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Imaginations from the other Side

By: Zakal
folder German › Books
Rating: Adult ++
Chapters: 13
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Reviews: 22
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Disclaimer: I do not own the Forgotten Realms books. I do not make any money from the writing of this story.
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Sonnenseiten des Lebens

Kapitel 9
- Sonnenseiten des Lebens -

Die Späher kamen ins Lager zurück. Sie waren in heller Aufregung, denn sie hatten die Höhle wiedergefunden, die uns aus der ewigen Finsternis des Unterreichs zurück ins Licht der Welt führen sollte.
Aufregung herrschte im Lager, niemand wollte unbedingt länger hier bleiben als unbedingt notwendig. Obwohl alle müde vom Tag waren, rafften sie sich auf und machten sich wieder marschfertig. Sie brachten die letzten Kilometer hinter sich. Der Höhleneingang war schon von weitem zu sehen. Mondlicht schien herein. Wir mussten erst einmal unseren Blick abwenden, denn bei den vielen Wochen in der Finsternis, dauerte es eine ganze Weile sich sogar an so dürftiges Licht zu gewöhnen.
„Wir sollten warten bis es Nacht ist“, sagte Zaknafein.
Alle sahen ihn verwundert an. Ich legte meine Hand auf seinen Arm.
„Ähm Zaknafein ... es ist Nacht und das bisschen Licht stammt lediglich vom Mond, die Sonne ist zehnmal heller.“
Seine Augen wurden groß. Der erfahrene Drow hätte sich niemals träumen lassen, dass das Licht der Nacht bereits so hell war. Sein Freund Jarlaxle hatte ihm manchmal in seinen redseeligen Stunden bei einem Becher guten Weins von den Wundern der Oberfläche erzählt. Vor allem über das Licht des Tages- und des Nachtsterns hatte er oft geschwärmt, denn es hatte eine große Faszination auf ihn ausgeübt, bis sich Jarlaxle’s Interessen irgendwann den kurzlebigen Menschen zugewandt hatte. Sein Herz schlug heftig vor Aufregung, wenn er daran dachte, dass er gleich zum ersten Mal in seinem Leben einen Blick auf die fremde Welt der Oberfläche werfen würde. Auf den Gesichtern seiner Reisebegleiter konnte er ebenfalls Vorfreude sehen. Es schien fast, als sei die Müdigkeit der letzten Stunden wie weggefegt.

Auch Drizzt konnte es kaum noch erwarten. Er war so aufgeregt, fast noch mehr als bei seiner ersten Reise an die Oberfläche. Er konnte bereits jetzt den Wald riechen. Die Luft war voller aufregender Düfte. Eine sanfte warme Brise wehte durch den Höhleneingang herein. Er griff in seine Tasche und holte die Statuette heraus. Ohne zu zögern beschwor er den Panther. Die Katze erschien nur kurze Augenblicke später und strich um seine Beine.
„Oh Guen ... gleich wirst du sehen, was ich dir schon so lange zeigen wollte. Es wird dir gefallen.“
Die große Katz schnurrte vor Freude und schmiegte sich an ihren dunkelelfischen Begleiter. Drizzt sah, wie seine Kameraden, wie er sie mittlerweile betrachtete, eilig zum Eingang der Höhle unterwegs waren. Sie schienen ebenso wenig wie er erwarten zu können endlich hier heraus zu kommen.

Dinin hingegen hielt von alledem wenig. Er blieb weiter hinten am Ende der Gruppe und wünschte sich nichts sehnlicher als wieder in die Schatten des Unterreichs zurück zu kehren. Ungläubig beobachtete er das Treiben um sich herum. Der Magier sah ihn an und lächelte.
„Na los komm schon...“, forderte er Dinin auf.
Dieser nickte zwar, doch folgte nur langsam. Ihm war das hier alles zuwider. Sein Blick folgte Nerdanel, die ebenso wie die anderen nichts Eiligeres zu tun hatte, als nach draußen zu rennen. Er seufzte nur schwer und hoffte, dass sie wieder zu Vernunft kommen würde, wenn er ihr erst mal von seinem Plan erzählt hatte. Sicher würde sie ihm zustimmen, dass es für sie alle besser wäre ins Unterreich zurück zu kehren und sich eine neue Existenz im Haus Do’Urden aufzubauen.

Flink wie die Wiesel machten wir uns auf den Weg nach draußen. Der Wald lag am Hang unter uns, der Mond überstrahlte alles mit seinem weißen Licht. Wie Kinder drängten wir uns an den Rand der Klippe und atmeten tief die frische Waldluft ein. Zaknafein und Drizzt sahen sich um, der junge Drow war überglücklich wieder hier zu sein, der Ältere war da schon ein wenig unsicherer. Dinin stand hinten. Ihm gefiel es nicht wirklich an der Oberfläche, doch er hatte sein Schicksal nun einmal so gewählt und musste damit leben. Nerdanel kam in die Höhle zurück. Plötzlich kam sie einfach lächelnd auf Dinin zu, packte seine Hand und zog ihn mit zum Rand der Klippe.
„Schau mal, ist das nicht wunderschön?“, fragte sie.
Dinin sagte nichts, sondern sah einfach nur hinaus. Am liebsten hätte er sich vor Grauen geschüttelt, doch das würde auch nichts helfen und außerdem machte ihn das bei den anderen sicher nicht beliebter. Dann plötzlich sah er etwas im Wald. Er kniff er die Augen zusammen.
„Dort ... da drüben auf der anderen Seite dieses Waldes ist etwas!“
Schnell zog ein Späher sein Fernglas und schaute in die Richtung, in die Dinin gerade gezeigt hatte. Er fing an zu grinsen und schrie schon fast...
„Das sind sie ... Lord sie sind es ... wir haben es geschafft, wir sind rechtzeitig da.“
Augenblicklich breitete sich Euphorie aus. Elfara konnte sein Strahlen nicht mehr unterdrücken. Der Barde meinte nur....
„Vielleicht sollten wir ihnen ein Ständchen bringen. Der Wind steht gut und eigentlich müssten sie uns hören können. Vielleicht noch eine Fackel und sie wissen das wir es geschafft haben.“
Wir alle waren begeistert von der Idee. Yavar überlegte welches Lied sich wohl am besten für dieses freudige Ereignis anstimmen ließ, damit man uns auch wirklich erkennen würde. Er entschied sich zu „Die Nacht der Söldner“ (Anm. Subway to Sally - Die Nacht der Söldner). Yavar setzte sich hin und spielte die ersten Takte, die anderen zündeten Fackeln an und brachten sie zum Eingang. Wir fingen an zu singen, wie wir es noch nie getan hatten seit wir hier waren. Viele schlossen die Augen um den Moment einfach zu genießen. Und wie wir ihn genossen, es war ein Gefühl als würde die Finsternis von unserer Seele weichen.

Die drei fremden Drow waren erstaunt. Nie in ihrem Leben hatten sie je so etwas auch nur annähernd erlebt. Soviel Kraft, die allein von Stimmen erzeugt wurde. Es war umwerfend für sie. Wenn man Drizzt ins Gesicht sah, wusste man, dass er am liebsten mitgesungen hätte. Zaknafein konnte ein Lächeln nicht länger unterdrücken, er begann zu fühlen, was sie fühlten und es wärmte sein Herz. Dinin war fassungslos. Nerdanel hatte recht gehabt, als sie ihm damals gesagt hatte, dass er sie noch niemals wirklich hatte singen hören. Sein Herz brannte nun lichterloh, er wusste es war ein Fehler vor ihr Angst zu haben. Ohne es zu merken kullerte eine Träne über seine Wange.

Ihre Freunde auf der anderen Seite des Waldes erkannten sie und schwenkten ebenfalls einige Fackeln. Es hallten sogar einige Freudenschreie durch den Wald herüber. Wir waren alle glücklich, dass dieser Höllentrip nun endlich ein Ende haben sollte. Und so wurde es beschlossen. Heute Nacht würden wir hier bleiben und morgen würde wir uns mit den anderen, hier Gestrandeten, treffen. An Schlafen dachten allerdings die Wenigsten. Das Lager wurde aufgeschlagen und alle versammelten sich, wir saßen so gut es ging zusammen. Yavar sang einfach weiter und andere beteiligten sich daran. Abwechselnd sangen sie verschiedene Strophen von den unterschiedlichsten Liedern. Doch diesmal waren unsere Lieder ruhiger und ein wenig besinnlich. Und doch schwang etwas Kraftvolles immer mit.

