Eine Liebe für die Ewigkeit
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Disclaimer:
This is a work of fiction. Any resemblance of characters to actual persons, living or dead, is purely coincidental. The Author holds exclusive rights to this work. Unauthorized duplication is prohibited.
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Es geht ein wenig weiter.. viel Spaß beim lesen^^
Langsam begann Christoph aufzuwachen, er gähnte, rekelte sich etwas und schlug dann die Augen auf. Erstaunt sah er sich um, wusste im ersten Moment nicht wo er war. Allerdings stellte er rasch fest das er nicht mehr in dem Verlies war sondern auf einem sehr weichen Bett lag. Als er sich auf setzte sah er den jungen Mann von vorhin auf einigen der Kissen sitzen und in einem Buch lesen. Er räusperte sich etwas und fragte dann. „Entschuldigung.. wo ist Lucien?“ Seine Stimme war etwas ängstlich, aber er fühlte auch das von dem Mann keine Gefahr ausging.
„Na so vergesslich bin ich nun auch wieder nicht.“ meckerte Lucien leise und sah wieder auf die Wüste. „Ja es ist schwer geworden unerkannt zu bleiben. Aber in den Städten, ist es leichter, es ist den Menschen egal oder sie halten es für ein Hirngespinst.“ Mit einem tiefen seufzen strich sich Lucien die langen Haare aus dem Gesicht, es hatte ihn erstaunt wie hell sie doch waren. Zu lange hatte er sich versteckt, zu lange hatte er neben der Welt hergelebt. „Was Frank sucht? Gute Frage, eigentlich die große Kammer von Ramses dem ersten. Doch ich glaube es würde ihn etwas entsetzen wenn er die Stadt der Toten finden würde. Das würde ihn für einige Zeit in der Wüste halten und ich hätte dann die Studenten an der Backe…. Neee, ohne mich. Den einzigen Tipp den er von mir bekommen wird ist Anubis rechte Hand. Was er daraus macht, seine Sache. Ich hasse die Uni… weiß nicht was mich gebissen hat auf den Vorschlag von Frank einzugehen. Hör auf zu lachen. Das ist ernst.“ Maulte Lucien und sah das langsam das Lager in sicht kam. „so und tu mir einen Gefallen, erschreck nicht wieder Frank, ich glaube er hat noch genug vom letzten mal.“
Eric hatte es sich in einer Ecke des Zimmers gemütlich gemacht, sein Tee stand neben ihm und er las mal wieder Anne Rice. Magnus verstand bis heute nicht warum er so einen Schrott überhaupt las. Aber gut. Es dauerte einen Moment bis er mit bekam das der Junge aufgewacht war, so legte er einen Stoffstreifen in das Buch und legte es auf die Seite. Mit einem Tee und einem Teller mit Obst ging er langsam zu dem Bett. „Lucien, er ist mit Magnus unterwegs. Sie wollten zu der Ausgrabungsstelle, Frank und Akim beruhigen. Und dann wollten sie noch … jagen.“ Eric wusste das das knallhart war, aber er hielt nichts davon den jungen Mann anzulügen. Warum auch. so setzte er sich auf die Bettkante und reichte Christoph den Tee und das Obst. „Trink etwas und esse eine Kleinigkeit. Ich hoffe wenigstens du magst Feigen.“ Mit einem freundlichen Lächeln beobachtete er den Jungen vor sich, ja der Kleine hatte eine Menge in Lucien verändert ohne es zu merken.
Magnus lachte. „Na das ist ein toller Tipp.. aber so wie ich Frank kenne wird er ihm reichen und das mit den Studenten kenn ich. Mir gingen die damaligen Priesterschüler schon immer gewaltig auf die Nerven… na ja ein bisschen hab ich mich ja immer gerächt… die nervigsten durften dann mein Grab das ihrige nennen,“ meinte Magnus grinsend.
Chris sah Erik an, schluckte kurz, dann lächelte er. „Hmm Feigen… ich hab noch nie welche gegessen, also weis ich nicht ob ich sie mag und Datteln kenn ich nur aus der Weihnachtsbäckerei als kandierte Früchte. Und da sind sie mit zu klebrig und süß.. aber ich versuche es.“ Er griff nach dem Teller und der Tasse, trank einen Schluck und biss dann in eine der geschälten Feigen, kaute etwas darauf herum und lächelte. „Hmm so schlecht schmecken sie nicht, aber haben muss ich sie nicht unbedingt.“ Kauend beobachtete er Erik überlegte eine Moment und fragte dann. „Wie ist es ein Vampir zu sein? Erzählst du mir ein wenig von dir?“ Er sah Erik bittend an und hoffte das er jetzt nicht unverschämt war, aber er wollte gerne etwas mehr über den jungen Mann neben ihm erfahren. Das er keine Angst vor ihm haben musste spürte er.
"Na bei dir hat ja niemand was gesagt, wenn die verschwanden. Aber mach das mal mit den heutigen Studenten. Da hast du schnell die Eltern auf dem Hals." Lachte Lucien und stellte sich das Gesicht seines Dekans vor wenn er ganz unschuldig berichten würde, er habe seine Studenten in einem alten Grab eingemauert oder aus dem Fenster geschmissen. Doch das würde eine lustige Unterhaltung werden. "Aber um noch mal auf Frank zurück zu kommen, ja der Tipp würde ihm reichen, denn dann hätte er wider einen Grund mich zu ärgern. So von wegen in deinem Alter noch im Sandkasten spielen oder so was in der Art."
Eric musste schmunzeln als er das mit den Feigen hörte. "Da magst du sie lieber als es Lucien tut. Er probiert sie immer wieder… und mag sie bis heute nicht." mit einem leisen lachen lehnte er sich an den Bettpfosten hinter sich. Er musterte den jungen Mann offen, überlegte wie er ihm am besten erklären könnte wie es ist ein Vampir zu sein. "Das mit dem Vampir ist nicht so einfach zu erklären. Es ist seltsam für mich gewesen am Anfang, weißt du viele der Geschichten die in den Büchern stehen, kannst du gleich vergessen, sie stimmen nicht oder nur zum Teil. Doch wenn du magst erzähle ich dir wie ich Lucien in den Wahnsinn getrieben habe und Magnus ganz irre gemacht habe." mit einem leisen Lachen stand er auf und holte sich seinen Tee. Denn es würde schon etwas länger dauern das zu erzählen.
Christoph nahm auch seinen Tee und aß ein wenig von dem Obst, dann nickte er. „Ja das möchte ich gerne wissen. Ich weis nicht ob dir Lucien erzählt hat warum ich so reagiert habe… weist ich möchte einfach ein wenig mehr erfahren. Es ein wenig besser verstehen können… ich mag Lucien sehr gern.“ Bei den letzten Worten wurde Chris rot und versuchte sich etwas hinter seiner Tasse zu verstecken, was ihm nicht so recht gelang. Aber er war wirklich neugierig auf das was Erik ihm zu erzählen hatte.
Magnus grinste breit. „Hey ich hab sie nicht einfach eingemauert… sie wurden ganz offiziell und mit allen Ehren bestattet und ich verschwand unter ihrem Namen.“ Bei den Worten grinste er, es war immer wieder recht unterhaltsam gewesen wenn er diesen Kerlen gesagt hatte was er mit ihnen vor hatte, er hatte sie nie im unklaren gelassen. Aber es war auch kein einziger darunter gewesen der seinen vorzeitigen Tod nicht verdient gehabt hätte. Denn gerade im alten Reich, glaubten viele das sie sich mit ihrem Stand und ihrem Geld alles erkaufen konnten und Magnus hatte schon damals eine ziemlich andere Vorstellung davon. Er hatte nie einen seiner wirklich begabten Schüler genommen, nein die hatte er geschützt wo er konnte, aber die reichen Schnösel die einfach nur auf ihrem Reichtum sich ausruhten, davon lagen einige in seinen Gräbern. Am meisten musste er immer grinsen wenn er heute irgendwo in einem Museum eine der Mumien sah und die Gelehrten über diesen Hohen Priester reden hörte. Wenn die wüssten das in den Mumien, eigentlich nur kleine dumme Nichtsnutze lagen… aber warum ihre Illusionen zerstören. So hatten diese Idioten doch was sie wollten… Ruhm auch wenn sie ihn mit dem Leben bezahlt hatten.
Lucien grinste, ja daran konnte er sich noch erinnern. Es war schon komisch gewesen, manchmal waren die Männer so dumm, das sie es nicht erwarten konnten Unsterblichen Ruhm zu erlangen. Doch das war lange vorbei, aber die Reichen waren bis heute so. "Weißt du der einzig intelligente Student in diesem Semester ist Christoph. Du wirst nicht glaube wo die anderen alle Babylon suchen würden. Es war alles dabei, na ja außer Grönland." Giggelte er und sah seinen alten Mentor an. Ja es war eine schöne Zeit damals gewesen, er war zwar nach außen hin fast immer sein Sklave gewesen. Aber das hinderte sie beide nicht daran so manchen Streich auszuhecken, an dem die Archäologen noch heute zu knabbern hatten.
Eric setzte sich wieder auf das Bett und schmunzelte als er sah wie Christoph rot wurde. Aber er würde nichts dazu sagen, Lucien würde ihn wahrscheinlich wieder durch die Wüste jagen wenn er sich einmischen würde. Doch wie sagt man so schön No Risk no Fun. "Lucien hatte mir von den Aasgeiern erzählt, ich weiß also warum du so reagiert hast.
Und keine Angst ich tu dir nichts, weil mal unter uns. Weißt du wie groß die Wüste ist, vor allem wenn man von einem wütenden Uralten gejagt wird, dann ist sie gleich noch größer." Flachste er, er wollte einfach das der Junge sich entspannte, so begann er zu erzählen wie das genau vor 50 Jahren war. "Oh wie, ich war damals gerade nach Kairo gekommen, ich hatte mich als Assistent bei Lucien van Bergen beworben. Er war ein Genie und ein Eisklotz. Seine erste Idee war es mit mir zu einer Ausgrabungsstelle zu fahren. Dort sah ich zum ersten mal Magnus, ich war gleich in ihn verliebt"
*Flashback*
Magnus stand unter der glühenden Mittagssonne und sah auf das weite Tal. Ein Grinsen lag auf seinem Gesicht. Lucien und er wollten mal wieder ein wenig von ihrer eigenen Vergangenheit ausgraben. Sie waren von einem reichen Amerikaner angestellt worden der hier das Grab des ersten Priesters des Pharaos Tuthmosis vermutete. Magnus musste eigentlich nicht suchen, er sah auf die Felswand die das Tal abschloss und sah auch gleich den verschlossenen Eingang. Sicher war er im Laufe der Jahrtausende verwittert, aber er kannte ihn und er würde jedes der Gräber wiederfinden in denen er einmal bestattet wurde. Schließlich hatte er selbst die Zeremonien geleitet, nur das nie er sondern meist einer seiner Schüler in dem prächtigen Sarkophag lagen. Als er das Brummen eines Automotors hörte drehte er sich um und sah wie sein Freund ins Lager fuhr. Er kniff ein wenig die Augen zusammen und erkannte neben ihm einen jungen Mann. Langsam ging er die Anhöhe hinunter und begrüßte seinen Freund, umarmte ihn und fragte leise wen er da mitgebracht hätte. Dann musterte er den jungen gut gewachsenen Mann. Lächelte als er dessen braune Augen und die dunkelbraunen Locken sah. ER sah fast aus wie einer der griechischen Sklaven die er früher immer hatte. Er lächelte ihn an. „Hallo ich bin Magnus Aurel und wer seid ihr?“
Eric fühlte sich alles andere als wohl, trotz der Hitze in der Wüste hatte er das Gefühl neben diesem Mann zu erfrieren. Sein Professor hatte zwar einen guten Ruf in der Fachwelt, aber Menschlich da war er scheinbar noch kälter als der Nordpol. So achtete er darauf seine Professor nicht zu verärgern in dem er ihn zu textete, so wie er es eigentlich immer machte wenn er nervös war. Es fiel ihm ein Stein vom Herzen als sie endlich nach drei Stunden an dem Ausgrabungsort angekommen waren. Hier sollte also der Hohepriester von Tuthmosis begraben sein, na dann mal fröhliches Buddeln. Als er aus dem Wagen sprang sah er verblüfft einen Mann auf sie zu kommen, er musst zweimal hinsehen. Gut Eric wusste das er mit Frauen nichts anfangen konnte, aber dieser Mann, war wie die Gestalt aus einem Traum. So brauchte er etwas bis die Worte des Mannes zu ihm durchdrangen, und er leicht rot zu Boden blickte und stammelte "E…Eric Parker… bin als Assistent hier…" ‚toll Eric, du hast es geschafft, innerhalb von drei Sekunden hast du dich zum Vollpfosten gemacht.'
Magnus zog eine Augenbraue nah oben und sah seinen alten Freund an. Dieser grinste nur breit sagte aber nichts, deshalb widmete er sich wieder dem Jungen vor sich. Er musst schwer an sich halten das er ihn nicht einfach packte in sein Zelt zerrte und ihn erst mal auszog um zu beurteilen ob auch der Rest des Körpers so schön wäre wie das was er sehen konnte. Er schluckte lächelte. „Na dann auf eine gute Zusammenarbeit Mister Parker, ich hoffe Lucien hat sie auf der Fahrt hierher nicht zu sehr unterkühlt. Aber er war von unserem Auftraggeber und dessen Leuten doch etwas sehr gestresst. Wissen sie diese Menschen haben keine Ahnung von Ausgrabungen und dementsprechend denken sie das wir auch sofort etwas finden.“ Magnus nickte zu seinem Zelt. „Ich hoffe sie leisten mir etwas Gesellschaft… und du natürlich auch Lucien.. ich hab frischen Tee.“
*Flashback Ende*
Chris sah Erik von der Seite an, konnte in dessen Gesicht die Freude sehen wenn er sich erinnerte und lächelte, fragte dann leise. „Du warst sehr vorn ihm angetan… das ging mir mit Lucien genauso… ich wollte einfach sein Assistent werden, egal was passieren würde. Erzählst du mir wie du erfahren hast was Magnus war? Hattest du Angst… ich meine..“ etwas unsicher unterbrach sich Chris, schluckte dann und fragte weite. „Ich meine hat er auch von dir getrunken?“
Eric lachte leise auf, "Oha, wie ich erfahren habe das Magnus ein Vampir ist. Sagen wir so ich war zu falschen Zeit am falschen Ort. Ich konnte nicht schlafen, so bin ich Nachts im Lager rumgeschlichen, nea, leider bin ich neugierig. Und als ich ein Geräusch hörte, bin ich ihm nach. Und in einer der Höhlen stand Magnus und trank gerade von seinem damaligen Spender. Chris, ich bin gerannt als wenn der Teufel persönlich hinter mir her wäre. Ich weiß nicht wie, aber Lucien fand mich Stunden später in der Wüste und erklärte mir dann was los war. Irgendwann habe ich mir ein Herz gefasst und bin zu Magnus, tja, so wurde ich erst sein Spender, und dann sein Geliebter. Chris, ich liebe Magnus mehr als alles andere auf der Welt und wie er mich fragte ob ich die Ewigkeit mit ihm teilen möchte, gab es nur eine Antwort für mich. Ja." Man merkte ihm an das er ihn liebte, mit jedem Tag der verging wuchs ihre Liebe ihr Vertrauen. "Weißt du das mit den Spendern.. wie erkläre ich dir das am besten. Lucien hasst es unschuldiges Blut zu nehmen, also zu töten. Er und auch Magnus, würden nie ein Kind oder deren Mütter angreifen, egal wie hungrig sie sind. Ich glaube du hast im Verlies schon gemerkt das Lucien nicht von dir getrunken hat, auch wenn sein Hunger noch so groß war. Ich glaube du musstest ihn überreden oder Ko schlagen damit er von dir trinkt. Bei Magnus und mir war es ähnlich, nur wurden wir in einem der Gräber eingeschlossen, Himmel ich habe mir fast den Mund fusselig geredet, bis er endlich von mir trank. Und unter uns, es ist ein faszinierendes Gefühl. Oder?"
