Relight his fire
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German › Originals
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Adult ++
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Disclaimer:
This is a work of fiction. Any resemblance of characters to actual persons, living or dead, is purely coincidental. The Author holds exclusive rights to this work. Unauthorized duplication is prohibited.
Relight his fire
Das hier ist meine erste Fiction auf deutsch. Wäre für konstruktive Kritik sehr dankbar (so lange ihr wirklich was zu sagen habt!)
Please Review!
Zoe stand nur in ihrer Unterwäsche vor dem Spiegel. Sie musterte sich von der Seite und von hinten, prüfte kritisch ihr Gesicht.
Ja, doch, sie konnte sich noch halbwegs sehen lassen. Zumindest nichts, was man nicht beheben konnte. Bauch und Hintern
waren etwas schlaff geworden, aber das konnte man bestimmt mit ein paar Übungen beheben; der Busen hing auch schon ein
wenig, aber da half ein guter BH und mit etwas Glück auch ein paar Übungen. Sie schüttelte ihre Haare, auch die fielen noch
voll und lang über ihre Schultern, seidenglatt, das Ergebnis liebevoller Pflege. Trotzdem konnten sie ein paar neue Strähnchen
vertragen und etwas zurechtgestutzt werden, also zum Friseur. Nun war das Gesicht an der Reihe. Noch keine Fältchen zu
sehen, bis auf die Lachfalten um die Augen und ihre beiden Grübchen, aber die blieben dort, wo sie hingehörten. Die waren ein
Teil von Ihr. Sie drehte sich noch einmal abschließend. Also, von nun an zweimal in der Woche ins Fitness-Studio und nächste
Woche zum Friseur, möglichst noch vor der Jubiläumsfeier in Marks Firma. Da wollte sie umwerfend aussehen. Schließlich
musste sie diese ganzen jungen Dinger, die den ganzen Tag um ihn herumschwänzelten in ihre Grenzen verweisen. Sie war
zwar schon siebenunddreißig und hatte drei Kinder (5 und 2) auf die Welt gebracht, aber trotzdem konnte sie noch
atemberaubend aussehen. Sie war keines dieser abgearbeiteten Hausmütterchen. Sie war eine liebevolle Mutter, die ihre
Kinder im Griff hatte und trotzdem nebenbei Karriere machte. Zoe schrieb zweimal die Woche eine Kolumne und eine tägliche
Beratungskolumne in einer Frauenzeitschrift. Natürlich nicht in einem dieser Boulevard-Blätter, etwas mehr Stil hatte das ganze
schon.
Sie war so in Gedanken vertieft gewesen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie Mark das Schlafzimmer betreten hatte. „Was
machst du denn da?“
Sie wirbelte mehr oder weniger elegant herum. Mark war gerade dabei seine Krawatte zu lockern. „Meinen monatlichen
Systemcheck. Ich sollte etwas mehr ins Fitnessstudio gehen, was meinst du?“
- Hhm
- Vielleicht kommst du ja mal mit. Etwas Sport würde dir sicher gut tun…
- Ja, irgendwann mal...
- Wir könnten ja einmal in der Woche abends schwimmen gehen...
- Schatz, du weißt doch, dass ich momentan sehr im Stress bin...
- Ja, und genau deshalb würde es dir gut tun. Hey, wenn du etwas früher nach Hause kommen würdest, könntest du deine Kinder auch mal wach erleben....
- Ich bin doch das ganze Wochenende für sie da...
- Wow, ein Wochenends-Daddy...Und wann hast du mich eingeplant?
Mark kam widerstrebend zu ihr rüber und nahm sie in den Arm. Er trug mittlerweile nur Shorts, was Zoe mehr als nur gefiel.
Sein Bauch war immernoch fest und sie fühlte die Muskeln an seinem Rücken. Ja, er war ein sehr attraktiver Mann, etwas zu
attraktiv für ihren Geschmack, ständig hatte sie das Gefühl ihr Revier verteidigen zu müssen. Sie atmete den Duft seines Eau
de Toilettes tief ein und küsste zärtlich seinen Hals. Mark löste sich von ihr und küsste sie auf die Stirn. „Bald, mein Schatz,
bald. Wenn ich den Deal erstmal abgewickelt habe, dann werde ich bestimmt befördert und dann hab ich auch mehr Zeit für
die Kinder und dich. Lass uns jetzt schlafen, ich bin hundemüde...“
„Ich mach mir Sorgen um dich...Du bist immer hundemüde...“
„Ich arbeite ja auch den ganzen Tag.“
„Und ich etwa nicht?“
„Oh Gott, nein, bitte nicht jetzt, ich werde mit dir jetzt nicht ausdiskutieren, wer von uns mehr arbeitet! Ich will schlafen, klar?“
Mit diesen Worten verschwand er im Bad. Zoe war wütend, mal wieder. Dieser blöde Egoist! Sie schnappte sich ein Nachthemd
und legte sich ins Bett. Licht aus.
Mark kam wieder rein und legt sich neben sie ins Bett. Nach ein paar Minuten rutschte er dichter an sie heran, streichelte ihr
liebevoll den Rücken. „Hör zu, Schatz, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht anfahren, ehrlich. Du weißt, dass ich immer
grummelig werde, wenn ich müde bin. Dann darf man nicht solche Diskussionen mit mir anfangen...“
Zoe dreht sich zu ihm um und sah ihn fest an. „Gut, dann sag mir ab jetzt eben einfach immer bescheid, wann ich mit dir
reden darf und auch was genau ich sagen darf, dann kommen wir uns nicht mehr ins Gehege!“ Sie wollte sich wegdrehen, aber
er hielt sie fest. „Hey, jetzt sei nicht so zickig...“
„Ich bin müde, da bin ich immer zickig, das solltest du wissen...“
Mark lachte hilflos. Er küsste sie liebevoll. „Okay, du hast gewonnen! Ich bin ein blöder Hornochse und Idiot. Mach mich fertig!“
Zoe seufzte, „Das will ich doch gar nicht. Alles was ich will, ist dass du etwas mehr Zeit mit mir und den Kindern verbringst...“
Er legte sich auf den Rücken und Zoe kuschelte sich bei ihm ein. „Ich gebe mir alle Mühe und werde mich in Zukuft bessern,
ich versprech’s, ok?“
„Ok.“
„Dann lass uns jetzt schlafen, wir beide haben morgen einen langen Tag vor uns.“
Und damit schlief er auch schon ein. Zoe befreite sich aus seinem Klammergriff und drehte sich weg, wenig später war auch sie
eingeschlafen.
*
„Jungs! Hört sofort auf eure Schwester zu ärgern! Sofort!“
Diese kleinen Monster! Schnell nahm Zoe die schreiende Lea auf den Arm und versuchte sie zu beruhigen, während die Jungs
brüllend um sie herumsprangen. „Ruhe hab ich gesagt! Seid jetzt leise oder es gibt keinen Nachtisch!“ Aber auch das schien
nicht zu reichen. Zoes Gesicht lief rot vor Wut an, während Lea immer noch schrie und die Jungs brüllten. Sie war verzweifelt.
