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Freiheit

By: Aysha
folder German › Movies
Rating: Adult ++
Chapters: 12
Views: 3,435
Reviews: 28
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Disclaimer: I do not own the movie(s) this fanfiction is written for, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
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Betten

Anmerkung des [Autors]:
Hallo allerseits! (obwohl ich befürchte, dass sich meine Leserschaft auf CiraArana und Mywiel beschränkt - was aber auch schon gut wäre... ^_^)
Danke für dein Review, CiraArana! Ja, ja, Jack ist eben ungemein welterfahren. Und gescheit. Und belesen. Und... (Pssst! Er steht grad neben mir - die Wahrheit über ihn gibt\'s ein ander mal - wenn er grade beschäftigt ist... ;-p Ich hab da auch schon einen Plan, wie man ihn ablenken könnte... Hehe.)
Na dann. Gaaaaaanz langsam dürfen sich ein paar unkeusche Gedanken in meine story einschleichen. Aber nur ein paar wenige. Kurze. Ach was: lest selbst... =)

*Jack steht mit vorwurfsvollem Gesicht hinter Aysha* (Sag mal: wie lange willst du mich denn noch abstinent leben lassen? Wir sind im 9. Kapitel und...) *gestikuliert wild mit den Armen in der Luft herum* (...Nichts!) *schreit entrüstet*
[Och komm schon, tu nicht so! In der Welt, die ich schreibe ist das noch gar nicht lange!] *versucht ihn zu beschwichtigen*
*funkelt sie zornig an* (Ja-ha! In d i e s e r Welt vielleicht! Wer hat mich den unbedingt als Muse in ihre Welt hohlen müssen, h?)
^_^. [Naja, ist ja gut... – du darfst diesmal ganz kurz von den verbotenen Früchten naschen – zumindest geistige Entgleisungen sind erlaubt...] *fühlt sich großzügig – leider ist Jack nicht dieser Meinung*
(Ich will auch eine Muse!) *schmollt*
*fragt vorsichtig* [Und wie würdest du dir die so etwa vorstellen?]
*grinst anzüglich* (Naja: groß, braungebrannt, jung, naiv, braune lange leicht-wellige Haare, braune Augen, schmale Lippen mit einem bezaubernden Lächeln... – und er sollte Waffenschmied von Beruf sein!)
-_-. *hat sich so was fast schon erwartet* [Öhm... – vielleicht ein andermal...]
*schaut böse*
*versucht verheißungsvoll zu klingen* [Lass uns lieber weiterkommen... – es geht um Betten...] *hebt viel sagend die Augenbrauen*

KAPITEL 9


Wie vom Donner gerührt saß Will da.

Es ist landläufig bekannt, dass verschiedene Menschen auch verschieden auf freudige Ereignisse reagieren. Manche fallen in Ohnmacht, andere schreien auf, wieder andere fangen an zu weinen vor Freude.

Will tat nichts von alledem. Er saß einfach nur da, und ließ die Worte in seinem Kopf wieder hallen.
’Willkommen an Bord!’
Ein Schauer durchlief ihn, als er zu realisieren begann, was das hieß: er war endlich angekommen. Dort, wo er schon so lange sein wollte, wohin seine Gedanken flohen, wenn er träumte, wo sein Herz sich hinsehnte, wenn er sich eingesperrt und verlassen fühlte.
An Board der Black Pearl.
Und mit einem Mal war ihm, als fielen die Anspannung der letzten Tage, die Last, die er seit Wochen mit sich herumtrug, der Druck, der ihm seit Monaten den Atem nahm, von ihm ab, und würden plötzlich so leicht wie eine Feder. Ein Windhauch würde genügen, um sie hinfort zu tragen – weit weg, bis ans Ende der Welt.
Der gespannte Ausdruck wich von seinem Gesicht und machte einem gelösten, in sich ruhenden, Platz. Er lachte nicht, jauchzte nicht, und doch waren seine Züge auf einmal von so viel Frieden und Glück erfüllt, dass er förmlich zu leuchten schien.
Das entging auch Jack nicht, und es wurde ihm warm ums Herz, dass er mit so einem einfachen Satz, diesen Jungen zum Strahlen gebracht hatte – vielleicht nicht äußerlich, aber sichtlich innerlich.
Feierlich erhob er sich, und ging gemessenen Schrittes um den Tisch herum, um sich vor Will aufzustellen.
Diesmal nicht strahlend, aber voller Wärme lächelnd, wiederholte er seine eigenen Worte in sanfterem Ton:
„Willkommen an Bord,“ und dann eindringlicher: „Pirat.“

Er hielt Will die Hand hin, die dieser mit nicht weniger feierlichem Gesichtsausdruck nahm.
Und es rührte Jack mehr, als er je zugeben würde, als Will zaghaft lächelte und mit glänzenden Augen sagte: „Danke Jack. Danke.“
Es lag soviel Emotion in diesen einfachen Worten, soviel unausgesprochene Erleichterung, soviel Gewicht – selbst einem hart gesottenen Piraten wie Jack ging das ans Herz.

Und, wie von fremder Hand geführt, übermannte Jack die emotionale Kraft des Augenblickes, und er zog den Welpen in eine stürmische Umarmung.
Nur für einen Moment berührten sich ihre Körper, bevor Jack schon wieder zurücktrat, als habe er selbst erst nach einer Zeitverzögerung bemerkt, was er da gerade getan hatte.

