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German › Buffy the Vampire Slayer
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Adult +
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Disclaimer:
I do not own Buffy the Vampire Slayer (BtVS), nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
Auf der Jagd
Auf der Jagd
Dawn, Xander und Buffy fuhren am nächsten Morgen mit dem Zug ins vorfrühlingshafte München. Die Stadt lag mittlerweile in der unmittelbaren Gefahrenzone. Denn vor einer Woche waren die beiden Jägerinnen die in Wien stationiert gewesen waren verschwunden - beide in derselben Nacht - was bisher noch nie vorgekommen war. Wer auch immer die Mädchen entführte, wurde besser oder einfach nur mutiger.
Der oder die Entführer gingen methodisch vor: Die ersten vermissten Mädchen, waren vor zwei Jahren in der Ukraine verschwunden. Das Phänomen bewegten sich seither in östlicher Richtung über die Landkarte in Giles Büro. Es ließ in jeder Hauptstadt die beiden dort stationierten Mädchen verschwinden und ein paar verzweifelte Wächter zurück. Insgesamt wurden schon zehn Jägerinnen vermisst und die Abstände zwischen den Entführungen wurden immer kürzer. Keines der Mädchen war je wiederaufgetaucht und die Chancen, dass es dazu kommen würde, wurden immer geringer.
Die beiden Jägerinnen, Lisa und Anna die mit ihren Wächtern in München lebten holten die Scoobies vom Hauptbahnhof ab. Obwohl Dawn schon den ganzen Morgen gemosert hatte, dass sie ihr Lieblingskissen im Schlafwagon vermisst hatte und Xander ihr seltsame Blicke zuwarf, war Buffy erleichtert wieder im aktiven Dienst zu sein. Keine nervtötende Bürokratie mehr. Nur Instinkt, ein Pflock und Vampirstaub. Simpel. Buffy summte.
Die drei Scoobies zogen in dem kleinem, pastellgelbem Haus am Stadtrand ein, welches der Neue Rat Lisa, Anna und ihren Wächtern zur Verfügung gestellt hatte. Es war ein gemütliches Haus mit einem kleinem Frontgarten und vielen Holzmöbeln im Inneren, dass Buffy stolz machte, dass Giles sich so gut um die Jägerinnen und ihre Bedürfnisse kümmerte.
Vorstellungen waren nicht notwendig. Die schwarzhaarige Anna, die Buffy immer ein wenig an Schneewittchen erinnert hatte, und ihr Wächter Mr. Wilder hatten die Akademie erst vor zwei Jahre beendet. Die jüngere der beiden Jägerinnen, die blonde, quirlige Lisa war erst diesen Sommer mit Miss Schmidt nach München gezogen. Doch nun war München, die nächste große Stadt auf der Landkarte, allen Berechnungen nach, das nächste Ziel der Entführer. Es war nur eine Frage von Tagen oder Wochen bis eines, oder beide Mädchen verschwinden würden. Buffy hatte jahrelange Erfahrung mit der Gewissheit, dass morgen ihr letzter Tag sein könnte, aber für die beiden Mädchen war diese Realität verstörend, auch wenn sie in der Akademie darauf vorbereitet worden waren.
Dawn hatte, vergeblich, versucht die nervösen Jägerinnen zu beruhigen:
“Deswegen ist Buffy da. Sie wird auf euch aufpassen.”
“Und wenn doch etwas schief geht”, hatte Xander hilfreich verkündet, “werden wir euch einfach wieder von den Toten erwecken - wir haben schließlich Übung.”
Mr. Wilder, Annas Wächter, hatte daraufhin vor Schreck seinen Tee quer über den Tisch gespuckt.
Auch Giles in London machte sich Sorgen und er hätte am liebsten eine ganze Legion Jägerinnen an Buffys Seite geschickt. Nur hätte das den Entführern ihre Arbeit noch erleichtert, wenn die ganze Stadt voll mit den Mädchen gewesen wäre. Also hatte er sich damit begnügt München mit Wächtern und Informanten zu überschwemmen.
Nun patrouillierten die Scoobies jeden Abend, seit ihrer Ankunft mit den beiden jungen Jägerinnen durch die Friedhöfe der Stadt. Buffy begleitete das jüngere Mädchen, die blonde Lisa und Dawn und Xander passten auf Anna, die ältere, dunkelhaarige Jägerin, auf. Danach versammelten sich meist alle Hausbewohner im Wohnzimmer des kleinen Hauses und veranstalteten einen Videoabend. Jetzt konnten sie nur mehr warten und hoffen.
~*~
“Es ist hoffnungslos.”
Willow, saß hinter Buffys Schreibtisch in der Direktion der Burg und schloss mit einem lauten “Flapp” den dicken, hellgrünen Ordner vor sich. Dann faltete sie die Hände auf dem Tisch und sah das junge, hübsche Mädchen, welches ihr gegenüber auf der anderen Tischseite saß, entschuldigend an:
“Es tut mir leid, ich… ich finde einfach keinen… passenden Wächter für dich.”
Das Mädchen, mit den langen, tiefbraunen Haaren, blickte Willow aus traurigen Augen an:
“Sie meinen eher, es will mich keiner.”