Da dröhnte es plötzlich von der Tür her: „Hey! Tut was eure Mutter sagt oder es setzt was!“ Stille. Sogar Lea verstummte für
einen Augenblick, bevor sie wieder einsetzte, diesmal die Arme nach ihrem Papa ausgestreckt, der in der Tür stand und seine
Jungs streng anblickte. Dann fielen jedoch auch diese mit ein. „Daddy! Daddy! Daddy!“ Aber der blieb eisern. „Ruhe! Ihr
entschuldigt euch jetzt zuerst bei eurer Mutter für das Theater, das ihr hier veranstaltet habt. Das war ja wohl hoffentlich nicht
euer Ernst, euch so zu benehmen!“ Die Jungs drehten sich betreten zu ihrer Mutter um und murmelten eine Entschuldigung,
aber auch hier ernteten sie nur strenge Blicke. „Raus jetzt, jeder auf sein Zimmer. Und kommt nicht wieder ehe das Essen
fertig ist, sonst gibt es wirklich keinen Nachtisch!“ In Windeseile rannten die beiden raus und Zoe konnte sich Mark zuwenden,
der schon neben ihr stand und ihr Lea abnahm. „Hey, da sind ja meine beiden Schönen!“ Liebevoll schwenkte er Lea in der
Luft und verwandelte damit das Weinen in fröhliches Gelächter. Dann wandte er sich seiner Frau zu und küsste sie zärtlich.
„Und wie war dein Tag?“
„Genauso! Den ganzen Tag...“, sie drehte sich wieder zum Herd um.
Er seufzte und wandte sich an die kleine. „Hhm, das müssen wir Mami wohl ein bißchen aufmuntern, oder was meinst du?“ Er
lehnte sich an ihr vorbei und beobachtete sie. Dabei stupste er sie immer wieder mit Leas kleinem Fäustchen an uind kitzelte
sie. Lea schien das Spiel zu gefallen denn sie gluckste vor Freude. Auch Zoe musste nun lachen. „Hör auf, ich muss das hier
fertig machen oder das Essen brennt an. Was machst du überhaupt schon hier? Du bist sonst nie zum Essen da...“
Mark beugte sich vor und küsste sie noch einmal. „Ich hab früher Schluss gemacht. Die Zwillinge haben doch heute ihre
Schulauführung, oder?“
„Wow, du hast daran gedacht?“, sie sah ihn erstaunt an. „Hey, ich weiß ja, dass ich momentan zu viel Zeit in der Firma
verbringe, aber ich werde nicht so ein Vater, der seine Kinder vergisst! Auf gar keinen Fall! Dann hast du Erlaubnis mich zu
erschießen!“ Mit diesen Worten stand er auf, setzte Lea – ihr Gemecker ignorierend – ab und begann den Tisch zu decken. Er
küsste Zoe im Vorbeigehen in den Nacken und stupste sie zweideutig an. Zoe grinste und warf ihm einen eindeutigen Blick zu.
Das weitere Essen verlief ruhig und gleich darauf machten sie sich fertig zum Ausgehen, während Leena, ihr finnisches Au-Pair
sich um Lea kümmerte.
Es war schon neun als sie wiederkamen und sich beeilten die Kinder ins Bett zu bringen. Endlich war auch Zoe im Bett und las
noch ein wenig. Sie hatte für heute das Nachthemd mit den Spaghetti-Trägern gewählt und sich eben unter der Dusche noch
schnell die Beine rasiert, nur für den Fall, dass...Mark kam gerade wieder rein, er hatte Lea beruhigen müssen, die von einem
Albtraum aufgewacht war. Mit einem Seufzer ließ er sich ins Bett fallen, Zoe kraulte ihm liebevoll den Nacken, bevor er unter
der Dusche verschwand.
Sie löschte das Licht und legte sich hin. Endlich kam Mark wieder herein. Er seufzte tief und setzte sich für einen Moment auf
den Bettrand mit dem Rücken zu ihr. Er sah müde und abgearbeitet aus, fast schlimmer als sonst. Zoe richtete sich wieder auf.
Sie krabbelte zu ihm nach vorne und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Er roch verführerisch nach dem Duschgel und seine
nassen Haare tropften noch etwas. Liebevoll küsste sie seine Wange. „Du bist müde, Schatz, komm ins Bett.“ Er wandte sich
ihr zu. „Ja, das bin ich. Ich kann kaum noch stehen.“ Er küsste sie lange. Zoe wusste bereits bescheid. Heute Nacht würde
ganz offensichtlich wieder nichts stehen. Er legte sich neben sie und nahm sie in den Arm. Zoe kuschelte sich ein. Ihre Finger
glitten unter sein Hemd und spielten auf seinem Bauch Sie drängte sich dichter an ihn, ihr Bein glitt auf seines und sie begann
seine Schulter zu küssen. Man konnte es ja trotzdem mal versuchen. Langsam arbeitete sie sich vor zum Hals, aber Mark
schob sie sanft von sich. „Heute nicht, ich bin wirklich fertig.“, murmelte er schläfrig. Zoe verharrte kurz, dann drehte sie sich
weg von ihm und kuschelte sich selbst ein.
*
„Und, Leena, wie sehe ich aus?“ Zoe drehte sich einmal galant im Kreis und verharrte dann, mit einem falschen, aber
strahlenden Lächeln. „Fantastisch! Aber musst du die ganze Zeit so komisch grinsen?“
Zoe renkte ihren Kiefer wieder ein und lachte ein wenig. „Leider schon. Ich muss doch glücklich aussehen und den anderen
Weibern klarmachen, dass in meiner Ehe alles perfekt ist und sie gefälligst ihre Pfoten von meinem Mann lassen sollen.“
„Ah, die Konkurrenz ausschalten, also.“
„Genau!“ Zoe blickte noch einmal prüfend in den Spiegel. Sie trug ein enges schwarzes Glitzerkleid, das unten schräg
geschnitten war, so dass es am rechten Bein über dem Knie endete und am linke deutlich darunter. Es hatte ein ausladendes
Dekoltee und war hinten am Rücken nur geschnürt, so dass es Zoe noch recht ansehnliche Figur deutlich hervorhob. Sie
betrachtete sich stolz. Das weite Dekoltee betonte ihre Rundungen nur zu deutlich und dadurch, dass es um den Bauch herum
etwas lockerer fiel, versteckte es auch den Bauchansatz, der seit Leas Geburt einfach nicht mehr wegzubekommen war. Ihre
langen dunkelblonden Haare waren frisch geschnitten und gefärbt, so dass jetzt helle Strähnchen ihre dunklen Augen noch
besser zur Geltung brachten. „Ja, ich denke, so kann ich mich sehen lassen.“
„Also, wenn Mark bei dem Anblick nicht in Ohnmacht fällt, dann sollten wir ihn auf dem schnellsten Weg einliefern lassen. Wo
bleibt er eigentlich?“
„Er ist los um seinen Smoking aus der Reinigung zu holen und steckt jetzt in nem dicken Stau. Ich hab’ ihm ja gesagt, dass er
nicht mit dem Auto fahren soll...Gib mir den kleinen Engel nochmal.“ Mit diesen Worten nahm sie ihr Lea ab und knuddelte sie
fest. Da kam auch Mark hereingestürmt. Er gab Zoe einen flüchtigen Kuss und verschwand dann im Bad um sich umzuziehen.
Für einen Moment blieb sie enttäuscht stehen, fasste sich dann aber wieder und ging mit Leena hinunter um auch ihren Jungs
Gute Nacht zu sagen. Ein paar Minuten später kam Mark nach und verabschiedete sich nun auch von seinen Kindern. Er hatte
nur ein paar Minuten gebraucht um sich fertig zu machen, aber er sah trotzdem einfach toll aus. Das dunkle Haar war etwas
zerzaust, aber das ließ ihn nur noch mal ein paar Jahre jünger aussehen und auch sonst standen ihm solche Smokings einfach
ausgezeichnet. Aber sie würde sich hüten ihm das zu sagen.