Ich saß allein etwas weiter hinten und genoss es einfach nur. Plötzlich setzte sich Dinin zu mir. Das hatte er schon lange nicht mehr gemacht. Ich sah ihn an und er blickte mit leuchtenden Augen zurück. Er saß ganz nah bei mir. Ein Arm schlang sich um meine Taille und die andere Hand fuhr vorsichtig über die Konturen meines Gesichts. Unsere Lippen berührten sich und wir küssten einander. Es war ein scheuer Kuss und doch verbarg sich viel Leidenschaft dahinter. Er wollte etwas zu mir sagen, doch plötzlich begann die Menge zu fordern....
„Yavar spiel ... spiel „The Bard Song“ und Nerdanel soll singen .....“
(Anm. Blind Guardian - The Bard Song)
Ich hörte meinen Namen.....
„Verzeih, aber das ist mein Lied ...“, dann löste ich mich von ihm.
Still saß er da und beobachtete mich, den bösen Blick von Zaknafein nicht wahrnehmend. Ich sang und Yavar spielte auf seiner Laute. Dinin jedoch hatte das Gefühl, sie würde für ihn allein singen. Ihre Stimme war nicht hoch, aber warm und gleichklingend.
Alle wurden ganz still und als ich fertig war jubelten sie. Ich schritt vorsichtig zwischen den Leuten hindurch während der Barde weiterspielte. Zaknafein stand auf und trat auf mich zu.
„Wie wundervoll .... ich wusste nicht, dass Ihr so bezaubernd singen könnt. Kommt setzt Euch zu uns Nerdanel!“, schlug er nur lächelnd vor.
Ich setzte mich zu Drizzt und seinem Vater. Dinin kam herüber, er wollte den Kampf wieder aufnehmen. Er war fest entschlossen, dass er der Einzige sein sollte mit dem sie ihr Bett und ihre Gesellschaft teilte. Vergessen waren die Angst vor diesem Ding und auch die Abneigung eine Weile an der Oberfläche verbringen zu müssen. Sie würde ihm gehören, dachte er nur fest entschlossen.
„Ist hier noch Platz?“, fragte er höflich.
Zaknafein lächelte linkisch, „Nein, aber ich mach dir gern welchen!“ Mit diesen Worten hob er Nerdanel hoch und zog sie auf seinen Schoss. Erschrocken musste ich lachen. Er schlang seine Arme um meine Taille und legte den Kopf auf meine Schulter. Dinin war nicht begeistert davon, hütete sich aber ein Wort zu sagen.

Neben den beiden saß Despina und halb kichernd, halb weinend vor Lachen übte sie mit Drizzt einige Lieder ein. Sie musste immer wieder lachen, wenn er ein Wort verschluckte oder es mit einem ziemlich lustigen Akzent herausbrachte. Es klang einfach zu lustig. Die beiden lachten bis sie Bachschmerzen hatten.
Zaknafein sah immer mal wieder zu seinem Sohn hinüber und es wärmte sein Herz ungemein seinen Sohn so fröhlich zu sehen. Die junge Kriegerin an seiner Seite schien Drizzt gut zu tun, hatte Zaknafein sich doch ernsthafte Sorgen gemacht, als er gehört hatte, dass sein Sohn in seiner Abschlussprüfung eine hohe Priesterin zurückgewiesen hatte. Der Junge sollte ruhig die Erfahrung machen, dass Frauen durchaus ihre angenehmen Seiten hatten. Der Waffenmeister musste unweigerlich selbst lachen, als er sah, dass die beiden prustend und grölend vor Lachen auf dem Boden lagen. Nach dem Grund suchend, sah er zum Barden und stellte fest, dass dieser ein Lied über Orks sang, bei dem es wohl darum ging, dass diese einstmals zehn Orks immer weniger wurde und wenn er weiter zuhörte, dann stellte er fest, dass dies durch die eigene Dummheit geschah. Dies entlockte sogar ihm ein schallendes Lachen.

Keiner fand in dieser Nacht viel Schlaf. Nach ein paar Stunden kam der Sonnenaufgang. Wir konnten ihn kaum erwarten und trotz großer Müdigkeit saßen und standen wir alle am Ausgang, um zu sehen wie die Sonne über die Berge kam. Das Farbenspiel war gigantisch, viel schöner als ich es in Erinnerung hatte. Oh wie ich das in der ewigen Finsternis vermisst hatte. Obwohl uns das Licht im ersten Moment stark blendete, waren wir doch schon länger daran gewöhnt und stellten uns schnell darauf ein. Bei unseren drei Begleitern sah das schon wieder ganz anders aus.

Zaknafein hielt sich die Augen zu, er hatte niemals zuvor in seinem Leben Sonnenlicht gesehen. Einen Schmerzensschrei konnte er nur mühsam unterdrücken. Er hatte nicht erwartet, dass das Licht so intensiv sein würde. Er kniff die Lider zusammen und späte wieder hinüber zur aufgehenden Sonne. Auch wenn es schmerzte, niemals zuvor hatte er in seinem Leben ein schöneres Farbenspiel gesehen als das. Schließlich kam strahlend hell der Feuerball, den man Sonne nannte, über die Berge. Er musste sofort seine Augen schließen. Und instinktiv nahm er die Hände vor das Gesicht, hatte er doch immer noch die Furcht, dass ihn das heiße Feuer des Tagessterns verbrennen würde. Plötzlich vernahm er Elfaras ruhige Stimme neben sich.
„Nehmt die Hände herunter Zaknafein, dann werdet Ihr spüren, dass Euch absolut nichts geschehen kann. Das Licht mag im Moment unglaublich hell sein, aber es ist harmlos. Kommt ihr helfe Euch.“
Der junge Anführer nahm seine Hand und führte Zaknafein vorsichtig zu einem Stein auf den dieser sich dann setzte. Er behielt die Augen weiterhin geschlossen, doch er konnte wahrnehmen, dass das Licht auch durch seine Lider drang und die Sicht rot färbte. Er spürte wie das Licht immer wärmer wurde und ein angenehmes Gefühl auf der Haut verursachte. Mit einem Mal gefiel es ihm hier zu sitzen und das Licht und die Wärme zu spüren.

Drizzt musste einfach hinsehen, ob es nun schmerzte oder nicht, ihm liefen die Tränen übers Gesicht. Hell brannten die Farben am Himmel und erwärmten zum zweiten Mal in seinem kurzen Leben das Herz des jungen Drow. Wie er dieses Licht vermisst hatte. Mit einem Mal fielen alle dunklen Gedanken von ihm ab. Er hatte das Gefühl ewig diesen Sonnenaufgang ansehen zu können. Für einen kurzen Moment dachte er sich, wenn er jetzt sterben würde, dann wäre es ein schöner Tod, denn er konnte sage, dass er das Wundervollste auf der Welt gesehen hatte. Sein Herz sprang vor Freude. Er ließ sich neben seinen neu gewonnenen Freunden auf den Boden sinken und genoss es die Wärme auf der Haut zu spüren.

Dinin hatte sich abgewendet und blickte in die Finsternis der Höhle. Für einen kurzen Moment hegte er den Gedanken wieder hinabzusteigen, um diesem flammenden Inferno zu entkommen, doch im gleichen Augenblick war ihm bewusst, dass er nirgendwohin gehen konnte. Er drehte sich um. Zornig starrte er dem Feuerball entgegen der sich über die Berge erhob. Innerlich bedachte er dieses leuchtende Ding mit den schlimmsten Verwünschungen zu denen ein Drow fähig war. Er konnte bereits jetzt die Geräusche hören, die die Lebewesen der Oberfläche verursachten und er hasste es. Er beobachtete wie der Himmel langsam das Farbenspiel verlor und mit einem wundervollen blau überzogen wurde. Doch auch dies machte ihn keineswegs glücklicher. Schließlich resignierte er und wagte sich ebenfalls nach vorn. Er wusste, dass es ihm nicht helfen würde hier stehen zu bleiben. Er musste seine Augen ebenfalls an dieses elende Licht gewöhnen, sonst würde man ihn schnell zurücklassen.

