Dem Wahnsinn so nah
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German › Books
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Disclaimer:
I do not own the Forgotten Realms books. I do not make any money from the writing of this story.
6. Kap. Schrecken einer Nacht
6. Kapitel
Schrecken einer Nacht
Yazston hielt die Kette von Handir in der Hand und zog ihn grob auf die Beine. Es waren seit dem Zwischenfall in Nhaundars Privatgemächern nun fast zwei Stunden vergangen und der Elf war erst seit kurzem wieder bei Bewusstsein. Wurde auch Zeit, sagte der Drowsoldat zu sich selbst, denn der Spaß hatte noch nicht angefangen. Zuerst hatte Yazston den jungen Halbdrow bei Dipree abgeliefert, im Hof alles für die Bestrafung hergerichtet, dann Wache bei dem schlafenden Mondelfen gehalten, um ihn nun seinem Schicksal zu zuführen.
„Mach’ endlich du Abschaum, wir wollen doch nicht zu spät zu deiner Bestrafung kommen“, schnauzte der Drow mit ungeduldiger Stimme den Elfen an und zog erneut an der Kette.
Handir biss sich auf die Lippen, um sich einen Kommentar zur verkneifen. Er wollte Yazston keinen Grund liefern, ihn zu schlagen oder sonst wie zu demütigen. Diese Genugtuung wollte Handir ihm nicht geben und folgte widerwillig auf zwei wackeligen Beinen dem Soldaten. Yazston zerrte gewaltsam den Mondelf hinter sich her und beinahe hätte dieser das Gleichgewicht verloren und wäre der Länge nach auf dem harten Boden aufgeschlagen. Handirs Kopf schwirrte noch vom Schlafgift, das noch leicht durch seine Adern rauschte. Im letzten Moment konnte er sich fangen. Doch ohne Rücksicht auf Verluste riss der Hauptkommandant der Drowsoldaten erneut an der Kette und schleifte Handir hinter sich her. Mit einem wissenden Nicken zur Seite und einem Unheil verkündenden Lächeln im Gesicht, bedachte Yazston beim Verlassen des Zimmers ein letztes Mal seinen Herrn und verschwand mit dem Lustsklaven im Schlepptau im Gang.
Kaum dass er mit seinem Gefangenen einige Schritte durch den Korridor gelaufen war, stand die Kette unter Spannung und der Drow zog zwei Mal heftig daran. Dann wandte er sich herum und sah Handir direkt ins Gesicht, der ihn mit funkelnden Augen anstarrte und ihm widerwillig folgte, in dem er den Spielraum von der einen Meter langen Kette voll ausnutzte. Yazston lächelte wissend und wollte sich die eigene Vorfreude auf das Kommende nicht nehmen lassen. So reagierte er nicht weiter auf das störrische Verhalten des Mondelfen. Er war sich der angestauten Wut und Angst des Elfen wohl bewusst und das dieser sein Schicksal bereits ahnte. Yazston konnte sich schon die Folterung des Mondelfen bildlich vorstellen und bei diesem Gedanken wurde sein Grinsen noch breiter. Nhaundar wollte ein Exempel statuieren und verlangte, dass alle Haushaltsmitglieder bei der Bestrafung dieses aufmüpfigen Sklaven zu gegen sein sollten. So ein Vorfall würde sich nicht noch einmal in den Wänden des Sklavenhändlers abspielen. Was eignete sich da besser als persönliche Rache mit dem Befehl des Herrn zu verknüpfen. Yazston hatte niemals den Kampf in den Straßen von Eryndlyn vergessen. Er war der beste Krieger im Haus und stand neben dem Kampfgeschick eines Oberflächenelfen in keinem guten Licht. Es hatte lange gedauert bis der Drow wieder den alten Ruf unter den Männern innehatte, der ihm gebührte. Seither gab es eine besondere Spannung zwischen Yazston und Handir, die nun ihren Höhepunkt fand.
Dunkelelf und Mondelf traten nur wenige Momente später ins Freie und der Krieger zerrte weiterhin die Kette mit Handir hinter sich her. Der Elf folgte dabei immer noch im größtmöglichen Abstand, wobei er die Spannung der Kette stets bis zum letzten ausreizte. Im Innenhof stemmte sich der Elf plötzlich mit aller Kraft dagegen, was ihm aber nichts weiter einbrachte als einen noch heftigeren Ruck, der ihm nun endgültig das Gleichgewicht verlieren ließ. Yazston rief schließlich zwei Soldaten zu sich, die Handir grob an beiden Armen packten und ihn dann in die Mitte des Hofes schleiften. An einem großen Steinblock wurde Handir festgebunden. Eiserne Handfesseln sicherten seine Handgelenke, während das Halsband an einer weiteren Kette von oben festgehalten wurde. Anschließend traten alle zurück und keine Sekunde zu spät. Handir versuchte auf die beiden zu zustürmen, dabei verfehlte er sein Gegenüber nur um einige Zentimeter. Vor Handirs Augen blitzte es im selben Augenblick auf, denn die Kette am Halsband hielt ihn zurück und schnürte dabei seine Kehle zu. Die Handfesseln verhinderten alles Weitere. Handir verfluchte sich selbst für sein Missgeschick und für die Dummheit, daran nicht gedacht zu haben. Die Soldaten dagegen lachten hämisch über das einfältige Verhalten des Elfen. Handir war bewusst, das der Schmerz, der ihm das Halsband verursachte nur ein Bruchteil dessen war, was ihm noch bevorstehen würde. Besonders als er jetzt Yazston ins Gesicht schaute und dieser ihn lediglich mit einem bösartigen Grinsen bedachte. Der Hauptmann der Soldaten schien auf irgendetwas zu warten, denn er hielt sich und seine Männer auf ungewohnte Art zurück. In der Zwischenzeit versammelten sich alle im Haus lebenden Sklaven und Bediensten, ganz so wie Nhaundar sich das wünschte. Unruhe machte sich breit, während ein jeder auf die Bestrafung des Mondelfen wartete. Selbst Dipree war zugegen und tauschte mit Handir einen entschuldigenden Blick aus. Der Elf wusste nicht was er damit ausdrücken wollte, aber in jenem Moment tat es gut zu wissen, dass er nicht alleine war.
"Ist er bereit?", erklang eine wohlbekannte, ölige Stimme aus Tür zum Hauptgebäude und schreckte Handir und Yazston aus ihren Gedanken. Der Hauptmann wandte augenblicklich seinen Kopf hinüber zu Nhaundar und verbeugte sich tief. „Ja, mein Herr.“
Aus der Dunkelheit kam Nhaundar heraus geschritten. Er trug seine schwarze Lederhose und darüber eine schwarze Tunika, während er nun statt lange, kurze Haare besaß. Der Sklavenhändler strich gedankenverloren einmal über seine neue Frisur und bedachte den angeketteten Elfen mit einem hasserfüllten Blick. Dann änderte sich seine Miene und er stellte ein dämonischstes Lächeln zur Schau. Handir beobachtete ihn genau, um festzustellen, was der Sklavenhändler mit ihm vorhatte. Erschrocken musste der Elf sehen, dass ihn jemand begleitete, als eine weitere Person sichtbar wurde. Zum großen Entsetzen erkannte er seinen Sohn Shar, von oben bis unten verhüllt in einen schwarzen, wollenden Umhang. Der junge Halbdrow wirkte verloren, wie er neben seinem Herrn stand und seine tiefblauen Augen waren vom Weinen noch ganz gerötet.
"Was hast du vor, elender Bastard?", schrie der Mondelf voller Wut.
"Nichts was dich in Zukunft noch betreffen wird. Aber es wäre doch traurig, wenn deine kleine Ratte nicht mitbekommen würde, wie sich sein Vater von uns allen verabschiedet, findest du nicht?", antwortete der Sklavenhändler mit zynischem, ruhigem Unterton in der Stimme und schaute dabei in die weit aufgerissenen Augen seines Liebessklaven und erkannte dort den Zorn und die Angst, die der ehemalige Krieger nicht verbergen konnte.
"NEIN", schrie Handir aus Leibeskräften und zerrte erneut an seinen Fesseln. Das hatte zur Folge, dass ihm erneut die Luft wegblieb und er nicht anders konnte, als wieder einen Schritt nach hinten zu treten.
„Nicht so laut, meine Ohren fangen schon an zu schmerzen“, klagte der Sklavenhändler theatralisch und legte mimisch seine Hände auf beide Ohren, um seine Aussage mit dieser Geste zu unterstreichen.
„Du wirst damit nicht durchkommen, du Bestie“, spie Handir voller Wut seinem Peiniger entgegen.
„Aber nicht doch. Beleidigungen gehören nicht zu deiner Herkunft, mein Hübscher“, erklärte Nhaundar kalt. „Du spielst ein gefährliches Spiel, Elf, aber wem sage ich das, du kennst ja bereits das Urteil, dass du dir selbst gegeben hast, nicht wahr? Dein Sohn wird sicher bei mir aufgehoben sein.“
Diese Worte trafen den Mondelfen tief in seiner Seele und am liebsten hätte erneut aufgeschrieen, aber das wäre nur noch mehr Genugtuung für Nhaundar gewesen und diese wollte er ihm bestimmt nicht geben. Handirs Körper fing an zu beben und er hatte es schwer sich zusammen zu reißen. Was ihn in jenem Moment am meisten schmerzte war die Frage, was hatte der gewissenlose Drow mit Shar vor? Der Elf wusste, dass er seinen Sohn in Zukunft nicht mehr beschützen könnte. Bei diesem Gedanken traten Tränen in die blauen Augen Handirs, doch er versuchte sie nach aller Kunst wegzublinzeln, um sich nicht die Blöße zu geben. Dann betete er stumm zu Chalithra und Vhaeraun.
Nhaundar ließ sich währenddessen auf einem großen bequemen Lehnstuhl nieder, den man extra für ihn in den Hof gebracht hatte und nahm gemächlich Platz. Sein Blick schweifte mit rot glühenden Augen über die versammelten Haushaltsmitglieder, die ihrerseits nervös warteten was passieren würde. Dann packte der Sklavenhändler den sich neben stehenden Shar fest am Arm und zwang ihn dazu sich auf den Boden zu knien.
„Schau’ genau hin, du kleine Ratte und lerne. Das passiert in Zukunft mit jedem, der versucht sich gegen seinen Herrn zu stellen. Dein Vater hat es getan und nun wird er seine Strafe bekommen“, meinte Nhaundar mit kalter Stimme zu Shar und innerlich genoss er jede Sekunde die verstrich. Die Rache wäre nun seine und die Demütigung in seinen Privatgemächern konnte er erst vergessen, wenn die Bestrafung zu seiner vollsten Zufriedenheit verlaufen würde.
Der Junge war verunsichert, ängstlich und die Furcht vor etwas Schrecklichem saß immer noch tief in seinem Inneren. Er weinte nicht mehr, doch die Augen brannten und taten ihm weh. Shar sah vorsichtig zu seinem Vater hinüber. Er hatte keine Ahnung, was nun folgen würde. Zuerst hatte er den Kampf in den Privatgemächern zwischen seinem Vater und seinem Herrn mit angesehen und jetzt hing Handir festgekettet mit gequältem Gesichtsausdruck mitten im Hof. Shar spürte plötzlich einen tiefen Stich im Herzen. Etwas würde geschehen und die Worte seines Herrn trugen nicht zu seinem Wohlbehagen bei.
