Place Of Dreams ~Part 1~ The Moment You Take
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Disclaimer:
This is a work of fiction. Any resemblance of characters to actual persons, living or dead, is purely coincidental. The Author holds exclusive rights to this work. Unauthorized duplication is prohibited.
Prolog
~Part 1~
Pleace Of Dreams
The Moment You Take
-Prolog-
„Dunkel war's der Mond schien helle, immer auf die selbe Stell!“ flüsterte mir eine leise Stimme ins Ohr. „Schon wieder daneben! Also wirklich Sy, du schaffst es nie!“, empörte sich mein ach so geliebter und verehrte Mitbewohner mit dem Namen Darin.
„Nicht wenn du mich ständig störst!“, entgegnete ich ihm genervt. Ich wusste das ich nicht besonders gut im Zielen war, aber das musste er mir doch nicht ständig auf die Nase binden.
Keine Respekt vor Älteren! Mit seinen 17 Jahren hatte Darin bereits die Klappe eines alt eingesessen Rockers, gruselig. Zumindest in meiner Gegenwart, bei Anderen konnte lammfromm sein.
Aus purem Trotz und verletztem Stolz hob ich meinen Strohhalm wieder auf und nahm ein neues Papierkügelchen in den Mund, um darauf ein wenig rum zu kauen. Einige Augenblicke später setzte ich meinen Strohalm an meine Lippen und pustete das Papierkügelchen mit all meiner Kraft hindurch. In der vagen Hoffnung, das es diesmal sein Ziel ohne große Probleme erreichen würde.
Zu meiner großen Freude traf ich, nur leider nicht das abgemachte Ziel, sondern meine Freund direkt zwischen den Augen.
Darin sah mich an wie ein Auto. Ich konnte nicht mehr, ohne viel Rücksichtnahme auf ihn fing ich lauthals an zu lachen. Er fand das leider nicht so lustig. Wütend trat er mir gegenüber und kratzte sich das nasse Papierkügelchen von der Stirn.
„Was zum Henker ist den in dich gefahren?“, fuhr er mich an. “Du solltest auf das Poster zielen und nicht auf mich!“, schmollend drehte sich Darin in Richtung Wohnzimmer
„Es tut mir Leid, aber ich konnte nicht widerstehen,“ gab ich ihm mit einem unterdrückten Lachen zur Antwort.
„Ja, das sagen sie alle!“, nörgelte Darin, während er sich auf die Couch zurückzog. Ich sah ihm nach. „Ich meine es ernst! Es tut mir Leid!“, rief ich ihm hinterher.
Keine Reaktion.
'Dann eben nicht', dachte ich mir, drehte mich um und fing an die bereits trockenen und noch feuchten Kügelchen von dem Poster an der Küchentür zu entfernen.
Ekelhaft, aber einer musste es ja machen. Leider blieb es immer nur an mir hängen.
Das Poster war ein Geschenk meiner Schwester zur Wohnungseinweihung gewesen. Mary war der Meinung es würde mir gefallen.
Robbie Williams! „Was für die Augen und die Fantasie,“ hatte sie gemeint.
„Nein, nicht wirklich!“, hatte ich ihr darauf geantwortet. „Er hat zwar ein paar nette Songs, aber ansonsten war mir dieser Möchtegernmacho absolut unsympathisch.“ Mary war ziemlich enttäuscht gewesen als ich ihr das erzählte.
Doch zu ihrer großen Freude, hatte mich Darin ein paar Tage später dazu breitgeschlagen es an die Küchentür zuhängen, mit dem Kommentar: „Man braucht etwas zum abreagieren.“
Seit dem hing das Poster an der Tür und wurde in regelmäßigen Abständen mit Papierkügelchen traktiert. Stressreduzierung wie wir das nannten.
Als ich gerade dabei war unsere heutigen Agressions- und Stressabreaktionsendprodukte im Müll zu entsorgen, klingelte das Telefon.
Ich hörte lediglich wie sich Darin mit einem knappen ja meldete, kurz etwas vor sich hin nuschelte und dann wieder auflegte.
Kurz darauf schlurfte er eher lustlos aus dem Wohnzimmer in sein Schlafzimmer.
Nach einigen undefinierbaren Geräuschen und unfeinen Beleidigungen begab er sich in die Küche, wo er den Kühlschrank aufriss, um darin herum zu wühlen.
Ich versuchte ihn auf mich aufmerksam zumachen, aber von ihm kam nur ein undeutliches grunzen. Wenige Sekunden später schloß er die Kühlschranktür und trottete mit der erbeuteten Schokolade Richtung Flur und seiner Tasche zu, um diese darin zu verstauen. Ohne sich zu verabschieden oder mich auch nur im entferntesten wahr zunehmen verließ er die Wohnung.
Ich sah dem ganzen mit großen Augen nach. Was um alles in der Welt war denn in den gefahren? So hatte er sich ja noch nie benommen.
Vielleicht war das mit dem Papierkügelchen doch nicht so ein gut Idee gewesen?
Aber selbst wenn konnte ich jetzt auch nichts mehr dagegen machen.
Also tat ich, was ich in solchen Situationen immer tat.
Ich fing an aufzuräumen.
Darin und mein ganze Familie hatten mich immer damit aufgezogen und mir dumme Spitznamen gegeben, wenn ich wieder aus heiterem Himmel anfing sauber zu machen. Dennoch war ich immer der Einzige der geputzt hat. Sie wären ohne mich verloren gewesen.
Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.
Es stimmte ich war ein Putzteufel.
Nach etwa drei bis vier Stunden war die Wohnung blitze blank geputzt. Ich grinst in mich hinein. Neue Bestzeit!
Aber allmählich macht ich mir sorgen. Darin war noch nie so lange weg gewesen ohne mir vorher Bescheid zusagen.
Mein Gott, der Junge war erst 17! Es war schon ein Wunder, dass seine Eltern ihn hatten ausziehen lassen. Außerdem machte er gerade erst seinen Abschluss. Er war doch noch ein Kind.
Ein Kind das mit dir zusammen wohnt und du somit eine große Verantwortung übernommen hast. Sagte ich mir selbst.