Eine gute halbe Stunde sonnten wir uns am Eingang der Höhle und gewöhnte uns an das Sonnenlicht. Ich sah auf den Wald hinunter und stellte fest, dass es mittlerweile wohl schon Spätsommer sein musste. Die Bäume standen in vollem Laub und alles grünte und blühte. So schnell wie die Sonne aufgegangen war, so schnell kehrte mit ihr auch die Wärme zurück. Und ich entschied, dass es wohl besser wäre einen Teil meiner Sachen auszuziehen. Die anderen schlossen sich mir an. Auf den fragenden Blick von Zaknafein hin, erklärte ich den dreien, dass es heute ein heißer Tag werden würde und sie gut daran täten sich nicht allzu dick anzuziehen. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass sie wohl wegen des starken Lichts ihre Umhänge brauchen würden um die empfindlichen Augen zu schützen.

Im ersten Moment war Zaknafein überrascht, als er sah, wie Nerdanel damit begann sich einen Teil ihrer Kleidung abzustreifen und schließlich in ihrer Tasche wühlte. Sie zog nichts weiter an, als ein kurzes Oberteil und eine Hose, die diese Bezeichnung eigentlich nicht wirklich verdiente, da sie kurz nach ihrem Hinter schon wieder zu Ende war. Schließlich zog sie wieder ihre Rüstungsteile darüber, den Rest der Sachen verstaute sie in der Tasche. Er musste zugeben, dass diese Kleidung mehr enthüllte als ihm lieb war. Nerdanel war zwar nicht besonders groß, aber dennoch wirkten ihre schlanken Beine in den kniehohen Stiefeln sehr erotisch. Tränen verschleierten wieder die Sicht des Waffenmeisters und er musste sich seinen Umhang tiefer ins Gesicht ziehen. Wäre diese Frau nicht noch fast ein Kind, so könnte er es sich durchaus vorstellen etwas mit ihr anzufangen, dachte sich Zaknafein. Er schüttelte diesen Gedanken jedoch wieder beiseite und sah hinüber zu Drizzt. Fast hätte er gelacht als er den ungewöhnlich Gesichtsausdruck bei seinem Sohn sah.

Mit großen Augen und offenem Mund sah Drizzt, wie Despina neben ihm einfach ihre Hose auszog. Sie trug nichts weiter drunter als einen schmalen Streifen Stoff, der gerade so ihre Weiblichkeit verdeckte. Und sie gleich darauf nichts weiter anzog als einen kurzen Rock aus Leder, der auch noch an den Seiten offen war und ihre kniehohen Stiefel. Auch das sonst lange Hemd wurde gegen ein kurzes Oberteil eingetauscht, das gerade mal von zwei dünnen Trägern auf ihren Schultern gehalten wurde und freie Sicht auf ihren trainierten Bauch gab. Am meisten musste er schlucken als er das kleine verzierte Silberschmuckstück sah, dass ihren Bauchnabel verzierte. Ihre Rüstungsteile zog sie zwar wieder an, wie er feststellte, doch statt mehr zu verdecken, trugen diese lediglich dazu bei, dass der erotische Reiz des Ganzen sich vergrößerte. Angestrengt versuchte er woanders hinzusehen und nicht auf das sanfte Ziehen in seiner Lendengegend zu achten. Schließlich war er dankbar dafür, dass er seine Kapuze tief ins Gesicht ziehen konnte, so dass niemand seine geröteten Wangen sehen konnte.

Ich ging zu unseren Dreien. Drizzt wurde von Despina geführt und Zaknafein beschloss sich Elfara anzuschließen. So war es an mir, mich um Dinin zu kümmern.
„Komm, wir müssen uns zum Abstieg fertig machen.“
Seine Augen tränten furchtbar. Vorsichtig trat ich an ihn heran, langte über seine Schultern und wollte ihm die Kapuze über den Kopf ziehen. Plötzlich umschloss er mich mit seinen Armen und drückte mich gegen sich. Seine Lippen trafen die meinen und ich spürte wie seine Zunge sich in meinen Mund schob. Es war ein intensives Gefühl, als würde er förmlich um Zärtlichkeit betteln. Er ließ erst ab von mir, als uns beiden die Luft wegblieb. Meine Augen blickten ihn überrascht an, doch dass konnte er kaum durch seinen Tränenschleier sehen. Ich zog ihm die Kapuze über den Kopf und beschloss einfach nichts dazu zu sagen. So nahm ich wortlos seine Hand und führte ihn zum Ausgang. Die anderen hatten bereits damit begonnen das Gepäck abzuseilen.

Zaknafein fragte schließlich Elfara, warum sie nicht einfach dort hinunter schwebten.
„Das wäre tatsächlich leichter“, gab Elfara zu „doch leider können wir nicht Schweben, bis auf den Magier ist uns anderen diese Fertigkeit nicht zu teil geworden. Die Magie der Drow so wie ihr sie kennt funktioniert nicht an der Oberfläche, daher werdet Ihr schnell feststellen Zaknafein, dass Eure Zauber verschwinden werden. Ascaron war sehr nah an der Oberfläche gelegen, daher ging uns diese Zauberei schon vor vielen Generationen verloren.“
Der Waffenmeister nickte verstehend. Er würde noch viel erlernen müssen, wenn er hier in dieser fremden Welt überleben wollte.

Ich spürte wie Dinin zitterte. Vorsichtig späte ich unter seine Kapuze.
„Ist was nicht in Ordnung?“, fragte ich.
„Doch, ich habe nur das Gefühl es würde immer heller werden. Es brennt so in den Augen“, gab er mir flüsternd zur Antwort.
„Das wird vergehen, es dauert aber. Und ja, es wird immer heller, bis die Sonne senkrecht über uns steht, dann wird es wieder dunkler.“, erklärte ich ihm weiter.
Er stöhnte leicht auf. Im Moment musste ihm das alles wie eine Folter vorkommen, dachte ich mir. Nach zwei Stunden harter Arbeit hatten wir uns alle abgeseilt. Der Wald am Fuß der Berge versprach Besserung für die drei geplagten Drow. Er war dunkel und etwas kühler, doch jedes Waldgeräusch ließ sie erschrocken zusammenfahren und nach ihren Waffen greifen.

Gegen Mittag fanden wir uns auf einer Lichtung ein. Elfara befahl hier das Lager aufzuschlagen. Wir würden hier auf die anderen warten und uns ausruhen. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Viele lagen einfach nur herum und ließen sich die Sonne auf die Haut scheinen. Kurze Zeit später konnten wir die anderen von weitem bereits hören. Sie waren nicht gerade leise. Zaknafein und die anderen spitzten die Ohren. Aus dem Unterholz betrat eine bunt gemischte Truppe von etwa zwanzig Leuten die Lichtung. Als Dinin die Elfen unter ihnen sah, wollte er auf der Stelle sein Schwert ziehen. Doch meine Hand hielt ihn zurück.
Ohne zu zögern ging Elfara sofort zu ihnen hinüber. Er und ein elfischer Druide reichten sich die Hände und umarmten einander dann. Sie wechselten einige Worte während sich die Gruppen augenblicklich zu vermischen begannen. Zaknafein beobachtete wie Drow in friedlichem Einklang sich neben Elfen, Menschen und sogar einige Zwerge setzten. Er hörte, wie sich die Leute in sämtlichen bekannten Sprachen begrüßten. Dies überraschte ihn mehr als er es zugeben würde. So einen Frieden hatte er sich immer gewünscht. Es erstaunte ihn, dass sogar er von einigen Leuten gegrüßt wurde. Er verstand zwar die Worte nicht, doch das Nicken und Lächeln konnte nur freundlich gemeint sein.

Auch Drizzt war mehr als nur überrascht. Zum ersten Mal in seinem Leben sah er einen Menschen. Dieser hatte helles Haar und gebräunte Haut, seine Augen strahlten ein intensives Blau aus. So sah also ein Mensch aus, dachte er nur. Dann fiel sein Blick auf einen weiteren Menschen, der aber wieder ganz anders aussah. Eher blass und sein Haar war dunkel. Menschen waren schon verwirrend musste er zugeben. Despina begann auf einmal auf der Stelle auf und ab zu hüpfen und schien nach jemandem Ausschau zu halten. Und plötzlich machte Drizzt große Augen, als aus der Menge ein Mann hervor trat, der größer war, als alles war er jemals zuvor gesehen hatte.