Chris lächelte schloss die Augen und rief sich das Gefühl ins Gedächtnis zurück. „Ja das ist es… aber ich versteh nicht so ganz… die Spender… wenn ich an Frank denke… sie sind doch auch unschuldig… wieso dann von ihm und nicht von mir. Es war für mich okay und es ist es auch jetzt noch…“ Etwas unsicher sah er Erik an. „Wieso kann er von andere Spendern trinken und von mir will er nicht trinken… das versteh ich nicht. Was ist daran anders?“ Nachdenklich sah er zu dem Anderen. Es war für ihn einfach sehr schwer zu verstehen, wie Lucien oder auch Magnus oder Erik ihre Opfer auswählten. „Hast du auch Spender? Wie ist das mit dem jagen?“ Chris biss sich auf die Lippen, es waren so viele Fragen die ihn beschäftigten.
Autsch, die Frage hatte gesessen .Eric sah erstaunt auf, wie sollte er das jetzt nur Christoph erklären ohne das ihn Lucien umbrachte. „Wow, also das mit den Spendern. Es sind meist Menschen die wir lange kennen und denen wir vertrauen. Ja und auch ich habe Spender, es ist einfacher und man kann nicht ständig jagen. Weißt du, Lucien und Magnus brauchen nicht wirklich viel Blut zum überleben, einmal in der Woche trinken sie wenige Schlucke. Meist von ihren Spendern. Die Jagd, das ist eher ein notwendiges Übel. Eine ganze Zeit gab es viele Gemachte die gegen die Regeln verstießen und selbst Vampire schufen. Aasgeier. Sie werden gnadenlos gejagt und getötet. Aber auch schlechte Menschen. Mörder, Kinderschänder…die Ausgeburten der Hölle. “ Er sah den Jungen vor sich an, hoffte das er Chris mit seiner Offenheit nicht verschreckt hat, dann würde Lucien ihn töten und Magnus würde ihn grillen. Er lehnte sich wieder etwas zurück, suchte nach den richtigen Worten. “Und was deine Frage angeht warum Lucien sich weigert von dir zu trinken. Er weiß um deine Eltern, und er wollte bestimmt nicht das du Angst vor ihm bekommst. Außerdem…. Oha, Lucien wird mich umbringen. Aber er mag dich, darum wollte er nicht von dir trinken, er hat Angst davor sich zu verlieben. Er weiß nicht wie er sich dir gegenüber verhalten soll, er will dich nicht verletzen.“ So jetzt war es raus, und er musste sehen was sich daraus entwickelte. Auf jeden Fall würde er eine Menge Ärger bekommen wenn Chris sich zurückzog.
Chris sah Erik eine Weile schweigend an, seine Gedanken schwirrten durcheinander und er musste sich erst mal selbst beruhigen, dann aber lächelte er. „So ein Idiot… was denkt der sich,“ brummte Chris und sah Erik offen an. „Ich liebe ihn verdammt… kannst du dir vorstellen was ich alles getan habe um die Stelle bei ihm zu bekommen. Nichts hat mich abgeschreckt… wie oft warnten mich andere Studenten… aber es war mir egal. Und was meine Eltern betrifft… ich kann sehr gut unterscheiden was er oder auch du und Magnus sind und was die waren oder sind. Sicher hab ich Angst.. verdammte Angst… aber doch nicht vor ihm. Ich hab Angst vor dem Schmerz und dem Blut nicht davor was er ist. Verdammt ich würde genauso panisch reagieren wenn ich Blutspenden ginge.. hab´s einmal versucht… es endete in einer Katastrophe.“ Christoph lehnte sich zurück schloss die Augen und sprach dann nach einer Weile weiter. „Es hat also wirklich nichts mit ihm oder euch zu tun wenn ich austicke… das hat andere Gründe. Sicher würde ich auch austicken wenn mir die Weiber und der Kerl begegnen würden, die meine Eltern auf dem Gewissen haben… aber ich wüsste auch das Lucien sie strafen würde… also das ist kein Problem. Aber ich verstehe nicht warum er Angst hat mich zu lieben…. Wovor hat er solche Angst?“
Inzwischen hatte Magnus den Wagen in das Lager gelenkt und hielt jetzt mitten vor dem Zelt von Frank, er sah Lucien an. „Geh rein und sag bescheid, ich warte hier auf dich und dann können wir jagen. Ich denke du willst nicht ewig von deinem Süßen weg sein und meine Informanten haben mir zugetragen das es in der Stadt einige unerklärliche Todesfälle gegeben hat.. ich vermute mal das Geier hier sind. Also los sag deinem Frank bescheid und gib ihm den Tipp.“ Mit einem breiten Grinsen, nickte Magnus zu dem Zelt.
„Weißt du Kleiner, Lucien wird mich dafür töten. Aber gut...“ Eric verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und schoss die Augen, überlegte einen Moment. „Ich kenne nicht die ganze Geschichte, und es wäre besser wenn dir Lucien davon erzählen würde. Aber vor einigen Jahrhunderten hat er einen Mann geliebt, sehr geliebt. Er bot ihm die Unsterblichkeit an, legte ihm seine Seele zu Füssen. Aber Hephaistion lehnte ab. Er wollte bei Alexander bleiben. Dann wurde er vergiftet, Lucien musste hilflos mit ansehen wie seine Liebe starb. An dem Tag starb auch ein Teil seiner Seele. Und erst heute habe ich wirkliches Leben in seinen Augen gesehen, er hat sogar gelacht. Richtig gelacht. Ich glaube Lucien hat einfach Angst dich zu verlieren.“ Er sah Chris wieder an und hoffte der Junge verstand ihn etwas. Denn mehr konnte er ihm nicht sagen, er hatte schon zuviel gesagt. Viel zu viel.
Lucien sprang aus dem Wagen und ging auf das Zelt zu, als er eintrat sah ihn ein entsetzter Frank an. „Wo zur Hölle warst du? Und ich hoffe du hast eine verdammt gute Erklärung!“ meckerte ihm der Blonde entgegen und nahm ihn dann erst mal in den Arm, „Verdammt ich habe mir solche Sorgen gemacht.“ Lucien lies Frank sich erst mal beruhigen. Strich ihm sanft über den Rücken, „Es geht uns gut, nun ja jetzt geht es uns gut.“ Dann setzte er sich mit Frank auf das Feldbett und erzählte ihm was passiert ist. Als er fertig war grinste er Frank frech an und meine leise „die rechte Hand Anubis ist der Schlüssel!“ damit stand er auf, und ging dann zusammen mit ihm nach draußen. „Ich werde später wieder zurück kommen zusammen mit Christoph. Du wirst Hilfe brauchen.“ Meinte er kryptisch. Sah seinen Freund an und nahm ihn noch mal in den Arm. „So ich werde jetzt wieder gehen. Ich will Chris nicht so lange alleine lassen. Und jagen will ich auch noch. Denn ich glaube hier in der Gegend gibt es immer noch Geier.“
Magnus saß immer noch in seinem Wagen und lächelte als er Frank sah, nickte diesem freundlich zu und grinste als er das Erkennen auf dessen Gesicht lesen konnte. „Na komm schon mein Kleiner.. ich hab Hunger und ich will ein bisschen jagen,“ rief Magnus in altägyptisch und freute sich das die meisten der Anwesenden ihn nicht verstanden.
Chris sah Erik lange an, dann nickte er. „Ich kenne die Geschichte von Alexander und Hephaistion. Die Legende sagt das ein Feldherr sie immer schützte… das war dann wohl Lucien… es tut mir leid das er so leiden musste.“ Unwillkürlich fasste er nach dem Ank das er um den Hals trug und dachte sehr liebevoll an Lucien, lächelte dann und sagte sanft. „Ich werde ihm zeigen das ich nicht so bin… ich liebe ihn aufrichtig und ich will ihn auf keinen Fall verlieren.“ Dann sah er Erik wieder neugierig an, legte den Kopf schief und trank einen Schluck von seinem Tee. „Hmm dann stimmen also viele der alten Legenden… auch die der Blutrichter.. Wesen die die Todesurteile vollstreckten… weist du etwas über diese Legenden.. ich meine mehr als das was man so hört. Mehr als das sie Gottesurteile sprachen?“ er sah Erik fragend an und kramte in seinem Gedächtnis nach den Fakten. Die Blutrichter waren in vielen alten Kulturen bekannt, meist lebten sie in einem Tempel, dort brachte man die Verurteilten hin und überlies es den Richtern zu entscheiden ob sie schuldig waren oder nicht. Lag am anderen Morgen nur eine Leiche da dann war er schuldig, war der Verurteilte es nicht überlebte er die Nacht. Chris hatte sich sehr mit diesen Riten beschäftigt, aber nie wirklich herausfinden können ob etwas wahres an den Legenden war.
Frank zuckte zusammen als er erkannte wer da in dem Wagen auf Lucien wartete und hörte was dieser Rief. "Was zur Hölle macht der den hier." Knurrte er leise, es gab nur wenige Dinge die es schafften das er aus der Ruhe geriet. Doch dieser Mann hinter dem Steuer war jemand der es nur durch ein Lächeln schaffte das Frank am liebsten die Wände hoch gehen würde. Lucien grinste frech vor sich her, er wusste das Frank niemand so sehr misstraute wie Magnus. "Ganz ruhig, er wartet nur auf mich. Und er wird dich bestimmt nicht mehr ärgern… heute." Dann rief er zu Magnus, das er gleich da sei. Dann gab er Frank noch einen Kuss und schlenderte dann zum Wagen. #Du kannst es nicht lassen. Du musst ihn ärgern.# sandte er breit grinsend an seinen Freund der mit einem breiten Grinsen an dem Wagen lehnte und so unschuldig aussah wie eine Katze die gerade in einen Kanarienvogelkäfig eingebrochen ist.
"Blutrichter… wow.. also das musst du Magnus fragen. Er weiß besser darüber bescheid, als irgend jemand anderes. Ich weiß nur das vieles Legende ist, über die Jahrhunderte aufgebauscht und ausgeschmückt. Es sind recht komische Riten bei denen ich mich nicht auskenne. Tut mir leid." Eric spürte so langsam Hunger in sich aufsteigen, doch er war nicht so groß als das er störend wäre. "Weißt du welchen Namen die Soldaten Alexanders für Lucien hatten. Weißer Löwe, Wächter der Götter. Unter uns, der Name passte zu ihm, er soll ein großer Krieger gewesen sein."
Chris sah Erik an, dann lächelte er und nickte. „Ja ich werde Lucien oder deinen Magnus fragen… aber es ist auch nicht wirklich wichtig. Weist du es sind nur Legenden und ich war schon immer neugierig.. lag wohl in der Familie.“ Als er dabei wieder einmal an seine Eltern dachte, musste er feststellen das es das erste Mal nicht wirklich weh tat. ER fühlte sich das erste Mal nicht einsam. Es war ein komisches Gefühl, aber es war schön. Sicher vermisste er seine Eltern, aber der Schmerz tat nicht mehr so weh. Es war einfach als wenn er jetzt wieder so etwas wie Familie gefunden hätte. „Hmm ja das sind sehr aussagekräftige Namen… Lucien hat normal andere Haare oder… ich kenn ihn nur mit schwarzen… aber dann würde „weißer Löwe“ nicht passen,“ murmelte Christoph und sah Erik fragend an. „ich würde gerne mehr über ihn erfahren…. ich meine er ist so alt… und ich bin nur ein dummer Mensch. Weist du das ich das Gefühl hatte, er hätte an der Uni die Studenten am liebsten alle zum Teufel gejagt… aber ganz ehrlich ich konnte ihn verstehen, viele waren wirklich nur darauf aus eine kostenlose Reise zu machen.. na ja..“ Chris seufzte wischte sich dann über das Gesicht und fragte leise. „Du meinst du ich könnte duschen.. ich hab das Gefühl das ich stinke wie eine ganze Kamelherde.“ Dabei lächelte er Erik entschuldigend an, das hätte ihm ja auch früher einfallen können.
Magnus lachte Lucien an , stieg in den Wagen und sagte dann. „Ich ärgere ihn halt nun mal gerne. Ich war sogar froh das er es war der hier zu graben begann, denn selbst wenn er zufällig herausgefunden hätte das ich hier bin. Bei Frank war ich mir sicher das er seine Klappe gehalten hätte. Außerdem ist es süß wenn er versucht dich vor mir zu beschützen… ich fürchte nur da kommt er einige Jahrtausende zu spät. Nicht wahr mein kleiner Sklave.“ Neckte Magnus und lenkte den Wagen über eine rechte Holperpiste in die nächste Stadt.
Eric lachte leise auf und nickte dann. „Die Tür dort, dahinter ist ein Bad. Da kannst du duschen und einige Sachen sind auch da die dir eigentlich passen müssten. Und keine Angst ich warte hier auf dich. Also lass dir ruhig Zeit.“ er beobachtete den Jungen wie er im Bad verschwand und nahm sich dann wieder sein Buch zur Hand. Lesen war nun mal seine Lieblingsbeschäftigung. Und er liebte dieses Buch einfach, egal wie oft er es schon gelesen hatte.
Lucien warf Magnus einen gespielt bösen Blick zu. „Ich bin nur froh, das er nicht mal die Hälfte von dem weis was du damals mit deinen kleinen Sklaven angestellt hast.“ Er merkte das seine Wangen anfingen zu brennen. Ja Magnus hatte es sehr gut verstanden Lucien zu überreden oder zu betrafen. Und Lucien hat die Führung und die Zuneigung seines Masters genossen. Auch heute noch verband ihn ein tief empfundenes Vertrauen, ja sogar eine Art Liebe mit dem älteren. „Es ist schon so lange her..“ er betrachtete Magnus, ja er hatte damals wirklich mehr Glück als Verstand gehabt. Er mochte sich nicht vorstellen, was geschehen wäre, wenn er wirklich in einem Bordell gelandet wäre.