Mit einem großen Seufzer ließ ich mich auf die Couch fallen. Womit hatte ich das verdient? Wenn ihm was passiert und seine Eltern das heraus bekamen, war ich geliefert!
Weitere drei Stunden und etliche Gummibärtüten später war Darin immer noch nicht zu Hause.
Ich beschloss ihn anzurufen.
Besetzt.
Ich versuchte es fünf Minuten später noch einmal.
Das Handy war ausgeschaltet.
Nun begann ich mir ernsthaft sorgen zumachen.
Nach einiger Überlegung beschloss ich seine Schwester anzurufen, aber selbst Susan konnte mir nicht weiterhelfen.
Ich lief im Wohnzimmer auf und ab.
Es war bereits Abend als ich den Schlüssel im Türschloss hörte. Mit einem Satz war ich im Flur.
Darin trat ohne jegliche Hast in den Wohnungsflur. Mit einem Freudenschrei sprang ich auf den Flur. „Darin, endlich! Ich dachte schon dir sei etwas passiert. Wo warst du?“ Darin sah mich an.
Er sah grausam aus. Dicke Augenringe untermalten seinen sonst so strahlenden grünen Augen, welche jetzt nur müde und trüb aussahen. Er sah aus als hätte er tagelang nicht geschlafen. Seine Haare waren fettig und total zerstrubbelt. Seine Wangen wirkten eingefallen und er war sehr blass. Wie konnte jemand in so kurzer Zeit, so aussehen als hätte er eine Woche nicht geschlafen?
Ich wusste es nicht, aber es schien mir möglich zu sein, denn der Beweis stand direkt vor mir. „Darin wo warst du?“, fragte ich ihn noch einmal in der Hoffnung eine vernünftige Antwort zu bekommen. Er sah mich an wie ein kleines verlassenes Hündchen. Ich weiß der Vergleich ist vielleicht etwas übertrieben aber anders konnte ich seinen verloren und verletzten Blick einfach nicht beschreiben.
Nach einigen Sekunden des Überlegens, wie er auf meine Frage reagieren sollte schmiss sich Darin in meine Arme und fing an bitterlich zu weinen. Im ersten Moment war ich geschockt, dann aber schloss ich ihn in meine Arme und wiegte ihn leicht hin und her.
„Warum?“, schluchzt er an meine Schulter. Ich streichelte ihm weiterhin über den Rücken. Irgendwie schaffte ich es auch uns beide ins Wohnzimmer auf die Couch zu manövrieren.
Nachdem wir uns es etwas bequem gemacht hatten fragte ich ihn was denn los sei. „Wie konnte Sam mir das nur antun?“, wimmerte Darin und vergrub sein Gesicht an meiner Schulter. Ich wiegte ihn wieder hin und her. „Was hat Sam denn getan?“
Ich kannte diesen Sam, wir waren zusammen in der Schule. Nach außen hin war er immer der nette Junge von neben an, aber wenn man genauer hinsah oder besser mit ihm bekannt war, merkte man schnell, dass er ein absolut berechnender Mensch war. Immer nur auf seinen Vorteil bedacht, ohne Rücksicht auf Verluste oder Personen, die ihm nahe standen.
Darin fing wieder an zu weinen und krallte sich mit schierer Verzweiflung in mein T-Shirt.
„Hey...“, ich drückte ihn etwas von mir weg und versuchte ihm ins Gesicht zu sehen. Er sah grausam aus. „Ich glaube ich bringe dich besser in dein Zimmer und du legst dann ein wenig hin, in Ordnung?“, Ich sah ihn fragend an und Darin nickte.
Ich lächelte und schob ihn vor mir her in sein Zimmer, wartete bis er ins Bett gekrochen war und deckte ihn zu. „Ich bin gleich wieder da.“, meinte ich und verschwand noch einmal ins Wohnzimmer , um seine Schwester anzurufen.
Nachdem ich ihr gesagt hatte das Darin wohlbehalten wieder zu Hause war, seinen Zustand erwähnte ich lieber nicht, legte ich auf und ging zurück zu meinem Sorgenkind.
Darin lag zusammengerollt auf seinem Bett, lediglich sein Haarschopf lugt noch hervor.
Mit leisen Schritten trat ich an ihn heran, zog die Decke etwas herunter und strich ihm ein paar Haare aus dem Gesicht. „Willst du ein wenig schlafen oder willst du reden?“, fragend fuhr ich Darin durch die Haare und über die Wange.
Er sah mich mit großen Augen an. „Ich will schlafen, ... bin so müde.“, murmelte er vor sich hin und drehte sich dann demonstrativ auf die andere Seite und zog die Decke über den Kopf.
Ich nickte nur und stand auf, zog alle Vorhänge zu und verließ so leise wie möglich sein Zimmer.
Etwas schlimmes musste passiert sein, wenn es Darin so dermaßen aus der Bahn warf und er so verzweifelt und niedergeschlagen nach Hause kam.
Sollte ich Sam anrufen oder sollte ich warten bis Darin wieder wach war?
Ich beschloss auf Darin zu warten.
Mit großer Sorge setzte ich mich wieder ins Wohnzimmer und wartete bis Darin wach werden würde.
___________________________________
Nachdem Darin ins Bett gegangen war, hatte ich mir eine DVD eingelegt, um mich ein wenig abzulenken. Es half nicht besonders viel, denn ich war nach den ersten 10 Minuten bereits eingeschlafen.
Darin verließ sein Zimmer am frühen Vormittag. Er schlürfte in die Küche um sich einen Kaffee zu kochen und setzte sich dann anschließend zu mir in die Wohnstube.
Ich hatte die letzte Nacht auf der Couch verbracht. Kein besonders guter Schlafplatz, aber ich wollte unbedingt hören wenn Darin aufstand und da war die Couch die einzige Möglichkeit. Mein Zimmer wäre zu weit weg gewesen.
Einige Zeit saßen Darin und ich nur so nebeneinander auf der Couch, keiner von uns sprach. In diesen ruhigen Minuten erlaubte ich es mir, mir Darin etwas genauer anzusehen. Seine Augen sahen besser aus, nicht mehr ganz so rot wie am Vortag aber immer noch etwas geschwollen. Er schien gestern Abend im Bett noch geweint zu haben. Seine Augenring waren fast verschwunden, man konnte ihm aber dennoch ansehen das seine gestriger Tag und auch die Nacht nicht mit sehr viel Schlaf gesegnet worden waren.