Plötzlich kam ein Barbar in Sicht. Er war ein wahrer Gigant, Zaknafein schätzte ihn wenigstens auf zwei Meter. Er trug eine riesige Axt auf dem Rücken und ein Bastardschwert an der Seite. Sein Rücken musste fast so breit sein wie der einer Reiteidechse, schätzte der Waffenmeister und auch die Oberarme, die die Dicke von Zaknafeins Bein hatten, waren überaus beeindruckend. Eben ein Mann für die groben Arbeiten, wie der erfahrene Drow annahm.
„Nerdanel, Despina“, rief er mit tiefer dröhnender Stimme.
Zaknafein sah, wie die beiden Frauen zu ihm gerannt kamen und ihm mehr oder weniger gleich auf den Arm sprangen. Sie lachten lauthals und küssten den Menschen auf die Wange. Für einen kurzen Moment fragte sich der Waffenmeister, ob dieser Mensch ein Verhältnis mit einer der beiden Frauen hatte, doch als er sah, dass sich andere im Lager ebenso begrüßten, verfolg dieser Gedanke wieder. Es gab hier mit einem Mal viele verwirrende Dinge zu sehen.

Dinin sah das auch. Dieser Mensch schien ein enger Freund von Nerdanel zu sein, wenn sie ihn so herzlich begrüßte. Es irritierte ihn diesen riesigen Menschen mit den beiden kleinen Elfinnen auf dem Arm zu sehen. Misstrauisch beobachtete er alles. Sie teilten ihr Lager mit Elfen und Menschen und sogar Zwergen. Es waren die Todfeinde aller Drow. Er konnte es nicht verstehen, man hatte ihn immer nur Hass gelehrt, Hass auf genau diese Art von Lebewesen. Vorsichtig ging er zu Nerdanel, irgendwie hatte er das Bedürfnis an ihrer Seite sein zu müssen, um sie vor diesem Riesen zu beschützen. Der Mensch hatte Nerdanel und Despina wieder abgesetzt. Dinin sah, wie er seine riesigen Pranken nach seiner Nerdanel ausstreckte, wohl um ihr Gesicht festzuhalten. Schnell wie ein Schatten schob er sich vor sie.
„Lass deine Finger von ihr Mensch!“, zischte er nur böse mit einer Hand am Schwert.
Der Mensch zuckte augenblicklich zurück und sein Gesicht verfinsterte sich.

Die Situation war augenblicklich angespannt. Dinin hatte einen Fehler gemacht, als er sein Schwert gegen meinen Bekannten erhoben hatte. Ich legte ihm nur die Hand auf die Schulter.
„Lass das Dinin. Er ist ein alter Freund von mir.“ Ich zerrte ihn ein Stück zurück und drehte ihn zu mir.
„Er ist nur ein Mensch Nerdanel, er hat nicht das Recht eine Adlige wie Euch mit seinen dreckigen Händen zu berühren.“, flüsterte Dinin als Rechtfertigung für seine Taten.
In einer Geste der Verzweiflung legte ich meine Hand übers Gesicht. Warum musste er jetzt ausgerechnet diese Probleme machen, dachte ich bei mir.
„Hör zu Dinin. Hier oben gibt es andere Spielregeln als im Unterreich. Hier oben machen wir keinen Unterschied zwischen Mensch oder Drow, jedenfalls keinen solchen wie er im Unterreich gemacht wird. Er ist ein guter Freund von mir und wenn ich nicht will, dass er mich anfasst, dann weiß ich ihm das schon klar zu machen. Ich finde es ehrenhaft, dass du mich beschützen willst, aber hier ist dein Heldenmut im Moment fehl am Platz.“
Niedergeschlagen sah er mich an. Ich drehte mich nur um und ging zu meinen Freunden zurück.

Es wurde beschlossen, dass alle sich erst einmal ausruhen mussten. Wir würden für eine Weile hier bleiben, zur Ruhe kommen, unsere Vorräte auffrischen und dann entscheiden wohin wir gemeinsam gehen sollten.

Da wir jetzt fast 50 Personen waren, wurde es schon ein wenig eng auf der kleinen Lichtung. Elfara und Etjane, so hieß der Druide, beschlossen, dass wir wohl in den Zelten etwas zusammen rutschen mussten, damit wir alle hier Platz finden würden.
Als Despina dies hörte stahl sich ein diebisches Lächeln auf ihr Gesicht. Eilig rannte sie zu Alystin. Beide steckten die Köpfe zusammen heckten gemeinsam einen Plan aus.

Drizzt beobachtet wie die Leute auf einmal gemeinschaftlich damit begannen kleine und große Zelte aufzubauen. Etwas verloren sah er sich um, da er keine Ahnung hatte wie er helfen konnte. Plötzlich hörte er Despinas Stimme rufen...
„Drizzt.... könntest du uns mal bitte helfen?“
Der junge Drow drehte sich zu ihr um und lächelte. Gerne half er dieser Frau und ihrer Freundin, der Bogenschützin Alystin. Ein Zelt aufzubauen war nicht schwer, wie der junge Drow schnell merkte, doch ihm fiel auf, dass es eigentlich viel zu wenige Zelte waren.
„Sind das nicht zu wenige Zelte?“, fragte er Despina.
Auf dem Gesicht der Kriegerin tauchte ein schelmisches Grinsen auf.
„Weiß ich“, sagte sie nur, „darum müssen wir ja auch zusammen rutschen.“
Ohne Umschweife stand sie auf, ging zu Drizzt und legte ihm beide Arme auf die Schultern, so dass es kein Entkommen mehr für den jungen Drow gab.
„Danke, dass du uns geholfen hast. Du hast dir die Ehre verdient bei uns schlafen zu dürfen. Ein ‚Nein’ als Antwort akzeptiere ich nicht, das wäre eine Beleidigung“, flüsterte sie nur zu Drizzt.
Dessen Augen weiteten sich trotz des grellen Sonnenlichts. Was hatte sie gesagt? Er sollte heute Nacht mit diesen zwei Frauen in einem Zelt schlafen! Er schluckte heftig und nickte dann nur zaghaft, da er Despina’s kleinen Spaß nicht verstanden hatte und ihn als Befehl auslegte.
Wenn sie es wünscht, dann werde ich wohl gehorchen müssen, dachte der junge Drow nur unsicher. In ihm war noch nicht die Erkenntnis gereift, dass die Frauen Ascarons nicht anders behandelt wurden als die Männer und es ihm als Mann somit durchaus gestattet war einer Frau zu widersprechen.

Despina bemerkte im Augenwinkel, dass Nerdanel herüber kam. Schließlich sprach ihre beste Freundin sie an.
„Sag mal Despina, kann ich bei dir und Alystin schlafen?“, fragte sie.
Doch die Kriegerin sah sie schelmisch an.
„Nein Nerde, tut mir leid, ist bereits alles besetzt. Du wirst dir wohl einen scharfen Kerl aufreißen müssen, der dir heute Nacht Gesellschaft leistet“, antwortete sie mit einem Augenzwinkern und verfiel augenblicklich in ein herzhaftes Lachen als sie die großen Augen ihrer Freundin sah. Damit wendete sich Despina ab und zog den immer noch etwas gelähmten Drizzt mit sich mit.

Ich war geschockt und in meinem Hirn arbeitete es gerade ganz gehörig. Despina war ganz schon dreist, dachte ich mir. Doch als ich den beiden so hinterher sah, da konnte ich sie irgendwie verstehen. Ach was soll’s, dachte ich, ich werde schon jemanden finden und so schlimm kann es dann auch nicht werden. Ich begann schließlich damit mein Zelt aufzubauen und als ich fertig war und mein Werk so betrachtete, kam Zaknafein an meine Seite.
„Darf ich fragen ob Ihr noch Platz habt, Nerdanel? Ich habe noch niemanden in dessen Zelt ich schlafen kann.“
Ich konnte fühlen wie meine Ohrspitzen rot wurden und hoffte einfach nur, dass ihn die Sonne noch so stark blendete, dass er es nicht wahrnahm.
„mmmm *räusper*, sicher warum nicht .... k .. kein Problem.“
Was ich nicht sah... als er ging um seine Sachen zu holen, blitzten seine Zähne kurz auf als er grinste.