Willows Gesicht errötete ertappt: “Ne… ein… es ist nur so, dass… ” und wusste nicht weiter. Dann:
“Dana, es… es tut mir leid, aber dein Fall ist nicht einfach. De..eine Vorgeschichte verschreckt die Leute u..und als du zu uns gekommen bist…”
Willow verstummte. Dana war zwar unbewaffnet gewesen als sie damals von Andrew aus LA gebracht worden war, aber sie hatte wie eine Furie um sich geschlagen und gebissen. Die Maurer konnten sich um die Schäden an der Burg kümmern, aber Cynthia hatte Monate gebraucht bis sie ihren linken Arm wieder benutzen konnte. Mr. Wilsons Finger wieder an seinem Körper anzubringen war noch etwas schwieriger gewesen - von den ausgeschlagenen Zähnen mehrerer Beteiligter gar nicht erst zu reden.
Dana hatte monatelang in einer gepolsterten Zelle in der Burg leben müssen.
Dr. Kelly, ein alter, kauziger Mediziner, den der Neue Rat der Wächter vom Alten übernommen hatte, kümmerte sich um das Mädchen. Obwohl Willow noch nie ein höfliches Wort von seinen Lippen vernommen hatte, so besaß er doch jahrzehntelange Erfahrung und scheinbar einen sechsten Sinn für Krankheiten und Symptome. Buffy hatte dem alten Kauz oft geholfen - verstand sie doch am Besten wie die Sinne und Instinkte einer Jägerin funktionierten.
Da Dana nun endlich korrekt behandelt wurde, und von Personen die wirklich an ihrer Heilung arbeiteten, stellten sich bald erste kleine Besserungen ein. Nicht das anfänglich irgendwer anders als Buffy ihre Zelle betreten konnte, aber dank der verbesserten Heilungskräften einer Jägerin und den Wundern der Pharmazie war Dana langsam wieder zu sich gekommen.
Vor zwei Monaten hatte Dr. Kelly sie entlassen: solange Dana täglich ihre Tabletten nahm bestand kein Grund mehr sie auf der Station zu behalten. Buffy war hocherfreut gewesen, und hatte Dana in der Akademie herumgeführt. Seit einem Monat nahm das Mädchen am Unterricht teil. Doch seither wurde Dana mit den Vorurteilen der anderen Jägerinnen und Wächter konfrontiert.
Auch wenn nur die Scoobies genau wussten was Dana in LA alles angestellt hatte (Willow schauderte) so waren trotzdem bald Gerüchte im Umlauf - und manche von ihnen waren ziemlich nahe an der Wahrheit. Keiner der Wächter wollte sein Leben riskieren und das Mädchen annehmen, wenn es viele stabile Jägerinnen gab, bei denen nicht das Risiko bestand, dass sie einem, in einem unbeobachtetem Moment, den Kopf abtrennten. Und die anderen Jägerinnen hielten Abstand vor der “gefährlichen Irren” die gerüchteweise eine Mörderin war.
Willow sympathisierte mit dem Mädchen und Faith verfluchte die Wächter die eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen sollten, aber selbst Buffy war es nicht gelungen einen der Wächter zu zwingen - und Buffy könnte Unterricht in “Wächtermanipulation 101” geben.
Willow sah das traurige Häuflein Elend, welches ihr gegenüber saß an:
“Es tut mir leid, ich kann dir nicht helfen… noch nicht helfen… aber ich werde weitersuchen… versprochen.”
Dana biss sich auf die Lippen, bedankte sich bei Willow und kehrte zu ihrem Klassenraum zurück. Das Mädchen hatte längst akzeptiert, dass die Suche nach einem Wächter für sie hoffnungslos war.
~*~
Drei Tage nach ihrer Ankunft marschierte Buffy, amüsiert, an Lisas Seite durch einen Friedhof im Norden Münchens. Die Nacht war immer noch frühlingshaft kalt und Buffys Atem bildete kleine Wölkchen und unter ihren Schuhen knirschten die letzen, schmutzigen Schneereste. Immer wieder ließ sie ihren Blick unauffällig in die Dunkelheit schweifen um nach dem Entführer Ausschau zu halten. Nachdem Lisa ihre anfängliche Scheu vor der Buffy Summers abgelegt hatte, erwies sie sich als unterhaltsame Jagdgefährtin. Ihr flachsblonde Haare leuchteten in der Dunkelheit genauso wie ihre roten Wangen als das Mädchen begeistert über Alles und Jeden plauderte.
Zugegeben, es war meistens eher hirnloses Gezwitscher über Haare, Kleidung, Haare, Horoskope, Essen und noch mehr Essen und Buffy hätte eigentlich genervt sein müssen. Aber irgendwie war sie doch erfreut, dass die muntere Lisa sich von der Situation nicht so sehr beeindrucken ließ, dass sie völlig verstummt war. Eine vor Angst steife Jägerin war schließlich eine tote Jägerin und Buffy musste zugeben, dass sie die Abwechslung, die in diesem belanglosem Geplauder lag, schätzte. Besser ein Gespräch über Buffys Frisur (“Ich wünschte ich hätte deine Locken damit sieht dein Ponyschwanz so gestylt aber trotzdem praktisch aus.”) als über eine Apokalypse.
Anna, die zweite Jägerin war das totale Gegenteil der munteren Lisa. Die schwarzhaarige Anna deren lange, dunkle Haare über ihren Rücken fielen, war bedacht und sorgfältig bei allem was sie tat. Dazu schien sie in den letzten Tagen eine Schwärmerei für Xander entwickelt zu haben. Buffy fand Anna sehr sympathisch auf ihre ich-öffne-meinen-Mund-nur-wenn-ich-etwas Intelligentes-zu-sagen-habe-Weise. Damit erinnerte sie Buffy oft an die junge Willow - minus Willows nervösem Geplapper, natürlich. Nur Dawn schien die junge Jägerin aus irgendeinem Grund nicht zu mögen.
