Bitterböse Schönheit
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German › Originals
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Adult
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Disclaimer:
This is a work of fiction. Any resemblance of characters to actual persons, living or dead, is purely coincidental. The Author holds exclusive rights to this work. Unauthorized duplication is prohibited.
Bitterböse Schönheit
„ Langweilig“, knurrte Katan gereizt. „Langweilig.“, kam es wieder und sein Blick wurde immer düsterer. Die junge Frau in seinem Schoß gab sich alle Mühe, versuchte irgendetwas zu erreichen, was dem Schwarzhaarigen gefallen könnte, doch der knurrte immer abfälliger. „STOP!“, schrie er plötzlich und die Limousine fuhr ruckartig rechts ran, ohne auf den Verkehr zu achten. Katan öffnete die Tür, packte die junge Frau bei den Haaren und warf sie in einer fließenden Bewegung in die Kälte Seattles, das die Rothaarige sehr unsanft auf dem harten Asphalt landete. „Zu doof zum Blasen.“, flüsterte er aggressiv und warf noch die Handtasche hinterher, bevor er die Wagentür zuschlug. „WEITER!“, schnauzte er den Fahrer an und zog den Reizverschluss seiner Hose zu. Für einen Moment schloss er die Augen und legte seine Kopf nach hinten. „Wo fahren wir eigentlich gerade hin.“, zischte er seinen Assistent an.
„Zum Fototermin für das Cover des neuen Albums.“ murmelte Sven leise und zog etwas den Kopf ein, denn die Stimmung seines Chefs war mal wieder auf einem neuen Tiefpunkt angelangt. „Soll ich etwas Neues suchen?“ fragte er vorsichtig um Katan vielleicht etwas milder zu stimmen.
Der konnte nicht glauben, was er da hörte. „Nein, Sven, bitte, mach dir keine Umstände. Ich mach das alleine. Ich möchte wirklich nicht, dass du dich überarbeitest. Selbstverständlich sollst du mir was Neues besorgen!“, bellte er durch den Wagen. Mit einer schnellen Bewegung lehnte er sich nach vorne, packte Sven am Kragen und zog ihn zu sich heran, dass sein Assistent nun vor ihm kniete. Weit lehnte sich Katan zu ihm nach unten, die eisblauen Augen schienen ihn geradezu erdolchen zu wollen. „Und wenn es noch mal so ein Versager ist, wie dieses Weibsstück, bist du der Nächste, der sich mal versuchen darf, haben wir uns da verstanden?“, fauchte er leise.
Sven begann sofort zu zittern, versuchte sich noch kleiner zu machen ohne dem Schritt des Jüngeren zu nahe zu kommen, denn das war das Letzte was er wollte, trotzdem schluckte er hart. „Bitte, Sir. Wir sind doch gerade erst angekommen. Heute Abend. Versprochen.“ Sven wimmerte beinahe und versuchte sich trotzdem dieser Hand zu entziehen.
„Verschwinde.“, fauchte der Schwarzhaarige nur und stieß Sven von sich weg. Katan lehnte sich wieder nach hinten, schloss die Augen und wartete einfach, dass sie endlich ankommen würden. Als der Wagen vor einer heruntergekommenen Fabrikhallen hielt, in dem wohl das Shooting stattfinden sollte, standen schon drei debilgrinsende Idioten parat um Katan zu begrüßen.
„Wenn das hier zu Ende ist und ich ins Hotel fahre, sitzt auf meinem Bett ein nackter Mann und wartet auf mich. Und wenn mir nur die Farbe seiner Augen nicht gefallen sollte, bereust du es.“, drohte er wütend, stieg aus und knallte die Tür zu.