Endlich gingen sie los. Mark hatte sich dazu entschlossen selbst zu fahren. Die Fahrt verlief in nahezu eisigem Schweigen bis
Mark selbst es schließlich brach: „Ist alles in Ordnung? Du bist heute so still...“
„Alles ok.“
- Das war ja sehr überzeugend. Willst du’s mir nicht erzählen?
- Es ist nichts. Ich mag bloß einfach solche Veranstaltungen nicht, das weißt du doch.
- Du musst ja nicht mitkommen, wenn du nicht magst. Ich hab dir gesagt, dass es in Ordnung ist, wenn du zu Hause bist. Ich weiß ja, dass es für dich unglaublich langweilig ist. Ich bin dir auch nicht böse.
- Ja, klar. Ich werfe dich den ganzen jungen Dingern da zum Fraß vor! Außerdem...
- Ach das ist doch Unsinn! Als ob die alle über mich herfallen würden!
- Diese Veranstaltungen sind zumindest das einzige was ich noch allein mit meinem Mann unternehmen kann und das lasse ich mir nicht nehmen!
- Schatz, hör doch damit auf. Ich will den Abend nicht mit einem Strei beginnen...
- Dann lass es...
- Das ist doch albern
- Dann lass es!
Mit ihrem Ton machte Zoe ihm unmissverständlich klar, dass sie dieses Thema jetzt nicht weiter vertiefen wollte und auch Mark
schien nicht fiel daran zu liegen, das noch weiter auszudiskutieren und so ließen sie es.
Endlich kamen sie in dem Hotel an, in dem der Empfang stattfinden sollte. Ein Angestellter öffnete ihnen die Tür, damit er das
Auto hinterher in die Garage bringen konnte und Zoe setzte in dem Moment, in dem sie ausstiegen, ihr strahlendstes Lächeln
auf. Sie hakte sich bei Mark unter und ließ sich in den Saal führen. Dort angekommen begrüßte sie geduldig alle seine
Geschäftspartner und deren Ehefrauen und Geliebten. Sie lauschte gelangweilt allen Komplimenten, Floskeln, ließ sich zur
Beförderung ihres Mannes gratulieren und spielte die perfekte Vorfür–Ehefrau. Keiner in diesem Raum ahnte, dass sie Mark
gerade verfluchte und sich verschiedenste Möglichkeiten eines außergewöhnlich schmerzhaften Todes ausdachte, als er sie in
einer Gruppe außergewöhnlich langweiliger Ehefrauen allein ließ, die sich über alle 10 Jahre jüngeren Geliebten das Maul
zerrissen. Sie blickte umher, genauer gesagt beobachtete sie ihren Ehemann und sämtliche Sekretärinnen und Geliebten mit
äußerster Wachsamkeit. Mark jedoch schien sehr in ein Gespräch mit seinem Chef vertieft. Ein Gähnen unterdrückend schlich
sie sich zur Bar und genehmigte sich einen weiteren Cocktail. Plötzlich erklang eine tiefe Stimme hinter ihr: „Das ist doch die
einzige Möglichkeit diese Veranstaltungen zu ertragen, oder?“ Der durchaus attraktive Mann, der zu der Stimme zu gehören
schien, bestellte sich ebenfalls einen Cocktail und setzte sich neben sie auf einen der Barhocker. „Sie gestatten, dass ich mich
dazu sezte?“
Zoe nickte. Der Mann war doch deutlich jünger als sie und das gefiel ihr nur umso mehr. Er stand nicht hinten bei den
Barbie-Püppchen, sondern war hier bei ihr. Sie fühlte sich geschmeichelt. Lächelnd warf sie ihr Haar zurück und setzte ihr
Flirt-Gesicht auf. Gott, war das lange nicht zum Einsatz gekommen. „Natürlich, hier ist wohl genug Platz für uns zwei. Wie
kommt es, dass sie auch flüchten?“
„Nun, ehrlich gesagt sind sie mir schon vorher aufgefallen, als sie in der Ehefrauen-Gruppe standen und furchtbar gelangweilt
aussahen, da dachte ich, ich folge ihnen doch einfach mal und sehe, ob ich ein Lächeln auf dieses bezaubernde Gesicht
zaubern kann.“ Zoe schenkte ihm das erhoffte Lächeln. Viele würden sagen, er wäre dreist, für sie war er einfach nur offen.
„Ja, genau das hatte ich mir erhofft. Ich bin übrigens Michael Henderson.“
„Ich bin Zoe...“, sie zögerte, wenn er hier arbeitete, würde er bestimmt Marks Namen kennen. „Einfach nur Zoe.“
Es schien zu wirken. Michael reagierte. „Mike. Es freut mich ...deine Bekanntschaft zu machen...?!?“
Sie lächelte. Gut, er war dreist, aber sein deutlicher englischer Akzent machte das relativ schnell wieder wett. „Mich auch. Und
was tun sie...tust du hier? Ganz offensichtlich bist du nicht deutsch...“
„Nein, bin ich nicht. Mein Vater arbeitet in London für diese Firma und hat mich hier eingeschleust. Ich sollte etwas
Auslandserfahrung sammeln. Ich bin jetzt seit einigen Monaten hier und ich muss sagen, es gefällt mir immer besser.“ Er warf
ihr einen eindeutigen Blick zu. Zoe reagierte. Ihr gefiel dieses Spiel immer mehr. Mike war wirklich attraktiv, seine blauen
Augen funkelten sie frech an und sein Akzent ließ sie jeglichen Anstand vergessen. Die Tatsache, dass sie die Frau seines
Chefs war und Mutter von drei Kindern zum Beispiel auch. Ihr war aber schon klar, dass er erhebliche Probleme bekommen
würde, wenn Mark die beiden sah, allerdings interessierte sie das im Moment herzlich wenig. Auch eine Mutter durfte hin und
wieder mal etwas männliche Aufmerksamkeit bekommen.
„Und wie gefällt es dir hier?“
„Sehr gut, mir gefällt Berlin wirklich, vor allen Dingen die Frauen hier sind einfach atemberaubend.“ Verschmitzt zwinkerte er ihr
zu. Wenn du wüsstest...Aber sie trieb das Spiel weiter. Galant wandte sie sich ihm zu, wobei ihr Bein leicht das Seine streifte.
Ihr Kleid rutschte ganz aus Versehen ein Stückchen hoch und entblößte nun deutlich mehr Bein. Ja, sie konnte es noch! Mike
musste sich räuspern. Solch eindeutige Gesten brachten selbst den größten Charmeur aus der Fassung. Sie lächelte ihn
vielsagend an und spielte dabei scheinbar gedankenverloren mit ihren Haaren. „Und verrätst du es mir? Über wen haben die
Verehrten Damen gerade gelästert?“
„Also, als ich gegangen bin, haben sie gerade überlegt ob die Oberweite von Webers Neuer, Michelle oder so ähnlich, von einer
B auf C vergrößert wurde oder ob es vielleicht doch schon D ist...“
„Nein, das ist noch kein D, ich stimme eher für C. Für D muss sie wohl noch länger mit ihm schlafen...“ Laut lachten sie beide
los. „Ja, etwas in der Art hatte ich mir auch gedacht.“
Mike bestellte ihnen beiden noch einen weiteren Cocktail. „Und verraten sie mir jetzt auch, was eine so interessante Frau wie
sie auf einer derart langweiligen Veranstaltung macht?“
„Ich...“
„Sie ist meine Frau!“, dröhnte da plötzlich eine tiefe Stimme von hinten. Zoe erschrak und Mike witterte augenblicklich Gefahr.