Der Halbdrow hatte von den vielen Grausamkeiten des Sklavenhändlers bis zum heutigen Abend wenig mitbekommen. Wenn man von den eigenen Schlägen, Tritten und Ohrfeigen in den vergangenen Jahren absah. Im Prinzip harmlose Züchtigungen, um den Jungen zu Recht zu weisen, nicht mehr und nicht weniger. Nhaundars Plan schien ein anderer, der heute seinen Verlauf nehmen sollte. Putzen, Küchendienste, niedrigere Arbeiten und selbst die Botengänge sollten nach diesem Schauspiel von Nhaundars besessenem Willen nicht mehr zu Shars Tätigkeiten gehören. Die Heilung des Vhaeraunpriesters war nur der Anfang. Eine kleine Kostprobe von Nhaundars verrückten Phantasien und sexuellen Praktiken würde der Halbdrow bald kennen lernen.
Jetzt saß Shar hier auf dem Boden und starrte mit großen, fragenden Augen zu seinem Vater hinüber. Bevor sich der Junge noch weitere, unheildrohende Gedanken machen konnte spürte er, wie Nhaundar an dem schwarzen Wollumhang zerrte, den Shar trug. Anschließend kniete Shar nackt neben seinem Herrn und schämte sich. Nhaundar gab in jenem Moment seinem Hauptmann ein Zeichen woraufhin dieser anfing schmierig zu grinsen. Zu dritt stürzten sich die Drowsoldaten auf den Elfen und begannen einen wilden, wenn auch ungleichen Kampf mit diesem. Dabei hörte Shar immer wieder seinen Vater aufschreien, wenn er von den rasenden Drow geschlagen wurde. Der Junge warf einen verzweifelten Blick auf Nhaundar, doch dieser starrte ihn einfach nur mit funkelnden Augen an.
"Sieh’ nur gut hin, kleine Ratte", grinste der Sklavenhändler und wandte seine volle Aufmerksamkeit dann erneut dem Spektakel zu.
Doch Shar wollte es nicht sehen. Die Schreie seines Vaters hallten in seinem Kopf nach und er wünschte sich tief im Herzen, dass sie bald ein Ende finden würden. So hob er seine Hände und hielt sich die Ohren zu, um die Geräusche mit dieser Gebärde zu verbannen. Plötzlich spürte er einen starken Griff, der ihn von hinten packte und auf die Beine zerrte. Einer der Soldaten hielt den jungen Halbdrow nun auf Geheiß von Nhaundar fest und drehte ihm die Arme auf den Rücken. Mit der anderen Hand nahm der Soldat anschließend den Kopf und richtete diesen auf das Schauspiel vor ihnen. Entsetzt starrte Shar zu Handir hinüber. Jetzt wollte er zu seinem Vater eilen und ihm helfen und so zerrte er am festen Halt des Kriegers. Doch dieser ließ sich nicht beirren und hielt den Jungen weiterhin im Griff und wusste, dass dieser ihm körperlich nichts entgegen zu setzen hatte. Shar versuchte sich dennoch zu wehren, jedoch aussichtslos, er war viel zu schwach für den Dunkelelfen.
Yazston hatte in dieser Zeit Handir seiner Kleidung entledigt und seine eigene Hose geöffnet, während die anderen beiden Soldaten den tobenden Elfen sicherten. Zuvor hatte Handir immer wieder versucht an den Ketten zu zerren, solange bis seine Handgelenke und selbst am Hals Blut hervor trat. Nachdem sie ihn zu dritt verprügelt hatten, nahmen sie dem Mondelfen die Fesseln ab und warfen ihn auf den Bauch und hielten ihn erneut fest. Shar konnte den panischen Blick seines Vaters jetzt sehen.
"Nein ... nein aufhören ...", winselte der Junge mit halbgebrochener Stimme neben seinem Herrn.
"Gefällt dir nicht was du da siehst, kleine Ratte?", antwortete ihm Nhaundar im ruhigen Ton.
"NEIN!", schrie nun Shar auf die Frage seines Herrn, obwohl er wusste, dass es die falsche Antwort war. Bevor der letzte Ton seiner Stimme verebbte war sich der Halbdrow der Konsequenzen bewusst, aber es kümmerte ihn nicht. Eine heftige Ohrfeige landete auf der Wange des Jungen und ein brennender Schmerz jagte durch sein Gesicht. Die Tränen traten ihm in die Augen. Währenddessen lag sein Vater hilflos auf dem Boden des Hofes. Shar fühlte bei diesem Anblick nun die gleiche Angst und Wut, die Handir nur wenige Meter von ihm verspürte.
Doch Nhaundar tat nichts, er lächelte nur infam und ließ seinen Hauptmann mit dem Spektakel fortfahren. Nun beobachtete Shar, wie sich der Soldat zu seinem Vater gesellte und ihn schließlich vergewaltigte. Da wurde dem Jungen bewusst, dass etwas Schändliches vor sich ging. Nur einmal hatte er so etwas gesehen und das lag noch nicht lange zurück. In den Privatgemächern geschah damals das Gleiche, nur zwischen Nhaundar und seinem Vater. Doch was nun viel schlimmer wirkte, das waren die panischen Schreie Handirs. Sie erschütterten Shar bis in den letzten Winkel seiner Seele. Tränen liefen über seine Wangen, während er weiterhin beobachten musste, was Yazston tat. Ein unbekanntes Gefühl der Trauer breitete sich nun auch in dem Jungen aus, das seinem Herz einen weiteren Stich versetzte. Das konnten sie nicht mit Handir machen, er war doch sein Vater, einst ein stolzer Elf auf der Oberfläche, wirbelte es ihm durch den Kopf. Kaum das der Gedanke sein Inneres erfüllte, wand sich nun Shar erneut in dem festen Griff des Soldaten und versuchte sich loszureißen. Die Angst um sich selbst oder Schmerzen schienen vergessen, er wollte nur noch zu der grausamen Szene gelangen, die sich vor seinen Augen abspielte. Er musste seinem Vater helfen, mehr zählte in diesem Augenblick nicht. Doch es gab für den jungen Halbdrow kein Entkommen. Er fühlte plötzlich, wie sich Schmerzen in seinen Armen verstärkten, als der Drowsoldat fester zupackte. Shar blieb keine andere Möglichkeit als zuzuschauen und zu beobachten wie sich Yazston von seinem Vater zurückzog und Blut auf seinem schwarzen Glied zu erkennen war. Gemächlich tauschte der Hauptmann mit einem seiner Krieger den Platz und hielt nun Handir fest. Shar musste auch diesmal verzweifelt zusehen, wie sich der Krieger ohne Umschweife auf seinen Vater stürzte. Wieder und wieder schrie Handir auf, als der Soldat in ihn eindrang. Der junge Halbdrow wurde fast wahnsinnig bei diesem Anblick.
"AUFHÖREN!", schrie Shar aussichtslos und seine Stimme drohte zu versagen, während er den Augenkontakt zu seinem Vater aufrecht hielt, der dort vorne auf dem Boden lag und zu seinem Sohn schaute, als würde es ihn diese Tortur besser überstehen lassen.
Nhaundar beobachtete dies mit wachsamen Blicken. Als der dritte Soldat auch endlich seinen Spaß mit dem Elfen gehabt hatte, gab der Sklavenhändler erneut ein Zeichen. Handir wurde wieder an den Steinblock angekettet und hing schlaff und gepeinigt in den Fesseln. Sein Körper schien taub zu sein und überall sah man blaue Flecken, Schrammen und Prellungen. Yazston kam mit einem Eimer kaltes Wasser und schüttete es auf den geschundenen Körper Handirs.
"Los, wach auf du Dreckstück, der Spaß fängt jetzt erst an!"
Der Elf wand seinen Kopf langsam nach oben und der Blick ging zu seinem Sohn hinüber. Darauf hatte Nhaundar gewartet. Er erhob sich und riss den nackten Shar aus den Armen des Soldaten. Ein kurzer kehliger Aufschrei des Jungen zeugte von dem groben Griff des Sklavenhändlers. Handirs Augen weiteten sich, denn er wusste, dass dies nur eins bedeuten konnte. Und er hatte sich wirklich nicht geirrt.
Der Sklavenhändler bedachte seinen frühren Lustsklaven mit funkelnden Augen, während er den Jungen jetzt mit dem Rücken zu sich gewandt vor sich hielt und hob eine Hand. Diese wanderte einige Augenblicke später über Shars nackten Bauch und Nhaundar spürte, wie der junge Körper unter dieser Berührung leicht zusammen zuckte. Das gefiel dem Sklavenhändler. Dieser junge Halbdrow konnte für seine sexuellen Praktiken und Wünsche wunderbar geformt werden. Doch erst wenn dieser sein erstes Mal erlebt hatte. Er holte sich den jungen Halbdrow noch dichter zu sich heran und begann sanft über dessen ganzen Körper zu streicheln. Shars Arme hielt er, wie der Soldat zuvor, hinter seinen Rücken fest und so war der Junge dazu verdammt still zu halten. Ängstlich sah dieser nun zu seinen Vater hinüber. Erschrocken seufzte er plötzlich auf, als Nhaundar begann seine Ohren abzulecken. Diese Situation war für den jungen Halbdrow so irreal, dass er nicht wusste wie er darauf reagieren sollte.
"Hör auf ... hör auf! Du verdammter Drow, nimm deine Hände von meinem Sohn!", schrie der Elf erschöpft und versuchte sich trotz der Schmerzen und den Fesseln zu bewegen, um seinen Sohn vor dem Unausweichlichen zu bewahren.
Nhaundar lachte laut auf und entblößte dabei seine weißen Zähne, die sich von seiner ebenholzfarbenen Haut abzeichneten und ihm einen unheilvollen Ausdruck verliehen.
"Ein elendes Dreckstück wie du, will mir sagen was ich zu tun und zu lassen habe ... ich wusste gar nicht, dass du mich so amüsieren kannst", erwiderte der Sklavenhändler kalt und leckte anschließend über eine Wange des Jungen, der in der gleichen Sekunde bei der Berührung vor Ekel das Gesicht verzog. Dann streichelten Nhaundars Hände weiter über den jungen Körper von Shar und er spürte, wie dieser wieder anfing zu zittern. Das gefiel dem Sklavenhändler wiederum. Der Halbdrow hatte Angst und diese Furcht steigerte seine eigene Lust und ließ jetzt der Fantasie des Drow freien Lauf. Kurze Momente später fuhr Nhaundar mit seinen Händen noch weiter nach unten und berührte die Männlichkeit des jungen Sklaven.
Shar gab in jenem Augenblick einen erstickten Schrei von sich, da die Berührung im extremen Gegensatz zu dem stand, was er gerade gesehen hatte. Sie war sanft und zart, fast spielerisch. Nhaundars Hände waren geschickt und nach weiteren Berührungen konnte dieser fühlen, wie sich Shar anfing zu winden und versuchte seine Hände frei zu bekommen. Er wusste, dem Körper des Jungen gefiel die Berührung auch wenn sein Kopf damit nichts anzufangen wusste, das war Nhaundar klar.
Handir konnte nur hilflos zusehen wie der Sklavenhändler damit begann sein Spiel zu spielen, dessen einziges Ziel darin bestand dem Jungen unter größtmöglichen Schmerzen die Unschuld zu rauben und alles vor den Augen des hilflosen und gepeinigten Vaters. Handir verfluchte sich selbst, dass er vor wenigen Stunden nicht das getan hatte, was der widerliche Drow von ihm verlangt hatte. So wäre Shar vielleicht wenigstens diese Schmach erspart geblieben.
