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German › Buffy the Vampire Slayer
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Adult +
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Disclaimer:
I do not own Buffy the Vampire Slayer (BtVS), nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
Angel
Angel
Es war zwei Jahre her, dass Spike, Illyra und Alan Zuflucht in Lornes Haus gefunden hatten. Der heutige trübe Morgen fand Buffy, alleine stehend, in ihrer Kammer in Schottland wieder. Nichts war mehr so wie es sein sollte, und sie würde in Kürze aus diesem Apartment ausziehen. Die junge Frau starrte resolut aus dem großen Fenster, in den verhangenen Tag, um den Anblick der leeren Wohnung hinter ihr nicht ertragen zu müssen.
Für einige Zeit war alles beinahe perfekt gewesen im Leben der Buffy Summers. Angel war als Mensch, an diesem denkwürdigen Tag in Los Angeles, wieder aufgewacht und das Paar war noch immer so magnetisch voneinander angezogen gewesen wie früher. Sie hatten schnell wieder dort weitergemacht wo sie vor Jahren unterbrochen worden waren: Buffy die Befehlshaberin und Angel ihr dunkler Schatten zu dem sie sich flüchtete wenn ihr ihre Bestimmung zuviel abverlangte.
Die erste kalte Dusche für Buffys Glückseligkeit hatte es aber schon einige Tage später gegeben: es stellte sich heraus, dass Liam O’Connor ein Alkoholproblem gehabt hatte. Angel selbst hatte es im Verlauf der Jahrhunderte verdrängt und vergessen, aber nun meldete sich die Abhängigkeit mit ihrer alten Intensität zurück.
Das war jedoch nichts was eine Buffy Summers aus der Bahn werfen konnte, mit liebevoller Geduld und teuren Therapiestunden (gesponsert vom Neuen Rat der Wächter) bekämpften sie seine Abhängigkeit erfolgreich. Glücklicherweise war Angel nicht mehr derselbe Junge wie früher, sondern ein Mann der die letzten Jahrhunderte ohne Alkohol gelebt hatte - das machte die Therapie einfacher, tat aber Angels Schuldgefühlen ihr gegenüber keinen Abbruch. Buffy wischte seine Bedenken beiseite, sah ihn aus großen Augen an und versicherte ihm: “Du bist heute ein Anderer als Früher und ich liebe dich so wie du bist.”
Ohne viele Worte zu verlieren, oder auf Giles gequälten Gesichtsausdruck zu achten, war Angel mit ihr nach Schottland zurückgekehrt wo die Scoobies nach dem Fall von Sunnydale die “Akademie der Jägerinnen” in einer alten Burgruine gegründet hatten. Die Akademie war als Privatuniversität getarnt und diente als Schulungs- und Wohnort für die neuen Generationen von Jägerinnen. Das Pärchen hatte ein eigenes Apartment in der Burg bezogen.
Gunn war in LA geblieben, die blaue Frau war einfach verschwunden und Spike hatte Buffy das letzte Mal gesehen, als er ihr von Angels Menschwerdung erzählt hatte. Nachdem Gunn aus der Pflege der LA-Wächter entlassen worden war, war auch er wieder in den dunklen Strassen verschwunden um “das Richtige zu tun”. Von allen Mitglieder seines alten Teams hörte Angel nur von Gunn. Aber selbst mit ihm schien er, aus irgendeinem Grund, keine regelmäßige Korrespondenz zu haben.
Der Mann an Buffys Seite neigte immer noch leicht zu Schuldgefühlen und stundenlanger Grübelei, aber er liebte sie und bat eines Abends ganz offiziell um ihre Hand. Yup - alles war gut gewesen im Buffyland. Oder fast alles: wie die Tatsache, dass Angel einen Sohn hatte - und dann auch noch Darlas Sohn. Buffy wurde mit dem jungen Mann einfach nicht warm, er hatte Darlas Augen und Angels Reserviertheit. Er war für die junge Jägerin einfach nicht richtig zu durchschauen. Und dann war da noch Buffys Unfähigkeit gewesen selber schwanger zu werden.