Magnus sah auf die Straße und seufzte. „Ja es ist lange her, sehr lange und manchmal denke ich es war damals leichter, für uns.“ Magnus Gedanken glitten zurück in die Vergangenheit und er sah dann kurz zu Lucien und fragte. „Waren die ersten Tage wirklich so schlimm bei mir?“
*Flashback*
„Komm stell dich nicht so an Sklave.. verdammt du sollst dich waschen lassen.. gib endlich Ruhe…“ Die Soldaten die den Jungen zu dem Haus ihres Herren gebracht hatten, hatten jetzt auch noch die Aufgabe ihn zu waschen. Der Oberaufseher war nicht bereit einen vollkommen verdreckten und verlausten Jungen in die Gemächer seines Herren zu lassen. Aber er wusste auch das er den Wildfang nicht würde bändigen können. Deshalb hatte er den Soldaten die Aufgabe gegeben den Jungen zu waschen und ihn dann zu ihm zu bringen. Wütend sah der Soldat den Jungen an und drückte ihn dann wieder zurück in die Wanne.“
Thoren wehrte sich mit Händen und Füssen gegen die Männer, was fiel diesen Kerlen eigentlich ein. Mit einem knurren riss er sich plötzlich los und stieß einen der Männer von sich, den anderen packte er und zerrte ihn ins Wasser. "FASS MICH NICHT AN DU HUND" daran das die Männer ihn nicht verstanden dachte er nicht. "ICH BIN KEINER VON EUREN SKLAVEN!" seine Stimme überschlug sich fast. Aber er wollte nicht nachgeben, er war der Sohn des Häuptlings und den grabschte man nicht einfach so an. Und schon gar nicht irgendwelche Kerle. Immer noch wütend schimpfend und um sich schlagend, versuchte er aus dem Becken zu kommen.
Das wurde dann dem einen Soldaten zu viel und er schlug gezielt zu, find den etwas benommenen Jungen auf und begann ihn dann rasch aber effizient zu waschen. Inzwischen wusch ein weiterer Mann dem jungen Sklaven die Haare und kürzte sie rasch mit einem Messer auf Schulterlänge, alles andere wäre auch unmöglich gewesen, denn die fast hüftlangen Haare waren durch die lange Gefangenschaft total verfilzt. Nach kaum zehn Minuten zerrten sie den inzwischen wieder etwas klaren Jungen aus dem Wasser, streiften ihm einen kurzen Lendenschurz über und führten ihn dann zu ihrem Herren.
Magnus saß in seinem Zimmer, seufzte etwas als er den Tumult aus dem Baderaum der Sklaven hörte und wartete bis ihm seine Soldaten den Jungen brachten. Als sie hereinkamen sah er auf, nickte zu einer der Säulen und wartete bis zwei der Männer den Jungen dort in die Knie gezwungen hatten. Dann kam er langsam auf ihn zu, lächelte und sagte leise. „Hey beruhige dich … du verletzt dich nur selbst.. komm jetzt beruhige dich doch , niemand hat vor dich zu verletzen.“ Etwas an dem Jungen faszinierte Magnus, aber er wusste nicht was. Als er bemerkte das sich der Kleine nicht wirklich beruhigte, griff er nach dem Halsband und den Ketten. Nickte seinen Soldaten zu und wartet bis die den Jungen fest im Griff hatten, dann legte er ihm das Halsband um, lies das Schloss einschnappen und kettete ihn dann an die Säule. Als er damit fertig war nickte er den Soldaten zu. „Ihr könnt gehen… sagt Hetide bescheid das sie uns etwas zu essen bringt.“
Thoren sah eine Bewegung in den Augenwinkeln, konnte aber nicht mehr reagieren. Er konnte dem Schlag nicht mehr ausweichen, der Schlag traf ihn mit einer solchen Wucht das er nur noch benommen zu den Soldaten sehen konnte. Wie in Trance lies er alles mit sich machen, sein Schädel tat so weh und er sah immer noch Sterne. Doch langsam wurde er wieder klarer und begann sich wieder zu wehren und zu schimpfen. Aber alles half nichts, ihm wurde dieser Stofffetzen um die Hüften gelegt und er wurde durch die Gänge geschliffen.
Dann wurde er in eines der Zimmer geführt, dort sah er einen Mann auf dem Bett sitzen. Er wusste nicht was es war, aber plötzlich bekam er Angst, eine seltsame Bedrohung ging von dem dunkelhaarigen aus. "Nein, nicht.. lass mich los." Verzweifelt wehrte er sich gegen die Soldaten, kam aber nicht gegen sie an. Er war kurz vorm durchdrehen als dieser düstere Mann auch noch auf ihn zukam und ihn ansprach. Thoren verstand kein Wort, er wehrte sich weiter, stockte erst als er spürte wie man ihm ein Halsband umlegte und ihn an einer der Säulen festkettete. "Mach mich los.. ich bin keiner deiner dreckigen Köter." Knurrte er den großen Mann vor sich an. Wie er mitbekam das die Soldaten gingen, überlegte er nicht lange, sonder sprang auf und versuchte sich auf den Mann zu stürzen. Doch er prallte hart zurück, die Kette war kurz sehr kurz, so lag er nun röchelnd am Boden und sah schon wieder Sterne.
Magnus beobachtete das Toben des Jungen, seufzte leise als er sah wie dieser auf ihn losgehen wollte. Aber er spürte auch die Unsicherheit und Angst in dem Kleinen. Langsam ging er auf ihn zu, blieb knapp außerhalb seiner Reichweite stehen und ging dann in die Hocke, so das er ihn ansehen konnte. Er lächelte überlegte dann einen Moment und suchte in seiner Erinnerung nach der Sprache die der Junge sprach. Sie war in Ägypten unbekannt. Magnus verstand auch nicht wie der Junge überhaupt so weit aus dem Norden zu ihnen kommen konnte. „Beruhige dich … ich hab nicht vor dich zu verletzen mein kleiner Sklave… und wenn du lernst dich zu fügen, dann bist du die Ketten auch bald los. Im Moment aber geht es nicht anders… sag mir bitte wie du heißt.. mein Name ist Magnus.“ Magnus blieb vor dem Jungen hocken und sah ihn einfach nur an. Er wusste das es für ihn schwer war, aber er würde sich schon irgendwann fügen, denn hergeben würde er ihn nicht mehr, dazu fand er ihn viel zu faszinierend.
Langsam sah Thoren wieder klarer. Er setzte sich wieder auf die Knie und funkelte den anderen wütend an. "Ich bin kein SKLAVE! Ich bin der Sohn von Ohlen Häuptling der Nordländer." Giftete er und zerrte an der Kette. "Mach mich los…sofort." Thoren kochte, er war wütend und er hatte Angst, und genau diese Angst machte ihn wütend. Der Sohn eines Häuptlings durfte keine Angst haben. Doch so langsam musste er zugeben, dass die Kette sehr stabil war und das er sich besser erst mal Beruhigen musste. Dann würde er vielleicht auch eine Idee für seiner Flucht haben. So beruhigte er sich langsam etwas, hielt die Kette aber immer noch in der Hand und starrte Magnus einfach an. "Thoren…mein Name ist Thoren." Knurrte er mehr als das er sprach.
Amüsiert verfolgte Magnus wie sich Thoren stäubte. Der Junge konnte und wollte nicht akzeptieren das er ein Sklave war, aber Magnus wusste das er es musste, wenn er hier überleben wollte. So stark der Kleine auch sein mochte, sein Aussehen machte ihn zu dem perfekten Lustsklaven und genau das würde er sein wenn er in die falschen Hände käme. „So dein Name ist Thoren… gut Thoren.. dann höre mir mal ganz genau zu… akzeptiere das du ein Sklave bist.. mein Sklave… es macht es leichter und auch sicherer für dich. Ich bin kein schlechter Herr, keiner meiner Sklaven hat unter mir zu leiden… aber ich garantiere dir wen du fliehst… du wirst wieder eingefangen und ob du dann noch mal das Glück hast das dich jemand wie ich kauft, weis ich nicht. Weist du was der Händler mit dir vorhatte?“ Magnus sah Thoren an, am liebsten hätte er den verstörten Jungen in den Arm genommen, aber das ging nicht… noch nicht, das würde noch eine Weile dauern.
Plötzlich klopfte es und eine junge Frau brachte ein Tablett mit Essen, sie stellte es auf die Stufen neben dem Bett und verbeugte sich lächelnd. Magnus nickte ihr freundlich zu, bedankte sich bei ihr und sagte ihr das er die nächste Zeit nicht gestört werden wollte. Das Mädchen nickte und verschwand dann wieder leise.
Am liebsten hätte Thoren geschrieen, doch er blieb ruhig und hörte dem anderen zu. "Ja klar.. du bist kein schlechter Herr… und gleich sagst du mir deine Sklaven könnten sich frei bewegen… nachdem du ihnen dein Zeichen auf die Brust gebrannt hast." Spie er Magnus entgegen, wie oft hatte Thoren schon die Geschichten aus einem Land das nur aus Sand bestand gehört. Einmal war sogar ein Mann in ihrer Dorf aufgetaucht, Schwarz wie die Nacht mit einem Brandmal auf der Brust. Nein, er würde diesem Mann hier kein Wort glauben. "Ich bin kein Sklave. Ich bin ein Krieger, ich bin der Sohn von einem Häuptling." Er versteckte hinter seiner Wut seine Furcht, seine Unsicherheit. Thoren wusste nicht wo er war, wie weit es bis zum Meer war und wie er am besten hier wegkommen sollte. Es war zum aus der Haut fahren. Dann als dieses Mädchen eintrat und das Essen brachte merkte er auch noch das er Hunger hatte. Aus Wut über sich selbst begann er wieder an der Kette zu zerren, die aber nicht nachgab, egal wie sehr er seine Muskeln anstrengte.
Mit hochgezogener Augenbraue hörte Magnus dem Jungen zu. Dann schüttelte er den Kopf. „Ich stehe eigentlich nicht so sehr auf Brandzeichen… zumindest nicht an Menschen, auch nicht an meinen Sklaven. Sicher hab ich welche mit einem …aber das stammt nicht von mir. Ich pflege meine Sklaven eigentlich nur durch Halsbänder zu kennzeichnen. Das entspricht zwar nicht dem was der Pharao gerne sieht. Aber ich werde niemanden nur wegen dem Pharao Schmerzen zufügen.“ Brummte er missmutig und sah dann den Jungen durchdringend an. „Thoren… vergiss was du warst.. jetzt bist du mein Sklave und sei froh das du meiner bist,. Ich werde dich nicht brennen lassen und ich werde dich ganz sicher zu nichts zwingen das du nicht willst. Wenn ich das gewollt hätte dann hätte ich dich nicht kaufen müssen, denn dann würdest du jetzt schon das Brandzeichen tragen und vermutlich wärst du auch schon entmannt, denn für den Bordellbesitzer wärst du als Kastrat sehr viel mehr wert.“ Magnus wusste das seine Worte hart und grausam waren. Aber es waren Tatsachen, hätte der Händler ihn an das Bordell verkauft hätte man ihn am gleichen Tag noch kastriert und wahrscheinlich auch gleich vergewaltigt. Er wäre auch für sie zu unberechenbar gewesen, so aber hätten sie den Jungen sofort gebrochen, denn das Wesen des Jungen wäre ihnen egal gewesen, sie hätten nur den Körper nutzen wollen.
Magnus sah das Thoren Hunger hatte, deshalb stand er auf und nahm einen Teller mit kaltem Braten, Brot und Früchten, ging zu dem Gefesselten und stellte ihn in dessen Reichweite, ebenso einen Krug mit Wasser. „Hier iss und wenn du über meine Worte nachgedacht hast dann können wir weiter reden.“ Langsam stand er auf und ging zurück zu seinem Lager machte es sich dort bequem.
Thoren verlor alle Farbe als er Magnus zu hörte, trocken schluckte er und versuchte das Zittern das plötzlich in ihm aufkam zu unterdrücken. das was der andere ihm da erzählte machte ihm nur noch mehr Angst. Verdammt er war gerade zwanzig, gerade in den Kreis der Männer aufgenommen worden. Und jetzt saß er hier angekettet wie ein Hund und dieser Kerl erzählte ihm was vom Kastrieren. "Das können sie nicht machen… nicht mal wir .. die ihr Barbaren nennt machen so was." Hauchte er entsetzt und rutschte von dem anderen weg als dieser sich bewegte. Sah dann misstrauisch auf das Tablett und wurde prompt etwas Rot als sein Magen laut aufknurrte. "Ich will nichts." Und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Säule und verschränkte seine Arme vor der Brust. Das er jetzt aussah wie ein schmollender kleiner Junge, war ihm egal. Lieber wollte er verhungern als Magnus nachzugeben. Wäre ja noch schöner ein Wikinger besiegt von einem Stück Braten.
„Ich mache das auch nicht und ich heiße es auch nicht gut… nicht wenn es erzwungen wird. Geschieht es freiwillig, dann soll es von mir aus geschehen. Aber nicht unter Zwang und was das Essen betrifft… das musst du selbst entscheiden,“ meinte Magnus sanft, lehnte sich dann in die Kissen und aß selbst ein bisschen was. Dabei beobachtete er den Jungen unauffällig. Er spürte das der Kleine etwas besonderes war, etwas zog ihn zu ihm, lies die Beschützerinstinkte in ihm anschlagen. Noch während er ihn so beobachtete, wurde plötzlich die Türe aufgerissen und ein vielleicht 10 jähriger Junge stürzte weinend in den Raum. Rannte die Stufen hinauf und fiel Magnus schluchzend um den Hals. Dieser war ein wenig erschrocken, nahm aber dann den Jungen in den Arm und strich ihm sanft über die Wange. „Hey Yami.. nicht weinen .. was ist denn passiert, warum weint mein kleiner Engel denn so.“ Sanft strich er ihm die Tränen aus dem Gesicht und sah ihn an. Der Junge schluchzte immer noch, drehte sich ein wenig und klammerte sich wieder an Magnus. Dabei konnte man ganz deutlich das Sklavenhalsband sehen. „Ich … ich … sie wollten mich festhalten… erst als sie das Halsband…“ Magnus Gesicht wurde hart, er zog den Jungen noch fester an sich , wiegte ihn etwas und gab ihm dann einen kleine Kuss auf die Stirn. „Wer wollte dich festhalten, mein Engel.“ Es dauerte eine ganze Weile bis der Junge Magnus sagte das er auf dem Markt war, er sollte für den Koch bestellte Waren abholen, dort war er fremden Sklavenhändlern begegnet und die hatten versucht ihn mitzunehmen. Magnus wiegte den Jungen noch eine Weile, lächelt als er bemerkte das er eingeschlafen war und legte ihn sanft in sein Bett. Er warf einen kurzen Blick zu Thoren, dann rief er nach seinen Wachen und gab die Anweisung die Fremden zu suchen und sofort aus der Stadt zu schaffen. Anschließend gab er einer Wache den Wink und die brachte den Jungen zurück zu seinen Eltern.
Erschrocken sah Thoren auf als dieser kleine Wirbelwind weinend in das Zimmer rannte und sich regelrecht an Magnus festkrallte. Langsam löste er sich von der Säule und hockte nun auf Knien vor dem Bett und beobachtete die Szene mit schräggelegtem Kopf, es erinnerte ihn daran wie er immer zu seinem Vater gerannt was wenn mal wieder Schwierigkeiten hatte. Es überraschte ihn das Magnus so sanft mit einem Sklaven umging, denn das musste der Kleine sein, trug er doch ein Halsband. So verhielt sich kein Mensch der seine Sklaven quälte, nein, vielleicht war Magnus wirklich ein guter Herr. "Mein Vater würde mich totschlagen, aber warum nicht." murmelte er leise und sah wieder auf Magnus dann auf das Tablett, er hatte Hunger, großen Hunger sogar. Doch erst als die Wachen den Jungen rausgebracht hatten griff er sich eine seltsam aussehende Frucht. Sie roch gut, also brach er sie auf und probierte etwas von dem körnigen Fruchtfleisch. "Wurgs… bäääh… was…bah.!" Mit einem angewidertem und leicht bösen Blick legte er die Frucht zurück und setzte sich wieder schmollend an die Säule. Zumindestens hatte er es versucht guten Wille zu zeigen, aber bei dem Essen da hungerte er lieber.