Dann bedeutete Nhaundar dem Soldaten, der den jungen Halbdrow zuvor noch im festen Griff gehalten hatte und meinte zu ihm, dass er Shar auf ein Zeichen hin, mit dem Rücken zu ihm auf seinen Schoß setzen sollte. Dann öffnete der Sklavenhändler seine Hose, ließ diese zu Boden fallen, setzte sich wieder auf den Lehnstuhl um nur Sekunden später Shar auf sich zu spüren.
Shar hatte schreckliche Angst und wollte sich wieder befreien, aber seine Kraft reichte abermals nicht aus. Dann zuckte er erschrocken zusammen, als er nackte Haut unter sich fühlte. Mit einem Mal konnte er sich ausmalen, was ihm gleich blühen würde und er versuchte verzweifelte von Nhaundar wegzukommen. Doch dieser packte nur grob seine Hüften. Der Junge kam gegen die Kraft eines erwachsenen Dunkelelfen einfach nicht an.
"Nicht so eilig mein Junge, wo willst du denn hin", knurrte der Drow spielerisch und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
Handir beobachte immer noch mit weit aufgerissen Augen die unvermeidliche Szene und versuchte gleichzeitig seinen eigenen Schmerzen keine Aufmerksamkeit zu widmen, die in ihm brannten und seine Seele aufzerren wollten. Er konnte nicht zulassen, dass sein Sohn das gleiche Schicksal erleiden sollte wie er. Obwohl sich Handir in diesem Moment eingestehen musste, dass dieser Zeitpunkt eines Tages vielleicht unvermeidlich gewesen wäre. Und jetzt schien der Augenblick gekommen zu sein und er musste hoffnungslos mit ansehen, wie die Unschuld seines einzigen Kindes gleich geraubt werden würde und er hilfloser Zeuge dieser Tat war. Wieder betete er stumm zu Chalithra und Vhaeraun, dass sie ihm vergeben sollten.
Ein letztes Mal betrachtete Nhaundar, den auf seinem Schoss sitzenden Halbdrow ausgiebig. Endlich war es soweit, endlich konnte er dem Jungen die Unschuld nehmen. Sie für sich beanspruchen, wo noch niemals zuvor jemand es gewagt hatte. Alleine dieser Gedanke reichte aus seine Lust zu steigern. Drei Jahre tanzte der junge Halbdrow schon vor seiner Nase herum und machte ihn mit seinem exotischen Aussehen verrückt. Er stellte sich die großen, tiefblauen Augen vor, die ihn in Panik anstarrten, doch die sollten während dem Spaß auf den Vater gerichtet sein. Die Schande für Handir musste perfekt werden. Nhaundar zerrte solange an dem Jungen bis dieser in einer angenehmen Position für den Dunkelelfen auf seinem Schoss saß, mit dem Rücken zu seinem Herrn. Für den Hauch eines Moments überlegte er, ob er nicht doch lieber Öl nehmen sollte, da der Kleine sicher höllisch eng sein dürfte, doch sein erregtes Glied machte ihm deutlich, dass er nicht länger warten konnte. So verstärkte er seinen Griff um Shars schlanke Hüften. Eine Hand ließ er nun an den Hintern von Shar wandern, um so dessen Muskel berühren zu können. Ohne Vorwarnung schob er einen Finger hinein, was den Jungen vor Schmerz aufschreien ließ. Das klang wie Musik in Nhaundars Ohren. Diese Geräuschkulisse steigerte seine Erregung und wie eben zuvor zog er den Halbdrow näher an sich heran und drang nun mit seinem erregten Glied in die Enge ein.
Shar schrie gepeinigt auf. Er hatte das Gefühl innerlich zerrissen zu werden und es brannte höllisch. Tränen rannen über seine Wangen. Er konnte nicht anders und seiner absoluten Verzweiflung begann nach seinem Vater zu schreien. "Hilf’ mir Vater ... hilf mir doch, es tut so weh."
Diese Worte in den Ohren Handirs waren die reinste Folter. Die Soldaten lachten hämisch als sie sahen wie verzweifelt der Elf sich gegen die Ketten warf und ihm dabei Tränen übers Gesicht liefen. Yazston packte Handir bei den Haaren und hielt ihn fest, "Wir werden sicher noch viel Spaß mit deinem Welpen haben, Dreckself", versprach er ihm mit einem siegessicheren Ton.
"Dafür werdet ihr eines Tages alle in den Neun Höllen brennen", war die aufgebrachte Antwort des Mondelfen, der somit versuchte seiner Trauer, Wut und Furcht Ausdruck zu verleihen. Gleich darauf hörte er wieder das Schreien seines Sohnes und eine Gänsehaut jagte über den Rücken von Handir. So schwer es ihm auch fiel, wand er sich unter dem Griff des Soldaten und den Fesseln. Aber beides gab nicht nach. Er erntete daraufhin nur noch mehr Spott. Sekunden später fühlte der Mondelf, wie Yazston wie ein Besessener auf ihn einschlug. Die Szene hatte den Hauptmann heiß auf Blut gemacht.
Shar schrie sich derweilen die Seele aus dem Leib. Niemals zuvor in seinem Leben hatte er solche Schmerzen verspürt. Nhaundar hatte ihn oft geschlagen, doch irgendwann hatte er die Schmerzen klaglos hingenommen, doch diese höllische Pein tief in seinem Körper übertraf alles bisher da Gewesene. Es schien so, als wollte es nie enden und mit jedem Stoß Nhaundars hatte Shar das Gefühl der Schmerz wäre heftiger als zuvor.
Der Sklavenhändler genoss jede Bewegung, jede Berührung wie sein Glied sich sein Weg in das Innere des Jungen bahnte. „Darauf habe ich so lange verzichtet“, flüsterte Nhaundar leise vor sich hin, wobei er seinen Atem keuchend in Shars Ohr blies. Es hob ihn fast schon in unendliche Höhen und es war ein Gefühl was er schon lange vermisst hatte, jetzt schien er es wieder gefunden zu haben. Der Junge gab ihm das, was sein Vater bereits vor vielen Jahren hinter sich gelassen hatte. Er wollte nur noch Shar und sah keine weitere Verwendung mehr in Handir. Wenn der Mondelf verschwand, dann hatte er dessen Sohn für sich ganz alleine. Keinen aufmüpfigen Sklaven mehr, dafür einen jungen Knaben in all seiner Unschuld. Shar würde sicherlich schnell lernen und war unverbraucht. Bei diesem Gedanken huschte Nhaundar ein bösartiges Lächeln über die Lippen, während seine Ohren die Schreie des Halbdrow erneut vernahmen. Schließlich spürte er wie er seinen Höhepunkt nicht länger hinauszögern konnte. Seine Arme umschlangen den Körper Shars und er biss genüsslich in die Schultern des Halbdrow, während er sich tief in der Enge ergoss. Einen Augenblick später ließ er den Jungen los und stieß ihn von sich herunter. Leidenschaftlich leckte er das Blut von seinen Lippen und beobachtete Shar, wie dieser sich auf dem Boden vor Schmerzen krümmte. Mit einer einfachen Geste zu Yazston bedeutete er diesem, dass er Handlungsfreiheit besaß und Nhaundar verschwand vom Innenhof, zurück in seine Privatgemächer. Dipree folgte mit einem angeekelten Gesichtsausdruck, doch niemand nahm dies wahr. Nhaundar vernahm nochmals laute Schreie und er wusste, es waren die von Handir, die bald verebben würden und er konnte dabei ein dämonisches Lachen nicht unterdrücken, während er in der Finsternis des Gebäudes verschwand.
Durch einen Tränenschleier schaute Shar zu seinem Vater auf, der immer noch an der Kette hing. Verzweifelt versuchte der Halbdrow aufzustehen, doch die Schmerzen in seinem Unterleib waren zu stark und er sackte kraftlos zusammen. Plötzlich spürte er Hände die ihn packten. Verschreckt sah er sich um und erkannte Yazston vor sich.
"Hallo Püppchen .... Zeit dir zu zeigen was wir alles schon mit deinem Vater gemacht haben", meinte er und lachte bösartig, nur um sich direkt vor Handir auf dessen Sohn zu stürzen. Der Elf konnte ihn das schmerzverzerrte Gesicht seines Kindes blicken, als der Drow ihn ohne Gnade vergewaltigte. Der Mondelf hoffte inständig, dass sein Junge bald ohnmächtig werden würde, damit die Soldaten das Interesse an ihm verloren. In seiner Verzweiflung richtete er ein Stoßgebet an Vhaeraun und bat um Erlösung.
Schmerzen, überall Schmerzen. Das waren Shars erste Gedanken, als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte. Er schlug verwirrt die Augen auf und bemerkte, dass er auf dem Boden lag. Der junge fragte sich verstört, was geschehen war. Zuerst verstand er nicht warum ihm alles wehtat, doch mit einem Mal stürzten die Erinnerungen an das Geschehene auf ihn ein. Er zitterte plötzlich und dann spürte er erneut die unsagbaren Schmerzen in seinem Unterleib und Gesäß. Shar besaß nicht einmal die Kraft sich zusammen zu krümmen oder zu weinen. Sein Körper schmerzte und fühlte sich dennoch taub an. Er lag einfach nur wie tot da und versuchte zu verstehen, versuchte zu weinen, doch alles in ihm schien auf seltsame Art kalt und leer. Der junge Halbdrow fühlte sich plötzlich nur noch wie ein Ding, das man nach dem Gebrauch achtlos weggeworfen hatte. Sein Vater war der zweite Gedanke, der so ruhelos von ihm Besitz ergriff und augenblicklich versuchte er sich zu bewegen. Doch da kehrte der Schmerz mit geballter Ladung zurück und durchfuhr seinen geschundenen Körper. Wo ist Handir, fragte er sich panikartig. Eine Woge aus Hass, Schmerz, Angst und Verzweiflung begann den jungen Verstand zu übermannen, aber er konnte keine Regung zeigen. Was war mit seinem Vater geschehen, war der dritte Gedanke, der nun langsam Form annahm. Das Letzte was er gesehen hatte, bevor Nhaundar und Yazston ihm seine Unschuld geraubt hatten, war, dass Handir gequält und verletzt im Innenhof fest gekettet war und verzweifelt versuchte seinem Sohn zu helfen. Dann verblassten die Erinnerungen und so blickte Shar sich um und er erkannte, dass er immer noch auf dem Hof lag, an der Stelle, wo Yazston ihm diese unsagbaren Schmerzen zugefügt hatte. Auf dem Boden vor sich, direkt an der Steinsäule erspähte er eine große Blutlache, aber sonst befand sich nichts mehr dort. Sein Vater war verschwunden. Er konnte ihn nirgendwo ausmachen und er fragte sich, wo er nur sein könnte. Doch ein seltsames Gefühl begann an ihm zu nagen, obwohl er dafür keine Erklärung hatte. Etwas Schreckliches schien passiert zu sein. Es war wohl gerade mitten in der Nacht oder früher Morgen, so genau konnte man das nicht sagen. Niemand hielt sich im Hof auf, es gab nur einige Wachen am Tor und die achteten nicht auf den Jungen. Aus dem Haus drang nur Stille, geradezu unheimlich. Shar versuchte verzweifelt auf die Beine zu kommen, doch es gelang ihm lediglich unter Schmerzen im ganzen Körper sich aufzusetzen und gerade noch so einen schmerzerfüllten Aufschrei zu unterdrücken.