~*~
Die jüngere Summers marschierte, in demselben Moment, in einigem Abstand hinter Anna und Xander hinter her. Die Drei durchsuchten denselben Friedhof wie Buffy und Lisa nur etwas weiter südlich nach Blutsaugern. Gleichzeitig gaben sie sich Mühe, so zu wirken, als ob sie nicht auf den Angriff der Entführer warteten. Dawn versuchte, gereizt die schmachtenden Blicke die die Jägerin Xander zuwarf, und ihre vorsichtigen Versuche, mit ihm ins Gespräch zu kommen, zu ignorieren. Xander wirkte inzwischen leicht überfordert mit der jungen Frau:
“…Und dank der Inschrift auf seinem angeblichem Grab, traut sich natürlich keiner seine Überreste zu exhumieren, was irgendwie auch nicht verwunderlich ist, wenn man die Grabinschrift kennt. Was denkst du wer er war? Bacon? Der Earl of Oxford? Oder Essex? Vertrittst du die Meinung der “Stratfordians” oder die der “Antistratfordians”? “
Xander murmelte etwas Unverständliches, Anna errötete unter seiner Aufmerksamkeit und fuhr fort:
Ich persönlich glaube ja an die Mainstream: Theorie, welche besagt, dass Shakespeare seine Werke selber verfasst hat. Aber die akademische Debatte über die Autorenschaft seiner Werke finde ich unglaublich faszinierend. Vor allem weil wir von Shakespeare kaum etwas wissen: weder seine Religion, Charakter, Sexualität, Bildung noch sein Aussehen sind gesichert. Da ist es ja nur Natürlich das Zweifel an seiner Identität auftauchen.”
Dawn rollte mit den Augen Buffy hatte sich offensichtlich geirrt: Anna plapperte sehr wohl wenn sie nervös war.
Xander nickte unsicher und Anna sandte ihm noch einen glühenden Blick zu.
Dawn, kickte einen Stein, streckte Anna hinterrücks die Zunge heraus und murmelte über das Verhalten der jungen Jägerin:
“Wie kindisch…”
Plötzlicher durchriss ein lauter Hilfeschrei die ruhige Nacht. Dawn stoppte und horchte. Der Schrei einer Frau schien von hinter der linken Grabreihe zu kommen. Schnell, Pflock bereit, wollte sie in die eisige Dunkelheit rennen um dem unsichtbaren Bösewicht seinen Snack zu vermiesen. Anna war sofort von Gelehrtenmodus in Jägerinnenmodus gewechselt und an ihre Seite gelaufen. Nur Xanders fester Handgriff konnte die Mädchen stoppen.
“Vorsicht - es könnte eine Falle sein.”
Anna wollte protestieren aber Xander kam ihr zuvor:
“Wir sehen nach - aber wir lassen uns gegenseitig für. Keine. Sekunde. aus den Augen - oder Auge.”
Die Mädchen stimmten zu. Gemeinsam liefen die drei Dämonenjäger durch die Reihen der Grabsteine in die Richtung aus der der Hilferuf gekommen war. An der Stelle fanden sie nur einen breiten Kiesweg mit alten, dicken Allebäumen auf beiden Seiten, der sich gerade durch den Friedhof zog. Aber sie fanden keine Spur von einer rettungsbedürftigen Frau oder einem Kampf.
Dawn rückte instinktiv näher zu der dicken, massigen Jacke unter der Xander steckte. Xander blickte sich um. Er war sich nicht sicher, aber etwas schien hinter den Bäumen vorbei zu huschen. Dawn schob sich noch näher, irgendwie schien der Boden unter ihren Füßen nachzugeben. Mit dünner Stimme fragte sie:
“Ähm wenn das eine Falle ist wo sind dann die Fallensteller… yiiiep!”
Plötzlich spürte Dawn einen festen Griff um ihren Knöchel. Mit Schwung wurde sie in die Luft gehoben.
“Dawn!”
Aber bevor Xander noch etwas tun konnte wand sich auch hinter ihm ein schwarzer, glatter Arm aus dem Boden. Er packte Xander fest um die Taille und der junge Mann verlor selbst mit einem “Umpfh” den Boden unter den Füßen und die Luft aus den Lungen. Es war eine riesige schwarze Pflanze deren Ranken die beiden Scoobies mühelos einige Meter in der Luft schwenkte. Dawn hing kopfüber und fluchte. Xander, rang nach Luft und gestikulierte so heftig, dass er Dawns Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Sie folgte seinem ausgestreckten Finger und versuchte mit ihren Augen die Dunkelheit in der angedeuteten Richtung zu durchdringen. Ihr Mund klappte auf, als sie eine sehr große muskulöse Gestalt hinter den Alleebäumen dahinhuschen sah. Anna sah die Gestalt ebenfalls. Sie wich etwas zurück aber hob ihren Pflock in kampfbereiter Abwehrstellung.
Plötzlich erbebte die Luft rund um sie mit einem kriegerischen Heulen das Dawn durch Mark und Bein ging. Ihr Magen krampfte sich zusammen und die Härchen in ihrem Nacken stellten sich auf.
Aber noch schlimmer war die Wirkung die das lang gezogene, vibrierende Geräusch auf Anna hatte. Ihr gesamter Körper erzitterte vor Angst und das Gesicht der sonst so besonnenen und mutigen Jägerin war schreckensverzerrt. Dawn rief ihren Namen, aber das Mädchen reagierte nicht. Also beschloss Dawn das Vernünftigste in dieser Situation zu tun:
“BUFFY!! BUFFY! HILFE! BUFFYYY!!”
