepolsterten schnallen am Fußende des Gerätes hat Christopher meine Beine fixiert. Ich kann sie nicht mehr bewegen. Dasselbe tut er mit meinen Händen, denn direkt an der gepolsterten Mitte, an dessen Seiten ich meine Arme abstütze, befinden sich ebenfalls dunkle Schnallen. Mit einem erneuten Klick fesseln sie meine Handgelenke.
Christopher hat mich so, wie er mich haben will. Gefesselt, unfähig davonzulaufen oder mich zu bewegen, abgesehen von einem Zucken, in einem, vielleicht 70-Grad-Winkel, mein Hintern ihm zugestreckt, mein Rücken ebenso frei zugänglich.
Er begutachtet mich. Ich kann seinen Blick ganz deutlich auf meiner Haut spüren. Und dann tritt er an mich heran.
„Du hast mich heute enttäuscht, Niko“, sagt er milde und streichelt völlig leicht über meinen entblößten Po. Mein Schwanz fängt an zu wachsen und drückt gegen die gepolsterte Vorrichtung.
„Es tut mir leid, Christopher“, presse ich die Antwort hervor.
„Ich möchte keinen einzigen Ton von dir hören, verstanden?“, sagt er ruhig.
„Ja, Christopher“, entgegne ich. Im selben Moment lässt er den ersten Schlag auf meinen Hintern niedersausen. Ich presse meine Lippen fest aufeinander und schaffe es noch, meinen leichten Schrei zurückzuhalten. Umgehend folgt der nächste Schlag und ich bin sicher, dass Christopher absichtlich versucht, dieselbe Stelle wieder zu treffen. Im Stillen zähle ich seine Schläge mit.
Drei. Vier. Fünf. Sechs. Sieben.
Ich beiße mir mittlerweile auf die Zunge, presse meine Augen zusammen. Es schmerzt, es pocht, es macht mich geil. Es macht mich geil ihm so ausgeliefert zu sein und seine mit Wut vermengte Erregung an mir zu spüren, wie er sie so an mir auslässt, mit jedem einzelnen Schlag.
Acht. Neun. Zehn.
Christopher hält inne, streicht mir über den erhitzten Po, der sicherlich völlig rot ist. Die Stellen, an denen er mich getroffen hat, pochen. Mein Atem ist tief. Ich höre, wie Christopher an mir vorbeigeht. Meine Augen folgen ihm, beobachten, wie er das Paddel wieder zurück an seinen Platz hängt. Und dann geht er herüber zum kleinen, weißen Schrank, in dem etliche Salben aufbewahrt werden.
Mit einer weißen Tube tritt er wieder hinter mich. Ich seufze beinahe, als er die kalte Salbe auf meiner malträtierten Hinterseite verteilt und muss an seine Worte von damals denken. „Ich bin ein harter Master, Niko. Aber ich bin ein guter Master.“ Oh ja, das ist er.
Auch wenn es schon seltsam ist, dass er mich hatte so lange warten lassen, dies zu verstehen, es zu erleben. Ich muss an die vielen Treffen zurückdenken, die nach der verpatzten Zusammenkunft mit diesem Georg stattfanden…