"Na, bist du aufgewacht?", hörte Shar plötzlich eine bösartige Stimme hinter sich.
Der eiskalte Tonfall ließ den jungen Halbdrow augenblicklich zusammen zucken und er wagte nicht sich weiter zu bewegen. Die Angst kroch in jede Faser seines Körpers und diese Furcht von dem Unbekannten und den Schmerzen ließen den Jungen nun wie aus Stein gemeißelt ausharren, in der Hoffnung, dass es doch nur ein schlimmer Alptraum sein musste und er jeden Moment aufwachen würde. Er starrte angestrengt auf den Boden und versuchte so der unvermeidlichen Begegnung mit Yazston zu entgehen. Plötzlich sah er schwarze Stiefel vor sich auf dem Boden.
"Los steh’ auf ... Nhaundar hat gesagt, ich soll dir etwas zeigen sobald du aufwachst", befahl Yazston und sein Tonfall verriet nichts Gutes. Unter großer Qual versuchte Shar sich auf die Beine zu zwingen, doch es gelang ihm nicht. Mit einem Aufschrei brach er wieder zusammen und krümmte sich am Boden. Dann wurde er grob an den Haaren gepackt und auf die Beine gezerrt.
"Komm hoch, du Drecksstück … ", schrie ihn der Hauptmann mit herrschendem Ton an, "… Wir waren doch noch sanft zu dir ... also stell dich nicht so an." Ohne weiter auf Shar zu achten ging Yazston los und schleifte Shar an den Haaren hinter sich her.
Der junge Halbdrow ächzte einige Male vor Schmerz auf. Doch wenn der Drowsoldat das Stöhnen des Jungen vernahm, ließ er es sich nehmen und schlug ihm mit der Hand ins Gesicht, so dass an manchen Stellen die Lippen einige Risse vorweisen konnte, die anfingen zu bluten. Nach einigen Biegungen über das Anwesen wusste Shar wohin ihn Yazston brachte. Es handelte sich um den Weg zu der Abfallgrube. Er wollte sich nicht ausmalen was er dort sollte oder was er dort finden würde. Vielleicht wartete auf ihn jetzt ein grauenhaftes Schicksal und der Drow, der ihn immer noch an den Haaren zerrend hinter sich her zog, hatte den Auftrag ihn zu töten. Wenn dem so war, dann hoffte Shar inständig auf einen schnellen Tod. Dann würden auch die unbeschreiblichen Schmerzen ein Ende finden.
Sie blieben an einer großen, geschlossenen Luke stehen, durch die Shar stets die Abfälle in eine Grube warf. Yazston zog Shar sogleich dichter heran, hielt ihn fest im Griff und küsste ihn plötzlich unerwartet gierig auf den Mund. Der Junge spürte, wie die Zunge des Drow die seine berührte und er wollte sich dagegen wehren. Da war es auch schon vorbei und Yazston leckte sich anschließend genussvoll das Blut von den Lippen.
"Jetzt schau’ gut hin", sagte der Hauptmann, schlang einen Arm um die Taille des jungen Halbdrow und öffnete die Luke. Shars Herz blieb stehen. Was er sah raubte ihm im gleichen Moment den Atem und er starrte fassungslos in die Grube.
Die tiefblauen Augen des Jungen fixierten wie in einem Alptraum das, was er niemals für möglich hielt. Die Soldaten hatten seinem Vater das Genick gebrochen, in dem sie ihm ohne Skrupel einfach den Kopf nach hinten gedreht hatten. Überall war Blut zu sehen, welches aus unzähligen Schnittenwunden stammte. Der ganze Körper wirkte wie ein einziger Bluthaufen. Shar wollte im gleichen Augenblick seinen Augen von dem Grauen abwenden, doch Yazston nahm den Kopf und riss ihn wieder dem entsetzlichen Anblick in der Grube zu. Die Tränen sammelten sich in den Augen des jungen Halbdrow und er wollte schreien, aber seine Stimme versagte ihm den Dienst. Er versuchte sich zu wehren und erneut abzuwenden, doch je mehr er sich gegen den Soldaten stemmte, und sogar die eigenen Schmerzen ignorierte, desto stärker wurde der feste Griff des Dunkelelfen. So blickte er unter einem Tränenschleier wieder auf die Leiche von Handir. Jetzt konnte Shar noch mehr erkennen und eine unsagbare Trauer stieg in ihm auf. Sein Vater lag dort in mitten von Abfällen. Die Arme des einst so stolzen Mondelfen lagen deformiert an dessen Körper an und es schien, als wären ihm die Gelenke herausgedreht. Auf dem Kopf entdeckte der Halbdrow gleich noch etwas Fürchterlicheres. Es hatte nicht gereicht seinem Vater tiefe Wunden, Gelenkbrüche und letztendlich einen Genickbruch zuzufügen, nein, sie hatten sogar die Haut des Schädels entfernt. Durch das getrocknete Blut am ganzen Körper erkannte er dieses Detail erst jetzt und wurde von einer unerträglichen Übelkeit übermannt. Er hustete, würgte und spie Speichel aus. Die Haare, samt der gesamten Kopfhaut waren entfernt. Die Tränen liefen Shar bei diesem grausamen Anblick ungehemmt über die Wangen. Er hustete erneut und stöhnte vor Trauer laut auf und wollte sich erneut aus dem Griff entwinden, aber es gab kein Entkommen.
Diese Mistkerle, diese gnadenlosen Monster hatten Handir Dyneren, Shars Vater, getötet und mit dessen Tod nicht nur seine Würde und Stolz genommen, sondern sogar seinen Skalp. Sie hatten sie als Trophäe für sich behalten und so den stolzen Mondelfenkrieger bis zu seinem schrecklichen Ende gequält.
Dieses grausame Bild brannte sich in das Gedächtnis des Halbdrow ein, so tief, dass es ihn bis an sein Lebensende verfolgen würde. Er begann aus Leibeskräften zu schreien, so laut und heftig, dass Yazston ihn bewusstlos schlagen musste. Anschließend schleifte der Krieger Shar wieder zurück auf den Hof. Als der junge Halbdrow wieder zu sich kam sah er als erstes das Gesicht des Hauptmanns vor sich und das hämische Grinsen darin. Er wollte dem Mann an die Kehle springen, doch als sich sein Körper bewegte, da jagten heiße Schmerzen durch ihn hindurch. Shar fiel zurück auf den Boden und krümmte sich erneut Plötzlich spürte er noch einen heftigen Tritt in den Magen, der ihn fast dazu brachte sich zu übergeben.
"Wenn du mit deiner elenden Vorstellung fertig bist, dann sieh’ zu, dass das Blut vom Hof verschwindet. Sehe ich es nachher immer noch hier, dann verspreche ich dir, dass du die ganze nächste Tage das Bett mit den gemeinen Soldaten teilen wirst und zwar jede Nacht aufs Neue. Nhaundar wird es auch nicht erfahren", sagte Yazston mit seiner eiskalten und tödlich klingenden Stimme.
Dieser Tonfall ließ Shar erst einmal ruhig werden, auch wenn er mit den Worten noch nicht viel anfangen konnte. Alles wirbelte in seinem Kopf und die Qual in seinem Inneren schien ihn förmlich zu zerreißen. Er wusste nicht was er denken oder was er fühlen sollte. Auf der einen Seite spürte er die Schmerzen, die immer wieder durch seinen Körper jagten als wollten sie ihn verzehren und auf der anderen Seite war da die Trauer und der Verlust seines Vaters, verbunden mit Hass und Verzweiflung. Er konnte doch nicht das Blut aufwischen das eindeutig das Handirs war. Das konnte niemand von ihm verlangen. Es war ein Teil seines Vaters, so makaber wie sich das auch anhörte. Shar wusste es tief in seinem Herzen, dass Handir bis zu seinem letzten Atemzug versucht hatte ihn zu beschützen. Bei diesem Gedanken rannen erneut die Tränen über Shars Wangen und durch diesen Tränenschleier vernahm er aufs Neue die herrschende Stimme von Yazston.
"Du elendes Stück Fleisch ... tu’ was man dir sagt oder war meine Warnung nicht deutlich genug? Aber vielleicht willst du ja auch nur wie dein Vater enden. Er hat übrigens wie eine Menschenfrau um sein Leben gefleht und gejammert."
„Das ist nicht wahr!“, schrie Shar aus Leibeskräften.
Der Hauptmann der Soldaten mühte sich ein kaltes Lächeln ab und verschwand ohne ein weiteres Kommentar. Zurück blieb ein verzweifelter junger Halbdrow. Er wollte und würde nicht glauben, was Yazston über seinen Vater gesagt hatte.
"Er hat nicht um sein Leben gefleht ... höchsten um seinen Tod", flüsterte Shar und seine Stimme klang dabei so kalt wie Eis. Eine Weile lag er noch still da und versuchte sich zu sammeln, an irgendetwas zu denken, doch da war nichts, nur Leere und Stille. Er konnte noch nicht einmal mehr weinen. Plötzlich schien es fast, als würde er die Stimme seines Vaters hören, die ihn dazu ermunterte aufzustehen. "Steh auf Shar ... du musst aufstehen mein Sohn ... bitte, mir zuliebe ... steh auf", flüsterte es in Shars Gedanken. Der junge Halbdrow lächelte, doch seine Augen waren starr geradeaus gerichtet. Er war im wie Fieberwahn und begann tatsächlich an die Stimme von Handir zu glauben.
Shar spürte etwas in sich regen doch er wusste nicht was es war. Er fühlte sich plötzlich nicht mehr leer und hoffnungslos verloren und auch die Trauer und seine Verzweiflung schienen zu verblassen. Der junge Halbdrow vernahm immer noch die Stimme seines Vaters der sein Kind beruhigte und ihm zuversichtliche Worte ins Ohr flüsterte. Allmählich wurde der Junge wirklich ruhiger, je mehr er der Stimme zuhörte und er sich dabei Handir vorstellte, der ihm wie sooft zuvor Geschichten über die Oberflächenelfen, seine Mutter und dem Mondwald erzählte. Es schien so schön wie immer und sogar ein Lächeln huschte ab und zu über sein hageres Gesicht. Nach weiteren Minuten schien es fast so, als wäre nie etwas passiert. Wie in einer Trance tat der Junge das, was Yazston ihm aufgetragen hatte. Eine letzte Träne rann über seine Wangen, als er daran dachte, dass die Blutlache im Hof das Blut seines Vaters war, doch dann wurde er durch die Schmerzen in seinem Körper nur allzu deutlich daran erinnert, was Yazston mit ihm machen würde, wenn das Blut nicht bald vom Hof verschwunden wäre. Und so humpelte der Halbdrow los. Shar besorgte sich einen Eimer Wasser und Lappen, um die letzten Reste dieser furchtbaren Nacht zu beseitigen.
Aus einem der Fenster von Nhaundars Privatgemächern schauten zwei paar rot funkelnden Augen hinunter in den Hof. Es war der Sklavenhändler und Ranaghar der Magier. Beide blickten zufrieden auf das Schauspiel herab.
"Er scheint es besser zu verkraften, als ich gedacht hatte", schnurrte der Sklavenhändler und zupfte spielerisch am Halsband des Magiers, bevor er ihn hinter sich her in seine Gemächer schleifte.