Er erkannte Mark sofort als seinen Chef und sprang auf. Unpassend wie es war, konnte Zoe sich ein zufriedenes Grinsen nicht
verkneifen. „Nun, Mr. Henderson, das ist mein Mann Mark Winter.“
„Mr. W...Ich meine Herr Winter, ich, also es...tut mir aufrichtig leid. Ich hoffe sie missverstehen das jetzt nicht...“ Und schon
war alle Selbstsicherheit wie weggeblasen.
„Gibt es denn etwas zu missverstehen?“, seine Stimme grollte wütend und Zoe kam nicht unmhin sich grinsend vorzustellen,
dass Mark gleich anfangen würde zu knurren wie ein Wolf.
„Nein, nein, natürlich nicht. Absolut gar nichts. Really. Es ist nur, ich dachte, man könnte vielleicht...Ich gehe jetzt wohl besser
wieder...“ leise winselnd schlich Mike gebeugt aus dem Raum. Der arme Kerl..., aber ihr blieb keine Zeit ihn zu bemitleiden,
denn Mark wandte sich nun ihr zu. Seine Augen waren zu schmalen Schlitzen verengt und sein Kopf hochrot gefärbt. „Wie
kannst du es wagen?“, es war ihm anzusehen, wie schwer es ihm fiel, seine Stimme ruhig zu halten. Seine Hände zitterten. „Du
bist meine Frau!!! Was fällt die eigentlich ein, hier mit einem...Studenten zu flirten wie die letzte N...“
„Pass auf, was du sagst!“, fuhr Zoe ihm scharf dazwischen. Er schreckte zurück. „Ich bin vor allen Dingen EINE Frau! Und DU
hast kein Recht mich jetzt hier so anzufahren!“
- Kein Recht dich anzufahren??? Ich musste gerade einen unserer Praktikanten davon abhalten sich an meiner Frau zu vergreifen, die übrigens Mutter von drei Kindern ist und auch deutlich älter!
- Das ist wohl wahr. Aber soll ich dir nochwas sagen! Sie ist immernoch attraktiv genug um einem Praktikanten aufzufallen!
Er kochte nun regelrecht vor Wut: „Was willst du damit sagen???“
- Ich will damit sagen, dass es DIR nicht aufgefallen ist! Und wenn mein Mann soetwas nicht merkt, dass muss ich mir meine Bestätigung wohl woanders holen!
- Das ist ja wohl...
Er griff hart nach ihrem Arm, als sie plötzlich von einer zaghaften Frauenstimme unterbrochen wurden. „Entschuldigen sie, Herr
Winter, aber, äh, der Chef wollte nun ihre Beförderung offiziell bekannt geben und wartet auf sie und ihre Frau...“
„Ja, natürlich wir kommen gleich, Lisa.“
„Oh, das ist also Lisa...“, sagte Zoe gedehnt, „Ich wusste gar nicht, dass du die Assistentinnen hier mit Vornamen
ansprichst...“
Mark sah sie drohend an. „Wir reden später weiter, darauf kannst du wetten! Ich lasse dich jetzt nicht den Spieß umdrehen!“
Mit diesen Worten nahm er ihre Hand und zog sie weg. „Gut, dann reden wir wenigstens auch mal miteinander!“, zischte sie
ihm gehässig zu, aber Mark ignorierte das und legte sein Sonntagslächeln auf. Zoe fiel mit ein und gemeinsam ließen sie sich
vom Chef beglückwünschen und verschiedene Toasts über sich ergehen. Mark ließ sie dabei nur los, wenn es nicht anders ging.
Immer wieder legte er seine Hand auf ihren nackten Rücken und zog sie dicht zu sich. Sie meinte auch zu sehen wie er den
Raum nach jemandem abzusuchen schien. Auch Zoe suchte. Der arme Mike tat ihr inzwischen wirklich leid und sie fürchtete,
dass sie ihm eine Menge Ärger eingehandelt hatte. Sie hätte ihm erzählen sollen, wer sie war. Nun ja, vielleicht konnte sie bei
Mark, wenn er sich etwas beruhigt hatte, ein gutes Wort für ihn einlegen. Im Moment sah es jedoch nicht so aus. Er war
schrecklich wütend. Und Zoe konnte sich nicht helfen, aber es gefiel ihr. Er wich ihr nicht von der Seite, war sogar versucht ihr
auf die Toilette zu folgen. Er rettete sie vor langweiligen Gesprächen und stellte sie ständig neu und laut als SEINE Frau vor.
Endlich, als Zoe nicht mehr laufen oder auch nur lächeln konnte, verabschiedete Mark sich von seinen Kollegen und holte
seinen Mantel und ihre Stola aus der Garderobe. Da sah sie Mike noch einmal. Sie warf ihm einen mitleidigen und
entschuldigenden Blick zu. Er sah einfach hundsmiserabel aus. Wahrscheinlich sah er gerade seine Zukunft den Bach
runtergehen. Sie winkte ihm liebevoll zu, allerdings war das keine so gute Idee gewesen, denn nun stand schon wieder Mark
an ihrer Seite und legte ihr die Stola um. Seine Wut war nun von neuem entfacht.
„Es wird Zeit, dass wir gehen.“ Er schob sie grob zur Tür und dann zum Auto, schubste sie schon fast. Jetzt reichte es ihr. Sie
fuhr herum. „Hey! Hör auf mich zu schubsen! Oder willst du, dass ich mir sämtliche Knochen breche! Das werde ich nämlich in
diesen Schuhen, wenn du so weitermachst!“
„Weshalb hast du diese Schuhe dann überhaupt angezogen?“
„Tut mir leid, ich wusste nicht, dass mein Mann mich zum Auto schubsen würde!“
„Und ich wusste nicht, dass meine Frau sich an den nächstbesten Praktikaten ranschmeissen würde und mich zum Gespött all
meiner Kollegen machen würde, denn sonst hätte ich dich gar nicht mitgenommen!“
„Das wäre wohl besser so gewesen. Dann hätte ich einen schönen Abend mit meinen Kindern verbringen können und mich nicht
nicht derart aufdonnern müssen um mich dann mit langweiligen Spießern herumzuplagen!“
„Weshalb du dich so aufgedonnert hast weiß ich auch nicht! Du siehst aus wie die letzte...“
Da war es zu spät. Zoe hatte ausgeholt um ihm eine gelangt. Mark stolperte entsetzt zur Seite. Sie selbst wich keinen Schritt.
„Damit eins klar ist! Ich sehe nicht nuttiger aus, als deine ach-so-tolle Lisa! Und aufgedonnert habe ich mich, damit DU mich
auch mal siehst!“
Mit diesen Worten drehte sie sich um und lief los. Mark sah ihr einige Momente entgeistert hinterher. So wütend er auch
gerade auf sie war, leugnen, dass sie in dem Kleid einfach umwerfend aussah, konnte er ganz und gar nicht. Und sie hatte
auch das Feuer, in das er sich einst so verliebt hatte, wieder aufleben lassen. Das Temperament, das ihm schon damals den
Atem geraubt hatte, war bis heute nicht verloren gegangen und plötzlich fühlte er auch das alte Verlangen in sich aufsteigen –
das und seine unterdrückte Wut und Eifersucht trieben ihn fast in den Wahnsinn.