Sie und Angel hatten lange überlegt - aber er war mehr als bereit und sie hatte beschlossen einfach mal eine Auszeit zu nehmen. Sollten die Anderen ruhig auch mal eine Chance bekommen, die Welt zu retten. Es stellte sich nur leider heraus, dass es der Fruchtbarkeit abträglich war, wenn man wiederholt mit spitzen Gegenständen durchbohrt worden war. Angel versuchte sie aufzubauen und zu unterstützen und fing noch mehr an zu grübeln. Es war offensichtlich dass er mit sich selbst unzufrieden war, obwohl es doch, wie Buffy ihm öfters erklärte, nicht sein Fehler war. Daraufhin brütete er nur noch mehr. Buffy ließ ihn in Ruhe wenn er in einer seiner Phasen war und bedrängte ihn nicht. Im Endeffekt schien er seine Probleme immer mit sich selber auszumachen und leistete ihr wieder Gesellschaft sobald er fertig gebrütet hatte. Und dann, nach einem Jahr des glücklichen Zusammenlebens, passierte das Unglaubliche, Buffy verlor ihren Angel.
Buffy schniefte, wandte sich traurig vom Fenster ab und ließ sich auf ihrer Couch nieder. Die Couch - ein riesiges, schwarzes Monstrum auf dem die Liebenden ihre zukünftigen Kinder geplant und gelegentlich auch Versuche unternommen hatten sie zu produzieren - war das einzige Möbelstück das zurzeit noch in der Wohnung stand. Die Wände zeigten ein kahles weiß, der Fußboden war schmutzig, alle Dinge von Buffy und Angel waren schon hinausgetragen worden. Buffy schniefte noch einmal. Sie war allein und Angel war ihr endgültig genommen worden.
Und dabei hatte alles vor einem Jahr so harmlos begonnen, erinnerte sie sich. Sie war gerade aus dem Bad gekommen (nach einem negativem Schwangerschaftstest) als es an der Tür geläutet hatte:
Buffy versenkte den Test schnell im Müll und öffnete dann die Türe. Vor ihr stand Cordelia Chase, munter, hübsch und sehr lebendig. Die beiden jungen Frauen starrten einander einige Sekunden lang verblüfft an ehe Cordy eine schmale Augenbraue hob:
“Und bittest du mich herein?”
Buffy trat einfach aus der Türe. Bitte, als ob sie tote Freunde in ihre Wohnung einladen würde - nicht mit dieser Jägerin! Doch Cordy marschierte unbehelligt über die Schwelle und wandte sich in der Mitte des Raumes schwungvoll um:
“Ich wollte eigentlich Angel besuchen. Irgendeine Idee wo der Held der Unschuldigen sich gerade aufhält?”
“ Ähm…Einkaufen.” Buffy ließ die Türe ins Schloss fallen.
Cordy nickte.
Buffy blickte sich etwas unsicher um. Cordelia wirkte nicht wie ein Geist, benötigte keine Einladung und war auch eindeutig in 3D. Hätte Buffy sie vor ihrem letzten Ableben gesehen, würde sie bemerkt haben, dass sich die brünette, junge Frau überhaupt nicht verändert hatte. Aber Fragen kostete schließlich nichts, richtig?
“So… du bist also nicht mehr… tot?”
“Nein, du kennst das ja… rette die Welt vor ein paar Apokalypsen, stehe von den Toten wieder auf… ein ganz normaler Lebenslauf für ein Mädchen aus Sunnydale. Denkst du die tun dort irgendwas spezielles in das Trinkwasser?”
Bevor Buffy darauf noch etwas sagen konnte tönte Angel plötzlich laut von der Türe her:
“Cordy!”
“Angel!”
Und die Beiden lagen sich in den Armen.
Im nachhinein betrachtet, war das der Moment gewesen in dem alles den Bach hinuntergegangen war. Nicht das Cordelia sich absichtlich zwischen sie gedrängt hätte. Ganz im Gegenteil, Cordy war in den letzten Jahrhunderten, die sie in den höheren Sphären verbracht hatte, eher weise für ihre Verhältnisse geworden.
Aber an dem Tag als Cordy zurückkam, hörte Buffy Angel das erste Mal seit langem laut lachen. Und als Cordelia sich nach ein paar Stunden von den beiden verabschieden wollte um nach Kalifornien zurückzukehren, war es Angel der vorschlug, sie könne doch Giles um eine Stelle bitten. Cordy hatte mit einem verständnisvollem Blick auf Buffy verneint, aber zum Schluss einigte man sich darauf, dass Cordelia, eine Woche, als Gast, bleiben würde.