Alles war nun vortrefflich aufgebaut und das Lager kam ein wenig zur Ruhe. Die Wachen liefen ihre Runden und einige Jäger waren draußen um Abendessen zu besorgen. Ein Lagerfeuer hatte man auch schon entfacht. Plötzlich kamen einige der Späher aus dem Unterholz gesprungen. Sie sahen ziemlich nass aus. Alle schauten sich verwundert an. Augenblicklich fingen sie an rumzuschreien.
„100 Meter durch den Wald gibt es einen See, mit klarem, warmen Wasser. WER ALS LETZTER UNTEN IST, DER IST EINE SCHNECKE“
Dann rannten sie wieder los, um uns den Weg zu zeigen. Ein Großteil des Lagers sprang übermütig auf und rannte hinterher. Ich auch. Über Stock und Stein rannte die Meute. Wir alle waren geschafft von der Reise durchs Unterreich und stanken gewiss ganz furchtbar. Also musste einfach ein Bad her. Im Augenwinkel bemerkte ich, dass da drei junge Krieger zusammen mit Drizzt rannten. Es machte ihnen einen riesen Spaß. Wir kamen unten am See an, die schnelleren von uns hatten sich bereits ausgezogen und panschten im Wasser wie die Kinder. Wir anderen waren auch schnell bei der Sache. Nichts wie raus aus den Sachen und ab ins Wasser.

Dinin und Zaknafein registrierten im ersten Moment nur schwer was vor sich ging. Sie hatten zwar gehört, was der Späher gerufen hatte, aber sie hatten nicht mit dem gerechnet, was das auslösen würde. Fluchtartig verließ ein Großteil der Leute das Lager und rannte augenblicklich in Richtung See. Zaknafein bemerkte nur, dass Drizzt sich diesem Spiel wohl ebenso angeschlossen hatte und gerade mit einigen der jungen Krieger losgerannt war. Im selben Augenblick fiel Dinin auf, dass Nerdanel im Unterholz verschwunden war. Er warf einen Seitenblick auf Zaknafein, der sah ihn ebenfalls an. Mit grimmiger Miene sprangen beide auf und stürzten den anderen hinterher. Als die beiden am See ankamen, waren sie mit unter den letzten und ernteten erst mal eine Runde Spott. Was die beiden aber wenig interessierte. Zaknafein und Dinin hielten nach Nerdanel Ausschau und sahen, wie sie gerade dabei war nur mit Unterwäsche bekleidet ins Wasser zu steigen. Zaknafein betrachtete dies als Einladung es ihr gleich zu tun, während Dinin im ersten Moment zu schockiert war, um darauf zu reagieren. Erst als er sah, wie sich sein Rivale das Hemd abstreifte wurde ihm klar, dass ihm ein Bad wohl ebenso wenig schaden würde.

Das war einfach Badespaß pur. Alle schwammen in dem doch recht großen See herum. Vornehmlich wurde sich erst mal gewaschen und nach diesen Pflichtübungen begann dann der Spaß. Es wurde gespielt und getaucht, gespritzt und Leute geworfen. Eine riesengroße Wasserschlacht entbrannte. Einige nahmen die anderen auf die Schulter und es wurde im seichten Wasser gerungen. Andere hatten ein aufgeblasenes Leder dabei, das hart umkämpft wurde. Die Sonne knallte heiß auf uns herab und es hatte bestimmt so seine 35 Grad. Perfektes Badewetter. Wir lachten ausgiebig und herzhaft. Es war ein Nachmittag wie zu Hause, doch wehmütig wollte das keinen machen. Auch ich wurde meine einem „Lets have some fun“ gepackt und ins Wasser geworfen. Einige tauchten dann nach Stöcken und fingen an auf den Schultern ihrer Mitstreiter zu fechten.

Zaknafein fand das am Anfang alles sehr kindisch. Doch als Nerdanel direkt vor ihm ins Wasser fiel, fing ihm die Sache an Spaß zu machen. Er zog sie hoch um sie sich dann über die Schulter zu werfen und wegzuschleppen. Ihr gespielter Protest amüsierte ihn. Er suchte sich eine etwas ruhigere Stelle an der er sie wieder absetzte.
„Danke für die Rettung“, murmelte ich und lächelte ihn dabei an.
Er lächelte, erst freundlich und dann teuflisch. Er packte mich und riss mich unter Wasser. Augenblicklich umschloss ich ihn mit meinen Armen. Er war so wunderbar warm.
Zaknafein war überrascht, eigentlich hatte er lediglich vorgehabt sich ebenfalls einen Spaß mit der kleinen Frau zu erlauben, doch was er nun spürte war eher ungewöhnlich. Sie klammerte sich nicht an ihn, es war eine sanfte Umarmung. Schließlich tauchte er wieder mit ihr auf und sie hielt sich immer noch an ihm fest. Sanft legte er seine Arme um sie und still verfluchte er für einen Moment das Licht, da es ihn so blendete, dass er ihre wundervollen Augen kaum sehen konnte.
Wir sahen uns noch einen langen Moment an. Plötzlich tauchten einige der anderen auf und packten uns beide. Zaknafein fürchtete im ersten Moment ein Gesetz übertreten zu haben, doch als sie ihn dann hochhoben und einige Meter weiter ins Wasser warfen, verstand er, dass er hier zum Mitspielen aufgefordert wurde. Nerdanel war bereits aus seinem Sichtfeld verschwunden, aber er hatte sowieso gerade andere Probleme. Denn die Menschen machten sich gerade einen Spaß daraus, die körperlich kleineren Drow durch die Gegend zu werfen. Das ließen diese sich natürlich nicht gefallen und so entbrannte ein freundschaftlicher Wettstreit.

Die Abenddämmerung kam schneller als erwartet und so machte ich mich auf den Weg ins Lager. Ich hatte immer noch nur meine Unterwäsche an, denn die dreckigen Sachen, die am Ufer lagen wollte ich beim besten Willen nicht mehr anziehen. Ich lief durch den Wald als plötzlich Dinin vor mir stand. Er war nackt, bis auf einen Lendenschurz. Sein Körper glänzte noch nass und er sah geschafft aus. Die anderen schienen ihn wohl ziemlich in ihre Wasserspiele einbezogen zu haben.
Ich stand nur da und schaute ihn an. Vorsichtig näherte er sich mir. Seine Hand fuhr nur über meine Wangen, dann packte er mich ohne Vorwarnung und zog mich an sich. Sein Körper glühte förmlich. Er presste seine Lippen auf die meinen und fing an mich zu küssen. Sein Kuss war besitzergreifend und machte mir ein wenig Angst. Seine Hand wanderte zu meinem Busen und drückte ihn. Diese Berührung ließ mich erschaudern und aufseufzen. Seine Lippen wanderten zu meinen Ohren und er fing an, die Spitzen abzulecken und daran zu saugen. Ich hätte niemals gedacht, dass ein Ohr so empfindsam sein kann. Meine Atmung begann schneller zu werden und ich hatte das Gefühl mein Körper würde brennen. Ich konnte mein Seufzen und Stöhnen kaum noch unterdrücken, schließlich war dies nicht der Körper eines Menschen, sondern einer Drow und er hielt so einige unerwartete Überraschungen für mich bereit. Eine, die mir bekannt war, war die Tatsache, dass Nerdanel niemals zuvor mit einem Mann zusammen gewesen war, ich hingegen als Mensch schon. Es war verwirrend für mich zu wissen, wie es ging und doch nicht wirklich bereit zu sein für die Leidenschaft, die mir dieser Drow-Krieger entgegenbrachte. Doch ich wusste auch, dass es so nicht enden durfte.
Ich wusste, dass ich als Priesterin nur einmal in meinem Leben einen Partner wählen konnte. Die Waffe würde nur einen einzigen akzeptieren und jeden anderen angreifen, der versuchte sich mir auf diese Art und Weise zu nähern. Niemand durfte die Hilflosigkeit einer Priesterin beim Liebesakt ausnutzen. Es konnte nur einen geben, den die Waffe an mich heranlassen würde. Diesen Gedanken rief ich mir ins Bewusstsein, als ich Dinins Hände überall auf meinen Körper spürte.