Der Braunhaarige kauerte sich für einen Moment zusammen, während der Fahrer einfach wieder das Gelände verließ, doch dann rappelte er sich auf einmal hoch. „Nein, nein.“ rief er dem Fahrer zu. „Lass mich nur raus und fahr zurück. Warte auf ihn, okay.“ Svens Stimme zitterte hörbar und als er ausstieg, hinaus in die Kälte dieser Stadt war dieses Gefühl beinahe angenehmer als Katans Gegenwart. Die Limousine drehte um und fuhr wieder zurück. Sven war allein und atmete erst einmal tief durch. Wo sollte er jetzt einen Kerl herbekommen der Katan gefiel und dann auch noch zu allem bereit war und das musste man bei diesem Kerl sein. Mit noch immer zitternden Händen zog der Brünette sein Handy heraus und wählte einen seiner Kontakte an.
Mickey hockte ziemlich genervt in seinem Büro und verfluchte das Wort Arbeit. Missmutig brummte er, doch als sein Handy endlich mal ein Ton von sich gab, griff er, jede Art von Ablenkung begrüßend, zu den kleinen silbernen Ding und nahm ab. „Hallo“, grüßte er freudig.
„Mickey?“ Sven atmete bei dieser Stimme einfach nur auf. Er wusste das niemand in dieser kalten Stadt mehr Kontakte hatte und so würde er sicher helfen können. Er ließ den Anderen nicht einmal wieder zu Wort kommen. „Ich brauch nen Boy. Aber nichts Normales.“ meinte er also sofort.
„Ich glaubs ja nicht, du bist wieder da.“, freute sich Mickey. „Wenn du was suchst, dann musst du zur Amatus- Argentur, die hat immer was Süßes. Ganz schnuckelige Jungs laufen da rum.“ Doch dann überlegte er kurz. „Wenn es aber was besonderes sein soll, hätte ich da noch eine Nummer. Ein Callboy. Der ist wirklich nicht normal, in sehr vieler Hinsicht und vor allem in sehr positiver Hinsicht, wenn du verstehst was ich meine.“, grinste der Bürohengst versaut.
Die sanfte Stimme von Mickey beruhigte Sven ungemein und dann leckte er sich kurz über Lippen. „Können wir uns treffen. Kannst du mir ein Bild mitbringen, oder genauere Details.“ fragte er dann vorsichtig. Sven brauchte im Moment etwas Normales um sich um von den Launen seines Chefs runter zu kommen.
„Schatz, für dich tue ich doch alles.“, flöhtete Mickey und machte schon mal seinen Rechner aus. „Original-Club? 20 Minuten? Müsste ich schaffen“, fragte er, während er seinen Laptop aus einer Schublade seines Schreibtisches zog.
„Ja, okay.“ hauchte Sven und hatte schon aufgelegt. Er war vollkommen durcheinander und sein Zittern wollte nicht weniger werden. Der Original-Club war nicht weit weg, trotzdem rief sich der Brünette ein Taxi und so war er keine 10 Minuten später da. Er suchte sich einen ruhigen Tisch und bestellte sich erst einmal einen dreifachen Wodka, den er sofort kippte. Eigentlich trank Sven nicht wenn er Dienst hatte, aber im Moment war das einfach nötig.
„Mein Gott, hat er dich schon wieder so sehr geärgert?“, fragte Mick mit einem sanften Lächeln. Eigentlich wollte er sich seinem alten Freund gegenüber setzen, aber so wie er aussah, entschloss er sich lieber Sven erst einmal in den Arm zu nehmen und neben ihn Platz zu nehmen. „So fies kann der doch gar nicht sein, dass das dich aus der Ruhe bringt.“, versuchte er den Braunhaarigen zu beschwichtigen.
„Schlimmer.“ wieder wimmerte Sven fast. „Er ist mit nichts mehr zufrieden. Den letzten Boy hat er krankenhausreif geprügelt, weswegen ich ihm eine Frau besorgt habe, gleich vom Flughafen aus. Er hat sie einfach aus dem Wagen geschmissen.“ Sven zitterte einfach und drängte sich Mick entgegen. Er brauchte einfach einen Moment festen Halt.