Schrecken einer Nacht
Yazston hielt die Kette von Handir in der Hand und zog ihn grob auf die Beine. Es waren seit dem Zwischenfall in Nhaundars Privatgemächern nun fast zwei Stunden vergangen und der Elf war erst seit kurzem wieder bei Bewusstsein. Wurde auch Zeit, sagte der Drowsoldat zu sich selbst, denn der Spaß hatte noch nicht angefangen. Zuerst hatte Yazston den jungen Halbdrow bei Dipree abgeliefert, im Hof alles für die Bestrafung hergerichtet, dann Wache bei dem schlafenden Mondelfen gehalten, um ihn nun seinem Schicksal zu zuführen.
„Mach’ endlich du Abschaum, wir wollen doch nicht zu spät zu deiner Bestrafung kommen“, schnauzte der Drow mit ungeduldiger Stimme den Elfen an und zog erneut an der Kette.
Handir biss sich auf die Lippen, um sich einen Kommentar zur verkneifen. Er wollte Yazston keinen Grund liefern, ihn zu schlagen oder sonst wie zu demütigen. Diese Genugtuung wollte Handir ihm nicht geben und folgte widerwillig auf zwei wackeligen Beinen dem Soldaten. Yazston zerrte gewaltsam den Mondelf hinter sich her und beinahe hätte dieser das Gleichgewicht verloren und wäre der Länge nach auf dem harten Boden aufgeschlagen. Handirs Kopf schwirrte noch vom Schlafgift, das noch leicht durch seine Adern rauschte. Im letzten Moment konnte er sich fangen. Doch ohne Rücksicht auf Verluste riss der Hauptkommandant der Drowsoldaten erneut an der Kette und schleifte Handir hinter sich her. Mit einem wissenden Nicken zur Seite und einem Unheil verkündenden Lächeln im Gesicht, bedachte Yazston beim Verlassen des Zimmers ein letztes Mal seinen Herrn und verschwand mit dem Lustsklaven im Schlepptau im Gang.
Kaum dass er mit seinem Gefangenen einige Schritte durch den Korridor gelaufen war, stand die Kette unter Spannung und der Drow zog zwei Mal heftig daran. Dann wandte er sich herum und sah Handir direkt ins Gesicht, der ihn mit funkelnden Augen anstarrte und ihm widerwillig folgte, in dem er den Spielraum von der einen Meter langen Kette voll ausnutzte. Yazston lächelte wissend und wollte sich die eigene Vorfreude auf das Kommende nicht nehmen lassen. So reagierte er nicht weiter auf das störrische Verhalten des Mondelfen. Er war sich der angestauten Wut und Angst des Elfen wohl bewusst und das dieser sein Schicksal bereits ahnte. Yazston konnte sich schon die Folterung des Mondelfen bildlich vorstellen und bei diesem Gedanken wurde sein Grinsen noch breiter. Nhaundar wollte ein Exempel statuieren und verlangte, dass alle Haushaltsmitglieder bei der Bestrafung dieses aufmüpfigen Sklaven zu gegen sein sollten. So ein Vorfall würde sich nicht noch einmal in den Wänden des Sklavenhändlers abspielen. Was eignete sich da besser als persönliche Rache mit dem Befehl des Herrn zu verknüpfen. Yazston hatte niemals den Kampf in den Straßen von Eryndlyn vergessen. Er war der beste Krieger im Haus und stand neben dem Kampfgeschick eines Oberflächenelfen in keinem guten Licht. Es hatte lange gedauert bis der Drow wieder den alten Ruf unter den Männern innehatte, der ihm gebührte. Seither gab es eine besondere Spannung zwischen Yazston und Handir, die nun ihren Höhepunkt fand.
Dunkelelf und Mondelf traten nur wenige Momente später ins Freie und der Krieger zerrte weiterhin die Kette mit Handir hinter sich her. Der Elf folgte dabei immer noch im größtmöglichen Abstand, wobei er die Spannung der Kette stets bis zum letzten ausreizte. Im Innenhof stemmte sich der Elf plötzlich mit aller Kraft dagegen, was ihm aber nichts weiter einbrachte als einen noch heftigeren Ruck, der ihm nun endgültig das Gleichgewicht verlieren ließ. Yazston rief schließlich zwei Soldaten zu sich, die Handir grob an beiden Armen packten und ihn dann in die Mitte des Hofes schleiften. An einem großen Steinblock wurde Handir festgebunden. Eiserne Handfesseln sicherten seine Handgelenke, während das Halsband an einer weiteren Kette von oben festgehalten wurde. Anschließend traten alle zurück und keine Sekunde zu spät. Handir versuchte auf die beiden zu zustürmen, dabei verfehlte er sein Gegenüber nur um einige Zentimeter. Vor Handirs Augen blitzte es im selben Augenblick auf, denn die Kette am Halsband hielt ihn zurück und schnürte dabei seine Kehle zu. Die Handfesseln verhinderten alles Weitere. Handir verfluchte sich selbst für sein Missgeschick und für die Dummheit, daran nicht gedacht zu haben. Die Soldaten dagegen lachten hämisch über das einfältige Verhalten des Elfen. Handir war bewusst, das der Schmerz, der ihm das Halsband verursachte nur ein Bruchteil dessen war, was ihm noch bevorstehen würde. Besonders als er jetzt Yazston ins Gesicht schaute und dieser ihn lediglich mit einem bösartigen Grinsen bedachte. Der Hauptmann der Soldaten schien auf irgendetwas zu warten, denn er hielt sich und seine Männer auf ungewohnte Art zurück. In der Zwischenzeit versammelten sich alle im Haus lebenden Sklaven und Bediensten, ganz so wie Nhaundar sich das wünschte. Unruhe machte sich breit, während ein jeder auf die Bestrafung des Mondelfen wartete. Selbst Dipree war zugegen und tauschte mit Handir einen entschuldigenden Blick aus. Der Elf wusste nicht was er damit ausdrücken wollte, aber in jenem Moment tat es gut zu wissen, dass er nicht alleine war.
"Ist er bereit?", erklang eine wohlbekannte, ölige Stimme aus Tür zum Hauptgebäude und schreckte Handir und Yazston aus ihren Gedanken. Der Hauptmann wandte augenblicklich seinen Kopf hinüber zu Nhaundar und verbeugte sich tief. „Ja, mein Herr.“
Aus der Dunkelheit kam Nhaundar heraus geschritten. Er trug seine schwarze Lederhose und darüber eine schwarze Tunika, während er nun statt lange, kurze Haare besaß. Der Sklavenhändler strich gedankenverloren einmal über seine neue Frisur und bedachte den angeketteten Elfen mit einem hasserfüllten Blick. Dann änderte sich seine Miene und er stellte ein dämonischstes Lächeln zur Schau. Handir beobachtete ihn genau, um festzustellen, was der Sklavenhändler mit ihm vorhatte. Erschrocken musste der Elf sehen, dass ihn jemand begleitete, als eine weitere Person sichtbar wurde. Zum großen Entsetzen erkannte er seinen Sohn Shar, von oben bis unten verhüllt in einen schwarzen, wollenden Umhang. Der junge Halbdrow wirkte verloren, wie er neben seinem Herrn stand und seine tiefblauen Augen waren vom Weinen noch ganz gerötet.
"Was hast du vor, elender Bastard?", schrie der Mondelf voller Wut.
"Nichts was dich in Zukunft noch betreffen wird. Aber es wäre doch traurig, wenn deine kleine Ratte nicht mitbekommen würde, wie sich sein Vater von uns allen verabschiedet, findest du nicht?", antwortete der Sklavenhändler mit zynischem, ruhigem Unterton in der Stimme und schaute dabei in die weit aufgerissenen Augen seines Liebessklaven und erkannte dort den Zorn und die Angst, die der ehemalige Krieger nicht verbergen konnte.
"NEIN", schrie Handir aus Leibeskräften und zerrte erneut an seinen Fesseln. Das hatte zur Folge, dass ihm erneut die Luft wegblieb und er nicht anders konnte, als wieder einen Schritt nach hinten zu treten.
„Nicht so laut, meine Ohren fangen schon an zu schmerzen“, klagte der Sklavenhändler theatralisch und legte mimisch seine Hände auf beide Ohren, um seine Aussage mit dieser Geste zu unterstreichen.
„Du wirst damit nicht durchkommen, du Bestie“, spie Handir voller Wut seinem Peiniger entgegen.
„Aber nicht doch. Beleidigungen gehören nicht zu deiner Herkunft, mein Hübscher“, erklärte Nhaundar kalt. „Du spielst ein gefährliches Spiel, Elf, aber wem sage ich das, du kennst ja bereits das Urteil, dass du dir selbst gegeben hast, nicht wahr? Dein Sohn wird sicher bei mir aufgehoben sein.“
Diese Worte trafen den Mondelfen tief in seiner Seele und am liebsten hätte erneut aufgeschrieen, aber das wäre nur noch mehr Genugtuung für Nhaundar gewesen und diese wollte er ihm bestimmt nicht geben. Handirs Körper fing an zu beben und er hatte es schwer sich zusammen zu reißen. Was ihn in jenem Moment am meisten schmerzte war die Frage, was hatte der gewissenlose Drow mit Shar vor? Der Elf wusste, dass er seinen Sohn in Zukunft nicht mehr beschützen könnte. Bei diesem Gedanken traten Tränen in die blauen Augen Handirs, doch er versuchte sie nach aller Kunst wegzublinzeln, um sich nicht die Blöße zu geben. Dann betete er stumm zu Chalithra und Vhaeraun.
Nhaundar ließ sich währenddessen auf einem großen bequemen Lehnstuhl nieder, den man extra für ihn in den Hof gebracht hatte und nahm gemächlich Platz. Sein Blick schweifte mit rot glühenden Augen über die versammelten Haushaltsmitglieder, die ihrerseits nervös warteten was passieren würde. Dann packte der Sklavenhändler den sich neben stehenden Shar fest am Arm und zwang ihn dazu sich auf den Boden zu knien.
„Schau’ genau hin, du kleine Ratte und lerne. Das passiert in Zukunft mit jedem, der versucht sich gegen seinen Herrn zu stellen. Dein Vater hat es getan und nun wird er seine Strafe bekommen“, meinte Nhaundar mit kalter Stimme zu Shar und innerlich genoss er jede Sekunde die verstrich. Die Rache wäre nun seine und die Demütigung in seinen Privatgemächern konnte er erst vergessen, wenn die Bestrafung zu seiner vollsten Zufriedenheit verlaufen würde.
Der Junge war verunsichert, ängstlich und die Furcht vor etwas Schrecklichem saß immer noch tief in seinem Inneren. Er weinte nicht mehr, doch die Augen brannten und taten ihm weh. Shar sah vorsichtig zu seinem Vater hinüber. Er hatte keine Ahnung, was nun folgen würde. Zuerst hatte er den Kampf in den Privatgemächern zwischen seinem Vater und seinem Herrn mit angesehen und jetzt hing Handir festgekettet mit gequältem Gesichtsausdruck mitten im Hof. Shar spürte plötzlich einen tiefen Stich im Herzen. Etwas würde geschehen und die Worte seines Herrn trugen nicht zu seinem Wohlbehagen bei.