Anna lehnte sich mit schwachen, zittrigen Gliedern und rasendem Puls gegen den sich windenden Stamm der Pflanze die ihre Beschützer gefangen hielt. Ihr war übel und das Heulen aus der Dunkelheit schwoll an. Es wurde, von einer anderen Stelle, schriller beantwortet. Dieses Heulen versprach Anna Zähne und Blut es versprach den Tod. Bleiben wäre Selbstmord. Das Echo des Geräusches rann ihre Wirbelsäule hinauf und hinunter und vibrierte in ihrem gesamten Körper. Ihr Pflock glitt aus ihren Fingern. Ihr Instinkt gebot ihr zu fliehen. Die einzige Möglichkeit…. Ohne auf die Schreie von Xander oder Dawn zu hören lief Anna los.
Als Buffy wie ein Wirbelwind mit Lisa im Schlepptau durch das Gebüsch brach war Anna bereits zwischen den Bäumen verschwunden. Ohne viel nachzudenken begannen die beiden Jägerinnen mit Stöcken und Pflöcken auf die Pflanze einzuschlagen und Dawn von der Pflanze zu befreien. Xander wirkte schon leicht bläulich, fand aber immer noch die Energie zu fluchen als Dawn, kaum, dass sie wieder Boden unter den Füßen hatte, alleine Anna nachstürzte.
Dawn lief zwischen denselben Bäumen hindurch wie Anna und verließ die knirschende Kiestrasse. Sie stürmte auf einem ausgetretenem Weg, der zwischen Grabsteinen weiterführte und von dem sie annahm das das kopflos fliehende Mädchen ihn benutzt hatte. In der relativen Dunkelheit stolperte sie einige Male und bog keuchend um eine trauernde Statue. Plötzlich sah sie den großen, zotteligen und eindeutig muskulösen Dämon vor sich auf dem Boden knien. Dawn schrie erschrocken auf und ihr Körper wollte sofort in die Richtung zurück aus der er gerade gekommen war. Auf dem eisigen Schnee verlor Dawn ihren halt und setzte sich schmerzhaft auf den Hosenboden.
Hastig schob sie sich auf allen Vieren ein paar Schritte rückwärts von dem Dämon weg… bereit um ihr Leben zu kämpfen. Der Dämon… oder besser die Dämonin, hob langsam den Kopf von ihrer Arbeit und starrte sie aus goldgelben Raubtieraugen in einem Löwenhaften Gesicht an als ob sie der Nachtisch wäre. Dawn wagte nicht zu atmen - japste aber doch plötzlich.
Vor ihr, und unter der Dämonin, lag Annas gebrochener Körper auf dem nassen Erdboden. Ihr Kopf war unnatürlich verdreht und ihre glasigen Augen starrten blind in den schwarzen Nachthimmel. Dawn wollte nicht sehen, registrierte aber trotzdem, dass der Leib des Mädchens aufgerissen war. Weiße blutige Gedärme lagen neben Anna. Dawn hatte die Kreatur bei der Mahlzeit gestört. Die Dämonin grinste sie plötzlich an. Dabei entblößte sie lange, spitze Reißzähne und den Rest ihres blutigen Raubtiergebissen.
Annas Blut… begriff Dawn. Unbeeindruckt von ihrer Zuschauerin richtete sich die Dämonin auf ihre Hinterfüße, warf sich Annas Körper über die Schulter und sprang auf Dawn zu. Dawn schrie erschrocken auf, warf sich zu Boden und die Hände schützend über ihren Kopf. Als nichts geschah - lugte Dawn zittern zwischen ihren Fingern hervor. Die Dämonin verschwand hinter ihr mit aufrechten, katzenhaften Sprüngen in der Nacht und Dawn glaubte ein kichern von ihr zu hören.
Sie wandte ihren Kopf und übergab sich.
Nur Sekunden später hörte sie vertraute Stimmen neben sich. Buffys Kopf schob sich in ihr Gesichtsfeld und die kräftigen Hände ihrer Schwester packten Dawn und schüttelte sie. Buffys fragte immer wieder ob sie ok wäre. Dawn starrte sie nur an und wusste keine ehrliche Antwort.
In diesem Moment wurde hinter ihnen, wieder das dämonische Heulen ausgestoßen. Dawn würgte erneut, das Geräusch klang für ihre Ohren viel zu triumphierend. Lisas aufgeregtes Plappern verstummte abrupt. Die junge Jägerin sank zitternd in sich zusammen und brach in Tränen aus die sich schnell in eine Hysterie steigerten. Auch Buffy erstarrte und fing an zu beben. Ihre grünen Augen wirkten unnatürlich groß in ihrem angstverzerrtem Gesicht und sie hauchte nur:
“Wir müssen hier weg - schnell.”
Sie packte Lisa die sich zu einem kleinem Ball zusammengekauert hatte, zog Dawn hinter sich her und zu Viert liefen sie so schnell sie konnten über die unebenen Wege zum Ausgang des Friedhofes. Dort hatte Xander früher am Abend ihr Auto geparkt. Der junge Mann stolperte hinter den Frauen her und versuchte zu begreifen was passiert war. Um sie herum erscholl, von allen Seiten, wieder dieses dämonische Heulen.
Buffy schleuderte die Mädchen ins Auto, schob Xander hintenher und warf sich selbst hinter das Steuer. Reifen quietschten und das Auto raste zurück zum Haus der Wächter.