„Hey.“, hauchte Mickey besorgt und schloss den Kleineren fest in die Arme. „Was ist das nur für ein Wichser?“, fragte der Blonde leise, während er behutsam über Svens Rücken strich. „Pass lieber auf, dass er dir nicht mal was antut. Oder hat er das etwa schon?“, drängte Mickey und schob Sven etwas von sich weg, damit er ihn ins Gesicht sehen konnte. Er hatte auch die Schlagzeilen über den Musiker gelesen und traute diesen Kerl alles zu, selbst sich an so einer Seele, wie Sven zu vergreifen.
„Nein.“ Seufzte Sven leise. „Nein, hat er nicht.“ bestätigte er dann mit etwas festerer Stimme. „Er ist ganz okay, nur manchmal eben…“ Sven schüttelte den Kopf. „Schon gut. Hast du was gefunden?“ lenkte er das Thema dann wieder auf sein eigentliches Anliegen.
Mickey fischte mit einer Hand seinen Laptop aus der Tasche, mit dem anderen Arm zog er Sven etwas näher zu sich ran. Ein Kellner hatte sich dazu herabgelassen mal wieder an ihrem Tisch aufzutauchen und so konnte sich Mick ein Bier und Sven noch eine Wodka bestellen. „Das, alter Freund, ist Vidar.“, schnurrte der Blonde lustschwer und schob Sven den Laptop hin. „Alle wissenswerten Daten sind unter den Fotos, inklusive der Telefonnummer und einer Preisliste.“
Sven lehnte sich etwas nach vorn und genoss einfach die streichelnden Finger auf seiner Hüfte. Eigentlich wollte er das Bild nur kurz streifen, doch als er den ersten Blick darauf war schnappte er hörbar nach Luft. „Scheiße.“ hauchte er fassungslos. „Das is in Montage oder?“ Der junge Mann auf dem Bild hatte lange silberne Haare, die er fest zusammen geflochten hatte und die tiefgrünen Augen starrten einem eiskalt bis auf den Grund der Seele. Wenn Katan das nicht zufrieden stellte, würde Sven seinen Job für immer an den Nagel hängen. Auf die Preisliste konnte Sven nur einen kurzen Blick werfen, denn immer wieder zuckten seine Augen hinauf zu diesem Bild, bis der Brünette den Laptop hastig wieder schloss. „Perfekt.“ hauchte Sven, wendete sich Mick zu und küsste ihn einfach. Wieder einmal hatte dieser Mann ihn gerettet.
„Glaub mir, niemand ist unzufrieden mit Vidar.“, raunte Mick grinsend. „Wenn ich nur besser bezahlt werden würde...“, doch dann stoppte der Blonde und schnaufte enttäuscht. „Du musst ihn mal im Original sehen, seine Bewegungen, seine Gesten, göttlich.“ Mickey kuschelte sich etwas an Sven und lächelte verträumt abwesend.
Der Jüngere nickte nur zustimmend, öffnete den Laptop wieder, zog sein Handy hervor und wählte die angegebene Nummer. Beinahe zwei Minuten lauschte Sven dem Freizeichen, doch es tat sich nichts. „Er geht nicht ran.“ meinte der Brünette enttäuscht und war das Handy zurück auf den Tisch.