Ich wollte ihn auf Gestern ansprechen, wusste aber nicht wie ich das anstellen sollte ohne dafür zu sorgen das er wieder in einen Heulkrampf verfiel.
Gerade als ich ihn ansprechen wollte, zog er sich zusammen zu einer Kugel und lehnt sich bei mir an. Er war wohl der Meinung das ich die perfekte Stütze wäre, denn er suchte nirgendwo mit den Füßen oder den Händen nach Halt, als er wortwörtlich zu Seite kippte, um sich an mich zu kuscheln. Ohne ein Wort zu sagen legte ich meinen Arm um ihn, in der Hoffnung, dass dies ihm ein wenig Stabilität geben würde.
„Du Sy? Bin ich ein so schlechter Freund?“ fragte mich Darin. Im erste Moment wusste ich gar nicht wie ich reagieren sollte. Auf so eine Frage war ich nun wirklich nicht gefasst gewesen. Ich saß einfach nur da und starrte ihn an. Er fing an unruhig zu werden, als mir klar wurde das ich ihm noch nicht geantwortet hatte.
„Nein! Wer sagt denn solch einen Blödsinn?“, erwiderte ich etwas heftiger als geplant. Was dazu führte, dass das Bündel Mensch an meiner Seite zusammen zuckte.
„Na, ich meine nur, ist es schlimm mein Freund zu sein?“, stotterte Darin vor sich hin und besah sich seine in mein T-Shirt gekrallten Finger. „Sam meint, dass er es nicht mehr aushält mit mir. Er meint, dass ich ihm zu kindlich bin.“, er fing an zu schluchzten und zu zittern.
Ich zog ihn auf mein Schoß und schloss ihn in meine Arme.
„Hörmal, wir kennen uns jetzt schon...“, ich musste kurz überlegen, „... seit 12 Jahren und in all der Zeit hast du dich nie als schlechter Freund auf geführt.“, erwiderte ich ihm leise. „Außer als du mir meine Lieblings Schaufel kaputt gemacht hast.“, dieses Kommentar kitzelte ein leises Kichern aus Darin heraus.
„Aber jetzt mal ehrlich, du warst immer da wenn ich dich gebraucht habe! Und was das Klammern und Kindlich sein angeht, das rechen ich dir hoch an.“, ich sah ihn grinsend an. „Wenigstens einer von uns beiden ist in der Lage nicht im alltäglichen Arbeits- bzw. Schultrott sein inneres Kind zu verlieren. Sprich es ist gut nicht immer zu erwachsen zu tun. Außerdem wüsste ich nicht wie ich ohne meine liebenswerten Babyersatz durch den Tag oder gar mein Leben kommen sollte. Wer würde mir denn mein Essen auf Arbeit bringen, wenn ich es zu hause liegen gelassen habe. Und wer muntert mich wieder auf wenn ich schlechte Laune habe?“, ich drückte in etwas von mir weg und nahm sein Gesicht in mein Hände. Darin verkrallt sich bei mir in den Schultern, um nicht nach hinten zu kippen. Ich lächelte in an. „Das mein Lieber, machst alles du und deswegen bist du einer der Besten Freunde, die man sich nur wünschen kann!“, ich schloss ihn ganz fest in meine Arm und wog ihn hin und her.
Er quittierte das mit eine leisen erschrockenen quieken.
Mit einem Lächeln das einen Eisberg hätte schmelzen können sah er mich an und hauchte ein leises und verlegenes „Danke“, bevor er mich küsste und dann schnurstracks im Bad verschwand.
Ich sehe ihm wie vom Blitz getroffen nach, was war das denn wunderte ich mich. So was hatte ich ja noch nie erlebt! Gerade eben war Darin noch zu Tode betrübt und jetzt erlaubte er sich wieder solche Scherze und benahm sich als wäre alles wieder in Ordnung.
Ich war sehr verwirrt.
Nach einigen Minuten dummen rumgesitzes beschloss ich Sam anzurufen.
Es ging ja nicht an, dass er Darin irgendwelche dummen Flausen in den Kopf setzte und dafür sorgte das der Kleine einen Nervenzusammenbruch bekam.
Alle meine guten Vorsätze über Bord werfend wählte ich Sam's Nummer.
Keine fünf Sekunden später meldete sich auch schon Sam am anderen Ende der Leitung.
„Richards.“
„Hey Sam, ich bin's Syc Andrews.“, meldete ich mich. „Ich hoffe du kennst mich noch.“
Es herrscht eine kurze Zeit Stille bis sich Sam wieder zu Wort meldete.
„Ah ja, ich erinnere mich wir waren doch in einer Klasse, oder? Wie geht’s dir und womit verdiene ich die Ehre deines Anrufs?“, er klang ganz erfreut das ich anrief.
Ich holte einmal tief Luft und erklärte ihm den Grund meines Anrufs.
„Nun ja, also wo soll ich anfangen. Also mir geht es ganz gut. Danke der Nachfrage. Und warum ich anrufe ist,... ich habe da einen sehr guten Freund, sein Name ist Darin. Ich glaube du kennst ihn.“, ich bin still um ihm eine Chance zu geben mir zu antworten.
„Ja, den kenne ich. Wieso?“
„Er ist gestern Abend ziemlich verstört nach Hause gekommen nachdem er anscheinend bei dir war und ich wollte wissen was genau zwischen euch vorgefallen ist.“, fragte ich ihn gerade heraus.
„Wieso sollte ich dir das erzählen? Bist du etwa sein Vater?“, er lachte.
„Nein das nicht, aber ich wüsste schon gerne woran ich jetzt bei ihm bin, denn er versinkt jetzt praktisch in Selbstzweifel.“, erwidere ich leicht gereizt.
„Mir soll's recht sein. Ich habe mit dem Kleine Gestern Schluss gemacht. Der Hat eine tolle Show abgeliefert. Er war echt der Meinung mit mir eine Beziehung zu führen die länger als 3 Monate geht und mehr als Sex beinhaltet.“, er fing wieder laut an zu lachen.