Magnus sah den Soldaten nach, drehte sich dann um und sah wie Thoren sich angewidert von den Feigen abwandte. Er lachte, kam dann näher zu dem Jungen, hielt sich aber immer noch außerhalb dessen Reichweite auf. „Schmecken die Feigen nicht? Dann versuch doch mal die Datteln oder magst lieber Trauben,“ dabei zeigte er auf die andern Früchte. Er wusste Feigen war nicht jedermanns Geschmack, gerade weil sie sehr viele Kerne hatten und sich dadurch ein wenig komisch im Mund anfühlten. Er sah Thoren noch eine Weile an, setzte sich dann einfach auf den Boden und fragte. „Hey warum willst du denn nichts essen.. schau doch da ist auch Braten und Brot… es ist okay wenn du isst oder möchtest du erst noch etwas wissen?“
"Er ist auch dein Sklave? Der Kleine? Warum bist du so nett zu einem Sklaven?" Thoren war durcheinander, er verstand nicht was hier los war. immer noch misstrauisch betrachtete er das Tablett und nahm sich ein Stück von dem Braten, vorsichtig biss er hinein und ein lächeln huschte über sein Gesicht als dieser nicht so scheußlich war wie diese Feige. "Was hast du eigentlich vor mit mir? Ich meine was soll ich sein für dich… ein Haustier? Oder was?" als er mit dem Braten fertig war griff er nach den Trauben zupfte sich eine ab und roch misstrauisch daran. "Wehe wenn du nicht schmeckst." Damit steckte er sie in den Mund und kaute darauf rum, es war komisch aber lecker. Wieder huschte dieses Lächeln über sein Gesicht, eines wofür seine Mutter ihn geliebt hatte. doch schnell wurde er wieder ernst und musterte Magnus aus seinen eisblauen Augen.
„Was du sein sollst… erst mal mein Sklave… später vielleicht das was viele meiner Sklaven sind.. .mein Freund. Und sag mir einen Grund warum ich zu Yami nicht nett sein sollte…. Weil er ein Sklaven ist. Das ist doch wirklich kein Grund. Weist du Kleiner, auch wenn du es dir nicht vorstellen kannst. Ich mag meine Sklaven und ich würde sie niemals alleine lassen oder ihnen ein Leid zufügen. Sicher hat jeder seien Aufgabe, sicher erwarte ich Gehorsam und Respekt und ich strafe auch wenn es notwendig ist. Aber ich empfinde nichts dabei jemanden aus Spaß zu verletzen.“ Magnus lächelte als er sah wie Thoren zu essen begann und er der Traube drohte. „Erzählst du mir ein bisschen was von dir? Ich würde gerne erfahren wie du hier her kommst?“ meinte Magnus dann noch ruhig.
Thoren nicke langsam und nahm sich noch eine von diesen süßen Trauben. "Wir haben bei uns keine Sklaven. Aber Torben, der hatte immer welche, mochte den Mann nie, er war grausam." Fing er leise an zu erzählen, lehnte sich dabei wieder zurück und schloss die Augen. Er überlegte kurz, wie war er hier her gekommen. Langsam kam die Erinnerung wieder, und Thoren ballte die Hände zu Fäusten, lehnte den Kopf an die Säule. "Es war kurz nach der Sonnenwende, die Boote sind gerade raus gefahren. Mein Vater hatte mir aufgetragen das Dorf zu beschützen. Pfft, wir waren drei Krieger, zwei unserer älteren und ich. Dann tauchte das schwarze Segel auf, wir wussten nicht was es war, es war kein Drachenboot. Doch dieses Boot war nur Ablenkung, sie kamen vom Land her. Es waren so viele, alle in schwarz mit krummen Schwertern und Bogenschützen. Sie haben so viele getötet. Selbst vor den Kindern haben sie kein halt gemacht…sie haben sie einfach abgeschlachtet. Ich wollte sie beschützen, ich konnte es nicht.. ich habe versagt." Er merkte nicht das ihm Tränen über das Gesicht rannen. Er hörte wieder die Schreie der Frauen die ihre Kinder sterben sahen und das der Kinder. Er roch das verbrannte Fleisch als er in den Bauch des Bootes gebracht wurde. "Ich weiß nicht wie lange die Fahrt gedauert hatte, sie brauchten Ruderer, also ruderte ich. Irgendwann kamen wir hier an und den Rest kennst du." Langsam begriff Thoren wie hoffnungslos seine Lage war. Er würde nie wieder nach hause kommen. Und wenn doch, war würde noch das sein, denn er wusste, die Mörder hatten auch das Boot seines Vaters geentert und versenkt.
Magnus hörte schweigend zu, es war eine Geschichte wie viele. Es kam immer wieder mal vor das Sklavenhändler bis in den Norden vordrangen und es war auch nichts ungewöhnliches das sie mit grausamer Härte vorgingen. Er wusste das kein einziges Wort den Schmerz den der Junge vor ihm empfand lindern konnte, das einzige das den Schmerz irgendwann ein wenig erträglicher machen würde wäre die Zeit. Wobei Magnus auch wusste das die Zeit nicht alle Wunden heilen konnte, manchmal sogar neue aufriss. „Es tut mir leid was dir und deinem Dorf passiert ist, aber ich kann es nicht rückgängig machen, aber ich bin sicher das du alles getan hast was in deiner Macht stand um die deinen zu beschützen.“ Die Stimme von Magnus war weich und ruhig, am liebsten hätte er Thoren noch gesagt das jedes Kind, jede Frau und jeder Mann der getötet worden war ein gnädigeres Schicksal gehabt hatte als wenn sie als Sklaven verkauft worden wären. Denn er wusste selbst das die meisten Sklavenhalten nicht so waren wie er. „Bitte Thoren versuche mir ein wenig zu vertrauen ich bin nicht wie sie. Ich töte nicht aus Spaß, sicher töte ich wenn es sich nicht umgehen lässt… aber ich tue es nicht gerne. Bitte mach es dir nicht so schwer.“ Am liebsten hätte Magnus den Jungen vor sich in die Arme genommen und ihm gezeigt das er keine Angst zu haben brauchte, hätte ihn getröstet in seinem Schmerz. Aber er wusste das das nicht ging, Thoren selbst musste diesen ersten Schritt tun, er konnte ihn nicht erzwingen. So wie er ihn bei keinem seiner Sklaven erzwungen hatte. Sie waren alle aus feien Stücken zu ihm gekommen.
Thoren sah Magnus nicht an als dieser mit ihm Sprach. Er hielt einfach die Augen geschlossen und wollte nur noch sterben. "Warum unser Dorf, es gab bei uns nichts zu holen, wir hatten keine Schätze, wir sind Jäger, Fischer. Die Krieger waren nur zum Schutz, verdammt." Wütend wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht und sah nun doch Magnus an. "Warum haben sie mich nicht auch einfach getötet?" er fühlte sich so leer und ausgebrannt. Am liebsten wollte er sich wie ein geprügelter Hund zusammen rollen und sterben.
Seufzend sah Magnus den Jungen an und schluckte. Wie oft hatte er sich das schon gefragt, warum war er das was er war, aber er hatte nie eine Antwort darauf gefunden und irgendwann hatte er es einfach akzeptiert.. Er wusste das der Kleine das auch musste. Am liebsten wäre er etwas näher gerückt und hätte ihn in den Arm genommen, aber noch war er sich nicht sicher wie Thoren reagieren würde, deshalb holte er nur einen Decke und legte sie sanft über den Jungen. „Das kann dir niemand beantworten… vielleicht könnten es die Götter… aber ich glaube die werden es nicht tun. Es war einfach Schicksal… ein grausames Schicksal aber nichts anderes. Niemand weis was das Leben für einen vorsieht… wir können es nur annehmen und versuchen das beste daraus zu machen… bitte Thoren… ich werde dir kein Leid zufügen, aber ich kann nicht ungeschehen machen was dir angetan würde. Ich kann nur versuchen dein Vertrauen und deine Freundschaft zu erhalten und ich kann dir versprechen das ich dich niemals einem ungewissen Schicksal überlassen werde. Das kann ich dir versprechen… mehr leider nicht.“ Sagte Magnus sanft und sah auf den Jungen.
Thoren zuckte etwas zusammen als Magnus ihm die Decke umlegte, doch dann kuschelte er sich in die Decke und merkte wie Müde er war. "Schicksal…Götter.. ja klar… die Götter wissen auch warum man ein Baby im Winter in einem Wald aussetzt… Götter sind nichts anderes als bösartige Kinder, die Spaß am Schmerz anderer haben" giftete er sarkastisch.
Und sah Magnus trotzig an denn Thoren glaubte schon lange nicht mehr an Schicksal oder Götter, denn wo waren seine Götter wie seine Mutter bei der Geburt seiner Schwester zusammen mit dieser gestorben war. Wo waren die Götter als diese Männer die Menschen in seinem Dorf abgeschlachtet hatten. Sie haben sie einfach im Stich gelassen. "Ich glaube nicht an Schicksal oder Götter…sie helfen nie…niemals." Murmelte er und rutschte langsam an der Säule runter und zog die Decke fester um sich, er fühlte sich verloren und alleine. Außerdem zerfraß ihn diese seltsame Angst die er vor Magnus hatte und die er sich nicht erklären konnte. Es war als wenn etwas hinter diesem freundlichen Lächeln lauern würde, etwas bedrohliches, mörderisches.
Magnus seufzte, sah Thoren einige Minuten an, dann nickte er. „Du magst recht haben, aber Götter sind oft das einzige an das sich Menschen noch klammern können. Und außerdem manchmal sind sie auch nicht so schlecht, vieles erkennt man erst sehr viel später.“ Nachdenklich sah Magnus auf und dachte an die Zeit vor seinem Erwachen. Er wusste nicht was er war, nur das ihn die meisten Menschen seines Stammes fürchteten und dann kam die Nacht zu seinem 20. Geburtstag. Unwillig schüttelte er den Kopf und fragte sich warum ihm das gerade eingefallen war, sah dann wieder zu dem Jungen. „Thoren, auch wenn es für dich grausam ist, du wirst die nächsten paar Tage hier schlafen… angekettet… wenn ich dann merke das ich dir vertrauen kann, dann werde ich auch die Ketten lösen. Wenn du dich erleichtern musst dann wirst du mir das sagen, ich bringe dich dann in das Bad.“ Meinte er sanft und holte eine dicke Matte, die er auf dem Boden ausbreitete. „Hier kannst du schlafen, wenn du noch etwas brauchst dann sag es mir.“
Thoren schniefte leise und hörte Magnus aufmerksam zu. "Pft, also doch wie ein Haustier. Keine Sorge ich mach schon nicht auf den Boden." Giftete er und drehte dem düsteren Mann den Rücken zu. ‚Irgendwie muss ich doch hier raus kommen. Es muss doch einen Ausweg geben.' Er bekam nicht mal mit das Magnus ihm eine Matte auf dem Boden legte und ihn immer noch abwartend ansah. Dann hatte er eine Idee, vielleicht… "Ich möchte mal austreten. Hoffe du hast nen Baum hier oder so was." Mit jeder Minute wurde seine Laune schlechter, er versuchte sich einfach hinter seiner Wut zu verstecken. Er versuchte einen möglichst harmlosen Blick aufzusetzen, doch leider glitzerten dafür seine Augen zu sehr.
Mit hochgezogenen Augenbrauen beobachtete Magnus seinen jungen Sklaven. Er konnte auch so ahnen was in dessen Kopf vorging ohne das dieser etwas sagte oder tat. Aber er verstand auch Thorens Verhalten, er hätte sich auch nicht so einfach gefügt. Bei der Bitte nickte er, ging kurz zur Tür und kam dann mit zwei Wachen zurück. Erst als die seitlich von Thoren standen, trat er auf den Jungen zu und löste die Kette von dem Halsband. Immer darauf bedacht sofort zu reagieren, falls der Junge etwas versuchen sollte.
Mit einem wütenden knurren beobachtete Thoren wie Magnus diese beiden Wachen in den Raum holte. Doch das solle ihn nicht weiter aufhalten, er setzte sich auf die Knie und spannte seine Muskeln an. Als Magnus die Kette löste sah er seine Chance, er müsste nur seine Hände um seinen Hals legen. Mit einer Schnellen Bewegung sprang er auf und stürzte sich auf Magnus, versuchte ihn umzureißen damit er ihn unter Kontrolle bekam. Denn er hoffte das die Wachen nicht das Leben ihres Herrn aufs spiel setzen würden.
Allerdings war Magnus nicht so unvorbereitet wie Thoren dachte, schließlich hatte er schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel und kannte so einige Tricks. Geschickte setzte er die Kraft von Thoren, gegen ihn selbst ein. Warf ihn auf den Bauch und drehte ihm die Arme auf den Rücken. Dann beugte er sich über ihn, sah ihn von der Seite an und knurrte. „Versuche es nicht noch mal… strapaziere meine Geduld nicht unnötig Kleiner… ich hab nicht vor dich zu verletzen. Aber wenn du das noch mal versuchst, dann bist du schneller wieder auf dem Sklavenmarkt als das du es auch nur sagen kannst.“ Magnus sah Thoren fest in die Augen, zog seine Lippen ein wenig nach oben und entblößte dabei seine langen Eckzähne. „Sei vernünftig und du wirst bei mir ein gutes Leben haben… ich hab wirklich nicht vor dich zu verletzen.“ Als er spürte das Thorens Widerstand etwas nachließ, löste er seinen Griff und nickte ihm zu. „So wenn du noch immer musst.. dann geh mit ihnen und wehe du machst Schwierigkeiten.“ Magnus sah Thoren mit funkelnden Augen an, lies aber offen was dann passieren würde.
Thoren konnte gar nicht so schnell reagieren wie er auf dem Boden festgenagelt wurde und Magnus über ihm war. So sollte das nun wirklich nicht laufen. Gerade setzte er zu einer wütenden Entgegnung an als er blass wurde und nur noch leise bettete, das das hier nur ein Traum war. langsam immer blasser werdend starrte er auf die Reiszähne von Magnus und die wütend funkelnden Augen "Das kann nicht sein?" Hauchte er und ließ in seinem Widerstand langsam nach. Jetzt wusste Thoren warum ihm dieser Mann von Anfang an Angst gemacht hatte, er war ein Dämon, ein Blutengel. Thoren wusste er hatte keine Chance gegen den Mann also nickte er nur und stand dann langsam auf. Ging wie in Trance mit den Soldaten mit und erleichterte sich in einem kleinen Raum. Er war immer noch wie vor den Kopf geschlagen, als er zurückkam und wieder auf die Matte gedrückt wurde von den Soldaten. ‚gegen den komme ich so schnell nicht an. Was mach ich denn jetzt?' er wusste es würde schwieriger werden diesen Mann zu überlisten aber er würde es immer wieder versuchen.