Sein Glück kaum fassend hielt er sie in seinen Armen. Ihr Körper bebte und ihr Atem kam schnell. Sie hatte sehr empfindlich darauf reagiert, als er ihre Ohren liebkost hatte. Sie war genau so wie er sie sich immer vorgestellt hatte. Seine Erregung wuchs mit jedem Augenblick den er sie hielt und liebkoste. Er ließ seine Hände weiter nach unten wandern und auf ihrer schlanken Hüfte verharren. Sie war unglaublich warm. Vorsichtig strich er über ihren Bauch, sie seufzte auf und er betrachtete es als Ermunterung weiter zu machen. Gerade als er seine Hand weiter nach unten gleiten lassen wollte, hielt sie ihn zurück. Er blickte sie an, ihre Augen leuchteten vor Verlangen, also warum hielt sie ihn zurück.
„Nicht ... bitte. ...“, flüsterte Nerdanel.
„Warum? Bevorzugst du es deinen Partner zu beherrschen, wenn ja, dann tu das. Beherrsch mich. Tu was du möchtest, doch bitte lass uns nicht aufhören.“, bettelte er.
Ich schüttelte nur den Kopf. „Nein, das ist es nicht. Aber ich bin nicht so wie die Frauen, die du kennst. Verstehst du, ich war noch niemals in meinem Leben mit einem Mann zusammen und ich kann nur ein einziges Mal in meinem ganzen Leben einen Partner wählen. Nur er und kein anderer kann mit mir schlafen. Das ist ein weiterer Preis, den man für das Tragen dieser Waffe bezahlen muss.“
Er sah mich nur fassungslos an.
„WAS! ... aber ... dann nimm mich zu deinem Partner. Ich würde dir bis in den Tod folgen.“
„Das müsstest du dann auch Dinin. Du wärst an mich und mein Leben gebunden, sterbe ich, stirbst auch du. Verstehst du, es ist nicht nur eine körperliche Verbindung, sondern auch eine geistige. Verzeih mir, aber das ist eine Wahl die ich sehr sorgsam treffen muss.“ Ich hatte zwar etwas gelogen und übertrieben als ich sagte, dass er an mein Leben gebunden wäre und mit mir sterben müsste, aber insgeheim hoffte ich, dass ihn das abschrecken würde. Mein Partner hatte zwar dann eine geistige Verbindung mit mir, aber mehr auch nicht. Würde ich sterben, dann würde er das zwar spüren, aber es würde ihm in soweit keinen Schaden zufügen. Er würde es überleben, aber das musste Dinin ja nicht wissen.
Schweigsam sah er mich an. Er konnte es hier und jetzt nicht so enden lassen. Er war gekommen um sie zu lieben, er war gekommen, um ihr von dem Plan zu erzählen und sie dazu zu bewegen mit ihm zurück zu kehren. Doch diese Sache, diese wählerische Waffe, veränderte auf einmal alles, grübelte er nach. Als er seinen Gedankengang weiterverfolgte fiel ihm auf, dass er eigentlich damit nur gewinnen konnte. Würde sie ihn zu ihrem Partner machen, dann wäre er am Ziel und niemand konnte ihm mehr seinen Platz an ihrer Seite streitig machen. Voller Entschlossenheit schlang er erneut seine Arme um sie und begann sie wieder zu liebkosen.

Ich spürte, dass er offensichtlich wild entschlossen war mich zu verführen und ich wäre eine dumme Lügnerin, wenn ich nicht zugeben würde, dass mir das was er tat unheimlich gefiel. Es war mir aber ebenso bewusst, dass es so nicht weitergehen konnte. Ich musste etwas tun, dass ihn von seiner Tollheit abbringen würde.
Ich berührte vorsichtig sein Gesicht, dann lehnte ich mich gegen seinen Körper und drückte ihn zurück bis er mit den Rücken an einen Baum stieß. Er atmete überrascht auf und ich lächelte hintergründig.
„Schließ die Augen... und lass sie zu ... bitte“
Überrascht, aber erfreut tat er wie ihm geheißen. Ich fuhr mit meinen Händen über seine Brust, hinunter zu seinem Bauch. Ich lehnte mich wieder gegen ihn und fing an seinen Hals zu küssen und daran zu knabbern. Dann machte ich bei seinen Ohren genau das Gleiche, wie er es bei mir zuvor getan hatte. Ich spürte wie seine Atmung schneller wurde. Er konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken, als ich sanft in sein Schlüsselbein biss und mich dann knabbernd und schleckend bis zu seinen Brustwarzen vorarbeitete. Sein Körper fieberte jetzt schon. Ich kniete mich vor ihn und fuhr mit meinen Händen über seinen Bauch und schließlich auch mit meiner Zunge. Langsam fing er an sich unter meinen Berührungen zu winden. Flink zog ich ihm den Lendenschurz aus. Er war mehr als nur erregt, er war geil und sein bestes Stück stand und war hart wie Stein. Vorsichtig fuhr ich ihm über die Beine und ließ meine Hände dann auf seinen Hüften ruhen. Dann blickte ich auf. Sein Gesicht zeigte pure Lust und glänzte leicht vor Schweiß. Ich überlegte kurz, ob ich ihn langsam leiden lasse oder sein Teil mit einem Zug in den Mund nehmen sollte. Wieder musste ich lächeln, lange würde er sicher nicht durchhalten bei so etwas ungewohntem. Ich befeuchtete noch einmal meine Lippen und nahm ihn dann ganz in den Mund. Er keuchte auf, konnte kaum das Gefühl begreifen das ihn überrannte. Seine Augen sprangen förmlich auf. Er sah sie vor sich knien. Ihre Augen trafen sich und sie hatte ein listiges Leuchten darin. Ohne Vorwarnung begann sie an seinem besten Stück herumzuschlecken und daran zu saugen.
Er konnte nur hilflos aufstöhnen und sich winden. Er schloss seine Augen erneut. Er spürte wieder die Hände an seiner Hüfte, sie hielt ihn davon ab zuzustoßen und er musste sich ganz dem hingeben was sie ihm gab. Ihre Zunge bewirkte Wunder. Seine Lust war nun ungezügelt. Keine Frau hatte bisher so etwas auch nur in Erwägung gezogen, bei ihm zu tun. Seine Finger krallten sich in die Baumrinde, als er spürte wie sich seine Lenden zusammenzogen. Er war seinem Höhepunkt so nahe und er spürte wie sie immer heftiger ihre Zunge über sein Teil gleiten ließ. Er explodierte und spürte nur, wie sie seine Essenz trank. Er konnte nicht mehr, sein Körper zitterte von den Nachwirkungen des Höhepunkts. Sie ließ seine Hüften los und er sank langsam zu ihr auf den Boden. Vorsichtig öffnete er seine Augen. Er wusste nicht, ob er nun mit Strafe zu rechnen hatte. Doch sie saß nur da und lächelte ihn an. Seine letzte Kraft aufbringend, langte er nach ihr und zog sie zu sich. Er ließ sie auf seinem nackten Körper liegen und begann sie innig zu küssen. Ihr Mund schmeckte nach seiner Essenz, doch es störte ihn nicht. Bei all den Zärtlichkeiten vergas er vollkommen mit ihr über seinen Plan zu sprechen, sondern wollte sie einfach nur in seinen Armen halten.

Schließlich sah sie ihn ernst an. „Ich muss meine Wahl sorgsam treffen Dinin, daher rate ich dir mich nicht noch einmal zu drängen“, sagte sie und machte dem Drow Krieger damit klar, was sie von seinen Verführungskünsten gerade eben hielt. Dinin nickte und sie legte sich wieder auf seine Brust. Nach dem gerade Geschehenen war ihm jedoch bereits klar, wen sie wählen würde. Er musste nur noch warten, bis sie zu ihm kam. Er wünschte sich mehr, doch wusste er auch, dass sie die Priesterin war und er sich ihrer Macht und ihrem Willen zu beugen hatte.
So lagen sie noch eine Weile, doch schließlich...
„Dinin es ist fast dunkel, wir müssen ins Lager zurück, sonst essen uns die anderen alles weg.“
Er nickte nur. Gemeinsam gingen sie ins Lager zurück.