Mick zog sein Handy aus der Tasche und drückte es Sven in die Hand. „Vielleicht nur, weil er deine Nummer nicht kennt. Meine kennt er, das klappt bestimmt.“
„Kannst du das mal lassen?“ fauchte Louis und doch konnte er nicht aufhören seinem Klassenkameraden zu mustern. Gerade waren die letzten zwei Stunden Sport vorbei und wie immer waren sie die letzten in der Umkleide. Vidar lächelte einfach kalt und strich sich wieder mit der Bürste durch die langen Haare, bevor er sie begann zu flechten. „Sollte ich?“ fragte der Silberhaarige und ein glockenhelles Lachen klang durch die leeren Räume. Louis knurrte wieder leise, doch er war das eigentlich schon gewöhnt und so verfiel er diesem Jungen nicht mehr vollkommen, aber den Blick konnte er trotzdem nicht abwenden. Sie duschten immer als Letzte und immer konnte sich Louis an diesem Körper nicht satt sehen. „Schau doch nicht hin.“ grinste Vidar einfach nur, während er in seine Schuluniform schlüpfte und sie penibel richtete. Als sein Handy vibrierte warfen die grünen Augen nur einen Blick darauf, um es danach einfach zu ignorieren. „Willst du nicht ran gehen?“ fragte Louis leise. „Nö. Kenn ich nicht.“ fauchte Vidar, während er sein Zeug zusammenpackte, der Anrufer aufgab und sie sich schließlich auf den Weg nach Hause machten. Vidar hatte sich gerade von seinem Mitschüler verabschiedet als sein Handy wieder klingelte. Wieder wurde das Telefon von den schmalen Fingern hervorgezogen, doch diesmal lächelte der Silberhaarige kalt. „Hey, Mick.“ grüßte Vidar als er ran ging.
„Nein, hier ist nicht Mick. Er sitzt neben mir. Ich bin Sven Malton und Mick hat mir dich wärmstens empfohlen.“, lächelte Sven etwas unsicher. „Ich würde dich für heute Abend gerne buchen, die ganze Nacht, wenn das möglich wäre.“
Vidar knurrte nur leise und legte wieder auf.
„Er hat aufgelegt.“, meckerte Sven. Der wäre es gewesen. Und jetzt, wen sollte er jetzt besorgen.
„Gib mal her.“, brummte Mickey und wählte erneut. „Vielleicht schaffe ich es ja.“, meinte der Blonde kurz und wartete, dass abgenommen wurde.
Der Langhaarige wollte sein Handy gerade wieder wegstecken als es wieder klingelte. „Hm.“ brummte er nur ungehalten. Mick musste sich schon eine gute Erklärung einfallen lassen, damit Vidar jetzt überhaupt noch etwas sagte.
„Hallo, Vidar.“, flötete Mickey fröhlich, wie eh und je. „Ich hab grob das Gefühl, dass es dir nicht gepasst hat, dass ich deine Nummer weitergegeben habe.“ Mick wartete einen Moment, um entweder eine Bestätigung, oder eine Verneinung zu hören, aber es kam nichts. „Okay...ähm..es geht um folgendes. Sven, also mein Freund hier neben mir, braucht für seinen Chef dringendst deine Dienste.“ Wieder wartete Mick, wieder kam kein Ton. „Gut, kennst du zufälligerweise Katan, diesen Sänger? Der will dich für diese Nacht. Vidar, der ist weltberühmt. Wäre das nicht was für dich?“, fragte er sehr verunsichert.
Wieder knurrte Vidar, aber diesmal nur als Zeichen, dass er überhaupt noch zuhörte. Eigentlich war es ihm egal wer sein Kunde war, wenn der Preis der richtige war. „50.000! 30 vorher, den Rest am Morgen. Keine billige Absteige. Vor dem Termin eine Absprache beim Abendessen.“ fauchte Vidar also nur dunkel.
„Danke, mein Freund.“ Mickey legte kurz die Hand auf den Hörer und wendete sich zu Sven.
„50 000, kleines Abendessen vorab und ein gutes Hotel. Na, wie hab ich das gemacht.“, grinste Mick stolz auf sich. „Nein.“, rief Sven fast panisch. „Der muss auf seinem Bett sitzen, wenn Katan ins Hotel kommt.“ Mickey sah in ungläubig an. „Das ist kein kleiner Stricher von der Straße, Sven.“, flüsterte der Blonde. „Okay, dann treffe ich mich vorab zum Abendessen mit ihm, anders geht es nicht.“ Sven fuchtelte wild mit den Händen, das dürfte jetzt nicht schief gehen. „Vidar? Sven wird sich mit dir treffen, dir das Geld geben und alle Fragen beantworten, okay.“ Mickey, Atheist, fing gerade an zu beten, dass Vidar zustimmen möge.