Mürrisch stieg Mark ins Auto und fuhr ihr hinterher. Auf ihrem Parkdeck konnte er sie nirgends finden also vermutete er, dass
sie durchs Treppenhaus heruntergegangen war und hoffte, dass er sie unten aufgabeln könnte.
Please Review!
Zoe stand nur in ihrer Unterwäsche vor dem Spiegel. Sie musterte sich von der Seite und von hinten, prüfte kritisch ihr Gesicht.
Ja, doch, sie konnte sich noch halbwegs sehen lassen. Zumindest nichts, was man nicht beheben konnte. Bauch und Hintern
waren etwas schlaff geworden, aber das konnte man bestimmt mit ein paar Übungen beheben; der Busen hing auch schon ein
wenig, aber da half ein guter BH und mit etwas Glück auch ein paar Übungen. Sie schüttelte ihre Haare, auch die fielen noch
voll und lang über ihre Schultern, seidenglatt, das Ergebnis liebevoller Pflege. Trotzdem konnten sie ein paar neue Strähnchen
vertragen und etwas zurechtgestutzt werden, also zum Friseur. Nun war das Gesicht an der Reihe. Noch keine Fältchen zu
sehen, bis auf die Lachfalten um die Augen und ihre beiden Grübchen, aber die blieben dort, wo sie hingehörten. Die waren ein
Teil von Ihr. Sie drehte sich noch einmal abschließend. Also, von nun an zweimal in der Woche ins Fitness-Studio und nächste
Woche zum Friseur, möglichst noch vor der Jubiläumsfeier in Marks Firma. Da wollte sie umwerfend aussehen. Schließlich
musste sie diese ganzen jungen Dinger, die den ganzen Tag um ihn herumschwänzelten in ihre Grenzen verweisen. Sie war
zwar schon siebenunddreißig und hatte drei Kinder (5 und 2) auf die Welt gebracht, aber trotzdem konnte sie noch
atemberaubend aussehen. Sie war keines dieser abgearbeiteten Hausmütterchen. Sie war eine liebevolle Mutter, die ihre
Kinder im Griff hatte und trotzdem nebenbei Karriere machte. Zoe schrieb zweimal die Woche eine Kolumne und eine tägliche
Beratungskolumne in einer Frauenzeitschrift. Natürlich nicht in einem dieser Boulevard-Blätter, etwas mehr Stil hatte das ganze
schon.
Sie war so in Gedanken vertieft gewesen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie Mark das Schlafzimmer betreten hatte. „Was
machst du denn da?“
Sie wirbelte mehr oder weniger elegant herum. Mark war gerade dabei seine Krawatte zu lockern. „Meinen monatlichen
Systemcheck. Ich sollte etwas mehr ins Fitnessstudio gehen, was meinst du?“
- Hhm
- Vielleicht kommst du ja mal mit. Etwas Sport würde dir sicher gut tun…
- Ja, irgendwann mal...
- Wir könnten ja einmal in der Woche abends schwimmen gehen...
- Schatz, du weißt doch, dass ich momentan sehr im Stress bin...
- Ja, und genau deshalb würde es dir gut tun. Hey, wenn du etwas früher nach Hause kommen würdest, könntest du deine Kinder auch mal wach erleben....
- Ich bin doch das ganze Wochenende für sie da...
- Wow, ein Wochenends-Daddy...Und wann hast du mich eingeplant?
Mark kam widerstrebend zu ihr rüber und nahm sie in den Arm. Er trug mittlerweile nur Shorts, was Zoe mehr als nur gefiel.
Sein Bauch war immernoch fest und sie fühlte die Muskeln an seinem Rücken. Ja, er war ein sehr attraktiver Mann, etwas zu
attraktiv für ihren Geschmack, ständig hatte sie das Gefühl ihr Revier verteidigen zu müssen. Sie atmete den Duft seines Eau
de Toilettes tief ein und küsste zärtlich seinen Hals. Mark löste sich von ihr und küsste sie auf die Stirn. „Bald, mein Schatz,
bald. Wenn ich den Deal erstmal abgewickelt habe, dann werde ich bestimmt befördert und dann hab ich auch mehr Zeit für
die Kinder und dich. Lass uns jetzt schlafen, ich bin hundemüde...“
„Ich mach mir Sorgen um dich...Du bist immer hundemüde...“
„Ich arbeite ja auch den ganzen Tag.“
„Und ich etwa nicht?“
„Oh Gott, nein, bitte nicht jetzt, ich werde mit dir jetzt nicht ausdiskutieren, wer von uns mehr arbeitet! Ich will schlafen, klar?“
Mit diesen Worten verschwand er im Bad. Zoe war wütend, mal wieder. Dieser blöde Egoist! Sie schnappte sich ein Nachthemd
und legte sich ins Bett. Licht aus.
Mark kam wieder rein und legt sich neben sie ins Bett. Nach ein paar Minuten rutschte er dichter an sie heran, streichelte ihr
liebevoll den Rücken. „Hör zu, Schatz, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht anfahren, ehrlich. Du weißt, dass ich immer
grummelig werde, wenn ich müde bin. Dann darf man nicht solche Diskussionen mit mir anfangen...“
Zoe dreht sich zu ihm um und sah ihn fest an. „Gut, dann sag mir ab jetzt eben einfach immer bescheid, wann ich mit dir
reden darf und auch was genau ich sagen darf, dann kommen wir uns nicht mehr ins Gehege!“ Sie wollte sich wegdrehen, aber
er hielt sie fest. „Hey, jetzt sei nicht so zickig...“
„Ich bin müde, da bin ich immer zickig, das solltest du wissen...“
Mark lachte hilflos. Er küsste sie liebevoll. „Okay, du hast gewonnen! Ich bin ein blöder Hornochse und Idiot. Mach mich fertig!“
Zoe seufzte, „Das will ich doch gar nicht. Alles was ich will, ist dass du etwas mehr Zeit mit mir und den Kindern verbringst...“
Er legte sich auf den Rücken und Zoe kuschelte sich bei ihm ein. „Ich gebe mir alle Mühe und werde mich in Zukuft bessern,
ich versprech’s, ok?“
„Ok.“
„Dann lass uns jetzt schlafen, wir beide haben morgen einen langen Tag vor uns.“
Und damit schlief er auch schon ein. Zoe befreite sich aus seinem Klammergriff und drehte sich weg, wenig später war auch sie
eingeschlafen.
*
„Jungs! Hört sofort auf eure Schwester zu ärgern! Sofort!“
Diese kleinen Monster! Schnell nahm Zoe die schreiende Lea auf den Arm und versuchte sie zu beruhigen, während die Jungs
brüllend um sie herumsprangen. „Ruhe hab ich gesagt! Seid jetzt leise oder es gibt keinen Nachtisch!“ Aber auch das schien
nicht zu reichen. Zoes Gesicht lief rot vor Wut an, während Lea immer noch schrie und die Jungs brüllten. Sie war verzweifelt.