~*~
AN: Yip yip! Mehr als 100 Hits *freu*. Schön das sich doch mal wer zu mir verirrt. Und ja so peinlich das auch klingt ich freu mich wirklich über jeden Hit. :-P
Apropos *winkt heftig mit Zaunpfahl* vergesst nicht, dass es auch die Möglichkeit gibt die Story zu bewerten - und das erfordert nur einen Klick *liebschau*
Dawn, Xander und Buffy fuhren am nächsten Morgen mit dem Zug ins vorfrühlingshafte München. Die Stadt lag mittlerweile in der unmittelbaren Gefahrenzone. Denn vor einer Woche waren die beiden Jägerinnen die in Wien stationiert gewesen waren verschwunden - beide in derselben Nacht - was bisher noch nie vorgekommen war. Wer auch immer die Mädchen entführte, wurde besser oder einfach nur mutiger.
Der oder die Entführer gingen methodisch vor: Die ersten vermissten Mädchen, waren vor zwei Jahren in der Ukraine verschwunden. Das Phänomen bewegten sich seither in östlicher Richtung über die Landkarte in Giles Büro. Es ließ in jeder Hauptstadt die beiden dort stationierten Mädchen verschwinden und ein paar verzweifelte Wächter zurück. Insgesamt wurden schon zehn Jägerinnen vermisst und die Abstände zwischen den Entführungen wurden immer kürzer. Keines der Mädchen war je wiederaufgetaucht und die Chancen, dass es dazu kommen würde, wurden immer geringer.
Die beiden Jägerinnen, Lisa und Anna die mit ihren Wächtern in München lebten holten die Scoobies vom Hauptbahnhof ab. Obwohl Dawn schon den ganzen Morgen gemosert hatte, dass sie ihr Lieblingskissen im Schlafwagon vermisst hatte und Xander ihr seltsame Blicke zuwarf, war Buffy erleichtert wieder im aktiven Dienst zu sein. Keine nervtötende Bürokratie mehr. Nur Instinkt, ein Pflock und Vampirstaub. Simpel. Buffy summte.
Die drei Scoobies zogen in dem kleinem, pastellgelbem Haus am Stadtrand ein, welches der Neue Rat Lisa, Anna und ihren Wächtern zur Verfügung gestellt hatte. Es war ein gemütliches Haus mit einem kleinem Frontgarten und vielen Holzmöbeln im Inneren, dass Buffy stolz machte, dass Giles sich so gut um die Jägerinnen und ihre Bedürfnisse kümmerte.
Vorstellungen waren nicht notwendig. Die schwarzhaarige Anna, die Buffy immer ein wenig an Schneewittchen erinnert hatte, und ihr Wächter Mr. Wilder hatten die Akademie erst vor zwei Jahre beendet. Die jüngere der beiden Jägerinnen, die blonde, quirlige Lisa war erst diesen Sommer mit Miss Schmidt nach München gezogen. Doch nun war München, die nächste große Stadt auf der Landkarte, allen Berechnungen nach, das nächste Ziel der Entführer. Es war nur eine Frage von Tagen oder Wochen bis eines, oder beide Mädchen verschwinden würden. Buffy hatte jahrelange Erfahrung mit der Gewissheit, dass morgen ihr letzter Tag sein könnte, aber für die beiden Mädchen war diese Realität verstörend, auch wenn sie in der Akademie darauf vorbereitet worden waren.
Dawn hatte, vergeblich, versucht die nervösen Jägerinnen zu beruhigen:
“Deswegen ist Buffy da. Sie wird auf euch aufpassen.”
“Und wenn doch etwas schief geht”, hatte Xander hilfreich verkündet, “werden wir euch einfach wieder von den Toten erwecken - wir haben schließlich Übung.”
Mr. Wilder, Annas Wächter, hatte daraufhin vor Schreck seinen Tee quer über den Tisch gespuckt.
Auch Giles in London machte sich Sorgen und er hätte am liebsten eine ganze Legion Jägerinnen an Buffys Seite geschickt. Nur hätte das den Entführern ihre Arbeit noch erleichtert, wenn die ganze Stadt voll mit den Mädchen gewesen wäre. Also hatte er sich damit begnügt München mit Wächtern und Informanten zu überschwemmen.
Nun patrouillierten die Scoobies jeden Abend, seit ihrer Ankunft mit den beiden jungen Jägerinnen durch die Friedhöfe der Stadt. Buffy begleitete das jüngere Mädchen, die blonde Lisa und Dawn und Xander passten auf Anna, die ältere, dunkelhaarige Jägerin, auf. Danach versammelten sich meist alle Hausbewohner im Wohnzimmer des kleinen Hauses und veranstalteten einen Videoabend. Jetzt konnten sie nur mehr warten und hoffen.
~*~
“Es ist hoffnungslos.”
Willow, saß hinter Buffys Schreibtisch in der Direktion der Burg und schloss mit einem lauten “Flapp” den dicken, hellgrünen Ordner vor sich. Dann faltete sie die Hände auf dem Tisch und sah das junge, hübsche Mädchen, welches ihr gegenüber auf der anderen Tischseite saß, entschuldigend an:
“Es tut mir leid, ich… ich finde einfach keinen… passenden Wächter für dich.”
Das Mädchen, mit den langen, tiefbraunen Haaren, blickte Willow aus traurigen Augen an:
“Sie meinen eher, es will mich keiner.”
Willows Gesicht errötete ertappt: “Ne… ein… es ist nur so, dass… ” und wusste nicht weiter. Dann:
“Dana, es… es tut mir leid, aber dein Fall ist nicht einfach. De..eine Vorgeschichte verschreckt die Leute u..und als du zu uns gekommen bist…”
Willow verstummte. Dana war zwar unbewaffnet gewesen als sie damals von Andrew aus LA gebracht worden war, aber sie hatte wie eine Furie um sich geschlagen und gebissen. Die Maurer konnten sich um die Schäden an der Burg kümmern, aber Cynthia hatte Monate gebraucht bis sie ihren linken Arm wieder benutzen konnte. Mr. Wilsons Finger wieder an seinem Körper anzubringen war noch etwas schwieriger gewesen - von den ausgeschlagenen Zähnen mehrerer Beteiligter gar nicht erst zu reden.
