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Die letzte Reise

By: Blackball
folder German › Books
Rating: Adult
Chapters: 4
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Disclaimer: I do not own the book(s) that this fanfiction is written for, nor any of the characters from it. I do not make any money from the writing of this story.
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Die letzte Reise

Kapitel 1

Tief in Gedanken versunken stand Legolas Thranduilion Sohn von König Thranduil und Prinz aus Düsterwald, dem jetzigen Eryn Lasgalen am Fenster und blickte über die schlafende weiße Stadt. Ein schweres Seufzen löste sich aus seinem Mund und er schloss kurz seine Augen.

Schon seit Stunden rang er mit sich selbst diesen Ort, Minas Tirith, noch in dieser Nacht zu verlassen. Aragorn würde es ihm übel nehmen, wenn er in der Nacht, vor dessen Hochzeit mit Arwen, verschwinden würde. Doch war es für den Prinzen eine unerträgliche Qual sich noch an diesem Ort zu befinden.

In der Zeit als Aragorn und er Gefährten waren, baute er zu dem Menschen eine Verbindung auf die ihm als Elb selbst schon lächerlich vorkam. Er liebte diesen Mann von ganzen Herzen, doch durfte er dies nicht.

Es gab Zeiten während ihrer Reise, da hatte er das Gefühl, dass der Mensch seine Gefühle erwiderte. Doch nie war etwas passiert und Legolas wusste, dass Aragorn Arwen über alles liebte.

Er öffnete die Augen wieder und trat vom Fenster weg. Der Blonde beschloss einen kleinen Ausritt zu machen. Es war zwar Nacht, aber besser jetzt einen Ausritt machen, als Aragorn mit der Abwesenheit an der Hochzeit zu enttäuschen.

Schnell griff er nach seinem Umhang, ebenso nach seinem Köcher und seinem Bogen. Nie ritt er aus, ohne seine Waffe dabei zu haben. Gerade jetzt, nach Saurons Fall streiften noch immer genug Orks und ihresgleichen durch die Länder. Ein Risiko wollte er nicht eingehen.

Leise schlich er sich aus seinem Zimmer, da Aragorns und Arwens Schlafgemach direkt neben seinem lag. Unten bei den Stallungen angekommen blickte ihn der Stallmeister zwar etwas verwirrt an, dass er um diese Uhrzeit noch ausreiten wollte, aber führte ihn dann ohne einen weiteren Ton zu sagen zu seinem Pferd.

„Entschuldige Arod, aber ich möchte für ein paar Stunden hier weg“, flüsterte er Sindarin seinem weißen Pferd zu und legte ihm Sattel sowie Geschirr um.

~*~

„Melethron, alae!“ [Geliebter, sieh!] Aragorn lag auf dem Bett und lauschte dem Knacken des Feuers im Kamin. Er blickte auf als Arwen diese Worte sagte. „Was?“ Fragte er leise und lächelte Arwen an die sich ihm nun zuwandte. „Alae“, sagte sie erneut und deutet aus dem Fenster. Aragorn stand auf und trat zu ihr. Schnell folgte sein Blick ihrer Deutung und er konnte gerade noch sehen wie Legolas die den Vorhof verließ. „Wo will er hin?“ Kam die Frage leise über seine Lippen. „Fort!“ Entgegnete Arwen leicht traurig, die schon den ganzen Tag diese Unruhe erkannt hatte, von welcher Legolas besessen war. „Wie meinst du das, Melethril?“ [Geliebte]. Tief in seinem Inneren wusste Aragorn was Arwen damit meinte. „Aber er kann doch nicht…“, kam es leise und sehr nachdenklich über seine Lippen. „Doch er kann und er wird, wenn du dich nicht beeilst“.

Aragorn griff nach seinem Umhang und ging zur Tür. Arwen hatte Recht, Legolas würde nicht wiederkommen. Er musste ihn zurückholen. „Aragorn!“ Arwen ging zu ihm und küsste ihn sanft. „Du hast noch eine letzte Reise vor dir!“ Flüsterte sie leise auf Sindarin in sein Ohr. „Wie meinst du das?“ Wollte er wissen. „Deine letzte Reise, vor unserer Hochzeit. Du und Legolas, ihr werdet noch einmal einen gemeinsamen Weg gehen, bevor sich dieser Weg teilt!“

Aragorn wollte dem Sinn dieser Worte erst keinen Glauben schenken, doch als er in Arwens Augen sah, wusste er, dass sie es ernst meinte. „Nun geh...“, sagte sie sanft und lächelte.

~*~

Lange Zeit war er einfach ohne zu wissen wo er genau hin wollte unterwegs. Als er an einem kleinen See ankam stieg er von Arod ab, und ließ ihn frei grasen. Er selbst ging näher auf das Wasser zu, welches im Lichte des Mondes eine starke Anziehungskraft auf ihn ausübte.