Da dröhnte es plötzlich von der Tür her: „Hey! Tut was eure Mutter sagt oder es setzt was!“ Stille. Sogar Lea verstummte für
einen Augenblick, bevor sie wieder einsetzte, diesmal die Arme nach ihrem Papa ausgestreckt, der in der Tür stand und seine
Jungs streng anblickte. Dann fielen jedoch auch diese mit ein. „Daddy! Daddy! Daddy!“ Aber der blieb eisern. „Ruhe! Ihr
entschuldigt euch jetzt zuerst bei eurer Mutter für das Theater, das ihr hier veranstaltet habt. Das war ja wohl hoffentlich nicht
euer Ernst, euch so zu benehmen!“ Die Jungs drehten sich betreten zu ihrer Mutter um und murmelten eine Entschuldigung,
aber auch hier ernteten sie nur strenge Blicke. „Raus jetzt, jeder auf sein Zimmer. Und kommt nicht wieder ehe das Essen
fertig ist, sonst gibt es wirklich keinen Nachtisch!“ In Windeseile rannten die beiden raus und Zoe konnte sich Mark zuwenden,
der schon neben ihr stand und ihr Lea abnahm. „Hey, da sind ja meine beiden Schönen!“ Liebevoll schwenkte er Lea in der
Luft und verwandelte damit das Weinen in fröhliches Gelächter. Dann wandte er sich seiner Frau zu und küsste sie zärtlich.
„Und wie war dein Tag?“
„Genauso! Den ganzen Tag...“, sie drehte sich wieder zum Herd um.
Er seufzte und wandte sich an die kleine. „Hhm, das müssen wir Mami wohl ein bißchen aufmuntern, oder was meinst du?“ Er
lehnte sich an ihr vorbei und beobachtete sie. Dabei stupste er sie immer wieder mit Leas kleinem Fäustchen an uind kitzelte
sie. Lea schien das Spiel zu gefallen denn sie gluckste vor Freude. Auch Zoe musste nun lachen. „Hör auf, ich muss das hier
fertig machen oder das Essen brennt an. Was machst du überhaupt schon hier? Du bist sonst nie zum Essen da...“
Mark beugte sich vor und küsste sie noch einmal. „Ich hab früher Schluss gemacht. Die Zwillinge haben doch heute ihre
Schulauführung, oder?“
„Wow, du hast daran gedacht?“, sie sah ihn erstaunt an. „Hey, ich weiß ja, dass ich momentan zu viel Zeit in der Firma
verbringe, aber ich werde nicht so ein Vater, der seine Kinder vergisst! Auf gar keinen Fall! Dann hast du Erlaubnis mich zu
erschießen!“ Mit diesen Worten stand er auf, setzte Lea – ihr Gemecker ignorierend – ab und begann den Tisch zu decken. Er
küsste Zoe im Vorbeigehen in den Nacken und stupste sie zweideutig an. Zoe grinste und warf ihm einen eindeutigen Blick zu.
Das weitere Essen verlief ruhig und gleich darauf machten sie sich fertig zum Ausgehen, während Leena, ihr finnisches Au-Pair
sich um Lea kümmerte.
Es war schon neun als sie wiederkamen und sich beeilten die Kinder ins Bett zu bringen. Endlich war auch Zoe im Bett und las
noch ein wenig. Sie hatte für heute das Nachthemd mit den Spaghetti-Trägern gewählt und sich eben unter der Dusche noch
schnell die Beine rasiert, nur für den Fall, dass...Mark kam gerade wieder rein, er hatte Lea beruhigen müssen, die von einem
Albtraum aufgewacht war. Mit einem Seufzer ließ er sich ins Bett fallen, Zoe kraulte ihm liebevoll den Nacken, bevor er unter
der Dusche verschwand.
Sie löschte das Licht und legte sich hin. Endlich kam Mark wieder herein. Er seufzte tief und setzte sich für einen Moment auf
den Bettrand mit dem Rücken zu ihr. Er sah müde und abgearbeitet aus, fast schlimmer als sonst. Zoe richtete sich wieder auf.
Sie krabbelte zu ihm nach vorne und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Er roch verführerisch nach dem Duschgel und seine
nassen Haare tropften noch etwas. Liebevoll küsste sie seine Wange. „Du bist müde, Schatz, komm ins Bett.“ Er wandte sich
ihr zu. „Ja, das bin ich. Ich kann kaum noch stehen.“ Er küsste sie lange. Zoe wusste bereits bescheid. Heute Nacht würde
ganz offensichtlich wieder nichts stehen. Er legte sich neben sie und nahm sie in den Arm. Zoe kuschelte sich ein. Ihre Finger
glitten unter sein Hemd und spielten auf seinem Bauch Sie drängte sich dichter an ihn, ihr Bein glitt auf seines und sie begann
seine Schulter zu küssen. Man konnte es ja trotzdem mal versuchen. Langsam arbeitete sie sich vor zum Hals, aber Mark
schob sie sanft von sich. „Heute nicht, ich bin wirklich fertig.“, murmelte er schläfrig. Zoe verharrte kurz, dann drehte sie sich
weg von ihm und kuschelte sich selbst ein.
*
„Und, Leena, wie sehe ich aus?“ Zoe drehte sich einmal galant im Kreis und verharrte dann, mit einem falschen, aber
strahlenden Lächeln. „Fantastisch! Aber musst du die ganze Zeit so komisch grinsen?“
Zoe renkte ihren Kiefer wieder ein und lachte ein wenig. „Leider schon. Ich muss doch glücklich aussehen und den anderen
Weibern klarmachen, dass in meiner Ehe alles perfekt ist und sie gefälligst ihre Pfoten von meinem Mann lassen sollen.“
„Ah, die Konkurrenz ausschalten, also.“
„Genau!“ Zoe blickte noch einmal prüfend in den Spiegel. Sie trug ein enges schwarzes Glitzerkleid, das unten schräg
geschnitten war, so dass es am rechten Bein über dem Knie endete und am linke deutlich darunter. Es hatte ein ausladendes
Dekoltee und war hinten am Rücken nur geschnürt, so dass es Zoe noch recht ansehnliche Figur deutlich hervorhob. Sie
betrachtete sich stolz. Das weite Dekoltee betonte ihre Rundungen nur zu deutlich und dadurch, dass es um den Bauch herum
etwas lockerer fiel, versteckte es auch den Bauchansatz, der seit Leas Geburt einfach nicht mehr wegzubekommen war. Ihre
langen dunkelblonden Haare waren frisch geschnitten und gefärbt, so dass jetzt helle Strähnchen ihre dunklen Augen noch
besser zur Geltung brachten. „Ja, ich denke, so kann ich mich sehen lassen.“
„Also, wenn Mark bei dem Anblick nicht in Ohnmacht fällt, dann sollten wir ihn auf dem schnellsten Weg einliefern lassen. Wo
bleibt er eigentlich?“
„Er ist los um seinen Smoking aus der Reinigung zu holen und steckt jetzt in nem dicken Stau. Ich hab’ ihm ja gesagt, dass er
nicht mit dem Auto fahren soll...Gib mir den kleinen Engel nochmal.“ Mit diesen Worten nahm sie ihr Lea ab und knuddelte sie
fest. Da kam auch Mark hereingestürmt. Er gab Zoe einen flüchtigen Kuss und verschwand dann im Bad um sich umzuziehen.
Für einen Moment blieb sie enttäuscht stehen, fasste sich dann aber wieder und ging mit Leena hinunter um auch ihren Jungs
Gute Nacht zu sagen. Ein paar Minuten später kam Mark nach und verabschiedete sich nun auch von seinen Kindern. Er hatte
nur ein paar Minuten gebraucht um sich fertig zu machen, aber er sah trotzdem einfach toll aus. Das dunkle Haar war etwas
zerzaust, aber das ließ ihn nur noch mal ein paar Jahre jünger aussehen und auch sonst standen ihm solche Smokings einfach
ausgezeichnet. Aber sie würde sich hüten ihm das zu sagen.