Abgesehen von dem bisschen zusätzlicher Weisheit war Cordy aber immer noch ihr gebieterisches früheres Selbst. Als Belohung für:
“Tägliche Schufterei in den höheren Sphären von 9-17 Uhr und wiederholtes Weltretten in verschiedenen Dimensionen” war ihr ein Wunsch gestattet worden. Cordy hatte auf Pensionierung in ihrem alten Körper bestanden.
Ihre neue selbsterwählte Aufgabe war, die Scoobies in dieser einen Woche auf Vordermann zu bringen. Wenn Angel brütend im Schlafzimmer saß und aus dem Fenster stierte, scheuchte Cordy ihn auf und verlangte das er mit den Jägerinnen trainierte. Sie schickte ihn und Buffy auf einen Trip an den Strand (“ Gute Güte Angel du bist nicht mehr tot, tu was gegen diese Blässe.”) und veranlasste Dawn dazu sich eine Dauerwelle machen zu lassen. Xander entkam nur knapp ihrem Lass-uns-Glasaugen-shoppen-gehen-Anfall indem er einen Notfall am anderen Ende der Stadt vortäuschte und Angel musste sich eine lange Rede darüber gefallen lassen, dass es an der Zeit wäre, seine Schuldgefühle zu begraben. Dazwischen schaffte sie es noch Kennedy verbal in lauter kleine Stückchen zu zerlegen, bis die jüngere Frau einen respektvollen Bogen um die Ältere machte. Nein, der Job als höheres Wesen hatte Cordelia Chases Ego nicht geschadet.
Als die Woche um war vertraute Angel Buffy an, dass er noch nicht wolle, dass Cordelia ging. Buffy hatte geseufzt, aber selbst sie musste zugeben, dass der frische Wind den Cordy in Angels Leben gebracht hatte ihm gut tat. Er wirkte relaxter und lächelte öfter.
Aber Cordy hatte Buffys vorsichtige Bitte, doch länger zu bleiben, strikt abgelehnt. Sie betonte es wäre zu Buffys eigenem Besten, packte ihre neue, umfangreiche Garderobe und flog zurück nach Kalifornien. (“Schottland tut einfach meinem Teint nicht gut - zuwenig Sonne - zuviel Feuchtigkeit.”).
Angel war daraufhin in eine düstere Phase gefallen. Nur hatte Buffy einfach keine Zeit für ihn. Seit einiger Zeit verschwanden immer mehr Jägerinnen spurlos. Es hatte sporadisch im Osten Europas begonnen, und schien sich nach Westen vorzuarbeiten. Die Anzahl der fähigen, jungen Frauen die von einer Sekunde auf die Andere verschwanden mehrte sich, je weiter das Problem nach Westen vordrang. Von den verschwunden Mädchen fand man nicht einmal mehr ein Haar und niemand hatte sie nach ihren Verschwinden je wieder gesehen oder von ihnen gehört.
Einige Wochen nach Cordys Abreise machte Angel mit ihr Schluss. Er erklärte Buffy, er wolle sie nicht mehr verletzten als notwendig, und er hatte lange darüber nachgedacht, aber er wollte Cordy wieder sehen. Er konnte einfach nicht in einer Beziehung mit einer Frau sein, und ständig an eine Andere denken.
Buffys Welt war an diesem Abend zusammengebrochen und das erste Mal in ihrem Leben hatte sie sich gewünscht ohnmächtig zu werden. Vierundzwanzig Stunden später hatte Angel Schottland verlassen und war auf dem Weg nach LA gewesen.
Das war ein Jahr her und Buffy hatte nun beschlossen die gemeinsame Wohnung aufzugeben. Der Gedanke auszuziehen war ihr zuerst nur schrecklich erschienen. Alles blieb so, als ob Angel jeden Moment zur Tür hereinkommen würde, nur er kam nicht wieder. Nun war sie bereit auszuziehen. Es war dumm die große Wohnung in Beschlag zu nehmen, wenn nur sie allein darin wohnte.