Verwundert stellte ich fest, dass noch gar nicht so viele Leute im Lager waren. Die meisten waren immer noch unten am See, aber Elfara hatte bereits einige Wachen losgeschickt, die die anderen zum Essen holen sollten. Es interessierte niemanden, dass ich zusammen mit Dinin das Lager betrat. Alle waren mit irgendwas beschäftigt. Ich ging zu meinem Zelt und wühlte in meinem Rucksack nach frischen Sachen. Dinin schob sich verstohlen in mein Zelt. Ich bemerkte ihn erst als seine Hände hinter meinem Rücken hervorkamen und über meinen Busen fuhren. Ich konnte nur mühevoll ein Stöhnen unterdrücken. Ich hatte das Gefühl, dass jetzt wo seine Lust geweckt war, er nicht mehr von mir lassen konnte.
„Was hab ich dir gerade eben im Wald gesagt? Finger weg ...“, zischte ich böse. Langsam zog er seine Hände zurück. Immer noch erbost sah ich ihn an und zog mir meine frischen Sachen an.
„Ich ... ich habe keine Kleidung dabei. Ich werde eben zum See gehen und meine waschen“, sagte er plötzlich. Ich seufzte resigniert, daran hatte ich ja nicht gedacht. Irgendwie fand ich, dass es meine Schuld war, dass er hier war. Immerhin war er mir nachgelaufen, also lag es wohl auch ein bisschen in meiner Verantwortung mich um ihn zu kümmern.
„Warte Dinin, ich werde mal rumfragen, ob dir jemand etwas leihen würde.“
Schnell schlüpfte ich aus dem Zelt und ging los um Kleidung zu besorgen.

Zaknafein kehrte vom See zurück. Es war sehr entspannend gewesen. Nie zuvor waren er und Drizzt so ausgelassen gewesen. Soviel Spaß mit so einfachen Dingen zu haben war ihm im Untereich gänzlich verwehrt gewesen. Nicht einmal mit Jarlaxle hatte er soviel Spaß gehabt und die beiden hatten doch eine Menge Unsinn zusammen erlebt und angestellt. Ohne etwas zu ahnen schlüpfte er ihn Nerdanels Zelt. Er sah Dinin darin sitzen, fast nackt. Die beiden Kontrahenten starrten einander an.
„Was machst du hier Dinin?“, fragte der Waffemeister mit einem Knurren in der Stimme.
Dieser grinste nur frech, „Ich warte auf Nerdanel. Sie wollte mir Kleidung holen gehen.“
„Dann warte draußen, dass hier ist mein Schlafplatz“, lautete die kalte Antwort Zaknafeins.
Jetzt war Dinins Eifersucht geweckt, warum dürfte sein ärgster Feind hier schlafen und er nicht. Beide starrten einander an, als wenn Blicke töten könnten.

Ich kehrte mit einigen Sachen ins Zelt zurück und bemerkte sofort die Anspannung in der Luft. Jetzt wusste ich, was hier gespielt wurde, die beiden konnten sich nicht ausstehen und ich hatte das ungute Gefühl, dass ich der Grund dafür war. Wortlos reichte ich Dinin die Kleidung. Er sah mich an und meinte schließlich
„Nerdanel gestattest du das ich heute Nacht auch hier schlafe?“
Ich seufzte nur auf, na das würde wieder so ein Gequetsche und Geschiebe werden, wie bei unserer Reise durchs Unterreich.
„Meinetwegen, Elfara hat gesagt wir sollen zusammenrutschen. Allerdings unter einer Bedingung .... Ihr werdet euch heute Nacht nicht an die Gurgel gehen und mich auch nicht im Schlaf zerquetschen.“
Zaknafein lächelte und nickte, Dinin nahm es schweigend hin.

Das Essen hing auf dem Spieß und wir versammelten uns alle ums Feuer. Viele Männer und lediglich zwölf Frauen. Yavar fing an zu spielen und selbstverständlich beteiligten sich einer der Elfen und ein Mensch beschloss ebenfalls mitzumachen. Die Stimmung kochte eh schon, doch jetzt wurden sie wirklich überschwänglich. Man sang „Walpurgisnacht“, „Des Geyers schwarzer Haufen“ und was uns sonst noch in den Sinn kam, jedes Lied, an das wir uns erinnern konnten. Unsere Stimmen waren ein einziger Chor im Wald. Dinin saß nur da und staunte, Drizzt lernte schnell einige der Lieder und versuchte so gut es ging mitzusingen. Fast wäre das Essen schwarz geworden, weil wir einfach nicht mehr aufhören konnten. Elfara und der Druide Etjane beruhigten die Meute dann wieder. Wir aßen mehr oder weniger im Stillen. Es wurden nur gepflegte Tischgespräche geführt. Schließlich ergriff Etjane das Wort.
„Hört mir zu .... RUHE!! ... Na also geht doch.... Die anderen die zusammen mit uns hier gelandet sind, durch diesen … sagen wir unsachgemäßen Zauber, sie sind aufgebrochen, um einen Weg zurück zu finden. Ich weiß nicht wo sie hin wollten. Wir, die wir hier versammelt sind, sind diejenigen die für immer hier bleiben wollen. Für uns gibt es kein zurück mehr. Es gilt jetzt die Frage, was wollen wir tun? Wohin wollen wir gehen? Ich bitte euch darüber nachzudenken, damit wir Rat halten können.“ Dann setzte er sich und wir konnten in aller Ruhe über seine Worte nachdenken.

Alle steckten ihre Köpfe zusammen. Es wurde gemurmelt, beraten und diskutiert, Karten wurden in den Sand gemalt. Alle waren schwer am überlegen. Schließlich und endlich wurde es dann in der Runde ausdiskutiert und man entschloss sich erst mal einen Platz zu suchen, an dem wir den Winter verbringen konnten. Es war Spätsommer und wir besaßen keinerlei Ausrüstung für den kommenden Winter. Es blieb uns nur eine Chance, um zu überleben, ein Versteck finden und sich darin so gut es ging auf den Winter vorzubereiten. Damit war die Sache beschlossen. Alle hatten freudige Erwartungen auf ihren Gesichtern. Es wurde wieder gefeiert.

Heimlich zog einer der Zwerge eine Flasche Schnaps aus seinem Rucksack, doch Alystin hatte dies bereits bemerkt. Sie stand hinter dem Zwerg und späte von oben auf ihn herab. Der kleine gierige Mann war voll auf damit beschäftigt die Flasche zu bewundern und sich zu freuen, als plötzlich Alystin nach unten griff und sie ihm aus den Händen riss. Dann sprang die große Dunkelelfin über den kleinen Zwerg hinweg und rannte quer durchs Lager.
„Ich hab was zu trinken ... ich hab was zu trinken ...“ kreischte sie aufgeregt.
Der Zwerg war da jedoch anderer Ansicht.
„Gib die Flasche wieder her, du spitzohrige Gewitterziege. Her damit oder ich stutze dich auf meine Größe zurecht, du Tochter einer altersschwachen Eselin. Wenn ich dich erwische, dann werde ich dir deine madigen Eingeweide rausreißen...... “
Zaknafein saß wieder bei Elfara, als Alystin an ihnen vorbeirannte und ihrem Anführer blitzschnell die Flasche zuwarf. Dieser versteckte die Flasche schnell hinter seinem Rücken und der wütende Zwerg rannte weiter hinter der Elfin her.
„Das ist nicht besonders ehrenhaft“, murmelte Zaknafein zu dem jungen Mann.
„Ist doch nur Spaß, er kriegt seine Flasche ja wieder.... Die Frage ist nur in welchem Zustand“, antwortete Elfara linkisch und hatte daraufhin keine Hemmungen mehr, den Schnaps unter die Leute zu bringen. Zaknafein musste herzhaft lachen. Ihm gefiel das Lagerleben immer besser. Er sah, dass sich sogar der Zwerg wieder beruhigt hatte, nachdem ihn Alystin mit einem großen Stück des Wildbrets bestochen hatte.

Despina kam dann auf die Idee, dass es langweilig sei einfach nur ums Feuer zu sitzen und essen. Sie stupste mich an und flüsterte mir ihre Idee zu Auflockerung des Abends in Ohr. Ich musste unwillkürlich grinsen und wir beide standen auf, um die anderen Frauen zu holen. Heimlich zogen wir uns zurück und begannen damit uns umzuziehen. Die würden Augen machen, dachten wir uns.