Endlich gingen sie los. Mark hatte sich dazu entschlossen selbst zu fahren. Die Fahrt verlief in nahezu eisigem Schweigen bis
Mark selbst es schließlich brach: „Ist alles in Ordnung? Du bist heute so still...“
„Alles ok.“
- Das war ja sehr überzeugend. Willst du’s mir nicht erzählen?
- Es ist nichts. Ich mag bloß einfach solche Veranstaltungen nicht, das weißt du doch.
- Du musst ja nicht mitkommen, wenn du nicht magst. Ich hab dir gesagt, dass es in Ordnung ist, wenn du zu Hause bist. Ich weiß ja, dass es für dich unglaublich langweilig ist. Ich bin dir auch nicht böse.
- Ja, klar. Ich werfe dich den ganzen jungen Dingern da zum Fraß vor! Außerdem...
- Ach das ist doch Unsinn! Als ob die alle über mich herfallen würden!
- Diese Veranstaltungen sind zumindest das einzige was ich noch allein mit meinem Mann unternehmen kann und das lasse ich mir nicht nehmen!
- Schatz, hör doch damit auf. Ich will den Abend nicht mit einem Strei beginnen...
- Dann lass es...
- Das ist doch albern
- Dann lass es!
Mit ihrem Ton machte Zoe ihm unmissverständlich klar, dass sie dieses Thema jetzt nicht weiter vertiefen wollte und auch Mark
schien nicht fiel daran zu liegen, das noch weiter auszudiskutieren und so ließen sie es.
Endlich kamen sie in dem Hotel an, in dem der Empfang stattfinden sollte. Ein Angestellter öffnete ihnen die Tür, damit er das
Auto hinterher in die Garage bringen konnte und Zoe setzte in dem Moment, in dem sie ausstiegen, ihr strahlendstes Lächeln
auf. Sie hakte sich bei Mark unter und ließ sich in den Saal führen. Dort angekommen begrüßte sie geduldig alle seine
Geschäftspartner und deren Ehefrauen und Geliebten. Sie lauschte gelangweilt allen Komplimenten, Floskeln, ließ sich zur
Beförderung ihres Mannes gratulieren und spielte die perfekte Vorfür–Ehefrau. Keiner in diesem Raum ahnte, dass sie Mark
gerade verfluchte und sich verschiedenste Möglichkeiten eines außergewöhnlich schmerzhaften Todes ausdachte, als er sie in
einer Gruppe außergewöhnlich langweiliger Ehefrauen allein ließ, die sich über alle 10 Jahre jüngeren Geliebten das Maul
zerrissen. Sie blickte umher, genauer gesagt beobachtete sie ihren Ehemann und sämtliche Sekretärinnen und Geliebten mit
äußerster Wachsamkeit. Mark jedoch schien sehr in ein Gespräch mit seinem Chef vertieft. Ein Gähnen unterdrückend schlich
sie sich zur Bar und genehmigte sich einen weiteren Cocktail. Plötzlich erklang eine tiefe Stimme hinter ihr: „Das ist doch die
einzige Möglichkeit diese Veranstaltungen zu ertragen, oder?“ Der durchaus attraktive Mann, der zu der Stimme zu gehören
schien, bestellte sich ebenfalls einen Cocktail und setzte sich neben sie auf einen der Barhocker. „Sie gestatten, dass ich mich
dazu sezte?“
Zoe nickte. Der Mann war doch deutlich jünger als sie und das gefiel ihr nur umso mehr. Er stand nicht hinten bei den
Barbie-Püppchen, sondern war hier bei ihr. Sie fühlte sich geschmeichelt. Lächelnd warf sie ihr Haar zurück und setzte ihr
Flirt-Gesicht auf. Gott, war das lange nicht zum Einsatz gekommen. „Natürlich, hier ist wohl genug Platz für uns zwei. Wie
kommt es, dass sie auch flüchten?“
„Nun, ehrlich gesagt sind sie mir schon vorher aufgefallen, als sie in der Ehefrauen-Gruppe standen und furchtbar gelangweilt
aussahen, da dachte ich, ich folge ihnen doch einfach mal und sehe, ob ich ein Lächeln auf dieses bezaubernde Gesicht
zaubern kann.“ Zoe schenkte ihm das erhoffte Lächeln. Viele würden sagen, er wäre dreist, für sie war er einfach nur offen.
„Ja, genau das hatte ich mir erhofft. Ich bin übrigens Michael Henderson.“
„Ich bin Zoe...“, sie zögerte, wenn er hier arbeitete, würde er bestimmt Marks Namen kennen. „Einfach nur Zoe.“
Es schien zu wirken. Michael reagierte. „Mike. Es freut mich ...deine Bekanntschaft zu machen...?!?“
Sie lächelte. Gut, er war dreist, aber sein deutlicher englischer Akzent machte das relativ schnell wieder wett. „Mich auch. Und
was tun sie...tust du hier? Ganz offensichtlich bist du nicht deutsch...“
„Nein, bin ich nicht. Mein Vater arbeitet in London für diese Firma und hat mich hier eingeschleust. Ich sollte etwas
Auslandserfahrung sammeln. Ich bin jetzt seit einigen Monaten hier und ich muss sagen, es gefällt mir immer besser.“ Er warf
ihr einen eindeutigen Blick zu. Zoe reagierte. Ihr gefiel dieses Spiel immer mehr. Mike war wirklich attraktiv, seine blauen
Augen funkelten sie frech an und sein Akzent ließ sie jeglichen Anstand vergessen. Die Tatsache, dass sie die Frau seines
Chefs war und Mutter von drei Kindern zum Beispiel auch. Ihr war aber schon klar, dass er erhebliche Probleme bekommen
würde, wenn Mark die beiden sah, allerdings interessierte sie das im Moment herzlich wenig. Auch eine Mutter durfte hin und
wieder mal etwas männliche Aufmerksamkeit bekommen.
„Und wie gefällt es dir hier?“
„Sehr gut, mir gefällt Berlin wirklich, vor allen Dingen die Frauen hier sind einfach atemberaubend.“ Verschmitzt zwinkerte er ihr
zu. Wenn du wüsstest...Aber sie trieb das Spiel weiter. Galant wandte sie sich ihm zu, wobei ihr Bein leicht das Seine streifte.
Ihr Kleid rutschte ganz aus Versehen ein Stückchen hoch und entblößte nun deutlich mehr Bein. Ja, sie konnte es noch! Mike
musste sich räuspern. Solch eindeutige Gesten brachten selbst den größten Charmeur aus der Fassung. Sie lächelte ihn
vielsagend an und spielte dabei scheinbar gedankenverloren mit ihren Haaren. „Und verrätst du es mir? Über wen haben die
Verehrten Damen gerade gelästert?“
„Also, als ich gegangen bin, haben sie gerade überlegt ob die Oberweite von Webers Neuer, Michelle oder so ähnlich, von einer
B auf C vergrößert wurde oder ob es vielleicht doch schon D ist...“
„Nein, das ist noch kein D, ich stimme eher für C. Für D muss sie wohl noch länger mit ihm schlafen...“ Laut lachten sie beide
los. „Ja, etwas in der Art hatte ich mir auch gedacht.“
Mike bestellte ihnen beiden noch einen weiteren Cocktail. „Und verraten sie mir jetzt auch, was eine so interessante Frau wie
sie auf einer derart langweiligen Veranstaltung macht?“
„Ich...“
„Sie ist meine Frau!“, dröhnte da plötzlich eine tiefe Stimme von hinten. Zoe erschrak und Mike witterte augenblicklich Gefahr.