*Flashback Ende*
Langsam begann Christoph aufzuwachen, er gähnte, rekelte sich etwas und schlug dann die Augen auf. Erstaunt sah er sich um, wusste im ersten Moment nicht wo er war. Allerdings stellte er rasch fest das er nicht mehr in dem Verlies war sondern auf einem sehr weichen Bett lag. Als er sich auf setzte sah er den jungen Mann von vorhin auf einigen der Kissen sitzen und in einem Buch lesen. Er räusperte sich etwas und fragte dann. „Entschuldigung.. wo ist Lucien?“ Seine Stimme war etwas ängstlich, aber er fühlte auch das von dem Mann keine Gefahr ausging.
„Na so vergesslich bin ich nun auch wieder nicht.“ meckerte Lucien leise und sah wieder auf die Wüste. „Ja es ist schwer geworden unerkannt zu bleiben. Aber in den Städten, ist es leichter, es ist den Menschen egal oder sie halten es für ein Hirngespinst.“ Mit einem tiefen seufzen strich sich Lucien die langen Haare aus dem Gesicht, es hatte ihn erstaunt wie hell sie doch waren. Zu lange hatte er sich versteckt, zu lange hatte er neben der Welt hergelebt. „Was Frank sucht? Gute Frage, eigentlich die große Kammer von Ramses dem ersten. Doch ich glaube es würde ihn etwas entsetzen wenn er die Stadt der Toten finden würde. Das würde ihn für einige Zeit in der Wüste halten und ich hätte dann die Studenten an der Backe…. Neee, ohne mich. Den einzigen Tipp den er von mir bekommen wird ist Anubis rechte Hand. Was er daraus macht, seine Sache. Ich hasse die Uni… weiß nicht was mich gebissen hat auf den Vorschlag von Frank einzugehen. Hör auf zu lachen. Das ist ernst.“ Maulte Lucien und sah das langsam das Lager in sicht kam. „so und tu mir einen Gefallen, erschreck nicht wieder Frank, ich glaube er hat noch genug vom letzten mal.“
Eric hatte es sich in einer Ecke des Zimmers gemütlich gemacht, sein Tee stand neben ihm und er las mal wieder Anne Rice. Magnus verstand bis heute nicht warum er so einen Schrott überhaupt las. Aber gut. Es dauerte einen Moment bis er mit bekam das der Junge aufgewacht war, so legte er einen Stoffstreifen in das Buch und legte es auf die Seite. Mit einem Tee und einem Teller mit Obst ging er langsam zu dem Bett. „Lucien, er ist mit Magnus unterwegs. Sie wollten zu der Ausgrabungsstelle, Frank und Akim beruhigen. Und dann wollten sie noch … jagen.“ Eric wusste das das knallhart war, aber er hielt nichts davon den jungen Mann anzulügen. Warum auch. so setzte er sich auf die Bettkante und reichte Christoph den Tee und das Obst. „Trink etwas und esse eine Kleinigkeit. Ich hoffe wenigstens du magst Feigen.“ Mit einem freundlichen Lächeln beobachtete er den Jungen vor sich, ja der Kleine hatte eine Menge in Lucien verändert ohne es zu merken.
Magnus lachte. „Na das ist ein toller Tipp.. aber so wie ich Frank kenne wird er ihm reichen und das mit den Studenten kenn ich. Mir gingen die damaligen Priesterschüler schon immer gewaltig auf die Nerven… na ja ein bisschen hab ich mich ja immer gerächt… die nervigsten durften dann mein Grab das ihrige nennen,“ meinte Magnus grinsend.
Chris sah Erik an, schluckte kurz, dann lächelte er. „Hmm Feigen… ich hab noch nie welche gegessen, also weis ich nicht ob ich sie mag und Datteln kenn ich nur aus der Weihnachtsbäckerei als kandierte Früchte. Und da sind sie mit zu klebrig und süß.. aber ich versuche es.“ Er griff nach dem Teller und der Tasse, trank einen Schluck und biss dann in eine der geschälten Feigen, kaute etwas darauf herum und lächelte. „Hmm so schlecht schmecken sie nicht, aber haben muss ich sie nicht unbedingt.“ Kauend beobachtete er Erik überlegte eine Moment und fragte dann. „Wie ist es ein Vampir zu sein? Erzählst du mir ein wenig von dir?“ Er sah Erik bittend an und hoffte das er jetzt nicht unverschämt war, aber er wollte gerne etwas mehr über den jungen Mann neben ihm erfahren. Das er keine Angst vor ihm haben musste spürte er.
"Na bei dir hat ja niemand was gesagt, wenn die verschwanden. Aber mach das mal mit den heutigen Studenten. Da hast du schnell die Eltern auf dem Hals." Lachte Lucien und stellte sich das Gesicht seines Dekans vor wenn er ganz unschuldig berichten würde, er habe seine Studenten in einem alten Grab eingemauert oder aus dem Fenster geschmissen. Doch das würde eine lustige Unterhaltung werden. "Aber um noch mal auf Frank zurück zu kommen, ja der Tipp würde ihm reichen, denn dann hätte er wider einen Grund mich zu ärgern. So von wegen in deinem Alter noch im Sandkasten spielen oder so was in der Art."
Eric musste schmunzeln als er das mit den Feigen hörte. "Da magst du sie lieber als es Lucien tut. Er probiert sie immer wieder… und mag sie bis heute nicht." mit einem leisen lachen lehnte er sich an den Bettpfosten hinter sich. Er musterte den jungen Mann offen, überlegte wie er ihm am besten erklären könnte wie es ist ein Vampir zu sein. "Das mit dem Vampir ist nicht so einfach zu erklären. Es ist seltsam für mich gewesen am Anfang, weißt du viele der Geschichten die in den Büchern stehen, kannst du gleich vergessen, sie stimmen nicht oder nur zum Teil. Doch wenn du magst erzähle ich dir wie ich Lucien in den Wahnsinn getrieben habe und Magnus ganz irre gemacht habe." mit einem leisen Lachen stand er auf und holte sich seinen Tee. Denn es würde schon etwas länger dauern das zu erzählen.
Christoph nahm auch seinen Tee und aß ein wenig von dem Obst, dann nickte er. „Ja das möchte ich gerne wissen. Ich weis nicht ob dir Lucien erzählt hat warum ich so reagiert habe… weist ich möchte einfach ein wenig mehr erfahren. Es ein wenig besser verstehen können… ich mag Lucien sehr gern.“ Bei den letzten Worten wurde Chris rot und versuchte sich etwas hinter seiner Tasse zu verstecken, was ihm nicht so recht gelang. Aber er war wirklich neugierig auf das was Erik ihm zu erzählen hatte.
Magnus grinste breit. „Hey ich hab sie nicht einfach eingemauert… sie wurden ganz offiziell und mit allen Ehren bestattet und ich verschwand unter ihrem Namen.“ Bei den Worten grinste er, es war immer wieder recht unterhaltsam gewesen wenn er diesen Kerlen gesagt hatte was er mit ihnen vor hatte, er hatte sie nie im unklaren gelassen. Aber es war auch kein einziger darunter gewesen der seinen vorzeitigen Tod nicht verdient gehabt hätte. Denn gerade im alten Reich, glaubten viele das sie sich mit ihrem Stand und ihrem Geld alles erkaufen konnten und Magnus hatte schon damals eine ziemlich andere Vorstellung davon. Er hatte nie einen seiner wirklich begabten Schüler genommen, nein die hatte er geschützt wo er konnte, aber die reichen Schnösel die einfach nur auf ihrem Reichtum sich ausruhten, davon lagen einige in seinen Gräbern. Am meisten musste er immer grinsen wenn er heute irgendwo in einem Museum eine der Mumien sah und die Gelehrten über diesen Hohen Priester reden hörte. Wenn die wüssten das in den Mumien, eigentlich nur kleine dumme Nichtsnutze lagen… aber warum ihre Illusionen zerstören. So hatten diese Idioten doch was sie wollten… Ruhm auch wenn sie ihn mit dem Leben bezahlt hatten.
Lucien grinste, ja daran konnte er sich noch erinnern. Es war schon komisch gewesen, manchmal waren die Männer so dumm, das sie es nicht erwarten konnten Unsterblichen Ruhm zu erlangen. Doch das war lange vorbei, aber die Reichen waren bis heute so. "Weißt du der einzig intelligente Student in diesem Semester ist Christoph. Du wirst nicht glaube wo die anderen alle Babylon suchen würden. Es war alles dabei, na ja außer Grönland." Giggelte er und sah seinen alten Mentor an. Ja es war eine schöne Zeit damals gewesen, er war zwar nach außen hin fast immer sein Sklave gewesen. Aber das hinderte sie beide nicht daran so manchen Streich auszuhecken, an dem die Archäologen noch heute zu knabbern hatten.
Eric setzte sich wieder auf das Bett und schmunzelte als er sah wie Christoph rot wurde. Aber er würde nichts dazu sagen, Lucien würde ihn wahrscheinlich wieder durch die Wüste jagen wenn er sich einmischen würde. Doch wie sagt man so schön No Risk no Fun. "Lucien hatte mir von den Aasgeiern erzählt, ich weiß also warum du so reagiert hast.
Und keine Angst ich tu dir nichts, weil mal unter uns. Weißt du wie groß die Wüste ist, vor allem wenn man von einem wütenden Uralten gejagt wird, dann ist sie gleich noch größer." Flachste er, er wollte einfach das der Junge sich entspannte, so begann er zu erzählen wie das genau vor 50 Jahren war. "Oh wie, ich war damals gerade nach Kairo gekommen, ich hatte mich als Assistent bei Lucien van Bergen beworben. Er war ein Genie und ein Eisklotz. Seine erste Idee war es mit mir zu einer Ausgrabungsstelle zu fahren. Dort sah ich zum ersten mal Magnus, ich war gleich in ihn verliebt"
*Flashback*
Magnus stand unter der glühenden Mittagssonne und sah auf das weite Tal. Ein Grinsen lag auf seinem Gesicht. Lucien und er wollten mal wieder ein wenig von ihrer eigenen Vergangenheit ausgraben. Sie waren von einem reichen Amerikaner angestellt worden der hier das Grab des ersten Priesters des Pharaos Tuthmosis vermutete. Magnus musste eigentlich nicht suchen, er sah auf die Felswand die das Tal abschloss und sah auch gleich den verschlossenen Eingang. Sicher war er im Laufe der Jahrtausende verwittert, aber er kannte ihn und er würde jedes der Gräber wiederfinden in denen er einmal bestattet wurde. Schließlich hatte er selbst die Zeremonien geleitet, nur das nie er sondern meist einer seiner Schüler in dem prächtigen Sarkophag lagen. Als er das Brummen eines Automotors hörte drehte er sich um und sah wie sein Freund ins Lager fuhr. Er kniff ein wenig die Augen zusammen und erkannte neben ihm einen jungen Mann. Langsam ging er die Anhöhe hinunter und begrüßte seinen Freund, umarmte ihn und fragte leise wen er da mitgebracht hätte. Dann musterte er den jungen gut gewachsenen Mann. Lächelte als er dessen braune Augen und die dunkelbraunen Locken sah. ER sah fast aus wie einer der griechischen Sklaven die er früher immer hatte. Er lächelte ihn an. „Hallo ich bin Magnus Aurel und wer seid ihr?“
Eric fühlte sich alles andere als wohl, trotz der Hitze in der Wüste hatte er das Gefühl neben diesem Mann zu erfrieren. Sein Professor hatte zwar einen guten Ruf in der Fachwelt, aber Menschlich da war er scheinbar noch kälter als der Nordpol. So achtete er darauf seine Professor nicht zu verärgern in dem er ihn zu textete, so wie er es eigentlich immer machte wenn er nervös war. Es fiel ihm ein Stein vom Herzen als sie endlich nach drei Stunden an dem Ausgrabungsort angekommen waren. Hier sollte also der Hohepriester von Tuthmosis begraben sein, na dann mal fröhliches Buddeln. Als er aus dem Wagen sprang sah er verblüfft einen Mann auf sie zu kommen, er musst zweimal hinsehen. Gut Eric wusste das er mit Frauen nichts anfangen konnte, aber dieser Mann, war wie die Gestalt aus einem Traum. So brauchte er etwas bis die Worte des Mannes zu ihm durchdrangen, und er leicht rot zu Boden blickte und stammelte "E…Eric Parker… bin als Assistent hier…" ‚toll Eric, du hast es geschafft, innerhalb von drei Sekunden hast du dich zum Vollpfosten gemacht.'
Magnus zog eine Augenbraue nah oben und sah seinen alten Freund an. Dieser grinste nur breit sagte aber nichts, deshalb widmete er sich wieder dem Jungen vor sich. Er musst schwer an sich halten das er ihn nicht einfach packte in sein Zelt zerrte und ihn erst mal auszog um zu beurteilen ob auch der Rest des Körpers so schön wäre wie das was er sehen konnte. Er schluckte lächelte. „Na dann auf eine gute Zusammenarbeit Mister Parker, ich hoffe Lucien hat sie auf der Fahrt hierher nicht zu sehr unterkühlt. Aber er war von unserem Auftraggeber und dessen Leuten doch etwas sehr gestresst. Wissen sie diese Menschen haben keine Ahnung von Ausgrabungen und dementsprechend denken sie das wir auch sofort etwas finden.“ Magnus nickte zu seinem Zelt. „Ich hoffe sie leisten mir etwas Gesellschaft… und du natürlich auch Lucien.. ich hab frischen Tee.“
*Flashback Ende*
Chris sah Erik von der Seite an, konnte in dessen Gesicht die Freude sehen wenn er sich erinnerte und lächelte, fragte dann leise. „Du warst sehr vorn ihm angetan… das ging mir mit Lucien genauso… ich wollte einfach sein Assistent werden, egal was passieren würde. Erzählst du mir wie du erfahren hast was Magnus war? Hattest du Angst… ich meine..“ etwas unsicher unterbrach sich Chris, schluckte dann und fragte weite. „Ich meine hat er auch von dir getrunken?“
Eric lachte leise auf, "Oha, wie ich erfahren habe das Magnus ein Vampir ist. Sagen wir so ich war zu falschen Zeit am falschen Ort. Ich konnte nicht schlafen, so bin ich Nachts im Lager rumgeschlichen, nea, leider bin ich neugierig. Und als ich ein Geräusch hörte, bin ich ihm nach. Und in einer der Höhlen stand Magnus und trank gerade von seinem damaligen Spender. Chris, ich bin gerannt als wenn der Teufel persönlich hinter mir her wäre. Ich weiß nicht wie, aber Lucien fand mich Stunden später in der Wüste und erklärte mir dann was los war. Irgendwann habe ich mir ein Herz gefasst und bin zu Magnus, tja, so wurde ich erst sein Spender, und dann sein Geliebter. Chris, ich liebe Magnus mehr als alles andere auf der Welt und wie er mich fragte ob ich die Ewigkeit mit ihm teilen möchte, gab es nur eine Antwort für mich. Ja." Man merkte ihm an das er ihn liebte, mit jedem Tag der verging wuchs ihre Liebe ihr Vertrauen. "Weißt du das mit den Spendern.. wie erkläre ich dir das am besten. Lucien hasst es unschuldiges Blut zu nehmen, also zu töten. Er und auch Magnus, würden nie ein Kind oder deren Mütter angreifen, egal wie hungrig sie sind. Ich glaube du hast im Verlies schon gemerkt das Lucien nicht von dir getrunken hat, auch wenn sein Hunger noch so groß war. Ich glaube du musstest ihn überreden oder Ko schlagen damit er von dir trinkt. Bei Magnus und mir war es ähnlich, nur wurden wir in einem der Gräber eingeschlossen, Himmel ich habe mir fast den Mund fusselig geredet, bis er endlich von mir trank. Und unter uns, es ist ein faszinierendes Gefühl. Oder?"