„DU BIST DAS LETZTE!“, brüllte ich ins Telefon bevor ich den Hörer wütend auf die Gabel knallte. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Das Sam ein Arschloch war wusste ich ja schon lange, aber das er so extrem mit den Gefühlen von Anderen spielte, hätte ich ihm nun wirklich nicht zugetraut.
„Sy? Alles in Ordnung mit dir?“, Darin war aus dem Bad gekommen und hatte seinen rosa plüsch Bademantel an. Besorgt sah er mich an.
„Ja, alles in Ordnung.“, log ich und lächelte ihn an. Zumindest versuchte ich es.
„Lüg' mich nicht an.“, er ist wütend. “Du hast mit Sam telefoniert, oder?“
Ich nickte nur.
„Ich glaube wir sollten reden.“, meinte Darin plötzlich und sah mich ernst an.
Ich musste schwer schlucken und konnte wieder nur nicken.
Er zog mich zurück auf die Couch, setzte sich neben mich und begann zu erzählen.
„Ich weiß nicht wo ich Anfangen soll.“, er machte eine kleine Pause bevor er weiter sprach. „Ich glaube ich sollte am Anfang beginne, oder.“ er lacht nervös.
„Also, ich habe Sam in einem Klub kennen gelernt,“ Er durfte doch noch nicht in Klubs! „Ich fand ihn am Anfang total überheblich, aber als er mich angesprochen hat wusste ich nicht was ich machen sollte.“ Er spielte nervös mit dem Band seine Bademantels herum. Hatte er überhaupt was drunter? „Der Bestausshendste Kerl im ganzen Klub sprach mich an! Mich, den absoluten Außenseiter.“, er sah mich an. „Und plötzlich war es mir egal ob er ein arrogantes Arschloch war oder nicht. Er schenkte mir seine Aufmerksamkeit. Das war alles was zählte.“, er sah wieder auf seine Hände. „Ich war so dumm! In diesem Moment hat es mir aber soviel bedeutet und als er meinte er wolle mich wiedertreffen, da war ich im siebenten Himmel.“
Er sah mich mit riesigen verzweifelten Augen an. Und ich saß nur da und starrte ihn an.
„Wir haben uns dann immer mal wieder getroffen.“, erzählt er weiter. Jemand sollte ihm sagen das er sich was anziehen sollte. „Und irgendwann, ich glaube das war vor zwei oder drei Monaten hat er mich gefragt ob ich nicht mit ihm zusammen sein wolle. Ich habe natürlich ganz laut ja gebrüllt, weil ich dachte er meint es ernst.“, er fing an zu weinen.
Ich nahm Darin in den Arm. Alle meine Sorgen über sein momentanes Erscheinungsbild vergessen. Vor drei Monaten, das war die Zeit in der ich immer die Nachtschicht schieben musste. Kein Wunder, dass ich von dem ganzen Chaos um ihn herum keinen Wind bekommen hatte. Wir hatten uns zu der Zeit höchstens zum Mittagessen gesehen, aber dann auch nur wenn er mal früher aus der Schule kam. Und das war leider sehr selten der Fall gewesen.
Meine Gedankengänge wurden dadurch unterbrochen, das Darin weiter erzählte.
Gegen Abend saßen wir immer noch im Wohnzimmer auf der Couch und Darin weinte sich immer noch die Augen aus dem Kopf.
Ich wollte einen Klaren Kopf bekommen und bot ihm an uns etwas zum essen zu kochen, auf die Frage hin was er denn gerne essen wolle zuckte er nur mit den Schultern.
Keine Antwort ist auch eine Antwort dachte ich mir und verschwand in der Küche. Während ich die Kartoffeln schälte und das Gemüse putzte fing ich an über das unser Gespräch nachzudenken.
Wieso hatte er mir nicht erzählt das er einen Freund hatte? Wieso hatte er mir nicht vertraut das ich zu ihm stehe? Wieso war ich so blind und hatte es nicht selber bemerkt?
Ohne mein zu tun fing ich laut an zu fluchen und zu schimpfen. Ich zog über Sam her, wie er es wagen konnte so mit Darin, MEINEM allerbesten Freund, um zuspringen. Ich schimpfte mit mir selber, wie ich es nicht merken konnte, dass sich etwas so extremes genau vor meiner Nase abspielen konnte. Ich wetterte über Darin, dass er mir nicht mehr Vertrauen entgegengebracht hatte. In meiner Wut merkte ich nicht einmal das er in der Küchentür stand und mich entgeistert anstarrte. Erst als ich mich umdreht, um die Teller für das Essen aus dem Schrank neben der Tür zu holen bemerkte ich ihn.
In seinen Augen konnte ich Schmerz, Trauer und Wut erkennen. Ohne ein Wort zusagen drehte er sich um und verließ die Wohnung.
Ich versuchte krampfhaft zu verstehen was gerade passiert war.
Aber erst als die Tür unsere Wohnung ins schloß knallte, begriff ich das es zu spät war. Tief in mir drinnen wusste ich das Darin heute Nacht nicht mehr nach hause kommen würde oder irgend einen anderen Tag. Ich hatte ihn mit meinen Worten tief verletzt, enttäuscht und letztendlich vertrieben.
Um mich herum war alles wie in Watte gepackt. Ich sank zu Boden die Teller in meiner Hand total vergessen.
Er war weg.
Für immer.
Für immer?
~*~*~*~*~*~*~
So Leute das ist der Prolog zu meiner ersten richtigen Story.
^__^ b *Daumen hoch*
Entstanden ist das gute Stück auf der täglichen Fahrt von mir zur Arbeit und wieder zurück.
Es ist schon komisch, dass ich in der Bahn um einiges besser schreiben kann als bei mir zu Hause. *grübel*
Naja was soll's. Auf alle Fälle werden alle weiteren Kapitel, und das werden eine ganze Menge sein, hoffe ich, auf die gleiche Weise entstehen. Also seit bitte geduldig, denn ich schreibe alles erst mit Hand und tippe es dann in einer freien Minute auf PC ab und überarbeite es auch gleich.
Das ist viel Arbeit, aber es lohnt sich.