Obwohl die Burg in Schottland groß war, so herrschte dort doch kein Platzüberfluss. Nicht das Giles ihr Vorwürfe gemacht hätte, dass sie das große Apartment blockiert hatte auch nachdem Angel gegangen war. Ihr Wächter war sogar viel zu fürsorglich gewesen. Willow hatte gefragt ob sie Angel Beulen wachsen lassen solle, Xander hatte sich erboten Angel in einem männlichen Kampf K.O. zu schlagen und sogar Kennedy hatte schneidende Bemerkungen über Männer und Ex-Vampire im Speziellen gemacht. Dawn hatte sich demonstrativ die Haare wieder glätten lassen. Das Schlimme an der Sache war auch, dass Buffy nicht das Gefühl hatte Cordy die Schuld geben zu können, vielmehr ahnte sie, dass es Angels Entscheidung gewesen war.
Nach Angels Abreise war Buffy eine Woche lang kaum ansprechbar gewesen. Sie hatte sich auf ihrem Bett zusammengerollt und so getan als ob Angel noch da wäre. Danach hatte sie sich mit erschreckender Härte in das Training der jungen Jägerinnen gestürzt, was ihr so reizende Namen wie “Foltermeisterin” und “Schinderin” eingebracht hatte.
Zum Glück der Mädchen nahm Buffy als Dienstälteste Jägerin so etwas wie die Position der Direktorin ein, was einiges an ihrer Zeit beanspruchte. Zum Leidwesen der Nachwuchsjägerinnen war Faith, zurzeit im achten Monat schwanger mit Robin Woods Kind und Buffy übernahm ihre praktischen Trainingseinheiten.
Doch nun suchte Buffy Ersatz. Kennedy hatte bereits zugestimmt die praktischen Stunden zu übernehmen und für den bürokratischen Teil hatte die Oberjägerin auch schon die perfekte Person im Auge. Sie würde noch heute mit ihr sprechen. Buffy Summers würde aus gegebenen Anlass auf das Schlachtfeld zurückkehren. Und wer auch immer ihre Mädchen verschwinden ließ würde den Preis dafür bezahlen.
~*~
AN: Und hier geneigter Leser, ist es an dir der hungernden Autorin ein paar Zeilen zu hinterlassen, damit das nächste Kapitel umso schneller serviert wird :-)
Es war zwei Jahre her, dass Spike, Illyra und Alan Zuflucht in Lornes Haus gefunden hatten. Der heutige trübe Morgen fand Buffy, alleine stehend, in ihrer Kammer in Schottland wieder. Nichts war mehr so wie es sein sollte, und sie würde in Kürze aus diesem Apartment ausziehen. Die junge Frau starrte resolut aus dem großen Fenster, in den verhangenen Tag, um den Anblick der leeren Wohnung hinter ihr nicht ertragen zu müssen.
Für einige Zeit war alles beinahe perfekt gewesen im Leben der Buffy Summers. Angel war als Mensch, an diesem denkwürdigen Tag in Los Angeles, wieder aufgewacht und das Paar war noch immer so magnetisch voneinander angezogen gewesen wie früher. Sie hatten schnell wieder dort weitergemacht wo sie vor Jahren unterbrochen worden waren: Buffy die Befehlshaberin und Angel ihr dunkler Schatten zu dem sie sich flüchtete wenn ihr ihre Bestimmung zuviel abverlangte.
Die erste kalte Dusche für Buffys Glückseligkeit hatte es aber schon einige Tage später gegeben: es stellte sich heraus, dass Liam O’Connor ein Alkoholproblem gehabt hatte. Angel selbst hatte es im Verlauf der Jahrhunderte verdrängt und vergessen, aber nun meldete sich die Abhängigkeit mit ihrer alten Intensität zurück.
Das war jedoch nichts was eine Buffy Summers aus der Bahn werfen konnte, mit liebevoller Geduld und teuren Therapiestunden (gesponsert vom Neuen Rat der Wächter) bekämpften sie seine Abhängigkeit erfolgreich. Glücklicherweise war Angel nicht mehr derselbe Junge wie früher, sondern ein Mann der die letzten Jahrhunderte ohne Alkohol gelebt hatte - das machte die Therapie einfacher, tat aber Angels Schuldgefühlen ihr gegenüber keinen Abbruch. Buffy wischte seine Bedenken beiseite, sah ihn aus großen Augen an und versicherte ihm: “Du bist heute ein Anderer als Früher und ich liebe dich so wie du bist.”
