Heimfahrt
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German › Originals
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Adult +
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Disclaimer:
This is a work of fiction. Any resemblance of characters to actual persons, living or dead, is purely coincidental. The Author holds exclusive rights to this work. Unauthorized duplication is prohibited.
Heimfahrt
Disclaimer: None needed since I do claim this to be mine...
Aw, I always wanted to say this! ^___^
Reviews are very much appreciated!
Bitte, bitte sagt mir, was ihr davon haltet...
--------------------------------------------------------------------
Sie hatte ihm schon den gesamten Tag über versucht klarzumachen, dass sie sich verfahren hatten - und zwar hoffnungslos.
Er hörte nicht zu und sie sah beleidigt aus dem Fenster. Als sie gegen Abend endlich einen Wald erreichten, welcher nicht mehr auf dem Computerausdruck verzeichnet war, reichte es ihr, denn er hielt noch immer nicht an. Sie schrie ihn an, zerrte an seiner Hose und klopfte mit ihren Fingernägeln gegen das Fenster. Er hasste es, wenn sie das tat.
Er reagierte nicht darauf. Wie konnte er auch? Eingestehen, dass er falsch lag, wie so oft? Nicht schon wieder!
Da sollte sie lieber meckern. Er würde es ihr zeigen. Er war stärker!
Also bog er in die nächste Abzweigung rechts ein und fuhr etwa eine halbe Stunde durch den Wald, bis die Sonne völlig verschwunden war. Dann hielt er an, parkte das Auto neben einem Trampelpfad und ging tiefer in die Dunkelheit, ohne sich nach ihr umzudrehen. Nach wenigen Minuten kam er zurück, betrachtete das Auto nachdenklich und auf einmal sah er aus wie ein kleiner Junge. Ein kleiner, hilfloser Junge inmitten einer erschreckend großen Welt. Sie lächelte ihn an, doch er sah sie gar nicht. Sein Blick verfinsterte sich und sie sah es mit Schrecken. Was sollte das? Weshalb stieg er nicht wieder ins Auto?
Weshalb stieg sie nicht aus? Er sah entsetzt auf den vorderen Reifen und runzelte die Stirn. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt. Er sah nun auf zu ihr und bemerkte ihren besorgten Blick. Er seufzte. Er wusste, was sie machen würde. Sie würde aussteigen, ihn fragen, was mit ihm los sei, weshalb er nicht ins Auto komme, dann den Platten bemerken, blitzschnell handeln und den Ersatzreifen aus dem Kofferraum holen und ihn fragen, weshalb er nicht selbst auf die Idee gekommen sei. Er war auf die Idee gekommen. Allerdings wusste er, dass der Reifen im Kofferraum ebenfalls bereits ein Loch hatte. Vor zwei Wochen war er an einer Baustelle vorbeigefahren und hatte einen Haufen Nägel übersehen.
Würde er es ihr erklären, würde sie wahnsinnig werden, ihn zusammenstauchen, weil er es ihn nicht gesagt hatte, und dann mit ihrem Handy jemanden anrufen, der ihnen helfen würde. Einen dieser verdammt gutaussehenden Typen, welche in solchen Situationen immer losgeschickt werden.
Und dann würde sie ihn im Stillen mit ebendiesem vergleichen.
Er bedeutete ihr, auszusteigen.
Was los sei. Er zeigte ihr den Reifen.
Ob er den Ersatzreifen hätte.
Er meinte, der sei bereits drauf. Im Kofferraum läge ein kaputter. Sie sah ihn entgeistert an. Er hatte keinen Ersatzreifen? Ihr Katastrophenmanagement ließ sie im Stich. Sie begann zu zittern, die Dunkelheit machte sie nervös, ließ es ihn aber nicht sehen. Stattdessen sah sie ihn zornig an. Je nervöser sie wurde, desto heftiger wurden ihre Vorwürfe.
Er wich unmerklich ein Stück zurück. Doch dann wurde er den unnatürlichen Unterton in ihrer Stimme gewahr. Sie bebte. Sie hatte Angst. Und zwar verdammt große. Er runzelte verzweifelt die Stirn. Er wollte nicht, dass sie Angst hatte. Sie war seine Starke, seine Bedachte, seine Wand, die niemand niederreißen konnte. Und gegen die er regelmäßig rannte. Aber nun sah er deutlich die Angst in ihren Augen und sie hörte sich selbst hysterisch werden.