Alles ging so schnell, dass Will gar keine Zeit zu reagieren blieb. Er konnte nur erfahren, aber dennoch registrierte er die Wärme, die von Jack ausging. Spürte noch im Nachhinein den Druck seiner Arme über seinen Schultern und die Berührung seiner Hände auf seinem Rücken. Den leichten Geruch von Rum.

Will war so sehr damit beschäftigt, all diese Details aufzunehmen, dass ihm wohl entgangen war, wie Jack von ihm zurückgetreten und wieder hinter dem Schreibtisch verschwunden war.
Kurz nur, erschien es Will, als wäre auch Jack etwas aus dem Tritt gebracht, aber der Augenblick verging zu schnell, um ihn erfassen zu können, als Jack schon wieder zu sprechen anhob:
„Das heißt dann wohl, dass wir eine Unterkunft für dich brauchen, nicht wahr?“
Mit einem dumpfen Laut ließ sich Jack wieder auf seinen Sessel fallen und legte die Beine erneut übereinander. Den Kopf ließ er in den Nacken sinken und starrte ein paar Momente nachdenklich die Deckentäfelung an. Das gab Will Zeit, sich wieder zu fassen, denn was da gerade passiert war hatte ihn – wenn nicht verwirrt – doch zumindest überrascht.

„Das könnte ein Problem werden...“ murmelte Jack weiter vor sich hin.

„Aber Jack! Als ich das letzte Mal hier war gab es doch einen riesigen Mannschaftsraum! Was ist damit passiert? So viele Matrosen k a n n s t du doch gar nicht an Board haben, dass da kein Platz mehr für mich... – was denn?“

Der letzte Teil von Wills Frage bezog sich auf Jacks Mimik. Bei dem Wort „Mannschaftsraum“ hatte er zweifelnd die Brauen gehoben, hatte ihn noch einmal eingehend von oben bis unten gemustert um dann ein leichtes Grienen aufzusetzen.

„D a s wird wohl nicht gehen.“ meinte er dann, und auf Wills fragendes Gesicht hin setzte er hinzu: „Der Anstand, du verstehst?“ und grinste schelmisch.

Nein, Will verstand nicht. Ganz und gar nicht.
Anstand? Wieso das gerade von Jack? Und wieso jetzt? Er hatte ja nicht den Wunsch geäußert, eine Kabine mit Anna-Maria zu teilen! Was sollte daran verkehrt sein, wenn ein neuer Matrose dieselben Bedingungen wie die alten bekam? Wollte Jack ihm dieses Vorrecht etwa noch nicht geben? Nun, er würde auch mit weniger zufrieden sein. Hauptsache, er konnte hier bleiben.

„Was hast du dann mit mir vor?“

Jack musste sich auf die Zunge beißen um nicht mit der Antwort herauszuplatzen, die ihm gerade durch den Kopf ging. Statt dessen versuchte er sein süffisantes Grinsen zu unterdrücken und besonders ernst dreinzuschauen – wie nicht anders zu erwarten, gelang ihm das nicht besonders gut und sein Gesicht endete in einem Ausdruck, als habe er in etwas gebissen, von dem er erwartet hatte, es sei ein Stück Braten, das sich dann aber als Rollmops von letzter Woche entpuppt hatte.
Um das zu überspielen schritt Jack zur Türe hinüber, öffnete sie und brüllte hinaus:
„Chip? Zur Kapitänskajüte! Aber ’n bisschen plötzlich!“
und als dieser dann wenige Augenblicke später angehastet kam:
„Hol Gibbs: er übernimmt die Wache an der Gangway. Du und Cotton räumt die Vorratskammer unter meiner Kajüte aus. Die restlichen Vorräte kommen in die beiden großen Vorratskammern und was sonst noch so dort ’rum steht in den Mannschaftsraum. Und dann werdet ihr das Bett aus Anna-Marias Kajüte in die Vorratskammer bringen und ihr dafür eines von Margret organisieren. Alles verstanden, Matrose?“

Man konnte Chip ansehen, dass ihn diese Litanei hart an die Grenzen seiner Merkfähigkeit brachte. Immerhin schien er alles behalten zu haben, aber offenbar hatte er heute seinen selbstmörderischen Tag.
Anstatt wie jeder vernünftige Pirat mit einem lauten „Aye, Captain!“ zu antworten, fing er seine Antwort mit dem schlechtesten nur denkbaren Wort an, mit dem man einen Befehl von Captain Jack Sparrow quittieren kann:
„Aber...“
Man sollte nicht glauben, die weit ein Pirat seine Augen aufreißen kann, wenn man ihm nur Grund dazu gibt. Es mag daran gelegen haben, dass Jack angesichts seines aktuellen Desinteresses an Sauftouren außergewöhnlich nüchtern war oder vielleicht verstärkte die Kohle unter seinen Augen den Effekt noch – außer Frage steht, dass seine Augen tellergroß zu werden schienen und hätte Chip nicht so eine flinke Zunge gehabt, wäre er wohl die nächste halbe Stunde nicht mehr zu Wort gekommen inmitten des Wutausbruchs des Kapitäns. Weil er aber dazugelernt hatte, beendete er seinen Einwurf schneller als Jack Luft holen konnte und nahm ihm buchstäblich den Wind aus den Segeln.
„Aber Margret wird kein Bett verkaufen wollen!“
Jack blinzelte kurz verdutzt und meinte dann nonchalant: „Sie vermietet sie stundenweise - dann miete eben eines für den nächsten Monat!“

Und ohne auf eine weitere Antwort zu warten, zog er sich wieder in seine Kajüte zurück und schlug dem verdatterten Chip die Tür vor der Nase zu.

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