Ohne viele Worte zu verlieren, oder auf Giles gequälten Gesichtsausdruck zu achten, war Angel mit ihr nach Schottland zurückgekehrt wo die Scoobies nach dem Fall von Sunnydale die “Akademie der Jägerinnen” in einer alten Burgruine gegründet hatten. Die Akademie war als Privatuniversität getarnt und diente als Schulungs- und Wohnort für die neuen Generationen von Jägerinnen. Das Pärchen hatte ein eigenes Apartment in der Burg bezogen.
Gunn war in LA geblieben, die blaue Frau war einfach verschwunden und Spike hatte Buffy das letzte Mal gesehen, als er ihr von Angels Menschwerdung erzählt hatte. Nachdem Gunn aus der Pflege der LA-Wächter entlassen worden war, war auch er wieder in den dunklen Strassen verschwunden um “das Richtige zu tun”. Von allen Mitglieder seines alten Teams hörte Angel nur von Gunn. Aber selbst mit ihm schien er, aus irgendeinem Grund, keine regelmäßige Korrespondenz zu haben.
Der Mann an Buffys Seite neigte immer noch leicht zu Schuldgefühlen und stundenlanger Grübelei, aber er liebte sie und bat eines Abends ganz offiziell um ihre Hand. Yup - alles war gut gewesen im Buffyland. Oder fast alles: wie die Tatsache, dass Angel einen Sohn hatte - und dann auch noch Darlas Sohn. Buffy wurde mit dem jungen Mann einfach nicht warm, er hatte Darlas Augen und Angels Reserviertheit. Er war für die junge Jägerin einfach nicht richtig zu durchschauen. Und dann war da noch Buffys Unfähigkeit gewesen selber schwanger zu werden.
Sie und Angel hatten lange überlegt - aber er war mehr als bereit und sie hatte beschlossen einfach mal eine Auszeit zu nehmen. Sollten die Anderen ruhig auch mal eine Chance bekommen, die Welt zu retten. Es stellte sich nur leider heraus, dass es der Fruchtbarkeit abträglich war, wenn man wiederholt mit spitzen Gegenständen durchbohrt worden war. Angel versuchte sie aufzubauen und zu unterstützen und fing noch mehr an zu grübeln. Es war offensichtlich dass er mit sich selbst unzufrieden war, obwohl es doch, wie Buffy ihm öfters erklärte, nicht sein Fehler war. Daraufhin brütete er nur noch mehr. Buffy ließ ihn in Ruhe wenn er in einer seiner Phasen war und bedrängte ihn nicht. Im Endeffekt schien er seine Probleme immer mit sich selber auszumachen und leistete ihr wieder Gesellschaft sobald er fertig gebrütet hatte. Und dann, nach einem Jahr des glücklichen Zusammenlebens, passierte das Unglaubliche, Buffy verlor ihren Angel.
Buffy schniefte, wandte sich traurig vom Fenster ab und ließ sich auf ihrer Couch nieder. Die Couch - ein riesiges, schwarzes Monstrum auf dem die Liebenden ihre zukünftigen Kinder geplant und gelegentlich auch Versuche unternommen hatten sie zu produzieren - war das einzige Möbelstück das zurzeit noch in der Wohnung stand. Die Wände zeigten ein kahles weiß, der Fußboden war schmutzig, alle Dinge von Buffy und Angel waren schon hinausgetragen worden. Buffy schniefte noch einmal. Sie war allein und Angel war ihr endgültig genommen worden.
Und dabei hatte alles vor einem Jahr so harmlos begonnen, erinnerte sie sich. Sie war gerade aus dem Bad gekommen (nach einem negativem Schwangerschaftstest) als es an der Tür geläutet hatte:
Buffy versenkte den Test schnell im Müll und öffnete dann die Türe. Vor ihr stand Cordelia Chase, munter, hübsch und sehr lebendig. Die beiden jungen Frauen starrten einander einige Sekunden lang verblüfft an ehe Cordy eine schmale Augenbraue hob:
“Und bittest du mich herein?”