Wenn ihr fragen habt oder Anregungen, dann scheut euch nicht mir diese mitzuteilen. ^__^
Konstruktive Kritik ist gerne gesehen.
so das nächst folgt bald^^
freut euch^^
Pleace Of Dreams
The Moment You Take
-Prolog-
„Dunkel war's der Mond schien helle, immer auf die selbe Stell!“ flüsterte mir eine leise Stimme ins Ohr. „Schon wieder daneben! Also wirklich Sy, du schaffst es nie!“, empörte sich mein ach so geliebter und verehrte Mitbewohner mit dem Namen Darin.
„Nicht wenn du mich ständig störst!“, entgegnete ich ihm genervt. Ich wusste das ich nicht besonders gut im Zielen war, aber das musste er mir doch nicht ständig auf die Nase binden.
Keine Respekt vor Älteren! Mit seinen 17 Jahren hatte Darin bereits die Klappe eines alt eingesessen Rockers, gruselig. Zumindest in meiner Gegenwart, bei Anderen konnte lammfromm sein.
Aus purem Trotz und verletztem Stolz hob ich meinen Strohhalm wieder auf und nahm ein neues Papierkügelchen in den Mund, um darauf ein wenig rum zu kauen. Einige Augenblicke später setzte ich meinen Strohalm an meine Lippen und pustete das Papierkügelchen mit all meiner Kraft hindurch. In der vagen Hoffnung, das es diesmal sein Ziel ohne große Probleme erreichen würde.
Zu meiner großen Freude traf ich, nur leider nicht das abgemachte Ziel, sondern meine Freund direkt zwischen den Augen.
Darin sah mich an wie ein Auto. Ich konnte nicht mehr, ohne viel Rücksichtnahme auf ihn fing ich lauthals an zu lachen. Er fand das leider nicht so lustig. Wütend trat er mir gegenüber und kratzte sich das nasse Papierkügelchen von der Stirn.
„Was zum Henker ist den in dich gefahren?“, fuhr er mich an. “Du solltest auf das Poster zielen und nicht auf mich!“, schmollend drehte sich Darin in Richtung Wohnzimmer
„Es tut mir Leid, aber ich konnte nicht widerstehen,“ gab ich ihm mit einem unterdrückten Lachen zur Antwort.
„Ja, das sagen sie alle!“, nörgelte Darin, während er sich auf die Couch zurückzog. Ich sah ihm nach. „Ich meine es ernst! Es tut mir Leid!“, rief ich ihm hinterher.
Keine Reaktion.
'Dann eben nicht', dachte ich mir, drehte mich um und fing an die bereits trockenen und noch feuchten Kügelchen von dem Poster an der Küchentür zu entfernen.
Ekelhaft, aber einer musste es ja machen. Leider blieb es immer nur an mir hängen.
Das Poster war ein Geschenk meiner Schwester zur Wohnungseinweihung gewesen. Mary war der Meinung es würde mir gefallen.
Robbie Williams! „Was für die Augen und die Fantasie,“ hatte sie gemeint.
„Nein, nicht wirklich!“, hatte ich ihr darauf geantwortet. „Er hat zwar ein paar nette Songs, aber ansonsten war mir dieser Möchtegernmacho absolut unsympathisch.“ Mary war ziemlich enttäuscht gewesen als ich ihr das erzählte.
Doch zu ihrer großen Freude, hatte mich Darin ein paar Tage später dazu breitgeschlagen es an die Küchentür zuhängen, mit dem Kommentar: „Man braucht etwas zum abreagieren.“
Seit dem hing das Poster an der Tür und wurde in regelmäßigen Abständen mit Papierkügelchen traktiert. Stressreduzierung wie wir das nannten.
Als ich gerade dabei war unsere heutigen Agressions- und Stressabreaktionsendprodukte im Müll zu entsorgen, klingelte das Telefon.
Ich hörte lediglich wie sich Darin mit einem knappen ja meldete, kurz etwas vor sich hin nuschelte und dann wieder auflegte.
Kurz darauf schlurfte er eher lustlos aus dem Wohnzimmer in sein Schlafzimmer.
Nach einigen undefinierbaren Geräuschen und unfeinen Beleidigungen begab er sich in die Küche, wo er den Kühlschrank aufriss, um darin herum zu wühlen.
Ich versuchte ihn auf mich aufmerksam zumachen, aber von ihm kam nur ein undeutliches grunzen. Wenige Sekunden später schloß er die Kühlschranktür und trottete mit der erbeuteten Schokolade Richtung Flur und seiner Tasche zu, um diese darin zu verstauen. Ohne sich zu verabschieden oder mich auch nur im entferntesten wahr zunehmen verließ er die Wohnung.
Ich sah dem ganzen mit großen Augen nach. Was um alles in der Welt war denn in den gefahren? So hatte er sich ja noch nie benommen.
Vielleicht war das mit dem Papierkügelchen doch nicht so ein gut Idee gewesen?
Aber selbst wenn konnte ich jetzt auch nichts mehr dagegen machen.
Also tat ich, was ich in solchen Situationen immer tat.
Ich fing an aufzuräumen.
Darin und mein ganze Familie hatten mich immer damit aufgezogen und mir dumme Spitznamen gegeben, wenn ich wieder aus heiterem Himmel anfing sauber zu machen. Dennoch war ich immer der Einzige der geputzt hat. Sie wären ohne mich verloren gewesen.
Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.
Es stimmte ich war ein Putzteufel.
Nach etwa drei bis vier Stunden war die Wohnung blitze blank geputzt. Ich grinst in mich hinein. Neue Bestzeit!
Aber allmählich macht ich mir sorgen. Darin war noch nie so lange weg gewesen ohne mir vorher Bescheid zusagen.
Mein Gott, der Junge war erst 17! Es war schon ein Wunder, dass seine Eltern ihn hatten ausziehen lassen. Außerdem machte er gerade erst seinen Abschluss. Er war doch noch ein Kind.
Ein Kind das mit dir zusammen wohnt und du somit eine große Verantwortung übernommen hast. Sagte ich mir selbst.
Mit einem großen Seufzer ließ ich mich auf die Couch fallen. Womit hatte ich das verdient? Wenn ihm was passiert und seine Eltern das heraus bekamen, war ich geliefert!