Er erkannte Mark sofort als seinen Chef und sprang auf. Unpassend wie es war, konnte Zoe sich ein zufriedenes Grinsen nicht
verkneifen. „Nun, Mr. Henderson, das ist mein Mann Mark Winter.“
„Mr. W...Ich meine Herr Winter, ich, also es...tut mir aufrichtig leid. Ich hoffe sie missverstehen das jetzt nicht...“ Und schon
war alle Selbstsicherheit wie weggeblasen.
„Gibt es denn etwas zu missverstehen?“, seine Stimme grollte wütend und Zoe kam nicht unmhin sich grinsend vorzustellen,
dass Mark gleich anfangen würde zu knurren wie ein Wolf.
„Nein, nein, natürlich nicht. Absolut gar nichts. Really. Es ist nur, ich dachte, man könnte vielleicht...Ich gehe jetzt wohl besser
wieder...“ leise winselnd schlich Mike gebeugt aus dem Raum. Der arme Kerl..., aber ihr blieb keine Zeit ihn zu bemitleiden,
denn Mark wandte sich nun ihr zu. Seine Augen waren zu schmalen Schlitzen verengt und sein Kopf hochrot gefärbt. „Wie
kannst du es wagen?“, es war ihm anzusehen, wie schwer es ihm fiel, seine Stimme ruhig zu halten. Seine Hände zitterten. „Du
bist meine Frau!!! Was fällt die eigentlich ein, hier mit einem...Studenten zu flirten wie die letzte N...“
„Pass auf, was du sagst!“, fuhr Zoe ihm scharf dazwischen. Er schreckte zurück. „Ich bin vor allen Dingen EINE Frau! Und DU
hast kein Recht mich jetzt hier so anzufahren!“
- Kein Recht dich anzufahren??? Ich musste gerade einen unserer Praktikanten davon abhalten sich an meiner Frau zu vergreifen, die übrigens Mutter von drei Kindern ist und auch deutlich älter!
- Das ist wohl wahr. Aber soll ich dir nochwas sagen! Sie ist immernoch attraktiv genug um einem Praktikanten aufzufallen!
Er kochte nun regelrecht vor Wut: „Was willst du damit sagen???“
- Ich will damit sagen, dass es DIR nicht aufgefallen ist! Und wenn mein Mann soetwas nicht merkt, dass muss ich mir meine Bestätigung wohl woanders holen!
- Das ist ja wohl...
Er griff hart nach ihrem Arm, als sie plötzlich von einer zaghaften Frauenstimme unterbrochen wurden. „Entschuldigen sie, Herr
Winter, aber, äh, der Chef wollte nun ihre Beförderung offiziell bekannt geben und wartet auf sie und ihre Frau...“
„Ja, natürlich wir kommen gleich, Lisa.“
„Oh, das ist also Lisa...“, sagte Zoe gedehnt, „Ich wusste gar nicht, dass du die Assistentinnen hier mit Vornamen
ansprichst...“
Mark sah sie drohend an. „Wir reden später weiter, darauf kannst du wetten! Ich lasse dich jetzt nicht den Spieß umdrehen!“
Mit diesen Worten nahm er ihre Hand und zog sie weg. „Gut, dann reden wir wenigstens auch mal miteinander!“, zischte sie
ihm gehässig zu, aber Mark ignorierte das und legte sein Sonntagslächeln auf. Zoe fiel mit ein und gemeinsam ließen sie sich
vom Chef beglückwünschen und verschiedene Toasts über sich ergehen. Mark ließ sie dabei nur los, wenn es nicht anders ging.
Immer wieder legte er seine Hand auf ihren nackten Rücken und zog sie dicht zu sich. Sie meinte auch zu sehen wie er den
Raum nach jemandem abzusuchen schien. Auch Zoe suchte. Der arme Mike tat ihr inzwischen wirklich leid und sie fürchtete,
dass sie ihm eine Menge Ärger eingehandelt hatte. Sie hätte ihm erzählen sollen, wer sie war. Nun ja, vielleicht konnte sie bei
Mark, wenn er sich etwas beruhigt hatte, ein gutes Wort für ihn einlegen. Im Moment sah es jedoch nicht so aus. Er war
schrecklich wütend. Und Zoe konnte sich nicht helfen, aber es gefiel ihr. Er wich ihr nicht von der Seite, war sogar versucht ihr
auf die Toilette zu folgen. Er rettete sie vor langweiligen Gesprächen und stellte sie ständig neu und laut als SEINE Frau vor.
Endlich, als Zoe nicht mehr laufen oder auch nur lächeln konnte, verabschiedete Mark sich von seinen Kollegen und holte
seinen Mantel und ihre Stola aus der Garderobe. Da sah sie Mike noch einmal. Sie warf ihm einen mitleidigen und
entschuldigenden Blick zu. Er sah einfach hundsmiserabel aus. Wahrscheinlich sah er gerade seine Zukunft den Bach
runtergehen. Sie winkte ihm liebevoll zu, allerdings war das keine so gute Idee gewesen, denn nun stand schon wieder Mark
an ihrer Seite und legte ihr die Stola um. Seine Wut war nun von neuem entfacht.
„Es wird Zeit, dass wir gehen.“ Er schob sie grob zur Tür und dann zum Auto, schubste sie schon fast. Jetzt reichte es ihr. Sie
fuhr herum. „Hey! Hör auf mich zu schubsen! Oder willst du, dass ich mir sämtliche Knochen breche! Das werde ich nämlich in
diesen Schuhen, wenn du so weitermachst!“
„Weshalb hast du diese Schuhe dann überhaupt angezogen?“
„Tut mir leid, ich wusste nicht, dass mein Mann mich zum Auto schubsen würde!“
„Und ich wusste nicht, dass meine Frau sich an den nächstbesten Praktikaten ranschmeissen würde und mich zum Gespött all
meiner Kollegen machen würde, denn sonst hätte ich dich gar nicht mitgenommen!“
„Das wäre wohl besser so gewesen. Dann hätte ich einen schönen Abend mit meinen Kindern verbringen können und mich nicht
nicht derart aufdonnern müssen um mich dann mit langweiligen Spießern herumzuplagen!“
„Weshalb du dich so aufgedonnert hast weiß ich auch nicht! Du siehst aus wie die letzte...“
Da war es zu spät. Zoe hatte ausgeholt um ihm eine gelangt. Mark stolperte entsetzt zur Seite. Sie selbst wich keinen Schritt.
„Damit eins klar ist! Ich sehe nicht nuttiger aus, als deine ach-so-tolle Lisa! Und aufgedonnert habe ich mich, damit DU mich
auch mal siehst!“
Mit diesen Worten drehte sie sich um und lief los. Mark sah ihr einige Momente entgeistert hinterher. So wütend er auch
gerade auf sie war, leugnen, dass sie in dem Kleid einfach umwerfend aussah, konnte er ganz und gar nicht. Und sie hatte
auch das Feuer, in das er sich einst so verliebt hatte, wieder aufleben lassen. Das Temperament, das ihm schon damals den
Atem geraubt hatte, war bis heute nicht verloren gegangen und plötzlich fühlte er auch das alte Verlangen in sich aufsteigen –
das und seine unterdrückte Wut und Eifersucht trieben ihn fast in den Wahnsinn.
Mürrisch stieg Mark ins Auto und fuhr ihr hinterher. Auf ihrem Parkdeck konnte er sie nirgends finden also vermutete er, dass
sie durchs Treppenhaus heruntergegangen war und hoffte, dass er sie unten aufgabeln könnte.