Am Ufer setzte er sich ins Gras und strich mit einer Hand durch das kühle Wasser. Das Leben konnte so unfair sein. Warum bei Valar, musste er sich gerade in diesen Mann verlieben. Einen Mann der viel zu weit von ihm entfernt war. Warum musste er sich überhaupt in einen Mann verlieben. Legolas seufzte traurig auf.

~*~

Aragorn ritt in die dunkle Nacht hinein ohne zu wissen wo sich der Elb befand. Er folgte einfach seinem Gefühl. Dem gleichen Gefühl wie er es immer verspürt hatte, wenn Legolas auf ihrer gemeinsamen Reise mit den Gefährten, in Gefahr war.

Gerade als er anfing daran zu Zweifeln, ihn finden zu können entdeckte er Arod, der auf der großen Wiese vor einem See graste. Er stieg leise ab und führte sein Pferd zu dem weißen von Legolas.

Sein Blick schweifte über die Gegend und blieb fest auf dem blonden Elb hängen der am Ufer saß. Langsam trat er zu ihm. Er dachte, dass der Elb ihn ansehen würde, ihn wahrscheinlich schon lange hatte kommen hören. Doch Legolas reagierte nicht auf ihn. Nicht mal, als er neben ihm zum stehen kam.

Langsam kniet er sich hin und betrachtete den verträumten Elb wie er auf das Wasser blickte und fernab der Realität zu sein schien. Er legte die Hand auf seine Schulter „Legolas…“, flüsterte er leise und spürte das leichte Zucken, welches der Elb nach diesem Wort von sich gab.

Der Blonde hob seinen Blick an und sah direkt in Aragorns dunkle Augen. „Was machst du hier?“ Fragte er leicht verwirrt und schätzte einen Moment ab, ob dies nur ein Traum war oder ob der Mensch wirklich neben ihm kniete.

„Was mache ich wohl hier?“ Fragte Aragorn leise und setzte sich nun bequem neben seinen Freund. „Ich bin dir gefolgt!“ erklärte er und blickte den Blonden ernst an. „Willst du wirklich morgen nicht da sein?“ Fragte er leise mit einem leicht traurigen Ton. Legolas Herz begann schneller zu klopfen. Wie kam der Mensch nur darauf? Er seufzte. „Wie kommst du darauf?“ Stellte er nun seine Frage laut. „Beantworte mir einfach meine Frage Legolas…“, bat Aragorn leise.

Der Elb blickte wieder zum Wasser und schwieg einen Moment. „Ja ich hatte es vor. Aber das ich hier bin, hat nichts damit zu tun, dass ich meinen Drang heute Nacht noch zu verschwinden nachgebe. Ich wollte nur ein paar Stunden meine Ruhe haben“, erklärte der Elb leise. „Warum Legolas? Warum hattest du vor die Nacht zu verschwinden. Morgen ist ein wichtiger Tag für mich und ich möchte dich an meiner Seite haben, mein Freund!“ Aragorn wusste um die Gefühle des Elb und seine waren ebenso. Doch wollte er, dass Legolas ehrlich zu ihm war und ihm die Wahrheit sagte, über das was er fühlte.

Legolas schwieg. „Hast du solche Angst mir die Wahrheit zu sagen?“ fragte Aragorn. Der Blonde nickte knapp. „Komisch oder? Es kann einiges geschehen und ich habe keine Angst. Aber jetzt habe ich welche!“ Flüsterte Legolas leise und schloss die Augen. „Ach Elb, manchmal bist du ein Narr!“ Aragorn lächelte. „Ich weiß längst was in dir vorgeht und ich weiß, dass ich von dir sehr viel verlange mit der Bitte, morgen an meiner Seite zu sein!“
„Wenn du das alles weißt, warum lässt du mich dann nicht gehen. Willst du mir wehtun?“ Legolas öffnete die Augen und blickte ihn an.

„Nein Legolas, ich möchte dir nicht wehtun. Ich möchte dass du glücklich wirst. Aber an meiner Seite kannst du das nicht werden“, „Ja du hast Arwen!“ Schnell schüttelte Aragorn den Kopf. „Nein Elb das ist nicht der Grund. Du brauchst deine Freiheit, bei mir wirst du diese nicht haben, nicht an meiner Seite. Arwen ist bereit dazu sich in den goldenen Käfig sperren zu lassen, du würdest darin jedoch zerbrechen!“

„Du sprichst in Rätseln mein Freund!“ Entgegnete Legolas leise, der nur die Hälfte der Worte verstand. „Nein, nicht in Rätseln, sondern ich habe dir nicht alles gesagt!“ Aragorn lächelte.

„Dann sag es mir!“ Forderte ihn der Blonde auf, doch Aragorn schüttelte den Kopf. „Lass es mich dir zeigen…“, flüsterte er leise in das Ohr des blonden Elb, wohl wissend wie empfindlich er an dieser Stelle war.


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