Chris lächelte schloss die Augen und rief sich das Gefühl ins Gedächtnis zurück. „Ja das ist es… aber ich versteh nicht so ganz… die Spender… wenn ich an Frank denke… sie sind doch auch unschuldig… wieso dann von ihm und nicht von mir. Es war für mich okay und es ist es auch jetzt noch…“ Etwas unsicher sah er Erik an. „Wieso kann er von andere Spendern trinken und von mir will er nicht trinken… das versteh ich nicht. Was ist daran anders?“ Nachdenklich sah er zu dem Anderen. Es war für ihn einfach sehr schwer zu verstehen, wie Lucien oder auch Magnus oder Erik ihre Opfer auswählten. „Hast du auch Spender? Wie ist das mit dem jagen?“ Chris biss sich auf die Lippen, es waren so viele Fragen die ihn beschäftigten.
Autsch, die Frage hatte gesessen .Eric sah erstaunt auf, wie sollte er das jetzt nur Christoph erklären ohne das ihn Lucien umbrachte. „Wow, also das mit den Spendern. Es sind meist Menschen die wir lange kennen und denen wir vertrauen. Ja und auch ich habe Spender, es ist einfacher und man kann nicht ständig jagen. Weißt du, Lucien und Magnus brauchen nicht wirklich viel Blut zum überleben, einmal in der Woche trinken sie wenige Schlucke. Meist von ihren Spendern. Die Jagd, das ist eher ein notwendiges Übel. Eine ganze Zeit gab es viele Gemachte die gegen die Regeln verstießen und selbst Vampire schufen. Aasgeier. Sie werden gnadenlos gejagt und getötet. Aber auch schlechte Menschen. Mörder, Kinderschänder…die Ausgeburten der Hölle. “ Er sah den Jungen vor sich an, hoffte das er Chris mit seiner Offenheit nicht verschreckt hat, dann würde Lucien ihn töten und Magnus würde ihn grillen. Er lehnte sich wieder etwas zurück, suchte nach den richtigen Worten. “Und was deine Frage angeht warum Lucien sich weigert von dir zu trinken. Er weiß um deine Eltern, und er wollte bestimmt nicht das du Angst vor ihm bekommst. Außerdem…. Oha, Lucien wird mich umbringen. Aber er mag dich, darum wollte er nicht von dir trinken, er hat Angst davor sich zu verlieben. Er weiß nicht wie er sich dir gegenüber verhalten soll, er will dich nicht verletzen.“ So jetzt war es raus, und er musste sehen was sich daraus entwickelte. Auf jeden Fall würde er eine Menge Ärger bekommen wenn Chris sich zurückzog.
Chris sah Erik eine Weile schweigend an, seine Gedanken schwirrten durcheinander und er musste sich erst mal selbst beruhigen, dann aber lächelte er. „So ein Idiot… was denkt der sich,“ brummte Chris und sah Erik offen an. „Ich liebe ihn verdammt… kannst du dir vorstellen was ich alles getan habe um die Stelle bei ihm zu bekommen. Nichts hat mich abgeschreckt… wie oft warnten mich andere Studenten… aber es war mir egal. Und was meine Eltern betrifft… ich kann sehr gut unterscheiden was er oder auch du und Magnus sind und was die waren oder sind. Sicher hab ich Angst.. verdammte Angst… aber doch nicht vor ihm. Ich hab Angst vor dem Schmerz und dem Blut nicht davor was er ist. Verdammt ich würde genauso panisch reagieren wenn ich Blutspenden ginge.. hab´s einmal versucht… es endete in einer Katastrophe.“ Christoph lehnte sich zurück schloss die Augen und sprach dann nach einer Weile weiter. „Es hat also wirklich nichts mit ihm oder euch zu tun wenn ich austicke… das hat andere Gründe. Sicher würde ich auch austicken wenn mir die Weiber und der Kerl begegnen würden, die meine Eltern auf dem Gewissen haben… aber ich wüsste auch das Lucien sie strafen würde… also das ist kein Problem. Aber ich verstehe nicht warum er Angst hat mich zu lieben…. Wovor hat er solche Angst?“
Inzwischen hatte Magnus den Wagen in das Lager gelenkt und hielt jetzt mitten vor dem Zelt von Frank, er sah Lucien an. „Geh rein und sag bescheid, ich warte hier auf dich und dann können wir jagen. Ich denke du willst nicht ewig von deinem Süßen weg sein und meine Informanten haben mir zugetragen das es in der Stadt einige unerklärliche Todesfälle gegeben hat.. ich vermute mal das Geier hier sind. Also los sag deinem Frank bescheid und gib ihm den Tipp.“ Mit einem breiten Grinsen, nickte Magnus zu dem Zelt.
„Weißt du Kleiner, Lucien wird mich dafür töten. Aber gut...“ Eric verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und schoss die Augen, überlegte einen Moment. „Ich kenne nicht die ganze Geschichte, und es wäre besser wenn dir Lucien davon erzählen würde. Aber vor einigen Jahrhunderten hat er einen Mann geliebt, sehr geliebt. Er bot ihm die Unsterblichkeit an, legte ihm seine Seele zu Füssen. Aber Hephaistion lehnte ab. Er wollte bei Alexander bleiben. Dann wurde er vergiftet, Lucien musste hilflos mit ansehen wie seine Liebe starb. An dem Tag starb auch ein Teil seiner Seele. Und erst heute habe ich wirkliches Leben in seinen Augen gesehen, er hat sogar gelacht. Richtig gelacht. Ich glaube Lucien hat einfach Angst dich zu verlieren.“ Er sah Chris wieder an und hoffte der Junge verstand ihn etwas. Denn mehr konnte er ihm nicht sagen, er hatte schon zuviel gesagt. Viel zu viel.
Lucien sprang aus dem Wagen und ging auf das Zelt zu, als er eintrat sah ihn ein entsetzter Frank an. „Wo zur Hölle warst du? Und ich hoffe du hast eine verdammt gute Erklärung!“ meckerte ihm der Blonde entgegen und nahm ihn dann erst mal in den Arm, „Verdammt ich habe mir solche Sorgen gemacht.“ Lucien lies Frank sich erst mal beruhigen. Strich ihm sanft über den Rücken, „Es geht uns gut, nun ja jetzt geht es uns gut.“ Dann setzte er sich mit Frank auf das Feldbett und erzählte ihm was passiert ist. Als er fertig war grinste er Frank frech an und meine leise „die rechte Hand Anubis ist der Schlüssel!“ damit stand er auf, und ging dann zusammen mit ihm nach draußen. „Ich werde später wieder zurück kommen zusammen mit Christoph. Du wirst Hilfe brauchen.“ Meinte er kryptisch. Sah seinen Freund an und nahm ihn noch mal in den Arm. „So ich werde jetzt wieder gehen. Ich will Chris nicht so lange alleine lassen. Und jagen will ich auch noch. Denn ich glaube hier in der Gegend gibt es immer noch Geier.“
Magnus saß immer noch in seinem Wagen und lächelte als er Frank sah, nickte diesem freundlich zu und grinste als er das Erkennen auf dessen Gesicht lesen konnte. „Na komm schon mein Kleiner.. ich hab Hunger und ich will ein bisschen jagen,“ rief Magnus in altägyptisch und freute sich das die meisten der Anwesenden ihn nicht verstanden.
Chris sah Erik lange an, dann nickte er. „Ich kenne die Geschichte von Alexander und Hephaistion. Die Legende sagt das ein Feldherr sie immer schützte… das war dann wohl Lucien… es tut mir leid das er so leiden musste.“ Unwillkürlich fasste er nach dem Ank das er um den Hals trug und dachte sehr liebevoll an Lucien, lächelte dann und sagte sanft. „Ich werde ihm zeigen das ich nicht so bin… ich liebe ihn aufrichtig und ich will ihn auf keinen Fall verlieren.“ Dann sah er Erik wieder neugierig an, legte den Kopf schief und trank einen Schluck von seinem Tee. „Hmm dann stimmen also viele der alten Legenden… auch die der Blutrichter.. Wesen die die Todesurteile vollstreckten… weist du etwas über diese Legenden.. ich meine mehr als das was man so hört. Mehr als das sie Gottesurteile sprachen?“ er sah Erik fragend an und kramte in seinem Gedächtnis nach den Fakten. Die Blutrichter waren in vielen alten Kulturen bekannt, meist lebten sie in einem Tempel, dort brachte man die Verurteilten hin und überlies es den Richtern zu entscheiden ob sie schuldig waren oder nicht. Lag am anderen Morgen nur eine Leiche da dann war er schuldig, war der Verurteilte es nicht überlebte er die Nacht. Chris hatte sich sehr mit diesen Riten beschäftigt, aber nie wirklich herausfinden können ob etwas wahres an den Legenden war.
Frank zuckte zusammen als er erkannte wer da in dem Wagen auf Lucien wartete und hörte was dieser Rief. "Was zur Hölle macht der den hier." Knurrte er leise, es gab nur wenige Dinge die es schafften das er aus der Ruhe geriet. Doch dieser Mann hinter dem Steuer war jemand der es nur durch ein Lächeln schaffte das Frank am liebsten die Wände hoch gehen würde. Lucien grinste frech vor sich her, er wusste das Frank niemand so sehr misstraute wie Magnus. "Ganz ruhig, er wartet nur auf mich. Und er wird dich bestimmt nicht mehr ärgern… heute." Dann rief er zu Magnus, das er gleich da sei. Dann gab er Frank noch einen Kuss und schlenderte dann zum Wagen. #Du kannst es nicht lassen. Du musst ihn ärgern.# sandte er breit grinsend an seinen Freund der mit einem breiten Grinsen an dem Wagen lehnte und so unschuldig aussah wie eine Katze die gerade in einen Kanarienvogelkäfig eingebrochen ist.
"Blutrichter… wow.. also das musst du Magnus fragen. Er weiß besser darüber bescheid, als irgend jemand anderes. Ich weiß nur das vieles Legende ist, über die Jahrhunderte aufgebauscht und ausgeschmückt. Es sind recht komische Riten bei denen ich mich nicht auskenne. Tut mir leid." Eric spürte so langsam Hunger in sich aufsteigen, doch er war nicht so groß als das er störend wäre. "Weißt du welchen Namen die Soldaten Alexanders für Lucien hatten. Weißer Löwe, Wächter der Götter. Unter uns, der Name passte zu ihm, er soll ein großer Krieger gewesen sein."
Chris sah Erik an, dann lächelte er und nickte. „Ja ich werde Lucien oder deinen Magnus fragen… aber es ist auch nicht wirklich wichtig. Weist du es sind nur Legenden und ich war schon immer neugierig.. lag wohl in der Familie.“ Als er dabei wieder einmal an seine Eltern dachte, musste er feststellen das es das erste Mal nicht wirklich weh tat. ER fühlte sich das erste Mal nicht einsam. Es war ein komisches Gefühl, aber es war schön. Sicher vermisste er seine Eltern, aber der Schmerz tat nicht mehr so weh. Es war einfach als wenn er jetzt wieder so etwas wie Familie gefunden hätte. „Hmm ja das sind sehr aussagekräftige Namen… Lucien hat normal andere Haare oder… ich kenn ihn nur mit schwarzen… aber dann würde „weißer Löwe“ nicht passen,“ murmelte Christoph und sah Erik fragend an. „ich würde gerne mehr über ihn erfahren…. ich meine er ist so alt… und ich bin nur ein dummer Mensch. Weist du das ich das Gefühl hatte, er hätte an der Uni die Studenten am liebsten alle zum Teufel gejagt… aber ganz ehrlich ich konnte ihn verstehen, viele waren wirklich nur darauf aus eine kostenlose Reise zu machen.. na ja..“ Chris seufzte wischte sich dann über das Gesicht und fragte leise. „Du meinst du ich könnte duschen.. ich hab das Gefühl das ich stinke wie eine ganze Kamelherde.“ Dabei lächelte er Erik entschuldigend an, das hätte ihm ja auch früher einfallen können.
Magnus lachte Lucien an , stieg in den Wagen und sagte dann. „Ich ärgere ihn halt nun mal gerne. Ich war sogar froh das er es war der hier zu graben begann, denn selbst wenn er zufällig herausgefunden hätte das ich hier bin. Bei Frank war ich mir sicher das er seine Klappe gehalten hätte. Außerdem ist es süß wenn er versucht dich vor mir zu beschützen… ich fürchte nur da kommt er einige Jahrtausende zu spät. Nicht wahr mein kleiner Sklave.“ Neckte Magnus und lenkte den Wagen über eine rechte Holperpiste in die nächste Stadt.
Eric lachte leise auf und nickte dann. „Die Tür dort, dahinter ist ein Bad. Da kannst du duschen und einige Sachen sind auch da die dir eigentlich passen müssten. Und keine Angst ich warte hier auf dich. Also lass dir ruhig Zeit.“ er beobachtete den Jungen wie er im Bad verschwand und nahm sich dann wieder sein Buch zur Hand. Lesen war nun mal seine Lieblingsbeschäftigung. Und er liebte dieses Buch einfach, egal wie oft er es schon gelesen hatte.
Lucien warf Magnus einen gespielt bösen Blick zu. „Ich bin nur froh, das er nicht mal die Hälfte von dem weis was du damals mit deinen kleinen Sklaven angestellt hast.“ Er merkte das seine Wangen anfingen zu brennen. Ja Magnus hatte es sehr gut verstanden Lucien zu überreden oder zu betrafen. Und Lucien hat die Führung und die Zuneigung seines Masters genossen. Auch heute noch verband ihn ein tief empfundenes Vertrauen, ja sogar eine Art Liebe mit dem älteren. „Es ist schon so lange her..“ er betrachtete Magnus, ja er hatte damals wirklich mehr Glück als Verstand gehabt. Er mochte sich nicht vorstellen, was geschehen wäre, wenn er wirklich in einem Bordell gelandet wäre.