„Meinet wegen.“ fauchte Vidar. „Wo? und Wann?“ wollte er nur noch wissen.
Mickey atmete sichtbar auf. „Wo? Wann?“, wiederholte er für Sven. „Gott sei Dank.“, hauchte jetzt Sven. „Hilton, um 8 Uhr.“ Katan würde nicht vor 10 oder 11 Uhr kommen, das müsste dicke reichen, um alles zu regeln und den armen Jungen vorzubereiten. Mickey gab die Information weiter und Vidar legte sofort auf.
„Zum Fototermin für das Cover des neuen Albums.“ murmelte Sven leise und zog etwas den Kopf ein, denn die Stimmung seines Chefs war mal wieder auf einem neuen Tiefpunkt angelangt. „Soll ich etwas Neues suchen?“ fragte er vorsichtig um Katan vielleicht etwas milder zu stimmen.
Der konnte nicht glauben, was er da hörte. „Nein, Sven, bitte, mach dir keine Umstände. Ich mach das alleine. Ich möchte wirklich nicht, dass du dich überarbeitest. Selbstverständlich sollst du mir was Neues besorgen!“, bellte er durch den Wagen. Mit einer schnellen Bewegung lehnte er sich nach vorne, packte Sven am Kragen und zog ihn zu sich heran, dass sein Assistent nun vor ihm kniete. Weit lehnte sich Katan zu ihm nach unten, die eisblauen Augen schienen ihn geradezu erdolchen zu wollen. „Und wenn es noch mal so ein Versager ist, wie dieses Weibsstück, bist du der Nächste, der sich mal versuchen darf, haben wir uns da verstanden?“, fauchte er leise.
Sven begann sofort zu zittern, versuchte sich noch kleiner zu machen ohne dem Schritt des Jüngeren zu nahe zu kommen, denn das war das Letzte was er wollte, trotzdem schluckte er hart. „Bitte, Sir. Wir sind doch gerade erst angekommen. Heute Abend. Versprochen.“ Sven wimmerte beinahe und versuchte sich trotzdem dieser Hand zu entziehen.
„Verschwinde.“, fauchte der Schwarzhaarige nur und stieß Sven von sich weg. Katan lehnte sich wieder nach hinten, schloss die Augen und wartete einfach, dass sie endlich ankommen würden. Als der Wagen vor einer heruntergekommenen Fabrikhallen hielt, in dem wohl das Shooting stattfinden sollte, standen schon drei debilgrinsende Idioten parat um Katan zu begrüßen.
„Wenn das hier zu Ende ist und ich ins Hotel fahre, sitzt auf meinem Bett ein nackter Mann und wartet auf mich. Und wenn mir nur die Farbe seiner Augen nicht gefallen sollte, bereust du es.“, drohte er wütend, stieg aus und knallte die Tür zu.
Der Braunhaarige kauerte sich für einen Moment zusammen, während der Fahrer einfach wieder das Gelände verließ, doch dann rappelte er sich auf einmal hoch. „Nein, nein.“ rief er dem Fahrer zu. „Lass mich nur raus und fahr zurück. Warte auf ihn, okay.“ Svens Stimme zitterte hörbar und als er ausstieg, hinaus in die Kälte dieser Stadt war dieses Gefühl beinahe angenehmer als Katans Gegenwart. Die Limousine drehte um und fuhr wieder zurück. Sven war allein und atmete erst einmal tief durch. Wo sollte er jetzt einen Kerl herbekommen der Katan gefiel und dann auch noch zu allem bereit war und das musste man bei diesem Kerl sein. Mit noch immer zitternden Händen zog der Brünette sein Handy heraus und wählte einen seiner Kontakte an.