Der Halbdrow hatte von den vielen Grausamkeiten des Sklavenhändlers bis zum heutigen Abend wenig mitbekommen. Wenn man von den eigenen Schlägen, Tritten und Ohrfeigen in den vergangenen Jahren absah. Im Prinzip harmlose Züchtigungen, um den Jungen zu Recht zu weisen, nicht mehr und nicht weniger. Nhaundars Plan schien ein anderer, der heute seinen Verlauf nehmen sollte. Putzen, Küchendienste, niedrigere Arbeiten und selbst die Botengänge sollten nach diesem Schauspiel von Nhaundars besessenem Willen nicht mehr zu Shars Tätigkeiten gehören. Die Heilung des Vhaeraunpriesters war nur der Anfang. Eine kleine Kostprobe von Nhaundars verrückten Phantasien und sexuellen Praktiken würde der Halbdrow bald kennen lernen.
Jetzt saß Shar hier auf dem Boden und starrte mit großen, fragenden Augen zu seinem Vater hinüber. Bevor sich der Junge noch weitere, unheildrohende Gedanken machen konnte spürte er, wie Nhaundar an dem schwarzen Wollumhang zerrte, den Shar trug. Anschließend kniete Shar nackt neben seinem Herrn und schämte sich. Nhaundar gab in jenem Moment seinem Hauptmann ein Zeichen woraufhin dieser anfing schmierig zu grinsen. Zu dritt stürzten sich die Drowsoldaten auf den Elfen und begannen einen wilden, wenn auch ungleichen Kampf mit diesem. Dabei hörte Shar immer wieder seinen Vater aufschreien, wenn er von den rasenden Drow geschlagen wurde. Der Junge warf einen verzweifelten Blick auf Nhaundar, doch dieser starrte ihn einfach nur mit funkelnden Augen an.
"Sieh’ nur gut hin, kleine Ratte", grinste der Sklavenhändler und wandte seine volle Aufmerksamkeit dann erneut dem Spektakel zu.
Doch Shar wollte es nicht sehen. Die Schreie seines Vaters hallten in seinem Kopf nach und er wünschte sich tief im Herzen, dass sie bald ein Ende finden würden. So hob er seine Hände und hielt sich die Ohren zu, um die Geräusche mit dieser Gebärde zu verbannen. Plötzlich spürte er einen starken Griff, der ihn von hinten packte und auf die Beine zerrte. Einer der Soldaten hielt den jungen Halbdrow nun auf Geheiß von Nhaundar fest und drehte ihm die Arme auf den Rücken. Mit der anderen Hand nahm der Soldat anschließend den Kopf und richtete diesen auf das Schauspiel vor ihnen. Entsetzt starrte Shar zu Handir hinüber. Jetzt wollte er zu seinem Vater eilen und ihm helfen und so zerrte er am festen Halt des Kriegers. Doch dieser ließ sich nicht beirren und hielt den Jungen weiterhin im Griff und wusste, dass dieser ihm körperlich nichts entgegen zu setzen hatte. Shar versuchte sich dennoch zu wehren, jedoch aussichtslos, er war viel zu schwach für den Dunkelelfen.
Yazston hatte in dieser Zeit Handir seiner Kleidung entledigt und seine eigene Hose geöffnet, während die anderen beiden Soldaten den tobenden Elfen sicherten. Zuvor hatte Handir immer wieder versucht an den Ketten zu zerren, solange bis seine Handgelenke und selbst am Hals Blut hervor trat. Nachdem sie ihn zu dritt verprügelt hatten, nahmen sie dem Mondelfen die Fesseln ab und warfen ihn auf den Bauch und hielten ihn erneut fest. Shar konnte den panischen Blick seines Vaters jetzt sehen.
"Nein ... nein aufhören ...", winselte der Junge mit halbgebrochener Stimme neben seinem Herrn.
"Gefällt dir nicht was du da siehst, kleine Ratte?", antwortete ihm Nhaundar im ruhigen Ton.
"NEIN!", schrie nun Shar auf die Frage seines Herrn, obwohl er wusste, dass es die falsche Antwort war. Bevor der letzte Ton seiner Stimme verebbte war sich der Halbdrow der Konsequenzen bewusst, aber es kümmerte ihn nicht. Eine heftige Ohrfeige landete auf der Wange des Jungen und ein brennender Schmerz jagte durch sein Gesicht. Die Tränen traten ihm in die Augen. Währenddessen lag sein Vater hilflos auf dem Boden des Hofes. Shar fühlte bei diesem Anblick nun die gleiche Angst und Wut, die Handir nur wenige Meter von ihm verspürte.
Doch Nhaundar tat nichts, er lächelte nur infam und ließ seinen Hauptmann mit dem Spektakel fortfahren. Nun beobachtete Shar, wie sich der Soldat zu seinem Vater gesellte und ihn schließlich vergewaltigte. Da wurde dem Jungen bewusst, dass etwas Schändliches vor sich ging. Nur einmal hatte er so etwas gesehen und das lag noch nicht lange zurück. In den Privatgemächern geschah damals das Gleiche, nur zwischen Nhaundar und seinem Vater. Doch was nun viel schlimmer wirkte, das waren die panischen Schreie Handirs. Sie erschütterten Shar bis in den letzten Winkel seiner Seele. Tränen liefen über seine Wangen, während er weiterhin beobachten musste, was Yazston tat. Ein unbekanntes Gefühl der Trauer breitete sich nun auch in dem Jungen aus, das seinem Herz einen weiteren Stich versetzte. Das konnten sie nicht mit Handir machen, er war doch sein Vater, einst ein stolzer Elf auf der Oberfläche, wirbelte es ihm durch den Kopf. Kaum das der Gedanke sein Inneres erfüllte, wand sich nun Shar erneut in dem festen Griff des Soldaten und versuchte sich loszureißen. Die Angst um sich selbst oder Schmerzen schienen vergessen, er wollte nur noch zu der grausamen Szene gelangen, die sich vor seinen Augen abspielte. Er musste seinem Vater helfen, mehr zählte in diesem Augenblick nicht. Doch es gab für den jungen Halbdrow kein Entkommen. Er fühlte plötzlich, wie sich Schmerzen in seinen Armen verstärkten, als der Drowsoldat fester zupackte. Shar blieb keine andere Möglichkeit als zuzuschauen und zu beobachten wie sich Yazston von seinem Vater zurückzog und Blut auf seinem schwarzen Glied zu erkennen war. Gemächlich tauschte der Hauptmann mit einem seiner Krieger den Platz und hielt nun Handir fest. Shar musste auch diesmal verzweifelt zusehen, wie sich der Krieger ohne Umschweife auf seinen Vater stürzte. Wieder und wieder schrie Handir auf, als der Soldat in ihn eindrang. Der junge Halbdrow wurde fast wahnsinnig bei diesem Anblick.
"AUFHÖREN!", schrie Shar aussichtslos und seine Stimme drohte zu versagen, während er den Augenkontakt zu seinem Vater aufrecht hielt, der dort vorne auf dem Boden lag und zu seinem Sohn schaute, als würde es ihn diese Tortur besser überstehen lassen.
Nhaundar beobachtete dies mit wachsamen Blicken. Als der dritte Soldat auch endlich seinen Spaß mit dem Elfen gehabt hatte, gab der Sklavenhändler erneut ein Zeichen. Handir wurde wieder an den Steinblock angekettet und hing schlaff und gepeinigt in den Fesseln. Sein Körper schien taub zu sein und überall sah man blaue Flecken, Schrammen und Prellungen. Yazston kam mit einem Eimer kaltes Wasser und schüttete es auf den geschundenen Körper Handirs.
"Los, wach auf du Dreckstück, der Spaß fängt jetzt erst an!"
Der Elf wand seinen Kopf langsam nach oben und der Blick ging zu seinem Sohn hinüber. Darauf hatte Nhaundar gewartet. Er erhob sich und riss den nackten Shar aus den Armen des Soldaten. Ein kurzer kehliger Aufschrei des Jungen zeugte von dem groben Griff des Sklavenhändlers. Handirs Augen weiteten sich, denn er wusste, dass dies nur eins bedeuten konnte. Und er hatte sich wirklich nicht geirrt.
Der Sklavenhändler bedachte seinen frühren Lustsklaven mit funkelnden Augen, während er den Jungen jetzt mit dem Rücken zu sich gewandt vor sich hielt und hob eine Hand. Diese wanderte einige Augenblicke später über Shars nackten Bauch und Nhaundar spürte, wie der junge Körper unter dieser Berührung leicht zusammen zuckte. Das gefiel dem Sklavenhändler. Dieser junge Halbdrow konnte für seine sexuellen Praktiken und Wünsche wunderbar geformt werden. Doch erst wenn dieser sein erstes Mal erlebt hatte. Er holte sich den jungen Halbdrow noch dichter zu sich heran und begann sanft über dessen ganzen Körper zu streicheln. Shars Arme hielt er, wie der Soldat zuvor, hinter seinen Rücken fest und so war der Junge dazu verdammt still zu halten. Ängstlich sah dieser nun zu seinen Vater hinüber. Erschrocken seufzte er plötzlich auf, als Nhaundar begann seine Ohren abzulecken. Diese Situation war für den jungen Halbdrow so irreal, dass er nicht wusste wie er darauf reagieren sollte.
"Hör auf ... hör auf! Du verdammter Drow, nimm deine Hände von meinem Sohn!", schrie der Elf erschöpft und versuchte sich trotz der Schmerzen und den Fesseln zu bewegen, um seinen Sohn vor dem Unausweichlichen zu bewahren.
Nhaundar lachte laut auf und entblößte dabei seine weißen Zähne, die sich von seiner ebenholzfarbenen Haut abzeichneten und ihm einen unheilvollen Ausdruck verliehen.
"Ein elendes Dreckstück wie du, will mir sagen was ich zu tun und zu lassen habe ... ich wusste gar nicht, dass du mich so amüsieren kannst", erwiderte der Sklavenhändler kalt und leckte anschließend über eine Wange des Jungen, der in der gleichen Sekunde bei der Berührung vor Ekel das Gesicht verzog. Dann streichelten Nhaundars Hände weiter über den jungen Körper von Shar und er spürte, wie dieser wieder anfing zu zittern. Das gefiel dem Sklavenhändler wiederum. Der Halbdrow hatte Angst und diese Furcht steigerte seine eigene Lust und ließ jetzt der Fantasie des Drow freien Lauf. Kurze Momente später fuhr Nhaundar mit seinen Händen noch weiter nach unten und berührte die Männlichkeit des jungen Sklaven.
Shar gab in jenem Augenblick einen erstickten Schrei von sich, da die Berührung im extremen Gegensatz zu dem stand, was er gerade gesehen hatte. Sie war sanft und zart, fast spielerisch. Nhaundars Hände waren geschickt und nach weiteren Berührungen konnte dieser fühlen, wie sich Shar anfing zu winden und versuchte seine Hände frei zu bekommen. Er wusste, dem Körper des Jungen gefiel die Berührung auch wenn sein Kopf damit nichts anzufangen wusste, das war Nhaundar klar.
Handir konnte nur hilflos zusehen wie der Sklavenhändler damit begann sein Spiel zu spielen, dessen einziges Ziel darin bestand dem Jungen unter größtmöglichen Schmerzen die Unschuld zu rauben und alles vor den Augen des hilflosen und gepeinigten Vaters. Handir verfluchte sich selbst, dass er vor wenigen Stunden nicht das getan hatte, was der widerliche Drow von ihm verlangt hatte. So wäre Shar vielleicht wenigstens diese Schmach erspart geblieben.