Dana hatte monatelang in einer gepolsterten Zelle in der Burg leben müssen.
Dr. Kelly, ein alter, kauziger Mediziner, den der Neue Rat der Wächter vom Alten übernommen hatte, kümmerte sich um das Mädchen. Obwohl Willow noch nie ein höfliches Wort von seinen Lippen vernommen hatte, so besaß er doch jahrzehntelange Erfahrung und scheinbar einen sechsten Sinn für Krankheiten und Symptome. Buffy hatte dem alten Kauz oft geholfen - verstand sie doch am Besten wie die Sinne und Instinkte einer Jägerin funktionierten.
Da Dana nun endlich korrekt behandelt wurde, und von Personen die wirklich an ihrer Heilung arbeiteten, stellten sich bald erste kleine Besserungen ein. Nicht das anfänglich irgendwer anders als Buffy ihre Zelle betreten konnte, aber dank der verbesserten Heilungskräften einer Jägerin und den Wundern der Pharmazie war Dana langsam wieder zu sich gekommen.
Vor zwei Monaten hatte Dr. Kelly sie entlassen: solange Dana täglich ihre Tabletten nahm bestand kein Grund mehr sie auf der Station zu behalten. Buffy war hocherfreut gewesen, und hatte Dana in der Akademie herumgeführt. Seit einem Monat nahm das Mädchen am Unterricht teil. Doch seither wurde Dana mit den Vorurteilen der anderen Jägerinnen und Wächter konfrontiert.
Auch wenn nur die Scoobies genau wussten was Dana in LA alles angestellt hatte (Willow schauderte) so waren trotzdem bald Gerüchte im Umlauf - und manche von ihnen waren ziemlich nahe an der Wahrheit. Keiner der Wächter wollte sein Leben riskieren und das Mädchen annehmen, wenn es viele stabile Jägerinnen gab, bei denen nicht das Risiko bestand, dass sie einem, in einem unbeobachtetem Moment, den Kopf abtrennten. Und die anderen Jägerinnen hielten Abstand vor der “gefährlichen Irren” die gerüchteweise eine Mörderin war.
Willow sympathisierte mit dem Mädchen und Faith verfluchte die Wächter die eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen sollten, aber selbst Buffy war es nicht gelungen einen der Wächter zu zwingen - und Buffy könnte Unterricht in “Wächtermanipulation 101” geben.
Willow sah das traurige Häuflein Elend, welches ihr gegenüber saß an:
“Es tut mir leid, ich kann dir nicht helfen… noch nicht helfen… aber ich werde weitersuchen… versprochen.”
Dana biss sich auf die Lippen, bedankte sich bei Willow und kehrte zu ihrem Klassenraum zurück. Das Mädchen hatte längst akzeptiert, dass die Suche nach einem Wächter für sie hoffnungslos war.
~*~
Drei Tage nach ihrer Ankunft marschierte Buffy, amüsiert, an Lisas Seite durch einen Friedhof im Norden Münchens. Die Nacht war immer noch frühlingshaft kalt und Buffys Atem bildete kleine Wölkchen und unter ihren Schuhen knirschten die letzen, schmutzigen Schneereste. Immer wieder ließ sie ihren Blick unauffällig in die Dunkelheit schweifen um nach dem Entführer Ausschau zu halten. Nachdem Lisa ihre anfängliche Scheu vor der Buffy Summers abgelegt hatte, erwies sie sich als unterhaltsame Jagdgefährtin. Ihr flachsblonde Haare leuchteten in der Dunkelheit genauso wie ihre roten Wangen als das Mädchen begeistert über Alles und Jeden plauderte.
Zugegeben, es war meistens eher hirnloses Gezwitscher über Haare, Kleidung, Haare, Horoskope, Essen und noch mehr Essen und Buffy hätte eigentlich genervt sein müssen. Aber irgendwie war sie doch erfreut, dass die muntere Lisa sich von der Situation nicht so sehr beeindrucken ließ, dass sie völlig verstummt war. Eine vor Angst steife Jägerin war schließlich eine tote Jägerin und Buffy musste zugeben, dass sie die Abwechslung, die in diesem belanglosem Geplauder lag, schätzte. Besser ein Gespräch über Buffys Frisur (“Ich wünschte ich hätte deine Locken damit sieht dein Ponyschwanz so gestylt aber trotzdem praktisch aus.”) als über eine Apokalypse.
Anna, die zweite Jägerin war das totale Gegenteil der munteren Lisa. Die schwarzhaarige Anna deren lange, dunkle Haare über ihren Rücken fielen, war bedacht und sorgfältig bei allem was sie tat. Dazu schien sie in den letzten Tagen eine Schwärmerei für Xander entwickelt zu haben. Buffy fand Anna sehr sympathisch auf ihre ich-öffne-meinen-Mund-nur-wenn-ich-etwas Intelligentes-zu-sagen-habe-Weise. Damit erinnerte sie Buffy oft an die junge Willow - minus Willows nervösem Geplapper, natürlich. Nur Dawn schien die junge Jägerin aus irgendeinem Grund nicht zu mögen.