Mickey hockte ziemlich genervt in seinem Büro und verfluchte das Wort Arbeit. Missmutig brummte er, doch als sein Handy endlich mal ein Ton von sich gab, griff er, jede Art von Ablenkung begrüßend, zu den kleinen silbernen Ding und nahm ab. „Hallo“, grüßte er freudig.
„Mickey?“ Sven atmete bei dieser Stimme einfach nur auf. Er wusste das niemand in dieser kalten Stadt mehr Kontakte hatte und so würde er sicher helfen können. Er ließ den Anderen nicht einmal wieder zu Wort kommen. „Ich brauch nen Boy. Aber nichts Normales.“ meinte er also sofort.
„Ich glaubs ja nicht, du bist wieder da.“, freute sich Mickey. „Wenn du was suchst, dann musst du zur Amatus- Argentur, die hat immer was Süßes. Ganz schnuckelige Jungs laufen da rum.“ Doch dann überlegte er kurz. „Wenn es aber was besonderes sein soll, hätte ich da noch eine Nummer. Ein Callboy. Der ist wirklich nicht normal, in sehr vieler Hinsicht und vor allem in sehr positiver Hinsicht, wenn du verstehst was ich meine.“, grinste der Bürohengst versaut.
Die sanfte Stimme von Mickey beruhigte Sven ungemein und dann leckte er sich kurz über Lippen. „Können wir uns treffen. Kannst du mir ein Bild mitbringen, oder genauere Details.“ fragte er dann vorsichtig. Sven brauchte im Moment etwas Normales um sich um von den Launen seines Chefs runter zu kommen.
„Schatz, für dich tue ich doch alles.“, flöhtete Mickey und machte schon mal seinen Rechner aus. „Original-Club? 20 Minuten? Müsste ich schaffen“, fragte er, während er seinen Laptop aus einer Schublade seines Schreibtisches zog.
„Ja, okay.“ hauchte Sven und hatte schon aufgelegt. Er war vollkommen durcheinander und sein Zittern wollte nicht weniger werden. Der Original-Club war nicht weit weg, trotzdem rief sich der Brünette ein Taxi und so war er keine 10 Minuten später da. Er suchte sich einen ruhigen Tisch und bestellte sich erst einmal einen dreifachen Wodka, den er sofort kippte. Eigentlich trank Sven nicht wenn er Dienst hatte, aber im Moment war das einfach nötig.
„Mein Gott, hat er dich schon wieder so sehr geärgert?“, fragte Mick mit einem sanften Lächeln. Eigentlich wollte er sich seinem alten Freund gegenüber setzen, aber so wie er aussah, entschloss er sich lieber Sven erst einmal in den Arm zu nehmen und neben ihn Platz zu nehmen. „So fies kann der doch gar nicht sein, dass das dich aus der Ruhe bringt.“, versuchte er den Braunhaarigen zu beschwichtigen.
„Schlimmer.“ wieder wimmerte Sven fast. „Er ist mit nichts mehr zufrieden. Den letzten Boy hat er krankenhausreif geprügelt, weswegen ich ihm eine Frau besorgt habe, gleich vom Flughafen aus. Er hat sie einfach aus dem Wagen geschmissen.“ Sven zitterte einfach und drängte sich Mick entgegen. Er brauchte einfach einen Moment festen Halt.
„Hey.“, hauchte Mickey besorgt und schloss den Kleineren fest in die Arme. „Was ist das nur für ein Wichser?“, fragte der Blonde leise, während er behutsam über Svens Rücken strich. „Pass lieber auf, dass er dir nicht mal was antut. Oder hat er das etwa schon?“, drängte Mickey und schob Sven etwas von sich weg, damit er ihn ins Gesicht sehen konnte. Er hatte auch die Schlagzeilen über den Musiker gelesen und traute diesen Kerl alles zu, selbst sich an so einer Seele, wie Sven zu vergreifen.