Dann bedeutete Nhaundar dem Soldaten, der den jungen Halbdrow zuvor noch im festen Griff gehalten hatte und meinte zu ihm, dass er Shar auf ein Zeichen hin, mit dem Rücken zu ihm auf seinen Schoß setzen sollte. Dann öffnete der Sklavenhändler seine Hose, ließ diese zu Boden fallen, setzte sich wieder auf den Lehnstuhl um nur Sekunden später Shar auf sich zu spüren.
Shar hatte schreckliche Angst und wollte sich wieder befreien, aber seine Kraft reichte abermals nicht aus. Dann zuckte er erschrocken zusammen, als er nackte Haut unter sich fühlte. Mit einem Mal konnte er sich ausmalen, was ihm gleich blühen würde und er versuchte verzweifelte von Nhaundar wegzukommen. Doch dieser packte nur grob seine Hüften. Der Junge kam gegen die Kraft eines erwachsenen Dunkelelfen einfach nicht an.
"Nicht so eilig mein Junge, wo willst du denn hin", knurrte der Drow spielerisch und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
Handir beobachte immer noch mit weit aufgerissen Augen die unvermeidliche Szene und versuchte gleichzeitig seinen eigenen Schmerzen keine Aufmerksamkeit zu widmen, die in ihm brannten und seine Seele aufzerren wollten. Er konnte nicht zulassen, dass sein Sohn das gleiche Schicksal erleiden sollte wie er. Obwohl sich Handir in diesem Moment eingestehen musste, dass dieser Zeitpunkt eines Tages vielleicht unvermeidlich gewesen wäre. Und jetzt schien der Augenblick gekommen zu sein und er musste hoffnungslos mit ansehen, wie die Unschuld seines einzigen Kindes gleich geraubt werden würde und er hilfloser Zeuge dieser Tat war. Wieder betete er stumm zu Chalithra und Vhaeraun, dass sie ihm vergeben sollten.
Ein letztes Mal betrachtete Nhaundar, den auf seinem Schoss sitzenden Halbdrow ausgiebig. Endlich war es soweit, endlich konnte er dem Jungen die Unschuld nehmen. Sie für sich beanspruchen, wo noch niemals zuvor jemand es gewagt hatte. Alleine dieser Gedanke reichte aus seine Lust zu steigern. Drei Jahre tanzte der junge Halbdrow schon vor seiner Nase herum und machte ihn mit seinem exotischen Aussehen verrückt. Er stellte sich die großen, tiefblauen Augen vor, die ihn in Panik anstarrten, doch die sollten während dem Spaß auf den Vater gerichtet sein. Die Schande für Handir musste perfekt werden. Nhaundar zerrte solange an dem Jungen bis dieser in einer angenehmen Position für den Dunkelelfen auf seinem Schoss saß, mit dem Rücken zu seinem Herrn. Für den Hauch eines Moments überlegte er, ob er nicht doch lieber Öl nehmen sollte, da der Kleine sicher höllisch eng sein dürfte, doch sein erregtes Glied machte ihm deutlich, dass er nicht länger warten konnte. So verstärkte er seinen Griff um Shars schlanke Hüften. Eine Hand ließ er nun an den Hintern von Shar wandern, um so dessen Muskel berühren zu können. Ohne Vorwarnung schob er einen Finger hinein, was den Jungen vor Schmerz aufschreien ließ. Das klang wie Musik in Nhaundars Ohren. Diese Geräuschkulisse steigerte seine Erregung und wie eben zuvor zog er den Halbdrow näher an sich heran und drang nun mit seinem erregten Glied in die Enge ein.
Shar schrie gepeinigt auf. Er hatte das Gefühl innerlich zerrissen zu werden und es brannte höllisch. Tränen rannen über seine Wangen. Er konnte nicht anders und seiner absoluten Verzweiflung begann nach seinem Vater zu schreien. "Hilf’ mir Vater ... hilf mir doch, es tut so weh."
Diese Worte in den Ohren Handirs waren die reinste Folter. Die Soldaten lachten hämisch als sie sahen wie verzweifelt der Elf sich gegen die Ketten warf und ihm dabei Tränen übers Gesicht liefen. Yazston packte Handir bei den Haaren und hielt ihn fest, "Wir werden sicher noch viel Spaß mit deinem Welpen haben, Dreckself", versprach er ihm mit einem siegessicheren Ton.
"Dafür werdet ihr eines Tages alle in den Neun Höllen brennen", war die aufgebrachte Antwort des Mondelfen, der somit versuchte seiner Trauer, Wut und Furcht Ausdruck zu verleihen. Gleich darauf hörte er wieder das Schreien seines Sohnes und eine Gänsehaut jagte über den Rücken von Handir. So schwer es ihm auch fiel, wand er sich unter dem Griff des Soldaten und den Fesseln. Aber beides gab nicht nach. Er erntete daraufhin nur noch mehr Spott. Sekunden später fühlte der Mondelf, wie Yazston wie ein Besessener auf ihn einschlug. Die Szene hatte den Hauptmann heiß auf Blut gemacht.
Shar schrie sich derweilen die Seele aus dem Leib. Niemals zuvor in seinem Leben hatte er solche Schmerzen verspürt. Nhaundar hatte ihn oft geschlagen, doch irgendwann hatte er die Schmerzen klaglos hingenommen, doch diese höllische Pein tief in seinem Körper übertraf alles bisher da Gewesene. Es schien so, als wollte es nie enden und mit jedem Stoß Nhaundars hatte Shar das Gefühl der Schmerz wäre heftiger als zuvor.
Der Sklavenhändler genoss jede Bewegung, jede Berührung wie sein Glied sich sein Weg in das Innere des Jungen bahnte. „Darauf habe ich so lange verzichtet“, flüsterte Nhaundar leise vor sich hin, wobei er seinen Atem keuchend in Shars Ohr blies. Es hob ihn fast schon in unendliche Höhen und es war ein Gefühl was er schon lange vermisst hatte, jetzt schien er es wieder gefunden zu haben. Der Junge gab ihm das, was sein Vater bereits vor vielen Jahren hinter sich gelassen hatte. Er wollte nur noch Shar und sah keine weitere Verwendung mehr in Handir. Wenn der Mondelf verschwand, dann hatte er dessen Sohn für sich ganz alleine. Keinen aufmüpfigen Sklaven mehr, dafür einen jungen Knaben in all seiner Unschuld. Shar würde sicherlich schnell lernen und war unverbraucht. Bei diesem Gedanken huschte Nhaundar ein bösartiges Lächeln über die Lippen, während seine Ohren die Schreie des Halbdrow erneut vernahmen. Schließlich spürte er wie er seinen Höhepunkt nicht länger hinauszögern konnte. Seine Arme umschlangen den Körper Shars und er biss genüsslich in die Schultern des Halbdrow, während er sich tief in der Enge ergoss. Einen Augenblick später ließ er den Jungen los und stieß ihn von sich herunter. Leidenschaftlich leckte er das Blut von seinen Lippen und beobachtete Shar, wie dieser sich auf dem Boden vor Schmerzen krümmte. Mit einer einfachen Geste zu Yazston bedeutete er diesem, dass er Handlungsfreiheit besaß und Nhaundar verschwand vom Innenhof, zurück in seine Privatgemächer. Dipree folgte mit einem angeekelten Gesichtsausdruck, doch niemand nahm dies wahr. Nhaundar vernahm nochmals laute Schreie und er wusste, es waren die von Handir, die bald verebben würden und er konnte dabei ein dämonisches Lachen nicht unterdrücken, während er in der Finsternis des Gebäudes verschwand.
Durch einen Tränenschleier schaute Shar zu seinem Vater auf, der immer noch an der Kette hing. Verzweifelt versuchte der Halbdrow aufzustehen, doch die Schmerzen in seinem Unterleib waren zu stark und er sackte kraftlos zusammen. Plötzlich spürte er Hände die ihn packten. Verschreckt sah er sich um und erkannte Yazston vor sich.
"Hallo Püppchen .... Zeit dir zu zeigen was wir alles schon mit deinem Vater gemacht haben", meinte er und lachte bösartig, nur um sich direkt vor Handir auf dessen Sohn zu stürzen. Der Elf konnte ihn das schmerzverzerrte Gesicht seines Kindes blicken, als der Drow ihn ohne Gnade vergewaltigte. Der Mondelf hoffte inständig, dass sein Junge bald ohnmächtig werden würde, damit die Soldaten das Interesse an ihm verloren. In seiner Verzweiflung richtete er ein Stoßgebet an Vhaeraun und bat um Erlösung.
Schmerzen, überall Schmerzen. Das waren Shars erste Gedanken, als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte. Er schlug verwirrt die Augen auf und bemerkte, dass er auf dem Boden lag. Der junge fragte sich verstört, was geschehen war. Zuerst verstand er nicht warum ihm alles wehtat, doch mit einem Mal stürzten die Erinnerungen an das Geschehene auf ihn ein. Er zitterte plötzlich und dann spürte er erneut die unsagbaren Schmerzen in seinem Unterleib und Gesäß. Shar besaß nicht einmal die Kraft sich zusammen zu krümmen oder zu weinen. Sein Körper schmerzte und fühlte sich dennoch taub an. Er lag einfach nur wie tot da und versuchte zu verstehen, versuchte zu weinen, doch alles in ihm schien auf seltsame Art kalt und leer. Der junge Halbdrow fühlte sich plötzlich nur noch wie ein Ding, das man nach dem Gebrauch achtlos weggeworfen hatte. Sein Vater war der zweite Gedanke, der so ruhelos von ihm Besitz ergriff und augenblicklich versuchte er sich zu bewegen. Doch da kehrte der Schmerz mit geballter Ladung zurück und durchfuhr seinen geschundenen Körper. Wo ist Handir, fragte er sich panikartig. Eine Woge aus Hass, Schmerz, Angst und Verzweiflung begann den jungen Verstand zu übermannen, aber er konnte keine Regung zeigen. Was war mit seinem Vater geschehen, war der dritte Gedanke, der nun langsam Form annahm. Das Letzte was er gesehen hatte, bevor Nhaundar und Yazston ihm seine Unschuld geraubt hatten, war, dass Handir gequält und verletzt im Innenhof fest gekettet war und verzweifelt versuchte seinem Sohn zu helfen. Dann verblassten die Erinnerungen und so blickte Shar sich um und er erkannte, dass er immer noch auf dem Hof lag, an der Stelle, wo Yazston ihm diese unsagbaren Schmerzen zugefügt hatte. Auf dem Boden vor sich, direkt an der Steinsäule erspähte er eine große Blutlache, aber sonst befand sich nichts mehr dort. Sein Vater war verschwunden. Er konnte ihn nirgendwo ausmachen und er fragte sich, wo er nur sein könnte. Doch ein seltsames Gefühl begann an ihm zu nagen, obwohl er dafür keine Erklärung hatte. Etwas Schreckliches schien passiert zu sein. Es war wohl gerade mitten in der Nacht oder früher Morgen, so genau konnte man das nicht sagen. Niemand hielt sich im Hof auf, es gab nur einige Wachen am Tor und die achteten nicht auf den Jungen. Aus dem Haus drang nur Stille, geradezu unheimlich. Shar versuchte verzweifelt auf die Beine zu kommen, doch es gelang ihm lediglich unter Schmerzen im ganzen Körper sich aufzusetzen und gerade noch so einen schmerzerfüllten Aufschrei zu unterdrücken.