Weitere drei Stunden und etliche Gummibärtüten später war Darin immer noch nicht zu Hause.
Ich beschloss ihn anzurufen.
Besetzt.
Ich versuchte es fünf Minuten später noch einmal.
Das Handy war ausgeschaltet.
Nun begann ich mir ernsthaft sorgen zumachen.
Nach einiger Überlegung beschloss ich seine Schwester anzurufen, aber selbst Susan konnte mir nicht weiterhelfen.
Ich lief im Wohnzimmer auf und ab.
Es war bereits Abend als ich den Schlüssel im Türschloss hörte. Mit einem Satz war ich im Flur.
Darin trat ohne jegliche Hast in den Wohnungsflur. Mit einem Freudenschrei sprang ich auf den Flur. „Darin, endlich! Ich dachte schon dir sei etwas passiert. Wo warst du?“ Darin sah mich an.
Er sah grausam aus. Dicke Augenringe untermalten seinen sonst so strahlenden grünen Augen, welche jetzt nur müde und trüb aussahen. Er sah aus als hätte er tagelang nicht geschlafen. Seine Haare waren fettig und total zerstrubbelt. Seine Wangen wirkten eingefallen und er war sehr blass. Wie konnte jemand in so kurzer Zeit, so aussehen als hätte er eine Woche nicht geschlafen?
Ich wusste es nicht, aber es schien mir möglich zu sein, denn der Beweis stand direkt vor mir. „Darin wo warst du?“, fragte ich ihn noch einmal in der Hoffnung eine vernünftige Antwort zu bekommen. Er sah mich an wie ein kleines verlassenes Hündchen. Ich weiß der Vergleich ist vielleicht etwas übertrieben aber anders konnte ich seinen verloren und verletzten Blick einfach nicht beschreiben.
Nach einigen Sekunden des Überlegens, wie er auf meine Frage reagieren sollte schmiss sich Darin in meine Arme und fing an bitterlich zu weinen. Im ersten Moment war ich geschockt, dann aber schloss ich ihn in meine Arme und wiegte ihn leicht hin und her.
„Warum?“, schluchzt er an meine Schulter. Ich streichelte ihm weiterhin über den Rücken. Irgendwie schaffte ich es auch uns beide ins Wohnzimmer auf die Couch zu manövrieren.
Nachdem wir uns es etwas bequem gemacht hatten fragte ich ihn was denn los sei. „Wie konnte Sam mir das nur antun?“, wimmerte Darin und vergrub sein Gesicht an meiner Schulter. Ich wiegte ihn wieder hin und her. „Was hat Sam denn getan?“
Ich kannte diesen Sam, wir waren zusammen in der Schule. Nach außen hin war er immer der nette Junge von neben an, aber wenn man genauer hinsah oder besser mit ihm bekannt war, merkte man schnell, dass er ein absolut berechnender Mensch war. Immer nur auf seinen Vorteil bedacht, ohne Rücksicht auf Verluste oder Personen, die ihm nahe standen.
Darin fing wieder an zu weinen und krallte sich mit schierer Verzweiflung in mein T-Shirt.
„Hey...“, ich drückte ihn etwas von mir weg und versuchte ihm ins Gesicht zu sehen. Er sah grausam aus. „Ich glaube ich bringe dich besser in dein Zimmer und du legst dann ein wenig hin, in Ordnung?“, Ich sah ihn fragend an und Darin nickte.
Ich lächelte und schob ihn vor mir her in sein Zimmer, wartete bis er ins Bett gekrochen war und deckte ihn zu. „Ich bin gleich wieder da.“, meinte ich und verschwand noch einmal ins Wohnzimmer , um seine Schwester anzurufen.
Nachdem ich ihr gesagt hatte das Darin wohlbehalten wieder zu Hause war, seinen Zustand erwähnte ich lieber nicht, legte ich auf und ging zurück zu meinem Sorgenkind.
Darin lag zusammengerollt auf seinem Bett, lediglich sein Haarschopf lugt noch hervor.
Mit leisen Schritten trat ich an ihn heran, zog die Decke etwas herunter und strich ihm ein paar Haare aus dem Gesicht. „Willst du ein wenig schlafen oder willst du reden?“, fragend fuhr ich Darin durch die Haare und über die Wange.
Er sah mich mit großen Augen an. „Ich will schlafen, ... bin so müde.“, murmelte er vor sich hin und drehte sich dann demonstrativ auf die andere Seite und zog die Decke über den Kopf.
Ich nickte nur und stand auf, zog alle Vorhänge zu und verließ so leise wie möglich sein Zimmer.
Etwas schlimmes musste passiert sein, wenn es Darin so dermaßen aus der Bahn warf und er so verzweifelt und niedergeschlagen nach Hause kam.
Sollte ich Sam anrufen oder sollte ich warten bis Darin wieder wach war?
Ich beschloss auf Darin zu warten.
Mit großer Sorge setzte ich mich wieder ins Wohnzimmer und wartete bis Darin wach werden würde.
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Nachdem Darin ins Bett gegangen war, hatte ich mir eine DVD eingelegt, um mich ein wenig abzulenken. Es half nicht besonders viel, denn ich war nach den ersten 10 Minuten bereits eingeschlafen.
Darin verließ sein Zimmer am frühen Vormittag. Er schlürfte in die Küche um sich einen Kaffee zu kochen und setzte sich dann anschließend zu mir in die Wohnstube.
Ich hatte die letzte Nacht auf der Couch verbracht. Kein besonders guter Schlafplatz, aber ich wollte unbedingt hören wenn Darin aufstand und da war die Couch die einzige Möglichkeit. Mein Zimmer wäre zu weit weg gewesen.
Einige Zeit saßen Darin und ich nur so nebeneinander auf der Couch, keiner von uns sprach. In diesen ruhigen Minuten erlaubte ich es mir, mir Darin etwas genauer anzusehen. Seine Augen sahen besser aus, nicht mehr ganz so rot wie am Vortag aber immer noch etwas geschwollen. Er schien gestern Abend im Bett noch geweint zu haben. Seine Augenring waren fast verschwunden, man konnte ihm aber dennoch ansehen das seine gestriger Tag und auch die Nacht nicht mit sehr viel Schlaf gesegnet worden waren.