„Nein.“ Seufzte Sven leise. „Nein, hat er nicht.“ bestätigte er dann mit etwas festerer Stimme. „Er ist ganz okay, nur manchmal eben…“ Sven schüttelte den Kopf. „Schon gut. Hast du was gefunden?“ lenkte er das Thema dann wieder auf sein eigentliches Anliegen.
Mickey fischte mit einer Hand seinen Laptop aus der Tasche, mit dem anderen Arm zog er Sven etwas näher zu sich ran. Ein Kellner hatte sich dazu herabgelassen mal wieder an ihrem Tisch aufzutauchen und so konnte sich Mick ein Bier und Sven noch eine Wodka bestellen. „Das, alter Freund, ist Vidar.“, schnurrte der Blonde lustschwer und schob Sven den Laptop hin. „Alle wissenswerten Daten sind unter den Fotos, inklusive der Telefonnummer und einer Preisliste.“
Sven lehnte sich etwas nach vorn und genoss einfach die streichelnden Finger auf seiner Hüfte. Eigentlich wollte er das Bild nur kurz streifen, doch als er den ersten Blick darauf war schnappte er hörbar nach Luft. „Scheiße.“ hauchte er fassungslos. „Das is in Montage oder?“ Der junge Mann auf dem Bild hatte lange silberne Haare, die er fest zusammen geflochten hatte und die tiefgrünen Augen starrten einem eiskalt bis auf den Grund der Seele. Wenn Katan das nicht zufrieden stellte, würde Sven seinen Job für immer an den Nagel hängen. Auf die Preisliste konnte Sven nur einen kurzen Blick werfen, denn immer wieder zuckten seine Augen hinauf zu diesem Bild, bis der Brünette den Laptop hastig wieder schloss. „Perfekt.“ hauchte Sven, wendete sich Mick zu und küsste ihn einfach. Wieder einmal hatte dieser Mann ihn gerettet.
„Glaub mir, niemand ist unzufrieden mit Vidar.“, raunte Mick grinsend. „Wenn ich nur besser bezahlt werden würde...“, doch dann stoppte der Blonde und schnaufte enttäuscht. „Du musst ihn mal im Original sehen, seine Bewegungen, seine Gesten, göttlich.“ Mickey kuschelte sich etwas an Sven und lächelte verträumt abwesend.
Der Jüngere nickte nur zustimmend, öffnete den Laptop wieder, zog sein Handy hervor und wählte die angegebene Nummer. Beinahe zwei Minuten lauschte Sven dem Freizeichen, doch es tat sich nichts. „Er geht nicht ran.“ meinte der Brünette enttäuscht und war das Handy zurück auf den Tisch.
Mick zog sein Handy aus der Tasche und drückte es Sven in die Hand. „Vielleicht nur, weil er deine Nummer nicht kennt. Meine kennt er, das klappt bestimmt.“
„Kannst du das mal lassen?“ fauchte Louis und doch konnte er nicht aufhören seinem Klassenkameraden zu mustern. Gerade waren die letzten zwei Stunden Sport vorbei und wie immer waren sie die letzten in der Umkleide. Vidar lächelte einfach kalt und strich sich wieder mit der Bürste durch die langen Haare, bevor er sie begann zu flechten. „Sollte ich?“ fragte der Silberhaarige und ein glockenhelles Lachen klang durch die leeren Räume. Louis knurrte wieder leise, doch er war das eigentlich schon gewöhnt und so verfiel er diesem Jungen nicht mehr vollkommen, aber den Blick konnte er trotzdem nicht abwenden. Sie duschten immer als Letzte und immer konnte sich Louis an diesem Körper nicht satt sehen. „Schau doch nicht hin.“ grinste Vidar einfach nur, während er in seine Schuluniform schlüpfte und sie penibel richtete. Als sein Handy vibrierte warfen die grünen Augen nur einen Blick darauf, um es danach einfach zu ignorieren. „Willst du nicht ran gehen?“ fragte Louis leise. „Nö. Kenn ich nicht.“ fauchte Vidar, während er sein Zeug zusammenpackte, der Anrufer aufgab und sie sich schließlich auf den Weg nach Hause machten. Vidar hatte sich gerade von seinem Mitschüler verabschiedet als sein Handy wieder klingelte. Wieder wurde das Telefon von den schmalen Fingern hervorgezogen, doch diesmal lächelte der Silberhaarige kalt. „Hey, Mick.“ grüßte Vidar als er ran ging.