"Na, bist du aufgewacht?", hörte Shar plötzlich eine bösartige Stimme hinter sich.
Der eiskalte Tonfall ließ den jungen Halbdrow augenblicklich zusammen zucken und er wagte nicht sich weiter zu bewegen. Die Angst kroch in jede Faser seines Körpers und diese Furcht von dem Unbekannten und den Schmerzen ließen den Jungen nun wie aus Stein gemeißelt ausharren, in der Hoffnung, dass es doch nur ein schlimmer Alptraum sein musste und er jeden Moment aufwachen würde. Er starrte angestrengt auf den Boden und versuchte so der unvermeidlichen Begegnung mit Yazston zu entgehen. Plötzlich sah er schwarze Stiefel vor sich auf dem Boden.
"Los steh’ auf ... Nhaundar hat gesagt, ich soll dir etwas zeigen sobald du aufwachst", befahl Yazston und sein Tonfall verriet nichts Gutes. Unter großer Qual versuchte Shar sich auf die Beine zu zwingen, doch es gelang ihm nicht. Mit einem Aufschrei brach er wieder zusammen und krümmte sich am Boden. Dann wurde er grob an den Haaren gepackt und auf die Beine gezerrt.
"Komm hoch, du Drecksstück … ", schrie ihn der Hauptmann mit herrschendem Ton an, "… Wir waren doch noch sanft zu dir ... also stell dich nicht so an." Ohne weiter auf Shar zu achten ging Yazston los und schleifte Shar an den Haaren hinter sich her.
Der junge Halbdrow ächzte einige Male vor Schmerz auf. Doch wenn der Drowsoldat das Stöhnen des Jungen vernahm, ließ er es sich nehmen und schlug ihm mit der Hand ins Gesicht, so dass an manchen Stellen die Lippen einige Risse vorweisen konnte, die anfingen zu bluten. Nach einigen Biegungen über das Anwesen wusste Shar wohin ihn Yazston brachte. Es handelte sich um den Weg zu der Abfallgrube. Er wollte sich nicht ausmalen was er dort sollte oder was er dort finden würde. Vielleicht wartete auf ihn jetzt ein grauenhaftes Schicksal und der Drow, der ihn immer noch an den Haaren zerrend hinter sich her zog, hatte den Auftrag ihn zu töten. Wenn dem so war, dann hoffte Shar inständig auf einen schnellen Tod. Dann würden auch die unbeschreiblichen Schmerzen ein Ende finden.
Sie blieben an einer großen, geschlossenen Luke stehen, durch die Shar stets die Abfälle in eine Grube warf. Yazston zog Shar sogleich dichter heran, hielt ihn fest im Griff und küsste ihn plötzlich unerwartet gierig auf den Mund. Der Junge spürte, wie die Zunge des Drow die seine berührte und er wollte sich dagegen wehren. Da war es auch schon vorbei und Yazston leckte sich anschließend genussvoll das Blut von den Lippen.
"Jetzt schau’ gut hin", sagte der Hauptmann, schlang einen Arm um die Taille des jungen Halbdrow und öffnete die Luke. Shars Herz blieb stehen. Was er sah raubte ihm im gleichen Moment den Atem und er starrte fassungslos in die Grube.
Die tiefblauen Augen des Jungen fixierten wie in einem Alptraum das, was er niemals für möglich hielt. Die Soldaten hatten seinem Vater das Genick gebrochen, in dem sie ihm ohne Skrupel einfach den Kopf nach hinten gedreht hatten. Überall war Blut zu sehen, welches aus unzähligen Schnittenwunden stammte. Der ganze Körper wirkte wie ein einziger Bluthaufen. Shar wollte im gleichen Augenblick seinen Augen von dem Grauen abwenden, doch Yazston nahm den Kopf und riss ihn wieder dem entsetzlichen Anblick in der Grube zu. Die Tränen sammelten sich in den Augen des jungen Halbdrow und er wollte schreien, aber seine Stimme versagte ihm den Dienst. Er versuchte sich zu wehren und erneut abzuwenden, doch je mehr er sich gegen den Soldaten stemmte, und sogar die eigenen Schmerzen ignorierte, desto stärker wurde der feste Griff des Dunkelelfen. So blickte er unter einem Tränenschleier wieder auf die Leiche von Handir. Jetzt konnte Shar noch mehr erkennen und eine unsagbare Trauer stieg in ihm auf. Sein Vater lag dort in mitten von Abfällen. Die Arme des einst so stolzen Mondelfen lagen deformiert an dessen Körper an und es schien, als wären ihm die Gelenke herausgedreht. Auf dem Kopf entdeckte der Halbdrow gleich noch etwas Fürchterlicheres. Es hatte nicht gereicht seinem Vater tiefe Wunden, Gelenkbrüche und letztendlich einen Genickbruch zuzufügen, nein, sie hatten sogar die Haut des Schädels entfernt. Durch das getrocknete Blut am ganzen Körper erkannte er dieses Detail erst jetzt und wurde von einer unerträglichen Übelkeit übermannt. Er hustete, würgte und spie Speichel aus. Die Haare, samt der gesamten Kopfhaut waren entfernt. Die Tränen liefen Shar bei diesem grausamen Anblick ungehemmt über die Wangen. Er hustete erneut und stöhnte vor Trauer laut auf und wollte sich erneut aus dem Griff entwinden, aber es gab kein Entkommen.
Diese Mistkerle, diese gnadenlosen Monster hatten Handir Dyneren, Shars Vater, getötet und mit dessen Tod nicht nur seine Würde und Stolz genommen, sondern sogar seinen Skalp. Sie hatten sie als Trophäe für sich behalten und so den stolzen Mondelfenkrieger bis zu seinem schrecklichen Ende gequält.
Dieses grausame Bild brannte sich in das Gedächtnis des Halbdrow ein, so tief, dass es ihn bis an sein Lebensende verfolgen würde. Er begann aus Leibeskräften zu schreien, so laut und heftig, dass Yazston ihn bewusstlos schlagen musste. Anschließend schleifte der Krieger Shar wieder zurück auf den Hof. Als der junge Halbdrow wieder zu sich kam sah er als erstes das Gesicht des Hauptmanns vor sich und das hämische Grinsen darin. Er wollte dem Mann an die Kehle springen, doch als sich sein Körper bewegte, da jagten heiße Schmerzen durch ihn hindurch. Shar fiel zurück auf den Boden und krümmte sich erneut Plötzlich spürte er noch einen heftigen Tritt in den Magen, der ihn fast dazu brachte sich zu übergeben.
"Wenn du mit deiner elenden Vorstellung fertig bist, dann sieh’ zu, dass das Blut vom Hof verschwindet. Sehe ich es nachher immer noch hier, dann verspreche ich dir, dass du die ganze nächste Tage das Bett mit den gemeinen Soldaten teilen wirst und zwar jede Nacht aufs Neue. Nhaundar wird es auch nicht erfahren", sagte Yazston mit seiner eiskalten und tödlich klingenden Stimme.
Dieser Tonfall ließ Shar erst einmal ruhig werden, auch wenn er mit den Worten noch nicht viel anfangen konnte. Alles wirbelte in seinem Kopf und die Qual in seinem Inneren schien ihn förmlich zu zerreißen. Er wusste nicht was er denken oder was er fühlen sollte. Auf der einen Seite spürte er die Schmerzen, die immer wieder durch seinen Körper jagten als wollten sie ihn verzehren und auf der anderen Seite war da die Trauer und der Verlust seines Vaters, verbunden mit Hass und Verzweiflung. Er konnte doch nicht das Blut aufwischen das eindeutig das Handirs war. Das konnte niemand von ihm verlangen. Es war ein Teil seines Vaters, so makaber wie sich das auch anhörte. Shar wusste es tief in seinem Herzen, dass Handir bis zu seinem letzten Atemzug versucht hatte ihn zu beschützen. Bei diesem Gedanken rannen erneut die Tränen über Shars Wangen und durch diesen Tränenschleier vernahm er aufs Neue die herrschende Stimme von Yazston.
"Du elendes Stück Fleisch ... tu’ was man dir sagt oder war meine Warnung nicht deutlich genug? Aber vielleicht willst du ja auch nur wie dein Vater enden. Er hat übrigens wie eine Menschenfrau um sein Leben gefleht und gejammert."
„Das ist nicht wahr!“, schrie Shar aus Leibeskräften.
Der Hauptmann der Soldaten mühte sich ein kaltes Lächeln ab und verschwand ohne ein weiteres Kommentar. Zurück blieb ein verzweifelter junger Halbdrow. Er wollte und würde nicht glauben, was Yazston über seinen Vater gesagt hatte.
"Er hat nicht um sein Leben gefleht ... höchsten um seinen Tod", flüsterte Shar und seine Stimme klang dabei so kalt wie Eis. Eine Weile lag er noch still da und versuchte sich zu sammeln, an irgendetwas zu denken, doch da war nichts, nur Leere und Stille. Er konnte noch nicht einmal mehr weinen. Plötzlich schien es fast, als würde er die Stimme seines Vaters hören, die ihn dazu ermunterte aufzustehen. "Steh auf Shar ... du musst aufstehen mein Sohn ... bitte, mir zuliebe ... steh auf", flüsterte es in Shars Gedanken. Der junge Halbdrow lächelte, doch seine Augen waren starr geradeaus gerichtet. Er war im wie Fieberwahn und begann tatsächlich an die Stimme von Handir zu glauben.
Shar spürte etwas in sich regen doch er wusste nicht was es war. Er fühlte sich plötzlich nicht mehr leer und hoffnungslos verloren und auch die Trauer und seine Verzweiflung schienen zu verblassen. Der junge Halbdrow vernahm immer noch die Stimme seines Vaters der sein Kind beruhigte und ihm zuversichtliche Worte ins Ohr flüsterte. Allmählich wurde der Junge wirklich ruhiger, je mehr er der Stimme zuhörte und er sich dabei Handir vorstellte, der ihm wie sooft zuvor Geschichten über die Oberflächenelfen, seine Mutter und dem Mondwald erzählte. Es schien so schön wie immer und sogar ein Lächeln huschte ab und zu über sein hageres Gesicht. Nach weiteren Minuten schien es fast so, als wäre nie etwas passiert. Wie in einer Trance tat der Junge das, was Yazston ihm aufgetragen hatte. Eine letzte Träne rann über seine Wangen, als er daran dachte, dass die Blutlache im Hof das Blut seines Vaters war, doch dann wurde er durch die Schmerzen in seinem Körper nur allzu deutlich daran erinnert, was Yazston mit ihm machen würde, wenn das Blut nicht bald vom Hof verschwunden wäre. Und so humpelte der Halbdrow los. Shar besorgte sich einen Eimer Wasser und Lappen, um die letzten Reste dieser furchtbaren Nacht zu beseitigen.
Aus einem der Fenster von Nhaundars Privatgemächern schauten zwei paar rot funkelnden Augen hinunter in den Hof. Es war der Sklavenhändler und Ranaghar der Magier. Beide blickten zufrieden auf das Schauspiel herab.
"Er scheint es besser zu verkraften, als ich gedacht hatte", schnurrte der Sklavenhändler und zupfte spielerisch am Halsband des Magiers, bevor er ihn hinter sich her in seine Gemächer schleifte.