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besuch

By: sinnfreiheit
folder German › General
Rating: Adult +
Chapters: 1
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Disclaimer: diese geschichte ist fiktion. jegliche ähnlichkeit mit personen, lebend oder tot, ist reiner zufall und ungewollt. charaktere und geschichte gehören zu mir und sind nicht ohne meine erlaubnis an zu rühren. enjoy my fiction and keep your hands to

besuch

zerflossen stehst du vor meiner tür. wie eis auf nacktem, heißem fleisch. ewigkeiten ist es her. vor dich hin schniefend ersäufst du worte in rotz und schnodder. wie ertrinkende, die sich an rasierklingen klammern - arglose laute in einer unerbitterlichen see. ich nehme einen schritt zurück und du, zwei vor.
es ist nicht aufgeräumt, aber es ist nie wirklich aufgeräumt. ein paar quadratmeter umzäunt von zu dünnen wänden.
du setzt dich auf mein bett. von leidenschaft zerwühlt - nach einer anderen stinkend.
ich habe nur einen stuhl. an meinem schreibtisch. und genau auf diesen habe ich mich gerettet.

distanz.

versteckt im flimmern des monitors und den rauchschwaden eines namenlosen tabakerzeugnisses, hoffe ich das du mein süchtiges sehnen nicht errätst.

ehrführchtig, beinah ängstlich schwebt meine hand über deiner haut und zeichnet jede deiner rundungen nach. der drang zu berühren lässt sich körperlich erfühlen. da, direkt unter meinem brustbein. ein pochen, ein hämmern - ohrenbetäubend rauscht das blut hinab. tiefer. bis unter das schambein.

taschentücher. du brauchst welche, aber ich habe keine. wortlos stehe ich auf, gehe ins bad und reiße die letzte rolle aus ihrer halterung.
du lächelst, als ich sie dir so lässig wie möglich übergebe. dann hälst du einen augenblick inne und schüttelst nur noch deinen kopf.

das sonst so locker fallende haar klebt dir im gesicht. was sonst die schultern so leicht umspielt, klammert sich nun an jeden fetzen haut. naß, verschwizt, tropfend. meine von uns getränkten hände versuchen dir die strähnen aus dem aufbegehrenden gesicht zu kämmen. ich schmecke deinen atem.

deine haare sind länger geworden und du hälst sie mit einer silbrigen spange im zaun. wären wir uns auf der straße begenet, ich hätte dich wahrscheinlich nicht erkannt. du siehst älter aus. reifer. wie ein mensch der gelebt hat. später wirst du mir dann sagen, dass sie ein geschenk war. zu eurem drei-monatigen - von ihm.

ihr habt euch auf einer grillparty kennen gelernt - es war liebe nach dem dritten bier. und am nächsten morgen ist er einfach nicht mehr nach hause gegangen - seit über einem jahr nun schon. mit seiner kette um deinen hals kokettierst du. malst kleine idyllische bilder von weißen gartenzäunen, einem grünen kombi, wochenendausflügen aufs land und zwillingen - einem kleinen jungen und einem mädchen. lucien und lucy.

ich sah dich zum ersten mal im molotow - es war sex. im halbschatten der tanzfläche, dich an ein bier klammernd, schautest du verloren über die masse pulsierender körper. ein meer von händen, mündern und augen - und du der fels in der brandung.

starr und unbewegt. so fehl am platz. so wunderschön.

so wie jetzt grade. eingerahmt von vergilbten wänden, aufgeschlagenen bücherseiten und vergessenem geschirr. belladonna thronend, wurzel schlagend durch mich auf mir.

in mitten des getös, mit den wellen schwingend klebten meine blicke auf dir, wie frische tinte auf papier. der körper einer längst vergessenen frau schmiegte sich an mich, rieb sich an mir im rhythmus ihrer eigenen extase, erregung suchend. noch momente zuvor wäre sie mein souvenir für die nacht geworden - eine verblassende erinnerung der kurzweiligkeit, ein geruch, ein geschmack, ein kleiner tod.

ihre lippen hingen an meinem hals, abwärts gleitend, als unsere blicke sich trafen.

wie ein donnerschlag war es da in meinem herzen.

du schautest ertappt, beinah ängstlich. doch als meine hände den unbekannten rücken entlang krazten und mit gespielter lust packten, war da eine stärke in deinen eben noch unsicheren augen. ein aufbäumen, ein leiser widerstand.

voll verachtung fielen meine hände von dem mir dargebotenen fleisch. deinen blick im auge behaltend, schob ich die frau mit nichtssagendem von mir. nicht bereit mich ziehen zu lassen, säuselte sie dringlich worte einer verzweifelten in mein ohr während sie mir zwischen die beine grif. ein versuch der stimulation - ein bild der kläglichen jämmerlichkeit. angewidert nahm ich ihre hand und rieb sie stärker an mein genital. ließ sie das verlangen spüren, welches nicht für sie bestimmt war, bis ihre hand beinah in meiner zerbrach. dann entwand ich mich aus ihren fängen und dir zu.


tbc