Magnus sah auf die Straße und seufzte. „Ja es ist lange her, sehr lange und manchmal denke ich es war damals leichter, für uns.“ Magnus Gedanken glitten zurück in die Vergangenheit und er sah dann kurz zu Lucien und fragte. „Waren die ersten Tage wirklich so schlimm bei mir?“
*Flashback*
„Komm stell dich nicht so an Sklave.. verdammt du sollst dich waschen lassen.. gib endlich Ruhe…“ Die Soldaten die den Jungen zu dem Haus ihres Herren gebracht hatten, hatten jetzt auch noch die Aufgabe ihn zu waschen. Der Oberaufseher war nicht bereit einen vollkommen verdreckten und verlausten Jungen in die Gemächer seines Herren zu lassen. Aber er wusste auch das er den Wildfang nicht würde bändigen können. Deshalb hatte er den Soldaten die Aufgabe gegeben den Jungen zu waschen und ihn dann zu ihm zu bringen. Wütend sah der Soldat den Jungen an und drückte ihn dann wieder zurück in die Wanne.“
Thoren wehrte sich mit Händen und Füssen gegen die Männer, was fiel diesen Kerlen eigentlich ein. Mit einem knurren riss er sich plötzlich los und stieß einen der Männer von sich, den anderen packte er und zerrte ihn ins Wasser. "FASS MICH NICHT AN DU HUND" daran das die Männer ihn nicht verstanden dachte er nicht. "ICH BIN KEINER VON EUREN SKLAVEN!" seine Stimme überschlug sich fast. Aber er wollte nicht nachgeben, er war der Sohn des Häuptlings und den grabschte man nicht einfach so an. Und schon gar nicht irgendwelche Kerle. Immer noch wütend schimpfend und um sich schlagend, versuchte er aus dem Becken zu kommen.
Das wurde dann dem einen Soldaten zu viel und er schlug gezielt zu, find den etwas benommenen Jungen auf und begann ihn dann rasch aber effizient zu waschen. Inzwischen wusch ein weiterer Mann dem jungen Sklaven die Haare und kürzte sie rasch mit einem Messer auf Schulterlänge, alles andere wäre auch unmöglich gewesen, denn die fast hüftlangen Haare waren durch die lange Gefangenschaft total verfilzt. Nach kaum zehn Minuten zerrten sie den inzwischen wieder etwas klaren Jungen aus dem Wasser, streiften ihm einen kurzen Lendenschurz über und führten ihn dann zu ihrem Herren.
Magnus saß in seinem Zimmer, seufzte etwas als er den Tumult aus dem Baderaum der Sklaven hörte und wartete bis ihm seine Soldaten den Jungen brachten. Als sie hereinkamen sah er auf, nickte zu einer der Säulen und wartete bis zwei der Männer den Jungen dort in die Knie gezwungen hatten. Dann kam er langsam auf ihn zu, lächelte und sagte leise. „Hey beruhige dich … du verletzt dich nur selbst.. komm jetzt beruhige dich doch , niemand hat vor dich zu verletzen.“ Etwas an dem Jungen faszinierte Magnus, aber er wusste nicht was. Als er bemerkte das sich der Kleine nicht wirklich beruhigte, griff er nach dem Halsband und den Ketten. Nickte seinen Soldaten zu und wartet bis die den Jungen fest im Griff hatten, dann legte er ihm das Halsband um, lies das Schloss einschnappen und kettete ihn dann an die Säule. Als er damit fertig war nickte er den Soldaten zu. „Ihr könnt gehen… sagt Hetide bescheid das sie uns etwas zu essen bringt.“
Thoren sah eine Bewegung in den Augenwinkeln, konnte aber nicht mehr reagieren. Er konnte dem Schlag nicht mehr ausweichen, der Schlag traf ihn mit einer solchen Wucht das er nur noch benommen zu den Soldaten sehen konnte. Wie in Trance lies er alles mit sich machen, sein Schädel tat so weh und er sah immer noch Sterne. Doch langsam wurde er wieder klarer und begann sich wieder zu wehren und zu schimpfen. Aber alles half nichts, ihm wurde dieser Stofffetzen um die Hüften gelegt und er wurde durch die Gänge geschliffen.
Dann wurde er in eines der Zimmer geführt, dort sah er einen Mann auf dem Bett sitzen. Er wusste nicht was es war, aber plötzlich bekam er Angst, eine seltsame Bedrohung ging von dem dunkelhaarigen aus. "Nein, nicht.. lass mich los." Verzweifelt wehrte er sich gegen die Soldaten, kam aber nicht gegen sie an. Er war kurz vorm durchdrehen als dieser düstere Mann auch noch auf ihn zukam und ihn ansprach. Thoren verstand kein Wort, er wehrte sich weiter, stockte erst als er spürte wie man ihm ein Halsband umlegte und ihn an einer der Säulen festkettete. "Mach mich los.. ich bin keiner deiner dreckigen Köter." Knurrte er den großen Mann vor sich an. Wie er mitbekam das die Soldaten gingen, überlegte er nicht lange, sonder sprang auf und versuchte sich auf den Mann zu stürzen. Doch er prallte hart zurück, die Kette war kurz sehr kurz, so lag er nun röchelnd am Boden und sah schon wieder Sterne.
Magnus beobachtete das Toben des Jungen, seufzte leise als er sah wie dieser auf ihn losgehen wollte. Aber er spürte auch die Unsicherheit und Angst in dem Kleinen. Langsam ging er auf ihn zu, blieb knapp außerhalb seiner Reichweite stehen und ging dann in die Hocke, so das er ihn ansehen konnte. Er lächelte überlegte dann einen Moment und suchte in seiner Erinnerung nach der Sprache die der Junge sprach. Sie war in Ägypten unbekannt. Magnus verstand auch nicht wie der Junge überhaupt so weit aus dem Norden zu ihnen kommen konnte. „Beruhige dich … ich hab nicht vor dich zu verletzen mein kleiner Sklave… und wenn du lernst dich zu fügen, dann bist du die Ketten auch bald los. Im Moment aber geht es nicht anders… sag mir bitte wie du heißt.. mein Name ist Magnus.“ Magnus blieb vor dem Jungen hocken und sah ihn einfach nur an. Er wusste das es für ihn schwer war, aber er würde sich schon irgendwann fügen, denn hergeben würde er ihn nicht mehr, dazu fand er ihn viel zu faszinierend.
Langsam sah Thoren wieder klarer. Er setzte sich wieder auf die Knie und funkelte den anderen wütend an. "Ich bin kein SKLAVE! Ich bin der Sohn von Ohlen Häuptling der Nordländer." Giftete er und zerrte an der Kette. "Mach mich los…sofort." Thoren kochte, er war wütend und er hatte Angst, und genau diese Angst machte ihn wütend. Der Sohn eines Häuptlings durfte keine Angst haben. Doch so langsam musste er zugeben, dass die Kette sehr stabil war und das er sich besser erst mal Beruhigen musste. Dann würde er vielleicht auch eine Idee für seiner Flucht haben. So beruhigte er sich langsam etwas, hielt die Kette aber immer noch in der Hand und starrte Magnus einfach an. "Thoren…mein Name ist Thoren." Knurrte er mehr als das er sprach.
Amüsiert verfolgte Magnus wie sich Thoren stäubte. Der Junge konnte und wollte nicht akzeptieren das er ein Sklave war, aber Magnus wusste das er es musste, wenn er hier überleben wollte. So stark der Kleine auch sein mochte, sein Aussehen machte ihn zu dem perfekten Lustsklaven und genau das würde er sein wenn er in die falschen Hände käme. „So dein Name ist Thoren… gut Thoren.. dann höre mir mal ganz genau zu… akzeptiere das du ein Sklave bist.. mein Sklave… es macht es leichter und auch sicherer für dich. Ich bin kein schlechter Herr, keiner meiner Sklaven hat unter mir zu leiden… aber ich garantiere dir wen du fliehst… du wirst wieder eingefangen und ob du dann noch mal das Glück hast das dich jemand wie ich kauft, weis ich nicht. Weist du was der Händler mit dir vorhatte?“ Magnus sah Thoren an, am liebsten hätte er den verstörten Jungen in den Arm genommen, aber das ging nicht… noch nicht, das würde noch eine Weile dauern.
Plötzlich klopfte es und eine junge Frau brachte ein Tablett mit Essen, sie stellte es auf die Stufen neben dem Bett und verbeugte sich lächelnd. Magnus nickte ihr freundlich zu, bedankte sich bei ihr und sagte ihr das er die nächste Zeit nicht gestört werden wollte. Das Mädchen nickte und verschwand dann wieder leise.
Am liebsten hätte Thoren geschrieen, doch er blieb ruhig und hörte dem anderen zu. "Ja klar.. du bist kein schlechter Herr… und gleich sagst du mir deine Sklaven könnten sich frei bewegen… nachdem du ihnen dein Zeichen auf die Brust gebrannt hast." Spie er Magnus entgegen, wie oft hatte Thoren schon die Geschichten aus einem Land das nur aus Sand bestand gehört. Einmal war sogar ein Mann in ihrer Dorf aufgetaucht, Schwarz wie die Nacht mit einem Brandmal auf der Brust. Nein, er würde diesem Mann hier kein Wort glauben. "Ich bin kein Sklave. Ich bin ein Krieger, ich bin der Sohn von einem Häuptling." Er versteckte hinter seiner Wut seine Furcht, seine Unsicherheit. Thoren wusste nicht wo er war, wie weit es bis zum Meer war und wie er am besten hier wegkommen sollte. Es war zum aus der Haut fahren. Dann als dieses Mädchen eintrat und das Essen brachte merkte er auch noch das er Hunger hatte. Aus Wut über sich selbst begann er wieder an der Kette zu zerren, die aber nicht nachgab, egal wie sehr er seine Muskeln anstrengte.
Mit hochgezogener Augenbraue hörte Magnus dem Jungen zu. Dann schüttelte er den Kopf. „Ich stehe eigentlich nicht so sehr auf Brandzeichen… zumindest nicht an Menschen, auch nicht an meinen Sklaven. Sicher hab ich welche mit einem …aber das stammt nicht von mir. Ich pflege meine Sklaven eigentlich nur durch Halsbänder zu kennzeichnen. Das entspricht zwar nicht dem was der Pharao gerne sieht. Aber ich werde niemanden nur wegen dem Pharao Schmerzen zufügen.“ Brummte er missmutig und sah dann den Jungen durchdringend an. „Thoren… vergiss was du warst.. jetzt bist du mein Sklave und sei froh das du meiner bist,. Ich werde dich nicht brennen lassen und ich werde dich ganz sicher zu nichts zwingen das du nicht willst. Wenn ich das gewollt hätte dann hätte ich dich nicht kaufen müssen, denn dann würdest du jetzt schon das Brandzeichen tragen und vermutlich wärst du auch schon entmannt, denn für den Bordellbesitzer wärst du als Kastrat sehr viel mehr wert.“ Magnus wusste das seine Worte hart und grausam waren. Aber es waren Tatsachen, hätte der Händler ihn an das Bordell verkauft hätte man ihn am gleichen Tag noch kastriert und wahrscheinlich auch gleich vergewaltigt. Er wäre auch für sie zu unberechenbar gewesen, so aber hätten sie den Jungen sofort gebrochen, denn das Wesen des Jungen wäre ihnen egal gewesen, sie hätten nur den Körper nutzen wollen.
Magnus sah das Thoren Hunger hatte, deshalb stand er auf und nahm einen Teller mit kaltem Braten, Brot und Früchten, ging zu dem Gefesselten und stellte ihn in dessen Reichweite, ebenso einen Krug mit Wasser. „Hier iss und wenn du über meine Worte nachgedacht hast dann können wir weiter reden.“ Langsam stand er auf und ging zurück zu seinem Lager machte es sich dort bequem.
Thoren verlor alle Farbe als er Magnus zu hörte, trocken schluckte er und versuchte das Zittern das plötzlich in ihm aufkam zu unterdrücken. das was der andere ihm da erzählte machte ihm nur noch mehr Angst. Verdammt er war gerade zwanzig, gerade in den Kreis der Männer aufgenommen worden. Und jetzt saß er hier angekettet wie ein Hund und dieser Kerl erzählte ihm was vom Kastrieren. "Das können sie nicht machen… nicht mal wir .. die ihr Barbaren nennt machen so was." Hauchte er entsetzt und rutschte von dem anderen weg als dieser sich bewegte. Sah dann misstrauisch auf das Tablett und wurde prompt etwas Rot als sein Magen laut aufknurrte. "Ich will nichts." Und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Säule und verschränkte seine Arme vor der Brust. Das er jetzt aussah wie ein schmollender kleiner Junge, war ihm egal. Lieber wollte er verhungern als Magnus nachzugeben. Wäre ja noch schöner ein Wikinger besiegt von einem Stück Braten.
„Ich mache das auch nicht und ich heiße es auch nicht gut… nicht wenn es erzwungen wird. Geschieht es freiwillig, dann soll es von mir aus geschehen. Aber nicht unter Zwang und was das Essen betrifft… das musst du selbst entscheiden,“ meinte Magnus sanft, lehnte sich dann in die Kissen und aß selbst ein bisschen was. Dabei beobachtete er den Jungen unauffällig. Er spürte das der Kleine etwas besonderes war, etwas zog ihn zu ihm, lies die Beschützerinstinkte in ihm anschlagen. Noch während er ihn so beobachtete, wurde plötzlich die Türe aufgerissen und ein vielleicht 10 jähriger Junge stürzte weinend in den Raum. Rannte die Stufen hinauf und fiel Magnus schluchzend um den Hals. Dieser war ein wenig erschrocken, nahm aber dann den Jungen in den Arm und strich ihm sanft über die Wange. „Hey Yami.. nicht weinen .. was ist denn passiert, warum weint mein kleiner Engel denn so.“ Sanft strich er ihm die Tränen aus dem Gesicht und sah ihn an. Der Junge schluchzte immer noch, drehte sich ein wenig und klammerte sich wieder an Magnus. Dabei konnte man ganz deutlich das Sklavenhalsband sehen. „Ich … ich … sie wollten mich festhalten… erst als sie das Halsband…“ Magnus Gesicht wurde hart, er zog den Jungen noch fester an sich , wiegte ihn etwas und gab ihm dann einen kleine Kuss auf die Stirn. „Wer wollte dich festhalten, mein Engel.“ Es dauerte eine ganze Weile bis der Junge Magnus sagte das er auf dem Markt war, er sollte für den Koch bestellte Waren abholen, dort war er fremden Sklavenhändlern begegnet und die hatten versucht ihn mitzunehmen. Magnus wiegte den Jungen noch eine Weile, lächelt als er bemerkte das er eingeschlafen war und legte ihn sanft in sein Bett. Er warf einen kurzen Blick zu Thoren, dann rief er nach seinen Wachen und gab die Anweisung die Fremden zu suchen und sofort aus der Stadt zu schaffen. Anschließend gab er einer Wache den Wink und die brachte den Jungen zurück zu seinen Eltern.
Erschrocken sah Thoren auf als dieser kleine Wirbelwind weinend in das Zimmer rannte und sich regelrecht an Magnus festkrallte. Langsam löste er sich von der Säule und hockte nun auf Knien vor dem Bett und beobachtete die Szene mit schräggelegtem Kopf, es erinnerte ihn daran wie er immer zu seinem Vater gerannt was wenn mal wieder Schwierigkeiten hatte. Es überraschte ihn das Magnus so sanft mit einem Sklaven umging, denn das musste der Kleine sein, trug er doch ein Halsband. So verhielt sich kein Mensch der seine Sklaven quälte, nein, vielleicht war Magnus wirklich ein guter Herr. "Mein Vater würde mich totschlagen, aber warum nicht." murmelte er leise und sah wieder auf Magnus dann auf das Tablett, er hatte Hunger, großen Hunger sogar. Doch erst als die Wachen den Jungen rausgebracht hatten griff er sich eine seltsam aussehende Frucht. Sie roch gut, also brach er sie auf und probierte etwas von dem körnigen Fruchtfleisch. "Wurgs… bäääh… was…bah.!" Mit einem angewidertem und leicht bösen Blick legte er die Frucht zurück und setzte sich wieder schmollend an die Säule. Zumindestens hatte er es versucht guten Wille zu zeigen, aber bei dem Essen da hungerte er lieber.