Je entrüsteter ihre Vorwürfe wurden desto mehr wünschte sie sich, dass er sie in die Arme nahm und sie vor den Schatten um sie herum beschützte.
Schließlich, als hinter ihr irgendein Tier durch das Gebüsch huschte fielen die restlichen Steine und die gesamte Mauer brach. Sie knickte ein, rutsche aus, fing sich und rettete sich in seine Arme.
Er war überrascht. Er fing sie auf und stützte ihren Stand. Ihr Kopf an seiner Schulter. Das erste Mal in Jahren. Ihm fiel auf, wie gut sie roch.
Sie legte ihren Kopf unter sein Kinn und ihre Arme auf seine Brust. Ihr fiel auf, wie gut er sich anfühlte. Sie lächelte, Augen geschlossen.
Er legte eine Hand auf ihren Rücken und strich ihr vorsichtig, fast schüchtern über die Schulter. Als er ihr zufriedenes Seufzen hörte grinste er. Er konnte es also noch. Er nahm sie fest in die Arme und küsste ihre Stirn.
Sie brauche keine Angst zu haben. Sie hätten noch ihr Handy.
Nein, hätten sie nicht. Der Akku war leer.
Er war kurz davor wieder Panik zu bekommen. Er hatte gerade das Katastrophenmanagement in seine Hände genommen und nun wusste er nicht weiter. Statt zu fluchen besann er sich eines Besseren, bewahrte sein fröhliches Gesicht und meinte, dann müssten sie wohl oder übel die Nacht hier verbringen.
Sie sah ihn entsetzt an. Dann fing sie wieder an zu schimpfen. Sie würde die Nacht nicht hier verbringen, es sei alles seine Schuld,...
Aber er würde sie dieses Gefühl, was er eben noch gehabt hatte, nicht kaputtmachen lassen.
Er trat einen Schritt auf sie zu, hielt ihre Hände fest und als sie aus ihrer erschrockenen Starre gerade in ein energisches Wehren übergehen wollte sah er ihr ernst in die Augen und meinte, sie würden hier bleiben.
Sie sah ihn durcheinander an und das gab ihm genug Zeit, um sein Grinsen wieder zurecht zurücken.
Ihr fiel auf, dass er auf einmal anders aussah. So wie damals, als sie sich in ihn verliebt hatte. Es war genau dieser sichere Blick gewesen, den sie so anziehend gefunden hatte.
Er nahm sie bei der Hand, führte sie zum Auto, öffnete die hintere Tür und machte ihr durch eine energische Handbewegung klar, dass sie einsteigen solle.
Es hatte keinen Sinn, ihm zu wiedersprechen, sie wollte es auch nicht. Vertrauen und Geborgenheit kehrte zurück. Es war verwirrend und anziehend, beängstigend und zugleich fesselnd zu sehen, was im Laufe der Jahre alles verloren gegangen war. Sie wurde auf einmal schüchtern und schämte sich für ihren Wutausbruch. Sie ließ sich von ihm führen. Wie damals.
Sie setzte sich auf die Rückbank und sah erwartungsvoll zu ihm auf. Er setzte sich neben sie, nahm sie in die Arme und meinte, sie solle versuchen zu schlafen. Das klang nur zu verlockend. Als sie das zweite Mal miteinander ausgegangen waren war sie im Taxi auf der Rückfahrt in seinen Armen eingeschlafen. Seine Arme. Sie hatte ganz vergessen, wie unglaublich beruhigend sie wirken konnten wenn sie erst einmal um ihren Körper geschlungen waren. Seine tiefen, grünen Augen. Er war eben doch ihr Held und sie wollte von ihm gerettet werden. Wie Dornröschen. Oder so ähnlich. Aber Dornröschen hatte sich emanzipiert und Muskeln bekommen. Im übertragenen Sinne.
Kurz bevor sie wegnickte unternahm sie einem letzten schwachen Versuch, diesen Status beizubehalten, doch es war einfach zu angenehm festgehalten zu werden.
„Aber ich habe Angst im Dunkeln“, murmelte sie.
Er lachte erleichtert.