Buffy trat einfach aus der Türe. Bitte, als ob sie tote Freunde in ihre Wohnung einladen würde - nicht mit dieser Jägerin! Doch Cordy marschierte unbehelligt über die Schwelle und wandte sich in der Mitte des Raumes schwungvoll um:
“Ich wollte eigentlich Angel besuchen. Irgendeine Idee wo der Held der Unschuldigen sich gerade aufhält?”
“ Ähm…Einkaufen.” Buffy ließ die Türe ins Schloss fallen.
Cordy nickte.
Buffy blickte sich etwas unsicher um. Cordelia wirkte nicht wie ein Geist, benötigte keine Einladung und war auch eindeutig in 3D. Hätte Buffy sie vor ihrem letzten Ableben gesehen, würde sie bemerkt haben, dass sich die brünette, junge Frau überhaupt nicht verändert hatte. Aber Fragen kostete schließlich nichts, richtig?
“So… du bist also nicht mehr… tot?”
“Nein, du kennst das ja… rette die Welt vor ein paar Apokalypsen, stehe von den Toten wieder auf… ein ganz normaler Lebenslauf für ein Mädchen aus Sunnydale. Denkst du die tun dort irgendwas spezielles in das Trinkwasser?”
Bevor Buffy darauf noch etwas sagen konnte tönte Angel plötzlich laut von der Türe her:
“Cordy!”
“Angel!”
Und die Beiden lagen sich in den Armen.
Im nachhinein betrachtet, war das der Moment gewesen in dem alles den Bach hinuntergegangen war. Nicht das Cordelia sich absichtlich zwischen sie gedrängt hätte. Ganz im Gegenteil, Cordy war in den letzten Jahrhunderten, die sie in den höheren Sphären verbracht hatte, eher weise für ihre Verhältnisse geworden.
Aber an dem Tag als Cordy zurückkam, hörte Buffy Angel das erste Mal seit langem laut lachen. Und als Cordelia sich nach ein paar Stunden von den beiden verabschieden wollte um nach Kalifornien zurückzukehren, war es Angel der vorschlug, sie könne doch Giles um eine Stelle bitten. Cordy hatte mit einem verständnisvollem Blick auf Buffy verneint, aber zum Schluss einigte man sich darauf, dass Cordelia, eine Woche, als Gast, bleiben würde.
Abgesehen von dem bisschen zusätzlicher Weisheit war Cordy aber immer noch ihr gebieterisches früheres Selbst. Als Belohung für:
“Tägliche Schufterei in den höheren Sphären von 9-17 Uhr und wiederholtes Weltretten in verschiedenen Dimensionen” war ihr ein Wunsch gestattet worden. Cordy hatte auf Pensionierung in ihrem alten Körper bestanden.
Ihre neue selbsterwählte Aufgabe war, die Scoobies in dieser einen Woche auf Vordermann zu bringen. Wenn Angel brütend im Schlafzimmer saß und aus dem Fenster stierte, scheuchte Cordy ihn auf und verlangte das er mit den Jägerinnen trainierte. Sie schickte ihn und Buffy auf einen Trip an den Strand (“ Gute Güte Angel du bist nicht mehr tot, tu was gegen diese Blässe.”) und veranlasste Dawn dazu sich eine Dauerwelle machen zu lassen. Xander entkam nur knapp ihrem Lass-uns-Glasaugen-shoppen-gehen-Anfall indem er einen Notfall am anderen Ende der Stadt vortäuschte und Angel musste sich eine lange Rede darüber gefallen lassen, dass es an der Zeit wäre, seine Schuldgefühle zu begraben. Dazwischen schaffte sie es noch Kennedy verbal in lauter kleine Stückchen zu zerlegen, bis die jüngere Frau einen respektvollen Bogen um die Ältere machte. Nein, der Job als höheres Wesen hatte Cordelia Chases Ego nicht geschadet.
Als die Woche um war vertraute Angel Buffy an, dass er noch nicht wolle, dass Cordelia ging. Buffy hatte geseufzt, aber selbst sie musste zugeben, dass der frische Wind den Cordy in Angels Leben gebracht hatte ihm gut tat. Er wirkte relaxter und lächelte öfter.