Magnus sah den Soldaten nach, drehte sich dann um und sah wie Thoren sich angewidert von den Feigen abwandte. Er lachte, kam dann näher zu dem Jungen, hielt sich aber immer noch außerhalb dessen Reichweite auf. „Schmecken die Feigen nicht? Dann versuch doch mal die Datteln oder magst lieber Trauben,“ dabei zeigte er auf die andern Früchte. Er wusste Feigen war nicht jedermanns Geschmack, gerade weil sie sehr viele Kerne hatten und sich dadurch ein wenig komisch im Mund anfühlten. Er sah Thoren noch eine Weile an, setzte sich dann einfach auf den Boden und fragte. „Hey warum willst du denn nichts essen.. schau doch da ist auch Braten und Brot… es ist okay wenn du isst oder möchtest du erst noch etwas wissen?“
"Er ist auch dein Sklave? Der Kleine? Warum bist du so nett zu einem Sklaven?" Thoren war durcheinander, er verstand nicht was hier los war. immer noch misstrauisch betrachtete er das Tablett und nahm sich ein Stück von dem Braten, vorsichtig biss er hinein und ein lächeln huschte über sein Gesicht als dieser nicht so scheußlich war wie diese Feige. "Was hast du eigentlich vor mit mir? Ich meine was soll ich sein für dich… ein Haustier? Oder was?" als er mit dem Braten fertig war griff er nach den Trauben zupfte sich eine ab und roch misstrauisch daran. "Wehe wenn du nicht schmeckst." Damit steckte er sie in den Mund und kaute darauf rum, es war komisch aber lecker. Wieder huschte dieses Lächeln über sein Gesicht, eines wofür seine Mutter ihn geliebt hatte. doch schnell wurde er wieder ernst und musterte Magnus aus seinen eisblauen Augen.
„Was du sein sollst… erst mal mein Sklave… später vielleicht das was viele meiner Sklaven sind.. .mein Freund. Und sag mir einen Grund warum ich zu Yami nicht nett sein sollte…. Weil er ein Sklaven ist. Das ist doch wirklich kein Grund. Weist du Kleiner, auch wenn du es dir nicht vorstellen kannst. Ich mag meine Sklaven und ich würde sie niemals alleine lassen oder ihnen ein Leid zufügen. Sicher hat jeder seien Aufgabe, sicher erwarte ich Gehorsam und Respekt und ich strafe auch wenn es notwendig ist. Aber ich empfinde nichts dabei jemanden aus Spaß zu verletzen.“ Magnus lächelte als er sah wie Thoren zu essen begann und er der Traube drohte. „Erzählst du mir ein bisschen was von dir? Ich würde gerne erfahren wie du hier her kommst?“ meinte Magnus dann noch ruhig.
Thoren nicke langsam und nahm sich noch eine von diesen süßen Trauben. "Wir haben bei uns keine Sklaven. Aber Torben, der hatte immer welche, mochte den Mann nie, er war grausam." Fing er leise an zu erzählen, lehnte sich dabei wieder zurück und schloss die Augen. Er überlegte kurz, wie war er hier her gekommen. Langsam kam die Erinnerung wieder, und Thoren ballte die Hände zu Fäusten, lehnte den Kopf an die Säule. "Es war kurz nach der Sonnenwende, die Boote sind gerade raus gefahren. Mein Vater hatte mir aufgetragen das Dorf zu beschützen. Pfft, wir waren drei Krieger, zwei unserer älteren und ich. Dann tauchte das schwarze Segel auf, wir wussten nicht was es war, es war kein Drachenboot. Doch dieses Boot war nur Ablenkung, sie kamen vom Land her. Es waren so viele, alle in schwarz mit krummen Schwertern und Bogenschützen. Sie haben so viele getötet. Selbst vor den Kindern haben sie kein halt gemacht…sie haben sie einfach abgeschlachtet. Ich wollte sie beschützen, ich konnte es nicht.. ich habe versagt." Er merkte nicht das ihm Tränen über das Gesicht rannen. Er hörte wieder die Schreie der Frauen die ihre Kinder sterben sahen und das der Kinder. Er roch das verbrannte Fleisch als er in den Bauch des Bootes gebracht wurde. "Ich weiß nicht wie lange die Fahrt gedauert hatte, sie brauchten Ruderer, also ruderte ich. Irgendwann kamen wir hier an und den Rest kennst du." Langsam begriff Thoren wie hoffnungslos seine Lage war. Er würde nie wieder nach hause kommen. Und wenn doch, war würde noch das sein, denn er wusste, die Mörder hatten auch das Boot seines Vaters geentert und versenkt.
Magnus hörte schweigend zu, es war eine Geschichte wie viele. Es kam immer wieder mal vor das Sklavenhändler bis in den Norden vordrangen und es war auch nichts ungewöhnliches das sie mit grausamer Härte vorgingen. Er wusste das kein einziges Wort den Schmerz den der Junge vor ihm empfand lindern konnte, das einzige das den Schmerz irgendwann ein wenig erträglicher machen würde wäre die Zeit. Wobei Magnus auch wusste das die Zeit nicht alle Wunden heilen konnte, manchmal sogar neue aufriss. „Es tut mir leid was dir und deinem Dorf passiert ist, aber ich kann es nicht rückgängig machen, aber ich bin sicher das du alles getan hast was in deiner Macht stand um die deinen zu beschützen.“ Die Stimme von Magnus war weich und ruhig, am liebsten hätte er Thoren noch gesagt das jedes Kind, jede Frau und jeder Mann der getötet worden war ein gnädigeres Schicksal gehabt hatte als wenn sie als Sklaven verkauft worden wären. Denn er wusste selbst das die meisten Sklavenhalten nicht so waren wie er. „Bitte Thoren versuche mir ein wenig zu vertrauen ich bin nicht wie sie. Ich töte nicht aus Spaß, sicher töte ich wenn es sich nicht umgehen lässt… aber ich tue es nicht gerne. Bitte mach es dir nicht so schwer.“ Am liebsten hätte Magnus den Jungen vor sich in die Arme genommen und ihm gezeigt das er keine Angst zu haben brauchte, hätte ihn getröstet in seinem Schmerz. Aber er wusste das das nicht ging, Thoren selbst musste diesen ersten Schritt tun, er konnte ihn nicht erzwingen. So wie er ihn bei keinem seiner Sklaven erzwungen hatte. Sie waren alle aus feien Stücken zu ihm gekommen.
Thoren sah Magnus nicht an als dieser mit ihm Sprach. Er hielt einfach die Augen geschlossen und wollte nur noch sterben. "Warum unser Dorf, es gab bei uns nichts zu holen, wir hatten keine Schätze, wir sind Jäger, Fischer. Die Krieger waren nur zum Schutz, verdammt." Wütend wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht und sah nun doch Magnus an. "Warum haben sie mich nicht auch einfach getötet?" er fühlte sich so leer und ausgebrannt. Am liebsten wollte er sich wie ein geprügelter Hund zusammen rollen und sterben.
Seufzend sah Magnus den Jungen an und schluckte. Wie oft hatte er sich das schon gefragt, warum war er das was er war, aber er hatte nie eine Antwort darauf gefunden und irgendwann hatte er es einfach akzeptiert.. Er wusste das der Kleine das auch musste. Am liebsten wäre er etwas näher gerückt und hätte ihn in den Arm genommen, aber noch war er sich nicht sicher wie Thoren reagieren würde, deshalb holte er nur einen Decke und legte sie sanft über den Jungen. „Das kann dir niemand beantworten… vielleicht könnten es die Götter… aber ich glaube die werden es nicht tun. Es war einfach Schicksal… ein grausames Schicksal aber nichts anderes. Niemand weis was das Leben für einen vorsieht… wir können es nur annehmen und versuchen das beste daraus zu machen… bitte Thoren… ich werde dir kein Leid zufügen, aber ich kann nicht ungeschehen machen was dir angetan würde. Ich kann nur versuchen dein Vertrauen und deine Freundschaft zu erhalten und ich kann dir versprechen das ich dich niemals einem ungewissen Schicksal überlassen werde. Das kann ich dir versprechen… mehr leider nicht.“ Sagte Magnus sanft und sah auf den Jungen.
Thoren zuckte etwas zusammen als Magnus ihm die Decke umlegte, doch dann kuschelte er sich in die Decke und merkte wie Müde er war. "Schicksal…Götter.. ja klar… die Götter wissen auch warum man ein Baby im Winter in einem Wald aussetzt… Götter sind nichts anderes als bösartige Kinder, die Spaß am Schmerz anderer haben" giftete er sarkastisch.
Und sah Magnus trotzig an denn Thoren glaubte schon lange nicht mehr an Schicksal oder Götter, denn wo waren seine Götter wie seine Mutter bei der Geburt seiner Schwester zusammen mit dieser gestorben war. Wo waren die Götter als diese Männer die Menschen in seinem Dorf abgeschlachtet hatten. Sie haben sie einfach im Stich gelassen. "Ich glaube nicht an Schicksal oder Götter…sie helfen nie…niemals." Murmelte er und rutschte langsam an der Säule runter und zog die Decke fester um sich, er fühlte sich verloren und alleine. Außerdem zerfraß ihn diese seltsame Angst die er vor Magnus hatte und die er sich nicht erklären konnte. Es war als wenn etwas hinter diesem freundlichen Lächeln lauern würde, etwas bedrohliches, mörderisches.
Magnus seufzte, sah Thoren einige Minuten an, dann nickte er. „Du magst recht haben, aber Götter sind oft das einzige an das sich Menschen noch klammern können. Und außerdem manchmal sind sie auch nicht so schlecht, vieles erkennt man erst sehr viel später.“ Nachdenklich sah Magnus auf und dachte an die Zeit vor seinem Erwachen. Er wusste nicht was er war, nur das ihn die meisten Menschen seines Stammes fürchteten und dann kam die Nacht zu seinem 20. Geburtstag. Unwillig schüttelte er den Kopf und fragte sich warum ihm das gerade eingefallen war, sah dann wieder zu dem Jungen. „Thoren, auch wenn es für dich grausam ist, du wirst die nächsten paar Tage hier schlafen… angekettet… wenn ich dann merke das ich dir vertrauen kann, dann werde ich auch die Ketten lösen. Wenn du dich erleichtern musst dann wirst du mir das sagen, ich bringe dich dann in das Bad.“ Meinte er sanft und holte eine dicke Matte, die er auf dem Boden ausbreitete. „Hier kannst du schlafen, wenn du noch etwas brauchst dann sag es mir.“
Thoren schniefte leise und hörte Magnus aufmerksam zu. "Pft, also doch wie ein Haustier. Keine Sorge ich mach schon nicht auf den Boden." Giftete er und drehte dem düsteren Mann den Rücken zu. ‚Irgendwie muss ich doch hier raus kommen. Es muss doch einen Ausweg geben.' Er bekam nicht mal mit das Magnus ihm eine Matte auf dem Boden legte und ihn immer noch abwartend ansah. Dann hatte er eine Idee, vielleicht… "Ich möchte mal austreten. Hoffe du hast nen Baum hier oder so was." Mit jeder Minute wurde seine Laune schlechter, er versuchte sich einfach hinter seiner Wut zu verstecken. Er versuchte einen möglichst harmlosen Blick aufzusetzen, doch leider glitzerten dafür seine Augen zu sehr.
Mit hochgezogenen Augenbrauen beobachtete Magnus seinen jungen Sklaven. Er konnte auch so ahnen was in dessen Kopf vorging ohne das dieser etwas sagte oder tat. Aber er verstand auch Thorens Verhalten, er hätte sich auch nicht so einfach gefügt. Bei der Bitte nickte er, ging kurz zur Tür und kam dann mit zwei Wachen zurück. Erst als die seitlich von Thoren standen, trat er auf den Jungen zu und löste die Kette von dem Halsband. Immer darauf bedacht sofort zu reagieren, falls der Junge etwas versuchen sollte.
Mit einem wütenden knurren beobachtete Thoren wie Magnus diese beiden Wachen in den Raum holte. Doch das solle ihn nicht weiter aufhalten, er setzte sich auf die Knie und spannte seine Muskeln an. Als Magnus die Kette löste sah er seine Chance, er müsste nur seine Hände um seinen Hals legen. Mit einer Schnellen Bewegung sprang er auf und stürzte sich auf Magnus, versuchte ihn umzureißen damit er ihn unter Kontrolle bekam. Denn er hoffte das die Wachen nicht das Leben ihres Herrn aufs spiel setzen würden.
Allerdings war Magnus nicht so unvorbereitet wie Thoren dachte, schließlich hatte er schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel und kannte so einige Tricks. Geschickte setzte er die Kraft von Thoren, gegen ihn selbst ein. Warf ihn auf den Bauch und drehte ihm die Arme auf den Rücken. Dann beugte er sich über ihn, sah ihn von der Seite an und knurrte. „Versuche es nicht noch mal… strapaziere meine Geduld nicht unnötig Kleiner… ich hab nicht vor dich zu verletzen. Aber wenn du das noch mal versuchst, dann bist du schneller wieder auf dem Sklavenmarkt als das du es auch nur sagen kannst.“ Magnus sah Thoren fest in die Augen, zog seine Lippen ein wenig nach oben und entblößte dabei seine langen Eckzähne. „Sei vernünftig und du wirst bei mir ein gutes Leben haben… ich hab wirklich nicht vor dich zu verletzen.“ Als er spürte das Thorens Widerstand etwas nachließ, löste er seinen Griff und nickte ihm zu. „So wenn du noch immer musst.. dann geh mit ihnen und wehe du machst Schwierigkeiten.“ Magnus sah Thoren mit funkelnden Augen an, lies aber offen was dann passieren würde.
Thoren konnte gar nicht so schnell reagieren wie er auf dem Boden festgenagelt wurde und Magnus über ihm war. So sollte das nun wirklich nicht laufen. Gerade setzte er zu einer wütenden Entgegnung an als er blass wurde und nur noch leise bettete, das das hier nur ein Traum war. langsam immer blasser werdend starrte er auf die Reiszähne von Magnus und die wütend funkelnden Augen "Das kann nicht sein?" Hauchte er und ließ in seinem Widerstand langsam nach. Jetzt wusste Thoren warum ihm dieser Mann von Anfang an Angst gemacht hatte, er war ein Dämon, ein Blutengel. Thoren wusste er hatte keine Chance gegen den Mann also nickte er nur und stand dann langsam auf. Ging wie in Trance mit den Soldaten mit und erleichterte sich in einem kleinen Raum. Er war immer noch wie vor den Kopf geschlagen, als er zurückkam und wieder auf die Matte gedrückt wurde von den Soldaten. ‚gegen den komme ich so schnell nicht an. Was mach ich denn jetzt?' er wusste es würde schwieriger werden diesen Mann zu überlisten aber er würde es immer wieder versuchen.
*Flashback Ende*