„Und ich hatte Angst, du würdest dich vor gar nichts fürchten“
Am nächsten Morgen kam irgendwann ein alter Bauer vorbei, der sie mitnahm.
Aw, I always wanted to say this! ^___^
Reviews are very much appreciated!
Bitte, bitte sagt mir, was ihr davon haltet...
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Sie hatte ihm schon den gesamten Tag über versucht klarzumachen, dass sie sich verfahren hatten - und zwar hoffnungslos.
Er hörte nicht zu und sie sah beleidigt aus dem Fenster. Als sie gegen Abend endlich einen Wald erreichten, welcher nicht mehr auf dem Computerausdruck verzeichnet war, reichte es ihr, denn er hielt noch immer nicht an. Sie schrie ihn an, zerrte an seiner Hose und klopfte mit ihren Fingernägeln gegen das Fenster. Er hasste es, wenn sie das tat.
Er reagierte nicht darauf. Wie konnte er auch? Eingestehen, dass er falsch lag, wie so oft? Nicht schon wieder!
Da sollte sie lieber meckern. Er würde es ihr zeigen. Er war stärker!
Also bog er in die nächste Abzweigung rechts ein und fuhr etwa eine halbe Stunde durch den Wald, bis die Sonne völlig verschwunden war. Dann hielt er an, parkte das Auto neben einem Trampelpfad und ging tiefer in die Dunkelheit, ohne sich nach ihr umzudrehen. Nach wenigen Minuten kam er zurück, betrachtete das Auto nachdenklich und auf einmal sah er aus wie ein kleiner Junge. Ein kleiner, hilfloser Junge inmitten einer erschreckend großen Welt. Sie lächelte ihn an, doch er sah sie gar nicht. Sein Blick verfinsterte sich und sie sah es mit Schrecken. Was sollte das? Weshalb stieg er nicht wieder ins Auto?
Weshalb stieg sie nicht aus? Er sah entsetzt auf den vorderen Reifen und runzelte die Stirn. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt. Er sah nun auf zu ihr und bemerkte ihren besorgten Blick. Er seufzte. Er wusste, was sie machen würde. Sie würde aussteigen, ihn fragen, was mit ihm los sei, weshalb er nicht ins Auto komme, dann den Platten bemerken, blitzschnell handeln und den Ersatzreifen aus dem Kofferraum holen und ihn fragen, weshalb er nicht selbst auf die Idee gekommen sei. Er war auf die Idee gekommen. Allerdings wusste er, dass der Reifen im Kofferraum ebenfalls bereits ein Loch hatte. Vor zwei Wochen war er an einer Baustelle vorbeigefahren und hatte einen Haufen Nägel übersehen.
Würde er es ihr erklären, würde sie wahnsinnig werden, ihn zusammenstauchen, weil er es ihn nicht gesagt hatte, und dann mit ihrem Handy jemanden anrufen, der ihnen helfen würde. Einen dieser verdammt gutaussehenden Typen, welche in solchen Situationen immer losgeschickt werden.
Und dann würde sie ihn im Stillen mit ebendiesem vergleichen.
Er bedeutete ihr, auszusteigen.
Was los sei. Er zeigte ihr den Reifen.
Ob er den Ersatzreifen hätte.
Er meinte, der sei bereits drauf. Im Kofferraum läge ein kaputter. Sie sah ihn entgeistert an. Er hatte keinen Ersatzreifen? Ihr Katastrophenmanagement ließ sie im Stich. Sie begann zu zittern, die Dunkelheit machte sie nervös, ließ es ihn aber nicht sehen. Stattdessen sah sie ihn zornig an. Je nervöser sie wurde, desto heftiger wurden ihre Vorwürfe.
Er wich unmerklich ein Stück zurück. Doch dann wurde er den unnatürlichen Unterton in ihrer Stimme gewahr. Sie bebte. Sie hatte Angst. Und zwar verdammt große. Er runzelte verzweifelt die Stirn. Er wollte nicht, dass sie Angst hatte. Sie war seine Starke, seine Bedachte, seine Wand, die niemand niederreißen konnte. Und gegen die er regelmäßig rannte. Aber nun sah er deutlich die Angst in ihren Augen und sie hörte sich selbst hysterisch werden.