Aber Cordy hatte Buffys vorsichtige Bitte, doch länger zu bleiben, strikt abgelehnt. Sie betonte es wäre zu Buffys eigenem Besten, packte ihre neue, umfangreiche Garderobe und flog zurück nach Kalifornien. (“Schottland tut einfach meinem Teint nicht gut - zuwenig Sonne - zuviel Feuchtigkeit.”).
Angel war daraufhin in eine düstere Phase gefallen. Nur hatte Buffy einfach keine Zeit für ihn. Seit einiger Zeit verschwanden immer mehr Jägerinnen spurlos. Es hatte sporadisch im Osten Europas begonnen, und schien sich nach Westen vorzuarbeiten. Die Anzahl der fähigen, jungen Frauen die von einer Sekunde auf die Andere verschwanden mehrte sich, je weiter das Problem nach Westen vordrang. Von den verschwunden Mädchen fand man nicht einmal mehr ein Haar und niemand hatte sie nach ihren Verschwinden je wieder gesehen oder von ihnen gehört.
Einige Wochen nach Cordys Abreise machte Angel mit ihr Schluss. Er erklärte Buffy, er wolle sie nicht mehr verletzten als notwendig, und er hatte lange darüber nachgedacht, aber er wollte Cordy wieder sehen. Er konnte einfach nicht in einer Beziehung mit einer Frau sein, und ständig an eine Andere denken.
Buffys Welt war an diesem Abend zusammengebrochen und das erste Mal in ihrem Leben hatte sie sich gewünscht ohnmächtig zu werden. Vierundzwanzig Stunden später hatte Angel Schottland verlassen und war auf dem Weg nach LA gewesen.
Das war ein Jahr her und Buffy hatte nun beschlossen die gemeinsame Wohnung aufzugeben. Der Gedanke auszuziehen war ihr zuerst nur schrecklich erschienen. Alles blieb so, als ob Angel jeden Moment zur Tür hereinkommen würde, nur er kam nicht wieder. Nun war sie bereit auszuziehen. Es war dumm die große Wohnung in Beschlag zu nehmen, wenn nur sie allein darin wohnte.
Obwohl die Burg in Schottland groß war, so herrschte dort doch kein Platzüberfluss. Nicht das Giles ihr Vorwürfe gemacht hätte, dass sie das große Apartment blockiert hatte auch nachdem Angel gegangen war. Ihr Wächter war sogar viel zu fürsorglich gewesen. Willow hatte gefragt ob sie Angel Beulen wachsen lassen solle, Xander hatte sich erboten Angel in einem männlichen Kampf K.O. zu schlagen und sogar Kennedy hatte schneidende Bemerkungen über Männer und Ex-Vampire im Speziellen gemacht. Dawn hatte sich demonstrativ die Haare wieder glätten lassen. Das Schlimme an der Sache war auch, dass Buffy nicht das Gefühl hatte Cordy die Schuld geben zu können, vielmehr ahnte sie, dass es Angels Entscheidung gewesen war.
Nach Angels Abreise war Buffy eine Woche lang kaum ansprechbar gewesen. Sie hatte sich auf ihrem Bett zusammengerollt und so getan als ob Angel noch da wäre. Danach hatte sie sich mit erschreckender Härte in das Training der jungen Jägerinnen gestürzt, was ihr so reizende Namen wie “Foltermeisterin” und “Schinderin” eingebracht hatte.
Zum Glück der Mädchen nahm Buffy als Dienstälteste Jägerin so etwas wie die Position der Direktorin ein, was einiges an ihrer Zeit beanspruchte. Zum Leidwesen der Nachwuchsjägerinnen war Faith, zurzeit im achten Monat schwanger mit Robin Woods Kind und Buffy übernahm ihre praktischen Trainingseinheiten.
Doch nun suchte Buffy Ersatz. Kennedy hatte bereits zugestimmt die praktischen Stunden zu übernehmen und für den bürokratischen Teil hatte die Oberjägerin auch schon die perfekte Person im Auge. Sie würde noch heute mit ihr sprechen. Buffy Summers würde aus gegebenen Anlass auf das Schlachtfeld zurückkehren. Und wer auch immer ihre Mädchen verschwinden ließ würde den Preis dafür bezahlen.
~*~
AN: Und hier geneigter Leser, ist es an dir der hungernden Autorin ein paar Zeilen zu hinterlassen, damit das nächste Kapitel umso schneller serviert wird :-)