Ich wollte ihn auf Gestern ansprechen, wusste aber nicht wie ich das anstellen sollte ohne dafür zu sorgen das er wieder in einen Heulkrampf verfiel.
Gerade als ich ihn ansprechen wollte, zog er sich zusammen zu einer Kugel und lehnt sich bei mir an. Er war wohl der Meinung das ich die perfekte Stütze wäre, denn er suchte nirgendwo mit den Füßen oder den Händen nach Halt, als er wortwörtlich zu Seite kippte, um sich an mich zu kuscheln. Ohne ein Wort zu sagen legte ich meinen Arm um ihn, in der Hoffnung, dass dies ihm ein wenig Stabilität geben würde.
„Du Sy? Bin ich ein so schlechter Freund?“ fragte mich Darin. Im erste Moment wusste ich gar nicht wie ich reagieren sollte. Auf so eine Frage war ich nun wirklich nicht gefasst gewesen. Ich saß einfach nur da und starrte ihn an. Er fing an unruhig zu werden, als mir klar wurde das ich ihm noch nicht geantwortet hatte.
„Nein! Wer sagt denn solch einen Blödsinn?“, erwiderte ich etwas heftiger als geplant. Was dazu führte, dass das Bündel Mensch an meiner Seite zusammen zuckte.
„Na, ich meine nur, ist es schlimm mein Freund zu sein?“, stotterte Darin vor sich hin und besah sich seine in mein T-Shirt gekrallten Finger. „Sam meint, dass er es nicht mehr aushält mit mir. Er meint, dass ich ihm zu kindlich bin.“, er fing an zu schluchzten und zu zittern.
Ich zog ihn auf mein Schoß und schloss ihn in meine Arme.
„Hörmal, wir kennen uns jetzt schon...“, ich musste kurz überlegen, „... seit 12 Jahren und in all der Zeit hast du dich nie als schlechter Freund auf geführt.“, erwiderte ich ihm leise. „Außer als du mir meine Lieblings Schaufel kaputt gemacht hast.“, dieses Kommentar kitzelte ein leises Kichern aus Darin heraus.
„Aber jetzt mal ehrlich, du warst immer da wenn ich dich gebraucht habe! Und was das Klammern und Kindlich sein angeht, das rechen ich dir hoch an.“, ich sah ihn grinsend an. „Wenigstens einer von uns beiden ist in der Lage nicht im alltäglichen Arbeits- bzw. Schultrott sein inneres Kind zu verlieren. Sprich es ist gut nicht immer zu erwachsen zu tun. Außerdem wüsste ich nicht wie ich ohne meine liebenswerten Babyersatz durch den Tag oder gar mein Leben kommen sollte. Wer würde mir denn mein Essen auf Arbeit bringen, wenn ich es zu hause liegen gelassen habe. Und wer muntert mich wieder auf wenn ich schlechte Laune habe?“, ich drückte in etwas von mir weg und nahm sein Gesicht in mein Hände. Darin verkrallt sich bei mir in den Schultern, um nicht nach hinten zu kippen. Ich lächelte in an. „Das mein Lieber, machst alles du und deswegen bist du einer der Besten Freunde, die man sich nur wünschen kann!“, ich schloss ihn ganz fest in meine Arm und wog ihn hin und her.
Er quittierte das mit eine leisen erschrockenen quieken.
Mit einem Lächeln das einen Eisberg hätte schmelzen können sah er mich an und hauchte ein leises und verlegenes „Danke“, bevor er mich küsste und dann schnurstracks im Bad verschwand.
Ich sehe ihm wie vom Blitz getroffen nach, was war das denn wunderte ich mich. So was hatte ich ja noch nie erlebt! Gerade eben war Darin noch zu Tode betrübt und jetzt erlaubte er sich wieder solche Scherze und benahm sich als wäre alles wieder in Ordnung.
Ich war sehr verwirrt.
Nach einigen Minuten dummen rumgesitzes beschloss ich Sam anzurufen.
Es ging ja nicht an, dass er Darin irgendwelche dummen Flausen in den Kopf setzte und dafür sorgte das der Kleine einen Nervenzusammenbruch bekam.
Alle meine guten Vorsätze über Bord werfend wählte ich Sam's Nummer.
Keine fünf Sekunden später meldete sich auch schon Sam am anderen Ende der Leitung.
„Richards.“
„Hey Sam, ich bin's Syc Andrews.“, meldete ich mich. „Ich hoffe du kennst mich noch.“
Es herrscht eine kurze Zeit Stille bis sich Sam wieder zu Wort meldete.
„Ah ja, ich erinnere mich wir waren doch in einer Klasse, oder? Wie geht’s dir und womit verdiene ich die Ehre deines Anrufs?“, er klang ganz erfreut das ich anrief.
Ich holte einmal tief Luft und erklärte ihm den Grund meines Anrufs.
„Nun ja, also wo soll ich anfangen. Also mir geht es ganz gut. Danke der Nachfrage. Und warum ich anrufe ist,... ich habe da einen sehr guten Freund, sein Name ist Darin. Ich glaube du kennst ihn.“, ich bin still um ihm eine Chance zu geben mir zu antworten.
„Ja, den kenne ich. Wieso?“
„Er ist gestern Abend ziemlich verstört nach Hause gekommen nachdem er anscheinend bei dir war und ich wollte wissen was genau zwischen euch vorgefallen ist.“, fragte ich ihn gerade heraus.
„Wieso sollte ich dir das erzählen? Bist du etwa sein Vater?“, er lachte.
„Nein das nicht, aber ich wüsste schon gerne woran ich jetzt bei ihm bin, denn er versinkt jetzt praktisch in Selbstzweifel.“, erwidere ich leicht gereizt.
„Mir soll's recht sein. Ich habe mit dem Kleine Gestern Schluss gemacht. Der Hat eine tolle Show abgeliefert. Er war echt der Meinung mit mir eine Beziehung zu führen die länger als 3 Monate geht und mehr als Sex beinhaltet.“, er fing wieder laut an zu lachen.