Je entrüsteter ihre Vorwürfe wurden desto mehr wünschte sie sich, dass er sie in die Arme nahm und sie vor den Schatten um sie herum beschützte.
Schließlich, als hinter ihr irgendein Tier durch das Gebüsch huschte fielen die restlichen Steine und die gesamte Mauer brach. Sie knickte ein, rutsche aus, fing sich und rettete sich in seine Arme.
Er war überrascht. Er fing sie auf und stützte ihren Stand. Ihr Kopf an seiner Schulter. Das erste Mal in Jahren. Ihm fiel auf, wie gut sie roch.
Sie legte ihren Kopf unter sein Kinn und ihre Arme auf seine Brust. Ihr fiel auf, wie gut er sich anfühlte. Sie lächelte, Augen geschlossen.
Er legte eine Hand auf ihren Rücken und strich ihr vorsichtig, fast schüchtern über die Schulter. Als er ihr zufriedenes Seufzen hörte grinste er. Er konnte es also noch. Er nahm sie fest in die Arme und küsste ihre Stirn.
Sie brauche keine Angst zu haben. Sie hätten noch ihr Handy.
Nein, hätten sie nicht. Der Akku war leer.
Er war kurz davor wieder Panik zu bekommen. Er hatte gerade das Katastrophenmanagement in seine Hände genommen und nun wusste er nicht weiter. Statt zu fluchen besann er sich eines Besseren, bewahrte sein fröhliches Gesicht und meinte, dann müssten sie wohl oder übel die Nacht hier verbringen.
Sie sah ihn entsetzt an. Dann fing sie wieder an zu schimpfen. Sie würde die Nacht nicht hier verbringen, es sei alles seine Schuld,...
Aber er würde sie dieses Gefühl, was er eben noch gehabt hatte, nicht kaputtmachen lassen.
Er trat einen Schritt auf sie zu, hielt ihre Hände fest und als sie aus ihrer erschrockenen Starre gerade in ein energisches Wehren übergehen wollte sah er ihr ernst in die Augen und meinte, sie würden hier bleiben.
Sie sah ihn durcheinander an und das gab ihm genug Zeit, um sein Grinsen wieder zurecht zurücken.
Ihr fiel auf, dass er auf einmal anders aussah. So wie damals, als sie sich in ihn verliebt hatte. Es war genau dieser sichere Blick gewesen, den sie so anziehend gefunden hatte.
Er nahm sie bei der Hand, führte sie zum Auto, öffnete die hintere Tür und machte ihr durch eine energische Handbewegung klar, dass sie einsteigen solle.
Es hatte keinen Sinn, ihm zu wiedersprechen, sie wollte es auch nicht. Vertrauen und Geborgenheit kehrte zurück. Es war verwirrend und anziehend, beängstigend und zugleich fesselnd zu sehen, was im Laufe der Jahre alles verloren gegangen war. Sie wurde auf einmal schüchtern und schämte sich für ihren Wutausbruch. Sie ließ sich von ihm führen. Wie damals.
Sie setzte sich auf die Rückbank und sah erwartungsvoll zu ihm auf. Er setzte sich neben sie, nahm sie in die Arme und meinte, sie solle versuchen zu schlafen. Das klang nur zu verlockend. Als sie das zweite Mal miteinander ausgegangen waren war sie im Taxi auf der Rückfahrt in seinen Armen eingeschlafen. Seine Arme. Sie hatte ganz vergessen, wie unglaublich beruhigend sie wirken konnten wenn sie erst einmal um ihren Körper geschlungen waren. Seine tiefen, grünen Augen. Er war eben doch ihr Held und sie wollte von ihm gerettet werden. Wie Dornröschen. Oder so ähnlich. Aber Dornröschen hatte sich emanzipiert und Muskeln bekommen. Im übertragenen Sinne.
Kurz bevor sie wegnickte unternahm sie einem letzten schwachen Versuch, diesen Status beizubehalten, doch es war einfach zu angenehm festgehalten zu werden.
„Aber ich habe Angst im Dunkeln“, murmelte sie.
Er lachte erleichtert.
„Und ich hatte Angst, du würdest dich vor gar nichts fürchten“
Am nächsten Morgen kam irgendwann ein alter Bauer vorbei, der sie mitnahm.