Alle sahen verwundert auf, als die Barden plötzlich nicht mehr spielten. Yavar erhob sich und machte eine schwungvolle Verbeugung vor allen Anwesenden.
„Möge der Tanz beginnen“, schrie er einfach und plötzlich erhoben sich laute Flötenmusik in der Nacht. Yavar hatte Helion gebeten, die Musik der Barden durch etwas Magie zu unterstützen, damit die Frauen einen wundervollen Feuertanz aufführen konnten. Es war eine hüpfende Melodie und die Frauen kamen tänzelnd und springend aus verschiedenen Richtungen aus der Nacht heran und begannen sich in einem Kreis um das Feuer zu bewegen. Zu den Flöten gesellte sich eine wilde Trommel und Yavars Laute. Eine wilde mitreißende Melodie entstand. Alle machten große Augen und ihre Münder standen weit offen, denn die Schönheiten hatten gerade mal das Nötigste an Kleidung am Leib. In einem wilden Reigen wirbelten sie immer wieder im Kreis ums Feuer herum. Schließlich verharrten sie auf einem Platz und begannen vor den dort sitzenden Männern zu tanzen. Ihre Körper wanden und wiegten sich im Takt der Musik. Auf ihren Körpern bildete sich ein feuchter Schimmer und die Schreie, die sie ausstießen, versetzten jedem einen heißen Schauer. Die Männer grölten und lachten, prosteten einander zu und bejubelten die Frauen. Es wurde ein wilder Tanz und mit jeder Minute stieg der Rhythmus des Liedes an und versetzte das Blut aller in wilde Raserei.

Dinin traute seinen Augen nicht, als er sah was da passierte. Nie in seinem Leben zuvor hatte er Frauen so dermaßen hemmungslos tanzen sehen. Vor ihm stand eine Elfin mit langen zimtfarbenen Haaren bis hinunter zum Hintern. Ihre Haut war sandfarben und ihre Augen grün. Eigentlich hasste er Elfen, doch dieses wunderschöne Exemplar ihrer Art konnte er nicht hassen. Gierig starrte er sie an, denn mit ihren kreisenden Hüften brachte sie sein Blut in Wallung. Er fragte sich in was dies alles enden sollte, doch er nahm sich vor, sich zusammen zu reißen, damit ihm nicht noch einmal ein Tadel zuteil wurde, so wie bei dem Menschen heute morgen. Die Elfin tanzte immer wilder und die Laute die sie ausstieß ließen keinen Zweifel an der Tatsache, dass sie einen riesigen Spaß hatte, aber wohl auch einer heißen Nacht nicht abgeneigt war. Dinin warf einen Seitenblick auf seinen Bruder, der neben ihm saß und merkte, dass dieser in einer argen Klemme saß.

Direkt vor Drizzt tanzte Despina und sie hatte ihre volle Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet. Mit großen Augen sah der junge Drow zu ihr auf. Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr er mit dieser Situation überfordert war. Er hatte so etwas nur einmal miterlebt und das war bei seiner Abschlussprüfung, doch da hatte er die hohe Priesterin zurückgewiesen. Damals hatten die Frauen ja auch nicht so getanzt. Despinas Hüften schwangen in einem mitreißenden Rhythmus direkt vor ihm. Ihre Augen strahlten eine Wildheit aus, die ihn faszinierte. Die ganze Frau begann ihn mit ihrem Tanz immer weiter in den Bann zu ziehen. Drizzt war verunsichert, da er nicht wusste wie er dem begegnen sollte. Schnell nahm das Ziehen in seinen Lenden Ausmaße an, die ihm nicht geheuer waren. Der junge Drow zog seine Beine an und legte seinen Kopf auf die Knie um zu verbergen, dass er erregt war und sein steifes Glied eine unmissverständliche Ausbeulung in seiner Hose verursachte. Plötzlich begann Despina damit ihr eh schon knappes Oberteil langsam und genüsslich über den Kopf zu ziehen. Schließlich zog sie es mit einem letzten Ruck aus. Drizzt sah, dass sie nichts weiter an hatte als zwei kleine Dreiecke, die mit dünnen Schnüren notdürftig über ihrem Busen gehalten wurden und bei jeder wilden Bewegung die sie machte verrutschen konnten. Doch das war noch nicht alles, plötzlich warf ihm die junge Frau ihr Oberteil zu und er fing es instinktiv auf. Augenblicklich fing sie wieder an, vor ihm auf und ab zu tanzen und sich nach allen Regeln der Kunst vor seinen Augen zu winden und zu verbiegen. Plötzlich war Dinin neben ihm.
„Na los, geh zu ihr Bruder“, forderte ihn dieser auf.
Drizzt starrte ihn nur mit großen Augen an.
„Das geht doch nicht .... ich kann doch nicht einfach... nein, das mach ich nicht“, stammelte Drizzt lediglich hervor.
Dinins Blick sprach Bände, als er seinen jüngeren Bruder ansah. Er hielt ihn für dumm und feige, doch Drizzt hatte keine Ahnung, was er mit der ganzen Situation anfangen sollte und so tat er das für ihn Einzig vernünftige und zog sich augenblicklich in das Zelt zurück.

Zaknafein bemerkte auf der anderen Seite des großen Feuers von alle dem nichts. Vor seinen Augen tanzte Nerdanel. Die junge Frau hatte sich einen Teil ihrer Haare hochgesteckt und trug auch nicht mehr als zwei Dreiecke die notdürftig ihren Busen verdeckten. Ihre Lippen waren halbgeöffnet und sie sah die Männer mit einem Blick an, der das Blut jedes einzelnen zum Kochen bringen konnte. Ihr schlanker Körper folgte dem wilden Rhythmus der Musik. Der Waffenmeister hörte die Klänge jedoch schon fast nicht mehr, ihm hallten ihre Schreie in den Ohren. Unwillkürlich driftete seine Vorstellung ab und er hörte die Laute, die sie wohl machen würde, wenn sie unter ihm lag. Er sah vor seinen Augen die Bewegungen, die ihr Körper vollführen würde, wenn er sie mit seiner Leidenschaft in den Wahnsinn trieb. Plötzlich riss ihn ein hoher gellender Schrei aus seinen Gedanken und er sah, wie die Frauen wieder begannen sich im Kreis um das Feuer zu bewegen. Sein Blick folgte Nerdanel und er musste seine heiße Vorstellung unwillkürlich abschütteln, als er spürte wie sich ein unmissverständliches Gefühl zwischen seinen Beinen breit machte. Sie ist zu jung, ermahnte er sich selbst. Sie ist ein halbes Kind, dass noch nicht weiß was es will, dachte er nur. Der Tanz erreichte seinen Höhepunkt wie er merkte und plötzlich sprang eine Gestalt über das auflodernde Feuer. Nerdanel landete direkt vor ihm und wirbelte weiter herum. Die anderen Frauen taten es ihr gleich und sprangen ebenfalls von verschiedenen Seiten einmal übers Feuer. Plötzlich schien die Musik in einem einzigen lauten Ton anzuhalten. Die Frauen ließen sich auf die Knie fallen und dann nach hinten. Auf ihren Ellebogen abgestützt präsentierten sie ihre halbnackten schwitzenden Körper der Menge. Sie saß direkt vor ihm und Zaknafein konnte nicht anders als die junge Frau anzustarren und sich erneut zu fragen, wie es wohl sein mochte das Lager in einer heißen Liebesnacht mit ihr zu teilen. Doch wieder hielten ihn seine Bedenken zurück. Sie war für ihn so was wie eine Tochter. Es war nicht gut, wenn er sich mit ihr einließ.

Irgendwann in der Nacht kroch ich müde in mein Zelt. Ich hatte gerade meine Sachen ausgezogen als auch schon meine beiden Mitbewohner reinkamen. Der eine platzierte sich links von mir und der andere rechts. Na klasse, dachte ich nur bei mir. Ich rollte mich in meine Decke und schlief auch augenblicklich ein. Die beiden hingegen dachten nicht ans schlafen. Finster starrten sie einander an. Dinin flüsterte schließlich...
„Vergiss es Zaknafein, sie wird mich zu ihrem Partner machen. Dann hast du keine Chance mehr.“
„Ach, tatsächlich. Nach einer Nacht wird sie schon sehen was sie von dir hat.“, knurrte Zaknafein.
„Das glaube ich nicht. Sie kann sich nur einmal in ihrem ganzen Leben an einen Mann binden. Und er teilt dann alles mit ihr. Ich werde ihr einziger Partner sein“, sprach Dinin herausfordern und angeberisch, da er sich seiner Sache sicher war.
„So ist das also ... mmmhhhh, ich werde zu verhindern wissen, dass du sie kriegst. Eine Frau wie sie ist einzigartig und so etwas Wundervolles hast du nicht verdient.“
Nerdanel gab nur ein Brummen im Schlaf von sich. Unbewusst nahm sie wohl den Streit war oder sie wollte nur das einfach Ruhe herrschte. So genau konnte man das nicht sagen. Beide ließen sich nieder und jeder drückte sich gegen sie.
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