~*~
Die jüngere Summers marschierte, in demselben Moment, in einigem Abstand hinter Anna und Xander hinter her. Die Drei durchsuchten denselben Friedhof wie Buffy und Lisa nur etwas weiter südlich nach Blutsaugern. Gleichzeitig gaben sie sich Mühe, so zu wirken, als ob sie nicht auf den Angriff der Entführer warteten. Dawn versuchte, gereizt die schmachtenden Blicke die die Jägerin Xander zuwarf, und ihre vorsichtigen Versuche, mit ihm ins Gespräch zu kommen, zu ignorieren. Xander wirkte inzwischen leicht überfordert mit der jungen Frau:
“…Und dank der Inschrift auf seinem angeblichem Grab, traut sich natürlich keiner seine Überreste zu exhumieren, was irgendwie auch nicht verwunderlich ist, wenn man die Grabinschrift kennt. Was denkst du wer er war? Bacon? Der Earl of Oxford? Oder Essex? Vertrittst du die Meinung der “Stratfordians” oder die der “Antistratfordians”? “
Xander murmelte etwas Unverständliches, Anna errötete unter seiner Aufmerksamkeit und fuhr fort:
Ich persönlich glaube ja an die Mainstream: Theorie, welche besagt, dass Shakespeare seine Werke selber verfasst hat. Aber die akademische Debatte über die Autorenschaft seiner Werke finde ich unglaublich faszinierend. Vor allem weil wir von Shakespeare kaum etwas wissen: weder seine Religion, Charakter, Sexualität, Bildung noch sein Aussehen sind gesichert. Da ist es ja nur Natürlich das Zweifel an seiner Identität auftauchen.”
Dawn rollte mit den Augen Buffy hatte sich offensichtlich geirrt: Anna plapperte sehr wohl wenn sie nervös war.
Xander nickte unsicher und Anna sandte ihm noch einen glühenden Blick zu.
Dawn, kickte einen Stein, streckte Anna hinterrücks die Zunge heraus und murmelte über das Verhalten der jungen Jägerin:
“Wie kindisch…”
Plötzlicher durchriss ein lauter Hilfeschrei die ruhige Nacht. Dawn stoppte und horchte. Der Schrei einer Frau schien von hinter der linken Grabreihe zu kommen. Schnell, Pflock bereit, wollte sie in die eisige Dunkelheit rennen um dem unsichtbaren Bösewicht seinen Snack zu vermiesen. Anna war sofort von Gelehrtenmodus in Jägerinnenmodus gewechselt und an ihre Seite gelaufen. Nur Xanders fester Handgriff konnte die Mädchen stoppen.
“Vorsicht - es könnte eine Falle sein.”
Anna wollte protestieren aber Xander kam ihr zuvor:
“Wir sehen nach - aber wir lassen uns gegenseitig für. Keine. Sekunde. aus den Augen - oder Auge.”
Die Mädchen stimmten zu. Gemeinsam liefen die drei Dämonenjäger durch die Reihen der Grabsteine in die Richtung aus der der Hilferuf gekommen war. An der Stelle fanden sie nur einen breiten Kiesweg mit alten, dicken Allebäumen auf beiden Seiten, der sich gerade durch den Friedhof zog. Aber sie fanden keine Spur von einer rettungsbedürftigen Frau oder einem Kampf.
Dawn rückte instinktiv näher zu der dicken, massigen Jacke unter der Xander steckte. Xander blickte sich um. Er war sich nicht sicher, aber etwas schien hinter den Bäumen vorbei zu huschen. Dawn schob sich noch näher, irgendwie schien der Boden unter ihren Füßen nachzugeben. Mit dünner Stimme fragte sie:
“Ähm wenn das eine Falle ist wo sind dann die Fallensteller… yiiiep!”
Plötzlich spürte Dawn einen festen Griff um ihren Knöchel. Mit Schwung wurde sie in die Luft gehoben.
“Dawn!”
Aber bevor Xander noch etwas tun konnte wand sich auch hinter ihm ein schwarzer, glatter Arm aus dem Boden. Er packte Xander fest um die Taille und der junge Mann verlor selbst mit einem “Umpfh” den Boden unter den Füßen und die Luft aus den Lungen. Es war eine riesige schwarze Pflanze deren Ranken die beiden Scoobies mühelos einige Meter in der Luft schwenkte. Dawn hing kopfüber und fluchte. Xander, rang nach Luft und gestikulierte so heftig, dass er Dawns Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Sie folgte seinem ausgestreckten Finger und versuchte mit ihren Augen die Dunkelheit in der angedeuteten Richtung zu durchdringen. Ihr Mund klappte auf, als sie eine sehr große muskulöse Gestalt hinter den Alleebäumen dahinhuschen sah. Anna sah die Gestalt ebenfalls. Sie wich etwas zurück aber hob ihren Pflock in kampfbereiter Abwehrstellung.
Plötzlich erbebte die Luft rund um sie mit einem kriegerischen Heulen das Dawn durch Mark und Bein ging. Ihr Magen krampfte sich zusammen und die Härchen in ihrem Nacken stellten sich auf.
Aber noch schlimmer war die Wirkung die das lang gezogene, vibrierende Geräusch auf Anna hatte. Ihr gesamter Körper erzitterte vor Angst und das Gesicht der sonst so besonnenen und mutigen Jägerin war schreckensverzerrt. Dawn rief ihren Namen, aber das Mädchen reagierte nicht. Also beschloss Dawn das Vernünftigste in dieser Situation zu tun:
“BUFFY!! BUFFY! HILFE! BUFFYYY!!”