„DU BIST DAS LETZTE!“, brüllte ich ins Telefon bevor ich den Hörer wütend auf die Gabel knallte. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Das Sam ein Arschloch war wusste ich ja schon lange, aber das er so extrem mit den Gefühlen von Anderen spielte, hätte ich ihm nun wirklich nicht zugetraut.
„Sy? Alles in Ordnung mit dir?“, Darin war aus dem Bad gekommen und hatte seinen rosa plüsch Bademantel an. Besorgt sah er mich an.
„Ja, alles in Ordnung.“, log ich und lächelte ihn an. Zumindest versuchte ich es.
„Lüg' mich nicht an.“, er ist wütend. “Du hast mit Sam telefoniert, oder?“
Ich nickte nur.
„Ich glaube wir sollten reden.“, meinte Darin plötzlich und sah mich ernst an.
Ich musste schwer schlucken und konnte wieder nur nicken.
Er zog mich zurück auf die Couch, setzte sich neben mich und begann zu erzählen.
„Ich weiß nicht wo ich Anfangen soll.“, er machte eine kleine Pause bevor er weiter sprach. „Ich glaube ich sollte am Anfang beginne, oder.“ er lacht nervös.
„Also, ich habe Sam in einem Klub kennen gelernt,“ Er durfte doch noch nicht in Klubs! „Ich fand ihn am Anfang total überheblich, aber als er mich angesprochen hat wusste ich nicht was ich machen sollte.“ Er spielte nervös mit dem Band seine Bademantels herum. Hatte er überhaupt was drunter? „Der Bestausshendste Kerl im ganzen Klub sprach mich an! Mich, den absoluten Außenseiter.“, er sah mich an. „Und plötzlich war es mir egal ob er ein arrogantes Arschloch war oder nicht. Er schenkte mir seine Aufmerksamkeit. Das war alles was zählte.“, er sah wieder auf seine Hände. „Ich war so dumm! In diesem Moment hat es mir aber soviel bedeutet und als er meinte er wolle mich wiedertreffen, da war ich im siebenten Himmel.“
Er sah mich mit riesigen verzweifelten Augen an. Und ich saß nur da und starrte ihn an.
„Wir haben uns dann immer mal wieder getroffen.“, erzählt er weiter. Jemand sollte ihm sagen das er sich was anziehen sollte. „Und irgendwann, ich glaube das war vor zwei oder drei Monaten hat er mich gefragt ob ich nicht mit ihm zusammen sein wolle. Ich habe natürlich ganz laut ja gebrüllt, weil ich dachte er meint es ernst.“, er fing an zu weinen.
Ich nahm Darin in den Arm. Alle meine Sorgen über sein momentanes Erscheinungsbild vergessen. Vor drei Monaten, das war die Zeit in der ich immer die Nachtschicht schieben musste. Kein Wunder, dass ich von dem ganzen Chaos um ihn herum keinen Wind bekommen hatte. Wir hatten uns zu der Zeit höchstens zum Mittagessen gesehen, aber dann auch nur wenn er mal früher aus der Schule kam. Und das war leider sehr selten der Fall gewesen.
Meine Gedankengänge wurden dadurch unterbrochen, das Darin weiter erzählte.
Gegen Abend saßen wir immer noch im Wohnzimmer auf der Couch und Darin weinte sich immer noch die Augen aus dem Kopf.
Ich wollte einen Klaren Kopf bekommen und bot ihm an uns etwas zum essen zu kochen, auf die Frage hin was er denn gerne essen wolle zuckte er nur mit den Schultern.
Keine Antwort ist auch eine Antwort dachte ich mir und verschwand in der Küche. Während ich die Kartoffeln schälte und das Gemüse putzte fing ich an über das unser Gespräch nachzudenken.
Wieso hatte er mir nicht erzählt das er einen Freund hatte? Wieso hatte er mir nicht vertraut das ich zu ihm stehe? Wieso war ich so blind und hatte es nicht selber bemerkt?
Ohne mein zu tun fing ich laut an zu fluchen und zu schimpfen. Ich zog über Sam her, wie er es wagen konnte so mit Darin, MEINEM allerbesten Freund, um zuspringen. Ich schimpfte mit mir selber, wie ich es nicht merken konnte, dass sich etwas so extremes genau vor meiner Nase abspielen konnte. Ich wetterte über Darin, dass er mir nicht mehr Vertrauen entgegengebracht hatte. In meiner Wut merkte ich nicht einmal das er in der Küchentür stand und mich entgeistert anstarrte. Erst als ich mich umdreht, um die Teller für das Essen aus dem Schrank neben der Tür zu holen bemerkte ich ihn.
In seinen Augen konnte ich Schmerz, Trauer und Wut erkennen. Ohne ein Wort zusagen drehte er sich um und verließ die Wohnung.
Ich versuchte krampfhaft zu verstehen was gerade passiert war.
Aber erst als die Tür unsere Wohnung ins schloß knallte, begriff ich das es zu spät war. Tief in mir drinnen wusste ich das Darin heute Nacht nicht mehr nach hause kommen würde oder irgend einen anderen Tag. Ich hatte ihn mit meinen Worten tief verletzt, enttäuscht und letztendlich vertrieben.
Um mich herum war alles wie in Watte gepackt. Ich sank zu Boden die Teller in meiner Hand total vergessen.
Er war weg.
Für immer.
Für immer?
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So Leute das ist der Prolog zu meiner ersten richtigen Story.
^__^ b *Daumen hoch*
Entstanden ist das gute Stück auf der täglichen Fahrt von mir zur Arbeit und wieder zurück.
Es ist schon komisch, dass ich in der Bahn um einiges besser schreiben kann als bei mir zu Hause. *grübel*
Naja was soll's. Auf alle Fälle werden alle weiteren Kapitel, und das werden eine ganze Menge sein, hoffe ich, auf die gleiche Weise entstehen. Also seit bitte geduldig, denn ich schreibe alles erst mit Hand und tippe es dann in einer freien Minute auf PC ab und überarbeite es auch gleich.
Das ist viel Arbeit, aber es lohnt sich.
Wenn ihr fragen habt oder Anregungen, dann scheut euch nicht mir diese mitzuteilen. ^__^
Konstruktive Kritik ist gerne gesehen.
so das nächst folgt bald^^
freut euch^^