„Nein, hier ist nicht Mick. Er sitzt neben mir. Ich bin Sven Malton und Mick hat mir dich wärmstens empfohlen.“, lächelte Sven etwas unsicher. „Ich würde dich für heute Abend gerne buchen, die ganze Nacht, wenn das möglich wäre.“
Vidar knurrte nur leise und legte wieder auf.
„Er hat aufgelegt.“, meckerte Sven. Der wäre es gewesen. Und jetzt, wen sollte er jetzt besorgen.
„Gib mal her.“, brummte Mickey und wählte erneut. „Vielleicht schaffe ich es ja.“, meinte der Blonde kurz und wartete, dass abgenommen wurde.
Der Langhaarige wollte sein Handy gerade wieder wegstecken als es wieder klingelte. „Hm.“ brummte er nur ungehalten. Mick musste sich schon eine gute Erklärung einfallen lassen, damit Vidar jetzt überhaupt noch etwas sagte.
„Hallo, Vidar.“, flötete Mickey fröhlich, wie eh und je. „Ich hab grob das Gefühl, dass es dir nicht gepasst hat, dass ich deine Nummer weitergegeben habe.“ Mick wartete einen Moment, um entweder eine Bestätigung, oder eine Verneinung zu hören, aber es kam nichts. „Okay...ähm..es geht um folgendes. Sven, also mein Freund hier neben mir, braucht für seinen Chef dringendst deine Dienste.“ Wieder wartete Mick, wieder kam kein Ton. „Gut, kennst du zufälligerweise Katan, diesen Sänger? Der will dich für diese Nacht. Vidar, der ist weltberühmt. Wäre das nicht was für dich?“, fragte er sehr verunsichert.
Wieder knurrte Vidar, aber diesmal nur als Zeichen, dass er überhaupt noch zuhörte. Eigentlich war es ihm egal wer sein Kunde war, wenn der Preis der richtige war. „50.000! 30 vorher, den Rest am Morgen. Keine billige Absteige. Vor dem Termin eine Absprache beim Abendessen.“ fauchte Vidar also nur dunkel.
„Danke, mein Freund.“ Mickey legte kurz die Hand auf den Hörer und wendete sich zu Sven.
„50 000, kleines Abendessen vorab und ein gutes Hotel. Na, wie hab ich das gemacht.“, grinste Mick stolz auf sich. „Nein.“, rief Sven fast panisch. „Der muss auf seinem Bett sitzen, wenn Katan ins Hotel kommt.“ Mickey sah in ungläubig an. „Das ist kein kleiner Stricher von der Straße, Sven.“, flüsterte der Blonde. „Okay, dann treffe ich mich vorab zum Abendessen mit ihm, anders geht es nicht.“ Sven fuchtelte wild mit den Händen, das dürfte jetzt nicht schief gehen. „Vidar? Sven wird sich mit dir treffen, dir das Geld geben und alle Fragen beantworten, okay.“ Mickey, Atheist, fing gerade an zu beten, dass Vidar zustimmen möge.
„Meinet wegen.“ fauchte Vidar. „Wo? und Wann?“ wollte er nur noch wissen.
Mickey atmete sichtbar auf. „Wo? Wann?“, wiederholte er für Sven. „Gott sei Dank.“, hauchte jetzt Sven. „Hilton, um 8 Uhr.“ Katan würde nicht vor 10 oder 11 Uhr kommen, das müsste dicke reichen, um alles zu regeln und den armen Jungen vorzubereiten. Mickey gab die Information weiter und Vidar legte sofort auf.