Anna lehnte sich mit schwachen, zittrigen Gliedern und rasendem Puls gegen den sich windenden Stamm der Pflanze die ihre Beschützer gefangen hielt. Ihr war übel und das Heulen aus der Dunkelheit schwoll an. Es wurde, von einer anderen Stelle, schriller beantwortet. Dieses Heulen versprach Anna Zähne und Blut es versprach den Tod. Bleiben wäre Selbstmord. Das Echo des Geräusches rann ihre Wirbelsäule hinauf und hinunter und vibrierte in ihrem gesamten Körper. Ihr Pflock glitt aus ihren Fingern. Ihr Instinkt gebot ihr zu fliehen. Die einzige Möglichkeit…. Ohne auf die Schreie von Xander oder Dawn zu hören lief Anna los.
Als Buffy wie ein Wirbelwind mit Lisa im Schlepptau durch das Gebüsch brach war Anna bereits zwischen den Bäumen verschwunden. Ohne viel nachzudenken begannen die beiden Jägerinnen mit Stöcken und Pflöcken auf die Pflanze einzuschlagen und Dawn von der Pflanze zu befreien. Xander wirkte schon leicht bläulich, fand aber immer noch die Energie zu fluchen als Dawn, kaum, dass sie wieder Boden unter den Füßen hatte, alleine Anna nachstürzte.
Dawn lief zwischen denselben Bäumen hindurch wie Anna und verließ die knirschende Kiestrasse. Sie stürmte auf einem ausgetretenem Weg, der zwischen Grabsteinen weiterführte und von dem sie annahm das das kopflos fliehende Mädchen ihn benutzt hatte. In der relativen Dunkelheit stolperte sie einige Male und bog keuchend um eine trauernde Statue. Plötzlich sah sie den großen, zotteligen und eindeutig muskulösen Dämon vor sich auf dem Boden knien. Dawn schrie erschrocken auf und ihr Körper wollte sofort in die Richtung zurück aus der er gerade gekommen war. Auf dem eisigen Schnee verlor Dawn ihren halt und setzte sich schmerzhaft auf den Hosenboden.
Hastig schob sie sich auf allen Vieren ein paar Schritte rückwärts von dem Dämon weg… bereit um ihr Leben zu kämpfen. Der Dämon… oder besser die Dämonin, hob langsam den Kopf von ihrer Arbeit und starrte sie aus goldgelben Raubtieraugen in einem Löwenhaften Gesicht an als ob sie der Nachtisch wäre. Dawn wagte nicht zu atmen - japste aber doch plötzlich.
Vor ihr, und unter der Dämonin, lag Annas gebrochener Körper auf dem nassen Erdboden. Ihr Kopf war unnatürlich verdreht und ihre glasigen Augen starrten blind in den schwarzen Nachthimmel. Dawn wollte nicht sehen, registrierte aber trotzdem, dass der Leib des Mädchens aufgerissen war. Weiße blutige Gedärme lagen neben Anna. Dawn hatte die Kreatur bei der Mahlzeit gestört. Die Dämonin grinste sie plötzlich an. Dabei entblößte sie lange, spitze Reißzähne und den Rest ihres blutigen Raubtiergebissen.
Annas Blut… begriff Dawn. Unbeeindruckt von ihrer Zuschauerin richtete sich die Dämonin auf ihre Hinterfüße, warf sich Annas Körper über die Schulter und sprang auf Dawn zu. Dawn schrie erschrocken auf, warf sich zu Boden und die Hände schützend über ihren Kopf. Als nichts geschah - lugte Dawn zittern zwischen ihren Fingern hervor. Die Dämonin verschwand hinter ihr mit aufrechten, katzenhaften Sprüngen in der Nacht und Dawn glaubte ein kichern von ihr zu hören.
Sie wandte ihren Kopf und übergab sich.
Nur Sekunden später hörte sie vertraute Stimmen neben sich. Buffys Kopf schob sich in ihr Gesichtsfeld und die kräftigen Hände ihrer Schwester packten Dawn und schüttelte sie. Buffys fragte immer wieder ob sie ok wäre. Dawn starrte sie nur an und wusste keine ehrliche Antwort.
In diesem Moment wurde hinter ihnen, wieder das dämonische Heulen ausgestoßen. Dawn würgte erneut, das Geräusch klang für ihre Ohren viel zu triumphierend. Lisas aufgeregtes Plappern verstummte abrupt. Die junge Jägerin sank zitternd in sich zusammen und brach in Tränen aus die sich schnell in eine Hysterie steigerten. Auch Buffy erstarrte und fing an zu beben. Ihre grünen Augen wirkten unnatürlich groß in ihrem angstverzerrtem Gesicht und sie hauchte nur:
“Wir müssen hier weg - schnell.”
Sie packte Lisa die sich zu einem kleinem Ball zusammengekauert hatte, zog Dawn hinter sich her und zu Viert liefen sie so schnell sie konnten über die unebenen Wege zum Ausgang des Friedhofes. Dort hatte Xander früher am Abend ihr Auto geparkt. Der junge Mann stolperte hinter den Frauen her und versuchte zu begreifen was passiert war. Um sie herum erscholl, von allen Seiten, wieder dieses dämonische Heulen.
Buffy schleuderte die Mädchen ins Auto, schob Xander hintenher und warf sich selbst hinter das Steuer. Reifen quietschten und das Auto raste zurück zum Haus der Wächter.
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AN: Yip yip! Mehr als 100 Hits *freu*. Schön das sich doch mal wer zu mir verirrt. Und ja so peinlich das auch klingt ich freu mich wirklich über jeden Hit. :-P
Apropos *winkt heftig mit Zaunpfahl* vergesst nicht, dass es auch die Möglichkeit gibt die Story zu bewerten - und das erfordert nur einen Klick *liebschau*